Nr, 218 Montag, 24. September 1917. 136. Jahrgang Wbacher Zeitung 3 3 ^i«^ ?."3"!5' ^!" P°«t>er,sndun«: n°^,«hri,, »l> ^. Halbjahr,« 1L «. Im N°„t°7^ «anzMcig b.« zu v.rc Zeile» »0 l>. gMere v" Mle lL k; bci öfteren Wi,dfrh°lun«c,' ver ^ilr » t>. D«r «Lalbacher Zfilu»«» erlckeint !«al!H ml,nit der «o»n- u»t> FeieNage Die Avminlftr»««» befind^ sich Mllloux-sllllke Nr, ,»; dir »,dak««» MilloäiöltrlHe ilii, ?l «ebaltioi! von U bi« 10 Uhl vormittag«. Unfrankiert Briele werben nilli» »ngexommen, Vianullripie nichl zurüllyestellt. Gel^phon-Pr. der Redaktion 52. Amtlicher Geil. Seine f. und k. 'Apostolische Majestät haben laut Allerhöchsten Handschreibens von, 2. September d. I. den, General der Infanterie des Ruhestandes Johann Edlen von Schemna den österreichischen Frcihcrrnstand mit Nachsicht der Tare allcrgnädigst zu verleihen geruht. Politische Uebersicht. üa i lia ch, 23. September. DaK Präsidium des trvatifch«slavonisie sie mein Noralinacr auf ^m Throne ftel>s für die kroatische Nation gehegt hat. In kroatischer Sprache'fügte Seine Majestät bei: Für Ihre treue ErgebenlM drücken Sic auch vor dem Lande unsere iönig° lichc Dankbarkeit aus. zwiscr Ni lhe l m l>at am 18. d. M.einc Ncise ange, treten, nm dic Truppen an der rumänischen Front zu besuchen. In cerna voda traf er mit dem König von Bulgarien zusammen, der von dem Kronprinzen un^ dem Prinzen ^Yrill begleitet war. DaS „Hollandsch Nieuwe Bureau" meldet und in der Nordsee: vier Dampfer und ein Segler mit 18.000 Vrutloregistcrtonncn. — Im Monate August siird an Haudelsschiffsraum insgesamt KW.OW Bruttoregisterlonnen durch kriegerische Matznahmen der Mittelmächte vcrsentt worden. Dieses Ergebnis bleibt hinter dcn Ergebnissen der vorangegangenen Monate, abgesehen von dcn beiden Nekordmonaten April und Juni, nicht zurück unb zeigt, daß der Unterseebootkrieg im 5is» hcrigen Umfange weitergeht. Mit dem jetzt vorliegeuden Ergebnisse der im August vcrseulten Tonnage ist die seit Beginn dcs uneingeschränkten Unterseebootkrieges vcr« senkte Gcsamttonnage auf L,^(13.l»()0 Tonnen gestiegen. In dem Wcttlampfe mit den Abwehrmittcln gegen dcn Unterseebootkrieg I)aben sich die Unterseeboote !i,>cit als die Siär-leren erwiesc» und gezeigt, das; sie trotz der Erfahrungen die auch unsere Feinde gesammelt haben, die Mascl>en des Neheö um die feindliche- Küste, besonders die englische >lüste, immer mehr gezogen hnben, den», da die frühere Tonnage, die für die Versenkung in Frage lommt. erl^cb» lich gesunken, die versenkte Tonnage aber die gleiche gc» blieben ist, so ist notwendigerweise die Ausbeute gestiegen. sind also weniger Schiffe unturpediert entkommen als frü. her. Selbst diejenigen Abux'hrinaßnclhmen, von denen sich die Gegner bisher am meisten Erfolg versprachen, wie das Fahren in (Yelcitzügen, sind durch die Tüchtigkeit unserer Untcrseebootlommandantcn mehr als ausgeglichen worden. Das ..Berliner Tageblatt" gibt folgende Meldung des „Petit Parisicn" aus !Nom wieder: In der leyten Zeit haben persönliche Besprechungen holier politischer Funltio-näre mit kirchlichen Würdenträgern des Vatilan stallgefun» den, die sich mutmaßlich init der letzten Papstnptc beschäf. tigten. Es ist dies seit dem Jahre 184K der erste Fall, dah zwischen der Kurie und dem Königreiche Italien umnittel» bare Besprechungen holder Funktionäre stattgefunden haben. Das Wolff.Bureau meldet: Die Haftung der franzssi. schen Presse gegenüber den Erklärungen Painlevss ist im allgemeinen kühl und zurückhaltend und kennzeichnet sich mit dem Worte: Äblvarten! Das ganze Land verlangt eine energische Regierung. Hoffentlich wird Painleb6 ener» glscher sein als seine Vorgänger. Die meisten Blätter teilen gleichzeitig mit, daß die Ausführungen Pawlevss auch in der .Kammer kühl aufgenommen worden seien. Das Land wie daS Parlament seien der Versprechungen überdrüssig nnd »uarten auf Handlungen. Die „Vossische Acirung" meldet aus Rotterdam: „Daily Mail" und „Morning Post" warnen vor der sich immer mehr und mehr ausbreitenden Friedensbewegung l„ em Dranqen seiner Vauern nachsseqebcn. welche ßro^e Stucke auf diese Glocke hielten und ihn be-lchworen hatten, sie ihnen zn lassen. So war sie auf Naqensberq qebliebcn. Nascher nun folqte Blitz und Tonner und ficht-zarlich näher schob sich die dnn.tlc Nultenwand über >ic Verqe herüber. Prassellld schos; bald der -)lef,en-ßuß hernieder und Haqclschlos^en mischten sich darein. Man schlok wieder die ssenjter und setzte sich. Dcr Freiherr steckte ein geweihtes Wachslicht an vor >em Knlzifii. in der Ecke. Lauter und heftiger brauste es, immer schrecklicher wütete der Sturm und wie Mecrcsbrausen »auschtc es in den Wäldern. Angstvoll und wortlos j»ß man bci Tische; selten nur nippte dieser und iencr ans seinem Glase. Mit dcn Händen auf dem Nucken schritt Herr Nagen auf und nieder. 'Auch ihm war bange, denn ihm waren solche Unwetter da >ben nicht fremd. Oft schon war der Blitz ins 3ch>oh oder in die Wirtschaftsgebäude gefahren, man hcn schönen Baum, manches Stück Vieh hatte er sich schon als Opfer crlorcn. Abt Jakob sasz bleich in feinem Lehnsessel nnd rollte die Perlen des Rosenkranzes zwischen den Fingern. Vetend bewegte er die Lippen und fuhr sich oft mit dem weißen Tischfazzolett über die Stirne. Weit sicherer als auf diesem hohen Verg-schloß säße sich's jetzt daheim im Kloster im Tale!' Prior Carolus aber war auf 5ie ktnie gesunken, schlug sich auf die Brust und betete mit laut tönender Stimme den <5r.orzismus wider die Unholden der Lüfte. Aber da gab es plötzlich einen Krach, so stark wie noch nie' zuvor, und gleichzeitig füllte heller Lichtschein das Gemach. Deutlich hatte man die Mauern wanken fühlen und blaue Flämmchen aus den kupfernen Wandarmen sprühen schen. Entsetzt war alles aufgesprungen, aber da schien das Unheil schon vorüber. Die Herren sahen sich an und erblickten sich heil und am Leben. Ein wenig betäubt zwar, doch immerhin aufrecht. Man schnupperte umher. Stechender Geruch stieg in die Nase. Indessen ließ draußen nach der letzten großen Gewalttat das Unwetter nach. Schon wagte man, die Fenster wieder zu öffnen und sah, daß das Schlimmste vorüber. Ja, schon lichtete es sich wieder da drüben und da atmete jeomänniglich freier auf. Da der Tag schon stark vorgerückt, sprach schon man. cher der Herren von, Sattclnlassen und Heimreitcn. Zum letzten Trunte ließ man sich nieder. Doch auch den Mschiedstrunl sollte man nicht in Frieden genießen. Nasche Schritte kamen von außen, die Tür ward aufgerissen und herein stiirzte Herrn Georgs alter Diener, schreckensbleich und mit wirren, Haar. „Jesus, Maria, der Herr Christoph'" stieß er hervor. „Dcn Junker Christoph hat es erschlagen!" Herr Wagen erblaßte und sprang auf. „Wann? Wo? So sprich doch! Wo ist er?" „Jesus, mein Jesu»!" leuchte der Alte. „Im Turin hat es den Junker erschlagen! In seiner Kam« mer im Turm! In den Turm hat es eingeschlagen! Der Freiherr überrannte dcn Diener und stürzte hinaus. Ihm nach die Gäste. „Man soll nach St. Martin zum Pfarrer^schik. ken," riet der Abt, „daß er mit der letzten Ölung komme. Vielleicht ist noch Leben in ihm, seine Seele zu retten." Indessen hatte man sich eilig über dcn Bogengang zum jenseitigen Turm begeben, den der Vlitz-l schlag heimgesucht. Er stand wie sonst und nichts Arges war an ihm zu sehen. Doch schon auf der Wendeltreppe äußerte sich in erhöhtem Maße jener stechende Geruch und an der äußeren Mauer lief ein dicker, neuer Sprung von oben nach unten. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 218 1364 24. September I'.) 17 ihre Führer entstehen lieh, »uas deu Zusammenhalt d«.s Heeres gefährdet. Die Regierung ertlärt lout, das; die Mehrheit der Offiziere der Regierung treu ist, ausgenommen eine kleine Gruppe, die das Vertrauen der Regierung getäuscht hat. Infolgedessen zerstört jedes tvcitere Bemühen, Mißtrauen gegein die .Kommandos zu säen, die Kampfkraft der Armee lind die Urheber einer solchen Stimmungsmache sind in den Augen dcr Republik Verbrecher, da sie die einzige Grundlage zerstören, die Nuh-la-nd retten kann. Tie provisorische Regierung Verlautbart sohin die in diesem Belange durchzuführenden Maßnahmen. — Dcr neue Kriegsminister Verhovslij crilärie in seiner Programmrede. lx^ß die, Regierung beschlossen habe, die Effektivbeställdc der verschiedenen militärischen Organi-satioiden an der Front und im Hinterland um ein Drittel herabzusehen, ohno an dcr Zahl dcr attiven Solda-tcn noch auch dcr dcr Geschütze und Maschinengewehre zu rühren. — Der Petersburger Arbeiter- und Soldatenrat hat der Bildung eines .Koalitionsministeriums mit gewissen Ein. schränlungen zugestimmt. — Gerüchten zufolge beabsichtigt Kerenstij. sich nach Moskau zu begeben, um sich dort zum Präsidenten der Republik ausrufen zu lassen. — Tas Exekutivkomitee des Rates der Bauernabgeordneten von Rnhland l>at einen Aufruf erlassen. Die Bauern erklären darin ihren Anschlich an die sozialdomokratische Internationale sowie Prüfung, die Bestimmung von Richtpreisen, ruhen könnte. Da aber dieses recht erkleckliche Stück Arbeit nicht so rasch beendet werden kann und die übrigen Aufgaben nicht aufgehalten werden dürfen, müssen beide nebeneinander erfüllt werden. Das Institut der Prcisprüfung wurde ja als Korrelat zu den strengen Strafbestimmungen der Kaiserlichen Ver-uidnung vom ^4. März 1917, R. G. Bl. Nr. 131, geschaffen. Überdies ist es ja ein unantastbares Recht eines leden Staatsbürgers zu wissen, was erlaubt und was verboten und mit Strafen bedroht ist. Der Kauser muß wissen, was er zu bezahlen hat, wenn er seine Bedarfsartikel beschaffen will und in welchen Fällen er Abhilfe bei den Behörden suchen kann. Der Verkäufer muß wissen, was er verlangen darf, wenn er seine Waren absetzen will und dies muH ihm in den meisten Fällen authentisch gesagt werden, weil er bei den heutigen verworrenen Verhältnissen gewiß nicht so wie im Frieden die Berechnung beruhigt selbst «sfstcllen kann. Die Zentral - Preisprüfungskommission umßte daher vom Tage ihrer Konstituierung an sofort, ohne alle Vorbereitungen und ohne erst ein System aul' zustellen, mit der Bestimmung von Richtpreisen, verschiedenen Kreise des Publikums, teils aus cige-teils über Verlangen der Zentralbehörden und dcr wann und wo es die Verhältnisse gerade erforderten, nem Antriebe vorgehen und gleichzeitig an die organisatorischen Arbeiten sowie an die vorbereitenden Maßnahmen für die Ermöglichung einer systematischen Arbeit herantreten. — , Die Denkschrift führt nun einen 'Auszug aus dein bei der Zentral-Vrciöprüfungstom»lission geführten Tagebuch an, aus dein hervorgeht, daß die Zentral-Preisprüfungslonlmission endgültige Gutachten zur Bestimmung von Preisen für Milch in Böhmen, für Getreide und Hülscnfrüchte, für Heu und Stroh, für Honig und Wachs, für Vieh, für Butter der Schärdinger Milchgcnosscnscliaft, für Birnen, Aprikosen und Gurken, für Saatgut, (Zuschläge) für Äpfel und Pflaumen, für Wein in Tirol, für verschiedene Kaffeesurrogale, für Parassinterzen, für Roßkastanien, Eicheln und Bucheckern, für Kartoffeln der Ernte 1917, für Flachs, für Süßwasserfische, für verschiedene Frucht- und Futtergattungcn und endlich für den Kleinverkauf von Kartoffeln in einzelnen Ländern abgegeben, daß sie Richtpreise sür Frühkartoffeln, für Schuhcreme und Schuhwichse, für Toilettescifen, für an das Eisenbahnministerium zu liefernde Eisenmaterialien, nir Portland- und Schlackenzement, für Wein in Niederösleneich, für vcrtaufsfreie bedruckte Baumwollgewebe, für. Or-gantinc und Kaliko, für Haselnußteme, für Näh-und Stickseide, für Vaumwollsamt bestimmt, daß sie außerdem für den Verlauf von Gummiwarcn, von Kohle und Koks gewiss? Richtlinien aufgestellt hat, daß sie zum geplanten Verbot von Versteigerungen und zur Bestimmung von Preisen für Holz cndgül-tig Stellung genommen, daß sie jn verschiedenen Fällen die Preisprüflmqsstellen angewiesen hat, den lokalen Verhältnissen entsprechende Richtpreise auszustellen und daß sie sich mit verschiedenen organisatorischen Arbeiten eingehend beschäftigt. Zusammenfassend möchte ich nun als Programm der Tätigkeit' dcr Zentral-Prcisprüsungskonnüiision aufstellen: Fallweise Festsetzung von Richtpreisen und 'Abgabe von Gutachten, Zusammenstellung, Prüfung' und Abänderung der geltenden Preise im Sinne eines örtlichen und sachlichen Preisausgleiches, Evidcnthaltung und fortlaufende Veröffentlichung aller Preise und endlich die Lösung des so schwierigen Problems des Preisabbaues. Daß die Zentral'PreisPrüfungskolliniission neben diesen Aufgaben eine durchgreifende Organisation des ganzen Prcisprüfungsdienstes vornehmen muß, braucht wohl nicht erst besonders betont zu werden. Schon aus dein Gesagten widerlegen sich manche der eingangs angeführten, im Nege der öffentlichen Kritik erhobenen Beschwerden. Ich möchte aber ^or allem konstatieren, daß ich selbst sowie die große Mehrheit dcr Mitglieder der Zentral-Preisprüfungs-tommission volles Verständnis für die berechtigten Wünsche der Konsumenten besitze, daß ich speziell durch meine ganze dreijährige Tätigkeit im Dienste dcr Kriegswirtschaft den Beweis erbracht habe, wie sehr ich die Wünsche der Konsumenten eigentlich als das Um und Auf aller kriegswirtschaftlichen Maßnahmen betrachte. Es ist ja auch gar keine Frage, daß der reine Konsument, also derjenige, der die hohen Preise nicht mehr auf andere zu üverwälzcn imstande ist, das größte Opfer oer wirtschaftlichen Rückwirkung des Krieges ist und daß dayer dessen Wünsche in erster Linie respektiert werden müssen. Ich kann jedoch dem Verlangen dcr Konsumen-tentrcise, die Preise schon jetzt bei einzelnen Warcn-gattungen wesentlich herabzusetzen, so begreiflich dieses Verlangen auch erscheint, eine Berechtigung insofern nicht zuerkennen, als es, wie schon ausgeführt, nicht angeht, bei einem Prcisabbauc nur einzelne Waren herauszugreifen, vielmehr ein Preisabbau nur allgemein gleichzeitig durchgeführt werden kann. Ich möchte vorher das gewiß nicht bedeutungslose, aber minder wichtige ethische Moment betonen. Es wäre höchst ungerecht, dem Produzenten einer Ware, mit dcr sich die Zentral-Preisprüfungskomniission gerade beschäftigt, vorzuschreiben, daß er mitten in der allgemeinen Teuerung, während er sich alle Er-zcugungsmöglichkeiten, Wertzeuge, Arbeitskräfte, Rohstoffe usw. zu teuren Preisen beschaffen muß, seine eigene Lebenshaltung eine äußerst kostspielige ist, gerade sein Produkt zu verhältnismäßig wesentlich geringeren Preisen, vielleicht sogar zu Friedenspreisen, abgeben soll. Von besonderer Wichtigkeit erscheint es aber, daß' ein solch partieller Preisabbau gerade dein Konsum zum Schaden gereichen würde. Der gewissenhafte, die Verordnungen streng achtende Erzeuger würde sich gezwungen sehen, die Produltion, die ihm nicht einmal einen mäßigen Gewinn, vielleicht sogar einen Verlust bringt,' einzustellen oder aber er würde geradezu auf den Weg dcr Preistreiberei und des Schleichhandels gedrängt werden, er würde, die Kausgier des Publikums ausnützend' seine Erzeugnisse nicht auf offenem Markte, sondern unter der Hand und — wenn schon, denn schon — nicht mehr etwa zu Preisen, die ihm einen mäßigen Gewinn einbringen, sondern wie wir es ja auf allen Gebieten fortwährend erleben, zu den höchsten Preisen, die ihm die vermögenden Bevölterungsllass, il, um nur die Ware zu erlangen, bezahleil, an den Mann bringen. (Fortsetzung folgt.) — (Kriegsauszeichnungen.) Seine Majestät der K aiser hat dem Oberleutnant Ladislaus Fedi -necz des IR 17 d.as Mililärverdienstkreuz -i. Kl. mit der Kriegsdetoration und den Schwerlern und dem Oberleutnant a. D. Emanuel Iiraset beim Reservcspitale Rr. I in Bischoslack das Goldene Vcr-diensttreuz mit der Krolle am Bande dcr Tapfer' kcitsmedaille verlieben, ferner anbefohlen, daß dem Reserveoberleulnant Alfred Freiherrn von Ehiari des DR .') neuerlich oie :'lllei höchste belobende Anerkennung und dem Reserveleuinant Aurclius V i t-tori des GcbSchR ^> die Allerhöchste belobende An erkenmmg bei Verleihung der Schwerter bekanntgegeben werde. - lKrienslreuze für Zivilvcrdicusic an Ärzte ,,»d Krantenpflenerinnen.) Seine Majestät der Kaiser hat verliehen.' das Kriegslrenz für Zivilverdienste dritter blasse: dem Distriltsarzte in Zirtnch ^r. Josef (5zer-venh, dcr Oberin der geistlichen Krankenpflegerinnen iin Frauenspitale in Rudolfswert. Barmherzige!, Schwester dcr Kongregation vom heiligen Vinzenz von Paul Margarete Werzin; dem Distriltsarzte in NlMM Tr. Alois Homan; dcr Oberin dcr geistlichen Krautenpflegerinnen im Kaiser Franz Ioscph^istrittsspilale in Ädelsberg. Barn,herzigen Schwester der Kongregation vom heili^n Vinzenz von Paul Maria Moser; dem Distrillsarzte in Sagor Nr. Thomas Zarnik; das'^riegslrcuz f»r Zivil-Verdienste vierter Klasse der geistlichen Kraulcupflege-riu im Baiser Franz Iosevh-Distrittdspitalc in Adelsberg. Barmherzigen Schtvester der Kongregation vom heiligen Vinzenz von Paul Gertrud Gobcc; der geistlichen Krankenpflegerin im Kaiser Franz Iosefth-Tistriltsspitale in Adelsbcrg, Barmherzigen Schwester dcr Kongregation vom heiligen Vinzenz von Paul Agnes Klasiuc. — (Klicgsauszeichnllngen im Ttaatsbahndienste.» Seine Majestät dcr Kaiser hat im Bereiche der Staatsbahndirektion Triest verliehen: dab Ritter» treuz des Franz Josef-Ordens mit der Kriegsdcko-ration für vorzügliche Dienstleistung im Eisenbahnverkehre dem Staatsbahnrate Rudolf Edlen von P f l ü g l, Vorstand der Hcizhauslcituug Triest: den Inspektoren Viktor H r a 6 o v e e, Vorstand des Bahnbetriebsamtcs Laibach Stbh., Viktor Ic«^-mine k, Vorstand des Vahnbetriebsamtcs Aßlinq, August Inglitsch, Transportkontrollor bei dcr Staalsbahndirektion, Abt. l^ das Goldene Verdicnst-kreuz mit dcr Krone am Bande dcr Tapferleitsme-daille in Anerkennung vorzüglicher Dicnstl^st.lng im Eisenbahnverkehr dem Bauoberkommissär Friedrich Linhar t, Vorstandstc-Ilvc-rttc-tcr der Bahnerhaltungssektion Görz 1, dem Oberrevidenten Franz Pich^cr, Vorstand des Vahnbetricbsamtes Pola; das Goldene Verdienstlreuz am Bande der Tapfer-tcitsmcdaillc mit den Schwertern iu Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde und vorzüglicher Dienstleistung im Eisellbahnverkehr dein Revi-dcnten Ferdinand Zuleger der Staatsbahnoirck-tion, Abt. :;, den Adjunkten Anton Rupar des Vahnbetliebsamtes Laibach Stb., Ernst Scl, warz des Vahnbetricbsamtes Görz Stb., dein Assistenten Julius Pirk o v i 5 des Balmstationsamtes . « Uhr früh bis 1 Uhr nachmittags. Zwecks eigenhändiger Unterschrift mich jeder Flüchtling, der das 14. Lebensjahr überschritten l)al, persönlich erscl>einen. Flüchtlingen, die ihre Ideniitäts. legitimation nicht abholen, wird die weitere Auszahlung der Unterstützung eingestellt werden. le—. — (Pfarrer Dr. Hegemann -x.) Herr Dr. Ottmar Hegemann unternahm bekanntlich am 14. d. M. früh einen Allsflug in die Steiner Feistrih, um von dort über den Steiner Sattel zur Olre5elj-Hüttc zu gelangen. In der Halle der «Ziastwirtschaft Feistril>1lrsprung traf er vier junge Leute, Realschüler, die. sich ihm anschlössen. Die Gesellschaft übernachtete recht und schlecht in der Otrc^elj-Hütte; am folgenden Morgen führte sie der Weg über das Ninta-Tor unter, die Wände der Sluta. Ob Dr. Hcgemann beabsichtigte, zur Iois-Hütte zu gelangen, ist nicht Uar. Viag -ihn spät« der Wunsch, einen kürzeren Abstieg in das Feistrih-Tal zu suchen, um abends wieder zu Hause zu sein, veranlagt haben, den markierten Steig zu verlassen, oder mag ihn> die besäfcidene Blume Edolwcis; verlockt haben, über eine steile Geröllhalde, deren unteres Ende ein breites Grasband abschließt, zu Tal zu gelangen, wer weih es? Sein Mund ist für immer verstummt. Ober der Felsluant» „Gamsov slret" bückte er sich um eine Blnmc und verschwand vor, den Augen seiner Begleiter in die Tiefe; sie hörten nur noch ein dumpfes Auffallen ihr Rufen olieb ohne, Antwort. — Die ihres Führers beraubte Jugend mt das Vernünftigste, lons sie in dieser traurigen Lage tun konnte, sie ging denselben Weg zurück, den sie I>crnetommcn war: Ninla^Tor, Olreüelj-Hüttc, Steiner Sattel. Feislrch-Urspnmg. wo sie abends 8 UH5 volllommen erschöpft an» langte. Eine am folgenden Tage von Touristen, Jägern und Soldaten! unternommello Nachforschung blieb erfolglos. Am 20. begaben sich zwei Mitglieder der Settion Kram dcs Deutschen und Qsterreichisä)cn Alpenvcrcincs, Obmann üudwig und Bankbeamter Knß, in Begleitung des Schülers Nuda, eines jener jungen Leute, die-mit Dr. .Hcgemann gegangen waren, in die Steiner Alpen, nm die Nachforschungen fortzusetzen. Nachdem uincr Führung zweier Jäger (Ajdovcc und Logar) danl der guten Orientierung des jungen Ruda die UnglückssteUe gefunden war. gelangte die Expedition auf einem Umwege am Fustc der Absturzwand au. Dort lag Dr. Hegcmann tot, verborgen in der von einer über meterhohen Schncezungc mid der lx'nachbarten Felsluand gebildeten Muft von Meter-breite. Dies loar auch der Grund, das; die erste Rettungsexpedition, nicht von dein gewünschten Erfolge begleitet war. Dr. Hegemann stürzte wohl 2b(1 bis ^00 Meter l',cf "b "u,d inn jedenfalls sofort tot. Seine Uhr zeigte acht Minuten Über ,1 Uhr. — Mit Dr. Hegemann verschwindet eme markante Persönlichkeit Laidachs, ein überreich Schatz des Wisftns. ein lvarmer Freund der Natur aus unsers M>tt<.. Ehre. seinem Andenken! - Die Sektion Kram des Deutschen und Österreichischen Mpenveremes. - rium der hiesigen evangelischen (iicmeindc ersucht uns um die Mitteilung, daß aus Anlaß dcs Ablebens des Pfarrers Dr. Hegemann in der Abhaltung dcs rcssclmäs',igcn Golies-dienstcs wie auch in der Erteilung des Rcligionsuntcrricl>-tes keinerlei Störung eintritt, weil zur HintnnlMung von Unterbrechungen, Vorsorge getroffen ist. Bis auf weiteres werden die Pfarramtsstunden im ersten Stock dcs Pfarr. Hauses an der M'c-schick haben Louise Kolm und I. Fleck die Handlung des SclMispiels von Dr. Fritz Löhner-Äeda in eine gefällige tincmaiographischc Form ulngegossen uni» was deren Fein. geleit betrifft, so haben die Darsteller, vor allen Viarie Marschall und WillMi Klitsch, dafür gesorgt, daß ein Filmwcrl zustande gekommen ist, das durch seine äußere Form nicht locnigcr als durch seinen inneren Gehalt den ungeteilten Beifall unseres Publikums errungen hat. --Heute Vorflihrunnen um 4, halb «, 7 und halb '.1 Uhr nl,r„dv; um 4 und halb 0 Uhr auch für Jugendliche. Um halb l) Uhr Konzert des erstklassigen Tl)eaterurä>esters. — Morgen neues Programm: Lotte Neumann im Schauspiel „Der Geincnspicler" und „Die Kämpfe am Fajli hrib." Der Krieg. Gelegramme de» k. k. Helegraphen»Aorre» spondenz «Mureau». Oesterreich»Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 22. September. Amtlich wird vcrlautbart: 22. Scpteinbcr. Südöstlicher Kriegsschauplatz: Westlich vom Ohrida - See haven österreichisch-ungarische und deutsche Truppen einen starten französischen Angriff in schwerem dampfe abgewiesen. Ostlicher Kriegsschauplatz: Bei den österreichisch-ungarischen Truppen teinc besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz: Unverändert. Der Chef des Generalstabes. Wicn, 23. September. Amtlich wird vcrlautbart: 2l-scilu des Casinu-Talcs. An anderen Teilen der ^ront tau, cs mehrfach zu Kämpfen mit feindlichen Ellundungs-abtcilungcn, die durchwegs für u::s erfolgreich verlasen. - Italienischer Kriegsschauplatz: Der Südteil der Hochfläche von Vainsizza iowie di,' Tam-lne'lräumc der Front stehen andauernd untei feindlichem Artillcricfcuer, da5 sich nachmittags zu großer Heftigkeit steigerte. Am Monte San (^abricle dauerte das lebhafte Artilleriestrcufeuer d!c ganze Nacht an. Am Südflügcl kam es zu Handgranaientänipfen. ^lvischcn WiPpäch-Tal und dein Meere geringe Ar-tillcrictätigkeit. Stellcinveisc. kurzer F^uerüdcrfall. Die feindliche Fliegerlätigkcit war rcge. — Südöstlicher Kriegsschauplatz: Die einzige nach dem Kampf am 17. d. M. noch in französischem Vcsil; gebliebene Höhe östlich des oberen Skumbi wurde gestern früh un Gegenangriffe zurückgewonnen. Der Rechtsanspruch Nnnarns auf Dalmatieu. Budapest, 2U. September. Die Blätter deröffenilichcn die Feststcllun« des ungarischen Ministerpräsidenten Tol. tl>r Welerle begüalich der Mikdoutunacn, welche der Passus über Dalmaiien in seiner Proyrammrede in ver, schicdenen österreichischen Kreisen gefunden hcü. Vß wirb hervorgehoben, datz ja schon die ungarischen und die lrca» tischen (fesche den Nechtsansprnch Ungarns <' 'lien flaranliercn, der auch im Banustitcl und im ' ,,'^ide enthalten sei. Der Ministerpräsident n?1c3 mit seinec Auhcrung gcaenüber den weitergehenden südslavischen Forderungen auf dicse gesetzliche (Grundlage htn und zog damit den lvcitergehendcn südslawischen Forderungen auch be. treffend die österreichischen Gebiete sowie Bosnien und die Aerccgouina eine Grenze. Die Frage tauchte auch unkr der seincrzcitigen Ministerpräsidcntschnft Beck auf, der da» mals vor dem Parlamente erklärte, daß leine Veränderung, betreffend das österreichische Staatsgebiet, ohne Mi:.„ir. tung der ungarischen Legislative erfolgen lönnc. weder bezüglich Dalmatiens, noch bezüglich eines andren Gebietes. Dieser Rechtsjtandpunlt besteht auch heute und der ungarischen Regierung ist nicht beigefallen, einen ent« gegcngcsehten Standpunkt einzunehmen. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplätzen. Peilin, 22. September. Tas Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 22. September: Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Nupprecht von Vayern: Nach heftigen Feuerstößen, denen nur bei Saint Julien ergebnislose Teilangriffc des Feindes folgten, flaute gestern vormittags der Feuertampf an der flandrischen Front ab. Von Mittag an steigerte er sich an der >lüstc und von der Iser bis zur Deule wieder zu großer Heftigkeit. " Um i; Uhr abends fetzte von Langhemarck bis Hollebecke schlagartig stärkstes Trommelfeuer von cinstündiger Tauer ein. Im Anschlüsse daran ging englische Infanterie an vielen Stellen der Front wieder zum Angriffe über. Wo zwischen den Vah-nen Boesinghc—Staden und /Ipern—Routers der feindliche Ansturm in der verheerenden Abwrhrwir-tung unfercr Artillerie zur Durchführung tam, wurde er im Nahkampf zurückgeschlagen. Weiter südlich bis zum .^anal von Hollebeke brn^ die ^ucht unseres Vernichtungsfeuers den feindlichen An-griff5willcn. Nur vereinzelt kamen englische Sturmtrupps aus ihren Trichterstellungen heraus. Tie wurden abgewiesen. Heute früh entspannen sich nach neuer Feuei' stcigcrung örtliche Insanterietampfe, die durchwegs für uns günstig verliefen. Bei den anderen Armeen der Westfront herrschte fast überall geringe GcfechtKiatiqk^t. An den Kämpfen in Flan^lu ^mlii mc Flieger hcn'urlagendrn Anteil. In den beiden letzen Tagen wurden 2!> feindliche Flugzeuge und 2 Fessel ballonc abgeschossen. Drei unserer Flieger sind ai> gestürzt. Oberleutnant Schleich errang seinen 21. und 22. Luftsieg, Leutnant von Bülow seinen 21. Gegner, Leutnant Wüsthof und Leutnant Adam schössen 2 feindliche Flieger ab. Ostlicher Kriegsschauplatz: Front des (tteneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Auf dem Wcstuser der Düna qelang es den unter Befehl des Generalleutnants Grafen von ^chmet-tow (Egon) fechtenden Divisionen, durch wohlvor-bcreiteten und kraftvoll durchg^iihrten Angriff, die russischen Stellungen nordwestlich von Iatol»staot zu durchbrechen. AuKgczeichnele Artillerie' und Mi-nenwerferwirkung bahnten den Beg siir die Infanterie, die von den Fliegern unler Führung des ^liitt-meisters Prinzen Friedrich Sigwmund von Preußen troh ungünstiger Witterung sehr gut unterstützt wurde. In ungestümem Stoß wurde der Feind gegen den Fluß zurückgeworfen. (5r gab unter den, Drucke unserer Truppen in 40 Kilometer Breite und etwa 10 Kilometer Tiefe den Brückentops auf dem Westufcr der Tiina auf und flüchtete eilende auf das östliche Ufer. Iakobstadt ist in unierer Hand. Bishcr sind mehr als 4000 russische Gefangene und über 50 Geschütze als Beute gemeldet. Mazedonische Front: Im Bergland zwischen Ohrida-Tce uno ^tuinbi-Tal griffen starke französische Krü'fle an. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen warfen in hartnäckigem Kampfe den Feind zurück. Der Erste Gencralquartiermeister: von Ludenooiff. Laibacher Zeitung Nr. 218 1366 24. September 1917 Berlin, 23. September. Das Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 23. September: Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Bayern: Ein englischer Monitor beschoß mit Fliegcrbeoo-achtung gestern morgens Ostende. Einige Granaten trafen die Kathedrale, in der Frühmesse gehalten wurde. Sieben Belgier wurden getötet. 24 schwer verwundet. Der Monitor wurde durch das iveuer unserer Küstenbatterien vertrieben. An der flandrischen Landfront blieb das Artil-lcriefeuer nach Abschluß der örtlichen s^ühkämpfe wechselnd stark. Gegen Abend verdichtete sich dos feindliche Feuer wieder nordöstlich von?)pern zum Trommelfeuer. Es folgten starke Teilangriffe der Engländer südöstlich von St. Julien. Der Feind wurde zurückgeworfen. Nachts bei nachlassendem Feuer keine Infanterietätigkeit. Eine bei Monchy südöstlich oon Arras nach heftigem Feuerstoß in unsere Gräben dringende englische Kompanie wurde im Nahkampf vertrieben. Vei Vorfeldgefcchten südlich der Straße Cambrai--Ba-paume sowie an der Somme und Oise blieben Gefangene in unserer Hand. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Längs der Aisnc, am Brimont und in einigen Abschnitten der Champagne kam es zeitweilig zu lebhafter Kampftätigkcit der Artillerie. Vci zahlreichen Erkundungsvorstößcn, die vielfach unsere Sturmtrupps bis in die hinteren Linien der fran-zösischen Kampfanlagen führten, konnten Gefangene gemacht werdm, obwohl der Feind fast überall flüchtete. Unsere Grabenbesatzung wies an einigen Stel-len französische Aufklärer ab. — Vor Verdun schwoll nachmittags das Feuer zu größerer Stärke an. Die Gegner verloren gestern 14 Flugzeuge und einen Fesselballon. Oberleutnant Vcrthold errang den 23. Luftsieg, Vizefeldwcbel Thom schoß wiederum zwei feindliche Flieger im Luftkampfe ab. Ostlicher Kriegsschauplatz: Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Im Brückenkopf von Iakobstadt wurde in den hastig verlassenen russischen Stellungen umfangreiches Kriegsgerät vorgefunden. Unsere Truppen haben die Düna von Liwenhof bis Stockmannshof überall erreicht. In Pinsk entstanden durch russisch? Beschießung Brände. Mazedonische Front: Bei großer Hitze — in der Sonne bis liö Grad — fanden Gefechtshandlungen nur westlich des Ohrida-Sees statt. Dort wurde den Franzosen eine Höhe bei Korcova durch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen im Sturm entrissen. Der Erste Generalquartiermeister: von Ludendorf f. Berlin, 23. September. Das Wolff-Bu^eau meldet: Der dritte Tag der neuen Flandernschlacht ist vorübergegangen, ohne daß es zu weiteren englischen Großangriffen kam. Wenn die englischen Berichte voll davon sind, daß es nunmehr gelungen sei, der deutschen Verteidigungsmethode durch ein neues, wirksames Angriffssystem zu begegnen, so stelln die äußerst geringen Positiven englischen Erfolge zu dieser Behauptung in seltsamem Gegensatz. Die Fliegertätigkeit war außerordentlich rege. Deutsche Geschwader brachten u. a. bei Poperinghe einen Munitionszug sowie mehrere Schuppen durch Bombenabwürfe zur Erplosion. Im Arto:s und bei Saint Quentin herrscht lebhafte Artillerie- und Patrouillentätigkeit. An der Aisnc, beiderseits Reim^und in der Champagne war die Feuertätigteit zeitweise lebhafter. Teutschen Patrouillen gelangen zahlreiche Vorstöße. An der Verdun-Front hat die Feuertätigkeit wieder zugenommen. Die Abwchrtätigkcit der deutschen Batterien und Luftgeschwadcr fügte den Franzosen schwere Verluste zu. Berlin, 23. September. Das Wolff-Bureau meldet: 23. September, abends: Außer lebhaftem Artilleriekampf in Flandern ist bisher nichts Besonderes von den Fronten gemeldet. Eine Erklärung der Regierung über die Depeschen des Grafen Lurburg." Berlin, 23. September. Das Nolff-Bureau mcl-det: Die Deutsche Regierung hat dem argentinischen Gesandten in Beantwortung der Mitteilung, daß der deutsche Gesandte Graf Lurburg wegen des Inhaltes seines Telegrammes nicht mehr Persona grata sei, erklärt, daß sie das Geschehene ledhaft bedauert. Die in dem ^treffenden Telegramm aufgedrückten Ansichten des Grafen Lurburg seien seine Persönlichen Ansichten und hätten auf die Entschließungen und Besprechungen der deutschen Legierung teiner-lei Einfluß ausgeübt. Italien. Die FriedenÄbewenuug in Oberitalicn. Lugano, 22. September. In einer Versammlung sozia» listischer (iiemeindeverwaltungcn in Bologna wurde cine Tagesordnung, welche sich im Sinne des Wunsches der sozialistischen Parteileitung zwecks Erzwingung des Friedensschlusses für den Mücktritt von den Verwaltunssspnsten erklärte mit 557 gcge« W7 Stimmen abgelehnt. Tie sozialistische ^nmmerfraltion und die Parteileitung beschlossen einige Maß:iahmcn, um dcr aegenwärtigen Lage zu begegnen, darunter anscheinend den Generalstreik. ?.cr ..Avanti" ist wieder nicht über die Grenze gelassen wor-dcn. Generalleutnant Nagni. der sich bei dcr Herstellung der öffentlichen Ordnung in Stadt und Provinz Ancona liewährt hat. wurde zum Oberbefehlshaber dcr drei im Kriegszustand erklärten Provinzen Turln, Alessandria und Gcnucr mit dem Rcmye eines Heeresgrupftenlomman-danten ernannt. Der Seekrieg. Die Schiffsraumkrisc der Entente. Berlin, 22. September. Das Wolff-Nureau melde:: AI. Johnson, ein amerikanischer Sachverständiger, berechnet in dem Blatte „New Republic" den Echiffsraumman^el für die Entente und kommt zu folgendein Ergebnis: Ter stkfahrpunkt für die Entente loird bei dcr Fortdauer des Unterseebootkrieges am Schlüsse dieses Jahres erreicht. Will ^eit zn Zeit zu hären bekommen, dah dies unvermeidlich ist. daß selbst Nelson nichts Besseres tnn könnte und daß eö leine besondere Kur dagegen gibt. Wenn das tatsächlich unvermeidlich ist und leine besondere Kur dagegen existiert, wäre a'uch Admiral Tchecrs neulicher Ausspruch ciue H6.int unliebsame Wahrheit, nämlich: »Bei Fortgang des geg>",l-wärtigen Tempos der Versenkungen kann ein Kind einsehen, datz der Tag kommen mutz, wo England klein bei-zugeben hat." Aber ist es ein ehernes Gesetz und eine unabweisbare Notlvendigkeit, daß die Verluste weitergehen müssen? Wir können es nicht glauben. Das Persagen der amerikanischen U-Boote. Bern, 21. September. „Petit Parisien" berichtet: Die von den Amerikanern erbauten U-Boote zeitigten leider nicht das erwartete Ergebnis. Entsprechend den technischen Anweisungen der englischen Admiralität, seien sie zu leicht gebaut und zu wenig stark, um gegen die deutschen U-Vuote ankämpfen zu tonnen. Bezüglich der Regulierung ihrer Geschwindigkeit hätten sich bedeutende Schwierigkeiten ergeben. England Aliittcrstimmen über bie Antwortnote dcr Mittelmächte. Amsterdam, 22. September. In Besprechung der östr'r reichisch-ungarischen und dcr deutschn Antwortnote uer-weist die „Westminster, (^iazette" auf dif Erklärung Wil-sons in der Note an den Papst, daß das Wort deä gegen wärtigen Herrschers Deutschlands ohne vollgültige Bestätigung des deutschen Voltes keine bewähr sei für etwas, das von Dauer sein soll. E» sei aber höchst bezeichnend, daß die Regierungen der Mittelmächte im Prinzip sich zur Abrüstung und zum Schiedsgericht bekennen, bemängelt aber, daß sie nichts zu den Bedingungen des Papstes sagen, unter welchen der Krieg zu beenden ist. Ziuar sind die Türen nicht geschlossen, aber ehe das verheiMne Land betreten werden lann, müssen die. Brücken zum neuen Status quo gebant werden. — „Evening Standard" hebt den auffallenden Unterschied im Tone der Noten- der Mit« telmächte hervor, obgleich deren Anhalt derselbe sei. — Auch „Standard" vermißt Andeutungen über Belgien, Elsa'h-^llthringen! unt> Serbien in der Notß> Tie Zentral-mächte werden sich niemals den Bedingungen der Entente fügen, solange ihr Widerstand nicht vollkommen ge. brochen ist. Rußland. (tin Echreckensregiment in Petersburg. Amsterdam, 22. September. „Handelsblad" zufolge loird „Daily Expreß" aus Petersburg beruhtet, in Petersburg herrsche ein Schreckenvrcgimei't. die Aolj^eviki fordern das Leben Miljulovs, Rod-zjankos und zwanzig anderer Dnman'itglieder unter dem Vorwande, daß sie Kornilov uuterstschlen. Ke-renskij sei dm Aoljöevitis gegenüber ebenso machtlos wie Kornilov gegenüber, der nur dem )'l'ame:i nach verhaftet sei, da Kerenskij es nicht wage. ihn zum Tode zu verurteilen. Man könne jeden Augen^ blick eine bewaffnete Kundgebung dcr Volj>el>i?i in Petersburg und Moskau zu Gunsten des ^riedcns erwarten. (5ine Woche des Kampfes '.wischen den Hmlftt-strömunnen der Revolution. Amsterdam, 22. September, „^'ieuwe Rolter-damsche Courant" gibt folgeuoe Meldung des „Daily Telegraph" aus Petersburg wider: 'Diese Woche ist die Woche des Kampfes zwischen den Hnupl,trömuugeu der Revolution. Die ^olj^cuili yaltcn es für unbedingt notwendig, dem Kriege eiu Ende zu machen. Sie sageu sich, das; zur Forl<'j'.ung des Krieges eine starke Regierung nötig wäre und daß eine solche Regierung notwendigerweise lmti-revolutionär sein müsse. Deshalb verlangen sie eine sozialistische Regierung und sofortigen Waffenstillstand. Die Ertremen der anderen Richtung saaen: Die Arbeiter- und Soldatenräte haben das V'an'd in cinen chaotischen Zustand versetzt. Sie gefährden die Stellung Rußlands als (Großmacht. Wir müssen also drn Krieg fortsehen und zu diesem Zwecke die Disziplin wieder herstellen. Das kaan aber nur durch eine Diktatur geschehen. Zwischen diesen äußersten Gruppen stehen die Mittelpartcien, die fü:' eine Kouli-tionsrcgierung sind, aber augenblicklich sich im .Hintergründe halten. — „Daily .,'icwö" mcldcn aus Petersburg: Die am Montag zusammentretende Konferenz wird,,wenn sie sich qcgen ein Kol'litwns-labiuott entscheidet, ein sozialistisches Ministerium bl-autrageu, für das schon eine Ministerlisle vor-liegt. Kereustij würde in diesem ^all«? wahrscheinlich zurücktreten. Der neue weneralstadschcs. Petersburg 22. September. Die Muter melden, daf; General Dubkonj e, (5hef d^> Gcneral-stabes der Westfront, zum Generalstabschef deö Höchstkommandiercnden ernannt worden sei. - Die finnländischen Eozialdemotraten für die Lostrennung Finnlands. Stockholm, 22. September. „Vi5evi,a Hjedo-mosti" zufolge beabsichtigen die sinnländischeu So-zialdcmotraten, an Europa einen Aufruf zu richten, worin sie die Lostrennung Finnlands von Rußland verlangen. Die Gesamtzahl dcr Wähler ;ur konstituierenden Versammlung. Petersburg, 29. September. (Agentur.) Der Minister des Innern hat erklärt, daß die Gesamtzahl dcr Wähler zur konstituierenoen ^ersammlung etwa 90 Millionen Menschen betrage. Die Kosten der Wahl würden sich auf 100 Millionen Rubel be^ laufen. «aibachei Zeitung Ni, 218 ______ ________1367__________________________24, September 1917 MtlW z« kll 8»l«l- !>n!> PminzilillilllhMten. — ttxir^lederne wvld-krschc mit U) il.. «mo schluarzlcdcrnc Gcldiasche nüt li^ .^.. eim' schllxirzlc!>ernc (^lt^aschc mit .iO 5l. und ewer (tis^n-vahi^lcgitilnatioil^ cine schloarzlcdcrii<: Geldtaschc mit 22 K., emo schnxrrzlcdcrnc Mldtasäie mit 20 K., cinc schluarzlcdcrno Gcldtns6>o nut 14 K. 1U H., cine schluarz-lederiK.' Geldtasche »lit 12 K., cu^ schuxir^ledcrnc Geld, wscho mit 11 K. 5l> H. liild Nczcpk', <>inc sch!rx:rzlcdcr!ic (5>el,dlnsche mir 11 .<«»'.. oin<" schlvarzlodcriic (^Idwschc mit 9 .^V. und ztvci Schlüsseln,, eine schwa rzledcrnc GeldtnsÄie mit 8 K., cine schluarzlederno Gcldtasche init 7 .^., cinc schlnaTzlcdernc Geldtnsche nut 4 K. 90 H. nnd Brotwrtcn, cine schlvarzloderne Geldtasche nut 2 .N. 1« H., cine braun-ledorm' Geldtasche mit "100 K., cine liraunlcdcrne Geld-taschc, mit 8 K.. em,c braunlederne MUXasche mit 5 5l., cine bvaunledorne Geldtasche mit 2 K.. eine rotlcdcrne (^ldtasäfc mit 120 K.. eine schUxirzledorne Vrieftasclie nut 2« K.^ cine blmrlcderne Handtasäie init 10 H., dier, ^nit. noi>,'n zu 10 K., eiil« Vanknoie zu 20 K.. 25 K. in Banl° lwtcn. ei>U7 goldene Daincnuhr, ein goldener ssilMrrin^ mit einem Vrilltmton, eine silberne Armbanduhr, eine sil-lvrne Ärosche. eine Niclelnhr ohne Kette, eine ^'ictelarm-lxinduhr. eine Brosche, eine Fa-Hrradpiimpc. 5ü,vi^inl)nld Meter Seidc, z>r>ci Eeidenblusen ein T^amenschos;. — ((befundene Genc,lstände) in dcr Zeit vom 1. vis AI. Anssust: eine schloarzlcdcrno Geldtasche, mit 2 K. 42 H., eine schloarzledcrne Geldtasche mit 1 K. 2 H. nnd Mci Zetteln, eine. schioa^Iederne (i^ldtaschc mit 4tt ,r. :<8 H., eine nrünledernc Geldtasche mit 115 k'., 100 >r. in T^rnknoten, 15 .ttronen in Annklwte»!, 7 K. in ^nlnoten, «^ K. ln V<,,rfnotel,, 44 K. in Banknoten, 8 K. in Vantnoten, drei Hwnlnoicn zu 10 it., eine Aocitroiien-Banliwte, eitr sloldeiier Dmnenrinst mit drei lveiszen Steinen, ein goldener Tnmen-riliss mit einem Diamanten, ein goldener Damenrina. mit Diamanten, und Rubinen, cin^ gold. Ohrgehänstc mit einem Snlarassd und einem Diamanten, eine Nicleluhr samt schtoarzcr Kette, drei Schirn,c. ein Sack mit Zwiebeln, eine Wanenwinde. zloci Pcvar Xledcrhandschuhe. ein, Notizbuch samt Legitimation, zwci Flnschen .Mettenwnrzclöl, eine weifte Schärf ein junger brnnncr Jagdhund mit Hals-Ixind >md Marke, cin Korb mit Eiern und Fisolen. iV»rmteilunge»> wegen Preistreiberei.) Io- limin Rudolf, VosilM- in 3t. Veil, verlangte über-n'äs'.iq..' Pr«?isr l'^im Wcinli^rtauf. Er wurde dcr Prcisln'il'crci schuldig crlannt und zu 5)00 Kronen Goldstrnfc, cvcnlucll zu fünf Ta^n Arrost verurteilt, wobei auch auf die Veröffentlichung des Urteiles in der (Nemcinde erlannt wurde. — Wegen Verteuerung von Erdäpfeln wurde der Besitzer Franz Än-5i<"' in Tobrunje zu acht Tagen Arrest und I0l) >t. Geldstrafe verurteilt. — Zu 50 K. Geldstrafe, eventuell zu zwei Tayen Arrest, wurde die Vescherin Mina Stör in Vodicc verurteilt, weil sie für ein >lilogramn! Gipfel 2 >l. verlangt hatte. — Wegen Verleuerung von Eiern wurden die Besitzerinnen Maria Toma^i«"' und Maria Medvcd in Ianc^evo drdo und Iosefa Rolih in Zare^e zu je 20 K. Geldstrafe verurteilt. - (Unfälle.) ^'luf dem Bahnhöfe in llnter-Loitsch wollte ein Offiziersdiener auf den schon fahrenden ^ug springen, stürzte aber vom Trittbrett und geriet unter die Näder, wobei cr schwer verletzt wurde. — '.'luf der Strecke Verd—Loitsch im Kilometer 4sj7,5) wurde ein Infanterist, der die Strecke übersetzen wollte, bei der Kreuzung zweier Lotomotiven von einer Lokomotive erfaßt und zur Seite gestoßn, wobei er schwere Verletzungen erlitt. — Ter zwölf Jahre alte Besitzersjohn Franz Dinmik in Tneberje spielte mit einer gefundenen scharfen Patrone und brachte sie zur Erplosion. Dem Knaben wurden drei Dinger der rechten »and abgerissen. — Ein gleiches Unglück traf den 16 Jahre alten Buchbindergehilfcn Hermann Zupan in Ncu-Udmat, der in eine -bcn-falls gefundene scharfe Patrone solange mit cincr ^l'adel stach, bi5 sie erplodierte. Dabei buhte n vier Dinger der linlen Hand ein. — Auf dem Groß-lahlenberge warf dcr i:; Jahre alte Besitzerssohn Johann Retina eine Patrone aus Neugierdc ins s^euer. Er bezahlte seine ^'eugierde mit dem Verluste des linken Daumens, der ihm durch die Erplosion der Patrone weggerissen wurde. — In Vrba, Gemeinde Brcznica, spielte der zwei Jahre alte Ve- sitzcrssohn Ferdinand Mletu> mit anderen Kindern auf der elterlichen Dreschtenne, die eine Etroh^ schneidemaschine in Bewegung setzten, '^as Kind steckte die rechte Hand in die Maschine, wobn ihm dcr Daumen abgeschnitten wurde. — In dcr Tta-tion Sagor verunglückte beim Verschube der Brem ser Josef Muha. Er wurde vom anprallenden Wagen zu Boden gestoßen und geriet unter den Nagen, wobei ihm dcr linke Oberarm abgefahren wurde. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtet. vei slimaliuxt