Nr. 387. fl. II, halbj. fi. 0'50. »ill b«t ^ufiellun«, »ll b» Post l>an,l. l>. lb. halbj. » lN, Samstag, 17. Dezember. « ii«ll«n »L tl., glößtl« p« Ze!l« « ll., b,i e»t«l«n >v<«belh»lunzen per l<«lle 8 l». 1881. Alntlicher Theil. . Ee. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Aovocaten ^l. Franz Alois Arom als Ritter des Ordens der fernen Krone driller Klasse in Gemiißheit der Ordens->"luten den Ritterstand allergnädigst zu verleihen sttuht. Erkenntnis. ^ Das l. l. Landcsgcricht als PrcsSgcricht in Graz hat auf Mrag dcr l. l. Staalsauwaltlchast mit dem Ertcmttnissc vom 5° ^livtlnlicr 1««l, ^. ^1747, die Uciterverbreitung dcr w Budapest crschciiiciiden ileitschrijt ..Fottjchritt" Äir. 7 vom ^0stcn ''ovcmkcr 1««1 wcgcn dcs ÄrlilclS „Alülenlese aus dem «andc ^ viledeuiacht" nach dcn 88 ij^U und 65 « St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. . Se. Majestät der Kaiser haben, wie das un» Wische AmlKblalt meldet, im Allerhöchstelgenen und '^ Namen Ihrer Majestät der Kaiserin 4000 st. l"r die Arinen Budapests, 200 st. sür die Armen ^il GödöUö und 100 st. für die römisch talhollsche ^lnclnoc von Vereb zu spenden geruht. ^iede Sr. Exc. des Herrn Finanzministers Dr. Ritter v. Dunajewl.ti schalten in der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 14. d. M.) Die Ncde, welche Se. Excellenz der Herr Fi- "anzmlnlster Dr. Ritter v. Dunajewsti aus Au- ^>s der ersten Lesung dcs Antrages der Abgeordneten Ar. Herbst und Genossen inbetreff der Interpellations- d.e Länder bank gehalten hat, „Ich habe mich zum Worte gemeldet, um Einiges launch, be' wulllch in jeder Bez.ehung geistreichen uno gründlichen Auseinandersetzungen Sr Excellenz ^ Herrn A.itra.stellers zu bemerken, soweit es mir "wgllch war, semen Gedanken und seinen Äusführun- »e» zu folgen. Vor allem dürfte wohl oaS hohe ^UK oer Regierung das Zeugnis geben, dass sie m "rr Beantwortung der Interpellation auf all das- ^">«e, wo,über sie gefragt wurde, auch die Antwort HMt hat, wenn sie nlcht vlelleicht noch mehrere Dinge berührt hat, um welche eigentlich nicht gefragt wurde. Selbstverständlich steht jedem verehrten Mit« gliede des hohen Hauses d:,s Recht zu, durch die Ant. wort der Regierung befriedigt zu sein oder nicht. Die Thatsache muss ich hervorheben, dass die Regierung in der Beantwortung der Interpellation getrachtet hat, offen, klar und deutlich nach allen Richtungen die Fragen zu beantworten. Nun, nachdem infolge dieser Beantwortung ein Antrag gestellt wurde, so muss ich offenbar voraussetzen, dass es vielleicht in einigen Punkten der Regierung nicht gelungen ist, eine vollkommen klare und befriedigende Antwort zu geben. Ich trachtete mit aller Aufmerksamkeit, Sr. Excellenz dem Herrn Antragsteller zu folgen, und insoweit es mir gelang, werde ich mich nun bemühen, gegenüber einigen seiner Zweifel und Bemerkungen wieder meine Bemerkungen zu machen. Zunächst gibt ja der Herr Antragsteller zu, dass es gar keinem Zweifel unterliegt, dass die Regierung das formelle Recht halte, die beanständete Statutenänderung zu bewilligen, meint aber, wenn ich ihn recht verstanden habe, dass es sich erstens um das Meritorijche oder Zweckmäßige der Aenderung handle, was er, wenn ich nicht irre, bestreitet, zweitens aber, dass die Beispiele, welche die Regierung bezüglich früherer Fälle angeführt hat, gerade auf den Fall nicht passen. Da scheint denn doch in letzterer Beziehung ein Missvcrstänonis obzuwalten. Es haben die Herren Interpellanten — das hohe Haus wird nicht verlangen, dass ich nochmals die ganze Interpellation vorlese — das Gewicht eben daraus gelebt, dass das Regulativ, wie man es nennt — tin Schoße der Regierung und m den Acten kommt der Name nicht vor — geändert wurde, namentlich in dem Grundsatze u. s. w. Nun sagt die Regierung in chrcr Beantwortung (liest): „auch wird gewiss von allen Seiten zugestanden wer» den, das« die Aufstellung der mehrerwähnten Grundsätze den damals beabsichtigten Zweck u. s. w." „Ich muss übrigens an dieser Stelle constatieren, dass von den, fraglichen Grundsätzen" — also nicht bloß von dem einen — „und zwar selbst vor kurzer Zeit Aus-nahmen bewilligt wurden." Wenn nun hier einige Beispiele folgen, so geschieht es wirtlich nicht in der Absicht, irgend wie eine Kritik an der Vergangenheit zu üben, sondern nur mit Beispielen zu beweisen, dass das sogenannte Regulativ von jeder Regierung als dasjenige angesehen wurde, was cs wirtlich lst, als eine pro loro interno hinausgegebene Instruction, und dass es so angesehen wurde, beweisen eben die sogenannten Ausnahmen. Nun hat freilich Se. Excellenz eingewendet: Ja diese Ausnahmen sind keine Ausnahmen. — Vielleicht ist nicht der Ausdruck gebraucht worden, und dann bitte ich um Entschuldigung; über ich glaube, ihn notiert zu haben. — Wit h^ben ja nicht alle möglichen Beispiele hier aufgezählt; es >st Ansichtssache, inwieweit d«e Zulassung emer Actie von 100 fl. — während das Regulativ von 200 fl. spricht — eine Ausnahme ist oder nicht. Aber es gibt noch viele andere; ich will das hohe Haus damit Nicht lange behelligen. Der Erlass vom 20. März 1872 ertheilt eine Concession für eine Bank zunächst zur Ausgabe von 75,000 Stück Actien mit einer Einzahlung von 40 Procent des Nominalbetrages; im Regulativ heißt es 20U fl. voll, dann lautet es weiter: Nach der Einzahlung von 40 pCt. des Nominalbetrages der Actlen sind die Zeichner von der persönlichen Haftung für die weitere Einzahlung befreit und es werben den Berechtigten auf Inhaber lautende Interimsscheine ausgefolgt. (Hört! rechts.) Ich führe das nur deswegen an, um zu bewei-fen, dass man ernstlich nichts anderes im Smne hatte, als zu sagen, die gegenwärtige Regierung betrachtet das Regulativ als pro loro iilloiul) ausgegebene Norm. Und das hat die frühere Regierung auch gethan. Es kommt noch ein Erlass vom 19. April 1873, worüber ernstliche Berathungen im Schoße der Re-gierung stattfanden und enisiliche Bedenken m dieser Beziehung laut wurden. Doch wurde die Concession zur Ausgabe neuer, nicht volleingezuhlter Acllen ertheilt. Aber m,t aUen diesen Elnzelnhelien und Details möchte ich das hohe Haus nicht belästigen. Ich wlll nur rechtfertigen, warum gejagt wUlde, von den fraglichen Grundsätzen — in vielfacher Zahl, also nicht bloß von einem — sei eine Ansnahme auch früher gemacht worden. Und dass diese Besorgnis — hat Se. Excellenz bemerkt — nicht bloß vvn der einen oder anderen Partei, sondern auch von der Majurllät gelhellt wird, beweise der Umstand, dass neulich eine Interpellation in Bezug auf das Acliengesetz vom Herrn Aogeoro-neten Lienbacher hier gestellt wurde. Icy will der Zu-kunst nicht vorgreifen. In der allernächsten Zelt wlrd die Interpellation beantwortet werden und oas hohe Ileuilleton. Die Nose von Cattaro. «riginalerziihlung von Vincent de Le Ferrler. (Nach einer wahren Vcgcbenheit.j (Schluss.) k Die Frau Majorin übernahm nun an seiner statt ^ Kmt des Erzählens und begann: „Bald nach Taklet)« Abreise starb mein Mann, der am La-°""r»ficher gelitten und von den italienischen Aerzten , "echt behandelt worden war. er starb bald nach ^"er Alltunft in Cattaro. Ich beschloss daher meineö ^H"r2 w^cn, der dle Umversilät besuchen wollte, d hrr in meine Vaterstadt Graz zu übersiedeln. Ich z""e «nit dem Einpacken und anderen Vorbereitungen «.Unserer Abreise vollauf zu thun. Es war eben die hMrwoche, und ich ließ das Grab meines Mannes U?^uzen' und mit Bändern und Blumen schmücken H, Errichten. Meme beiden Töchter, Elara und ly ?"t>°. glengln gegen Abend m Begleitung der Magd, h. ,He den Korb trug, auf den Frledhof. Blanda t»,,^e den Vorschlag, Marietta, welche seit der Ab< g)'k SiegjrlrdL oft in unser Haus kam, abzuholen, ^lellll gieng auch mit den Mädchen bls zum Em-tz,'9k des FrledhoieS, aber hineingehen wollte sie mcht. ^behauptete, dajs lhr der Blumeugeruch und die ^bil^lung der Mäber stets Uebelliefinden verursache, Ü !"'chle sie sich hlnelnzugehen, es löunte chc etwas .? begegnen. H. Äbrr Blanda, eigensinnig wie sie schon ist, zog e>tl ^ll nutz lhles Sllüubens in den Friedhof hm-l,^ "le Maochen zierten nun das Grub three Vaters da noch einige Blumen übrig blieben, meinte Clara, man könne den Rest noch zur Verzierung des Grabes von Mariettas Stiefmutter verwenden, welche ebenfalls inzwischen an einer hitzigen Krankheit verstorben war. Schon hatte die Magd den Korb zu dem unweit gelegenen Grabe der Stiefmutter getragen, als Marietta mit aller Gewalt dagegen protestierte. „Nein," rief sie, «um keinen Preis soll man dieses Grab zieren, sie hat es nicht verdient, sie hat unsägliches Herzeleid über meinen Vater und mich gebracht, sie war schuld an allem, an dem Siechchum des Vaters, an meinem Jammer und meiner Verlassenheit, Fluch ihr ms Grab hinein!" Die alte Rache loderte wieder in ihr auf und mit aller Gewalt stich sie ihren Dolch in den Grab. Hügel ihrer Stiefmutter. Als sie wieder aufstehen wollte, vermochte sie es nicht! Meine beiden Mädchen, erschreckt über ihr Ge-schrei, liefen sammt der Magd nach Hause und er. zählten mir den Vorfall. Ich fchalt melne Töchter, dass sie Marietta allein gelassen halten, und eilte sogleich mit dem Burschen unter den Klängen des Abendgeläutes — Punkt 7 Uhr — auf den Friedhof. Zu unserem gröhlen Schrecken fanden wlr Marietta bereits todt. Was war es gewesen? Marietta hatte in ihrer Aufregung den Dolch durch ihr eigenes, beim Nieder-linen sich ausbauschendcs Meld gestoßen, und zwar unglücklicherweise in oer Art, dass ihr Dolch mtt seiner Kreuzsurm gerade zwischen die beiden Slahlrelsen ihrer Crinoline — wie man sie damals zu tragen pflegte — zu sitzen kam und sie dadmch natürlich am Aufstehen verhindert war. Sie wähnte höchst wahlschrinllch, abergläubig wie sie eben in hohem Grade es war, dte todte Stiefmutter ziehe sie ihres Frevels wegen zu sich ms Grab. Der Schreck hlerüber halte sie gelöotet. Blanda weinte bitterlich bei dieser Erinnerung, denn sie hatte trotz ihres Uebermuthes nn sehr gefühlvolles Herz und gutes Gemüth, und Siegfried that ihr herzlich leid. Siegfried ergriff nun wieder selbst das Wort und schloss seme traurige Geschichte: „Ich hatte nun in Ealtaro nichts mehr zu suchen; melne erste und em-z,ge Liebe war oahm; verwelkt, verblüht, gestorben war sie: meine fchöne, meine holde, meine einzig ge> liebte „Rose von Ealtaro!" Wenige Jahre darnach hatte die vielgewanderte Majorm ihre letzte Rclse in da, Land antreten müssen, aus dem es kein Wiederkehren gibt. Clara nahm den Schleier, um in den stillen Klostermauern für ihre dahingeschleoenen Ellern zu beten. Nur der alte Obelst sträubte sich noch lange Zeit, der Mutter Natur seinen Tribut zu bezahlen er wollte um jeden Preis em Alter, wie weiland Vater Methusalem erreichen, aber auch er mussle endlich mit Zurücklassung semes gellebten PennunS-bogens emrucken m dle große Almec. — Uatzur er- und .st ein Eh.en.na..n nach dem Vorbilde seines braven Vaters geworden. Der blondgelockten Blanda endlich wurde das »miner seltener werdende Glück zucheil, m Hymens Tempel Mtt den Rosenletlen emri zufriedenen Ehe bekränzt zu werden. Sie »st nun eine lu^elrunde Frau geworoen und lehrt die Mädchen uno w'cyll den ztl,a. ben, die den Tag über ein wahres Heldrnipec.alel machen, welches jede andere Muller zu, VerzwelfllN'g bringen wurde, sie aber lächelt und sagt >n Ellüne-rung an ihre eigene aufgeweckte IugcndM: „Act lässt nicht von Art." Lalbacher Zeitung Nr. 287 2438 17. DezeMr 1381. ^ Haus. wie ich hoffe, ganz llar die Stellung der Re-glerung gegenüber einem künftigen Actlengesehe und dem Zeitpunkte der Einbringung desselben entnehmen. Nun heißt es unter den mannigfachen Bedenken, dass durch die Statutenänderung, welche der Länder« bank bewilligt wurde, die Splelsucht, die großartige Speculation, kurz alles das befördert werden kann, was eben vom Standpunkte der wirklichen Wohlfahrt des Staates zu vermeiden sei. Ganz gewiss ist es nicht meine Aufgabe, die Spielsucht zu loben oder zu rechtfertigen, aber um so weniger kann es meine Aufgabe sein, den natürlich nothwendigen Umsatz jeder Ware in dem Centrum ihres Verkehres als etwas absolut oder unbedingt Schädliches anzusehen; das werden wohl diejenigen hochverehrten Herren, welche mit größeren Kapitalien zu thun haben, vielleicht viel besser zu beurtheilen wissen als ich. Aber es ist die Frage, ob wirtlich diese Besorgnis in dem bestimmten Falle eine gerecht« fertigte ist. Wie lag denn die Sache? Das ursprüngliche Statut lautete auf einen Nominalbetrag von vierzig Millionen Gologulden, in der Hälfte der Einzahlung mit der Verpflichtung der Nachzahlung der zweiten Hälfte nach Ablauf eines Jahres. Pas ist ganz richtig, dass die Negierung kraft dieser Statuten das Recht gehabt hätte, diese Ein. zahlung zu verlangen. Nun ist die Verwaltung der Anstalt — wie ja m der Interpellations-Beantwortung schon erwähnt wurde — an die Negierung herangetreten mit dem Verlangen — wenn Sie wollen, mit der Bitte — davon abzustehen, die Einzahlung aufzuschieben, wobei sie sich aber bereit erklärte, dafür zu sorgen, dass in einer späteren Zeit eine größere Summe noch als Actientapital der Anstalt eingezahlt werden soll. Nach langer, reiflicher Erwägung kam man nun dazu, jene Veränderungen zu bewilligen, von denen in der Be« antwortung der Interpellation der verehrten Herren die Nede war. Die Einzahlung nach einem Jahre wurde nach» gelassen schon aus dem Grunde, well man gewissen Schwierigkeiten derselben, namentlich mit Rücksicht auf jene Kapitalien, die in industriellen Unternehmungen »m Lande engagiert waren, vorbeugen wollte. Zweitens aber ei laugte man den nach der Ansicht der Regie-rung nlchl unbedeutenden Vortheil, dass das Institut 15 Millionen als Reservefonds m Gold erhält und nacll drei Jahren sein Kapital zu verdoppeln ver-pflichtet ist. Nun freilich wird — wenn ich nicht irre, von Sr. Excellenz dem Herrn Dr. Herbst, ader nur mit einer ganz leisen Andeutung — der Vorcheil des Elnstromens von ausländischem Kapitale bezweifelt und die Möglichkeit des Zurückströmens desselben, wenn sich im Auslande ein höherer Gewinn erzielen !ä>st, hervorgehoben. Nun dass die Kapitalien — die mobilen — über« Haupt nicht fest an ihr Vaterland zu binden sind, ist em alter Erfahrungssatz, den man selbst m den Lch» vüchern des achtzehnten Jahrhunderts findet, sogar als eine Art Vorwurf, was ich aber nicht gelten lasse, denn das ,st die Natur dieses Kapitals. Das ist richtig. Aber andererseits stehe ich noch immer auf denl Standpunkte, wenn man überhaupt nicht das gesummte wirtschaftliche System zurückschrauben wlll auf irgend eine bereits vergangene Zelt, dass die Hebung der Industrie, die Hebung der Communicalions-mlllel zwar nicht bloß mit Geld, auch mit Arbeit, Talent ulld Flech, aber auch nicht oh»e Geld erlangt werden kann. Wenn nun in dieser Beziehung die Regierung diesen Zweck erreicht hat, indem sich ein neues kräftiges Fmanzinstilut in der Hauptstadt findet, so ist im Prm,'lpe, wenigstens meiner Ansicht nach, wohl nichls dagegen einzuwenden. Man tonnte sagen: Ja die Wlll>amkett und den Nutzen eines Institutes kann nur die Erfahrung lehren. Nichtig! Zur gehörigen Beurtheilung braucht man wenigstens eine Jahresbilanz, und selbst das wird wohl kaum ausreichen; aber es ist Nicht Sache der Negierung, die Flnanzinstitute in der Art zu überwachen; sie hat nicht das Necht und die Mlltel dazu, um unmittelbar die productive Anlage ihrer Kapitalien zu veranlassen, sie kann nur mittet-bar dahin wirken. So lange das Concessionssystem besteht, »st ja die Negierung nicht in der Lage, auf andere Weise dem Unternehmungsgeiste aufzuhelfen als durch entsprechende Vorficht bei Ausübung dieses Eoncchionsl echtes. . « ^"'" Bemerkung Sr. Excellenz des Herrn Antrag. '"Uers lärm ich nicht zustimmen. Dass im Auslande ?. ! Iv l. wlundiatz zur Geltung kommt, wenigstens nicht überall, wle nach dem Regulatm, hat er »m allgemell.en. wenn ich «icht irre. zugegeben; — der zweite Herr Vorredner hat dies geleugnet. Nun. nach oen Ill,0lmaNonen, die mir ln« jetzt zmheil wurden, ,st auch in England eme Angabe solcher halbbezahlter Actlen zulässig — den Text zener gesetzlichen BestlM« mung habe ich freilich mcht zur Hand. Darum, meinte Se. Excellenz, ist dle Verantwortlichkeit der Regierung größer, das Publicum gew'ssetmahen vor Schaden zu bewahren. Nun wenn in irgend einer Staatsform, so glaube ich, lst in der constuutionellen Staalsform wohl da» System der Bevormundung seitens der Regierung, um das Publicum in allen Fällen — in wirtschaftlichen, meine ich — vor Schaden zu bewahren, nicht aufrechtzuerhalten. Es ist doch zu unterscheiden zwischen denjenigen, die ihr mobiles Vermögen m Actlen an» legen, bald um Dividenden zu beziehen, bald um — was ja auch principiell nicht unzulässig ist — das Vermögen selbst zu erhöhen, und zwischen denjenigen, die im Schweiße ihres Angesichtes ihr Brot durch tägliche Arbeit erwerben. Von letzteren habe ich hier nicht zu sprechen; aber die ersteren sind denn doch »n der Regel so einsichtige und geschäftskundige Leute, dass man die Verantwortung für ihr Vermögen, für dle Art und Weife, wie sie es anlegen, mcht nur nicht der Regierung, sondern auch mcht der Gesetzgebung auflasten kann. Ich gebe zu, dass das Con-cessionssyftem leider Schattenselten hat, indem manch« mal, well eine Actienunternehmung nur mit Aewilll« gung der Regierung zu entrichten ist, im Pnblicum die irrige Ansicht obwaltet, als wenn die Regierung für die künftige Gebarung, für die Auszahlung der Dividende überhaupt irgendwie sorgen könnte; dass sie das beim besten Willen nicht thun kann, das hat uns leider eine sehr traurige Erfahrung gelehrt, über welche ich hier nicht weiter zu sprechen habe; aber nur das will ich begründen, dass die Regierung das Regulativ als sie gar nicht bindend ansieht, was übrigens formell zugegeben wurde. Es wurde auch der meritorische Wert dieses Regulativs schon seinerzeit hier in diesem hohen Hause, luie ich glaube, richtig beurtheilt. Es heißt in emem Berichte des Subcomites des damaligen Ausschusses MF. 25: »Der üblichen Gepflogenheit entsprechend und zum Theile wohl auch aus dem Grunde, well man es da nicht nnt einer gesetzlichen, sondern mit einer, wenn auch sachlich noch so berechtigten, doch immerhin einseitig adiuilllstrativen Verfügung zu thun hat, wurden die Bestimmungen dieses Regulativs, an welches die concessionierende Behörde sich allerdings hielt, doch in der Praxis rücksichtslos umgangen, und wie nebenbei bemerkt werden soll, wurde der eigentliche Zweck, die Ueberspeculatlou einzudämmen und das Gründungstempo zu mäßigen, dadmch entschieden in keiner Welse erreicht." Und in der Beziehung stimme ich vollkommen übereil» mit Sr. Excellenz dem Herrn Antragsteller, well man weder durch gesetzliche noch durch administrative Maßregeln diesen Zweck je vollständig erreichen wild, weil es denn doch gewlssc wirtschaftliche Gesetze gldt. welche Krisen erzeugen. Dass da Vorsicht und Umsicht nothwendig ist, gebe ich gern zu. aber dass eine Vorbeugungsmaßregel von vollständigem Erfolge begleitet werden kann, ist meiner Ansicht nach rein unmöglich. Ich bltte doch — es gibt so viele in volkswirtschaftlicher Beziehung als Autoritäten gellende Man-ner in diesem hohen Hause — sich nicht erst an das achtzehnte Jahrhundert, sich nur an die Krisen vom Jahre 1857 und 1867 in England, Franlrelch und Amerika zu erinnern, und Sle werden doch sehen, dass selbst auch hochcultwiene Länder mit einer entsprechenden Gesetzgebung und nut emer ganz gewl>s tüchtigen Verwaltung solchen Krisen vorzubeugen einfach nicht in der Lage waren. In dem bestimmten Falle, um den es sich handelt, stand die Sache so, dass die Regierung dle erprobte und positive Zusicherung und Ueberzeugung hatte, dass das wlrlllcy ausländisches Gelotapllal l>l und die Actlen von Ausländern genommen werden, und zwar mit halber Einzahlung, wie es eben bort im Gebrauche ist. Die Regierung hat sich durch dle Entsendung eines Regierungscommissärs überzeugt, dass das ganze zur Elnzahlung bestimmte Kapital voll und bar eingezahlt und überdies auch der Reservefond eingezahlt jel. Hler begegnen wir aber welter m den Auselnandersetzungen Sr. Excellenz dem Zweifel, ob. well ja die Regierung auch Eartclllelungsbanten, jedoch nur als Äelspiel angegeben hat, nicht auch in dem bestimmten Falle eine EartelUerung vorhanden sei. Ich glaube nicht, und zwar erstens aus dem Grunde, well unter Eartelllerung verstanden wird, da>s dle eine bestehende Bank für ihre Actlonäre das Be« zugsrecht auf die Actien der zu gründenden Ba»k sichert. Das ist hier nicht der Fall gewesen. Zweitens erfordert man ja bei der Eanellierung den gleichen Nominalwert, was hier auch nicht der Fall ist. Und drittens we>ß die Regierung aus den Berichten ihrer Commlssäre bei der Anstalt, dass das Kapital in hier-ländischen Unternehmungen und Werten angelegt wurde. Und dass die Sache doch — ich will Nicht übertreiben — von irgendwelchem Vortheile für die Stadt, welche der Sitz deb Institutes l>l, und für die Volkswirtschaft in Oesterreich überhaupt gewesen sein muss, liegt doch auf der Hand, wenn, wie dle Regie» rung aus den Berichten ihrer Eummissäre an der Börse entnimmt und wle auch sonst bekannt ist, selt der Zeit der Report, der Zinsfuß wirtlich gesunken ist. womit lch indessen gar nicht behaupten will, das« dies bloß lllsolge dieses Schrittes gesehen ist, aber wenigstens hat der letztere nicht geschadet, ich glaube, er hat genutzt. Einen Umstand hat Se. Excellenz der Herr An-tragsteller angedeutet, den ich weiter nicht verfolgen will. und ich werde ftleich sagen, warum. Er memt?. dass es sich um die Brechung eines Monopoles handelt, was ihn an die Begebung der Rente erinnerte. Nun an dlese Begebung haben sich schon viele ver-schledene Versionen geknüpft. Ich habe es auch au» einigen vor den Wählern gehaltenen Reden, sowm es mir möglich war, dieselben einzusehen, entnommen. Ich glaube, wir sind leider in der traurigen üagc ^ wir wlssen es ja alle — dass wir eine Rente »ocy für den Lauf des nächsten Jahres werden begebe» müssen, und da werde ich schon Gelegenheit haben, »m hohen Hause diese Sache noch auseinanoerzusetz»'«. Aber Eines will ich in dieser Beziehung doch «' wähnen. Es ist meines Wissens — ich habe heule ott Interpellation nochmals durchg' flogen — darin nirg"0» von einer Brechung des Monopoles die Rede, son""" davon, dass noch ein Institut geschaffen wird. """ Monopol versteht man verschiedene Dmge. Wenn p? die älteren Mitglieder des hohen Hauses an o>r dreißiger und vierziger Jahre erinnern, so lveroe sie ja wissen, dass ,n der österreichischen M"ara)'r fast nur e,n Haus und daneben noch ein junge" ' später entstandenes bedeutendes Finanzhaus eM'"» , dann kamen noch andere Bankhäuser, wenn es erla ist, das Wort zu gebrauchen, individuelle, PtM>" Personen, welche Bankunternehmungen gründeten. Infolge deS ActienwesenS hat sich das langl^ umgestaltet, weil es kaum jemanden geben wird, mit eigenen Mitteln solche große Bankinstitute gr"""" kann, und wenn er es auch könnte — solcher ^ gibt es wenige auf Gottes Eidboden — so lv>rv das Vermögen auf verschiedene Anlagen vertheilen. Es war somit lein Monopol im gewöl)l'llcy Sinne des Wortes. Also anfänglich gab es sehr n"lM Banken, dann gab es mehrere, lch wlll nicht von Krisis reden, da gab es Banken in zu großer ö"A — dann blieben einige. Wenn nun nach sieben o^ acht Jahren der Stagnation an die Regierung " dem Ansinnen herangetreten wird, ein neues I"> ^ zu giünoen, und diese hier ihre Bedingungen I" ' welche sie für d»e Wirtschaft des Staates »0^?" findet, so »st, glaube ich, die Genehmigung der G> dung vollständig gerechtfertigt. Der Regierung ^ es, lnsoseln sie den Staatshaushalt zu vertreten y — und lch komme noch dalauf zurück — "lU ^ genehm sein, wenn es mehrere InsUlule gibt als " weolge. s, Nun aber besorgt man die Agiotage. ^">. „ne steht man denn darunter m dem nicht löbliche»^ ^ oes Wortes? Denn »n dem soliden Sinne des M" kann nicht von Agiotage bei jemandem die Nede ollde Hinausschraubung gewisser Werte zu deM Ov^, um sie zu vellaufen. Dem entspilcht aber eine ls>^ strölnung — das lst ja bekannt — die ebenso l ^, llche. mcht welliger un^ollde Herunterdlückuna >^ ^l Werte, um dannl durch Mlere Lieferung versed ^ Wledelaiitanfe höhere Gewinne zu erz elen. ^ ^l» oer Zeitungen llest, we,ß. dass l>u Auslande u letzten Monaten em deralUa.es Spiel getrieben N>"^ Ferne liegt mir der Gedanke, das Sp'", ^z gesagt, zu rechtfertigen; aber lch glaube '"^' « zil wir m Oesterreich irgend elnen Giund haben, ^ ^^l erwärmen für diejenigen, die k lk bu,ug«6 sp^""/, ltlt uns derjenigen anzunehmen, die i», lu. blüsss <^^K und durch Herunterletzllng fremder Werte ben , ^ drücken. (Hrhr gull rechts.) Das ist nach «* ^ Ansicht sür das hohe Haus und die Rea/eruW,^ so gleichglltige Sache wle irgend etwas aus ^"t. halbst, Nun hat Se. Excellenz der Herr Vr> ^^ freilich in der »hm eigenen zarten Weise lM 0 ^ angedeutet, dass gewisse Correjpondenzblätter u 4^^ wirtlich eme horrende Reclame zugunsten b'^e Hei»' und zugunsten der „Umon geilerale" in P"^ tn ^h Der zweite Herr Redner hat — ich weiß "A^iel» aus einer authentischen Quelle oder aus abge ^^,l oder abgejchrlebenen Reden des Ehefs der "^^^ch generale" — Stellen vorgelesen. Nun lch kömne ^ zagen — und das hat mir auch Se. ExcelM'« v^„ zugegeben — dafür kann die R.glerung "l^'^alül irgend eme Ware von irgend wem durch d»e ^,^, künstlich angepliesen wird. Ehe >ch noch oa» ^e >ächllche erwähne, verzeihen Sie, meine H""''» de^ Schwäche, dass lch wieder emen Vergleich "^" e", täglichen Leben ziehe. Nehmen Sle, "", v ^,l doch irgendwelche Zeitung in die Hand u. ^ Lle die Inserate de.jelben. wenn S'e 6" " le«' dazu haben. Ja wer kann denn das veru. ^^. diese „Unlversal.Hellmlltel", diese ..pla?l'ge" ^ hallungen", «sehr blll.g". ..lp""wohlfe.l . d«e,. ^ erste Maschine, eine zweite glbt es mcyl Welt!" u. s. w.? . ^Hattenseite Das sind Sachen, die leider eine ^cyai^ ^ unserer commerz>clen Verhältnisse bilden " ^c durchaus nlcht loben will. Die ^" .^nlel" hätti viel zu thun. wenn sie sich darum lM würde. Valbacher Zeitung Nr. 287 2439 17. Dezember 1881. Diejenigen, welche Actien kaufen, sind in der Aegel so ernste Geschäftsmänner, dass sie auf eine blaue, grüne oder gelbe Korrespondenz nichts geben, ondern die Ware sich sehr gut ansehen, ehe sie die-We laufen. Thun sie es nicht, so sind sie sich nach °m Principien der Wirtschaft selbst verantwortlich, "as jedoch gewisse Stellen in irgend einem Berichte ""belangt, welche Se. Excellenz mit Necht enlschieden ^rdammt hat, so wurde seitens der Pressleitung das "vlhwcndige veranlasst, um sie in Frankreich ganz tlUsHlrden demenlieren zu lassen; denn in Oesterreich Mubt ohnehin niemand daran. (Heiterkeit rechts.) Ich muss aber noch einen Punkt erwähnen. Es Mide schon einmal in diesem hohen Hause — ich ^nu mich wirklich nicht genau erinnern, von welchem "er verehrten Herren — eine solche Correspondenz erwähnt, welche von einem Vertrage mit dem Finanz» fluster gesprochen haben soll, der consecriert worden ^" soll u. s. w. Ich bitte, ganz entschieden zu glauben: ^>n Vertrag, gar kein Vertrag existiert zwischen dem ul»mizmlnisler und irgend welcher Bank oder irgend lvrlchlln Banquier. (Bravo! rechts.) Gin Verhältnis, l^en die Herren, muss bestehen! , Se. Excellenz wird wohl gütigst verzeihen, wenn 'H auf seinen Scherz in Bezug auf einen von mir an Iberer Stelle gemachten Vergleich auch mit einem scherze antworte. Ich habe mir erlaubt, in dem an-^lrn hohen Hause zu sagen: Wenn der Staat oder ?'e Fmanzuerwallung Held braucht, so macht sie das« lllUge, was jeder thllt, der Nahrung braucht: der geht zum Bäcker, und derjenige, der Kleider braucht, der Ukht zum Schneider, und wer Geld braucht, geht zu °'«er H^,l ^h^ einem Banquier. Der Herr Antrag->leller hat die Subscliption als ein Beispiel erwähnt, b">s man zum Volte geht. Ja, aber ee lehrt die Praxis der Staaten, selbst ""lerer Monarchie, es sind m der Wissenschaft und m Älen Lehrbüchern über Finanzpolitik ganz genau die ^lund>cche angegeben, unter welchen Umständen und '"vdaliläten elne vorsichtige Finanzverwaltung den Weg ill betreten hat ^ unuuttelbar an das Volk zu appel» "klen, wenn es sich um eme große Anleihe, die auf tl»cll langen Zeitraum sich vertheilen lässt, und um k>»en solchen ^lueck handelt. bei dem es sich wirtlich ^hilt. ail den Patriotismus und die Opferwilllgkeit ^l großen Masse des eigenen Voltes zu appellieren, ^as siiii) ganz rxceplionelle Umstände, doch ^ich will buvuu absehen. Dann hat Se. Excellenz wahrscheinlich im Scherze llksagt, man oülfe Nlcyt vergessen, dass der Bäcker auch ^lHt das Brot backen könnte, wenn ihm nicht der ^!.bwnt das Korn gibt. wenn ihm nicht der Müller das Mchl mahlt, und es wülde leinen Schuster geben — icy glaube, ich habe nur vom Schneider gesprochen - Wenn ihm nicht der Landmann Leder liefern würde. Vas lst ganz richtig. Alier wenn jemand Schuhe will, lann er nicht zum Landwirt gehen, um sich mit rohen VeUen zu velchuhen, und wenn einer hungrig »st, kann er nicht zum Landmann gehen, um sem Getreide zu t>ien. (Heüerlelt rrchls.) Ich mu>« eben zum Bäcker und Schneider, respec-"e zum Schuster geh.«. Die Regierung thut dies "">' auch, und das welden die Henen wissen, dass, ^es^hen von der Rente — von der werden wir ja ""H rroen, Sle schenken mir das nicht bei der Ge-"naldeballe über das Budget — die Regierung lau« >^»de Geschäjle hat, dem ist eine bekannte Tyalsache. Sie ^li Tabak laufen, also m>t Wechseln oder mit Gold l"hlen. Sie muss d«e Eoupons im Auslande bezahlen ^d also wieder Gold oder Wechsel geben. Damit 3't' meine verehrten Herren, sehen, welches die ?"nimen sind, und w»e sie sich vom 1. Jänner Al an vertheilt haben, lege ich Ihnen folgende A sf^rn vor. Ich beginne mit den llelnen Summen. A'e im Lanfe des Ialircs 1881 bis nun aufgegebenen ^>ch"fsllna.en — der Auswels wurde vor zwei Tagen ?,"" drill Ml'chttungsdl'parlcment gemacht — belaufen ^. uuf Guloguloen umgerechnet, um einen Vergleich A eunoglichen: bei dem Wechselgeschäfte der nieder. ^erreiHlichm Escon>plegrfell,chaft auf 304.000 fl., ^! dem Hause Wodianer in Wien auf 420.000 ft., ^l der l t prlv. österreichifchen Vreditanstalt für ^ndel ul,d Gewerbe auf 3.310,000 fl.. bei der k. k. ^'b. österreichischen Länoerbank auf 5.105.000 fl., bei c>^ l. l. pllv. österreichischen Bodencredltanstalt auf ^,000 fl., beim Hause Rothschild auf 8.803.000 ^"lden. (Hort! Hört! rechts.) Andere Geschäfte habe ^' außer der Rente, nicht gemacht. Natürlich ist ja, ^>b man sich an verschiedene Häuser wendet, je nach ^ Beziehungen, die dieselben haben, und je nach ,„!? Plätzen, auf welche die Wechsel gezogen werden ^/"' Ich habe diese Z,ffern milgelheilt. um zu zeigen. ""He Verhältnisse uno Beziehungen bestehen; andere Alleren n,cht. (Bravo! rechts.) .. . Ich komme nun auf das zu sprechen, was der ^klte H^r Redner m,t großem Nachdrucke betont k ' lch weiß nicht, ob als Zweifel oder als Bedenken. z8^l Bontlinx soll in irgeno einem Berichte über die i "luta grsp.ochen haben. Ich lese feine Berichte nicht. ^ hübe zu viel anderes zu thun. Die Valularegelung t^b a»drrr wichtige Angelegenheiten sind staatswirt. '^llflllche Fragen von großer Bedeutung. Ich frage Sie, meine Herren, ist es nicht richtig, dass große staatswirtschaftliche Fragen bei uns zu lösen sind? Die hochverehrten Herren, die so lange diesem Hause angehören, wissen, dass die Sache sich wirtlich so verhält. Es wird geklagt über die Tarifpolitit; dafS die Subventionen der Eisenbahnen so große Summen verschlingen; dass diese Eisenbahnen nicht immer dem Bedürfnisse, namentlich des Massentransportes, entsprechen; es wird nach neuen Communicatlons-Mitteln verlangt, es wird fortwährend von der Nothwendigkeit gesprochen, die Volkswirtschaft zu heben und die Valuta zu regeln. Kann nun irgend eine Regierung die Lösung solcher staatswirtschaftlicher Fragen, nalü» lich Mit Zustimmung beider hohen Häu>ei, m Angriff nehmen, ohne sich flüher die Frage zu stellen: Sind denn für den vorgelegten Fall wirtlich blllige Kapitalien zu haben? Damit ist aber nicht gesagt, dass dass die eine oder die andere Anstalt ein ausschließliches Privilegium, ich weiß nicht, von wem, erlangt hätte. Für die Lösung so hochwichtiger Fragen — gebe Gott, dass wir bald in die Lage lommen, sie ruhig, gründlich und fern von jeder Partelpollt»! zu lösen — sind meiner Ansicht nach nicht zwei oder drei große Finanzinstitute genügend, wenn sie vorsichtig, für den Staat vorlheNhaft gelöst werden sollen. (Bravo! rechts.) Ich wünsche wirklich nicht weiter zu sprechen aus einem fehr einfachen Grunde. Ich habe eben erwähnt, es gibt ein ü, la dki886- und ein k. lu, dkii88o-Spiel. Ich bitte, dies nicht irgendwie als einen Angriff zu nehmen. Jeder Menfch hat feine subjective« Eindrücke. Wenn wir bedenken, dass die Ländcrbank ganz gewifs ein kräftiges und solides Institut ist. so lst sie eme Wichtige Angelegenheit. Aber ist sie wirklich eine so wichtige Angelegenheit, dass .wir eine stundenlange Debatte in dem gesetzgebenden Körper als Reclame für die Bank verwenden sollen? (Sehr richtig! rechts.) Ich glaube nicht. Ich würde gern schließen, aber weil der verehrte unmittelbare Herr Vorredner von verschiedenen Dingen gesprochen hat, will lch noch auf Einzelnes kurz er-wicoern. Er fprach von ferblschen Bahnen und Serben-Losen, von RoheisenMen u. s. w. Er ist. glaube ich, wirtlich sehr gut unterrichtet von den Geschäften der Länocrbant. Nur glaube ich, sollte er daraus den Schluss ziehen: wenn diese Bank oder die «Union gcnc'rale" oder beide zusammen Bahnen bauen, auch m Böhmen die Localbahncn, wenn sie die Eisenproduclion durch die Vereinigung mehrerer Gesellschaften zu heben trachten, turz all die verschiedenen Gegenstünde in Angriff genommen haben, dann können sie ja nicht als Gründer oder Bölsenspeculanlen. fondern als Banken gelten, die für die unmlilelbare Production »m Lande sorgen. (Sehr richtig! rechts.) Ich will nur noch aus eine Frage antworten. Der Herr Abgeordnete hat mit großer Entschiedenheit von den Serben-Losen gesprochen, hat sie sogar mit den Türken-Losen verglichen. Nach meiner Meinung ist das an den südlichen Grenzen unzeres Reiches befindliche, unabhängige Fürslenlhum Serbien em lebrnsiahiger, e»n zuluuils-reicher Staat, »st also mit jenem anderen nicht zu vergleichen. Aber ich lann nur natürlich nicht erlauben, ein entschiedenes Ulchell über diese Verhältnisse zu fallen. Ich lann nun den Herren Abgeordneten die Versicherung geben, dass die beiden Regielungen der österreichisch-ungarischen Monarchie über eme förmliche Aufforderung und Unlelftühung seltens des leider dem Valerlanbe zu f»üh rnlnssenen Ministers des Aeuhern die Collcrung der Serben-Lose genehmigt haben nach Maßgabe des Gesetzes, im Einvernehmen mit den betreffenden Börjelammern. Das war der einzige Grund, warum man eben infolge einer solchen Aufforderung der Ansicht war, dajs einem befreundeten, zukunftsreichen Siaale, dessen handelspolitische Beziehungen „och für uns und für den Staat selbst fehr votthellhaft sein tonnen, ein folcher Dienst wirklich elwle>en werden soll. (Bravo! rechts.) Und übrigens ist — glaube ich — der Nominal* betrag des Lozes — wenn ich nicht irre — hundert Francs in Gold, eine Summe, welche wohl die ärmere, minder intelligente Bevölkerung für cm Los nicht verwenden wird. (O ja! links.)' Ja? — Ich weiß eS nicht (Heiterkeit rechts), aber ich glaube, derjenige ist doch wirtlich nicht arm, der 100 Francs jür ein Los zahlen kann, da« drei Procent trägt, also leine reine Lotterie ist. und der gehört auch zu der gebildeten Klasse, welche weih, was sie lauft. Nun ich glaube, dass lch. soweit es nur möglich war, den Ausführungen Sr. Excellenz des Herrn An» lragstellers gefolgt bin und dasjenige, was noch zu ergänzen war, gefagt habe; und ich wiederhole, was den Standpunkt der Regierung gegenüber dem Eon° cefsionssystcme anbelangt, wolle das hohe Haus geduldig noch die nächste Sitzung abwarten, und es wird die entsprechende Beantwortung dieser Interpellation dem hohen Hause — glaube ,ch — volle Beruhigung darbieten." lMfall rechts.) Zum Brande deS Ringtheaters. In der Sitzung des Wiener GemeinderalheS am 13. d. wurden die Begleitschreiben zu nachstehenden milden Spenden Allerhöchster und höchster Herrschaften ver-lesen, und zwar zu der bereits gestern in der Rubnk: «Neueste Post" mitgetheilten Spende von 000 fl. Ihrer k. und k. Hoheiten des durchlauchtigsten Kron-pr inzenpaares für die Weihnachtsbelheiligung armer Wai'ien von Opfern der schrecklichen Katastrophe, dann zu den Spenden Sr. lön. Hoheit des durchlauch. tigsten Prinzen Leopold uno Ihrer la,s. Hoheit der durchlauchtigsten Prinzessin Gisela von Baiein im Betrage von 1000 fl.. Ihrer Majestäten des Königs und der Königin voll Italien im Betrage von 8000 Francs in Gold. — Im weitern Verlaufe der Sitzung lamen eine Reihe von Dringlichteitsalitragen, sämmtlich in Bezug auf die Sicherheit der Theater, zum Vortrage. Von den Mitgliedern der „Linken" wurde gleichfalls ein solcher Antrag gestellt, der in folgender Resolution gipfelt: „Der Gemeinderath o^r Stadt Wien erwartet, dass die unverantwortlichen Pflichtverletzungen, von welcher Seite sie auch begangen wurden, ohne jede persönliche Rücksicht von den competenteu Organen strengstens geahndet werden." (Diese Resolution wurde unter Ablehnung der derselben vorangehenden Motivierung einstimmig angenommen.) Nachts vom 13. auf den 14. d. M. hat es un Friseurladen des Ringtheaters neuerdings zu brennen begonnen. Hur Dämpfung des Feuers wurde die Dampfspritze in Action gefetzt und ,n einer halben Stunde der Brand gelöscht. In der Versenkung im Innern des Theaters brennt es ununterbrochen fort. Vormittags loderten dortselbst die Flammen weit stärker wie sonst auf, worauf von den Feuerwehrleuten das Feuer, soweit möglich, abgedämpft wurde. Am 14. d. M. nachmittags wurden zwei Leichenrümpfe im Schütte zwischen der dritten und vierten Gallerte rechts und eine verkohlte Leiche im Pallet-Logenaufgange gefunden. Die Leichen wuiden des» llificiert, in Metalljärge gelegt und nach dem Eentlul-friedhofe gebracht. Der Theaterarbeiler Josef Wollan, welcher an dem oerhängnlloullen Abende schwer,' Brund-ivunden erlitten hatte und m das allgemeine K>a»len-haus ins Wasserbett gebracht worden war, »st dull« selbst an den Folgen der erlittenen Verletzungen ge-stoiben. Die «Wiener Abendpost" vom 15. d. M. schreibt: Se. Excellenz der Herr Statthalter Baron Poss,n-ger hat heute vormittags um 11 Uhr die Brandstätte besichtigt und sämmtliche zugänglichen Räumlichkeiten besucht. Die Pölzungs a rb e l te « in» Rliiglheaier werden ununterbsochen fortgesetzt, und ist dle Haupt-st,ege im linken Theile dee Theaters bis in das vierte Stockwell gepölzt und vollkommen zugänglich. Bei der Hinwegräumung des Schuttes auf den gepölzten Stiegen wurden einzelne Lelchenreste und diveije nicht wertvolle Gegenstände gesammelt. — H^ute um halb I^.UHr fand man im Schulte eine ziemlich gut erhaltene Frauenhand, dle hinler dem Gelenle ubgelohlt war. Am Mittelfinger halte sie emen gulden,!, Rmg mit einem rothen il. ^onr gefasslen Steine. — Heute wurden weitere fünf Personen, die selt der Katastrophe un Rmgiheater abgängig sind, bei der Polizei uls vermisst angezeigt. Dagegen sind neuerdings gegen 25 Widerrufe emgelausen. — Der Director del Errdilanstalt, Herr von Hornbostel, erschien heute >m Bureau des Büra.rrme>stels mit der Mllcheiluilg, dass Herr Göttel. welcher bereits 10.(^0 ft. jur die Hinterbliebenen der bei dem Blanoe des Rmgthraler« Verunglückten gespendet hat, neuerdings zu diesem Zwecke bei der Cleditanstalt 125,000 fl. deponiert habe. Piosector Dr. Zemann veröffentlicht in den „Wr. Med. Blättern" folgenden Bericht: «Unter den Leichen der bem» Brande des Rmgthealers Verunglückten gab es solche, deren Kleider ganz unversehrt und die nur an den Händen und im Gesichte etwa» geschwärzt waren. Andere zeigten Biauoblasen m giößerer oder geringerer Ausdehnung an den unbedeckten Kölperlhellen; bei vielen waren Gesicht und Hände tieffchwarz und die Haut daselbst zu emer hur-len, kaum fchneidbaren Decke emgeirocknet. das Kupf-und Barthaar vielfach versengt. Wieder andere, bei denen die Kleider mehr oder weniger angebrannt waren, zeigten auch unter diesen bereits Äranoblaien. ohne dass gerade die unmittelbar auflirgenoen Kleidunat-stücke selbst verändert waren. Außer diesen gab eS in weiterer Stufenfolge schwere Velbrennungen an einzelnen Körperlhellen und am ganzen Ku.per bl« zur vollständigen Vellohlung. bei der die einzelnen Olaane, völlig unlenntllch, bei geringer Berührung ause.n-anderftelen. Da war natürlich von emer Agnosc.e.m,g leme Rede, konnte man doch gar mcht mehr sagen, ov man es mit einem männlichen oder weiblichen Int»« vlduum zu thun hat. Es llrßen fich der Bec)bach!»«na.en noch schr viele anlügen, so die Häusigleil deb Plutz,n» der Vauchdecken der Verbrannten, dlc Veljchiedellu.llg-leit der Stellung, in der die Leiche» auig> suilden wurden. Es war nämlich nicht dle ruhige, mehr gestreckte Haltung, die man meist bei den im Krankenbette Verstorbenen zu finden pflegt, e« fanden fich im Gegen-theile die absonderlichsten Stellungen vor. So fand Laibacher Zeiiuug Nr. 287 2440 17. Dezr/mw IM. sich die eigenthümliche Fechterstellung, wie sie bei den im Kampfe auf dem Schlachtfelde Gefallenen beschrieben wird, srhr häusig. Andere Leichen hatten die Fäuste krampfhaft geballt, die Arme im Ellbogen stark gebeugt, gegen die Brust gepresst. Einer hielt in seiner fest zufammengepressten Faust den Fetzen eines abgerissenen braunen Vorhangs, eine Frau einen Theil des Aufputzes ihrer Nachbarin, während ein Mädchen, wie ruhig zurückgesunken, mit den Fingern der rechten Hand chren Fächer umklammerte. Aus allem aber, was man wahrnahm, ließ sich der Schluss ziehen, dass alle die Unglücklichen nicht an der Verbrennung selbst zugrunde gegangen sind, sondern erstickten, und dass die Hitze und die Flammen erst einwirkten, els die Indlmduen bereite erstickt waren. Dass in der That die Erstickung die Todesursache war, das beweist auch die spectral-analytlsche Untersuchung des Blutes, die bei mehreren der Leichen vorgenommen wurde." Die Bundesleitung der österreichischen Gesellschaft vom rothen Kreuze hat aus den frei verfüglichen Mitteln des Centralfonds 3000 ft. zur Unterstützung der Hilfsbedürftigen gespendet und fordert alle Mitglieder und alle Menschenfreunde auf, Geldspenden zu gleichem Zwecke an ihre Kanzlei gelangen zu lassen. (Sieh den Aufruf auf der letzten Injerateuleite unserer heutigen Nummer. Anm. d. Red.) Aus Belgrad schreibt man der »Pol. Corr.", dass daselbst der vom fürstlichen Gesandten in Wien, Herrn Dr. Philipp Christi, socben eingelaugte Bericht über seine am 12. d. M. stattgehabte erste Begegnung mit dem östec« «ichisch-ungarischen Minister des Auswärtigen, Grafen Kalnoty, in hohem Grade befriedigt habe. In den maßgebenden Krciseu der serbischen Hauptstadt wird auf Grund dieses Berichtes der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass die vortrefflichen Beziehungen, welche zwlschen Serbien und der großen benachbarten Monarchie bestehen, unter der Geschäftsführung des Grafen Kalnoky an Innigkeit und Consistenz noch gewinnen dürften. Nach einer weiteren ebendonher zugehenden Meldung wird im Finanzministerium eine Gesetzvorlage, betreffend die Errichtung einer Waren« und Effecten-Börje m Belgrad, ausgearbeitet. Alle übrigen Vorlagen sür die Slupschtlna, deren Einberufung für die nächsten Tage bevorsteht, sind bereits zur Vorlage fertig. Das die Einführung des Salzmonopols betref' fende Project dürfte kaum seiner Realisierung zugeführt werden. Eine aus den hervorragendsten hiesi-gen Kaufleuten einberufene Commission hat sich mit aller Schärfe gegen diese neue Steuer ausgesprochen. Infolge dessen verlautet mit großer Bestimmtheit, dass der zwischen dem Finanzmmister Herrn Mijatovit und der ungarischen Creoitbanl abgeschlossene Präli-mlnarvertrag, vermittelst dessen das Salzgeschäft für eme Reihe von 15 Jahren an dieses Institut vergeben werden sollte, gelöst werden dürfte. Ob aber der Staat auf diese ziemlich ansehnliche Einnahms-quelle überhaupt verzichten kann, ist eine andere Frage. Die Stupschtina wird sich höchst wahrscheinlich mit der Aufgabe zu beschäftigen haben, ein entsprechendes Aequwalent dafür auifindig zu machen. Die bevorstehende Gründung einer serbischen Na» tionalbant hat eine Anzahl von Concurrent«!! hierher gelockt. Neben einem Engländer Namens Sliler, traten als Coucessiollswcrber zwei Belgrader Kaufleute, hinter denen ein französisches Consortium stehen soll, sowie die hiesige Credltanstalt auf. Der Kampf dürfte ein ziemllch lebhafter werden, obschon die Slupschtina, vom Standpunkte der finanziellen se» bischen Interessen aus schwerlich im Zweifel sein kann, wem sie die Begründung dieses für den Staatscredit so wichtigen Instituts anzuvertrauen habe. Locales. — (iiöjährigeS Notariatsjublläum.) Morgen feiert der k. k. Notar in Nischoflack Herr Johann Triller in Gemeinschaft mit seinem vielbewähr« ten Concipienten Herrn Mathias Kilar das 25jährige Notatiatejubiläum; Herr Notar Triller hat nämlich am 18. Dezember 1856 seine Notariatskanzlei in Vi-schoflack eröffnet. — (Der Verein der Aerzte in Krain) hillt am nächsten Mittwoch, d.i. den 21. Dezember, um 6 Uhr abend« seine diesjährige Generalversammlung mit folgendem Programme ab: ä.. Innere Angelegenheiten : 1.) Rect'ficierung des letzten Sitzungsprotololles. 2) Mittheilung der Emläufe. 3.) Erledigung der Punkte ») incl. s) des § 19 der Statuten. 4) Antrag auf Bei. tritt des Vereines in die österreichische Gesellschaft sür Gesundheitspflege. — L. Vorträge: 1.) Primararzt Dr. Fux: Demlinstration einer kolossalen männlichen >lamma Lpuiia; 2.) Professor Valenta: über einen Kaiser. schn.lt nach Perro; 3) Primararzt Dr. Dornig: über Behandlung der I>30NH5is mit Cdr>52rodir». — Laut Statuten g 20 ist die Gegenwart von mmdesten» zwbts plitzliedern unbedingt »folbttlich. — (Unsere freiwillige Feuerwehr) veranstaltet am Montag, 19. d. M.. um 2 Uhr nachmit, tags im Hofe der k. l. Tabak Hauptfabrik eine Probe mit zwei sog. Cxtincteuren (tragbaren Apparaten zum schnellsten Löschen von Feuer). Der Ein» tritt hierzu ist nur gegen Karten gestattet, die jedoch beim Herrn Hauptmann F. Doberlet entgegengenom« men werden können. — (An die Hausfrauen von Laibach.) Die Kaminfeger unserer Stadt senden uns folgende Zuschrift: „Bei unseren geschäftlichen Verrichtungen haben wir wiederholt Gelegenheit gehabt, wahrzunehmen, dass von dem Dienstpersonal», vor den Oefen massenhaft Brennmateriale. zumeist Holz. aufgehäuft wird, was Anlass zu den meisten Kaminbränoen gibt. Wieder« holt haben wir auf diesen feuergefährlichen Uebel» stand allerorts aufmerksam gemacht und die Beseitigung desselben urgiert, allein frucht^ ! Der alte Schlendrian ist nahezu überall geblieben. Wir sehen uns nun ver-anlasst, im Wege der Oeffentlichkeit unser Ansuchen zu wiederholen, das feuergefährliche Material von den Oefen zu entfernen, da wir im Nichtbeachtungsfalle gegen alle jene die behördliche Anzeige erstatten werden, die dieser von der Sicherheitsbehörde angeordneten Maß. regel nicht entsprechen wollen. — Die Kaminfeger Laibachs." — (Ium Brande des RingtheaterS) Die nationalen Vereine unserer Stadt bereiten — wie „Slov. Narod" meldet — eine gemeinschaftliche Theatervorstellung zum Vcsten der durch den Ningtheaterbrand Beschädigten vor, welche im landschaftl. Theater statt» finden soll. — Der beim Ringtheaterbraude verunglückte Student Herr Maöek war aus RadmannSdorf gebürtig, — (Ein Hirsch erlegt.) Man schreibt uns aus Stein, dass am 13. b. M. in dem Jagdrevier von Skarucna-Schenkenthurn ein Hirsch (Achtender) im Gewichte von 290 Pfund erlegt worden sei. — (Landschaftliches Theater.) Nach einer längeren Pause hörten wir gestern wieder einmal eine. Oper, und gab man «Der Barbier von Sevilla", wohl die reizendste, echtest italienische Oper. welche No« sini je geschrieben. Die liebliche Musik, die perlenden Arien tönten wohlgefällig durch die Näume und er-frenten das bcifallslustige Auditorium, das seine Vefrie» digung über den gelungenen Abend wiederholt und lebhaf« test äußerte. Die Besetzung war folgende: Frl. Fischer sang die „Rosine" und errang mit dieser ihr sehr zu» sagenden Partie einen guten Erfolg, die Coloraturcn giengen leicht und wohlgeübt, auch das Spiel des Frau» lein» war ein recht graziös» heiteres, dem Charakter einer Spieloper entsprechend. Ihr Partner Herr Erl (Graf Almauiva) war gestern vorzüglich bei Stimme und entfaltete alle uns an diesem trefflichen Sänger belann» ten guten Eigenschaften. Herr Luzzatto war ein sehr lustiger „Figaro", seine Arien u»d seine Scherze glichen dem Champagner, brausend und perlend wie dieser. Den „ Doctor Bart ol o" ka»m unser wackerer Herr Linori seinen besten Leistungen beizählen, er verbreitete durch seine drastische Vortragsweise und sein witziges Spiel eine unversiegbare Heiterkeit; Herr Linori ward von Herrn Unger (Basilio) wirksamst unterstützt, gleichwie auch Frl. Brück ihre, wenngleich kleine Partie mit gewohnter Sicherheit und frischer Stimme zu Gehör brachte und für ihre Nrie einen stürmischen Hervorruf erntete. Die Aufführung unter Herrn Mahlers Lei« tung gieng recht gut vonstatten, und es kamen gestern keinerlei Störungen vor. Es wäre sehr zu wünschen, dass wir recht bald wieder eine Spieloper zu hören be» kommen, insbesondere aus dem Grunde, weil dadurch dem Publicum der beste Ersatz geboten wäre für die Operette, die aus bekannter Ursache heuer so wenig ..zieht". Heute soll eine Reprise des „Barbier" statt-finden. >i» Neueste Post. Orininat«Ielestro.n«n»e der „Laib. Zeitung." Verlin, 16. Dezember. Die „Germania" meldet: Windlhorst, von den Polen, Elsässern und dem Cen» trum unterstützt, brachte den Antrag ein auf Auf-Hebung des Gesetzes vom 4. Mai 1874 betreffs Ver-Hinderung unbefugter Ausübung von Kirchenämteru. Paris, 16. Dezember. Die Session der Kammer wurde geschlossen. — Der Pariser Gememdcrath vo-tierte 5(100 Francs für die verunglücklen Wiener. — Roustan soll einen anderweitigen wichtigen Posten er» halten. ^_^_^____ Wien, 16. Dezember. (Abgeordnetenhaus.) Seine Excellenz der Herr Ministerpräsident Graf Ta äffe beantwortet die Lienbacher'sche Interpellation wegen Vorlage eines neuen Actiengesehes dahin, die Regierung beabsichtigt, den Entwurf eines neuen Actien» gesetzes als Regierungsvorlage einzubringen, worin die frühere Regierungsvorlage vom Jahre 1874 mit den an derselben von diesem hohen Hause beschlossenen Modificationen zugrunde gelegt und das Hauplallgen. merk darauf gerichtet werden wird, ob und inwieweit die neuesten Erfahrungen auf diesem Gebiete eine Ab» weichung von den damals gemachten Vorschlägen und gefassten Beschlüssen als rathsam erscheinen lassen. Hiebe« wird die Regierung von dem auch der früheren Vorlage zugrunde gelegenen und von dies-m hohen Hause gebilligten Gesichtspunkte ausgehen, dass zur Errichtung von Commandll«Ohselllchaftcn aus Actien und Actiengesellschaften eine besondere staatliche Genehmigung im allgemeinen fernerhin nicht erforderlich sein, sondern dieselbe durch allgemein giltige Normativbestimmungen ersetzt werde, dass jedoch, so er« der Gegenstand des Unternehmens solcher GeseU> schasten oder einzelner Geschäftszweige derfelben nach den betreffenden Vorschriften einer staatlichen He-wllligung bedürfe, diese Gesellschaften auch fernerhin an die Elwirkung einer Concession gebunden und der staatlichen Beaufsichtigung unterworfen bleiben soue«. Die Regierung beabsichtigt, die dlesfälligen Arbeiten zu befchleunigen uno das Resultat derselben eye-thunlichst, spätestens im nächsten Herbste, der P°ria< mentarischen Behandlung zuzuführen." (Beifall.) Nach Erledigung der Tagesordnung ward "e Sitzung geschlossen; Zeitpunkt und Tagesordnung b« nächsten Sitzung wiro im schriftlichen Wege belaM gegeben werden. _____. Verstorbene. Im llivllspitale: Den 8. Dezember, grancisca Zore, Taglöhnerttochttt, 6 Monate, Bronchitis. . ,< Den 11. Dezember. Bernard Mohär, Inwoyn«, 66 I., Erasmus 8vniliZ. ^ Den 1 li. Dezember. Apollonia Karpe, Inwohner 50 I.. ll/äro^>8 univorsuli». Theater. .^ H e u t e (gerader Tag) zum zweitenmal«: Der Varbl von Sevilla. — Morgen: Der Goldbaue^^. Lottoziehuug vvm 14. Dezember: Prag: 2 34 37 26 86^^, Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ ff H«z e. '- A ?U.Mg. 733 33 — 0^8 Ö, schwach bewölkt ^ 16. 2 . N. 73811 — 12 O. schwach bewollt """ »«Ab. 738 31 —2'0 O. schwach bewiiltt . ^ Anhaltend trübe, lein Sonncnblick, Das Tagesnutt" Temperatur — 13", um l)1« üver dem Normale. Nerantworttichcr Ncdacteur: Ottomar Vambe^.. Eingesendet. ., Nus die heutige Annonce „Wicner Börse" be« V"" Hauses „Lcitha", Wien, bitten nnc besonders zu achte«-__,^. Jür Kops- und Magenleidende! An die „ Einhorn " - Apothele. Laibach, Nathh°"^A Lange Zeit hatte ich an Appetitlosigkeit, so ««a) h Freund von mir infolge zeitweljer Verstopfung a" ^ ^s" gelitten, bis uns der ^uM einmal Ihre AlutreilUg"'°^e Pillen, das Schächtcichcn 5, 2l tr., m die Hanoc l"^I't>as ÄlutrcinissnngS'Plllen verursachten ÄchclUi'g, ^^ine Schächiclche;l luucoc bald leer, iniolge oicscS o^leUte» '" ^„eN Äollc mit 6 Schächiclchcn. il 1 fl. 5 lr. — Ich theile ^^^ nun mit Vergnügen oantcnd unser Wohlbcsinden >""'„te indem lch noch um zwei Rollen per ^acyimhme >ui, einige »c ^^ clsilche, itcUe es ^hucu jlci, meine Dant>agung. ais au») ^, oolzüglichcn ÄlulreinlgungS'Pillcn zum Wohle ^ ocndeu Mcn>chhclt bclanutzugcben. Iyr achtungsvoll ergebener Franz Pl0sen»< ^. (5U13) 4—1 Verzclirungslteuecve^^. Herrn Julius Schuumann, Apotheker in Stoclerau. . «^, Heute si»d es 14 Tage, dass ich von Ihrem wunde"" ^ den Magenjülz Gebrauch mache. Ihr Mngensalz la"" ",,cn, voUer Ruhe uuo mit größter Äufrichtigleit wunderwirteiw' ^ d« dus>clbc fa,t unglaubliche Hiiiltung that und u^ll'^ ^^^„g brachte. Obwohl ich jett längerer Hc,t m ärztlicher »ey ^ staud, so vclichlimmcrtc sich dennoch mein Zu,land, A ^,Mt^ Äugculillcke, »u welchem ich Ihr Magcnjalz erprobte, ^a ^t brachte jchon am ersten Tage ^iuderung und nach/u^s ^lft die voll,S heute habe ich dM ^?" ^al" Iyrcs Magenlalzcs vcrtiraucht und zull dllSielbc als u« „lt mlllcl mir jtcls dienen. Ich werde es an meinem ^ ' «,ehle, cnlbchrcu tonnen, juwic ich cS auch jedem Mensche» ^^ch' dasiclbc als uucntbchrlichcs Mittel an jedem -^,che i" Hüoctt ten. Ich lann „leine auirichligc Hanlourtelt durch vl"ft ^^,cN Ihncll nicht genügend aussprechen, sondern will m ^ ^,„iec dadurch dantbar erweisen, dass ich im weilen ''"^ggcN>ali Hr.unde und Äctanntcn sowohl Ihr ausgezeichnetes ^ IH als auch Ihren werten Namen be,tenS elnpsehleil '" .^„aso^ empfehle ,mch Ihnen mit größer Dautbarteit ho«aa, Josef Groß, ^. Productcnhlluoler lN v"^^ <„ (Zu haben beim Erzeuger, landschaftl'cher "p" ^reiH' Etockeiau. und in allen renommierten «volhclcn " ' ^^ot' Ungarns. Preis einer Schachtel 7ü lr. «icriandt »"»' ^ stens zwei Schachteln per Nachnahme.) Beilage. ^-..,.., Der heut.gen .^aibacher gcitung" liegt f" d'eH ' ,, d^ Abonnenten «in Prospect bei. welcher cm Welzes interessantesten Spiel-Unterhaltungen ^ enthält. - Gefertigte Buchhandlung hält stet« "".Ass«^ «uf Spiel.Unterhaltungen, und werden «/^c'" ^. «erlangen auch nach auswärts grati« und franc« > Jg. v. Kleinmayr H Fed. »a«"", 3aiz«ch im Vezemb« ISYl,