Nr. 223. Freitag, 30. September 1««?. 106. Jahrgang. MbacherMMma. ^,?^"?^'"'^"": Mit Poftuer,enbung: ganUählig fl, l», halb!«hr!g sl. 7.b». Im «lomptoir: ^ Die „V.«l.acher Zeiluna" «lchtiilt täglich mit «u«nahmt der Sonn- und «eiert»« ?<>'"^i"' halbiähli« sl. K.50, ssl!r die Zustellung ,n« bau« ganzjährig >l, ,. - Inler»l«n»«b»r: YUl V Di« «»»in»ftsn«iun befindet sich »ahnhofgasse ,2, die ««»«cN« «!en»stla«e ,ö - Unfl»nlierte Vritii> zu < Zeilen 2b tr., gloheic per Ze»le « li,i bei öftrrcn Wiederholungen pr. Zeile 8 lr. V werden nicht angenommeu und Manusciivt« nicht z«r^ ^^ Pränumerations - Bedingungen '"den unverändert und betragen: 3iir die Versendung mittelst Post: ganzjährig.....15 fl. — lr. halbjährig.....7 » 50 . vierteljährig.....3 . 75 > monatlich .'..... 1 » 25 » Für Laibach: ganzjährig.....11 fl. — kr. halbjährig.....5 . 50 » vierteljährig.....2 . 75 » Monatlich ^.....— » 92 ' Für die Zustellung ins Haus per Jahr 1 st. Die Pränumerations-Vetriige wollen Porto» '"gesendet werden. v. Rleinmayr K,^ed. Vamberg. Amtlicher Mil. N- ^' l- und I. Apostolische Majestät haben mit li^chster Entschließung vom 31. Juli d. I. dem Iul! ^"etär ini egyptischen Finanzministerium ^ l ^ lum - Pascha das Großkrcuz und dem Rechts-Oh^Wel, im egyptischen Ministerraths < Präsidium Etm Keller-Pascha das Lomthurkreuz mit dem leiksn ^ Franz.Ioseph'Ordens allergnädigst zl, ver-^"geruht. Uichtamtlicher Hheil. Ungarischer Reichstag. HI Budapest, 28. Sl'Ptl'iüber. ^eiz.3" erste für fünf Jahre gewählte ungarische l'Ku 9 hat sich heute iu Budapest zur Eröffmings-!e>nel ^^llefunden. Große, erlösende Aufgaben harren tzr / und wir wünschen seiner Thätigkeit Glück und <^ Der Ministerpräsident selbst hat es in seiner Großwardeiner Rede hervorgehoben, dass die finanziellen Fragen es sind, welche der Thätigkeit des neuen Abgeordnetenhauses ihren Stempel aufzudrücken berufeu sein werden. Die finanziellen Fragen, das will besagen die Finanznoth. Denn es unterliegt leider auch nicht dem geringsten Zweifel, dass die Anforderungen, welche von Seite der allgemeinen Weltlage sowohl wie von der des technischen Fortschrittes a»f allen Gebieten menschlicher Forschung, von Seite des Einzelnen wie von der Gesammtheit der Bürger an den Staat nnd an die Vollkommenheit seiner Institutionen gestellt werden, in argem Mißverhältnis stehen, nicht etwa zu den Einnahmsq»ellen des Staates, nein! zu der Ergiebigkeit derselben, und dass dieses Mißverhältnis eine fatale Situation des ungarischen Staatsschatzes hervor» gerufen hat. welche die Freunde Ungarus und seiner staatlichen Selbständigkeit wohl zu ernsten Maßnahmen anregt, glücklicherweise aber noch lange nicht verzweifeln lässt, obschon sich seine Feinde bereits vergnügt die Hände reiben und lieber heute als morgen das (^ir-l'iillnlßlioi'im» anstimmen möchten. Wohl ist die Situation insbesondere im Hinblick darauf, dass die Ausgaben, zumeist auf Gesetzen oder Verträgen fußend, nicht leicht und kaum sehr wesentlich eingeschränkt werden können, eine hochernste; allein wir hegen die feste Ueberzeugung, dass weit mehr als durch eine Einschränkung der Ausgaben, die vielleicht auf manche Gebiete der Production lähmend einwirken konnte, durch eine ergiebigere Ausnutzung der trotz allem noch reichen Einuahmsquellen des Staates znr Consolidieruug unserer Finanzen beitragen werden. Herr v. Tisza hat eines jener Gebiete angedeutet, auf das er in diesem Sinne seine Aufmerksamkeit gelenkt hat: es ist das Tabakmonopol, welches, ohne irgend jemanden zu belasten, einzig durch die strenge Pflichterfüllung von Seite eines jedes Einzelnen durch den Ausschluss des Missbrauchcs, der auf diesem Getmte sich leider nur zu sehr eiugenistet hat. um die gewaltige Summe von zwölf Millionen ergiebiger gemacht werden könnte. Das ist aber nur ein Zweig der staatlichen Verwaltung, nur eine Quelle, die der Miuisterpräsident — vielleicht nicht einmal miahsichtlich — grnanut hat. Es gibt ihrer zweifellos noch manche, und wer sich in dem Labyrinth unserer directen Steuern, insbesondere der zu so vieleu Recriminationcn Anlass gebenden Ein» tommensteuer umgesehen hat. wird leichtlich erfahren haben, dass eine glückliche Regelung dieser Steuer, die eine richtige und gerechte Vertheilung der Lasten zur Basis hat, dem Staatsschätze nicht allein größere Ein» nahmen, sondern — so paradox dies auch klingen mag! — dem Steuerträger manche Erleichterung gewähren müsste. Desgleichen ist eine Mehreinnahme aus der Reform der Spiritussteuer zu erwarten, sobald auch hier gegen die ziemlich flott betriebene Uebervortheilung des Staates Garantien geschaffen werden, — durchwegs Maßnah' men also, welche nicht eine Mehrbelastung des Steuer« trägers erfordern und dennoch zn dem angestrebten Ziele der Erhöhung der Einnahmen führen. Kein Zweifel, dass alle diese Maßnahmen, um ins Leben gerufen zu werden, noch mehr aber, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen, Zeit erfordern. So sehr sich also die maßgebenden Kreise auch beeilen dürften, all jenen Reformen auch greifbare Gestalt zu geben, deren Einführung sie im Interesse der Sanierung der Staatsfinanzcn. im Interesse der endlichen Herstellung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte für unumgänglich nothwendig halten, muss auch die Thatsache ins Auge gefasst werden, dass das Resultat dieser Bestrebungen im Budget pro 1K88 nur in ganz geringem Maße und selbst in jenem pro 1K89 noch nicht in seiner ganzen wohlthätigen Einflussnahme zum Aus» . drucke gelangen wird. In diesem Zeitraume wird also ganz besonders darauf Gewicht zu legen sein, die Finanz, kraft des Staates zu schonen, ihr keinerlei Opfer zuzu« muthen, welches ohne Beeinträchtigung des Staatsinter-esses aufzuschieben ist. In diesem Zeitraume wird insbesondere jener Fehler zu vermeiden sein. deffen sich der Minister-Präsident in seiner Oroßwardeiner Rede selbst freimüthig angeklagt hat, der Fehler zu geringen Widerstandes gegenüber den Anforderungen in Bezug auf die Investitionen. Die weitestgehende Bedächtigkeit muss hier zum Principe erhoben werden, soll der Staatscredit nicht zuschaden kommen, und sie wirb jedenfalls mit einer Selbstbeschränkung gepaart werden müssen, deren Mangel allein die heutige Situation verschuldet hat. Ob diese kritisch oder bloß ernst ist — darüber zu streiten, fchlt uns Lust und Beruf. Wir begnügen uns damit, dass ihr Ernst überhaupt erkannt wurde und dass in Hinkunft alle Hebel in Bewegung geseht werden, die Grundbedingung der Prosperität eines jeden Jeuilleton. Adieu. ^Utl?^ beiden Freunde hatten ihr Diner beendet, sie ^ Unstern des Kaffeehauses aus überblickten H^ch mit Spaziergängern übersäeten Boulevard. ^M ^ Straßen von Paris strömte jener milde !i>hsh 'H' der sich zuweilen in warmen Sommernächten ^ » ^^' ^ bliss der Spaziergänger unwillkürlich dioh^pf hebt und Lust empfindet fortzugehen, einerlei t>°ch. ' nur fort ins Freie. unter das grüne Blätter-Vi-?° "an von Leuchtkäfern. Nachtigallen und mond- , ^"" Flüssen träumt. ^ktl! ?? ^ beiden, Heinrich Simon, begann nach »li ^.^!e>, Seufzer: «Ja, ja, mein Freuud, ich fange <»!, e> in werdeu. Das ist traurig. Sonst fühlte ich '" wir bende wie der heutige 'förmlich den Teufel "lir. H' "nd jetzt, jetzt lebt nur noch das Bedauern in Aach u geht rasch zu Ende mit dcm Leben.» Der so "ahre'^ bereits sehr start, ungefähr fünfundvierzig ' De ""? kahlköpfig. Uankcr !. ' vielleicht um weniges älter, doch ^de ai/'"b lebhafter, antwortete: «Ich. mein Lieber. "5>nei m' .^"k es auch nur zu bemerken. Ich war >'siH"" fröhlich, aufgeweckt und kräftig. Da Ü" Arbeit?^ ^ Spiegel betrachtet, so wird man ?hr. Hz °er „Jahre in den Gesichtszügen nicht gc< "'e dasz """'derungen kommen langsam, allmählich, ^ dor K?" '" bemerkt. Nur deshalb sterben wir 3g! ^hren n "^. ^ ^rstörung von zwei oder V ^ "an ,"" sich dariiber Rechenschaft zu geben, ^ ansche, ^""l lelnr Gcsichtszüqe sechs Monate '^'- O dann. welch ein Schlag!» «Und erst die Frauen, mrin lieber, wie ich sie bedauere, die armen Geschöpfe. Ihr ganzes Glück, ihre ganze Macht, ihr ganzes Leben besteht in ihrer Schön-heit, die höchstens zehn Jahre währt. Nun wohl, ich alterte, ohne mir dessen bewusst zu sciu. und hielt mich noch für einen Jüngling, da ich bereits den Fünfzigen nahe war. Da ich keinerlei Leiden oder Beschwerden fühlte, so lebte ich ruhig und glücklich weiter. Die Offenbarung mciues Verfalles wurde mir auf eine einfache, doch' furchtbare Weise zulheil und erschütterte meine Grmüthsruhe für sechs Mouate — dann fand ich mich ab. Ich war häufig verliebt gewesen, wie jeder Mann in meiner Clafse, doch einmal ganz besonders. Ich begegnete ihr au der Meeresküste, in Etretat. vor ungefähr zwölf Jahren, kurze Zeit nach dem Kriege. Nichts Reizenderes, als dieser Strand des Morgens während der Badestunde. Er ist nur klein, von der Form eines Hufeisens, nmgeben von steilen, weißen Klippen, mit jenen eigenthümlichen Oefinungen, die mau Thüren nennt: die eine Klippe streckt einen Riesen-fuß iu das Meer. die andere hallt sich gegenüber zu eiurr Rundung. Dort dräugeu sich die Damen zusam« men und erfüllen die schmale Landzunge mit dcm leuch» tendeu Glauz ihrer vielfarbig/n Toiletten, von den hohen Felfen wie in einen Rahmen eingeschlossen. Die Sonnenstrahlen fallen fenkrccht auf den Strand, auf die bnnten Sonnenschirme, auf das blaugrnne Meer, der ganze Anblick wirkt erheiternd, erfreuend für das Auge. Mau lässt sich am Rande des Wassers nieder und sieht den Badenden zu. Sie steigen hinunter, ein« gehüllt in einen Bademantel von weißem Flanell, den sie mit einer anmuthigen Bewegung von den Schnlt s?res Heeres in bedeutsamer Kriegsübung den über» zeugenden Beweis geliefert, dass rastloser Fortschritt, hingebende Pflichterfüllung, nie erlahmende Ausdauer die vorzüglichsten Eigenschaften österreichischer Krieger sind. Nacheifernd dem Herrscher, der die Strapazen der Manöver-Campagne mit Seinen Soldaten theilt, der aüen ein leuchtendes Beispiel soldatischer Tugenden, aufopfernder Arbeit und nie versagender Wichttreue ist, haben die Truppen mit überall gleicher Frische und Freude die Aufgaben erfüllt, die in diesen Tagen so vielfach an sie herantraten, — sie haben gezeigt, dass sie, würdig ihrer Vorfahren in Opfermulh und Hingebung und würdig ihrer Zeit, in ununterbrochenem, erfolge reichem Fortschritte sind... Der Verlauf der diesjährigen Schlussübungen hat den Völkern der Monarchie die erhebende Gewissheit verschafft, dass das Bollwerk des Reiches ungebrochen nnd unerschüttert geblieben ist; neben dem bunten, fesselnden Kriegsbilde hat uns aber auch ein anderes Bild erhoben und erfreut: das Bild der innigen Harmonie zwischen Heer und Volk. Freudig bewegt war Se. Majestät der Kaiser selbst Zeuge dieses herzlichen Verhältnisses, das mit gleicher Deutlichkeit diesseits wie jenseits der Leitha zutage trat. Ihm salbst, dem rastlosen und selbstlosen Herrscher, dem Vater Seiner Soldaten, sprach der jubelnde Zuruf Tausender von der Treue, von dem Patriotismus und der be« geisterten Anhänglichkeit Seiner Völker, und Er sah die . Trefflichkeit Seiner Truppen und erfuhr die Liebe der Nationen, welche ihre Söhne opferwillig in die Reihe des Heeres senden, mit d"m sie sich eins wissen wie mit ihrem erhabenen Monarchen!» (Die gemeinsamen MinisterconfereN' zen) erzielten ein vollständiges Einvernehmen betreffs des gemeinsamen Budgets. Abgesehen von den Re< petiergewehren, ist dasselbe mit dem vorjährigen nahezu identisch. — Der Zusammentritt der Delegationen erfolgt Ende Oktober. — Vorgestern nachmittags cun-ferierten Tisza und Dunajewsti über die Spiritus» steuer. (Die Iungczechen) machen alle Anstrengungen, um auch bei der Reichsrathswahl im Piibramer Wahlbezirk einen ihrer Parteigenossen durchzubringen. Wie die «Politik' berichtet, erschien in der vorgestern in Zditz stattgehabten Versammlung der Delegierten der einzelnen Städte des Ptibramer Reichraths-Wahl-bezirkes plötzlich der Abgeordnete Eduard Glögr und suchte für die Wahl Tilschers an Stelle Iireceks Pro« paganda zu machen. Die Versammlung endete resultatlos. (Oesterreichisch - ungarischer Lloyd.) Die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen d?n Delegierten des österreichisch-ungarischen Lloyd und den Vertretern der beiderseitigen Regierungen über die Erneuerung des Privilegiums des ersteren ist für deu Monat Oktober in Aussicht genommen. Uuseren Informationen zufolqe ist aber der bestimmte Termin für den Beginn der Unterhandlungen noch nicht fixiert, sowie auch eiue Feststellung der einzelnen Punkte des Verhandlungsgegcnstandes noch nicht stattgefunden hat. Nach beiden Richtungen sowohl bezüglich des Zeit» Punktes der Conferenzen als iubetreff der R.iheufolge der Verhandlungs Materien wird der Herr Handels« minister erst auf Grund der ihm erstatteten Referenten-Vorträge seine Entscheidungen treffen und sich ü»r dieselben mit seinen» ungarischen Collegen ins Einvernehmen sehen. (Regelung des Hausi crweseus.) Einundfünfzig Genossenschaften Wiens haben eine Eingabe an die Wiener Handelskammer gerichtet, in welcher dieselben die Aufhebung des Hausierhandels in Wien und in den Vororten verlangen. Die Kammer wird dieser Angelegenheit das eingehendste Studium zuweuden und namentlich auch darüber die geuauesten Erhebungen pflegen, in welcher Weise und in welchem Umfange die petierenden Genosfeuschaften etwa durch den Hausier« Handel geschädigt weiden. Bekanntlich hat der Wiener Gemeinderath diese Angelegenheit bereits im asfie» matiuen Sinne erledigt, und es steht nur noch das Gutachten der Handelskammer aus, um die nöthigen Maßnahmen dafür zu treffen, diese Angelegenheit auf gesetzlichem Wege zu regeln. Mit dem Referate über diese Angelegenheit ist Kammerrath Ritter von Leon betraut. (Ungarn.) Vorgestern hielten beide Häuser des ungarischen Reichstages ihre ersten Sitzungen. Im Magnatenhause fungierte wieder Graf Franz Zichy als Alterspräsident. Der frühere Präsident des Mag. natenhauses, Baron Paul Sennyey, welcher voraussichtlich auch in der neuen Legislatur-Periode diesen hohen Posten bekleiden wird, ist bereits in Budapest eingetroffen; sein Gesundheitszustand hat sich während des Sommers wesentlich gebessert. Im Ab« georduetenhause war der Abgeordnete Auto» Voer wieder der Alterspräsident; Thomas Pechy wird auch diesmal voraussichtlich zum Präsidenten gewählt werden. (Oesterreichisch. italienischer Cumu -lativverlehr.) Das italienische Communications Ministerium hat gemeinsam mit dem Generalinspectorat der drei italienischen Bahunetze soeben die neuen Tarife für den wiederhergestellten österreichisch-italienischen Cumulativverkehr genehmigt, und wird derselbe daher unverzüglich in Kraft treten. (Skupschtinawahlen in Serbien.) Oe-stern fanden in Serbien die Skupschtinawahlen statt. Der Kampfplatz war den fusionierten Regierungspar- teien, den Liberalen uud Radical«!,, überlassen, da ftlh die fortschrittliche Opposition unter Garasanin von der Wahlbewegung fern hielt. Die Radicaleu und die Liberalen haben wohl eine Art gemeinsamen Program mes vereinbart, die Fusiou war aber wohl nur in del Opposition auf die Dalier möglich, jetzt, auf der M' gierungibauk, muss mit der Zeit eine der lx-ideu Par-teien die herrschende werden. Die Wahlen sollen mm darüber entscheiden, wer der eigentliche Herr der Situation ist. (Die Affaire von Raon.) Der frauzöM Mimster Flomens empfieng vorgestern den innfang" reichen Schlustzbericht des Staatsprucuralors Tadom über die Affaire von Raoü. Derselbe bestätigt. dO sich der Vorfall auf französischem Gebiete abspielte. Die Regierung wies den Hinterbliebenen Briguons sur den ersten Betmrf 500 Frcmcs an. Waugenö Befinden ist relativ gut. . (Bulgarie u.) Eine Sofioter Zuschrift der Corr.» versichert. dass der Eutschluss der vereinigten Karavelovisten uud Canlovisten, in den Wahlkan>Pl nicht einzutreten, nicht zum wenigsten durch die Ueber» zeugung gezeitigt wurde, dass alle Bemühungen fur e>n diesen Parteien günstiges Wahlergebnis zur Stunve völlig aussichtslos seien. Anhänger Stambulovs äußern die Ueberzeugung, dass es letzterem gelingen werde, einen Theil der Radoslavisten für sich zu gewi»»en- (Tabakmonopol inRussland.) Wie ma" alls Warschau meldet, wird seitens der russischen Fl' nauzverwaltung die Eiuführung des TabaknwnoM ernst angestrebt, und soll demnächst eiue diesbeziigll^ Vorlage dem Reichsrathe unterbreitet werden. weM für die Einführung dcs Monopols das Jahr 1690 w Aussicht nimmt. (Wahlen in Rumänien.) In ButarcM gouvernemeutalen Kreisen glaubt man, dass die Ka?^ mern am 27. Oktober, also einen Monat vor der qesetzl^ bestimmten Epoche, einberufen werde»«, um die 3^n' stände vollkommen zu erledigen. Die Auflösung dim^ nicht, wie behanptet wurde, im April, sondern lM ^ zember erfolgen, so dass im Jänner die Neuwahlen vor sich geheu würden. Tagesnemgleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die .Vru«"" Zeitung» meldet, den Ocmnudeu Vrohsrn uud Zchn'^ zur Bestreitung von Schulbaukosteu l> 800 fl. zn spe"' deu geruht. - (Hygienischer Congress.) Das "ste Verhcmdlungsthema der dritten Section betraf vorgebe den -Zusammenhang der Wasserversorgung mit der ^ stehung von Infectionskrankheiten und die hieraus hygienischer Beziehung abzuleitenden Folgerungen^^. Verhandlungen über dieses Thema leitete als P"''^ Geheimrath Virchow aus Berlin. Der Vorsitzende ^ öffuete die Berathungen, indem er auf die WiaM der fortgesetzten Forschungen über das Verhandlung thema hinwies. Wenn der Praktiker auch iu allen Fa » von Infections - Erscheinungen das Vorhandensein ^l lebendigen Iufectionskeimes voraussetzt uud seine p.^ tischen Mahregeln ergreift, so sei es doch nothwendig, « Natur dieses Keimes (Bacterium) zu erforschen. Erie Wie ich sie liebte! Wie schön, anmuthig und ju-gendlich sie war! Es war die Jugend, die Eleganz und Frische selbst. Niemals früher halte ich begriffen, welch ein reizendes, vornehmes, schönes, zartes Geschöpf die Frau eigentlich ist, ganz nur Lieblichkeit und Huld. Niemals hatte ich gewusst, welcher Zauber in der sanften Rundung der Wange, in der weichen Bieguug der Lippe, in den Falten des zierlichen Ohrs, in der Form des reizenden Näschens liegen konnte. Drei Monate währte dieses Glück, dann reiste ich nach Amerika, das Herz von Verzweiflung zerrissen. Doch der Gedanke an sie begleitete mich ausdauernd, siegreich. Sie beherrschte mich iu der Entfernung so wie sie mich in der Nähe beherrscht hatte. Jahre vergien-gen. Ich vergaß sie nicht. Ihr anmuthiges Bild lebte in meinem Herzen, vor meinen Augen. Meine Liebe blieb ihr treu; es war eine ruhige, stetige Liebe, eine zärtliche Erinnerung an das Schönste, Bezauberndste, das ich im Leben gesehen. Zwölf Jahre sind nicht viel im Leben eines Mannes! Kaum, dass man sie vorbeiziehen fühlt. Eines folgt dem anderen von diesen Jahren, sanft und rasch, leise und eilig, jedes für sich ist lang und doch so bald beendet! Man zählt sie so rasch zusammen: die Spur, die sie hiuterlassen. ist eine so unbedeutende, sie verschwindet so vollständig, dass, wenn wir uns umwenden, um den zurückgelegten Zeitraum zu überblicken, wir nichts mehr sehen und es nicht begreifen können, wie es möglich ist, dass wir alt geworden sind. Mir s.hien es wirklich, als ob nur wenige Monate 5e»t jencr glücklichen Sommersaison an der Küste von Ttretat vergangen wären. Im vergangenen Frühjahr begab ich »„ich nach Maison-Laffitte, um mit einigen Freunden zu dinieren. Im Augenblick, da der Zug sich m Bewegung sehen wollte, bestieg eine curpuleute Dame iu Gesellschaft von vier kleinen Mädchen deu Waggon. Ich warf nur einen flüchtigen Blick auf diese Familien« mutter mit ihrem runden Vollmondsgesicht. das ein reichbebändeter Hut umgab. Sie athmete schwer, mühsam, sie war erhitzt vom raschen Gang; die Kinder begannen sogleich zu plappern. Ich öffnete meine Zeitung und begann zu lcseu. Wir hatten Asnieres passiert, als meine Nachbarin plötzlich sagte: «Um Vergebung, mein Herr, sind Sie nicht Herr Cariner?» — «Ja, meine Gnädige.» Sie lachte ein wenig, das gutmüthige Lacheu der brave» Frau, und doch auch ein weuig traurig. «Sie erkennen mich nicht?» Ich zögerte. Wohl meinte ick, diese Züge schon einmal gesehen zu haben, aber wo uud wauu? Deshalb antwortete ich: «Ja uud nein. Ich kenne Sie sicherlich, kaun aber Ihren Namen nicht finden.» Sie errölhete leicht. «Frau Julie Lefevre.» Niemals hatte ich eine ähnliche Erschütterung empfunden. Einen Augeublick dachte ich. dass es nun mit mir zu Ende sein müsse! Mir war, wie wenn ein Schleier, der bisher vor meinen Augen gelegen, nun plötzlich entzweigerissen uud ich nun furchtbare, schreck-liche Dinge werde entdecken müssen. Das war sie! Diese beleibte, gewöhnliche Fiau war sie! Seit ich sie nicht gesehen, hatte sie diesen vier Mädchen das Leben gegeben. Diese kleinen Geschöpfe überraschten mich ebenso sehr wie ihre Mutter. Es waren ihre Kinder, sie kamen von ihr. sie wuchseu heran, füllten einen Platz im Leben aus. Sie aber zählte nichts mehr, sie, dieses Wunder von Grazie und koketter Anmuth. Mir war. als hätte ich sie gestern das letztemal gesehen, und nun fand ich sie so wieder! War es möglich? Ein stechender Schmerz drang ^ in die Seele, ich lehnte mich auf gegen die M / ich empörte mich gegen dieses rohe Zerstörunasw Verwirrt betrachtete ich sie, dann ergriff A^i, Hand. während meine Augen sich mit Thränen f"" , Ich beweinte ihre verlorene Jugend, ich beweinte ly Tod. Denn diese beleibte Dame war mir eine F^. ^ Auch sie war bewegt und murmelte: «Ich bw ^ verändert, nicht wahr? Was wollen Sie, al^A s. geht. Sie sehen, ich bin nun Mutter. ""./Achte eine gute Mutter. Alles andere ist vorbei. O, ich " ^ wohl, dass Sie mich nicht erkennen würden, wen ^ uns jemals wieder begegnen sollen. Doch ancy ^ haben sich sehr verändert, und es bedürfte ."'""" M, um mich zu überzeugen, dass ich mich nicht ta ^ Sie sind ganz weis; geworden. Denken Sie b"«"^^ sind zwölf Jahre. Zwölf Jahre! Mein älteste " chen ist schon zehn Jahre alt.» ^iia"' Ich sah das Kind an. Ich fand in seine" "^ etwas von dem Reize und der Anmuth der wieder, doch erst unbestimmt, unentwickelt. ^ Und das Leben erschien mir wie ein E' M' vorbeifliegt. ^in^ Wir erreichten Maison-Laffitte. Ich luM ' z,l alten Freundin die Hand. Ich hatte ihr '"Achüt' sagen gefunden als Gemeinplätze. Ich war zu tert, um geistreich sein zu können. .^e '^ Des'Abends, als ich allein war. betrag ^,f< mich lauge aufmerksam iu dem Spiegel, "'^M' merksam; uud schließlich sah ich mich, wie '6) ^ »F meill schwarzes Haar, meinen duukleu Schnun ^. jch die Züge meines jugendlichen Antlitzes. Iev' alt. Adieu» claN^ Guy de Maup"!'" ^5'aibacher Zeitung Nr. ii>i^. 1827 30. September 18«?. leue slch das Fortschreite,, der Kenntnis der Bacterio-We so vor, wie die bisherigen Errungenschaften in der ^Mmalologie. Während man früher das Alkaloid, z^ Chinin, bloß aus der Wirkung der Pflanze, der "mde kannte, werde heute das Chinin fabriksmäßig er->M8t; und wenn es gelnna.cn sein werde, die Bacterien ?!^ ^' "zeugen, werde man zum Höhepunkt der Forschungen auf diesem Gebiete gelangt fein. ^ (Das Iubiläum des Vnd a p ester N a -'""nl-Theaters.) Aus Budapest wird gemeldet: ^m Hudapester National-Theater wurdc vorgestern abends °« fnnfzigjährige Bestand dieser Bühne mit großen Festkeilen begangen. Das Hans erstrahlte in allen Nän w" 'n der hellsten Beleuchtung des eleltrifchen Lichtes, "'e Logen «nd Parketsitze waren größtenlheils von ge-«denen Gästen besetzt. Man sah die Minister und Wür-oemrager des Staates, die Mitglieder des Reichstages, °ue hervorragenden Persönlichkeiten der literarischen und lunsllerischen Kreise. Aus Wien waren Hoffchauspieler ^Wiusty und Hofrath Lndwig Doczi anwesend, "r Intendant Baron Aezecny hatte sein Fernbleiben U'ch dringende Gcfchäfte schriftlich entschuldigt. Alle Zu« 'Mlstraßen zum Theater waren lange vor Beginn der uciworstellung von dichten Menschenmassen belagert. Uni W erschien der Kaiser. Als daS Publicum seiuer " °« .hofloge austchtig wurde, erhoben sich alle Anwc-Mden und ertönten laute Eljen-Rufe. Neben dem Kaiser naym Erzherzog Josef in der Hofloge Platz. Nach der ^llendeu Musik wurdc das von Moriz Iökai vcr- Me Gelegenheitsstück: «Das olympische Wettspiel», von Amtlichen Mitgliedern des National Theaters unter lMvlrtung dcs Personals der Oper und einiger Mit-Mder des Volkstheaters dargestellt. Dieses Festspiel, das ^gentlich eine Wechselrede zwischen Gegenlvart und Zn-, sl ist, h^ Gelegenheit zu reicher scenischer Darstellung zur ^'^"schen Hauptstadt von einst und jetzt und ^ Vorführung der Lieblingsgestalten dcs ungarischen ^eaters. Als zum Schlüsse die Büste dcs Kaisers ^ ""it und dazu vom gesammten Chor der ^Mlnls von Kölcsey gesungen wurdc, gab dies H ulassung zu eiuer Ovation für den anwefenden ^"nrchen. Der Liszt'fchen Rhapsodie folgte die Anf-v°n S ^ Gelegcnhcitsdichtung «Arpads Erwachen» Theat ^M"^' mit der vor l><> Jahren das Nationally ^eröffnet worden war. Nach diesem Stücke ver-^urn der Kaiser und der Erzherzog Josef das Haus. Esil.,^hluss der Borstellung bildete die Aufführung des der zn Gelegenheitsstückes «Die Schanspielerin». Nach l)ei ^^'^^"ug war ein Bankett im «Hotel Hungaria», " Ministerpräsident Tisza den Vorsitz führte. iliM..^ Reseda für den Winter.) Die Zahl der für di ^"ben Pflanzen, die im Winter blühen uud sich Oben/ ^'"'uercultur »ignen, ist nur eine sehr kleine. Barken n?^ "'"""^ '"^"l ihres starten Duftes, ihrer >N!d a f '6'ebigleit und ihrer leichten Zucht die Reseda, buftenk ^'""" Blumenbrett sollte im Winter dieses z« h"°e Kind Flora's fehlen. Um Reseda für den Winter ^en -' ""^ """ spätestens Anfangs Oktober den ^tt s '? ^^ ^°zu bestimmten Töpfe legen, die mit ^pseil ^M" Gartenerde zu füllen sind. Da ein Vcr-^chti ^ Ümgen Pflanzen die Eutluicklung sehr beeilt ^flyn ^^ "lan die Samen gleich in die für die bis d^" ^wählten Töpfe legen, aber nur sehr dünn. Zwei H^" ^rner sind für einen Topf von 10 bis 15 cm ^t a s genügend. Geheu die Pflanzen trotzdem zu einzelne Stengel entfernt werden. So lange die Witterung gut ist, kann man die Pflanzen im Freien lassen, dann stellt man sie auf ein Fensterbrett uud hält sie etwas trocken, um das Schießen zu vermeiden. Je nach der Wärme des Zimmers weiden sich die Blutenknospen früher oder fpäter zeigen. So wie das der Fall ist, werden die Töpfe wieder mehr begossen, um eine reiche Blüte zu erzielen. N l<, — (Ersatz-Reservisten) Das k. k. Reichs-Kriegsministerinm hat den Ergänzungsbehörden bekanntgegeben, dass anch jene Ersatz-Reservisten von der Einberufung am 1. Oktober d. I. ausgeschlossen find, welche, als der ausnahmsweife berufenen vierten Altcrsclasse angehörend, bei der Contingentsabrechnung voraussichtlich zur Entlassung gelangen dürften, somit der militärischen Ausbildung nicht zu unterziehen sind. — (Aus der Faulilie des Sultau s.) Im Mldiz-Kiosk in Constantinopel beschäftigt man sich seit einigen Tagen, wie der «Revue de L'Orient» gemeldet wird, mit der Znsammenstellung der Trousseaus vou vier Prinzessinnen dcs oltomanisch-kaiserlichen Hauses. Eine dieser Prinzessinnen ist die Tochter des Sultans Abdul Ham id, ferner sind drei Töchter des Sultans Abdul Aziz, welche sich gleichzeitig vermählen werden. Die Tochter Sr, Majestät des Sultans Abdnl Hamid heiratet den Sohn vom Ghazi Osman Pascha, des Helden von Plevna. Von den anderen kaiserlichen Prinzessinnen heiratet die eine den Adjutanten des Sultans, den General Mchemed Pascha, die andere den Sohn des Marschalls Dervisch Pascha und die dritte den gewesenen Generalsccretär des verstorbenen Sultans Abdnl Aziz, Attif Bey, der jetzt Generalgouverneur der Provinz Karassi ist. — (DaK«Ocsterreichische Städtebuch.») Iu den nächsten Tagen gelangt in Wien unter dem Titel «Oesterreichisches Städtebuch» über Veraulassung des Präsidenten der österreichischen statistischen Central-Commission, Dr. von I nam a - St erncgg, und unter Mithilfe dcs Bureaus der Commifsion von Dr. Ernst Michlcr ein Werk zur Ausgabe, das unter den zahlreichen Publicationen, welche ans Anlass dcs hygienischen Congresses erschienen sind, eine hervorragende Stelle einnimmt. Das «Oestcrreichische Städtebnch» enthält die Angaben über Wohnnngsverhältnisse, Bcvölkerungszahl, Eheschließungen, Gebnrts- und Sterbesälle von 46 Städten, außerdem bei vielen derselben Daten über die wirtschaftlichen uud Erwerbsverhältnisse, Unter den in das Buch ausgcuommenen Städten befinden sich auch Laibach, weshalb dasselbe für Krain von gauz besonderem Interesse sein dürfte. — (Ein gefeierter Dichter.) Aus Stockholm schreibt man: Henrik Ibsen, der hier alle Ehren eines Fürsten im Reiche der Geister genießt, hat seinen Aufenthalt in der fchwedischcn Metropole verlängert, weil er am nächsten Montag der Aufführuug seiues Werkes «Ein Volksfreund» beizuwohnen gedenkt, die ihm zur Ehre im königlichen Theater vorbereitet wird. An der Spitze derjenigen, welche dem berühmten Dichter huldigen, steht König Oskar, vielleicht der literatlundigste und sprach« gewaltigste Mann seines Landes; er hatte eine stundenlange Unterredung mit Ibsen. Sonntag fand bei dem norwcgifchcn Minister Staatsrath Richter ein Fest essen statt mit Henrik Ibsen als Ehrengast. Die Schweden feiern den Norweger, als wenn er ihr Landsmann wäre. — (Lloydfahrten.) Man theilt uns mit, dass vom 1. Oktober angefangen die zwei wöchentlichen Extra» fahrten von Trieft nach Venedig und retour, welche die Lloyd Gesellschaft am 29. April d. I. eingeführt hat, eingestellt werden. — (Im Wiener Münzamte) sind Diebstähle von Gold- und Silberabfällen entdeckt worden, welche seit den, Jahre 1880 betrieben wurden und nach dem amtlichen Polizeirapport für den Staat einen Schaden von mehr als 100 000 fl. zur Folge hatten. — (Bruder und Schwester — Eheleute.) Wie vor kurzen, mitgetheilt, wurde der Strafact, be-treffeud die Geschwister und Eheleute Wenzel und Katharina Popp, da dem staatsanwaltschaftlichen Func-tionär von Ottakring das Verbrechen des Brtruges vor-znliegeu schien, der Staalsanwaltschast in Wien abgetre« ten. Diese hat nun den Act wieder an das Bezirksgericht Ottakring mit dem Bescheide rückgemitlelt, dass Wenzel Popp und Katharina Hajdinger bei Schließung der Ehe dem amtshandelnden Pfarrer das Vorhandenfein eines gesetzlichen Ehehindernisses verschwiegen und nach § 50? (Eingehung einer gesetzwidrigen Ehe ohne Dispensation) zn bestrafen seien. Die Verhandlung wurde nun nener-dings von dem Bezirksgerichte Ottalring, und zwar alls den 18. Oktober, ausgeschrieben. — (Ein ausgetrockneter See.) Der bei Braila befindliche Salzsee ist vollständig ausgetrocknet. Der Umgebung erwächst damit ein unberechenbarer Schade, da die am See gelegene Badestation «Cacul Sarat» jährlich von Tausenden besucht war. Die rumänische Regierung entsendete eine Fachcommission an Ort und Stelle, um die Ursachen zu studieren, weil man eben diese Erscheinung nicht allein ans die Trockenheit des letzten Sommers zurückführen zn können glaubt. Der See wies übrigeus im Spätsommer des Jahres 1872 das gleiche Phänomen auf. — (Weibliche Klugheit.) A: Ja, was ist denn das? Seit wann führst denn du und nicht deine Köchin den Hund deiner Frau spazieren? — B: Ach, seit meine Frau erfahren hat, dass der Wirt in unserer Stammkneipe einen Zettel an die Thür genagelt hat: «Das Mitbringen von Hunden ist strenge verboten», darf ich gar nie ohne die «Diana» ausgehen. Local- und Proviuzial-Nachrichten. — (Kunst- und historische Denkmale.) In der letzten Sitzung der Centralcommission für Kunst« und historische Denkmale berichtete Herr Vartholmä Pecnik in Gurkfeld über die Auffindung einer römifchen, aus Stein gebauten FamilieN'Grabstätte bei Laas in Krain, welche um einen freien, gewölbten Mittelraum herum geordnete Gräber enthielt, worin er auf dem Bauche liegende Skelete mit wenig Beigaben fand. Die das Grabgewölbe überdeckenden Steinplatten zeigten sich infolge der Inschriften als ältere Grabsteine; selbe kamen in das Schloss Schneeberg, Conservator Regierungsrath Globocnil machte aufmersam auf Oerichtsaclen, Urbarien, Rechtsnrkunden ?c. des 10. bis 18. Jahrhunderts, die aus krainifchen Archiven stammen dürften und im Handel erscheinen. — (Der Laibacher deutsche Turn» verein) eröffnet den Reigen seiner Winter - Unterhal-tungsübcnde Samstag, den 8. Oktober, in der neuerbauten Glashalle des Casino mit einem Familienabend, bei welchem die Sängerrunde des Vereines neue Chöre zum Vortrage bringen wird. Von diesen verdient insbesondere der Chor E, S. Engelsbergs: «Im Dunkeln», mit Soli uud Clavierbegleitung, welcher zu den besten Werken Machbrucl verbolfn.) 3as Zgil'ö i:n Spiegel. »ioman von Victorien Duval. (kl. Fortsetzung.) !e,!l,.^' und ich hoffe, du wirst glücklich mit ihr war die herzliche Erwiderung. ^M >? öm davon überzeugt, Harry, und sei ver- ^hen l ^ ^ kmm' Unterschied in deinen Aussichten Theil - Ich hade beschlossen, dir schon jetzt einen ^tr^ "^ ^'""öyens auszufolgen. Ich kann cs ^ütcr ^ ""^ ^ w'lo e3 jetzt willkommener fein als "ktmi, ^Ht' dass Gitana bereits im Besitz eines ! Zellen , 6 ^ ihre Kinder ist. Sie soll es uie bo »icht',,.'"' sie mir ihr Jawort gibt. Ich habe noch ^che «. - gesprochen, aber ich bin dennoch meiner >>»ter ^'!"lss, und für sie ist es besser, wenn sie sich ^'gen c^""' Schutz begibt, als wenn sie irgend einen °>»M ^.lerloftf heiratet, der nur nach ihrem Grlde ^ war - ^'"slr hat schon schwer genug gelitten. ^>'e ;„ A" schreckliche Offenbarung für sie - jene «»Ntr l. ^'"^' I» demselben Molnent, als sie er. ^ 'br? " Oberst noch lebte, wusste sie auch, !'"trt dirs, ^ srin müsse. Kein Wunder, dass sic l "«erd,'!!,/^lichen schlag fast erlag. Sie hatte > "bt. ui!^ salsch nnd treulos, aber anch lebend gc- .' lciiw '° ""n musste sie erfahren, dass er bereits i w üsw. Z°Wsfrist todt sei. eine Lösuna, welche > und c, ?°l^te. 6s gibt Thatsachen. die mäch- t>. in diesp '^ si"d. als dic tollsten Einbildungen, ' Vrüd r ^"fachen ^hbrt der Fall mit diesen "- So wunderbar das Cauze erscheint, so ist es doch so einfach, dass Normann krank wurdc und starb, gerade als auch der Oberst auf dem Krankenbette lag. auf das ihn Sorgen und irgend ein physisches Unbehagen niedergeworfen hatten. Was daraus folgert, ergibt sich von sclbst. Es bedarf keiner großen Phantasie, um sich die Scenen jenrr Nacht zu vergegenwärtigen. Ich stelle mir vor, wie ein sterbrndcl Mann mit kühner Verwegenheit die Fälschung plante zum Nutzen eines anderen, weiter lebenden. Wic hätte dieser zögern sollen? Alle vorbereitenden Schritte warcn geschehen, um eine Versuchung dieser Art. falls sie kam. zu einer überwältigenden zu machen. Normann war ohne Zweifel vom Anbcginn der leitende Geist. Er war es. dci scincn Ärnder zur Ausnahme der enormen Vcrsichrrnngcn veranlafötc und dcr das Geld vorfchoss. mit welchem die ersten Prämien bczahlt wurden. Er war cs anch zweifellos, der wohl zuweilen die Aruße. rung machte: Mr fchen uns fo ähnlich, Normann. das^ du, im Falle ich stürbe, ein Narr wärest, wenn dn nicht die Gelegenheit ergreifen wolltest, den Versicherungsgesellschaften gegenüber mich für dich gelten zn lassen/ Und als er dann, bei Gelegenheit eines heimlichen Vesuchcs, den er seinen, elkranktcn Bruder ab-stattete, wirklich zuerst starb, da gab der Oberst der mächtigen Versuchung nach, und mit Hilfe seiner Gattin und seines trenen Dieners Abraham Kappet ward dic Verwechslung vorgenommen. Allerdings sichte Helene Livingston ihren Gatten an, von dem Vctrng abzustehen; er aocr folgte seinem eigenem Kopfe, und nachdem sie den ersten Schritt gethan hatte, konnt? sie nicht mehr zurück. Sie war dic Theilhabern, an ihres Mannes Fälschung geworden uud war damit verurtheilt, ihm zu folgen, und wenn sein Weg selbst bis zum Verbrechen führte!» Selbst bis zum Verbrechen! Harry fühlte, wie es ihn eisig überrieselte. Wie viel hatte gefehlt, und es wäre so weit gekommen ? Mit Ueberwindung bekämpfte er diesen Gedanken. "Sie fehlte aus Liebe,» fprach er ernst, «aus übergroßer Liebe zn dem Manne, dem sie mit ganzer Hingebung angehörte. Und — sie ist Fausta's Mutter! Lass uns nicht über sie lichten. Ich vermag kaun, mehr für sie zu thun. uls ihr den Weg zum Grabe zu mil» dern. Als Arzt bin ich der Ansicht, dass sie keine sechs Monate mehr zu leben hat. Die letzte große Aufregung war für ihre zerrüttete Gefundheit der Todes-streich. Ueberdies hat sie auch nicht den Wunsch zu leben; das muss die Katastrophe noch beschleunigen. Fast rührend ist die Treue, mit welcher dieser Abraham Kappet an seiner Herrin hängt. Meine weitgehendsten Versprechungen hätten nicht vermocht, ihn zu bewegen, seine leidende Gebieterin zu verlassen. !' nach Venedig abgereist. Metz, 29. September. Die Strafkammer des Land-gerichtes verurtheilte Schnaebele jun. zu dreiwöchen^ lichem Gefängnis und 20 Mark Geldbuße. Der Angeklagte erklärte bei seiner Vernehmung, er bedauere sehr, was er gethau habe. Paris, 29. September. Einige Journale glaub^ den Zwischenfall an der (Yrenze besprechend, dnss d^ Verbrechen mit Vorbedacht geschehen und das Resultat einer Wette zwischen zwei betrunkenen deutscheu S^l" daten gewesen sei. Belgrad, 29. September. Die Skupstina'Wähle" wurden heute im ganzen Lande in größter Ordn»>'9 durchgeführt. Bisher sind gegen 120 WahlergebM bekannt; sämmtliche Gewählte sind Anhänger der vcl' einigten Regierungspartei, ausgenommen fünf oder s^" Parteilose. Unter den Gewählten befindet sich lein ">>' ziger Anhänger Garasanins. In sechs Orten nM"! die Wahl sistiert; außerdem sind zwei oder drei S""' wählen nothwendig. Die Belgrader Candidate» erhielt^ i:i5)tt Stimmen. Circa 30 Wahlergebnisse sind "oO ansstehend. Angekommene Fremde. Am 2». September. . Hotel Stadt Wien. Angelt. Schätzungscommissär; KM"" Vocl, Kaufleute, Wien. - Gschirhall. Kaufn,., Prag. - ^! Kaufm,, Budapest. - Kramer, Kaufm., Innsbruck. ^,,",,, fabeck Hermine, Private, Wr.Ncustadt. — Gabler, ^"bn <"'' Linz. - Busch. Kaufm, Renischeid. — Wagula, Fabn"»' Graz. — Printz, Marinc>Ingenieur, Pola. .,.^ Hotel «lefant. ssall. Kaufmann, Berlin. — Gola, ssablll"^ Wien. — Pototschnig, Stationschcf, s. Frau. SollcnaU-bohnert, Lnndrsgerichtsrath, Sleyr. — Dr. v. KroMs, ^ schor, (Uraz, — Ruderer. Kaufmann, Graz. — Wck'l"'^ ' Student, Mitrouch. - Sloric, Radnloviö, Spuzci, Etudc"^ Sabac. — Lazarcuic, Simic, Studenten, Brod. — ^',^s, Kanfmaun, Karlstadt. - Pruß, Katechet, Peltau. -^ ^' ^ Notar, Mottling. -- Schollmaycr, Oberförster. Schueebe^ Schollmayer, Student, Laibach. — Konte, Prmatier, s. "^ Trieft. ^. Hotel Bairischer Hof. Leschih. Lackner, Hausierer. Prcuhen. Prechtl, Privatier, Graz. — Maicrlc, Stampft. KaM-Gottschee. — Teucherl, Official, f. Familie, Laibach. ^.^, Ollsthof Tildbllhnhof. Saudany, Polizci.Obercommissär. " ,h - Wagrnpseil, Juwelier, s. Sohn. Klagenfurt. - ^" ,,»,je. Ilic, Studenten, Belgrad. — Damcevic, Student, P"'^ — Nezic, Studeut, Kragujcvac. Verstorbene. ^ Den 2 8. September. Albert «ibmajer, Conduct"' Sohn, 2"/,. I., Polanadamm l»n, Eklampsie. y,< ^., Den' 2 i), September. Josef Oblal, Arbeiter, ^ ^ Castellgassc 12, Wassersucht. ^-> Meteorologische Beobachtungen in Laiba^ .......3 .s'« ^Z^ ^ ^^o " ?u. Mg. 725.87 ' 9.8 Ö7Hwach l bewö Ai 29.2 . N. 723.87 17.2 SW. mäßig bewölkt Mg° ^ . Ab. 725,<)2 11,6 W. schwach Regen „ei,- Morgeus Regen, dann bewölkt; mittags eiuzsln^ ^^ l'liclc, feit 5 Uhr nachmittags starke Regengüffe. <^" „„' l)," leuchten in S. Das Tagesmittel der Wärme 1",^ ' unter dem Normale. __^-— Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. ^^-se M MaUtab 1 :?5UN0. Preis per Blatt 50 kr., in Tasche cmf Leinwand gespannt 8(1 kr. ,, ^ 3n. „. MmmM rl,5 KlMM". i« Aaivach. 1529 Course an der Wiener Börse vom 29. September 1887. N^ dm, gellen «°ur»bl l»i »s. >Nr^' ifU"^' ">« " 13»-,88 5l. «em».»..". - ' ÜN „ 187?b,l!8'l5 -rmo.Neiüenichem« . . per St. --- -- 0kft.?°^°ldrente. fteu«f«l . Hi-55 il»'75 > "l. «otenlünt«. steuersrei . 96 «o üe.4« "^ ,?°'b«nle 4°/^ , , . , loo-üciuc,-«! ' ^"b..N»l. ,^ „ y ^ ^ ,<<, ßy,f,,,,Z,, ' ^'wal'n.Pli^^^,^, i U,>.l><> 8» »l, " ^>°«« 0bl.ahn)! -.------------ ' „, „« « lwM I. 18?« . 114 25IK-75 tKeik ^"'"''lNl. 5!M»uo ft E, H,,) " «ebent>Ur«i,ch,..... IN. 5<)!,«4 W 5°/^ Tcmesel «anat .... 104-«« — -K<"„ unnalll««......,o«.«oi0s>.- Andere öffentl. Nnlehen. Donc»u-««g..Lose ^«/« 100 fl. . I!»'K0I2N-dto. »lnleibe 1«?», fteuerllei . il/b?k>ll»8»s. Nnlebcn t, Stablgcmeinbe Wien iNö lillioc- NnleheK d, Stadtßeuieinbe lvitn (Silbtl unb Velb) .... —'- »» -» Pläm'cn.Vinl.d.E tnbtnem.Wiln 150 00 »31 — Pfandbriefe <<ül 100 fi.) Bodrncl. allg. öfterr. 4 °/„ Gold. 1«5 75 lib 25 dlo. in l>0 . , 4>/, °/° 10140 1018« No. in s>l> „ , <°/u . »?^<> »»'— tto. Plamieii.Echuldvllschi.3«/, 10« »b iO2'75 il cfi.Hhpctb^cnbaul >oj. b'/,°/, ><>1'- '02'- c^'.'UNg. »'a,,l v«I. «'^,° „ . . 10!'8!)<0L''h dlo. , ««„ . »S'«o»<»c» — dlo. „ 4°/, . . »S'SbiUl,- Nnst. all«, Vodencredlt'lNctlengcs. in Plsl in Ä. I«»» v«I. »»/,"/<> ^-'------------ Prioritiitö.Obligationen (für I»0 fi.) HMabelh lllicfivahn ,. «imilfion —--------— Heib!>m!,bi!»Ulolbbah» >n ti ilber 100 >l» IOl — >>>ra»z«Il'!l^^ahn..... —>— —-— «^alizillbl ji a,!«Ludwig» Vahn —! —> — Vto2t«bahn I. »mlsfion , .i99'-»oo25, Südbahn <», 3°/».....!4»-»l>1«^ k 5«,',.....1««'—II'/'— Nng.galiz.Bahn.....99»l»il»o- Diverse iiose (per Stitil). Llebitlose 100 fi...... l,8 l51?8 76 Llarv'vose 40 fi...... 4« — <9 — 4°/» Donau-Dampfsch. luo sl. . i,«>«> — — Laibacher Plämien»Nnleh. «o sl, zi z»n ««>>«» Ofencr Lose 40 fl..... ««.ho 4» ^o Palfsv'^os« 40 fi..... „ - 4»»n Noihcn »leuz. öst, Ges. v, lO ft. i«>7l 17— Nut-ol<«i,'ol,c IU fi..... «»ho «12» Salm»z.'ose 40 N...... «l,- n» 50 St.»Venoie»i.'ol« 40 fl. . . l»0 b« «'— Walbfiein»l!ose »0 fi. . . <» ,^ 41 ?^ Windlsch«.r«lY.z>o!» «s> Vanlverein. Wiener, K»o sl. . N2 7s 93 ^> Vbncl..«»ft.,Oeft.^0UsI.C.4l»°/i,2iI zü,2<2 — «lvbl.-jwsl.f.Hanb.u.G. l«ufl.^«z40W3 '/0 «lvcbilbalil, «ll,,, Ung. ,0» fl. . 2««.25 288'?5 Dcposilenbanl, Nllff.LUo sl. .i?< -!l?s> — 0l>sI,b»5'—b?n — ^rpoid^lenb., öst. x0l>fl.z!5,°/<,«. —— —'— >'a»d«d., eft. ^ou jl. «K. s.««/» L, no—«« »i Ocfteri.Ung. Van! . . . »8<>—,88»- Unirxbanl »!l»u !l.....zio —Iio.b«) banl, All«. ,4» !l. .^l>«1»1— »«Id War« Neti.n son TranShort. Unl rnehmunac». Nlbltcht'Vllhn »c>0 sl. Sllb« 4» — 4? — «lsölb°ffium..»»hn »NY fl. Silb >8« »5.18« 75 «uifiss'Tcpl, ««send. »oosl.TM —.—l —.— V°hm. »tvldbapn 150 sl. . 177- !i?8.— » Lvefibahn voo sl. . . «90 —!»91 — Vulchtilhladrr «isd. 50« fl. «M. 775 —!??» — » (Nt,«) zeoo si, ,14.50,1!-,- Donau , Dampfschiffahrt« . «es. OcfterrkW ft. «Dt. . . .5««—,9?-Drall'löls. («at..Db..Z.)»00fl.«. 175.,— 175 5« Duf-Bodeiibacher «t.Ill. O. i878itoo fl.E. — — —--sseib!nanb»««ordb. io«o fl, »lVl. »5?« «571 lfran,»Iosef,zftahn »00 fl. Eilbn —,— — — Nunf!ir!bln.Vaicser»isI,.»00fI.G, —,--------— Valcrss'«,lrno»i!,.Iafid Eisen» bah».Gesellschaft 20U fl. 0. W.L»8 5<,«»4 -vloyd.öft.ung., Tries!500sl.Ü^t.4l»4-!4<>«.. Oestelr.Norbweftb. ^0 sl. Silb 1,1 _>iyi5l blo. »lit. «) ^0u i l, Silber . i?^'5u i7z-9c Prag.Duj« «ilsenb. iü(.sl. Silb.! ^.^! ,'.,5 «udolf'Huhn «00 sl. Gilber «s-s.u I»« ?l Vicbeüblir^c, ^tiseub. «>o fl. — — — -staai««,j,.., ^l» ^ou ll. K. W. «»5, „,75 Veld w«« Sübbahll «ON sl. Vllber . . .! »l'5<» 92 — Ellb.»iorbb..Verb..«.«00sl.!lVt, 157 — 157-» Slllhl'Ind. in Wien 100 sl. ., —-— — — «!senb»bnw.»z,'eibg. I. »u fl. 40"» «— >t b»» «Elbemubl". Papiers, u. «.>«, S4 ,5 »4 7ll Vlontan-GülcUsch., öfterr.»alpine »3 zy »4 — Präger »l!st»«Inb.»«cI. »00 sl. ,»«.—»5« Salgo.Tarj, «tisenraff. >0U fl , l^<9 l« 18V b» Trifailer Kohlenw »Gc! 70 sl. , — — -' Wafiens.»«., Ocft lN W 100 sl »«4 .. >6t> — Peoife» Denlsch« .St2,