Nr. 205 P lllnumllatlon«pltl» : Im Lomptoli «anil, ft, N, hc»lvj N. 5 5l', stilr di« .ijuftellun, !n« Hau« ha!l>>. 5.0 tr. Mil l>« Pofi »an»j. sl. 15, hilbj, fi. ?.<><>. Freitag, 7. September. « seiln, »5 t,., glöte»« pr. ö«N« « l»., bet «»t«»« 1877. »W" Des h. Feiertages wegen erscheint die nschfte Nummer am Montag den 10. Amtlicher Theil. "5e. l. und l. Apostolische Majestät haben am s". August d. I. den von dem Präsidenten der Ver« einigten Staaten von Nordamerika zum außeroroent» Uchen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Allerhöchsten Hoflager ernannten Herrn John A. Kas. son in besonderer Audienz zu empfangen und sein Be» glaubigungsschreiben entgegenzunehmen geruht. Se. l. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 31. August d. I. dem Grundbuchsführer des Bezirksgerichtes Schärding Joseph Huf nagl. aus Anlaß seines angcsuchten Uebcrtrittes in den bleibenden Ruhesland, in Anerkennung seiner viel' jährigen pflichttreuen Dienstleistung das goldene Ver-diensltreuz allergnüoigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Dnc Decazes über Oesterreich. Der Korrespondent der Wiener „Montag« Revue" hatte mit dem franzosischen Minister des Äußern, Her, zog Decazes, eine Unterredung, welche er zum Gegenstände eines Berichtes an sein Vlatl macht. Nach einer längeren Einleitung, in welcher der Verlchterstatler seine, französische Zustände betreffende Unterhaltung mit dem Marquis von Beauoolr wiedergibt, kommt er auf den Empfang zu sprechen, welcher ihm vom Herzoge zutheil wurde, und sagt: „Herzog Decazes, der fich in freundlichster Welse unserer einstigen Vegegnung in einer österreichischen Prooinzialhauplstadt erinnerte, hat sich trotz der Jahre, die seither verflossen sind, so wenig in seinem Aeuhern verändert, daß man fast glauben sollte, die Zeit mit ihren so großen Ereignissen sei spurlos an ihm vorübergegangen. Mit derselben Ungezwungenheit, mit welcher er sich damals, wo noch lange leine Rede davon war, daß er französischer Minister oeS Aeußern werden sollte, über die politischen Verhältnisse Oesterreichs un-terhalten, nahm er auch bei meinem gegenwärtigen Ve-suche das Gespräch über dieses Thema auf. Vor allem ging er auf die orientalische Frage ein und sprach seine Ueberzeugung bezüglich des festen Vestandes des Drei« Kaiser.Vüudnisses aus. Ich halte jedoch einige Mühe, den Herzog von der vorgefaßten Meinung abzubringen, als bestünden bezüglich der weiteren aus dem gegenwär- tigen Kriege eventuell hervorgehenden Eonsequenzen — sei e« nun, daß der endliche Sieg dem einen ober dem anderen Theile zufalle — zwischen den oerbündelen Mäch. ten bestimmte Abmachungen irgend welcher Art. Ebenso beharrlich schien er trotz der meinerseits ausgesprochenen Zweifel die Ansicht festzuhalten, daß sich für Oesterreich mit der Zeit die Nothwendigkeit eine« Eingreifen« in den Lauf der Ereignisse herausstellen dürfte. Ueber die Politik des Grafen Andrassy sprach fich Herzoa Decazes in den anerkennendsten Worten au«. Er bezeichnet den Grafen als einen großen Staatsmann, der die seltene Geschicklich, lelt besitze, da« Slaatsschlff durch die schwierigsten Klippen unbeschädigt hindurch-,ulenlen. Es sei nicht zu unterschätzen, wie durch die Politik des Grafen Andrassy das Reich vor Opfern jcder Art bewahrt worden sei. Charakteristisch schien mir auch die Bemerkung, die Herzog Decazes über einen anderen oslerrelchlschcn Staatsmann, nämlich über den Rcichs. Fmanzmmister machte, den er ..das versöhnende Element im öslerrelchlsch.unllarlschen Kabinette" nannte. Hian scheint übrigens hier zu Lande über die lel-tenden Persönlichleiten sehr wohl informiert zu sein, da mir der Herzog mit besonderer Würdigung auch von der viel umfassenden Wirksamkeit des Freiherrn v. Hofmann auf allen Gebieten der Wissenschaft, Literatur und Kunst sprach. .. .3'" .^ b" Gespräche kam der Herzog auch auf die österrelch,,che Presse zu sprechen, für deren Vebcu. lu"s " "„ ^lllommen richtige« Verständnis besitzt. E« lst ,hm nlchl entgangen, daß eines ihrer wichtigsten l U"^^ vielfacher Angriffe auf die gegenwärtige französische Regierung, seiner Person gegenüber die mög-llchste Schonung an den Tag legt. Er bedauerte nur. daß über die politischen Situationen im allgemeinen und über die Träger der verschiedenen politischen Ideen in der österreichischen Presse zum Theile ganz irrige e "" 1678 an den Balkan geworfen, gleichzeitig neue Bataillone förmlich aus der Erde gestampft und eine Macht entfaltet, die ihr niemand, weder Freund noch Feind, zugetraut hätte. Sie hat gegenwärtig auf dem bulgari-schen Kriegsschauplatze an formierten Truppen: unter Osman Pascha bei Plewna 60.000 Mann, unter Suleiman Pascha südlich des Baltans 50,000 Mann, unter Mehtlned Ali und Achmed Ejub auf der Linie Schumla» Rustschul 100,000 Mann, unter verschiedenen Kommandanten auf der Linie Varna-Silistria gegen 50,000 Mann, im ganzen 260,000 Mann, von denen einige wenige Perzent (da für den Traindienst Bulgaren requiriert werden) an Nichtcombattanten abgerechnet werden müssen. An diese reelle Macht der Türlen schließt sich noch eine ungezählte Menge irregulärer Horden, die Formle» rung von Bürgergarden und die erst kürzlich dekretierte Aufbietung aller waffenfähigen Männer, welche noch nicht das Assentalter erreicht oder schon das Alter zur Einreihung in die Mustehafiz überschritten haben. Alle Anzeichen sprechen dafür, daß hiermit die türkische Kraft-entwicklung ihren Culminationspuntt erreicht haben dürfte. Dagegen ist bei den Russen das Gros der Verstärkungen erst im Einrücken, ihre Macht daher erst recht im Wachsen begriffen, worin der einzige und lennzeich» nenoe Unterschied der Situation von heute gegen jene vor einem Monate liegt. Nach Plewna war es klar, daß die Russen zu schwach waren, die Türken zu schlagen, und stand zu vermuthen, daß die Türken ihrerseits es nicht vermögen werden, die Russen zu werfen. Was damals nur vermuthungsweise ausgesprochen werden konnte, ist heute durch Thatsachen erhärtet. Die Situation ist heute insoferne noch dieselbe, als die Kräfte sich noch immer gegenseitig die Wage halten. IndeS sind die Ansänge desjenigen Stadiums zu verzeichnen, in welchem die Russen das Uebergewicht zu gewinnen beginnen. Nie war der Ausspruch Clausevitz', der Krieg sei ein Abmessen der Kräfte, in der Wirtlich» leit deutlicher illustriert, als in der Kriegsperiode, welche wir eben erleben. Die Initiative zu dem entscheidenden Schlag, welcher die Ueberlegenheit des einen oder des anderen Thei> les constatieren soll, dürfte, wie sich die Dinge anlasse!,, von den Russen ausgehen. Da sind es abcr zwei gleich wichtige Factoren, die sich im Calcül des Feldherrn ge< genüberstehen: die anrückenden Verstärkungen und die vorschreitende Jahreszeit. Die ersteren wollen aogewar» ttt werden, die letzlere gebietet, nicht zu säumen, weil sonst die Herbstregen und der Winter die Armee in wenig günstigen Verhältnissen fixieren könnten. Welcher der beiden Factoren den endlichen Sieg davontragen wird, dürfte vielleicht bald entschieden werden — falls nicht die Türken geschickt oder ungeschickt dazwischen fahren. Vom asiatischen Kriegsschauplätze. Ueber die Ereignisse auf dem armenischen Kriegsschauplätze erhält die „Pol. Korr." einen interessanten, au« Tiflis vom 27. (15.) August datierten Bericht, den «ir vollinhaltlich wiedergeben. Derselbe lautet: Anstatt der erwarteten russischen Offensiv Beweauna haben die Türlen nach und nach auf oer ganzen Lmie die Offensive ergriffen. Die in Aussicht gestandene An griffebewegung Ismail Pascha'S ist inzwischen thaljüch» lich erfolgt. Nach Empfang der Nachricht, daß der im Thale des oberen Euphrat stehende Feind mit einer die Kräfte des Generallieutenant« Tergulasfoff weit über-steigenden Truppenzahl die Offensive zu ergreifen sich anschicke und vor dem Karabataroi'schen Bergpasse er. schienen sei, entsandte Generaladjulant Loris-Melitoff noch am 6. August über Chadst Vairam und Kulp sieben Bataillone dcr 39. Infanterie-Dloision, 1 Dragoner« und 1 Kosaken Regiment mit 12 Geschützen unter Ge. neralmajor Citowilsch zur Verstärkung Tergulassoffs. Die Colonne vereinigte sich drei Tage darauf mit der Eriwan'ichen Abtheilung Tergulassoffs, der gegenwärtig hinler Igdyr vor den durch den Feind befehlen Tschm-gil'schen Höhen steht. Die Kräfte Ismail Pascha's wer den auf 40.000 Mann geschätzt. Dagegen zählt General' lieutenant Tergulassoff 19- bis 20,000 Mann, was ml, Hinzurechnung der Lolalgarnisonen oes Hslwan'schen Gouvernements vollständig genügte, um ein weiteres Vordringen Ismail Pascha's zu verhindern. Während die Entfernung zwischen dem Hauptquartier Tcrgukassoff« in Igdyr und dem des General« Mellloss in Kurj«t Dara nur 90 Werst auf einer gut erhaltenen Siratze beträgt, trennt die beiden türkischen Armeen ein G'biel von 140 Werst und zwei nahezu unpassierbare Bergrücken. Die beiden russischen Ablheiluugen sind den" ach in der Laae, sich gegenseitig zu unterstützen, während die türkischen Corps nur auf die eigenen Kräfte angewiesen find. General Komaroff hatte noch am 4. August ein glückliche« Gefecht bei den Dörfern Saisal und Dysch-lyr mit einer von Mechr Mi geführten, 2000 Mann starten türkischen Kavallerie-Abtheilung zu bestehen. Ko< maross, bis dahin Kommandant von Ardahan, war, nach Schleifung der dortlgm Festungsmauern, zur Vereinigm'g mit den Hauptlräften aufgebrochen, und gelang es demselben, sich noch unterwegs durch eine glänzende Waffen-that auszuzeichnen. Die Operationen des Nlexandropoler Corps be« schränken sich indessen seit Mitte August auf eine Reihe kleiner Recognoscierungs.Oefechte. Sowol russischer- als auch türllschcrseilö wurden die Positionen nahezu täglich verschoben, da selbe weder dem einen noch dem andern Theile für die Dauer günstig genug schienen. Die Lei» tung des Alexandropoler Eorps strebte die Türlen von einer Position zu verdrängen, die einen Einfall derselben in russisches Gebiet täglich befürchten ließ, und die früher besetzt gehaltenen Positionen nach und nach wieder ein. zunehmen; Mulhtar Pasch, sah dagegen seinen Haupt-zweck darin, die Russen von Kar« fern zu hallen und sich wo möglich mit dem vom Süden heranrückenden Ismall Pascha auf russlschem Boden zu vereinigen. Seil den letzten Tagen, oder vielmehr Nächten, die bei ihrer Kühle im Falle ein:s längeren Verbleibens auf den Bergen Nladsli auf den Gesundheilszustand der türkischen Truppen nur von verderblichster Wirkung sein würden, während gleichzeitig die Verpcooiantierung nur mit grüßten Schwierigkeiten verbunden war, mußte sich Muthlar Pascha entscheiden, entweder sich in der Richtung gegen Scwin zurückzuziehen oder, die Offensive ergreisend, die rassischen Positionen zu nchmen. Diese beiderseiligen BewcsMünde erklären die täglichen Scharmützel, die nur den Zweck hatten, die Aufmerksamkeit des Gegner« von der eiaenlliHe" Hauptoperation abzulenken. Die Lage am 17. August, welcher Tag als Beginn dieser Kämpfe anzusehen ist, war die nachstehende: Die russischen Hauptlrästc lageren in Parget, Kurjut Dura, Vasch Kadyllar und «ni. in dieser Weise die am NladSli. berge lagernde Armee Mulhtar Pascha'S halbmondarlig umfassend. Ismail Pascha hielt die Tschingil'schen Höhen beseht; knapp vor ihm stand in befestigten Positionen General Tergulassoff. Am 18. August wurde das russische Avantgarde»' lager von Basch Kadyllar gegen Kül Verni um 5 Werst vorgeschoben und gleichzeitig, um die Aufmertsamleit des Feindes von dieser Operation abzulenken, dabei aber auch die feindlichen Kräfte zu prüfen, eine größere Diversion gegen die gesammte feindliche Linie ausgeführt. General Dewel griff die in der rechten Flanke des Feindes befindlichen Befestigungen von Inach Tapassi an und zwang dadurch die Türken, ihr dortiges Kavallerielager aufzuheben. General Heimann rückte im Centrum gegen Subbotan, Chadsi Vali und Bulanach vor, die russischer' selts vorübergehend besetzt wurden. General Komarofs verdrängte den türkischen linken Flügel ans dein große» und kleinen Iagny und verfolgte den fliehenden Feind bis knapp vor die Verschalungen Wlsintöiös. Nach Erhalt der Anzeige, daß das Avantgardenlagcr nach Kül Verni bereits übergeführt sei, lehrten die rujsischen Truppen, die in diesem Kampfe 1 Offizier und 67 6>ol' oaten an Todten, sowie 5 Offiziere und 207 H,a>m an Verwundeten, darunter den persischen Prinzen Mahmud Mirza, eingebüßt hatten, in ihr Lager zurück. Ke'der wurde durch den Corps-Chirurgen Malirim neuerdings constatlcrt, daß die Türlen, ähnlich wie seinerzeit vor Batum, auch hier EfplosionSkugeln in Anwendung brachten. In der folgenden Nacht und am Murgc» waren die Türlen mit dem Aufräumen ihrer Verwu»' deten beschäftigt, die nach Kars gebracht wurden. Am 20. August überfiel Generalmajor Artzu Tscherrnojess an der Spitze von Freiwilligen sämmtlicher Kavallerit.Rtgtmenttr, ferner des Tschelschmscher u»t> des Nischegorodscher Dragouer-Reglmenles das türtiM Avanlgaroenlagcr hinter Subbotan, tödtete gegen l^ feindliche Soldaten, nahm 27 gefangen, hierunier d"' Kommandierenden dcS Postens, Rcschid Bey, erbcutelc 30 Pferde und viele Gewehre und lehrle unangefochie" inS ^ager zurück. Glcichzeliig attalierte Gelierallicuttuanl Fürst Tschawtschawadse mlt 3 KavaUerie.Reaimeiltern da« türkische Kavallerie.^ager bei Inaeh Tapassi, wobei 60 feindliche Reiter zusammengehauen und 6 gefangen genommen wurden. Derartige kleine Scharmützel dauerten bis gestern, den 25. August, an. An diesem Tage ergriffen die Türlen wider jegliches Erwarten um 3 Uhr morgens die Offensive und besetzten sofort auf ihrem linken Flügel die Höhe Tasch Tapa, dadurch die ganze Ortschaft zwischen Parget, dem große,» und kleinen Iagny in die Hände bekommend und unsere rechte Flanke beunruhigend. Der türkische rechte Flügel warf sich gleichzeitig auf die Höhe Kisil Tapa, mit deren Besitz unser linker Flügel in Gefahr gerieth. Tscherlessische Abtheilungen begannen in unserem Rücken zu streifen und versuchten die Tele< grafenleitung zwi>chen Basch Kaoytlar und Kurjul Dara zu zerstören. Es entspann sich ein furchtbar erbitterter Kampf. Die Generale Heimann, Tschawlschawadse und Komavoff führten die Truppcn zum Sturm der v»n den Türken bejetzl-n Höhen. Mit jeder Stunde wechselten die Positionen; Generalmajor Konstantin Komaroff wurde» in der Brust verwundet, vom Schlachtsclde getragen» Die hereinbrechende Nacht machte dem Kampfe cin Endt> Kül Vcrni, Basch Kabyllar und die Höhe ttisil Tap-» blieben in türkischen Händen, und mußte das russi!^ auf einige äußerst gesund und kräftig aus, und es war bewunderungswerth, mit welcher Treue und mit wel. chem Pflichteifer die Pflegemutter ihre Obliegenheiten erfüllte. Die Frau machte sonst leinen sehr günstigen Ein-druck. Sie war groß, kräftig und wohlbeleibt, mit einem knochigen Gesichte, aus welchem die kleinen zusammen« gekniffenen Augen sehr verschmitzt hervorsahen, aber sie bewies sogleich, wie sehr der Schein trügt, denn eine frömmere, gottesfürchtigere Frau gab es nicht zehn Meilen weit in der Runde. Frau Rudisdorf, das war der Name dieser ehren-werthen Person, hatte noch einen Mann, welcher gleich« falls seine Zuflucht im „Asyl" gefunden. Wir erwähnen seiner zuletzt, weil er im Grunde genommen durchaus eine Nebenperson war und zugleich sein Brod durch allerlei Arbeiten im Dienste seiner Frau erwarb. Er reinigte die Zimmer, trug Wasser, richtete die Besor-gungen in der Stadt aus und putzte bisweilen, wenn irgend ein Besuch es nothwendig machte, die Schuhe der im „Asyl" aufgenommenen Kinder. Im..Asyl" befanden sich nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl Kinder, welche auf allgemeine Barmherzigkeit Anspruch machten. Der größte Theil bezahlte je nach seinen Verhältnissen ein ansehnliches Kostgeld. Wie dies der Fall war, so war auch die Erziehung der Kinder eine ebenso verschiedene als die Zahl derselben, nur im Anzüge herrschte lein Unterschied, und dies erweckte besonders die Ueberzeugung von einem geordneten, geregelten Hauswesen. Verzärtelt und verweichlicht wurden die Kinder, welche fich im „Asyl" befanden, gewiß nicht, denn ob< schon ein kalter Nordwind über die Ebene pfiff und Negen und Schnee gegen die Fensterscheiben trieb, so war doch noch in kcmem Zimmer geheizt, selbst nicht in dem, wo sich die Säuglinge befanden, obgleich eln großer Theil der Kinder schon fröstelnd die Händchen in die Schürze wickelte. An einem unfreundlichen Herbstmorgen saß Frau Rudisdorf in einem geräumigen, behaglich durchwärmten Zimmer des Hauses und tranl ihren Kaffee. Sie hatte sich bequem in ihrem Sorgenstuhle zurückgelehnt und schlürfte mit sichtlichem Behagen da« braune Geiränl, welche Beschäftigung dadurch unterbrochen wurde, daß sie große Stücke von der oelicat aussehenden Semmel, welche vor ihr lag, in den Mund schob. Ihr gegenüber saß ihr Gatte, ein kleine«, zusammengeschrumpftes Mann-chen, mit einer raubrwgelähnlichen Physiognomie. Er bildete den absoluten Gegensatz zu seiner wackeren Ehe-Hälfte. Blaß, mager und dazu so unzufrieden in die Welt blickend, al« sei ihm alles darin zuwider, seine Gattin nicht ausgenommen. Leise und vorsichtig wurde in diesem Augenblicke die Thüre geöffnet und eine ältliche Frau erschien auf der Schwelle. „Nun, Lene, was gibt's?" schnarrte die Hau«, mutter, wie es schien, nicht angenehm von dieser Stü» rung berührt. »Ach, Madame, nehmen Sie'« nicht für ungut, daß ich schon so früh störe, aber ich dachte, ich dürfte wol nicht länger warten. Die Kleine im Hinterzimmer scheint recht krank zu sein." ..Welter nichts? und da machst du so viel Aufhebens davon?" rief Frau Rudisdorf lm Tone höchsten Unwillen« aus. „Min Gott, hat man denn niemals Ruhe? Was wird's denn weiter sein? Der Balg hat fich wieder einmal den Magen verdorben." Lene unterdrückte nur mlt Mühe den Hohn, der bei diesen Worten sich in ihrem Gesichte ausprägte. ..Ich alaube nicht, daß es das ist," sagte sie dl»nü< thia. „Das Kind hat die ganze Nacht nicht geschlafn der Kopf und die Hände brennen und l« wimmert ot)"e Aufhören. E« müßte, glaube ich, wol der Dol^r lommen." Ganz entrüstet richtete sich die Pflegemutter dcr Zöglinge des ..Ajyls" auf. ..Was glaubt Sie? Wer müßte lommen?" rief !" giftig aus. „S,e mag ihren Glauben getrost fur l^ behalten. Ich lomme, wenn ich Zelt habe. — Sie tan" ja dem Wurm eine Tasse Kamillenthee lochen." Lene schicn die größte Neigung zu ferncrem Wid^ spruche zu haben, aber ein Blick au« den Auaen °c Frau ließ sie verstummen. Sie verlieh ohne ein weilet Wort das Zimmer, von einem giftigen Droh"' «Mgl. ^ „Nun, jetzt wird es wol gehen, nicht so?" """ sie mil einem hämischen Blick auf ihren Man", " lein Lebenszeichen von sich gegeben halle während Unterredung. „Ich habe es schon lange gesagt, die P"! wird zu verweaen, sie muß aus dem Hause. D beste Gelegenhell, und sie bekommt ihren Laufpaß',„ Ja, wenn sie nur nicht die Schwester der sso« der gnädigen Frau von Wessendorf würel" meinte ^v der Mann trocken. ^, -h ..Was kümmert mich das?" brauste das ^ auf. „Fort soll das Mädchen, — das sage ich dtr, > eher —" ,, Das Wort erstarb ihr auf de„ Lippen, denn diesem Augenblicke ließ sich eln festes Klopfe" an Thür vernehmen. (Fortsetzung solgt.) 1679 Avantgardenlagcr von den beiden ersteren Punkten nach ^gusly (um 2'/, Kilometer nortdstlich von Basch Kadyllar) znrückoerlsgt werden, wahrend die Türken noch in der Nacht auf den 26. August ihre neuen Positionen auf der Linie Chadsi Vali, Subbolan, Kisil Tapa und Kill Verni zu verschanzen begannen. Der türkische rechte Flügel ist somit um b und der linke um 10 Kilo. meter gegen Norden vorgeschoben worden. Durch die Erstürmung und Behauptung der Höhe Tasch Tapa (zwi-che>, Icngy Käm. Parget, Iaila. Mcschto, Chalif Oglu. Mazra und Saim) hatten die Türken die Straße von «uchll Dara nach Kars vollständig in ihrem Besitz; Kars liegt übrigcus nach der gegenwärtig eingetretenen Aclschicbung nicht mehr in der Fronte der türkischen Positionen, sondern bereits im Rücken ihres linken Flü-gels. Die Schlacht vom 25. August kostete den Russen a" Todten 8 Offiziere uud 237 Soldaten, an Verwundeten 34 Offiziere und 712 Soldaten. Großfürst Michael befindet sich hei den Truppen. Belagerungszustand in Thessalien. Ueber die durch die PerlMgung deS Belagerung«, zustande« über Thessalien dort hervorgerufene Situation läßt sich die „Pol. Korr." auS Salonichi vom 20sten August berichten: Im ganzcn Verwaltungsbezirke von Salonichi. die Küstenstriche vom Olymp bis Dede Agalsch mltlnbcgrlffen, wurde der Belagerungszustand proclamiert. Die dies» bezügliche offizielle Kundmachung wurde in allen Straßen der Stadt in türkischer, griechischer und französischer Sprache öffentlich angeschlagen, beschrankt sich aber son-derbarerweise auf die bloße Mittheilung der Thatsache, daß infolge tais. Irade der Belagerungszustand proclamiert sei. Die Beoiillerung weiß daher nicht, was nach diesem Gesetze eigentlich nicht gestattet ist, sie weiß nicht, was als Vergehen bestraft wird und welche Strafen m,f die einzelnen Vergehen gesetzt sind; auch ist ihr über die Procedur bei den Militärgerichten nichts belannt gegeben worden. Es heißt »un, daß in den nächsten Tagen eine diesbezügliche Verordnung erlassen werden soll; man hätte abcr glaubtn dürfen, daß dies unter einem hätte geschehen müssen, um die ohnehin ängstlich gemachte Bevöltcrung nicht noch mehr zu beunruhigen. Mau kann hier aber überhaupt nicht recht begreifen, wozu der Belagerungszustand eigentlich proclamiert wurde; denn würde es sich einfach um die Einbringung der in den verschiedenen Theilen Thessaliens aufgelauch. ten Räuberbanden handeln, fo könnte man wol mit den bestehenden gewöhnlichen Strafgesetzen das Auslangen finden. Man vermuthet daher, daß mehrfache Erwägun. gen dazu die Veranlassung gaben. Hin Haupizwecl der Verhängung des Belagerungszustandes dürfte wol fein, der Bevölkerung die clwa vorhandenen Waffen abzuneh. men, um auf diese Welse eine etwa beabsichtigte Erhe< bung gegen die Pforte zu verhindern oder doch minde« stens zu erschweren. In dieser Richtung wird übrigens die Regierung die Erfahrung machen, daß die Bevölle» rung Thessaliens nur zum geringsten Theile mit Was» sen versehen ist und letztere kaum aus etwas anderem als aus alten Gewehren bestehen. Pulver und Blei werden gewiß nur in den allerlleinsten Quantitäten aufgefunden werden. Trotzdem kann schon jetzt mit Bestimmthell gesagt werden, daß, wenn die Regierung die Verhängung des Belagerungszustandes dazu ausnützen sollte, die chrisl» llchc Bevölkerung zu entwaffnen, dies einer Preisgebung derselben an die zahllosen Räuberbanden gleichkäme, deren sie sich schon jetzt nnr schwer erwehren kann. Von den Gendarmen und von den Truppen ist, obschon die Be< Horden in einzelnen Fällen sich ziemlich eifrig gezeigt haben, nur sehr wenig Schutz zu erwarten. ES heißt daher auch, daß die christliche Bevölkerung jener Gegen« den, die von zahlreicheren Banden heimgesucht sind, entschlossen sei, die Ablieferung der Waffen zu verweigern, den Fall ausgenommen, daß die Regierung die Bewil-liglmg zur Errichtung einer gemischten, auS Mohame» danern und Christen bestehenden Bürgerwehr ertheilen solltc, wie d es in Anaseliza geschehen ist. Bei diesem Anlasse er,chc!nt eS nicht überflüssig zu bemerken, daß die Mittheilung Mr. KayardS an den Grafen Dctby, daß nämlich in Salonichi, wie im englischen Vlaubuche zu lesen war, eine solche gemischte Bürgugarde bestehe, bl« jltzt wenigstens nicht wahr ist. Möglich, daß die Pforte Mr. Layard die Sustcherung gab, die Bildung einer solchen nicht behindern zu wollen. Wenn aber Mr. Layard daraufhin über die vollzogene Errichtung einer Bürgergarde in Salonlchl berichtete, so können wir dies hier nur in dem Sinne auffassen, daß die «Horden dieser Absicht in Zukunft nicht entgegentreten werden. Als einen weiteren Grund für die Verhängung deS ^elagerungszustandcs glaubt man hier anch den ansehen '"sollen, daß die BchÜrden mit Hilfe desselben eine schere Eintreibung der neuen Steuern und namentlich ^ neuen Zwangsaulehens zu bewerkstelligen hoffen. "5ao aber auch immer zu dieser Maßregel Veranlassung h s ""g, alles ist doch von der Besorgnis erfüllt, aew,.. c,^' vielfachen Mißbräuchen, zu Denunciationen «' UUchliger tteutc gegen ruhige und friedliche Bür-lwck >, «' ""d d'e vorhandene Unsicherheit daher nur ^ "nem weit höherem Maße steigern werde. Zum Glücke jedoch ist Abdullah Pascha zum Präsidenten deS hiesigen Militärgerichtes ernannt worden. Derselbe war bisher in Bitolia und wird als ein höchst ehrenwerther und biederer Mann geschildert, der dieses neue Amt nur nach langem Widerstreben angenommen hat. _____ politische Uebersicht Laibach, 6. September. Der Ausgleich Saus schuh des Abgeordneten. Hauses hat seine Berathungen gestern wieder aufgenommen und den Bericht über das Brannlweinsteuergesetz in Dis. cussion gezogen. Die Fraclionen de« Abgeordnetenhauses traten ebenfalls gestern abends zusammen; die Ansicht, daß schon in den Klubs die Vertagung der Steuerreform beschlossen werden wird, gewinnt immer mehr die Oberhand. Was die Rcgnicolar-Deputation betrifft, so hat die angekündigte Sitzung derselben noch nicht stattgefunden. Die Regnicolarer Montagssitzung des Fmanzausschufsls deS ungarischen Abgeordnetenhauses mitgetheilt hat, wird, wie „Naplo" meldet, diesem Hause schon am 15. d. vor« gelegt werden. AuS Pest werden nach wie vor günstige Berichte über den Stand der Verlragsoerhandlungen mit Deutschland colportiert. Man wird gut thun, dieselben mit aller Reserve aufzunehmen. Von unterrichteter Seile wird die auch in unserem heutigen Blatte aus der „N. fr. Pr." reproducierte Nachricht, daß der kommandierende General von Prag, Freiherr Josef von Philippovich, den Posten des Generals Mollin ary abgelehnt habe, als auf einer Verwechslung beruhend, dementiert. Es wurden mit demselben leine Verhandlungen geführt, die eine Ablehnung hätten zur Folge haben können; wol wird aber die Nach. richt ungarischer Blätter von der Ersehung Mollinary's durch den Frciherrn Franz o. Philippooich bestätigt und soll dessen Ernennung bereits vollzogen sein. Dem auS der Initiative des Monarchen hervorgcgangenen Per» sonenwechscl werden jedoch nur militärische Motive bei» gemessen, und wird demselben die Bedeutung eines Partei« sieges abgesprochen. Die Frage der Provlnzlalisierung der lroa. tischen Milllärgrenze soll Agramer Berichten zufolge bereits im Klub der dortigen Nationalpartei, das ist der LandtagSmajorltül, zur Sprache gelangt sein. Mit dem Rücktritt Mollinaiy's — so glaubt die ,.Obzor".Partei — sei der geeignetste Moment zur Einverleibung der Grenze gekommen, und sie begannen demgemäß für die sofortige Provinziulisicrung in ihrem Organ zu agitieren, daS den oppositionellen Elementen in« und außerhalb de« Landtages nur willkommen sein kann. Dagegen soll die Majorität im Klub mit dieser Agitation, die sie inoppor. tun nennt, keineswegs sympathisieren, sich vielmehr für die Vertagung der Einoerleibungsfrage bis zu dem Zeitpunkt ausgesprochen hah.«, ^ der Quotenschlüssel zwl-schen Ungarn und Kroazien für weitere zehn Jahre fest. zustellen sein wird. Dieser Moment werde in drei bis vier Monaten eintreten und dann werde es Aufgabe der kroatischen Deputation sein, die Prooinzlalisierungsfrage in Fluß zu bringen. Die auch von uns seinerzeit gebrachte Nachricht von einer Begegnung des Fürsten Bismarck mit dem Grafen Andrafsy taucht immer wieder von neuem auf. Pester Blätter und selbst offiziöse Berliner Vlät ter haben dieselbe ernstlich reproduciert. Allem Anschein nach wird diese Begegnung »irllich slallftiden, wenn auch über den Ort und den Zeitpunkt derselben noch leine Dispositionen getroffen sind. Ganz Frankreich trauert vor der Bahre Thiers'. Mac Mahon, der gestern den Manövern im Deftar-tement Loire beiwohnte, ist heute nach Paris zurück« gelehrt, wo ein Ministerrath über die dem Heimgegan» genen zu erweisenden letzten Ehren berathen soll. Schon gestern berichteten wir, daß die Beisetzung des Leichnams im Inoalidendom und die Beerdigung auf Staatskosten erfolgen soll. In einem Telegramm hat der Marschall-Präsident der Witwe sein Beileid ausgedrückt; er wird auch, um an der Leichenfeier theilnehmen zu lön« ncn, seine Reise nach dem Südwesten um einige Tage verschieben. Unter den Pariser Blattern ist, wie der Telegraf meldet, lein einziges, das nicht mit tiefem Schmerze von dem Ableben Thiers' Kenntnis gäbe. Die ungeheure Vollsthümlichlcit des Hingeschiedenen über< brückt für den Augenblick alle Partei-Unterschiede und politischen Differenzen. Vom Kriegsschauplätze bestätigen neuere Nach. richten den Erfolg, welchen die Russen bei Lowaz durch Erstürmung dieses Ortes errungen. Behält die russische! Armee Zelt, diesen Erfolg auszubeuten, so kann sie' Osmans Stellung bei Plewna arg bedrohen. Der russische Angriff auf ttowaz kennzeichnet das Bemühen der Russen, sich zwischen Oeman Pascha und die in der Action befindliche Schumla.Armee trennend zu stellen, OSman Pascha'S Positionen bei Plewna zu isolier», lurz das Bemühen der türtischen Armee, concentrlsch vorzugehen, zu vereiteln. Hagesneuigkeiten. — (sin« neue Nordpol«Expedition Wey. prechts.) Die Idee, in den Noropolgegenden eine Reihe von Stationen z» errichten, wild nunmehr wnngftcns theilweise durch Weyprecht, dem einen der Leiter dn oPerrelchischen Nordpol« Expedition von 1874, und den Grafen Wilczel, welcher diese Expedition zum großen Theil ausgerüstet halle, verwirklicht wer. den. Diese beiden Männer haben nämlich der meteorologischen Gesellschaft in Utrecht mitgetheilt, daß sie eine Expedition nach den Norbpolgegenden vorzunehmen gedenlen, welche ungefähr ein Jahr dauern soll und deren Zweck d,e Errichtung emes meteorologischen Obseroalloneposten« ans der Nordselte Nowaja« Semlja's ift. Gleichzeitig wlrd die Errichtung ähnlicher Stationen an verlchieoenen andere» Punlten beabsichtigt, welche die beiden Eigenschaften in sich vereinen, daß sie unter emem «ügl»chft hohen Breitengrade liegen und einigermaßen leicht zugänglich find. Als Punkte dieser Art weiden bezeichnet: Spitzbergen clrc« 80 Vrad nördlicher vreite, die «üfte Sibirien« in der Ot«he der Mündung der Lena, ein Punkt in der Nähe deS Varroffsunde«, Upernavil aus Grünland und als Berbindungspunlle zwischen diesen eine Station aus Novaja'Semlj» »no eine andere auf der Ostseite Grönlands. Um diese station in Verbindung mit be» Festlande Europas zu sehen, bedarf es be« weiteren einer Sla» lion in Finnmarken, von großer Wichtigkeit soll «s auch sem, daß einige Stationen oder wenigstens eine in der Nähe des Süd« pols, z. B. am Cap Horn oder auf den iterguelen» oder Auck« landS'Inscln eirlchtlt weide. Durch derartig gleichzeitige Obser« vationen aus den verschiedenen Stationen an beiden Punkten hofft man Aujllärungen über gewisse, bisher noch unertläil« Verhältnisse hlnsichtllch des Erdmagnetismus und des Nordlichtes zu eryallt«. — (Eine bezeichnende Aeußerung des Für» ften ÄiSmarck) bezüglich der Vorgänge auf dem Kr»egS« schauplatze wird dem „Pester Lluyd" mitgeiheilt: Eine «ililüci» sche Persönlichleil, welche gleichzeitig mit ihm in Vastein die Kur gebraucht, halle «hn längere Alt mit tiefen Betrachtungen über die Thaten und Chancen der lampfenden Armeen umerhallen und eudlich, als der Fürst gar leme Miene machte, auf da« Thema einzugehen, ohuewellers gefragt: „Und Sie, Durch« laucht, wie ocnten S»c darüber?" — „Ich deute," erwiderte d«r Kürst, ,daß jede Armee genau die schlage «hält, die sie verdient!« — (Die « unst oder das i' eben.) In Pest hat sich diesirlagt em junger Mann zu erhenlcn versucht, wurde aber noch rechizeillg geiellel Man sand be> »hm einen Orief a« den Schausplelcl ilovacS, ,n dem ec diesem die Verantwortung fllr seinen Too zuschiebt. Er habe »n ihn geschrieben, daunt er »hl» zur ttitlistlerlllusoahn verhelfe, er habe aber den Vrlef elnsach undeanlwoltel gclassrn. Es bewege« sich so viele schlechie schau« spielrr aus den Bühnen, daß mau «h«, den voll drr Kunst Be« geisterten, wol halle zulassen lünnen. Er wolle nur als Künstler leben, sei ihm dies nichl vergönnt, so müsse er sterben. — Nun, bl« zum Slecben ist eS n«chl gekommen, vielleicht retlel ihn »uch noch jemand vor der ikunft. — l,Vrigham Houng.) Vrigham Houng, der Mor« moilensührer, dlfsen Tob der Telegraf meldete, war «n Nhitting« ham ,n Vermont 1801 geboren als Sohn eines kandmanue». Er ward Geistlicher bei de« «nabapnsten und schloß s»cl> 1831 den unter Leiluug von Josef Hmith stehenden Mormonen an. Hier gelangle er balo zu der Würde eines Heiligen un» »aro 1835 einer der zwüls Apostel, endlich „das Haupt der Apostel." Er war mit den Mormouen in allen ihren Nöthen nnt> führte sie auf jener Wanderung, die sie vor 30 Jahren unternahmen, um eine ruhige Slälte sür ihre religiösen und socialen «luschau« ungen zu suche». Im Iul, 1347 lam er mit seiner Gemeinde an der Klelle an, wo jetzt die „»real Salt Kale E'th" liegt. Im Jahre I84V grüudele« die Ansiedler emen Slaat uno er« suchten um Zulassung zur Union. DieseS wurde ihnen abgeschlagen, aber daS Territorium von Utah wurde eingim Frühjcihre haujenweise vertilgt »erden. 1680 fokales. — (Fortschritte der Vrundfteuer«Negulie« run°,»arbeiten in Kr» in.) Im Monate Nugust 1877 wurden im Rayon der l. l. Ornndsteuer-Landtslommlssion für Kram folgend« Einschähung««rgebuisse erzielt, und zwar: 4. In der Einschätzung der lllo no m i sch e n Kulturen: Parztllln Im Sch»tzung«bezirti »oltschee 4 Vemeinden mit 11,609 „ „ »mlfeld 5 ^ ,, 10.853 , » Tschernlmbl 4 ^ . 9798 ^ „ Loilsch 8 ^ „ »256 ^ „ Kraiuburg 6 „ ^ 6618 ^ „ «delsberg 5 ^ , 5696 ^ , Rubolsswerlh 6 « ^ 5532 ^ „ Stein 7 „ » 5359 ^ , Laibach (Land) 9 , « 5277 » ^ L'ttai 3 . « 4114 ^ ^ N»dmann«do:f 6 » „ 3389 zusammen 68 Gemeinden mit 76,501 Parzellen. 2. In der definitiven Einschätzung des Waldlande«: Parzellen Im SchilhnnaMzirle Vurlfeld 10 «emtlnden mit 2641 , Laibllch(ranb) 11 „ „ 2625 » , Krainburg 7 » ,, 2242 . ^ Stein 10 „ ,. 2232 , „ Radmannsdorf 6 „ „ 1768 » ^ «udolfswerth 1 „ ^ 1050 Loitsch 6 „ „ 965 ^ ^ »delsberg 9 ^ ^548 ^ ^ Liltai — ^ ^ 100 zusammen 64 Gemeinden mit 14,171 Parzellen. — (Evangelische Gemeinde.) Herr Superintendent Nr. Vuschbeck aus Trieft wird am 8. September in CiUi und »m 9. hier die ilirchenvisilätion abhalten und dem Gitlesdienfte beiwohnen. — Nm 16. September wird in Wien die funfie Superinlendential.Versammlung eröffnet, an welcher al« Bertre» ter der Laibacher Temeinde Pfarrer Schall und Varon Niucl au« ch wird die anläßlich derselben unternommene Triglaobesteigung vom schönsten Netter begünstigt und insolge dessen die Äuösicht eine sehr lohnende sein. Wir werden seinerzeit über den Ausgaug der Partie berichten. — (Freiherr v. Meyer» Stiftung.) Die von dem Freiherr» Konstantin von Reyer mit einem Kapitale von 100,000 ft. in Obligationen der in Noten verzinslichen Staats« schuld zur Hälfte für Unterstützungen an würdige verarmte Per» sonen aus den Kreisen des Handels und der Schiffahrt, zur andern Hälfte zugunsten von Studierenden der Handel«w>ssen« schast, der Nautil uuo des Sch'ffbaues gegründete Stiftung wurde nach Genehmigung des Stiftbriefes vom 17. April d. I. activiert. — (Schloß Seisenberg.) Die „Neue Illustrierte Zeltung" bringt das gelungene Bild des dem Fürsten Carlos Nuersperg gehörigen Schlosses Seisenberg in Unterlrain, nebst einem historischen erläuterndm Texte dazu. Neueste Pojl. (Original-Telegramme der „Laib.Zeitung.") FWme, 6. September. Kronprinz Rudolf setzte um 11 Uhr vormittags unter begeisterten Zurufen der Bevölkerung seine Reise nach Pola fort. Wien, 6. September. Abgeordnetenhaus: Für die Spezlaldebatte über die Steuerreform sprach Beer, dagegen Kczeczunowicz; für theilweises Eingehen in die Spezialdebatte und theilweise Zurückweisung an den Ausschuß Neuwirlh. Die „Politische Korrespondenz" meldet aus Nuta-rest vom 6. d. M.: Gestern früh fand in der Um< gebung von Rustschut ein bedeulenber Kampf statt; bald darauf begannen die Russen von Slobosia aus das Bombardement der Festung, welches, lürtischerseits er« widert, den ganzen Tag dauerte und heule fortgesetzt wurde. Verflossene Nacht vereitelte die rumänische Bat. terie von Kalafat einen Versuch der Türlen, sich Ciuper» «nl zu nähern. Budapest, 6. September. (Fruchtb 0 rse.) Prima-Weizen, 80 Kilo effectlo ptr Hektoliter wiegend, lostet 12 fi. 60 lr. per Meterzentner; Usance.Weizen lift. Mittel-Weizen war billiger. Exporteure zurückhaltend. Schumla, 4. September, nachts. (N.Wr. Tgbl.) Die von dem Serdar Mehemed «ll Pascha persönlich kommandierte Hauptarme hat, ihren Vormarsch, statt in westlicher Richtung, nach Norden fortsehend, bei Pizanca eine russische Kavallerie-Brigade zersprengt, lladllläi genommen, bci VuziSma den Lom passiert und heute abends ohne Schwertstreich Oberlenil besetzt. Die Vorttuppen sind tlwa zwei Stunden von Bjela vergeschoben. Gs hatte alsl) seinen guten Grund, daß zwei Tage lang aus Schumla nichts gemeldet wurde. Es durfte eben diese Truppenbewegung und Frontoeründerung nicht vorzeitig dem Feinde verrathen werden, um den Erfolg der Operation nicht zu gefährden. Während für den Fernstehenden die Armee Mehemed All's seit dem Tage von Karahassaoliöi scheinbar stillstand, hat dieselbe in Wirklichkeit eine großartige Schwenkung vollzogen und gewaltige Märsche gemacht. Infolge dessen steht die tür. tische Hauptarm« heute, auf die Festung Rustschut ge< stützt, zwischen der Donau und den Russen, im Rücken deS russischen Hauptquartiers, leine ganze zehn Meilen von Gornisluden entfernt. Türkische Reiterei ist gleichzei. tig am linken Lom-Ufer nordwärts abgegangen. Ihr Zweck ist die Zerstörung d:r Brücke bei PyrgoS. Mor. gen findet wahrscheinlich ein Zusammenstoß mit der russischen Hauptarm« statt. Hier ist ein Flügeladjulant des Großfürsten Nikolaus mit einer Mission eingetroffen. Lonoon. 5. September. (N. Wr. Tgbl.) „TimeS" und „Daily Telegraph" melden übereinstimmend, baß gestern eine große Schlacht bei Plewna begann. Die „Times" fügen hinzu, daß gleichzeitig ein türkischer Angriff gegen die rumänischen Stellungen am Vld-Flusse, welche den Rücken OSman Pascha's bedrohten, erfolgt ist. Egyptische Truppen haben daran lheilgenommen. Telegrafischer Wechselkurs vom 6. September, Papier. Rente 64 30. — Silber. Rente 67 20. — sold« Rmte 74 70.— 1860er Staats.Änlehm 112 50. - Banl-Actien 850. - Kredit - Actien 20125. - London 119 25. — Silber 104 45. — K. l. Münz - Dukaten 5 69. - 20-Franlen-Stückt 9 56. — 100 Reichsmark 58 60. »,en. 6 September. 2 Uyr nachmittag». (Vchluhlur!,.) Kreditaclien 20125, 1««0er Lose 112 20, 1864er >'.'»> 132—, °fterre,ch,sche «,ui« >u Papier 64 3<1, Vlaal«b»hn 270 75. ittoll» »ahn 192-, 20. Franlenstucle 9 56, unganlchc «ledttaclieN 191—. osterrelch»!chs stiaxcuoaul — —, ö»lerit,ch,!cht »l,globl>m 9075. Lomboroeu 66 50, liuwudnul 63 50. «mllro-orienlalische 6»nl—'—, Lloydllciitli 265'—, »ustro-oli»mam!ck' Haul '—< turtilcht Lose 14 25, K^mnuual - Miledl» 92 50, «gypM' — —. Volorente 74 70. Verstorbene. Den 31. August. Ma,in Lerer, Schuhmachei«aattln, 48 I,, Zivilspital, Hrebsdiölrasie. - AndreaS «oonik, Arbeiter, 46 I,, gioillpital. Magenlrebö. — «lasius Knez, Gärtner, 70 3-, Ziuilspllal, Vlasenentzundllng. Den 1. September. Milan Uresluar, Schriftsetzers-lind, 13 Monate, Hllschergafse Nr. 12, Zahnsraisen. — Anna Stroinc, Private, 40 I., Florianigllsse sir. 40, Lungensucht. Nen 2. September. Johanna Ienlo. MllgazmS>Acbcl' terslmo, 3 Wochen, Kreuzgasse Nr. 4. Durchsall. — Markus Lesica, Inwohner. 55 I., Zwilspital, Lungentuberkulose. — Anna Golli, HauSbesitzerswitwr, 62 I., Tirnaugafse ^tr. I, schlagsluß' — Johann» Maler, Arbeitersgaltln, 71 I., Zivil>pilal, chiouilchcr Daimlatarrh. Den 3. September. Lorenz Mlinar, Inwohner, 511. givilspital, Gehirnlübmung. — Franz Zidan, Tijcdlergeselle. 22 iz, Klliallpilal, Polanastraße Nr. 42, Pjorlasts. — Maria Slana, Arbeileriu, 36 I., Hwiljpital, Lungentuberlulose. — Maria Iam^ nil, Inwohnerin, U1 I., Zivilspllal, Lungenödem. — Amalm Vregorc, l. l. Slrafhauö.Kontrolloiötochtel-, 9'/eib« lichen Geschlechtes. Angekommene Kremde. Am 6. Septtmber. bstel Vtadt Wien. «oSler sammt Frau, Trieft. — Eckstein, Schreiner, Brauchbar, Kmggeuberg, Kflte.; Neich und Sufchnil, Wien. — Varon R'tter, Oürz. - Holasel. CommiS, Mar» burg. — Walsegger, Gymnasiallehrer, Gottschee. — Martinal, Abiturient, Graz. — Iugooic. Strasilch. — Schuadlegger, Werlödireltor, Taivis. — Pfeffel, Oulsbesiljer, Gallenfels. --Urbanlfchilfch, HÜflein. — Dr. v. «au, Diieltor deS Forst« inftltutes, Hohenhtlm. — Peregt, Geneialtonjulsgattin, Se» raiewo. — Greguiz, Sekretär, Wlen. h«lel Elefant. Anoreae f. Familie, Kapellmeister, Wien. -^ Sleppau, Handelsmann, Saueibrunn. — Dr. Lellizinger, ReglmentSaizl, Zombor. — genari sammt Frau, Trieft. -^ Lenk. Privat, Graz. Vairlschcr Hof. Lippmann, Heidelsheim. — Oberbauer, Wien. Mohren. Hiuvy. «eauiter, Trie,l. — Siegar Fanny und Peiai, Landstraß. — Polli, Prlvat, Agram. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. "__^^^__^. ^_"_Z5 7U.M«. 741.,z -l- «« windstill dichter Nebel 6. 2 „ N. 740.l, >19.8 SO, schwach heiter 0°a 9 « »b. 739.84 l 10.. NNW. schw. heiter Morgen« Nebel, bi« 9 Uhr anhaltend, dann sonniger, "" genehmer Tag, abend« lllhl. Da« Tauesmiltel der Wärme -s- l^'"' um 31' unter dem «ormale. Verantwortlicher Nebacteur: Ottomar Vamberg ^li^son^H'i^r ^Vlen. b. September. 'nan'«tllnlieruna«,«,sl . . 10435 104 7b D«,mänen«Pf»Hdbritfe .... — — 140 — Vefterreichisch« «chahschein«. . «,9 25 99 75 Uug. 2is«nbahn,«ul.....z,8 — 982h Unz. Gchatzbon« vo» I. 1873 10» — 10» 2b Ulllehen d. Stabtgemtiuoe Nlen mV.«.........97 - 9? b0 GnmDe»tlost«»«»-Vbll««tt«»en. «llhmen..........10325 --- «ieberöfterreich.......104 — - — Galilieu..........64-90 85 40 »tlb V«« Giebenbürge».......74 — 74L5 lemeser Vanat......7b — 76 - Ungarn..........7b 7b 76 50 Netten »<« v«ule». «nglo.llsterr. Vaul .... 9050 9075 Kreditanstalt........ 301 — 20116 Depositenbank....... 137 — 140 — «reditanstalt, nn,»r..... 190 b0 19175 ««lomptt.Lllistalt...... 68b— 695 — ««tionolbaul....... 8b2 — 8b4 — Oesterr. Vankgefellschaft . . . — — - «— llniondaul ........ 63 - 6325 Berlehrsbanl ....... 97— 98 - wiener Vantvereiu..... 69 b0 7000 «ctien „u Tr«»spsrt-Nnterneh- »«lb V«, «lfilld.Vahn........zi47f, 1,535 D°u»n.»ampschlff.. «eslllsch.ft 870 — 372 - »llsabtth.Weftbahn.....1?« _ i?6 50 Ferdluand««ttordb»hn . . . 1915-1920 . »lU> w«, Franz - Joseph , Vahn .... 129 b0 130 — Oaltzische il«,rl.Ludwig.«ahn . 247 .- 247 25 «aschau-Oderberger Vnhn . . 108 — 108 25 Lembera'Czernowiher Vahn . 120— 120 b0 Lloyd.sesellsch........ zgz _ g«?. _ Oefterr. «oronieftbllhn ... Hg— 1,850 «udolf«««ahn.......110 50 111 — Gtaat«l»ahn........»70 bl) «71 - Ondbahn.........yijho ßg_ Thtiß.Vohn........194 _ i9h .. Ungar.-gallz. Verbiudung«bahn 9!i — 9225 Ungarische ^iordoftbahn . . . m — H2>— Wiener tramway.Otjellfch. . 100 l>0 102 - Pfandbriefe. «ll«. »st. Vodenlrebllaust. (i.Vold) 104 — 1N4 50 - ^ « (i.V.«V.) «8b0 887h «ationalbanl........98 - 9810 UnllVodlnlredit-Inftilutlv»«.) 90 75 91 — Prl«rilsts-Vbll«att«nen. «lisabeth.V. 1. «m. ... 94 — 94b0 »erb.«slordb. in Silber . . 107 — K»7b0 Fr»u,,IostPh-V»hn . 8850 88?b «al. K<>rl.l.'ud»l«,v., I. «m. 100 5" lA.rl»we«.V»hn 8« b0 »",5 Giebenburger «ahn ..... 64— ,°^ ^ Slaatsbahn 1. «m...... 152 - U.^ SUdbahu k 3'/....... I0V-^ "^z b'/....... 90— "".!_ «ildbahn, Von»...... — — " Vevlse«. »uf deutsche Plll«...... ,?^^ Il9»0 London, kurze Gicht..... 1 9 20 1 ^ London, lange Vicht .... 11940 li' Pari».......... 47 b0 »' «eldfsrte». Dukaten .... bfi.69 lr. b fl. 7l - «ap°le°n«d'«r . . 9 ^ 54 ^ 9 ^ b^ . „ Deutsche «eich«- ._ «« ^ banknote» ... 58.50 . ,A " U " Vilbergnlben . . 104 , b0 ^ 104 ^ bo «ralnlsche «rnnbentl«Nun««.0bll,»tl<»«. «M«r 104 50 l.i« 104 6b.