poStnins plaLsna v xolovini. Einzelne Nummer 1 50 Di« Nr. 25. Erscheint jeden 1., 1V. und 2V. 12. (27.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koeenje, Montag, den 1. September 1930. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Bericht- sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aujnahw.e und .Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Auswärtige Stimmen über Sie Hoo-Iabrteier. Mr beginnen heute mit der Wiedergabe von Berichten auswärtiger Blätter über die 600-Iahrfeier. Die Berichte können aber nur im Auszugs gebracht werden. Trotzdem werden sie gewiß von jedermann mit Interesse gelesen werden und sollen sie — das wünschen wir — Beherzigung finden. Das Gottscheer Land und die deutschen Ka¬ tholiken Akko: Auslanddeutsche katholische Korrespondenz-Berlin. Anter zahlreicher Anteilnahme von Deutschen aus aller Welt hat die Sechshundertjahrfeier der deutschen katholischen Sprachinsel Gottschee einen erhebenden Verlauf genommen. Gottschee ist eine von den Sprachinseln, die sich neben ihrem angestammten Volkstum auch die von den Vätern ererbte Religion erhalten haben und von der religiösen Spaltung der Reformalions- zeit und den religiösen Kämpfen verschont blie¬ ben. Nichtsdestoweniger blieben dieser kleinen Sprachinsel, die heute in etwa fOO Ortschaften s8.000 Einwohner zählt, andere Drangsale, wie Krankheitsepidemien und schwere Kämpfe mit Türken und Franzosen, nicht erspart. Der Trach¬ tenfestzug am 3. August zeigte denn unter an¬ deren auch Gruppen von Gottscheern zur Zeit der Einwanderung, der Bauernkriege und Tür¬ kenkämpfe, historische Szenen, wie den Einzug des mächtigen Grafen von Eilli, der vom Bi¬ schof von Aquileja das Land Gottschee erhielt, Vertreter des Gottscheer Hausierhandels und anderer Berufszweige in den Trachten der ver¬ schiedenen Jahrhunderte. An dieser Stelle ver¬ dient besondere Anerkennung das in den Fest¬ tagen eröffnete Gottscheer Heimatmuseum. Ist es vorerst ein bescheidener Anfang, so enthält es doch bereits sehr wertvolle Stücke aus der Frühgeschichte der deutschen Gottscheer Heimat¬ kunde, primitive Ackergeräte, aus Holz und Schmiedeeisen verfertigte Gebrauchsgegenstände usw., die einen tiefen Einblick in das Leben der besonders in früheren Jahrhunderten gänz¬ lich vereinsamten Karstbewohner deutscher Ab¬ stammung gewähren. Das Heimatmuseum soll in Bälde nach der Stadt übergeführt werden, wo größere Räume einen verheißungsvollen Ausbau gewährleisten werden. Erfreulich an diesem Deutschtumsjubiläum war, daß die Re¬ gierung des südslawischen Staates in offizieller Weise sich an den Feierlichkeiten beteiligte; der König von Jugoslawien hatte dem jungen, in Slowenien geborenen Prinzen Andreas das Pro¬ tektorat übertragen. So kam es, daß sich das Königshaus durch den Regimentskommandeur Obersten Jovanovic vertreten ließ, die Regie¬ rung durch den Minister Svegelj. Von deutscher Seite bemerkte man den deutschen Gesandten am königl. jugoslawischen Hofe von Hassell, den Generalkonsul in Zagreb Dr. Freundt, ferner den österreichischen Gesandten plönnies, sodann Vertreter der slowenischen Minderheit in Kärn¬ ten. In freundnachbarlicher Weise nahmen auch die Slowenen an der Festfeier teil, die in vor¬ bildlicher Eintracht zwischen den beiden Völkern verlies und zeigte, daß es sehr wohl möglich ist, daß völkische Minderheiten öem Staats¬ ganzen wertvolle kulturelle Leistungen schenken und trotz Wahrung ihrer Eigenart in bestem Einvernehmen mit dem Wirtsvolke leben können. Wenn die Feier einen so erhebenden und be¬ friedigenden Verlauf nahm, so ist das ein großes Verdienst des Festausschusses. Gottschee wird für die Zukunft besonders ein Sorgenkind des Reichsverbandes für die katholischen Ausland¬ deutschen sein müssen, denn es gibt manche Frage hinsichtlich des Priesternachwuchses, des katholischen deutschen Religionsunterrichtes sowie der deutschen Schule zu lösen. Begrüßenswert ist es, daß gerade in diesen Tagen aus der Feder des Leipziger Deutschtumforschers Dr. Hugo Grothe in der Sammlung „Deutschtum und Ausland" fherausgegeben vom Universitäts¬ professor >Dr. Georg Schreiber, Verlag Aschen¬ dorf in Münster i. W.) ein trefflicher Band über Gottschee mit reichem statistischen Material und Griginalbildern aus den verschiedenen Teilen der Sprachinsel erscheint; auch in der vom Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht in Berlin auf Veranlassung von Schulrat Niemann herausgegebenen Deutschtumsbücherei ist von Dr. Hugo Grothe dem Gottscheer Deutschtum eine Lanze gebrochen. Mögen beide Bücher besonders auch im katholischen Teile des deutschen Volkes Beachtung finden und dazu beitragen, dem Gottscheer Ländchen und seiner treudeutschen Bevölkerung weitere Freunde zu erwerben. Dr. Kurt Wäsch. Machklänge zur Gottscheer 600-Iahrfeier. Von dem Sonderberichterstatter des Deutschen Ausland- Institutes in Stuttgart. Unter überaus zahlreicher Beteiligung aus dem ganzen jugoslawischen Staate, aus den Nachbarländern, vor allem aus (Österreich und Deutschland, sowie auch aus Amerika — etwa 25.000 Gottscheer leben in den Vereinigten Staaten — fand vom (. bis ch August die Feier des 600 jährigen Ansiedlungsjubiläums der deutschen Sprachinsel Gottschee statt. Abseits der großen Verkehrsstraßen in einer lieblichen, aber wegen des Karstbodens unfruchtbaren Mittelgebirgswaldlandschaft, im früheren Kram, das heute zum slowenischen Leile Südslawiens gehört, liegt das Gottscheer Land. Die Jubi¬ läumsfeier erhielt ihre allerhöchste Genehmi¬ gung dadurch, daß der dritte Königssohn Prinz Andreas das Protektorat übernommen hatte. Den Festteilnehmern wurde von der Staatsbahn der Fahrpreis in der Weise um die Hälfte er¬ mäßigt, als die gelösten Fahrkarten auch für die Rückfahrt Gültigkeit hatten. Diese Begün¬ stigung galt auch für die Besucher aus dem Auslande bis zur Landesgrenze. Trotz dieses Entgegenkommens mußte dem reichsdeutschen Festbesucher auffallen, daß der schwere Druck, der auf der ganzen Gottscheer deutschen Bevölkerung liegt in großen wirt¬ schaftlichen Schwierigkeiten und starkem Aus¬ wanderungsdrang zum Ausdrucke kommt, auch während -er Festtage zu spüren war. Am Abend des zweiten Tages fand in der großen, auf dem Festplatze errichteten Festhalte ein Begrüßungs- und Festabend statt. Vorher wurden von 8 bis st Uhr die Glocken sämtlicher Kirchen des Gottscheer Landes geläutet, überall entflammten Höhenfeuer und zum Gedächtnis der Ahnen prangten die Friedhöfe im Schmuck zahlreicher brennender Kerzen. Bei dem Be¬ grüßungsabende mußte der Obmann des Fest¬ ausschusses bekanntgeben, daß jede Rede von der Behörde verboten sei und daß nur Be¬ grüßungsworte in knappster Form gesprochen, werden dürften. Diese unverständliche und über¬ ängstliche Maßnahme wurde durch die nervöse Arl des den Abend überwachenden Kommissärs noch gesteigert, doch kam es dank der besonnenen Haltung aller deutschen Festteilnehmer zu keinem ernstlichen Zwischenfall. Linen Sturm der Be¬ geisterung riefen die Liedervorträge des Mar¬ burger, pettauer, Tillier, Gonobitzer und Gott¬ scheer Gesangvereines hervor, und jeder mußte von der beseligenden und aufrüttelnden Kraft des deutschen Liedes einen Hauch verspüren. Ganz besonderen Eindruck machte das Straß- burg-Lied aus Kienzels „Kuhreigen", das die Marburger sangen, mit seinem ergreifenden Schluß: „Vergiß nicht mein I" Aus Anlaß der 600-Iahrfeier hat die „Gott¬ scheer Zeitung", das Organ der Gottscheer Deutschen, eine zwölf Seiten umfassende Fest¬ nummer herausgebracht, während der Festaus¬ schuß ein besonderes „Iubiläums-Festbuch der Gottscheer 600-Iahrfeier" veröffentlichte. Dieses stattliche Buch enthält auf über 250 Seiten Bilder und Kartenbeilagen eine Fülle Stoffes über Vergangenheit und Gegenwart des Gott¬ scheer Deutschtums und wird wesentlich dazu beitragen, seinen künftigen Bestand zu sichern und die Kenntnis von dieser vereinsamten Sprach¬ insel überall in deutschen Gauen und Ländern zu verbreiten. (Fortsetzung folgt.) Aus (ötadt und Land. KoLevje. (Der Festausschuß) ersucht nochmals, die entlehnten Gottscheer Trachten ehe¬ stens im Feuerwehrdepot, erster Stock, abzuliefern. Trachten können auch käuflich erworben werden. — (Ein neuer deutscher Sportklub.) Freitag den 15. August wurde in Novisad ein neuer deutscher Sportklub („Schwäbischer Sport¬ klub") gegründet, der außer Leichtathletik auch Fußball, Wassersport, Radfahren, rhythmische Gymnastik und Turnen betreiben wird. Und der Gottscheer Sportverein? — (Schulbeginn.) Äm Gymnasium finden die Nachprüfungen vom 1. bis 10. September, die Einschreibungen vom 11. bis 13. September statt. An der Volksschule werden bisher unter- lassene Einschreibungen noch am 1. und 2. Sep¬ tember vorgenommen. Am 3. September ist Schulgottesdienst und am 4. September Beginn des regelmäßigen Unterrichtes. — (Wirbitten um die Durchführungs¬ verordnung.) Seit 9. Dezember 1929 ist das Jeite 2. Gruschee: Aertuna — Nr 25. neue Volksschulgesetz in Kraft und was in ihm noch unklar ist, wurde der Durchführungsverordnung zur Klärung überlassen. Die Durchführungsver- ordnung, von der wir erwarten, daß sie das Recht der Eltern zur Bestimmung der Nationalität ihrer Kinder wieder Herstellen und zur Beruhigung der Gemüter beitragen wird, ist noch immer ausstän¬ dig. Ihre baldigste Hinausgabe wird anläßlich des bevorstehenden Schulbeginnes von allen gewünscht. — (Die-Heimfahrt unserer Ameri- kau er) hat gleich nach dem Jubiläum begonnen und dauert noch fort. Jede Woche verläßt eine größere oder kleinere Partie wieder die Heimat. Mitte September dürften die letzten Nachzügler abreisen. Daß sie alle glücklich und gesund hin¬ überkommen, wünschen wir, wenn es uns auch lieber wäre, daß wenigstens ein Teil von ihnen unter uns wieder dauernden Wohnsitz genommen hätte. — (Verbot der Einwanderung nach Kanada.) Der neue kanadische Einwanderungs- minister Garden will, solange dort die Arbeits¬ losigkeit weiter anhält, nurmehr jenen die Ein¬ wanderung gestalten, die sich mit genügenden Geldmitteln ausweisen, Sinn und praktische Kennt- nis von Landwirtschaft und schon Verwandte in Kanada haben. — (Zahnatelier.) Der im Auslande di- plomierte Dentist Boris Ban ist von seiner Stu¬ dienreise zurückgekehrt und empfängt ab 1. Sep¬ tember wieder regelmäßig. — (S o iv ir d s a n iert w e r d en.) Nachdem die Beschwerde, welche gegen den Plan des Bür¬ germeisters zur Sanierung der Sparkasse der Stadt Kočevje erhoben wurde, von der Banalverwaltung einen abschlägigen Bescheid gefunden hat, tritt nunmehr erwähnter Sanierungsplan in Kraft. Es wird demnach ein Darlehen von zehn Millionen Dinar von der Stadtgemeinde ausgenommen und der Sparkasse zum Zwecke der Sanierung zur Verfügung gestellt werden. Die Haftung für dieses Darlehen übernimmt die Stadtgemeinde mit ihrer Steuerkraft und die städtische Vermögensverwal¬ tung mit ihrem Vermögen. Zur Zinsenzahlung und allmählichen Tilgung der Schuld wird die Vermögensverwaltung jährlich 300.000 Din, die Stadtgemeinde aber aus den erhöhten Einnahmen des Wasser- und Elektrizitätswerkes 300.000 Din, aus den sonstigen Gemeindesteuern 400.000 Din beisteuern. So soll eine Million Din jährlich zur Amortisierung aufgebracht werden. Um dies zu erreichen, werden die direkten Steuern entsprechend erhöht und vom Liter Wein 50 Para eingchoben. Die von der Stadtgemeinde zur Sanierung bei- gestellten Beträge soll sie allmählich wieder zurück- ersctzt bekommen. Die Banalverwaltung wird, so entnehmen wir Ljubljanaer Blättern, das Ihrige tun, um das Zehnmillionen-Darlehen für die Stadtgemeinde zinsenfrei oder wenigstens gegen mäßige Zinsen zu erwirken. Findet der Sanie¬ rungsplan dann auch von Seite der Bürgerschaft die nötige Teilnahme, dürfte der Erfolg nicht ausbleiben. Zwei Freunde. Skizze von Hanslustig. (Schluß.) So ging es etwa eine Stunde lang, später hielten sie sich mehr an die Seite ihrer Väter. Am ersten Tage gelangten sie bis L. Hier war zwar schon die Eisenbahn bis Wien, aber der Fahrpreis von siebzehn Gulden für unsere Wanderer unerschwinglich, also wird weitermar¬ schiert sieben Tage lang. Was immer sie auch auf der Reise sahen, konnte ihr Interesse nicht lange in Anspruch nehmen, das ersehnte Wien stand als Wunderstadt in ihrer Phantasie so hoch, daß alles andere rein nichts galt. Am achten Tage etwa 4 Uhr nachmittags kamen sie nach Wien. Zwar war alles ganz anders, als sie sich's vorgestellt hatten, aber aus dem Staunen kamen sie nicht mehr heraus: die Häuserreihen, die Auslagen, die vielen Leute, die Fiaker, die Straßenbahn — es war schrecklich! Da braucht man ja vier oder gar sechs Augen, meinte Peter, sonst könne man nicht überall Hinschauen. Zwei Wochen sind vergangen. Die beiden Neulinge sollen selbständig antreten. Franz wird hausieren, Peter will lieber Kastanien braten, war auch zu diesem Zweck schon acht Tage in der Lehre bei einem Freund seines Vaters. Franz wird mit einem gefüllten Korbe und Nummern aus¬ gerüstet, Peter mit einem Ofen und allem Zu¬ behör an einer Straßenecke ausgestellt. Bei er- — (Gelungenes Fest unserer Feuer¬ wehr.) Das für den 11. August geplante Feuer¬ wehrfest mußte verlegt werden und fand am 18. August und zwar, weil die große Festhalle der kalten und feuchten Witterung wegen nicht in Betracht kommen konnte, im Feuerwehrdepot statt. Die Räumlichkeiten in diesem boten zugleich mit dem Saal im ersten Stocke auch wirklich alle Bequemlichkeiten und entstand denn auch in den Abendstunden eine recht angeregte und heitere Stimmung. Zumal der Angelplatz für die Best¬ fischerei war stets belagert und verursachte viel Zufriedenheit unter den Petri-Anhängern. Recht nett war auch das Raritätenkabinett. Unsere Wehr, allen voran unsere beiden unermüdlichen Kom¬ mandanten Gustav Verderber und Lorenz Torger, hatte sich wirklich recht viel Mühe gegeben, um ja jeden Besucher auf seine Rechnung kommen zu lassen. Es muß nachgerade jeden mit Bewun¬ derung erfüllen, mit welcher Ausdauer sich unsere Feuerwehrleute plagen, um dem Vereine wenig¬ stens die größten Sorgen abzunehmen. Weiß ja doch jeder, in welcher finanziell wenig beneidens¬ werten Lage sich unsere Feuerwehr befindet. Sie hat ein schönes Depot, aber auch viel L..sten. Nur jammerschade, daß viele, viele Bürger, deren Söhne und Angehörige, dieses nötige Mitempfinden vielleicht aus recht kleinlichen Gründen nicht durch ihre Anwesenheit beim Feste dokumentierten. Die Veranstaltung war nichtsdestoweniger in den Abend¬ stunden glänzend besucht und beweist uns der schöne Reingewinn, daß die Mehrzahl der Be¬ völkerung die Tätigkeit und Erfolge unserer Wehr entsprechend schätzt, und gerade an diesem Tage, es war gegen 11 Uhr nachts, mußte unsere wackere Wehr zu ein m Brande in Gorica vas ausrücken. Sie bewies auch diesmal wieder, daß, trotz Festes¬ stimmung und Festestrubel, doch die Pflicht voran¬ geht, was auch slowenische Blätter lobend hervor¬ hoben. Auf diesem Wege sei daher nochmals allen, die zum schönen Erfolg beigerragen haben, der herzlichste Dank gesagt. Dem Wunsche unseres Publikums, diese geeigneten Lokalitäten gelegent¬ lich wieder für eine Veranstaltung zur Verfügung zu stellen, wird hoffentlich unsere Vereinsleitung nach Tunlichkeit Rechnung tragen, dies wahr- scheinlich um so lieber, weil ja die Feuerwehr für ihren Ausbau und insbesondere für die ge¬ plante Anschaffung einer kleinen Motorspritze noch mehrere solcher Reingewinne benötigt. — (Strenge Weinkontro lle.) Am 18. August trat in Jugoslawien die neue Durchfüh¬ rungsverordnung zum Weingesetz in Kraft. In allen Banalgebieten sind bereits Weininspektoren ernannt. Zum Chef des gesamten Weinkontroll¬ dienstes wurde der Sektionschef im Ackerbaumi¬ nisterium Božidar Rankovic ernannt. Der Kon¬ trolldienst, der durch die Durchführungsverordnung genau geregelt ist, bezweckt vor allem, die Fäl¬ schung und den Verkauf von verdünntem oder verdorbenem Wein zu verhindern. Die Weinin¬ spektoren werden bereits Anfang September den Kontrolldienst aufnehmen, der vor allem in Schank- sterem ging alles ohne nennenswerten Zwischen¬ fall, bei letzterem schien es auch so werden zu wollen. Aber da kam ein kalter Regen und Schneegestöber, hierauf einige Tage Schneefall und dann eisige Kälte. Unserem Peter wurde es kalt. Daheim, ja da ist's was anderes, da wirft man Schneeballen, balgt mit anderen im Schnee, macht Schneemandel u. drgl. — dann ist's gar nicht so kalt. Hier ist die Geschichte dumm; steckt man die Hände in den Ofen, so ist's zu heiß, tut man's nicht, so ist's zu kalt! Wenn doch die Leute fleißig Kastanien kaufen würden, daß man was zu tun hätte! Es war acht Tage vor Weihnachten. Ein kalter Wind pfeift die Straßen entlang und nur allzu scharf durch Peters dünnen Rock. Das Ge¬ schäft geht heute schlecht. Peter denkt nach, wie man jetzt daheim schon spekulieren muß, wo ein recht schöner Christbaum zu finden ist; er würde ihn gerne holen und wäre der Schnee noch so tief, viel lieber als hier auf der Straße frieren! In warme Mäntel und Pelze gehüllt, eilen die Leute an ihm vorüber, niemand kauft Kastanien, wozu soll er da stehen bleiben? Er kann ja auch in die Wohnung gehen. Zwar ist es dort auch kalt, aber den Wind spürt man doch nicht. Was wird aber der Vater sagen? Da wird ihm so sonderbar. Er erkennt zum erstenmal, daß im Leben nicht alles nur Spaß ist; er muß wenigstens seine Kost verdienen — daheim, da war's nicht so! Weinen möchte er, aber das geht hier nicht. Jagr^ang -I.. räumen durchgeführt wird. Das Gesetz gestattet den Inspektoren den Zutritt in alle Räume eines Gast- oder Schankwirtes. Sie nehmen Weinkost¬ proben und im Falle eines Zweifels hinsichtlich der Echtheit auch Muster, die sie der zuständigen önologischen Station zwecks Analyse zustellen. Es gibt derzeit vier solcher Stationen: in Ma¬ ribor, Zagreb, Split und Vukovar. In Schank¬ räumlichkeiten dürfen die Inspektoren auch Wein, der auf den Gasttischen stehr, mit Beschlag be- legen, um festzustellen, ob der Wein nicht erst nachträglich verdünnt wurde. Wenn eine önolo- gische Station feststellt, daß der Wein verdünnt, gefälscht oder verdorben ist, mehr Zuckerzusatz enthält als gestattet ist, oder unerlaubte Beimi¬ schungen aufweist, verständigt die Station den betreffenden Weininspektor, der unter Mitwirkung der Polizeibehörde sämtliche Gefäße, die den be- anständeten Wein enthalten, versiegelt und gegen den Eigentümer beim zuständigen Gericht Klage erhebt. Das Gericht fällt das Urteil auf Grund der Analyse und des Fachgutachtens der önolo¬ gischen Station. Für besonders schwere Vergehen (Fälschung oder Verdünnung) sind Strafen von sieben Tagen bis drei Monaten oder 300 bis 30.000 Din Geldstrafe vorgesehen. Sonstige Übertretungen (Beigabe verbotener Materialien, Verkauf von verdorbenem Wein, Weinverkauf unter falscher Bezeichnung) werden mit sieben bis 30 Tagen Freiheits- oder 100 bis 1O.000 Dinar Geldstrafe geahndet. Kleinere Übertretungen be¬ straft die Polizeibehörde. — (Amerikanische Nachlassenschaft.) Das Auswanderungskommissariat in Zagreb, Ka¬ menim ul. 15, ersucht die Erbschaftsberechtigten der in Amerika verstorbenen Lefevre Antonia geb. König, vermutlich aus Celje oder aus dem Be¬ zirk Kočevje um Angabe ihrer genauen Adressen und Nachweisung der Verwandtschaft behufs wei¬ terer Veranlassung wegen Auszahlung der Erbschaft. — (Zur kommenden Weinlese.) Mit Rücksicht auf die Festlichkeiten anläßlich der 600- Jahrfeier und die damit verbundene Inanspruch¬ nahme unserer Zeitung konnten bisher weder das neue Weingesetz, noch irgendwelche erläuternde Artikel gebracht werden. Deshalb werden diejenigen Meierler Weinbauern, welche, wenn auch im be¬ scheidenen Maße, Direktträger in in ihren Wein¬ gärten haben, ernstlich aufmerksam gemacht, diese Direktträgerprodukte in gesonderte Fässer zu lesen. Stara cerkev (Mitterdorf). (Bautätigkeit.) Unsere wackere Ortsvorstehung hat sich u. a. auch die Verschönerung des Dorfes zum Ziele gesetzt und das Haus Nr. 27 käuflich erworben. Der Kausschilling wurde durch eine Sammlung zu¬ sammengebracht. Das Haus, das infolge seiner Lage mitten auf dem Dorfplatze manchen Anstoß erregte, soll abgetragen werden. Baulustige können sich hier auf billige Art ihr Baumaterial erwerben. Man erkundige sich bei der Ortsvorstehung in Stara cerkev. — (Getraut) wurden am 18. August d. I. Friedrich Rigler mit Josefa Stine aus Slo- Er beginnt den Leuten seine Kastanien anzubieten und anzupreisen, doch umsonst, da wird er immer lauter und beginnt förmlich zu schreien. Ein Schutzmann kommt daher und weist ihn zurecht, Peter wehrt sich, er müsse doch Geschäfte machen. Als Peter n'cht nachgibt, droht jener mit dem Einsperren. Unser Held wird blaß, seine Mund¬ winkel beginnen zu zucken und plötzlich weint er laut aus; er selber wüßte es am allerwenigsten zu sagen, ob vor Kränkung oder Kälte, vor Zorn oder Hunger oder vor — Heimweh. Was hilft es, wenn jetzt der Polizeimann freundlich ist, was liegt Peter daran, daß sich viele neugierig um ihn sammeln, was nützt es, daß sogar eine noble Dame ihn zu beschwichtigen sucht und aus Mit- leid ihm alle gebratenen Kastanien abkaufen will — er weint und sein ganzer Herzenskummer ist in diesem Weinen. Abends in der Wohnung erzählt er noch weinend seinen Kummer dem Vater. Dieser ver¬ sucht, ihn möglichst zu beruhigen, er aber will vom Kastanienbraten nichts mehr wissen. Auch nächsten Tag ist alles umsonst, weder Güte noch Strenge, weder der Vater noch der Freund bringen Peter mehr auf jene Straßenecke. Was nun? Ec soll hausieren gehen, aber hiezu fühlt er sich erst gar nicht geeignet, er hat einen großen Wider¬ willen dagegen. Am liebsten freilich möchte er heim, aber er begreift, daß das unmöglich ist. Nach einigen Tagen wird er Laufbursch in einem Geschäfte, das geht an. Zwar ist er abends immer Jahrgang Xu. Gottscheer Zeitung — Nr. 25 Se>ce 3 venska vas (Windischdorf) und Alois Verderber aus Mlaka 9 (Kerndorf) mit Angela Omahna. — (Gestorben) ist am 27. August der le> dige, 20 Jahre alte Besitzerssohn Franz Spreitzer aus Gorenje 6 (Obrern). Ltngenleiden raffte den braven Jüngling dahin. — (Für die liebevolle Aufnahme,) die wir daheim in Oct gefunden und das freund¬ liche nachbarliche Entgegenkommen, sagen wir besten Dank und rufen aus Anlaß der Rückkehr nach Amerika allen herzliches Lebewohl zu. Familie Franz Sorli. H>uglarje (Hohenberg). (Todesfall.) Am 6. August starb nach längerem Leiden der Besitzer und Gemeinderat Franz Samide Nr. 11 (Kerr) im 75. Lebensjahre. Der Verstorbene war ein verständnisvoller, fleißiger Landwirt, ein guter christlicher Mann und war allgemein beliebt und geachtet, wovon auch die zahlreiche Beteiligung am Begräbnis Zeugnis ablegte. Er war 20 Jahre Mitglied des Gemeindeausschusses in Stari log (Altlag). Es gedachte daher seiner der Gemeinde¬ vorsteher am offenen Grabe mit warmen Worten. Er ruhe in Frieden I Wanne (Masereben). (Amerikaner.) An» läßlich der 600-Jahrfeier weilten hier in ihrer Heimat Johann Krisch Nr. 3, Paul Krisch Nr. 2, Matthias Eppich Nr. 4 und Frau Josesa Schneider geb. Krisch. Um auch den Bewohnern von Masern und Masereben das schöne Jubiläumsfest am heimatlichen Boden in guter Erinnerung ins Ge¬ dächtnis einzuprägen, ließen die Amerikaner am sogenannten „Kcenschbühl" in der Dämmerung einen Holzstoß anzünden und bewirteten die ein¬ geladenen Gäste mit Salami, Käse, Bier, Wein und Likör in ausgiebiaer Welse. Natürlich fehlte es nicht an entsprechenden Festreden, frohen Ge¬ sängen und Musik. Erst in der Mitternachtstunde nahm die frohe Runde in recht gemütlicher Stim¬ mung vom Festplatze Abschied. Noch lange wird die hehre Feier am heimatlichen Boden in an¬ genehmer Erinnerung bleiben. HrLarice (Masern). (Trauung.) Am 18. August wurde in der hiesigen Pfarrkirche Herr Forsthüter Johann Michilsch (Eben 3) mit Frl. Marie Schaffer Nr. 13 getraut. Als Trauzeugen fungierten Herr Revierförster Max Lederer (Eben) und Herr Leopold Meditz, Hotelier in Rieg. Herzliche Glückwünsche dem jungen Paare! Lrni potok (Schwarzenbach). (Todesfall.) Nach langem schweren Leiden verschied am 24. August im 56. Lebensjahre Frau Maria Jaklitsch, eine beliebte und hilfsbereite Gastwirtin. Unter zahlreicher Beteiligung sand am 26. August die Beerdigung aus dem hiesigen Ortsfriedhofe statt. Die Erde sei ihr leicht I Wozekj (Mösel). (Die 600-Jahrfeier) wurde hier in überaus rührender Weise begangen. Freitag den 1. August um halb 9 Uhr versam¬ melte sich die ganze Bevölkerung, alt und jung, unter der alten ehrwürdigen Dmflinde. Alle Häuser waren beleuchtet, besonders erglänzten Psarrhof und Schule in allen Fenstern feenhaft im Kerzen¬ licht. Die Musikkapelle leitete die Feier ein, sehr müde, aber er ist nicht mehr der traurige Peter, der er die letzte Zeit war. Gegen Ostern gibt es wiederholt Besprechun¬ gen der beiden Väter und der Söhne. Das Ec» gebnis ist, daß Peter in Wien bleibt, denn im Geschäfte hat man ihn liebgewonnen und der Geschäftsführer will ihn im Herbst als Lehrling ins Geschäft eintreten lassen. Zwar wäre es schön, mit den anderen heimzureisen, aber vielleicht einmal ein großer Geschäftsmann werden zu können, ist auch verlockend. Es wurde ernst damit. Erst nach vier Jahren, als Peter die Lehrzeit hinter sich hatte, sah er die Heimat wieder. Franz blieb beim Hausieren. Jeden Herbst kam er mit den Vätern wieder nach Wien; all¬ wöchentlich reichte er mit heiligem Stolz dem Vater seinen Gewinn. Jahrzehnte sind vergangen. Die Eltern der beiden Freunde sind schon lange in der Ewigkeit. Franz hatte das väterliche Erbe daheim ange¬ treten und hat weiter gewirtschaftet, wie er es beim Vater gesehen. Was der karge Boden daheim nicht bringen konnte, holte er sich im Winter mit seinem Hausierkorbe in Wien. Peter hat in's größere Nachbardorf geheiratet und einige Jahre später einen kleinen Kaufladen eingerichtet. Keiner von beiden hat Überfluß, keinem geht es schlecht. So oft sie Zusammenkommen, sieht man noch immer, daß sie dicke Freunde sind, aber ruhig, gesetzt, abgeklärt; sie sind ja alte Männer, die sich im Leben ehrlich durchgekämpft haben. Mädchen und Burschen sangen die heimatlichen Lieder und die neue Volkshymne. Hierauf begann der Fackelzug mit Fackeln und Lampions durch alle Gassen der Ortschaft unter Musik und Ge- sana und Jubelrufen. Am Samstag abends herrschte heilige Ruhe unter der Bevölkerung. In stillem Gedenken und Gebete gingen alle Dorf¬ bewohner mit brennenden Kerzen in den Händen in langer Prozession zuerst auf den Gottesacker um die Pfarrkirche, wo seit Anfang der Pfarre bis zur Errichtung der neuen Friedhöfe in Unter- skrill (Ende des 18. Jahrhundertes), Niedermösel, Otterbach, Rsirnal und Verdreng (188?) alle verstorbenen Pfarrkinder, somit in fast 600 Jahren mindestens 20.000 an der Zahl begraben wurden. Hieraus zog die Prozession in die Pfarrkirche und dankte Gott unter Absingen des „Großer Gott wir loben dich" für den 600 jährigen Bestand der Gottscheer Heimat. Nun ging die Lichter- Prozession in langer Reihe, wie zu Fronleich¬ nam, auf den neuen Dorffriedhof, der gründlich gereinigt und schönstens geschmückt und auf den Gräbern beleuchtet war, um da die stille Andacht für die Verstorbenen zu verrichten. So geschah es auf allen Friedhöfen und heilige, stille Andacht umschlang aller Gottscheer Herzen zu einer be¬ tenden großen Gottesfamilie. Das war so recht die gemeinsame stille, andachtsvolle, eindrucksvolle und tiefrührende 600-Jahrfeier des Gottscheer Volkes. Nach dieser erhebenden stillen heiligen Andachtsfeier wurden auf allen Höhen und Bergen die Freudenfeuer angezündet bei jedem Dorfe, besonders auf dem Verdrenger Berge, wo einstens die Kremfeuersignale gegeben wurden. Nun brach der weltliche Jubel los und entlockte allen Teil¬ nehmern die freudigsten Jauchzer und Lieder, und viel wurde erzählt von den alten Vorfahren, oie aus deutschen Landen vor 600 Jahren eingezogen und die neue Heimat geschaffen haben. So wurde die schlummernde Heimatliebe wieder geweckt und gestärkt zum Ausharren auf der heimatlichen Scholle in treuem Väterglauben, Muttersprache und deutscher Art und Sitte. Und wohl alle haben in ihren Herzen für unser schönes Heimat- land gebetet, was im Liede ausgesprochen ist: So war es durch sechshundert Jahr', Soll es nun anders werden? O nein! Der liebe Gott bewahr' Deutsch unsrer Heimat Erden! — (Raubüberfall.) Am 21. August ging die arme, schwache und kränkliche Frau Elisabeth Schaffer aus Kačja vas (Otterbach) nachmittag aus der Stadt nach Hause. Auf der Straße zwischen Livold und Mozelj, gerade beim „Müllerloch", sprang ein kräftiger, ungefähr 24 jähriger Wege¬ lagerer aus dem Gebüsche, erfaßte die Frau und riß ihr nach langem Hin- und Herreißen die Hand- tasche aus der Hand, raubte aus derselben die ganze Barschaft von ungefähr 100 Din Kleingeld und verschwand wieder ins Dickicht. Die Frau kam weinend nach Mozelj und machte sogleich die Anzeige bei der Gendarmerie. Der Räuber konnte noch erforscht werden. Svetki potok (Lichtenbach). (G l o ck e nw e i h e.) Dank der treu bewährten Opferwilligkeit unserer Landsleute in Amerika und in der Heimat konnten an Stelle der im Kriege geopferten zwei Glocken zwei neue, von der Firma vormals Samassa ge¬ gossene Bronzeglocken angeschafft werden. Sie wurden am 15. August geweiht, die kleine Glocke zu Ehren der heil. Franziska (alleinige Spenderin Franziska Mille aus Brunnsee 4, dermalen in Amerika) und die große zu Ehren Maria der Himmelskönigin. Die Glockenpatin Frau Louise Ganslmayer spendete nach der Feierlichkeit dem Kirchlein einen recht ansehnlichen Geldbetrag, wofür ihr auch an dieser Stelle der tiefgefühlteste Dank ausgesprochen wird. Inniger Dank noch¬ mals allen Spendern, die die Anschaffung der Glocken ermöglicht haben. Wotom (Ebental). (Selbstmordversuch.) Am 12. Juli.versuchte der Scherenschleifer Fer¬ dinand Usbe aus Fara in der Nähe der Oct- schäft Kukovo (Kukendorf) einen Selbstmord, indem er sich mit einem Rasiermesser den Hals durch¬ schneiden wollte. Er hat sich eine gefährliche Wunde beigebracht und wurde durch das hiesige Gemeindeamt in das Landesspital nach Ljubljana gebracht. — (Sterbe fälle.) Gestorben sind: am 4 Juli Agnes Siegmund aus Polom Nr. 3 (Ebeutal), 74 Jahre alt; am 3. August Mag¬ dalena Pugelj aus Kukovo 19 (Kukendorf), 85 Jahre alt, sie war die älteste Person in der Pfarre; am 19. August Edmund Erwin Eppich aus Setsch 26, sechs Monate alt. F. i.p. — (Jubiläumsfeier.) Am 8. September begeht die Ortschaft Vrbovec (Tiefental) eine sel¬ tene Feier. Genau vor 100 Jahren hat die Ort¬ schaft eine Kirchenfahne bekommen, die jetzt noch sehr gut erhalten ist. Daher findet an diesem Tage der Festgottesdienst um 10 Uhr in Tiefen¬ tal statt. Kummerdorfer Berg. (Kreuzwegweihe.) Unter großer Beteiligung der Bevölkerung hat am 24. August im altehrwürdigen Wallfahrts¬ kirchlein zum heil. Namen Jesu der Franziskaner¬ pater von Nova Zlifta, Herr Friedrich Salier, nach entsprechender Predigt die neuen Kreuzweg¬ bilder geweiht. HbLice (Krapflern). (Todesfall.) Am 1. August starb der Besitzer Johann Grill. Er war in seinen jüngeren Jahren lange Zeit in Amerika, nachher ein treuer Anhänger seiner Heimat. Die Erde sei ihm leicht! Wokjane (Pöllandl). (Bei der Gottscheer 600-Jahrfeier) am 3. August beteiligten sich aus unserer Gemeinde 48 Personen. Am 2. August abends um 8 Uhr, als das festliche Geläute der Glocken anfing, sah man in der Moschnitzer Gegend bei allen Dörfern auf den höheren Bergen und Anhöhen mächtige Feuer auflodern, es war also ein noch nie dagewesener Anblick. Wodstene (Steinwand). (Ein Skelett auf¬ gefunden.) Am 23. August sand im fürstlich Auersperg'schen Walve, im Steinwander Revier, ein Arbeiter ungefähr ein Kilomerer von Deleči vrh (Laubbüchel) entfernt, ein Skelett von einem Manne, das beiläufig drei bis vier Jahre dort gelegen sein dürfte. Der Mann war von mittlerer Größe und hatte viele plombierte Zähne. Graz. Die Ferien gehen zu Ende und die Urlaubszeit ist vorüber. Allmählich kehren alle wieder heim in ihre gewohnten Stätten, um das alltägliche Leben und die Arbeit in den ver¬ schiedenen Berufen aufzunehmen. Viele unserer in Steiermark ansässigen Landsleute haben an der 600 Jahrfeier Gottschees, ihrer engeren Heimat, teilgenommen. Der würdige, in jeder Hinsicht gute Verlauf des schönen Festes wird stets in ihrer Erinnerung fortleben, und auch jene Lands¬ leute, die aus verschiedenen Gründen sich an der Feier nicht beteiligen konnten, finden ein klares Bild von dem Feste in dessen ausführlicher Schil- derung in der Gottscheer Zeitung. Wir haben nur den Wunsch, es möge diese schöne geschicht¬ liche Feier nicht ohne nachhaltigen, günstigen Ein¬ fluß auf unsere engere Heimat bleiben. Wolle das jugoslawische Herrscherhaus und seine Re- gierung dem Gottscheer Volke, das mehr als 600 Jahre den mageren Boden bebaute, in Frieden mit seinem slawischen Nachbar lebte und stets eine loyale und staatstreue Gesinnung an den Tag legte, gewogen sein und ihm auch den Ge- brauch seiner durch Jahrhunderte hindurch ge¬ pflegten kulturellen Güter nicht versagen. Möge diese denkwürdige Feier beitragen, die Frage der nationalen Minderheiten in befriedigender Weise zu lösen, ohne Völkerbund, im eigenen Wir- kungskreise, auf daß sich die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Nationalitäten herzlichst gestalten zum Wohle des Landes und seiner Bewohner. Welchen Wert hätte es, dieses eigen¬ artige sprachliche Eiland, den Anziehungspunkt so mancher Sprachforscher, zu zerstören und aus der Welt zu schaffen; im Gegenteil, sollte man dieses Völklein mit seiner Sprache ob seiner Zähigkeit, Ausdauer und Rechtschaffenheit eher begünstigen und ihm die Lebensbedingungen einiger- maßen erleichtern. Das sehen wohl manche ma߬ gebende jugoslawische Kreise auch ein. Wir wollen hoffen, daß sich die Zukunft unserer en¬ geren Heimat wieder besser gestaltet und die we¬ nigen berechtigten Wünsche der Bewohner in Er¬ füllung gehen. dr. o. h. — (Anläßlich der Gottscheer 600- Jahrfeier) gedachte man auch in dankbarer Erinnerung aller Persönlichkeiten, die an der Ge¬ schichte des Landes in irgendeiner Form wesent¬ lichen Anteil hatten. Völkische und wirtschaftliche Kleinarbeit wurde übrigens von vielen geleistet, die man nicht alle erwähnen konnte. So hat auch der in Graz lebende Hofrat i. R. Dr. Oskar Gratzy als ehemaliger Gymnasialprofessor in Laibach im Jahre 1899 auf Veranlassung der Gottscheer Stadtgemeinde Vorträge in verschie¬ denen deutschen Städten gehalten über das Thema: „Gottschee und die Gottscheer Schweiz als Reise¬ ziel der Touristik". Diese Vorträge förderte die Sektion des Deutschen und österreichischen Alpen- vereines. Der Erlös aus diesen Vorträgen war für die Errichtung eines Studentenheimes bestimmt. Gottjcheer Zeitung — Nr. 25. seiie 4. Jahrgang Xll. Brooklyn. (Oie Tage der 600-Jahr- feier) zogen auch bei unseren Landsleuten in Brooklyn nicht leer vorüber. Die Sonntag den 3. August durch die Verwaltung des Klubhauses veranstaltete Abendunterhaltung wurde von einer so großen Anzahl von Landsleuten besucht, daß sie nur mit Mühe im Klubhause untergevracht werden konnte. Von nah und fern kamen mit Heimatiiebe beseelte Landsleute zusammen, um an diesem Tage der historischen Feier der Heimat zu gedenken. Der Schatzmeister Adolf Schauer begrüßte die Festgäste in kurzen Worten und stellte ihnen den Festredner Herrn John Kikel vor, der die Geschichte, unseres Ländchens hervorhob und die Zuhörer mahnte, nicht an die Heimat zu ver¬ gessen, sondern treu und fest für das Wohl der¬ selben einzutreten. Herr Kikel erntete für seinen musterhaft gegebenen Vortrag riesigen Beifall. Nachher nahm die Unterhaltung ihren gewohnten Gang. Es wurde somit der Beweis geliefert, daß das Gottscheer Volk auch in Brooklyn noch von dem Geiste echter Heimatliebe beseelt ist. Klagenfurt. (Auszeichnung von Lands¬ leuten.) Der Landesschulrat hat der Haupt¬ lehrerin Mater Alfonsa Samide, Direktorin der Privat-Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen in Klagenfurt, für ersprießliche Unterrichtstätigkeit den Dank und die Anerkennung ausgesprochen und der Bundespräsident der Republik dieser so selbstlos im Schuldienste wirkenden Ocdensfrau den Titel Regierungsrat verliehen. Desgleichen hat der Bundesminister für Unterricht den ver¬ dienten Oberlehrer Matthias Primosch der Volks¬ schule in St. Jakob an der Straße mit dem Titel Direktor ausgezeichnet. Landwirtschaftliches. Die Mitglieder der landwirtschaftlichen Filiale werden ersucht, ihren Bedarf an Wintergerste und Winterweizen längstens bis 10. September in der Kanzlei der landwirtschaftlichen Filiale bekanntzugeben. Herausgeber u. Eigentümer: Jofef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koievje. Buchdruckerei Joses PavliLek in KoLevje. -Iriel Motorräder 4 Takt, beste englische Marke Apel und Kska Aahrräder Ufaff-Wähmaschinen Dreschmaschinen, Luhmühlen Grammophone, Kinderwagen alles erstklassige Erzeugnisse, empfiehlt frsnr crclnnkel, Kočevje. Billig zu haben ein Betrokeumständcr ein Hkständer ein Kassapukt eine Jezimalwage samt Hewichtcn. Alles in gutem Zustande. Auskünfte in der Verwaltung des Blattes. Die alte Kirchenorget in Mozelj Mosel) ist zu verkaufen. Anzufragen: Pfarr¬ amt Mozelj bei Kočevje. 3—1 sind stets lagernd bei der Firma Mirko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. Allen verwandten, Freunden und Be¬ kannten geben wir die traurige Nachricht von dem Ableben unserer lieben und un¬ vergeßlichen Mutter bezw. Schwiegermutter, Schwester und Tante, der Frau Maria Zaktilsch Hastwirtin »nd Besitzerin welche Sonntag den 2H. August um s Uhr abends nach längerem, mit Geduld ertra¬ genem Seiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, in ihrem SS. Lebensjahre sanft im öerrn entschlummert ist. Die teure verblichene wird Dienstag den 2S. August um y Uhr vormittags im Sterbehause feierlich eingesegnet und hierauf nach dem Seelenamte in der Filialkirche auf dem Grtsfriedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Die heil. Seelenmesse wird in der Fi¬ lialkirche zu Schwarzenbach gelesen werden. Schwarzenbach, am 2S. August iq.zo. Die trauernden Hinterbliebenen. Zirka fünf Waggon erstklassigen, ungelöschten Kalk hat ab S. September billigst abzugeben Hans Tschinkel, Koprivnik 32. Haus ersten Ranges! Mehrmals diplomierte gut bür¬ gerliche Küche! Besitzerin Gottscheerin! Empfiehlt sich allen Landsleuten aufs beste hochachtungsvoll Maria tzrnkovic. V0NI8 SKI« in K00SVIS Kaus des Kerrn Dr. Stephan Wajh gegenüber dem Kaffeehanfe,Vereinigung kübrt sile in das rakntecbniscke kmcb einscblsstiZen Arbeiten solid und sorZ- kältiZ aus. — Oeökknet jeden Werktag von 8 bis 12 Okr und von 2 dis 5 Ukr, an LonntaZen von 8 bis 12 llkr 6old-, 8i1der-, Dorrellan- und Aewentxloin- den, voläbrüoLsn und -Lionen, künstliolle 6ebisse, AallnrsiniAunA und -LekestÜAUNA. Lrdeil und kreise konkurrenLlos! Jür die Weihnachtszeit werden preiswert 3500 bis 4000 Stück 1'5 bis 4 m hohe Tannen lChristbäume) gekauft. Anbote sind ehe¬ stens zu richten an Hans Krater, Maternig 6, Außig, Tschechosl. Rep., oder an Gastwut Peter Lackner, Kočevje. 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Ich sende an jedermann dieses Gesund¬ heits-Evangelium ganz um¬ sonst, falls er an untenste- - hende Adresse darum schreibt. Tausende Danksagungen be¬ zeugen den einzig dastehen¬ den Erfolg rastloser, gewissen¬ hafter Forscher-Arbeiten zum Wohle der leidenden Mensch¬ heit. Wer zu diesem großen Heere der Nervenkranken ge¬ hört und der an diesen un¬ zähligen Erscheinungen leidet, muß sich mein trostspendendes Büchlein kommen lassen. Höerzeuge« Sie sich selök, daß ich Ihnen nichts Unwahres verspreche, denn ich sende in den nächsten Tagen an jeden, der mir schreibt, vollkommen gratis und franko diese aufklärende Schrift. Eine Karte genügt: Vie neue N » im eigenen, vormals vswM-öarteimeEn kerclMrbalke am * fiauplplatre. * Hekdverkehr im Jahre 1S2S 160,000.00» Ai« Nulanre i^ontokorrentdeclingungen für Kaufleute. Ks;ienlo;e vurcstsüstrung Ser Iniavulation una Stempel- freisten für Sie §cstuia;csteine. Spar- linsi varksteMasse Kinlagenstand am 31. 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