poZtmna plskans v xolovini. Nr. 20. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 8. (23.) Jahr ang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15-— Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1'— Dinar Samstag, den 10. Juli 1926. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Die Aussichten auf die diesjährige Ernte. Auch in der vergangenen Woche dauerten so ziemlich in ganz Europa, insbesondere aber in Mitteleuropa, die Regengüsse an. Infolge dieser ununterbrochenen Niederschläge hat sich die Ernte in ganz Europa verspätet und außerdem haben die zahlreich auftretenden Überschwemmungen in den vor dem Schnitt stehenden Saaten erheblichen Schaden verursacht. Im allgemeinen kann man sagen, daß das Übermaß an Wasser die Aussichten auf die bevorstehende Ernte nicht unerheblich ver¬ mindert hat. Um wieviel, das läßt sich freilich nicht genau bestimmen. In Ungarn hat man bereits vor 10 Tagen damit gerechnet, daß der Ertrag der diesjährigen Ernte in Weizen um ein Million Meterzentner hinter dem vorjährigen zurückbleiben werde. Die¬ ser Ausfall ist durch das andauernde ungünstige Wetter bis heute wahrscheinlich noch größer ge¬ worden. Ähnlich liegen die Dinge auch in Ru¬ mänien, der Tschechoslowakei, in Deutschland, Österreich und auch in den westlichen Staaten. Wahrscheinlich ist auch Rußland von den letzten Wetterschäden nicht verschont geblieben, obgleich diesbezügliche Nachrichten von dort fehlen. Aus der Plauderstube. Ein schöner Junitag und der bereits zum Mähen reife Klee hatte heute den Sepp und den Ander hinausgelockt und seit frühester Morgen¬ stunde schon legten sie Mahd neben Mahd. Der Klee war Heuer in dieser Gegend auch wirklich großartig geraten und es war eine rechte Freude zu sehen, wie diese kräftigen, nervigen Bauern¬ hände die Sense zielsicher durch die hohen Klee¬ haufen schlugen. Der Ander wetzte soeben seine Sense, blieb in Gedanken versunken einige Momente stehen und machte einen Seufzer: „Ja, jal" „Was hast denn heute in einem fort, Ander?" „Sepp, hör' mal und setz' dich her zu mir; wir wollen etwas zum Frühstück einnehmen und etwas ausrasten." „No ja, geh'n wir's halt an." „Weißt, Sepp, es ist gar nicht mehr lustig auf der Welt. Seit diesem Weltkrieg stimmt es so nirgends mehr. Wenn man heute die Zeitungen durchlieft, so geht einen ordentlich das Grausen an. Man liest fortwährend Dinge, von welchen ehedem niemandem eingefallen wäre, nur zu träu¬ men. Da wird gegenseitig alles Schöne und Un¬ verschämte an den Kopf geschleudert und dann ruhig eingesteckt. Da sind wir Bauern doch ganz andere Leute. Bei uns hat der Krieg nicht viel verdorben. Unsere Moral steht noch immer als Was die Lage in Amerika anbetriffk, so ist alles so ziemlich beim alten geblieben. Die Saaten stehen im großen und ganzen gut und die ersten Ergebnisse des stellenweise schon begonnenen Schnit¬ tes sind günstig. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Gesamtertrag der diesjährigen Ernte in Amerika dem vorjährigen gleichkommen. Auch in Australien ist die Lage günstig, dafür haben die Saaten in Argentinien, so wie in Europa, unter dem Einfluß des ungünstigen Welters stark gelitten, insbesondere wurde dort auch der Mais ziemlich stark hergenommen. In unserem Lande haben die starken Nieder¬ schläge insbesondere der Gerste stark geschadet. Was den Weizen anbetriffc, so kann man wohl noch sagen, daß für den Fall, daß schönes Wetter eintritt, sich noch alles zum Guten wenden wird. Eine Ausnahme bilden natürlich jene Gegenden, die unter Überschwemmung zu leiden hatten. Wenn sich auch der Weizen infolge der starken Regen¬ güsse vieler Orts gelegt hat und insbesondere im Banate ziemlich lange unter Grundwasser ge¬ standen ist, so kann man doch feststellen, daß der größte Teil der Arbeit erhalten blieb, dq der durch Unwetter und Überschwemmung entstandene Scha¬ den nur einen unbedeutenden Bruchteil der dies¬ jährigen sehr guten Ernte darstellt, freilich unter leuchtendes und nachahmenswertes Beispiel da und wird leider Gottes nur zu wenig bemerkt und nachgeahmt. Wir Bauern sind noch.immer staatstreu, aber auch volkstreu geblieben und haben uns nicht mit unserem eigenen Gelhe kaufen und verderben lassen. Mit Ekel legen wir manch¬ mal die Zeitungen aus der Hand, wenn wir oarin gelesen haben, was sich heute in gewissen Insti¬ tutionen alles abspielt. Das Wort Korruption hat alles vergiftet und in Brand gesetzt. Wie es scheint, wird dieses Ungeheuer noch den letzten Rest von Anständigkeitsgefühl ausmerzen und wenn erst gar die Korruption auch den 2Äeg zu unseren schlichten Bauernherzen finden sollte, dann ist das Ende der Welt da. Wenn die Bauern auch anfangen zu krapsen und, zu stehlen, dann wird den übrigen nicht mehr viel übrig bleiben. Alles lebt ja doch nnr von uns und alles gr- beitet demgemäß gegen uns, gegen den Bauern¬ stand. Die Erkenntnis, daß nur ein gesunder Bauernstand einen Staat erhalten kann, daß nur ein kräftiger Bauer jeden Staat auch nach außen hin kräftig erscheinen läßt, fehlt noch immer ge¬ wissen Elementen, welche heute den Bauernstand systematisch umbringen und ruinieren wollen. Ein Glück, daß diese Elemente nicht das Ruder ganz in der Hand haben." „Übrigens, lieber Ander, horch mal: was ist dies eigentlich Korruption? Ich lese auch hin und der Voraussetzung, daß nun endlich einigermaßen günstige Witterung cintritt. (Neusatzer Deutsches Volksblatt.) GottscheerLeben in Brooklyn. Von Conrad Perz, Chicago. Im Jahre 1898 wurde Brooklyn als eine Stadt mit über eine Million Einwohner dem Gemeinwesen New Jork angeschlossen und bildet nun seit dieser Zeit einen der fünf Bezirke Groß- New Jorks.. Es ist dies die größte Stadt, die je einer anderen Stadt angegliedert wurde. Vier große Brücken, die Untergrundbahn und Fähren verbinden Brooklyn mit der Insel Manhattan, auf der sich der Bezirk New Jork befindet, der zwar der kleinste im Ausmaße, aber das Zen¬ trum Groß-New Jorks ist. Während bloß ein Drittel unserer Landsleute in New Jork leben, wo sie ihren Arbeitsplätzen näher sind, wohnen die übrigen in Brooklyn, u. zw. in der Nähe des Knickerbocker Parkes, einer mit Gras bewachsenen Fläche, die mehr als Spiel¬ platz für Kinder dient. Wie man mir erzählte, war dieser Park vor einigen Jahren fast „bedrückt" von Landsleuten, die an heißen Abenden und Sommernachmittagen sich am Grün des Grases, wieder davon, es war mir jedoch nie so recht klar, was damit eigentlich gemeint ist. Alle Zei- tungen strotzen so förmlich von Korruptionsde¬ batten; doch möchte ich einmal hören, was dies damit für eine Bewandtnis hat. Du mußt dies besser wissen, nachdem du ja doch einige Jahre studiert hast." „No ja, Sepp. Das Wort an und für sich läßt sich schwer übersetzen. Es ist damit recht viel gemeint. Die Korruption meint man so gemeinig¬ lich alles, was mit Lumperei, Schufterei, Unehr¬ lichkeit, Mißbrauch der Amtsgewalt usw. verstan¬ den wird. Korruption ist ein aus dem Lateinischen übernommenes Fremdwort, wie Kleptomanie, Bi¬ gamie oder Polygamie. Unter Kleptomanie meint man in besseren Kreisen das Stehlen. Also wenn ein besserer Mensch kleptomaniert, so stellen in vielen Fällen die Gerichtsärzte ein Zeugnis aus, daß der arme Kerl an Kleptomanie leidet und nichts dafür kann, wenn er gestohlen hat. Er ist also krankhaft veranlagt und muß alles stehlen, was ihm unterkommt. Wir Bauern inklinieren für solche Krankheiten nicht, weil unser Blut dem¬ entsprechend gesünder ist. Deshalb werden wir auch nicht leicht ein vorerwähntes Zeugnis er- halten und kurzer Hand eingesperrt, wenn wir etwas gestohlen haben sollten. Ähnlich steht es mit den beiden nachfolgenden Fremdwörtern. So versteht man unter Bigamie oder Polygamie den Seite 2. Gottscheer Zeitung — Nr. 20 VIII. Jahrgang. am Blau des Himmels erquicken, die müden Glieder auf dem weichen Rasen ausruhen und frische Luft schöpfen wollten. Doch das hat sich jetzt sehr geändert. Zu viele Italiener haben sich breit gemacht, ein Großteil des Jungvolkes hat geheiratet, frische Einwanderer kamen spärlich und so ist der Park manchmal ganz öde. Jetzt zieht sich die Gottscheerkolonie mehr hin¬ aus gegen das Richwoodviertel, wo auch die Luft viel besser sein soll. Manche Gottscheer haben ein eigenes Heim, die meisten leben jedoch in einer gemieteten Wohnung, mehr oder weniger behaglich eingerichtet, doch nur wenige besitzen ein Auto¬ mobil, woran wohl der Mangel an Privatgaragen schuld ist; denn Baustellen sind teuer und jeder Fuß breit wird für Häuser und Fabriken ver¬ wendet. Oft tun sich auch einige Burschen zu¬ sammen und mieten sich eine mehrzimmrige Wohnung und Hausen dort als Junggesellen. Natürlich gibt es ein komisches Bild, wenn Joe die Kartoffeln schält und sich im Anfänge wohl auch in den Finger geschnitten hat oder John eingehüllt in eine weiße Schürze am Gasofen steht und bemüht ist, die Schweinskotelleten um¬ zudrehen. Auf solchen Plätzen trifft man auch noch die alte Gemütlichkeit an. In der guten alten Zeit vor der Prohibition gab es noch einige Gottscheer Saloons, die aber heute bis auf 3 oder 4 verschwunden sind. Einen Ersatz dafür bietet das Gottscheer Klubhaus, das gesellige und geistige Zentrum der Gottscheer. Es ist ein neues Gebäude und enthält auch eine schöne Tanzhalle, die für kleinere Feste hin¬ länglich geräumig ist, aber für größere Veran¬ staltungen viel zu klein ist; es leben ja über 6000 Gottscheer in Brooklyn und New Jork. Im Klubhause befinden sich auch einige separate Räumlichkeiten, in denen die verschiedenen Klubs und Vereine ihre Versammlungen abhalten. So hält z. B. dort jeden Dienstag abends der Gottscheer Damenchor seine Gesangproben ab, während der Gottscheer Männerchor, bei dem auch ich mithalf, Samstag abends probt. Der Gottscheer Kranken- U. V. trifft sich dort ein- oder zweimal im Mo¬ nate, während sich der Gottscheer Pinochleklub häufiger einstellt (Pinochle ist ein Kartenspiel ähnlich dem Mariaschen). Auch einige reichs¬ deutsche Vereine treffen sich dort. Noch eines anderen Raumes, der schön mit Efeu ausge- schmückt ist, muß ich Erwähnung tun, des tiefen gleichzeitigen Besitz von zwei oder mehreren Wei¬ bern." „Wie meinst du das, Ander? Zwei oder so¬ gar mehrere? Ich denke, jeder anständige Mensch müßte mit dem angetrauten Weibe doch zufrieden sein und andere in Ruhe lassen." „Ja weißt, Sepp, das verstehst du wieder weniger. Es gibt verschiedenes Volk auf dir Welt und manche Männer haben nichts anderes im Kops, als sich überall hineinzumengen. Die halten sich wenig an die zehn Gebote Gottes, in wel¬ chen es unter anderem heißt: Du sollst nicht be¬ gehren deines Nächsten Hab und Gut. Solchen Männern kommt natürlich auch manchmal seines Nächsten Frau gelegen und sehr häufig vielleicht auch mehrere." „Na servus, Ander! Das wollt' ich sehen, wenn mir einer so in mein Familienleben hinein¬ greifen wollte. Da wer's aus und geschehen. Einem solchen Lumpen möcht' ich doch gleich die Figur um einen Kopf kürzer machen. Möchte es doch nicht für möglich halten, daß so etwas einem in den Sinn kommen könnte." „Ja, lieber Sepp, du warst aus unserem bescheidenen Dörfl noch nie draußen und kennst die Welt nicht. Du hast mit schlechten, so sittlich verkommenen Individuen noch niemals etwas zu schaffen gehabt und kannst so etwas nicht begreifen. Ist aber doch so. Ich selbst kenne vier solche Fälle. Und wenn mir kühlen Kellers, des Versammlungsortes aller trockenen Kehlen. Da die Mehrzahl der Gottscheer in der old countiy (im alten Lande) nicht die Gelegenheit hatte, ein Handwerk zu erlernen, so haben sie dies hier nachgeholt und sind Tischler oder Fleisch¬ hauer geworden. Manche arbeiten in den Eis¬ häusern und Schlachtanlagen, etliche auch in den Spinnereien, an denen' es in Brooklyn keinen Mangel gibt. Mehrere, die in der Heimat ein Handwerk erlernt hatten, sind hier schnell weiter gekommen und sind gut bezahlte Vorarbeiter ge¬ worden, oder haben sogar eine eigene Werkstatt oder ein eigenes Geschäft. Sehr wenige jedoch arbeiten in der Stahl- oder Eisenindustrie, wohl wegen Mangel an Gelegenheit, denn das Zen¬ trum dieser Industrie liegt mehr im Mittelwesten. Was das weibliche Geschlecht betrifft, so kann man sagen, daß fast alle Mädchen Hausarbei¬ terinnen sind, sehr wenige arbeiten in Fabriken, vereinzelt trifft man auch Damenfriseure an. Über die Verdienstmöglichkeit in Brooklyn, sagt man dort, daß wer nicht in Brooklyn sein Fortkommen findet, kann es auch in keiner an¬ deren Stadt. Aber dasselbe habe ich auch in Chicago, in Cleveland und auch in Pitsburgh gehört, so daß man darnach nicht gehen darf; vielmehr richte ich mich nach einer anderen Re¬ densart: The Middle West is the best (der Mittel¬ westen ist am besten); hier gibt es in der Stahl- und Eisenindustrie stetige Arbeit das ganze Jahr hindurch und wenn es einmal in diesem Indu¬ striezweige stockt, dann geht es überall langsam, denn Stahl und Eisen sind das Rückgrat der amerikanischen Industrie. Für Hausarbeiterinnen ist es aber in Brooklyn und New Aork wirklich besser als in irgend einer anderen Stadt Amerikas, da dort mehr gezahlt wird; voch für einen jungen ledigen Mann ist es aber ziemlich schwer, Geld zu ersparen, da Vergnügen zuviel Geld verschlingt und sich dort weit öfters die Gelegenheit bietet, auch gibt es ja "dort so viele Freunde und Bekannte. Mir ist es sehr aufgefallen, daß sich so viele Mädchen in Brooklyn die Haare noch nicht ge¬ schnitten haben, wie es in Chicago überall der Fall ist, doch trifft man manche verheiratete Frau ohne ihren Haarschmuck an. Das männliche Ge¬ schlecht trägt fast ohne Ausnahme Hüte, während bei uns in Mittelwesten fast nur Kappen ge- dabei etwas ausgefallen ist, so entschieden das, daß in allen diesen Fällen die betreffende Person immer sehr arrogant und eingebildet einherstieg". „Na, Ander, hoffentlich kommt in unser Dorf nicht auch ein Onkel Julius. Ich weiß nicht, aber ich glaube, dem möcht' ich es einbrocken." „Ja, Sepp, du kommst ganz in die Hitz' und beide kommen wir ganz ab von der ersten Frage. Also, wenn ein besserer Mensch eine Amtsstellung mißbraucht, wenn er sich für alles, was er ohne¬ dies zu machen hat, recht gehörig schmieren läßt, wenn ungeheure Schmiergelder unter gewissen Funktionären verteilt werden,, wenn kolossale Pro¬ visionen bei Verträgen und großen Lieferungen an gewisse Leute flüssig gemacht werden, wenn sogenannte Protektionskinder, deren Wissen oft in keinem Verhältnis zur erhaltenen Bezahlung steht, wenn usw. usw., dann heißt man dies schlecht¬ weg Korruption." » „Weißt du, Ander, ich habe mir so etwas Ähnliches vorgestellt, aber doch nicht so arg." „Die Korruption ist also eigentlich der größte Feind von uns Bauern. Wenn da wirklich so viel verschwindet, so bekommen es ja wieder wir auf den Rücken aufgepackt und da heißt es wieder bezahlen. Es ist wirklich eine Schande, daß die öffent- liche Moral so tief gesunken ist. Seinerzeit waren derartige Dinge eine große Seltenheit. Wehe tragen werden, auch an Sonn- und Feiertagen. Bezüglich der Sprache der Brooklyner Gott¬ scheer muß man anerkennen, daß sie das Gott¬ scheerische und Hochdeutsche viel reiner bewahren und erhalten, als es in irgend einer anderen Stadt Amerikas geschieht, verglichen hauptsächlich mit Chicago, wo man unseren Dialekt fast nie hört und wo das Deutsche durch die Einwirkung des Englischen oft ganz entstellt wird. Aber es ist doch auch nicht wahr, was ich früher öfters gehört hatte, daß in Brooklyn sogar etliche Ne¬ gerkinder unseren Dialekt verstehen. Rühmenswert ist auch die Gastfreundschaft, die man bei unseren Landsleuten in Brooklyn genießen kann, doch trotzdem packte ich meine Sachen nach zweimonatlichem Aufenthalte in Brooklyn und New Aork, wo ich auch viele Sehenswürdigkeiten besichtigte. Auch bestieg ich die Freiheitsstatue und fuhr mil einem Boote nahe an der Seufzerinsel Ellis Island, wo die Einwan¬ derer landen, vorbei und kehrte wieder zurück nach dem Mittelwesten. Jedoch hielt ich mich noch einige Wochen in Cleveland auf, bevor ich meine endgültige Heimreise nach Chicago antrat, das sich schon seit Monaten auf den eucharistischen Kongreß rüstete. Nun bin ich schon wieder einige Wochen hier in Chicago und muß halt, wie man in Broo¬ klyn zu sagen pflegt, „den Kummer weiter drücken". Da" ich wieder auf dem früheren Platze arbeite und wohne, kommt mir mein Ausflug wie ein schöner unvergeßlicher Traum vor. Aus Stadt und Land. KoLevje. (D i e M it g lied'er d e s Bezirks¬ straßenausschusses) sind für die Stadt: Dr. Sajovic, J. Ilc, J. Mandelc; für die Landge¬ meinden Peter Lackner, Johann Ruppe, Leopold Meditz, Johann Miklitsch, Matthias Gladitsch, Josef Plut, Jakob Povse, Matthias KajfeL, Peter Marinc und Johann Kovaä. Dazu ernennt der Obergespan drei Mitglieder. — (Trauung.) Am 5. Juli schlossen den Bund fürs Leben der Selchermeister und Fleisch¬ hauer Herr Gabriel Zdravje und Fräulein Ma¬ ria Hönigmann aus Koäevje. Viel Glück! — (Der Ausflug des Bürgermeisters.) Daß eine Anzahl von Gotlscheern Heuer auf Be¬ such bei der Gottscheer Kolonie in Klagenfurt demjenigen, der vor dem Kriege einmal mit Kor. ruptionssachen in Verbindung gebracht wurde, dem kostete es sofort seine Stellung, sein Ansehen. Aber was schert sich heute so mancher um sein Ansehen, wenn die Geschichte nur dementsprechenden Gewinn sichert. Jeder will rasch reich werden und kümmert sich wenig um die vielen Opfer, die seinetwegen manchmal sogar von Haus und Hof müssen; deshalb- versichere ich dich, Sepp, daß es erst besser wird, wenn sich die Bauern alle zusammenschließen und gemeinsam gegen alle diejenigen auftreten, die dem Ansehen des Staates schaden. Denn der Staat sind wir alle zusammen. Wir haben denselben zu erhallen, wir haben die Mittel beizustellenH damit das Werkel laufen kann." Die kleine Frühstückspause war beendet und umso hurtiger machten sich beide wieder an die Arbeit. Sepp war so recht in die Hitze gekommen; es geht ihm jedesmal so, wenn von Unehrlichkeit u. dgl. die Rede ist. Er als rechtschaffener Bauer war in dieser Aufklärungsdebatte recht wild ge¬ worden. Mit verdoppeltem Schwünge sauste seine Sense und im Eifer hatte er es übersehen, daß er einer jungen Hasengesellschaft mit der Sense durch Läufe und Löffel gefahren war. Er machte tief betrübt diesen kleinen Junghasen vollends den Garaus. Am Abend sandte er die kleinen Dinger zum Jagdpächter, denn er wollte weder Korrup¬ tion noch Kleptomanie auf sein Gewissen laden. Seter. VIII Jahrgang. Gottscheer Zeitung — Nr. 20. Seite 3. war, ist hinlänglich bekannt. Das kurz vorher auch Bürgermeister Dr. Sajovic im deutschen Kärnten sich aufgehalten Hal, sei als Personalnachricht heute nachgetragen. — (Für Reisende.) Mit 1. Juli d. I. hat die Generaldirektion der österreichischen Bun¬ desbahnen dem bereits bestehenden Abonnement¬ system ein neues, ausschließlich für Sommerreisen dienendes, vom 1. Juli bis 30. September gel¬ tendes „Austria-Unioersalabonnement" geschaffen. Dieses ist in allen Reisebüros des Auslandes er¬ hältlich und ermächtigt den Besitzer, 15 Tage hindurch auf allen Strecken der österreichischen Bundesbahnen in der ersten Wagenklasse beliebig oft zu fahren und die Reise nach Belieben ohne jede Formalität zu unterbrechen. Der Preis dieses Generalabonnements beträgt 200 Schilling (un¬ gefähr 1600 Dinar). — (Abänderungen des Wohnungs¬ gesetzes.) Wie gemeldet wird, hat der Aus¬ schuß für die Novelle zum Wohnungsgesetz eine Sitzung gehabt, auf welcher der Entwurf prinzi¬ piell behandelt wurde. Die wichtigste Verände¬ rung in dieser Novelle, die bis zum 1. November 1927 gelten soll, besteht darin, daß von den Per¬ sonen, die nach Artikel 12 geschützt sind, noch übrigbleiben: die Staatsbeamten (wenn sie nicht mehr als 36.000 Dinar jährliches Sonderein¬ kommen haben), die Pensionisten, die Invaliden, deren Witwen und die physischen Arbeiter. Wichtig ist, wie der Herr Finanzminister im Ausschußer¬ klärte, daß nach Ablauf eines halben Jahres, vom 1. Mai des nächsten Jahres weiter die Gerichte nicht mehr die leeren Wohnungen zuteilen werden. Schließlich sei noch erwähnt, daß die Miete vom 6-fachen auf das 10-fache, bezw. vom 9>fachen aus das 15-fache der Vorkriegsmiete erhöht wird. — (Deutschlands Reparationsabga¬ ben.) Deutschland hat in der Zeit vom 1. Sep¬ tember 1925 bis 30. April 1926 auf Rechnung der Reparation 743 Millionen Goldmark abge¬ zahlt. Von dieser Summe haben die Staaten, die auf eine Reparation Anspruch haben, den Teil¬ betrag von 658 Millionen erhalten. Der Teil¬ betrag von 65 Millionen wurde jedoch für Deutsch¬ lands Anleihen im Ausland, 6 Millionen für die Rheinkommission, 36 Millionen für die In¬ ternationalen Militärkommissionen, 2'4 für die Ausgaben der Reparalionskommissionen und der Rest für verschiedene Ausgaben verwendet. Bon den angeführten 638 Millionen bekam Frankreich 360, England 144, Belgien 46, Italien 43, Ju¬ goslawien 22, Rumänien 6, Portugal 4, Griechen¬ land 2 Millionen; Polen und Japan bekamen hingegen nur einige Tausend Mark. — (Die Nationalversammlung ver- tägt.) Von der Regierung sind die Abgeordneten bis September, heißt es, auf Ferien geschickt worden; nur die Ausschüsse arbeiten weiter. Die Vertagung wird mit dem Mangel gehörig vor¬ bereiteten Verhandlungsstoffes begründet; nach der Darstellung anderer soll aber Zwiespalt unter den herrschenden Parteien die vorzeitige Schließung des Parlamentes herbeigeführt haben. — (H e s ti g e s E r d b e ben.) Am 27. Juni früh trat auf den Inseln des Mittelländischen und Ägäischen Meeres ein heftiges Erdbeben auf, das über 2000 Häuser zum Einsturz brachte. Auch in Egypten und Palästina hat man es stark ge¬ spürt und einige Tage später auf den Großen Antillen und in Kalifornien. — (Verheerende Überschwemmung.) Der andauernde Regen hat in den südlichen Ge¬ genden unseres Reiches, in Altserbien, in Sla¬ wonien und vor allem in der Wojwodina ver¬ heerende Überschwemmungen verursacht. In der Wojwodina allein sind bisher 40.000 Joch Felder überschwemmt und wird der bereits angerichlete Schaden auf hundert Millionen Dinar geschätzt. Obwohl Tausende von Arbeitern und Militär Tag und Nacht mit der Sicherung der Donau- Schutzdämme beschäftigt sind, war der Durch¬ bruch der gewaltigen Wassermassen nicht auszu¬ halten. Manche Ortschaften mußten vor der Überschwemmung vollkommen geräumt werden. Bisher sind durch das Wasser elf Personen ums Leben gekommen. Ein Hirt ist samt den zwölf Kühen, die er weidete, von den plötzlich heran¬ rauschenden Wogen verschlungen worden. Und noch ist die Gefahr nicht vorüber und sind Tau¬ sende von Bauern in großer Angst, es könnte heute oder morgen auch ihre Existenz vernichtet sein. „Noch immer muß darum auch auf die Barm¬ herzigkeit einer höheren Macht vertraut werden, daß sie mit der bisherigen Heimsuchung vorlieb nehme und nicht neue Regengüsse und Wasser¬ mengen. denen alle menschliche Krast vielleicht nicht gewachsen wäre, in unsere gefährdete Tief¬ ebene sende", diese offenen Worte des Neusatzer Deutschen Volksblattes schildern wohl zur Genüge den furchtbaren Ernst der Lage der dortigen Bauern. - Vas Lokal lies Institute; betinäet sieb Im Hause ües Herrn Haus Hönigmann, Haus¬ mann, gegenüber Sem postanite. siir üle verblnülicdkeiten ües Institute; batten üle besten einbeimiscben SUrger unü Haurbesitrer mit ibrem gesamten ver¬ mögen! Vie Leitung ües Institute; liegt In Sen Hsnüen erstklassiger lacbieute unter stsn- üiger Aufsicht ües Vorstandes. psrteienverlrebr täglicb von bald o bis bald ir Ubr. posojilnica in braniinica r. r. r n. r. 5par- u. varlebenslrasse r. S. m. u. H. übernimmt Spareinlagen gegen gün¬ stigste verrinsnng, gewährt värleben gegen entspre¬ chet Sicherstellung unter üen kulantesten keüingungen, gewährt bei entsprecftenüer Sicher- Stellung KreüHe in lautenäer Rechnung, eskomptiert Äechsel, besorgt Inkasso usw. usw. vollkommen sicheres Selüinstitut.' — (Abg. 8kulj und A. Prepeluh.) Der Freimut, mit dem Abg. 8kulj auch die Interessen seiner d eu t sch en Wähler vertritt, schadet weder seinem noch seiner Partei gutem Rufe. Dieses mannhafte Eintreten findet auch im Kmetijski List durch A. Prepeluh seine Billigung. Herr Prepe¬ luh, der von seiner amtlichen Tätigkeit her die Gortscheer Verhältnisse persönlich' kennt und dem zumal die Art und Weise bekannt ist, in welcher den Gottscheern das Studentenheim abgenommen ward, verurteilt jetzt ganz entschieden die gegen die deutsche Minderheit Sloweniens mit Unrecht verhängten Drangsalierungen und er bemerkt offen dazu, daß Sloweniens Ansehen vor der Öffentlich¬ keit wegen des den Deutschen angetanen Unrechtes starke Einbuße erlitten habe. Die Gottscheer sind erkenntlich für jede Mithilfe und wir verzeichnen daher dankend auch die Äußerung des Herrn. Prepeluh. Stara cerkev. (Ein ehemaligerMitter- dorfer Kaplan) Herr Michael Saje ist als 86jähriger Jubelpriester kürzlich zu Kamnik inOber- krain gestorben. Im vorigen Jahre noch hatte er von seiner armseligen Pension unserer Pfarrkirche, wo er vor 56 Jahren als Kaplan wirkte, eine Spende von 10 Dinar zukommen lassen. Unwillkürlich fällt einem da das Opfer der Witwe im Tempel zu Jerusalem ein, von dem die hl. Schrift be¬ richtet und das Lob, das ihr darob zuteil wurde, möge auch des Jubelpriesters Saje Anteil sein. — (Zinsenzahlung.) Alle, die mit den Darlehenszinsen bei der hiesigen Raiffeisenkasfe noch im Rückstände sind, seien hiemit ans Be¬ gleichen erinnert. Wozelj. (Besuch.) Herr Regierungsrat Alois Erker aus Klagenfurt ist auf längere Zeit zum Sommeraufenthalte und Besuch bei seinem Bruder Herrn Pfarrer Erker angekommen. — (Nach Kanada) sind am 7. Juli der hiesige Besitzer Johann Schemitsch Nr. 14 und der Besitzersohn Friedrich Verderber aus KaLji potok Nr. 11 abgereist. Jokom. (Dank.) Aus Polom erhielt der Gottscheer Gesangverein nachstehende Zeilen: Es ist eine angenehme Pflicht der Ebentaler, dem Gottscheer. Gesangvereine, besonders dem Obmann desselben, den Turnern und allen an- deren Gästen von der Gottscheer Stadt, die uns durch diesen Ausflug beehrt und Gelegenheit gegeben haben,' die Schönheit des kunstvollen Gesanges und das feine Turnen zu bewundern, den besten Dank auszusprechen. Auf baldiges Wie¬ dersehen. Polom, den 30. Juni 1926. Fr. Tav. Paväiä, Pfarrer m. p. Aorovec. (Trauung.) Am 28. Juni fand in der Morobitzer Pfarrkirche die Trauung des Tischlermeisters und Besitzers Georg Händler Nr. 13 mit Fräulein Anna Peitler, Ravne Nr. 9, statt. Als Trauzeugen fungierten Oberkondukteur Johann Peitler und Peter Händler. Viel Glück den Neuvermählten I — (Feuer.) Am 27. Juni um 1 Uhr nachts entzündete sich im Garten des Besitzers Franz Zurl ein mit Holzkohle beladener Wagen. Hätte der Nachbar Michael Tscherne nicht zu¬ fällig das Feuer bemerkt und die Ortsinsassen alarmiert, so hätte sich die nahe Harfe entzündet und die Morobitzer wären dem Schicksale der Büchelsdorfer gefolgt. Die freiwillige Octsfeuer- wehr lokalisierte den Brand und rettete noch das Hintergestell des Wagens. Hoffentlich werden nun die Holzkohlen, wie zuvor schon wiederholt angeordnet wurde, außerhalb derOrtschaft aufgestapelt werden. Stari log. (Dank) sagt auf diesem Wege die freiwillige Altlager Feuerwehr der Ge¬ meinde Malagora, welche bei der letzten Ge- meindeausschußsttzung der Feuerwehr von Slari- log die Spende von 250 Din bewilligt Hal. poljane. (Aus Amerika) sind am 15. Juni auf Besuch gekommen die Pöllandlerin Johanna Hönigmann und die Kleinrieglerin Maria Samida. — (Den gesamten Besitz) des gewe¬ senen Gastwirtes I. Petschauer kaufte bei der am 16. Juni in Novomeško stattgefundencn ge¬ richtlichen Versteigerung der hiesige Besitzer Franz Grill um den Betrag von 360.000 Dinar. Einen kleinen Teil davon verkaufte dieser nachher an seine Nachbarn. — (Der hiesigenKirchenverwaltung) übergab der Krapfler Besitzer Johann Grill 1800 Din, die er von unseren Landsleuten in Amerika als Spende zur Anschaffung für die neue zukünftige Pichler Glocke erhielt. Hiezu spendeten: John Stängel 5 Doll; John Sa¬ mida, John Grill, John Stalzcr, Mary Sa- mide, Rudolf und L. Grill je 3 Doll; Ursula Pittelko, John und Elise Stalzer je 2 Doll; Roste Luscher, Rosa Maichin, Frank Pachinger, Marie Stängel, Fanny Kump, George König, Sofie König, Anna König je 1 Doll. Besten Seite 4. Gottscheer Zeituug — Nr. 20. Jahrgang VIII. Dank den edlen Spendern. Weitere Spenden werden dankbarst angenommen. Öermosnjice. (Als Hebamme) für die Öermoänjicer Gemeinde ist Antonia Pistotnik- Jeras in den Dienst getreten und wohnt MaZel 4. — (Die Assentierung) im heurigen Jahre findet am 24. August statt — nach der Gemeinde Novomesto. — (Unfall.) Am 28. Juni ist Eduard Stonitsch in Novagora 7, der erst vor einigen Wochen von Amerika zurückgekehrt ist, derart unglücklich vom Heuboden gefallen, daß er starke innere Verletzungen erlitt und ärztliche Hilfe herbeigeholt werden mußte. — (Theater.) Wie bereits in diesem Blatte erwähnt, wurden am 27. und 29. Juni in der Schule Lustspiele aufgeführt. Von Kindern wurde in deutscher Sprache „Der kleine Nagelschmied" und in slowenischer „Das reine Gewissen" ge¬ spielt. Der Schmied und der weiße Maler er¬ weckten das größte Interesse beim ersten, beim zweiten Spiele aber die schlafende Marktfrau vor ihrem Laden. Von Erwachsenen wurde dann „Der betrügerische Jude" in deutscher und „Rufe nicht den Teufel" in slowenischer Sprache vor¬ gebracht. Dabei erweckte bei den zahlreichen Zu¬ hörern die größte Heiterkeit der Jude und Mi¬ chael als Brautwerber. Die neue Bühne ist prachtvoll, der Besuch der Vorstellung war loh¬ nend. Alle Anerkennung den Veranstaltern und Mithelfern I — (Ausstellung.) Im zweiten Schulzimmer war die Ausstellung weiblicher Handarbeiten, wo¬ selbst außer anderem sehr interessante Stickereien zu sehen waren. Ljubljana. (Straßenkamps zwischen Orjunen und Polizei.) Am Montag den 28. Juni veranstalteten die Orjunen einen Umzug durch die Stadt, wobei sie vor dem italienischen Konsulate zu demonstrieren gedachten. Da ihnen den Weg dahin die Polizei versperrte, kam es zu heftigen gegenseitigen Außeinandersctzungen und bald fielen auch Schüsse. Verwundet wurden vier Polizisten und eine größere Anzahl von Or¬ junen. Eine alte Frau, die sich im Straßenge¬ dränge befand, wurde von lauter Schreck vom Schlage getroffen. Die Schießerei endete schließlich mit der Flucht der Orjuna, deren behördliche Auflösung der ruhigen Bürgerschaft nur Erleich¬ terung brächte. — (Die Mustermesse geschlossen.) Vom 26. Juni bis 5. Juli fand sie und zwar das sechstemal statt. Trotz der ungünstigen Wit¬ terung soll es hunderttausend Besucher gegeben haben. Aussteller waren 700. Nachrichten aus Amerika. Hatinea, Que. Kanada. (E i n L a n d s m a nn) schreibt: Wenn in der Nähe der Station Ottawa Gottscheer sind, die noch keine Arbeit haben sollten, so mögen sie sich an die hiesige Firma Fraser Brace Comp. wenden, bei der gegen 2000 Leute beschäftigt werden. Auch rate ich jedem, der aus¬ wandert, sich vorher zu erkundigen, wo sich Deutsche in Kanada befinden, sonst kann er bittere Zeiten erleben, wenn er der englischen Sprache nicht mächtig ist. Florian Montel. Edmonton, Alberta, Kanada. (In einem Berichte) von dort heißt es unter anderem: Im schönen Monat Mai war hier die ganze Gegend noch mit Schnee bedeckt. Deutsche haben wir bis jetzt nur wenige angetroffen, dafür gibt es viele Russen und Tschechen hier. Der Anfang kommt uns schwer an. Allerlei. Die genaueste Uhr der Welt. Welch ein un- geheuerer Fortschritt in der Zeitmessung von den primitiven Stundenfteinen des grauen Altertums hinweg über die babylonischen Sonnenuhren, die ägyptischen Wasseruhren, die Sand- und Öluhren, die erste Räderuhr des Mönches Gerbert um das Jahr 1000 herum, die erste Pendeluhr des Chri¬ stian Huygens 1656 usw. bis zu den meisterhaften astronomischen Uhren unserer Zeit! Ehedem konnte man kaum die jeweilige Stunde genau angeben, heute kann man die Zeit auf drei Hundertstel einer Sekunde berechnen! Allerdings kann man derartige Wunderwerke der Präzisionsmechanik nicht in der Tasche Herumtragen; eine Uhr solcher Art ist keine „kleinste Maschine" mehr, sondern viel eher ein wissenschaftlicher Apparat, der nur unter bestimmten Voraussetzungen richtig zu funk¬ tionieren vermag. Die genaueste Uhr der Welt befindet sich in München. Sie ist hier eingebaut im Pfeiler des photographischen Refraktors der Universitäts-Sternwarte. Wie sorgfältig sie be¬ handelt werden muß und was alles erforderlich ist, um ihren Gang durch nichts beeinflussen zu zu lassen, erhellt sich daraus, daß sich der Me¬ chanismus in einem lustdicht abgeschlossenen Glas¬ gehäuse bewegt, dessen Inneres ständig unter einem gleichmäßigen, niedrigen Luftdruck und einer kon¬ stanten Temperatur gehalten wird, und zudem wird die Luft auch noch künstlich trocken gehalten. Sie ist mit noch zwei ähnlichen eine Stiftung Dr. Rislers. Über 12 Jahre ist sie bereits von keines Menschen Hand berührt und weist während dieser langen Zeit eine Beschleunigung von nur 0'29 Sekunden auf also, noch nicht eine Drittel Sekunde in dem Zeiträume von zwölf Jahren! Wahrlich ein Ergebnis von Wissenschaft und Technik, dem die höchste Bewunderung nicht versagt werden kann. Ein einheitlicher Kataster für gaiy Jugo¬ slawien. Bei der im vergangenen Monate in Belgrad abgehaltenen Konferenz, an der die be¬ deutendsten Fachmänner Jugoslawiens teilnahmen, wurde der Entwurf zum neuen Kataster-Gesetze ausgearbeitel. Demzufolge wird im ganzen Kö¬ nigreiche ein einheitlicher Kataster eingeführt. Mit Genehmigung dieses Gesetzes seitens des Parla¬ mentes werden alle bisherigen Katastergesetze in den einzelnen Provinzen ihre Geltung verlieren. Mit dem neuen Gesetze wird der Kataster auch in Serbien und in Montenegro eingeführt, . wo es einen solchen bisher nicht gab. Letztere Tatsache ist insbesondere für eine gleichmäßigere Verteilung der Steuerlasten von großem Belange. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Carl Erker, Kočevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Koäevje. Meinralsrge Jagdhunde Jstrianer, vier Monate alt, sind preiswert zu verkaufen. Alois Verderber, Mahovnik. 12.000 Kilogramm Kalk verkauft billig Fritz Schauer, Kleidermacher, Koöevje 129. ic L Itl L o L! Garantiebriefe für deutsche und deutschspre- chende Landarbeiter. Wöchentliche Abfahrt. Alle Auskünfte unentgeltlich bei der Vertre¬ tung der Lsnsclisn pseikic ksilivs^ Lo. losip 2ickar, Ljubljana, Dunajska cesta 31 Ehrenerklärung. Ich Unterzeichneter erkläre hiemit, daß ich die ehren- rührigen und beleidigenden unwahren Äußerungen, die ich gegen den Herrn Alois Hönigmann, Kaufmann in Starilog, anderen gegenüber gebraucht habe, bereue und Herrn Hönigmann danke, daß er von einer gerichtlichen Bestrafung meinerseits Abstand nahm. Stari log, am 5. Juli 1926. St. König. Kautschukaßsähe und Sohlen sollten Sie bei jedem Wetter tragen. „Palma" sind kein Luxus, weil sie einen angenehmen, elastischen Gang geben, vielmehr für jeden sparsamen und praktischen Menschen unentbehrlich, weil sie viel haltbarer und bil¬ liger als Leder sind. 6—4 Ein Versuch wird Sie rasch überzeugen. Sie werden dann keine Schuhe ohne „Palma" mehr tragen wollen Tinweickisn rrrU 5°!° 8sU<(g88k ükl M Komjs Einlagenstand am 1. Jänner 1926: Din 19,117.539 28. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) 5«/o. Zinsfuß für Hypotheken 8°/o. Zinsfuß für Wechsel 12»/o. Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Koäevje be- findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an allen Jahrmarkttagen von 8 bis.12 Uhr vormittags.