Laibacher Organ des krainischen Landes-Lehrervereines. Erscheint atn 10. und 25. jedes Monats. Schriftleiter: Johann Sima. Schriftleitung: Petersdamm Nr. 51. XV. Jahrgang. Bezugspreise: Für Laibach: Ganzjährlich fl. 2'60, halbjährlich fl.1'40.— M it der Post: Ganzjährlich fl.2‘80, halbjährlich 0.1*50. Versendung: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei erbeten. — Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren — wie läuft da alt. und jung zusammen! Wie selbstbewusst geht der gewöhnlichste Infanterist einher, als stäke in etwas eigenthümlich Erhebendes, wenn man als Soldat hinter der Musik einhermarschiert, sei es nun in Parade zur Ausrückung oder staubbedeckt, vom Schlachtenspiel (Manöver genannt) oder gar siegreich aus dem Feldzuge. «Wie schön ist mein Mililär!» Der Knabe schwärmt schon für den Soldatenstand, und die Mädchen thun es auch. Kaum hat. man die Milchzähne verloren, möchte man schon Soldat sein. Muss man es aber einmal wirklich werden, dann bemächtigt sich der meisten eine andere Stimmung. Kaum hat e^an militärisch «gehen» erlernt, möchte man schon «auf Urlaub». Und kommt einmal der heissersehnte Urlaub, wie athmet man da auf! Mit welcher Hast entledigt man sich seiner Uniform und eilt im Sturmschritt aus der Kaserne, vor sich summend: So leb denn wohl, du stilles Haus, ich ziehe froh aus dir hinaus! Der Militärstand hat aber neben seiner blank geputzten, glänzenden Aussenseite auch viele andere Seiten, die auch für die Lehrer sehr fühlbar werden. Laut § 19 des Wehrgesetzes sind die Lehrer vom Präsenzdienst befreit und rücken nur in der Ferien-zeit zu den periodischen Waffenübungen ein. Das ist zwar eine Begünstigung, allein es ‘st doch bitter, die schöne, zur nothwendigen Erholung bestimmte Ferienzeit in der Kaserne und auf dem staubigen Exercierplatze höchst anstrengend zubringen zu müssen. Ueberdies ist jedem vom Präsenzdienste befreiten Soldaten die Aussicht auf Beförderung v°n vornherein benommen; er ist und bleibt zeitlebens einfacher Infanterist, höchstens macht ihn der Hauptmann gnädigst zum Titular-Gefreiten, um ihn wenigstens vor Kasernreinigung und ähnlichen «Beschäftigungen» zu schützen. Ist. es da zu verwundern, wenn die Lehrer nicht mit besonderer Liebe den Soldatenrock tragen? kann ^an es ihnen verargen, wenn sie die Stunden zählen, die sie noch abdienen müssen? kunn ihr Diensteifer gehoben werden? Wenn du deinfc Sache noch so gut oder noch 80 schlecht machst, du bist und bleibst Infanterist. Und als solcher wirst du auch be- Die Wehrpflicht der Lehrer. ein zukünftiger General! Wie majestätisch streckt sich der Gefreite, damit ja seine 'Sterne» bemerkbar werden! Fast mitleidsvoll schaut der Zugsführer auf das schnell Platz machende civile Volk! — Verargen wir es ihnen nicht; denn es ist. in der That, handelt. Ist der Hauptmann gerade bei schlechter Laune, kann der «Herr» Lehrer für das geringfügigste Vergehen Titulaturen zu hören bekommen, die er nie hören soll. Auch kann es dir wegen ein paar Haaren, die der liebe Herrgott am Kinn wachsen liess, möglicherweise schlecht ergehen. Oder du kommst vielleicht fünf Minuten zu spät und bekommst dafür — doch genug! Es lebe die Militärtaxe! Häufig aber kommt es vor, dass ein Lehramtscandidat schon während seiner Studienzeit zur Linie assentiert wird. Der muss ohne Pardon drei Jahre präsent dienen, ausser er wird im Gnadenwege für die Dauer der Studienzeit beurlaubt; und während seine Collegen nach abgelegter Maturitäts-Prüfung als provisorische Lehrer ihr Brot finden, muss er drei lange Jahre mit Commissbrot vorlieb nehmen. Er bringt es in dieser Zeit bis zum Führer oder Feldwebel und kommt dann «auf Urlaub». Seine Mitschüler haben schon grösstentheils die Lehrbefähigungsprüfung abgelegt und definitive Anstellungen erhalten; er muss sich erst um eine provisorische bewerben. Kurzum; die beim Militär sauer verlebten drei Jahre sind für den Lehramtscandidaten uneinbringlich verloren! —- Besser haben es die Lehrer, die zur Landwehr assentiert werden; die haben wenigstens Aussicht auf Beförderung, sie werden sogar zur Officiersprüfung zugelassen. Sollte das nicht auch bei der Linie möglich werden können? Und wenn Gymnasiasten und Realschüler als Einjährig-Freiwillige in die Armee aufgenommen werden, könnte dieses Recht nicht auch den Lehramtscandidaten eingeräumt werden ? Doch dem Lehrer geziemt vor allem Bescheidenheit; deshalb sind uns auch bescheidene Gehalte angewiesen; allein im Falle einer Mobilisierung werden auch diese bescheidenen Gehalte «eingestellt», und man bekommt als lediger 10, als verheirateter Mann 15 fl. monatlich! Ein oft citiertes lateinisches Sprichwort sagt: «Wen die Götter hassen, den lassen sie Lehrer werden.» —r. Rede zur Uhlandfeier, gesprochen im krainischen Lehrer vereine am 23. April 1887 von Edw. Sainhaber. Wenn die Sonne an einem klaren Sommerabend nach den Gipfeln der Berge eilt und von dort ihre letzten Strahlen entsendet, dass es wie fliessendes Gold durch die Birken und Buchen rinnt, die am Ausgang des Waldes stehen, wie gern verlassen wir da unser enges Wohngemach und flüchten nach den grünen Tempelhallen, um dort einer Andacht zu pflegen, die dem sinnigen Naturmenschen tiefer zu Gemüthe geht, als im geheimnisvollen Dämmer eines golhischen Säulenbaues. Einer solchen dichterisch verklärten Naturandacht begegnen wir, wenn wir das erste Blatt von Uhlands Liederbuche aufschlagen, das uns den Sänger zeigt, der, im Abendlichte wandelnd, nach der sinkenden Sonne blickt und wie in die Hallen eines Tempels zu schauen meint, wo sich alles Heilige erschliesst und himmlische Gebilde wallen. Nun aber die dunklen Wolken um das Heiligthum niederrollen, kehrt er, von dem Wunderbaren beseligt, heim, in seinem Busen den Segen des Liedes tragend, den ihm jener Abend gebracht hat. In der That, es waren nur seltene, weihevolle Stunden, in denen Uhland, ein echter Sängerpriester, den Musen huldigte — aber darum ist es uns auch auf den dunklen Pfaden des Lebens, als ob uns in seinen Liedern jenes Licht begrüsste, das er bei solchen Sommerabendgängen geschaut. Hundert Jahre sind verflossen, seit der Dichter jenes stimmungsvollen Eingangs-^e(les in der würtembergischen Universitätsstadt Tübingen das Licht der Welt erblickt hatte, und Tausende und Tausende seines Volkes haben bereits aus dem Liederborn Equickung geschöpft, der aus seinem Innern entquollen. Mir ist, ich hörte mit Geistes-°hre all’ die Jubelklänge, die heute, so weit der deutsche Himmel blaut, dem theuren Sänger ertönen, vor allem ertönen in seinem Heimatlande, Wo in der Sonne goldnem Strahle Die Burg von Hohenstaufen glänzt Und dunkles Rebenlaub im Thale Des Neckars Ufer frisch umkränzt. Auch wir, verehrte Anwesende, haben uns mit tiefinnerem Rühren allhier ver-Sathrnelt, um, wenn auch in bescheidener, aber umso herzlicherer Weise jene hehre h-finnerungsfeier zu begehen; liegen doch Uhlands Lieder nicht als sogenannte Modeware in goldrothem Prachteinband in den Boudoirs und Salons der vornehmen Leser-Wßlt, um durchblättert zu werden — sondern sie haben durch Gesang und Klang in Jen Herzen des Volkes Eingang gefunden, gleich jenen rührend schlichten Volksweisen ^es 16. Jahrhunderts, die irgend ein Wanderbursch angestimmt und die sodann in der ^erberg des Städtchens nachgesungen und so fortgesungen wurden von Kind zu Kindeskind. Es wird mir schwer, am heutigen Abende jene Worte zu finden, die der hohen Bedeutung des Festtages würdig sind. Ich fühle mehr, als ich zu sagen vermag, denn Wenn einer unter uns diesem Dichter zu Danke verpflichtet ist, so bin es ich, der schon 'n früher Jugendzeit unvergessliche Eindrücke durch ihn empfangen hat, die — mir selber unbewusst — in Wort und Lied ihren Ausdruck gefunden haben. Aber ich rede Ja nicht als solcher zu Ihnen, den die Muse vorüberstreifend mit einem flüchtigen Kusse berührt hat, ich rede als Lehrer und Mitglied unseres Vereines, und als solcher frage ich: Warum haben wir Uhland so lieb gewonnen, dass er in Schule und Haus ein bauliches Heim gefunden, und warum ist er neben seinem Landsmanne Schiller das ^chosskind des deutschen Volkes geworden, oh dasselbe in oder ausserhalb dem Reiche, Jies- oder jenseits des Oceans die heilige Herdflamme nährt? Nun, ich weiss, jeder von Ihnen ist sofort mit der Antwort bereit: Seine Lieder UnJ Balladen sind es, die ihn zu dem gemacht haben, was er ist, aber ich möchte ‘inzufügen, nicht nur der Dichter Uhland ist es, dem wir unsere Liebe und Bewun-Jerung zollen, sondern, und in fast noch grösserem Masse, der gelehrte Forscher und Valerlandsfreund, und so lassen Sie mich, wenn auch nur in flüchtigem Umriss, Uhland ais Sänger, Gelehrten und deutschen Patrioten betrachten! Als Dichter hat Uhland bekanntlich wenig geschrieben. Die dichterische Ader quoll in dem Jüngling, dem Manne war sie mählich versiegt. So sang er, der Nachtigall Reichend, nur im Blütenmond und hat infolge dessen es nur zu einem Bande gebracht. Kber dieser eine Band ist ein echter Hort, denn er enthält nur reines Gold, aus dem e‘en Schachte seines Herzens gehoben. Gleich wie der Baum die Blüten nieder Zum holden Frühling grüssend streut, So hat er uns die duftgen Lieder In seiner Tage Lenz geweiht. Da wählte er zum vollen Kranze Die Blume der Romantik aus, Und aus Ballade und Romanze Wand er uns sinnvoll manchen Strauss. In dieser charakteristischen Strophe des oberösterreichischen Dichters Moriz Schleifer haben wir den Umfang Uhland’scher Poesie treffend gezeichnet. Wie Sie sehen, fehlt es unserem Dichter an Allseitigkeit. Sein Gebiet war ein beschränktes, und selbst innerhalb dieses finden wir einen begrenzten Inhaltskreis, der zumeist aus der dem Schwaben eigenen Liebe für Natur und Volksleben und dem begeisterten Studium mittelalterlicher Vergangenheit geschöpft war. In einer schlichten und anschaulichen Sprache, die sich am deutschen Minne- und Volkslied wie an Goethe’s formvollendeter Darstellung herangebildet hatte, besingt Uhland nur wenige, zumeist einfache und naheliegende Stoffe. Vor allem die Natur, die er wie kein zweiter erfasst hatte. Denken Sie nur an seine mit kurzen Strichen hingeworfenen Frühlingsbilder und Frühlingsstimmungen, bei denen bald die Zeichnung, bald die Stimmung das Uebergewicht haben, oft eines aus dem andern fliessend und das Herz des Hörers in sympathische Schwingungen versetzend. Mit den Frühlingsliedern wetteifern die Wanderlieder, die im engsten Rahmen ein reiches Lebensbild entfalten von der Trennung bis zur Wiederkehr. Unter ihnen finden Sie die für Kinder und kindliche Seelen so anziehende «Einkehr», die uns den Apfelbaum als milden Wirt vorführt, der ohne Bezahlung eine süsse Kost und ein weiches Lager spendet, sowie die treffliche «Heimkehr», worin in vier Zeilen die zitternde Angst eines glücklich Heimkehrenden vorgeführt wird, dass ihm kurz vor dem ersehnten Ziele ein Hindernis entgegentreten könnte. Wie die Natur, besingt Uhland auch das menschliche Leben, in dem Lust und Leid wie Regen und Sonne wechseln. Nicht selten thut er das aus bestimmten Rollen heraus, so wenn er den Hirtenknaben auf dem Berge, den Schäfer im Wiesenthal, den Armen auf der unfruchtbaren Landstrasse, den König auf dem Thurme, den Jäger im Walde, die Nonne im Klostergarten sprechend vorführt. Verhältnismässig wenig hat Uhland von Liebe gesungen, aber wo er es that, geschah es mit herzinniger Gemüthlichkeit oder jenem schalkhaften Humor, der dem echten Talente eigen ist. Ich erinnere Sie vor allem an das musikalisch weiche Ich sass bei jener Linde Mit meinem trauten Kinde, Wir sassen Hand in Hand. Kein Blättchen rauscht’ im Winde, Die Sonne schien gelinde Herab aufs stille Land. Es ist ein unendlich zarter Ton, der aus den Liedern Uhiands spricht; nicht selten ein melancholisches Austönen, elegisches Rückerinnern oder ein Sehnen nach dem Tode und ein andächtiges Aufwärtsschwingen der Seele. Was aber namentlich unserer Kinder-weit zum Herzen geht, das ist die rührende Schlichtheit der Sprache, die sanglich6 Form des Verses und jenes Innige und Reine, das wir im glanzerhellten Auge ein65 Kindes schauen, wenn letzteres dem Märlein der Mutter lauscht, die Hände zum Gebete faltet oder den grünen Weihnachtsbaum umspringt. Reichlich entfaltete sich Uhiands Talent in der episch-lyrischen Gattung, deß Balladen und Romanzen, für die ihm seine Gelehrsamkeit eine Fülle von Stoffen gab-Dem vielseitigen Inhalt entsprechen Darstellung und Vers. Wie es ersterer fordert, hält sich der Dichter bald dramatisch knapp, bald episch ausführlich, wählt bald ein schlichtes, bald ein farbenprächtiges Gewand und bringt Gehalt und Versform in eine wirksam6 Harmonie, je nachdem die Stimmung den ruhigen Ernst des trochäischen oder die Krak und Bewegtheit des jambischen oder die stürmische Leidenschaft des anapästischeß Rhythmus verlangt. Sage und Geschichte der schwäbischen Heimat wie des weiteren Vaterlandes, französisches und normannisches Heldenthum, Spanien und der Orient wurden für ihn frn unversiegbarer Quell der Poesie. Es winkt die Burg mit stolzen Zinnen, Der König trägt die güldne Kron’, Um einer Hirtin keusches Minnen Buhlt unterdes sein heitrer Sohn. Und Schwerter klirren und Pokale, Und heil’ge Glocken läuten drein, Und Elfen zieh’h im Mondenstrahle Am Weiher ihren Geisterreih’n. Wie ein Zauberer verwandelt Uhland epheuumsponnenen Trümmerschutt in hoch-ragende Felsenburgen, versetzt uns an den grünen Uferstrand oder auf die rauschende Meeresflut, träumt von verlorenen Kirchen und versunkenen Klöstern, führt uns in schimmernde Säle oder schaurige Grüfte, und greise Recken und Könige, Nonnen und fri'inzessinnen, Königssohn und Schäferin, Ritter und Goldschmiedstöchterlein — sie alle sichen in buntem Wechsel an uns vorüber — bald vor Minne erröthend, bald heimlich erbleichend, um sie duldend und kämpfend, voll Muth und Tapferkeit, Treue und Aufopferung. Gross wie als Dichter, war Uhland ferner als gelehrter Forscher. Obzwar Jurist yon Fach, wandte er sich schon früh philologischen Studien zu und vertiefte sich in das classische wie in das germanische Alterthum. Letzteres wurde schliesslich der ■Jungbrunnen für sein Dichten und Denken. Als er zum erstenmal das lateinische Heldengedicht des Sanct Gallner Mönches Ekkehart aus dem zehnten Jahrhundert, näm-J‘ch den Walthari las — es ist dies dasselbe Gedicht, das V. v. Scheffel in seiner freien Umbildung dem Romane Ekkehart an sinniger Stelle einverleibt und dadurch weiteren Kreisen zugänglich gemacht hat — da rief er aus: «Das hat in mich eingeschlagen. M?as die classischen Dichtwerke trotz meines eifrigen Lesens mir nicht geben konnten, Weil sie mir zu klar, zu fertig dastanden, was ich an der neueren Poesie mit all ihrem rhetorischen Schmucke vermisste, das fand ich hier: Lichte Bilder und Gestalten mit oinern tiefen Hintergründe, der die Phantasie beschäftigte und ansprach.» Ebenso mächtig wie das Waltharilied wirkten auf Uhlands Gemüth und Phantasie das Lied von den Nibelungen, der Minnegesang sowie das frische deutsche Volkslied, das er in «Des Knaben Wunderhorn» und in den «Stimmen der Völker» kennen gelernt hatte. In gleicher ^eise wie mit dem deutschen beschäftigte er sich mit dem romanischen Alterthum. Ks klingt fast komisch, wenn wir hören, dass die Franzosen erst aus Uhlands Schrift 'Heber das altfranzösische Epos» auf einen Zweig ihrer Literatur aufmerksam gemacht Wurden, von dem sie bisher kaum eine Ahnung gehabt hatten. Dazu bedurfte es des ^ackern Schwaben, der mitten im Winter mit halberstarrten Fingern in der kaiserlichen Bibliothek in Paris sass, altfranzösische Gedichte lesend und niederschreibend. Was Uhland während seines langen Lebens trotz der ungünstigen Zeiten und der Persönlichen Verhältnisse infolge seines eisernen Fleisses und seiner strengen Gewissenhaftigkeit geschaffen hatte, liegt nun gegenwärtig in dem achtbändigen Werke: Uhlands "Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage» vor, ein Werk, das seine Freunde Holland, Keller und Pfeiffer aus dem schriftlichen Nachlasse herausgegeben haben. Zum grössten Theile behandeln sie Sagenhaftes und Mythologisches, manches war *um Theil bereits früher veröffentlicht, manches harrte im verschlossenen Pulte der Auferstehung. Weitaus das Bedeutendste in diesen Schriften sind die Monographie über Walther von der Vogelweide, die Abhandlung über den Minnesang und die Sammlung alter hoch- und niederdeutscher Volkslieder. Ich weiss in der Literatur der Monographien nicht leicht ein Buch, das so vom Herzen geschrieben ist, als dieser «Walther von der Vogelweide». Es ist dies auch begreiflich, wenn man bedenkt, wie verwandt diese beiden Dichternaturen in ihrer Liebe zu Natur und Vaterland, Freiheit und Recht gewesen sind. Was Uhlands greiser Sänger und sein blondgelockter Gefährte singen, das gilt auch von ihnen, auch sie Sangen von Lenz und Liebe, von sel’ger, goldner Zeit, Von Freibeil, Männerwürde, von Treu’ und Heiligkeit, Sie sangen von allem Süssen, was Menschenbrust durchbebt, Sie sangen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt. Wie auf «Walther von der Vogelweide» möchte ich auf die Schrift über den Minnesang aufmerksam machen. Uhland offenbart sich hier als feiner Kenner, indem er die sinnigen Wechselbeziehungen von Natur und Liebe an einer Fülle von Beispielen erörtert oder die hohe Minne zergliedert, die durch das eigenartige Ceremoniell des damaligen gesellschaftlichen Lebens bestimmt war, oder indem er die geistige Richtung der Minne beleuchtet, die Formen zerlegt, die einzelnen Sänger kennzeichnet und mH Ulrich von Lichtenstein die prächtigen Einzelgemälde schliesst. Ich komme zum Schluss meiner Rede. Er gilt Uhland, dem deutschen Patrioten, dem unermüdlichen, unerschrockenen Vorkämpfer für die Einheit und Freiheit des deutschen Vaterlandes. Sie wissen, in welche Zeit Uhlands Jugend fiel. Er war Zeuge der namenlosen Schmach und Erniedrigung, in die das deutsche Volk durch das Aufgeben seiner selbst gesunken war. Der corsische Eroberer, niemand anderer war jener Königi von dem es im Liede heisst: Dort sass ein stolzer König, an Land und Siegen reich; Er sass auf seinem Throne so finster und so bleich, Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wuth, Und was er spricht, ist Geissei, und was er schreibt, ist Blut. Er war’s, der dem goldgelockten Jüngling, der deutschen Freiheit, das Schwert in die Brust gestossen, er, den der greise Sänger, das deutsche Volk, mit Prophetenstimme darob verflucht hatte. Endlich war die Stunde gekommen, in der Deutschland wie aus einem schweren Zauberschlaf erwachte. Sich selbst und seine Noth erkennend, griff es mit Muth und Selbstvertrauen zu den Waffen. In diesen Tagen nationaler Erhebung war auch Uhland nicht zurückgeblieben. Zwar konnte er nicht, wie mancher seiner Sangesgenossen, zum Schwerte greifen, aber umso gewaltiger waren die Töne, die er damals den kriegerischen Saiten zu entlocken wusste. Ich sang, rief er aus, in vor’gen Tagen Der Lieder mancherlei, Von alten frommen Sagen, Von Minne, Wein und Mai. Nun ist es ausgesungen, Es dünkt mich alles Tand; Der Heerschild ist erklungen, Der Ruf fürs Vaterland. Bald darauf Hess er sein «Vorwärts!» erschallen. Nicht vergebens war der He-roldsruf erklungen. Begeistert konnte Uhland in der «Siegesbotschaft» aller Welt verkünden : Es rauscht und singt im gold’nen Licht; Der Herr verlässt die Seinen nicht. Er macht so Heil’ges nicht zum Spott, Victoria! Mit uns ist Gott. Die Völkerschlacht war geschlagen, Deutschland frei geworden, Napoleon selbst auf jene einsame Weltmeerinsel verbannt, wo er über ein Leben nachsinnen konnte, das ein Leben der kühnsten Entwürfe, der stolzesten Siege, des sonnigsten Glückes, des tiefsten Sturzes gewesen war. Der Fluch des Sängers hatte sich erfüllt; umsonst war all sein Streben nach Kränzen blut’gen Ruhms. Wenn im Reiche der Wolken ein Hochgewitter sich entlädt, dass Blitz auf Blitz und Donner auf Donner folgt, die Wipfel des Waldes unter dem Sturme ächzen, die Wellen des Stromes unter dem Regen schwellen, da schauen Mensch und Thier mit hangen Augen nach den erzürnten Naturgewalten empor — aber es währt nicht lange, so erbleichen die Blitze, die Donner verrollen, und in verjüngter Schönheit, wie ein Siegesgott, bricht die Sonne durch den zerrissenen Wolkenschleier und nimmt lächelnd die Freudenthränen der gesegneten Erde entgegen. Kein solcher Frühlingssonnenstrahl war jenem Schlachlgewitter der Befreiungskriege gefolgt. Man träumte, dass Barbarossa erwachen und das Reich in seiner alten Herrlichkeit errichten werde, aber wie buntschillernde Seifenblasen zerflossen diese Phantastereien, denn an die Stelle freiheitlichen Verfassungslebens trat das Streben nach absoluter Gewalt. Ein Held und Sänger zugleich, erhob sich Uhland auch jetzt in den düsteren Tagen des Rückschrittes für das alte, gute Recht der Würtemberger wie für die Einheit und Freiheit des Vaterlandes. Wie aus einem Geistermunde kommend, tönt sein gewaltiges Lied: «Wenn heut’ sein Geist herniederstiege,» an die Herzen der Fürsten und Völker. ruft er aus Man sprach einmal, von Festgetäute, Man sprach von einem Feuermeer, Doch, was das grosse Fest bedeute, Weiss es denn jetzt noch irgend wer? Wohl müssen Geister niedersteigen, Von heilgem Eifer aufgeregt, Und ihre Wundenmale zeigen, Dass ihr darein die Finger legt. Ihr Fürsten, seid zuerst befraget! Vergasst ihr jenen Tag der Schlacht, An dem ihr auf den Knieen läget Und huldigtet der hohem Macht? Wenn eure Schmach die Völker lösten, Wenn ihre Treue sie erprobt, So ist’s an euch, nicht zu vertrösten, Zu leisten jetzt, was ihr gelobt. Ihr Völker, die ihr viel gelitten, Vergasst auch ihr den schwülen Tag? Das Herrlichste, was ihr erstritten, Wie kommt’s, dass es nicht frommen mag? Zermalmt habt ihr die fremden Horden, Doch innen hat sich nichts gehellt, Und Freie seid ihr nicht geworden, Wenn ihr das Recht nicht festgestellt. Lassen Sie mich von den Kämpfen schweigen, welche Uhland als Dichter und Volksvertreter für das Würtembergische Verfassungsrecht mannhaft durchgefochten hatte, und mich lieber von den gesegneten Fluren Schwabens nach dem alten Frankfurt am Main begeben, um den Reden zu lauschen, die er 1848 als Abgeordneter im Vorparlamente gehalten hat. Es ist ein eigenthümliches Gefühl, aus Lust und Leid gemischt, was uns bei jenen Worten noch jetzt ergreift und jeden ergreifen muss, der ein Sohn der alten deutschen Ostmark ist, für die damals unser edle Sänger mit warmem Herzen und klarem Rlicke eingestanden war. Mir geht es wie einem Kinde, dem die Mahn- und Segenswünsche des sterbenden Vaters nicht aus dem Ohre kommen, denn sie sind ihm das heiligste Vermächtnis, sind ihm ein Leitstern auf der irren Fahrt des Lebens. Ich lege, sprach Uhland, als es sich um ein Deutschland mit preussischer Spitze und die Ausscheidung der ehemaligen Bundesländer Oesterreichs handelte: «... Ich lege noch meine Hand auf die alte offene Wunde, den Ausschluss Oesterreichs. Ausschluss, das ist doch das richtige Wort; denn wenn ein deutsches Erbkaiserthum ohne Oesterreich beschlossen wird, so ist nicht abzusehen, wie irgend einmal noch Oesterreich zu Deutschland treten werde. Eine wahre Einigung muss alle deutschen Ländergebiete zusammenfassen. Das ist eine stümperhafte Einheit, die ein Drittheil der deutschen Länder ausserhalb der Einigung lässt. Dass es schwierig ist, Oesterreich mit dem übrigen Deutschland zu vereinigen, wissen wir alle; aber es scheint, manche nehmen es auch zu leicht, auf Oesterreich zu verzichten. Manchmal, wenn in diesem Saale österreichische Abgeordnete sprachen und wenn sie gar nicht in meinem Sinne i'edeten, war mir doch, als ob ich eine Stimme von den Tiroler Bergen vernehmen oder das Adriatische Meer rauschen höre. Wie verengt sich unser Gesichtskreis, wenn Oesterreich von uns ausgeschieden ist! Die westlichen Hochgebirge weichen zurück, die volle und breite Donau spiegelt nicht mehr deutsche Ufer. Es genügt nicht, staatsmännische Pläne auszusinnen und abzumessen, man muss sich in die Anschauung, in das Land selbst versetzen, man muss sich vergegenwärtigen die reiche Lebensfülle Deutschösterreichs. Welche Einbusse wir an Macht, an Gebiet, an Volkszahl erleiden würden, das ist hinreichend erörtert, ich füge nur Eines bei: Deutschland würde ärmer um all die Kraft des Geistes und Ge-müthes, die in einer deutschen Bevölkerung von acht Millionen lebendig ist. Wir wollen einen Dombau; wenn unsere alten Meister ihre riesenhaften Münster aufführten, der Vollendung des kühnen Werkes ungewiss, so bauten sie den einen Thurm, und für den anderen legten sie den Sockel — der Thurm Preussen ragt hoch auf, wahren wir die Stelle für den Thurm Oesterreich! Nun, die Einigung des deutschen Reiches hat sich vollzogen — vollzogen ohne Oesterreich. Wenn heute Uhland aus dem Sarge stiege und das glorreiche Werk sähe, welches die Tage von Metz und Sedan geschaffen haben, zugleich aber den Blick über die Wellen des Innstromes nach jenen Gauen richtete, wo einst Walter von der Vogelweide gesungen und das Lied von den Nibelungen gerauscht hatte, ich weiss, so hörbar ihm auch das Herz schlagen würde, sein Auge möchte dennoch feucht werden, da man vom Sänger nicht sagen könnte, wie es im Liede heisst: «Er zählt die Häupter seiner Lieben, Und sieh — ihm fehlt kein theures Haupt.» Möchte er aber Von der Elbe bis zum Meeresstrand Und den Alpen bis ins Ungarland die beschaulichen Schritte lenken, fürwahr, er könnte dennoch singen: Was ich gesollt — hab’ ich gesungen, Und wieder schwing ich mich empor, Was meinem Blick sich aufgedrungen, Verkünd’ ich dort dem sel’gen Chor: Nicht rühmen kann ich — nicht verdammen, Untröstlich ist’s noch allerwärts — Doch sah ich manches Auge flammen Und klopfen hört’ ich manches Herz. Mich aber lassen sie mit den Worten schliessen, welche Emanuel Geibel dem dahingeschiedenen Sänger widmete: Er schied, singt Geibel es bleibt der Mund geschlossen, So karg im Wort, im Lied so klar; Der Mund, d’raus nie ein Spruch geflossen, Der seines Volks nicht würdig war. Doch segnend waltet sein Gedächtnis, Unsterblich fruchtend um uns her — Das ist an uns sein gross Vermächtnis, So treu und deutsch zu sein wie er. Erlass des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 13. März d. J., betreffend die Ertheilung des Privatunterrichtes an Privatinstituten und in Familien durch Lehrkräfte der öffentlichen Mittelschulen und Lehrer-Bildungsanstalten. Mit Beziehung auf meinen Erlass vom 20. November 1886, Z. 23151, ersuche ich (he k. k. Landesschulbehörde, durch die Directoren und Landes-Schulinspectoren genau überwachen zu lassen, ob von Seite der Lehrkräfte an öffentlichen Mittelschulen und Lehrer-Bildungsanstalten, und zwar nicht blos an Privatinstituten, sondern insbesondere auch in Familien Privatunterricht ertheilt wird, und rücksichtlich eines Privatunterrichtes, welcher eine Befangenheit in der Ausübung des Lehramtes an der öffentlichen Lehr-aöstalt begründen könnte, nach den bestehenden Vorschriften im Sinne des Hofkanzlei-üecretes vom 23. September 1835, Z. 25149, Pol. G. S. Bd. 63, S. 155, amtszuhandeln. Hiebei wird im allgemeinen als Richtschnur zu dienen haben, dass allen Lehrkräften öffentlicher Mittelschulen und Lehrer-Bildungsanstalten, welche an der Classi-ficierung der Schüler (öffentliche Schüler oder eingeschriebene Privatisten) mitwirken, üie Ertheilung eines Privatunterrichtes an Schüler jeder Kategorie der eigenen Anstalt ‘hi Laufe des Schuljahres oder in den Ferien zu untersagen ist. Eine Ausnahme erscheint hur in jenen Orten zulässig, wo andere geeignete Lehrkräfte thatsächlich nicht vorhanden sind. Bei der Bestimmung der Anstalt, an welcher Privatschüler (Externisten) die Maturitätsprüfung abzulegen haben, wird zu berücksichtigen sein, von welchen Lehrern üer betreffende Privatschüler Privatunterricht genossen hat. Diese Lehrer sind jedenfalls von der Prüfung und Classification des Schülers an der öffentlichen Anstalt auszuschliessen. Verordnung des Herrn Ministers für Cultus und Unterricht vom 16. April 1887, S. 4727, betreffend die Bestellung von Supplenten (Hilfslehrern) an den vom Staate erhaltenen Gymnasien, Realschulen und Lehrer- (Lehrerinnen-) Bildungsansf alten. In Ergänzung des Punktes 6 der Ministerialverordnung vom 22. Juni 1886, Z. 12 192, betreffend die Bestellung von Supplenten (Hilfslehrern) an den vom Staate erhaltenen Gymnasien, Realschulen und Lehrer-(Lehrerinnen-)Bildungsanstallen, findeich anzuordnen: Ist ein Lehramtscandidat für Mittelschulen (Gymnasien, Realgymnasien, Realschulen), welcher nach dieser Verordnung Anspruch hat, für eine Verwendung im staatlichen Lehramte vorgemerkt zu werden, im Stadium der Ablegung der Lehramtsprüfung oder nach der erfolgreichen Ablegung der Lehramtsprüfung infolge einer Mobilisierung zum activen Heeresdienste im stehenden Heere, in der Kriegsmarine, Landwehr oder im Landstürme einberufen worden und eingerückt, so ist die von ihm im Stande der Mobilisierten zugebrachte Zeit bei Feststellung der Reihenfolge der Vorgemerkten doppelt in Anrechnung zu bringen. — Ein Lehramtscandidat befindet sich im Stadium der Ablegung der Lehramtsprüfung, wenn er zur Prüfung zugelassen wurde, die Hausaufgaben erhalten und seither das Recht zur Fortsetzung und zum Abschlüsse der Prüfung nicht durch eigenes Zuthun oder Verschulden verwirkt hat. Bei den Lehramtscandidaten, welche die Lehramtsprüfung bestanden haben, begründet. es keinen Unterschied, ob dieselben bereits in das Probejahr oder in eine Supplenten-Dienstleistung eingetreten sind oder nicht. Die infolge dieser Anordnung nothwendigen Aenderungen in der Reihenfolge der bereits vorgemerkten Lehramtscandidaten sind sofort durchzuführen. Rundschau. Niederösterreich. (Bestätigtes Landesgesetz.) Dem vom niederösterreichischen Landtage beschlossenen Gesetzentwürfe, betreffend die Gewährung von Dienstalterszulagen an die männlichen Lehrkräfte an den öffentlichen Volksschulen und an den Bürgerschulen in Niederösterreich, ist die kaiserliche Bestätigung zutheil geworden. Durch dieses Gesetz wird den erwähnten Lehrpersonen (ausser den in die Pension ein-rechenbaren Dienstalterszulagen) der Anspruch auf den Bezug von weiteren in die Pension nicht einrechenbaren Dienstalterszulagen (Activitäts-Zulagen) unter bestimmten Bedingungen zuerkannt. Böhmen. (Von den deutschen Volksschulen in der Landeshauptstadt.) Der Prager deutsche Bezirksschulrath stellte kürzlich beim Landesschulrath den Antrag, dass die Neustädter deutsche Knaben- und Mädchenvolksschule, die jetzt unter einer Leitung stehen, in zwei selbständige Anstalten umgewandelt und dass wegen Ueber-füllung der deutschen Volksschulen auf der Alt- und Neustadt neue Volksschulen in diesen Stadtvierteln errichtet werden sollen. Der Landesschulrath genehmigte diesen Antrag. Der Stadtrath recurrierte dagegen an das Ministerium, welches jedoch den Recurs verwarf. Galizien. (Ausdehnung der neuen Prüfungsvorschrift auf Galizien.) Bekanntlich ist die neue Prüfungsverordnung für Volksschullehrer im vorigen Jahre für alle Kronländer, mit Ausschluss von Galizien, eingeführt worden. Nunmehr hat das k, k. Unterrichtsministerium nach Einvernehmung des galizischen Landesschulrathes an- geordnet, dass diese neue Vorschrift für die Lehrbefähigungsprüflingen mit einigen Abänderungen auf Galizien und Krakau ausgedehnt werde und mit dem 1. September 1887 in Wirksamkeit trete. Die deutsche Sprache bildet einen obligaten Gegenstand. Aus Krain und der Nachbarschaft. Veränderungen im Lehrstande. Herr Max Šribar, prov. Lehrer an der zweiclassigen Schule in Bründl (dermalen Supplent in Trebelno), wurde zum definitiven Lehrer in Obersuschitz im Rudolfswerter Schulbezirke ernannt. In Bezug auf die Aufnahme der aus dem Küsteniande kommenden Schüler hat der k. k. Landesschulrath auf Grund einer eine ansteckende Augenentzündung betreffenden Mittheilung der k. k. Statthalterei in Triest bei dem Umstande, als das krainische Amtsgebiet mit Triest vielseitig in Verkehr steht und ein Theil der hiesigen Schuljugend sich während der Schulferien nach dem Küstenlande begibt und von dort zurückkehrt, verfügt, dass die Aufnahme von Schülern aus Triest und dem Küstenlande in hierländige Unterrichtsanstalten nur gegen Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses gestattet werden darf, in welchem ausdrücklich ausgesprochen ist, dass der betreffende Schüler nicht an granulöser Augenentzündung leidet. Zugleich wurden den k. k. Bezirkshauptmannschaften die Bestimmungen der Kundmachung des k. k. Landesschulrathes für Krain vom 16ten September 1885, Z. 1520 (L. G. Bl. Nr. 14, Seite 34), in Erinnerung gebracht. Lehrbefähigungsprüfung. Zur diesjährigen Lehrbefähigungsprüfung haben sich nachstehende Candidaten gemeldet: Die Fräulein: Ihan Gabriele, prov. Lehrerin in Rann; Dolinar Josefa, Unterlehrerin in Malestig bei Villach; Jankovič Francisca, prov. Lehrerin in Semitsch; Mantnane Francisca, prov. Lehrerin an der Privatvolksschule der Lichtenthurn’schen Waisenanstalt; Franko Wilhelmine, suppl. Kindergärtnerin an der Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Laibach, und Podkrajšek Cornelia, Private für französische Sprache. Die Herren: Černologar Conrad, prov. Lehrer in Grossgaber; Gettwert Wilhelm, Lehrer an der protestantischen Schule in Laibach; Levstek Anton, prov. Lehrer in Senosetsch; Lunaček Alexander, prov. Lehrer in Mitterdorf (Wochein); Marolt Franz, prov. Lehrer in Glogowitz; Mežan Michael, prov. Lehrer in Slap; Moro Hugo, Unterlehrer in Hermagor (Kärnten); Müllner Eugen, prov. Lehrer in Mariafeld; Perko Josef, prov. Lehrer in St. Michael bei Seisenberg; Potokar Alois, prov. Lehrer in Zirknitz; Reich Josef, prov. Lehrer in Weinitz; Saverl Valentin, prov. Lehrer in Maichau; Schober Johann, prov. Lehrer in Tschermoschnitz; Schmidt Franz, prov. Lehrer in Sairach; Krauland Peter, prov. Lehrer in Schöflein, und Tomažič Johann, prov. Lehrer in Salloch; Stampf Moriz, Lehrer an der Bürgerschule in Fünfhaus bei Wien, für Bürgerschulen (III. Gruppe). Ergänzungsprüfungen aus Religion, deutsche Sprache und Musik machen die Herren Bersin Franz, Lehrer im Waldherr’schen Privatinstitute: Krauland Mathias, prov. Lehrer in Nesselthal, und Johann Hočevar. Unterstützungen durch den deutschen Schulverein. In der letzten Ausschussitzung des deutschen Schulvereines wurden die Kosten der Holzindustrie-Schule in Gottschee weiter genehmigt und dürftigen, die Lehrer-Bildungsanstalt besuchenden Zöglingen Unterstützungen gewährt. Die Erhaltung der Schule und des Kindergartens in Laibach wurde weiter ermöglicht. Die Schule in Hohenegg erhielt eine Lehrmittelsammlung. Mehreren verdienten Lehrern des flachen Landes wurden Ehrengaben und einem solchen eine Unterstützung bewilligt. * * * Unsere Ulilandfeier. Ein echtes Familienfest war es, das unser Verein am 23. v. M. zum Andenken an den 100. Jahrestag der Geburt Uhlands begieng. Die Natur rüstete sich eben, um den holden Lenz zu empfangen, und so kam es, dass gleich die erste Programmnummer, das von Mendelssohn-Bartholdy in Musik gesetzte Uhland’sche Gedicht «Frühlingsahnung>, imstande war, die Zuhörer in die rechte Uhland-Stimmung zu versetzen. Die Festrede des Herrn Prof. Samhaber bringen wir im Abdrucke in diesem Blatte. Eine volle Stunde fesselte der Vortrag die Aufmerksamkeit der Versammelten in dem Grade, dass Reben- und Gerstensaft vergeblich zum Genüsse einluden, jeder Zuhörer war vom Scheitel bis zur Zehe «ganz Ohr». Nachdem die Herzen allmählich von dem Zauber der Rede sich frei gemacht hatten, trug Frl. Emilie Witschel das Mendelssohn’sche «Frühlingslied» mit zarter Empfindung auf dem Claviere vor. Ueber-raschend wirkte der «Bertrand de Born» des Frl. von Lehmann. Wer hätte gedacht, dass die zarten Stimmbänder des weiblichen Kehlkopfes so markige Töne hervorzubringen vermöchten! Gleichsam zur Beschwichtigung der stark erregten Gehörsnerven folgte Uhlands «Die linden Lüfte sind erwacht», in Musik gesetzt von Schubert, vorgetragen von Frl. Lina Witschel. Wenn einer der ersten Liedercomponisten zu einem so herrlichen Frühlingsliede die Musik liefert und eine in allen Lagen gleich angenehm klingende Stimme Wort und Ton glücklich zu verschmelzen weiss, so kann sich der Zuhörer des tiefgehenden Eindruckes nicht erwehren: es war, als gienge ein Frühlings wehen durch den Festraum. Ein Stück mittelalterlichen Lebens wurde uns vorgeführt in «Konrads Königswahl» aus Uhlands «Ernst, Herzog von Schwaben»; und damit wir uns recht weh-müthig an die gute alte Zeit erinnern sollten, liess Frl. Emilie Witschel «Die Heinzelmännchen» über die Tasten hüpfen. Mit dem in Tonfülle und Tonfall sowie in Unterscheidung der Quantität der Vocale gleich vorzüglichen, vom Aufsagen wie von theatralischer Declamation gleich weit entfernten Vortrage des H. Gettwert — Uhlands «Der blinde König» — war das Programm erschöpft. Damit wir nichts versäumen, müssen wir noch beisetzen, dass die Leitung der Gesangsvorträge in den kundigen Händen des Herrn Oberlehrers Renda ruhte. Ein Berichterstatter von Fach würde nun den gemüthlichen Theil des Abends beginnen lassen. Damit geschähe aber unserem Uhland-Abende schweres Unrecht; denn er war gemüthlich vom Beginn bis zum Schlüsse, der mit der Mitternachtsstunde zusammenfiel. Wenn dies auch unsere lieben Gäste gefunden haben, so bitten wir sie, uns bald wieder heimzusuchen. — «Gewiss wird dieses schöne Fest noch lange in der Erinnerung aller Theilnehmer fortleben!» — Soll ich auch mit diesem Gemeinplätze meinen Bericht schliessen? Ich verspreche mir mehr von unserem Uhland-Feste. Ich hoffe, dass es auf alle Theilnehmer in einer Richtung gewirkt habe, die ich am besten mit den in letzter Zeit oft, aber nicht zu oft genannten Worten Geibels bezeichne, mit welchen Herr Prof. Samhaber seine tiefempfundene Rede beendete. t± * * * Aus Kärnten. Der Lehrerverein «Feldkirchen und Umgebung» beraumte auf den 5. d. M. seine zweite diesjährige Versammlung in Feldkirchen an. Die Tagesordnung umfasste Folgendes: 1.) Verlesung des Berichtes über die letzte Versammlung. 2.) Vortrag des Herrn Massatti (Feldkirchen) über die erziehliche Bedeutung des Gesangsunterrichtes nebst Betrachtungen über Liederbücher. 3.) Vortrag des Herrn Eder (Gnesau) über den Sprachunterricht in der Volksschule. 4.) Anträge. — Das Unterrichtsministerium hat für das laufende Jahr zu Staatsstipendien für die k. k. Lehrer-Bildungsanstalt in Klagenfurt dem Landesschulrathe 2000 fl. zur Verfügung gestellt und dem- selben die Vertheilung dieses Betrages mit dem Bemerken überlassen, dass vor dem Zustandekommen des diesjährigen Finanzgesetzes hievon nur die zur Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse erforderlichen Theilbeträge flüssig gemacht werden dürfen. Nachdem nun im Jahre 1886 dem Landesschulrathe für derlei Staatssüpendien ein Betrag von 1600 fl. zur Verfügung gestellt worden ist, beträgt die vom Unterrichtsministerium zugestandene Erhöhung 400 fl. — Der deutsche Schulverein bewilligte zum Schulbaue in Göltschach auf der Sattnitz einen Unterstützungsbetrag von 1000 fl. — Der Landtagsbeschluss, durch welchen der Gemeinde Radenthein bewilligt wird, im laufenden Jahre von den nach Kanning eingeschulten Gemeinde-Insassen ausser einer 16proe. Umlage für Gemeindezwecke und einer 16proc., die katholischen Insassen dieser Schulgemeinde treffenden Umlage noch eine lOOproc. Umlage für Schulzwecke einheben zu dürfen, hat die kaiserliche Sanction erhalten. Unmittelbare Zuschriften. Aus dem Schulbezirke Littai, 8. Mai. Unsere diesjährige Conferenz für den Bezirk Littai findet am 31. Mai 1887 von 9 Uhr vormittags an im Schulgebäude zu Littai mit folgender Tagesordnung statt: 1.) Eröffnung der Conferenz durch den Herrn Vorsitzenden und Wahl zweier Schriftführer. 2.) Mittheilungen des Herrn k. k. Bezirksschul-inspectors über die bei den Inspectionen gemachten Wahrnehmungen. 3.) Die praktische Beibringung der Division mit ganzen Zahlen (den Kindern der untern Abtheilung); Ref. Frl. Marie Maletz. 4.) Beschreibung des Schulbezirkes Littai mit besonderer Berücksichtigung der von den Schulleitungen eingelangten Berichte; Ref. Herr J. Toman. 5.) Vortrag über die Weidencultur mit einigen praktischen Demonstrationen in der Korbflechterei; Ref. Herr J. Cepuder. 6.) Selbständige Anträge der Conferenz-Mitglieder. 7.) Bericht der Bibliotheks-Commission. 8.) Auswahl der von der Bibliotheks-Commission anzukaufenden Werke. 9.) Wahl von vier Mitgliedern in den stand. Ausschuss der Bezirks-Lehrercon-ferenz. 10.) Wahl von fünf Mitgliedern in die Bibliotheks-Commission. Aus dem Gurkfelder Schulbezirke, 6. Mai. Die diesjährige regelmässige Bezirks-Lehrerconferenz für den Schulbezirk Gurkfeld wird am 30. Juni in dem Volks-und Bürgerschulgebäude zu Gurkfeld abgehalten werden, um 9 Uhr beginnen und Nachstehendes umfassen: 1.) Wahl zweier Schriftführer. 2.) Mittheilungen des Herrn Bezirksschulinspectors über seine bei der Inspection der einzelnen Schulen gemachten Wahrnehmungen. 3.) «Die Individualität der Kinder» (Berichterstatter Herr Franz Gabršek, Oberlehrer an der vierclassigen Volksschule in Gurkfeld). 4.) «Praktische Behandlung der vier Jahreszeiten» auf Grundlage der diesbezüglichen Lesestücke in den Volksschul-Lesebüchern. Anmerkung: Jeder Lehrer (Lehrerin) hat dieses Thema für jene Classe (Abtheilung), in welcher er (sie) den Unterricht ertheilt, schriftlich auszuarbeiten; denn die Berichterstatter werden bei der Conferenz durch das Los bestimmt werden. 5.) Wahl der Lehr- und Lesebücher für das Schuljahr 1887/88. 6.) Bericht der Bibliotheks-Commission über Stand und Rechnung der Bezirks-Lehrerbibliothek. 7.) Wahl der Bibliotheks-Commission und des ständigen Ausschusses der Bezirks-Lehrerconferenz für das Schuljahr 1887/88. 8.) Selbständige Anträge, die spätestens bis 28. Juni beim ständigen Ausschüsse schriftlich eingebracht werden wollen. Aus dem Loitscher Schulbezirke. Die Lehrer-Conferenz für den Schulbezirk Loitsch findet am 2. August 1887 von 9 Uhr vormittags an zu Oberloitsch statt. Die Tagesordnung ist folgende: 1.) Eröffnung der Conferenz und Bestimmung eines Stell- Vertreters im Vorsitze. 2.) Wahl zweier Schriftführer. 3.) Bemerkungen des Herrn k. k. Bezirksschulinspectors über die bei den Inspect.ionen gemachten Wahrnehmungen. 4.) Berathung über die Herausgabe einer Beschreibung des Loitscher Schulbezirkes. 5.) Referat der Herren Oberlehrer Josef Žirovnik und Johann Pipan über die Frage: Wie kann der Wiederholungsunterricht mit Erfolg betrieben werden? 6.) Referat über die Frage: Wann kann nach den bestehenden Gesetzen ein Kind aus der Volksschule entlassen werden? (Losfrage.) 7.) Wahl eines Mitgliedes in den k. k. Bezirksschulrath für die restliche Functionsdauer. 8.) Wahl des ständigen Ausschusses. 9.) Bericht der Bibliotheks-Commission. 10.) Neuwahl der Bibliotheks-Commission. 11.) Allfällige Anträge der Conferenzmitglieder, welche jedoch längstens bis 20. Juli beim Ausschüsse schriftlich anzumelden sind. Prävali in Kärnten. Die Satzungen des am 21. v. M. hier ins Leben gerufenen «Lehrervereines des Bezirkes Bleiburg» sind vom Landespräsidium bereits bescheinigt worden. Der genannte Verein wird sich dem kärntischen Lehrerbunde anschliessen. In die Leitung dieses Vereines wählte man die Herren k. k. Bezirksschulinspector J. Valenti nit sch (Obmann), Oberlehrer Sch upnik in Bleiburg (Obmann-Stellvertreter und Zahlmeister), J. Janscha in Prävali (Schriftführer). iNZCa-n.nlg'fa.ltig'es. Mittheilung des hohen k. k. Unterrichtsministeriums inbetreff der Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten. Das hohe k. k. Unterrichtsministerium hat eröffnet, dass der oberste Sanitätsralh anlässlich der Berathung des Entwurfes, betreffend die Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen für Böhmen, sich dahin ausgesprochen hat, dass unter die Zahl der ansteckenden Krankheiten, um deren willen Schüler von der Schule ferne gehalten werden müssen, auch die Parotitis und Dysenterie einzureihen sind. Zugleich wurde inbetreff der Des-infection, wie dies einem Erlasse des k. k. Landesschulrathes für Krain zu entnehmen ist, Nachstehendes bemerkt: Die Desinfection eines und desselben Raumes oder Gegenstandes mit Carbolsäure und Chlorkalk ist bedenklich, da sich hiebei Chlorphenol bildet, welches höchst schädlich wirkt und in den betreffenden Räumen einen unerträglichen Geruch durch lange Zeit zurücklässt, so dass selbe Wochen, ja Monate hindurch unbenützbar sind; es muss daher vor der Reinigung des Fussbodens geschlossener Räume mit Chlorkalk und Besprengung der Wände mit Carbolsäure gewarnt werden. Die gleichfalls empfohlenen Schwefelräucherungen sind nach den neuesten Forschungen nutzlos. Der deutsch-österreichische Lehrerbund und der § 24 der Schulordnung. Der Ausschuss des deutsch-österreichischen Lehrerbundes hat in seiner letzten Sitzung anlässlich der Berathung über die Revision der Unterrichtsordnung folgenden Beschluss gefasst: Es ist der allgemeine Wunsch der Gesammt-Lehrerschaft, dass der § 24 der bisherigen Schulordnung eine Umänderung und Erweiterung erfahre, welche den Lehrern die Aufrechthaltung einer guten Schulzucht erleichtert und somit bessere Erziehungsresultate gewährleistet. Das im § 24 enthaltene unbedingte Verbot der körperlichen Züchtigung hatte auf die Schulzucht einen überaus schädlichen Einfluss, und machen sich die Folgen derselben je länger desto entschiedener geltend. Wenn die hohe Unter-richtsverwaltung die Disciplinlosigkeit der Jugend, die nur zu häufig durch das Verhalten der Eltern unterstützt wird, in Erwägung zieht, wenn dieselbe anderseits die gegenwärtige Machtlosigkeit der Schule gegenüber den Ausschreitungen der Jugend ins Auge fasst; wenn sie die Erreichung des hohen Zieles der Schule, sittlich-freie Menschen zu erziehen, wirksam unterstützen will, woran die Lehrerschaft nicht zweifelt — so kann der Bundesausschuss mit vollster Beruhigung die Hoffnung hegen, dass das hohe k. k. Unterrichtsministerium bei der Revision der Schulordnung auf das Capitel «Schulzucht» in ganz hervorragender Weise Bedacht nehmen werde. ZBiäcl^er- -eind. Seit'O.Dn.g'sscIb.a-a.. Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik. Unter Mitwirkung hervor-fagender Fachmänner herausgegeben von Prof. Dr. Fr. Umlauft. (A. Harllebens Verlag in Wien, jährlich 12 Hefte ä 45 kr.) — Von dieser Zeitschrift gierig uns soeben das achte Heft ihres IX. Jahrganges zu, das durch die Fülle des Gebotenen neuerdings überrascht. His Programm derselben umfasst, wie bisher alle Fortschritte der geographischen Wissenschaft. Die beste Empfehlung ist der Inhalt des vorliegenden Heftes: Isochronenkarte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Von Albrecht Penck. — Die allmähliche Umgestaltung der Erde mit besonderer Berücksichtigung der Küsten Frankreichs. (Mit zwei Abbildungen.) ~~ Die Cholos. Von Chr. Nusser. (Mit einer Abbildung.) — Reisen nach Korea. Von Adolf Glocker. (Schluss.) — Astronomische und physikalische Geographie. Ueber Doppelsterne. Von Eugen Gelcich. (Mit zwei Abbildungen.) — Politische Geographie und Statistik. Bewegung der Bevölkerung in Italien in Bezug auf Eheschliessungen, Geburten und Sterbefälle. Von Ludwig Huberti. Statistik der deutschen Acliengesellschaften. Zur Bevölkerungsstatistik von Japan. Russlands auswärtiger Handel. Verkehr im Suezcanal. Kleine Mittheilungen aus allen Erdtheilen. — Berühmte Geographen, Naturforscher und Reisende. Mit einem Porträt: Rudolf Falb. — Geographische Nekrologie. Todesfälle. Mit einem Porträt: Hermann Abich. — Geographische und verwandte Vereine. — Vom Büchertisch. (Mit zwei Abbildungen.) Eingegangene Bücher, Karten etc. — Kartenbeilage: Eisenbahn-Entfernungskarte von Oesterreich-Ungarn. Masstab 1:3000000. Die Zeitschrift ist durch alle Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen. Fürs Haus. Nr. 31 der österreichischen Ausgabe des praktischen Wochenblattes für alle Hausfrauen «Fürs Haus» (vierteljährlich nur 75 kr. einschl. Stempel) enthält: Wochenspruch: Wirf in den Brunnen, wo du trankest, keinen Stein, sag Uebles dem uicht nach, bei dem du kehrtest ein. Briefwechsel. Er soll dein Herr sein. Vorsicht beim Schlachten der Fische. Monzü, III. Mariechens Ideale, V. Geschwüre. Blutarmut. Krumme Beine. Nervenschwäche. Vegetarismus. Schulterreissen. Schmerzen der Augen. Gürtelrose. Halsdrüse. Zucker-Krankheit. Kreuzschmerzen. Soda-Wasser. Aufstossen aus dem Magen. Bettnässen. Säure im Magen. Offenes Bein. Segen der Arbeit. Uebernährung. Gicht. Bürgerliche Wäsche-Ausstattung (Fortsetzung). Capothütchen. Schwarze Tüllhüte. Schmu-Izige weisse Hüte zu verwerten. Spitzenhütchen. Dunkle Strohhüte. Schulhüte. Rapontika. Brischerhaltung von Blumen. Pflanzen zu schützen. Tomaten oder Liebesäpfel. Auflockern her Erde. Kopfkrankheit der Kohlpflanzen. Gebleichter Rhabarber. Schwarzwurzel. Ci-chorien-Salat. Marasquino-Liqueur. Gekochtes Biscuit. Reisquark-(Käse-) Kuchen. Mandel-Milchspeise. Tauben in Reis. Wiener Küchenzettel. Ergänzungsräthsel. Auflösung des Räthsels in Nr. 28. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriflleitung. Anzeigen. Die Notariell beglaubigte Gesammt-Auflage dieser wirklich empfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochenschrift beträgt 100000. Probenummern versendet jede Buchhandlung sowie die Geschäftsstelle «Fürs Haus» in Dresden umsonst. ZErled-Igi:© Tjelirstellen. Krain. Je eine Lehrstelle in St. Veit bei Sittich und Watsch. (Das Nähere darüber findet sich ln der amtlichen Verlautbarung unserer heutigen Nummer.) Kärnten. Lehrstelle in Bleiberg-Kreuth; bis 10. Mai beim k. k. Bezirksschulrathe in Villach. , . Steiermark. Schulbezirk Leoben: Fünfclassige Schule in Donawitz, Lehrerstelle, Gehalt 700 11.; beim Ortsschulrathe dortselbst bis 20. Mai; Schulleiterstelle an der eincl. Schule in Niklasdorf, Gehalt “00 fl., Wohnung; beim Ortsschulrathe dortselbst bis Ende Mai. — Schulbezirk Eisenerz: Oberlehrer-stelle in Radmer, Gehalt 700 fl., Wohnung; beim Ortsschulrathe dortselbst bis 20. Mai. — Schulbezirk kindberg: Fünfclassige Schule in Kindberg, Lehrerstelle, Gehalt 700 fl.; bis 20. Mai. — Schulbezirk Gallen: Lehrerstelle an der einclassigen Schule in Palfau, Gehalt 600 fl., 2'A Joch Garten-, Acker-und Wiesengrund; bis 25. Mai. — Im Schulbezirke Luttenberg: Unlerlehrerstelle in Heil. Kreuz, Gehalt ŽbOlh; bis 15. Juni. Lehrer stellen. Im Schulbezirke Littai sind folgende Lehrstellen zu besetzen: 1.) Die zweite Lehrstelle an der zWeiclassigen Volksschule zu Watsch nächst Littai mit dem Jahresgehalte von 400 fl. — 2.) An der Vlerclassigen Volksschule zu St. Veit bei Sittich die dritte Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 450 fl. und die vierte Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 400 fl. — Bewerber um diese Lehrstellen wollen "re belegten Gesuche im vorgeschriebenen Wege bis 1. Juni 1887 hieramts einbringen. K. k. Bezirksschulrat!! Littai am 3. Mai 1887. Zur gefälligen Kenntnisnahme. Von heute an befindet sich die Wohnung des Unterzeichneten am Petersdamme Nr. 51 (I. Stock). Laibach am 9. Mai 1877. Johann Sima, Schriftleiter der «Laibacher Schulzeitung». DanJksa gang-. Das löbliche Comite des krainischen Schulpfennigs spendete vor kurzem unserer Schule folgende Lehr- und Lernmittel, als: 1 Gros Stahlfedern, 1 Gros Federhalter, 50 Current-Schreibhefte, 50 Latein-Schreibhefte, 50 Dictando-Schreibhefte, 50 Zeichenhefte, 1 Dutzend Bleistifte, 1 Dutzend Rechentafeln, 1 Schachtel Griffel und eine Wandkarte der östlichen und eine solche der westlichen Halbkugel von B. Kozenn. Dem genannten Comite sei hiemit im Namen der betheilten dürftigen Schuljugend der wärmste Dank ausgesprochen. Schulleitung und Ortsschulrath Morohitz im Schulbezirke Gottschee am 5. Mai 1887. Georg Erker, Schulleiter. Georg Ostermann, Obmann des Ortsschulrathes. Mm m Ii i ffiiair & Fei. Baiei ia LailA Dimitz A., Geschichte Krains 1873. von der ältesten Zeit bis auf das Jahr 1873. Mit besonderer Rücksicht auf die Culturentwicklung. 2 Bände, brosch.............................................fl. 12,— Eine umfassende, einzig dastehende Geschichte des Landes Krain, welche allseits die beste Beurtheilung fand. Obiges Werk im Auszuge bildet des Verfassers Kurzgefasste Geschichte Krains brosch. fl. —,80, geb. fl. 1,30. Der Verfasser hat in diesem Buche eine übersichtliche, zusammenfassende, nichts Wichtiges übergehende und die Culturentwicklung sorgfältig berücksichtigende Darstellung der Geschichte des Landes Krain geliefert, welche jedermann, der sich über den Gegenstand unterrichten will, sehr zu empfehlen ist. Von geschichtlichem Interesse sind ausserdem folgende Werke: Dimitz A., Die Habsburger und ihr Wirken in K?-ain, 1282—1882. Festschrift zur Feier des sechshundertjährigen Jubiläums der Vereinigung Krains mit Oesterreich. Herausgegeben vom krainischen Landes- ausschusse. 1883. Quart......................................fl. 4,— dto. Urkunden zur Reformationsgeschichte Krains (1540—1634). 1868. Gross-Quart .....................................................fl. 1,— I ü M X™!|ibliothek der Gesammtliteratur. |§| J Dieselbe bietet Hervorragendes auf allen Literaturgebieten in guter Aus-stattung zum Preise von 16 kr. pro Nummer. — Jedes Bändchen ist einzeln käuflich, g^- Prospecte gratis und portofrei. yerlaj yon (), HeMel in Mfi ^ $ Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Landes-Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.