Nr. 283. zT^5N"^5M Samstag, 11. Dezember. 'U^MZU^«- 1873. Nichtamtlicher Theil. Iournalftimmen vom Tage. . Dle Unlerrichlscommission t»eS Herrenhauses ^'lhrln Vcrichl über den W i ld au e r'scher, Antrag °"ells erstattet. Dcr oon dem Berichterstatter Freiherrn ^bye verfaßte Gericht, welchtl, die Neue frcic '"ess c lll« ein ledcnsoolleS Dcnkmal dcr NcichS- und ^"fassunaslrcue des Herrenhause« rühmt, schließt mil l/n Antrage auf unveränderte Annahme des von dem "bgrordnetenhausc entworfenen Gesetzes. ^ Die im Abgeorinclenhause eröffnete Budget- ^/batte nimmt dic Aufmerksamkeit der Presse vor- "u«t»,d in Anspruch. Insbesondere sind es zwei «ebner. ?!'l deren AuSführunaen sich die Glätter beschäftign: ^ Abordneten Plener und Dunojewsli. Dem ersteren ?°m^en ^^efluchlling der Einkommensquellen zur Erhöhung Kommens viel auseinandersetzten. ,j ^>»« Neue Fremdem blatt beklagt den diirf. ss^" Inhalt der gehörten Aus>inandersetzunjien und 3"^t ullcs Positive in drei Vo>schläl,en: allgemeine ^slung, Confiscation der Güter der todten Her Ml. auS^ehenl-eu Vorschlages bcnnik' das ^I°tt, daß die Einführung einer Personal-Einkommm» "tuer einen wesentlichii, Bestandtheil des dem Hause "Olliegendell Sttuerreformwertes bilde. Mit d<:> von hehreren «rdliern uari^iten Vorschlaae der aU^cmeinen Abrüstung sei für das Budget, zumal für das nächst, ihrige, wcnlg gethan. Den ersten der drci Vorfchläae Ober anlangend, meint das Blatt, mühte. Hen Sicubel tlst das Recht dtS Staates auf die Güter der todten bond nachweisen. Auä, dieses Glatt bezeichnet schließlich ^le Ncde DunajewSti's als die bedeutei'dstt und iittcr» ^ ^anleste der bisherigen Budgetdebatte. Die M 0 rae« P 0 st tommt zu dem Schlüsse, daß ^t gesetzlichen Mittel ergriffen werden müssen, n,n die ""ldtrungen deS HeeresbndgetS auf ein natürlicheres ^d den traurigen VcrlMuisfen der Gevöllrrung cnt, l^echenderes Maß herabzndrücken. Das Frcmdenblatt ertlürt fich, wlewol rück» ^ltslos die Nothwendigkeit einer durchgreifenden Re-!?^ unserer Ehe^esctzgebung anerkennend, gegen die ^bce. dieselbe noa) in dieser Session in Angriff zu nehmen, da wichtigere Fragen vorliegen, die der Reichsrath noch in dics:r Session erledigen müsse. Als solche bezeichnet und begründet das Olull dir Zoll- und die Eisenbahnfrage mit den zahlreichen, sich an die Lvsung der letzteren knüpfenden Detallfragrn, — Was über die ungarische Anlehsneoperation bisher verlautet, berechtigt, sagt die Tagesprcsse, zu dem Ausfpruche, daß Herr v. Szell sclnem Vaterlande, fount ouch der Monarchie einen Dienst von uuabschdarcr Tragweite geleistet hat. Die Presse bezeichnet die Meldung, daß der französische Minister des »cußern die Asfembl6e.Vtr-Handlung üler die egyptische Oerich tsref0rm benutzen werde, um nicht nur seme Haltung in der erwähnten ftraae und in der des Anlaufes der Suezkanal-Nctien zu rechtfertigen, sondern auch über die allgemeine Laye Aufklärungen zu geben, welche die FriedenSauSfich-ten in wül'schenswerthester Weise kräftigen werben. Es fei das letztere umsomehr anzunehmen, als der Duc Dlcazes, wenn er einerseits aus dem Oelbduche nach-wciseu könne, daß er die Entwicklung der Dinge in Eayptcn mit voller Aufmerksamkeit überwachte, anderer, scits das unbedingte Friedensbedürfnis Frankreichs als einzige Norm seines Verhaltens aeaenüber England zur Geltung iirina.cn dürf?. Die Resignation, welche die Polity 5e« Dut Dccaze« in all«, scl«h«l ?"we» schaffenden Verknüpfung dcr mathematisch "°"en Real- und der phuntastisch-romantischen Ideal. t°l besser Traumwelt, und das durch und durch Cha- kl "istisch. des Schaffens mü der Schöpfungen faßien !>°1«n einem andern Ort in einen Satz zusammen, an ^ Nr nichts zu ändern finden. Wir sagten: Sollen v . ln einem Paradoxon reden, so ne.wcn w.r das 'i 7" Autor Auszeichnende die Ph°"tast't des Ma er.a. i d>*' und in,°fern ist er wiederum emc Erscheinung Insten Schlags Also ein Talent des äußersten Dua b>' das «der - um ein zweites Paradoxon zu "lchtn ^. ^ . ^ .^i„en «us die mathemattsch. «" Wechnungs. und Eonstructionspunlte die vog.t Unmöglichen aufbauen will. . , ^, , ... Oh, Thüricht. wer einem Auto d.eser Art gegenüber <" ausschlaggebendes glaubt gesagt zu h°ben m.t der - er belehre nicht, er verw.rre Wer ,0 rede, o^t kntwcder die Unkenntnis mtt den Werten Verne's ^ den Mangel an besonnener Abstractionslrast, die lt,."ler ja ^den Augenblick jene Grenzen zwischen ^tm -Men und phantastischem Rechnen und Träumen l »l, ^""den läßt, welche das mächtige Gcstaltungstalcnt l ""or«, ästhetisch fein operierend, allerdings vorweg verwischt. So gilt uns denn in Verne'S Romanen die eine und die andere Seile gleich viel, die auf Belehrung abzielende und die der poetisch-ästhetischen Unterhaltung dienende, sonach nicht der eine oder dsr «ndere Zweck abgetrennt, sondern der Doppelzweck. Wir schätzen die verwegenen Phantaftegebildc, o/.s freipoctlsches Spiel — wir werden mächtig erfaßt und eingesponnen in dieses neue Märchenfeld, das Märchen deS Realismus, der Materie. Aber wir respcctieren auch die anmuthende Verbreitung populären Naturwissens aus allen Zweigen, jene auf die fesselndste Art angebrachte Oelehrung, welche von allen Ecken und Enden her Naturtennlnisse in Kreise hineintragt, die sonst nicht so schnell und jedenfalls nicht so gierig danach greifen möch' ten. Man unterscheide wol, und man fordere nicht, was man nicht darf: Verne ist nicht Mathematiker noch Astronom, nicht Verfasser von Physikalischen oder mecha» nischen Hand» und Lehrbüchern, er ist und bleibt Romanschriftsteller. Aber er streut in elegantester und gewandtester Weise eine erstaunliche Fülle von Kenntnissen hin, au« allen Kreisen, und der Leser wirc» um so eher ver« anlaßt, davon Notiz zu nehmen, als ohne ihre Unterlage die gewaltigen phantastischen Constructions, die er aus dcr unerhörten Multiplication der realen K.afte herausschlägt, absolut nicht verständlich sind. Uebrigens bedarf er, um die wunderbaren Reisen nach dem Mond und um dcn Mond, nach dem Mittelpunkt der Erde 20,000 Meilen unter'm Meer, die Fahrten nach dem Nordpol und in die nie erreichten Eisgefildc des äußer, sten Südens, die erstaunliche Schnellrcije um die Erde, die Forschungen in ganz unbetannten Erdgürteln, die Ballonfahrten und Dramen hoch in den Lüften auszuführen — er bedarf zu diesen fabelhaften und glücklich, erreichten Zwecken solcher Träger, die er heroisiert. Da» mit sie groß genug seien für die tollkühnen Unternehmungen, muß er ihnen an Geistes- und Körperkräften titanenhafte Dimensionen geben, ihnen einen Much uud eine Energie zusprechen, die alles ertragen und alle« überwinden. Dadurch nehmen diese Gestalten selbst et»as mysteriöses an, das gqnz eigenen Zauber auf sie wirft, aber auch mehrfach eine ins Düstere und Melancholische hinüberstreifcnde Grandiosität entwickelt, etwas dämonisches an sich trägt. Überhaupt schwebt immer eine unbekannte Riesenm^cht über diesen ftromcthvijch.gigantischen Unternehmungen und läßt sie gelingen. Die specifisch wissenschaftlichen Hilfsmittel sind unübersehbar: eine Masse auS auen Jahrhunderten gezogener geschichtlicher Daten über Erfindungen, Entdeckungen, mechanische Eonstruclionen, über die Fortschritte in den Ein clwissenschuslcn; Aufbau und Aufnahme phllo-sophisch'wisscnschafllicher Theorien der allervcrichiedensten An; Rechnungen über die Distanzen, die Mattrien und Medien; Darlegung physischer Gesetze und mechanischer Eonstructionen höchst verwickelter Art; Eomposition, Wesen und Wirkungsweise der verschiedenartigsten Materien, die gewaltigsten Vermessungen am Himmel und aus der Erde; Bahnberechnungen, kichteffecle, Tempera-türmte, Höhenmessungen, Gesetze der Schwere, Bestimmung der Anfangs- und Endgeschwindigkeit stiegen» der Körper unter Einwirkung mannigfach sich kreuzend« Kräfte; die ungelösten Fragen des Himmels, so über die Mondbewlchner, den Vau der Erbrinde und die 2212 Ziffern einzutreten bereit war, konnte nicht umhin, der Befürchtung Ausdruck zu geben, daß man in den finan. ziellen Opfern weiter gegangen sei, als die« die Lage des Staates gestatte. Heule ist die Befürchtung zur Wahrheit geworden, heute werden wol die meisten Stim» men zugeben, daß man damals zu weit gegangen sei und daß man auf diesem Gebiete absolut nicht das rechte Maß einzuhalten verstanden hat. Meine Herren, Seine Excellenz der jetzige Herr VandesoerlheidigungSminister hat sich damals al« Regie« rungsoertreter mit Nachdruck auf einen Ausspruch Scharnhorst's berufen, der ungefähr lautet, daß das Heer den Verhältnissen jedes Staates angepaßt werden muß. Meine Herren, ich accepliere diesen Ausspruch vollkommen und ich glaube, daß heute lein Zweifel mehr sein kann, daß für unsere staatlichen Verhältnisse unsere Kriegemacht nicht angepaßt, sondern daß sie zu groß ge» worden ist. Ich spreche heute nicht von Ziffern, ich werde mich nicht in Details einlassen und sagen, ob das Heer von 800,000 Mann auf 750,000 oder 600.000 Mann Kriegsstärke reduciert werden soll, allein das behaupte ich, daß endlich die Regelung unserer finanziellen Ver. Hältnisse auch in dieser Frage inbetracht gezogen werden muß, und ich glaube, daß das Abgeordnetenhaus schon gegenwärtig Ursache hat, sich mit der Frage zu beschäf, tigen, damit wir zu der Zeit, wo es möglich sein wird, wieder bezüglich der Bewilligung der Kriegsstärke und der Contingents Reparlierung unser Recht vollständig auszuüben, in der Lage sein werden, das richtige Maß zu treffen, welches geeignet ist, einerseits die Machtstel' lung des Reiches nicht zu erschüttern, anderseits aber die finanziellen Verhältnisse des Staate« auch in der richtigen Weise zu würdigen. Meine Herren, es ist ja lein Geheimnis — um noch ganz kurz bei dieser Materie zu bleiben — daß «in gewiegter Militär sich dahin ausgesprochen habe, daß eine Reduction der Armee in dem von mir ange» deuteten Sinne ganz am Platze, gestattet und ungefähr« lich ist, und ich glaube, e« ist dieS auch ganz begreif, lich, weil, wenn man nur die Wahl hat zwischen einer übergroßen Armee, die wir, trotz aller mißlichen Opfer, die wir zu bringen bereit find, nicht vollständig be. waffnen, nicht gehörig schulen können und bei welcher der finanzielle Ruin des Landes nebenher läuft, und zwischen einer angemessenen reducierten, aber doch noch immer sehr mächtigen HeereSmacht, die wir vollständig schulen, gut bewaffnen können und hinter der elne steuer» kräftige, wohlhabende Bevölkerung steht, da kann auch vom Standpunkte des Militärs aus die Entscheidung nicht zweifelhaft sein, so daß die Ldsung dieser Frage in dem von mir besprochenen Sinne nicht nur vom finanziellen und wirthschaftlichen Standpunkte absolut nothwendig ist, sondern auch vom Standpunkte der Machtstellung und Wehrfähigkeit des Reiches sich als die zweckentsprechendste herausstellt. Wenn ich nun alles dasjenige zusammenfasse, waS mir maßgebend erscheint für die Beurtheilung unserer heutiger, finanziellen Lage, so gelange ich zu dem Schlüsse, daß diese unsere Lage zwar lrine verlorene und leinl Verzweifelle genannt werden kann, aber eine überaus ernste und entscheidende ist, daß von allen Seiten Hand angelegt werden müsse, um eine dauernde Besserung zu erzielen, und um unS nicht — wenn ich so sagen darf — immer nur an den äußersten Grenzen unseres finanziellen Existieren« zu halten, sondern um unsere Lasten so zu regeln, daß sie fortdauernd ertragen werden können, ohne auf der anderen Seile zu schwere Schäden nach fich zu ziehen. Wenn ich sehe, daß dieser Weg, der unS allein zur Besserung unserer Zustände vorliegt, ein so ungemein Komposition des Erdinnern bis in riesige Tiefen, die auf dem Festland und in den Meeren vorkommenden organischen Schöpfungen und die vorweltlichen Gebilde; Operationen, Rechnungsaufgaben, Instrumente und Apparate der mannigfachsten und sinnreichsten Art u. s. w. u. s. w. Kurz, die Aufzählung ginge ins Ungemessene. Das eigentliche Prachtmoment in Verne's Darstellungen sind die Bilder der continentalen, der maritimen und der Himmelslandschaften. Man nehme den Anblick deS Himmels in einer dem Mond zustrebenden Höhe oder den des Mondes auf der von der Sonne abgewen» deten Seite; man durchwandere die mit einem Reiz düsterer Art und einem fast geheimnisvoll fich ausprä« genden Leben ausgestatteten Reiche des alleräußersten Südens und Nordens; man blicke in jene unermeßliche Höhle mit dem Riesenmeer tief unten im Erdenschoß und mit der ganz erstaunlichen Wunderwelt der Ur. schöpfungen; oder aber auf die Atlantis als untergegangenen Erdtheil mit den Resten des organischen und des Menschenlebens — die letztern zwei Gemälde insonder. heit von grandios»majestätischer Wirkung; man mache den fabelhaften Spaziergang mit und die Iagdstreife« reien auf dem Grund des Meeres; man streiche im Ballon über die unzugänglichen Wüsten und mephitischen Sumpfgegenden Afrikas hin. Wir müssen auch hiermit «nem sehr gedehnten Undsoweiter schließen. So liegen fte vor uns. lebensvoll, anschaulich, springend, greifbar wnd prachtvoll, groh und klein, Hunderte dieser Gemälde. Dr. I. I. Honegger. schwieriger, ein mit den grüßten Aufgaben meist wlrth. schaftlicher und finanzieller Natur erfüllter ist. von deren Lösung unsere künftige staatliche Existenz abhängt, so möchte ich mir zum Schlüsse noch eine Bitte an alle verehrten Mitglieder des hohen Hauses zu richten erlauben, es wäre dies die Bitte, daß wir bei jenen großen und schwierigen Fragen, die wir künftig im Interesse der Hebung des Verkehres, der Production, der Steuer, traft u. s. w. zu lösen haben werden, nicht unnöthiger-»eise, wie es nach meiner Ueberzeugung leider heute schon geschehen ist, politischen Hader und alte staats« rechtliche Zänkereien hereintragen. Ich glaube, daß auch die Herren von der anderen (rechten) Seite des hohen Hauses gewiß dasselbe Inler» esse wie wir haben, daß diese rein sachlichen, rein neu» traten Fragen in einem für uns alle gleich günstigen Sinne gelöst werden. Unnöthige Recriminationen und dergleichen können doch zur Besserung unserer Zustände, zur Lösung dieser Fragen unmöglich beitragen, sondern nur zu einem schlechten Ende führen, von dem auch sie betroffen werden. Ich bin aber auch überzeugt, daß auch wir genöthigt sein werden, bei der Lösung dieser bevorstehenden wirthschllftlichen Kämpfe so manche« Ideal, so manchen Wunsch bei Seite zu lassen. Und so wiederhole ich es noch einmal: Vereinigen wir uns zur wirthschaftlichen und finanziellen Arbeit, da» mit wir baldige und möglichst große Erfolge ernten und unsere gemeinsamen Interessen die beste Verwircklichung finden. Ich hege die Ueberzeugung, daß die Bevölkerung aller Kreise, sowol jene, welche hinter ihnen, als jene, welche hinter unS steht, hierin mit mir übereinstimmen wird, denn auf allen Seiten ersehnt man vor allem, eine zweckmäßige Verbesserung unserer finanziellen und wirthschllftlichen Angelegenheiten. In diesem Sinne möchte ich Sie, meine Herren, bitten, an die Beurtheilung unserer finanziellen Verhältnisse und an die Berathung des Budget zu gehen. (Beifall links.) 156. (Abend-) Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 6. Dezember. Abg. Dr. Prajal nimmt in der Fortsetzung der Generaldebatte über das Finanzgesetz das Wort. DaS jetzige politische System sei nicht geeignet, die Pro-ductionskraft und damit die wirthschaftlichen Verhält« nisse zu heben. Ebenso bringen der Dualismus und seine Eonsequenzen in der Zollfrage den empfindlichsten Schaden. Das jetzige System müsse verlassen werden, dann lünnten auch die Landtage in Action treten. Abg. Dr. Wedl wünscht, den staatsrechtlichen Hader fallen zu lassen und mit der Regierung ein thatkräftiges Handeln einzuleiten. Abg. Dr. Dunajewsly bezweifelt den pral. tischen Werth dcr vorgeschlagene» Mittel. Die Abrüstung könne nicht auf Kosten der Machtstellung des Reiches geschehen. Damit sollen die Eroberer beginnen. (Äravo.) Redner bespricht die Situation der Landwirthe in eingehendster Weise, desgleichen die Verwaltungszustände und verlangt eine gerechte Vertheilung der Ausgaben nach Maßgabe der Bedürfnisse. So sei im Punkte der Eisenbahnen für Galizien nichts gethan worden. Redner wünscht gleichfalls ein einheitliches Zusammengehen, da« mit Oesterreich vor den gefährlichen Folgen eines Irr» thums seiner Söhne bewahrt werde. (Großer Beifall.) Abg. Graf Spiegel weist auf die Zolloerhand« lungen und die künftigen Verhältnisse zu Ungarn hin. Die Regierung möge sich über ihre Auffassung in die» ser Frage äußern und könne auf allgemeine Unterstützung sicher rechnen. Nachdem noch Dr. Oelz die Budgetdebatte zu heftigen Ausfällen gegen das parlamentarische System benützt hatte, wird die Sitzung um '/»10 Uhr ge» schlössen. 157. Gitznng des Abgeordnetenhauses. Wien, 7. Dezember. Abg. Graf GolejewSti leistet die Angelobung. Die Generaldebatte über das Budget wirb fortgesetzt. Abg. Skene bedauert, daß die Regierung den Reichsrath nicht um 14 Tage früher einberufen habe, man könnte dann leichter mit dem Budget fertig wer« den. Redner glaubt nicht, daß der Finanzminister in seinem Exposs die Finanzlage beschönigen wollte, wie denn überhaupt auf diesem Gebiete ungemeine Schwie» rlgteiten sich darbieten. Den Vorwurf, daß die Delega» tionen nichts geleistet haben, könne Redner nicht yelten lassen. Ebenso müsse er auf die großen Fortschritte im Unlerrichtswesen verweisen. Die Subventionen und Do-tationen seien von Jahr zu Jahr gestiegen. Solche Aus. lagen müssen, wenn sie nicht gleichen Einnahmen be« gegnen, ein Deficit hervorrufen. Man mache der Re< gierung zum Vorwürfe, daß sie manche Eisenbahnen begünstige. Was ist da zu verwundern? Hat nicht das Haus selbst Eisenbahnen, die es unterstützen will? Hin-gegen glaubt Redner, daß trotzdem im Budget bedeutendere Abstriche möglich wären. Dies wäre um so noth' wendiger, als ein Nachlragscredit zu erwarten steht, der durch die kostspielige Verpflegung der Flüchtlinge im Süden des Reiches begründet wird. Redner will die größte Sparsamkeit. Was nicht unbedingt nöthig, soll «strichen werden, die Beamten auf die nothwendigste Zahl beschränkt und mit dem Elsenbahnbau s° lange gewartet werden, bis die Mittel hiezu vorhanden ftnd-(Bravo) Abg. Fürst Ezartorysli sagt: Das vom «v< geordneten Dunajewsti entworfene Bild bedarf noch emer politischen Ergänzung. Die Minorität des HauseS konnt sich unmöglich der Täuschung hingeben, als würde es ihr einmal gelingen, ihre Wünsche in diesem Hause zur Geltung bringen zu können. Andererseits aber stütze dlt Majorität die Regierung selbst nicht, ein Beweis. l>ah die Regierung selbst ihrer eigenen Partei nicht genug thue. Daß das anders werden müsse, stehe außer allem Zweifel. (Bravo rechts.) Abg. Fux polemisiert gegen den Vorredner. Was das Verhältnis zu Ungarn begrifft, so meint Redn», solle man nicht vor der Lösung zurückscheuen und die von dort kommenden Drohungen nicht fürchten. Abg. Dr. Vosnjak, die Maßnahmen der Rt' gierung kritisierend, vermißt die dringend gewünschte Preßfreiheit, wie die Festigkeit in der wirthschaftlich" Politik. (Bravo rechts.) Abg. Dr. Menger wendet sich zunächst gegen die Theorien des Abgeordneten DurajewSki, die wol sehr schön sich ansehen ließen, aber für das Wohl des St«»' te« von keinem Werthe sein können. Die Vorwürfe, daß Galizien vom Reiche oernach« lässigt werde, widerlegt Dr. Menger durch eine Reihe von Thatsachen. Wenn man der liberalen Partei schwache Fühlung mit dem Ministerium vorwerfe, so wäre allerdings eine engere Organisation aller VerfassungSparteien 5" wünschen. Das wirlhschaflllche Programm soll sein: Schutz der Landwirlhschaft und Industrie und die streng»" Sparsamkeit. (Lebhaftes Bravo.) Parlamentarisches. Die Regierungsvorlage, betreffend die Äbwicklul'S der Geschäfte der Staats.Vorfchußka ssen lautet, wie folgt: § 1. Die auf Grund des Gesetzes vom 13. Dtj^ ber 1873 errichteten Staats-Vorschußkassen, dann dett" Centralleitung sind spätestens mit I. März 1876 a«'' Mien. 3 2. Die Abwicklung der noch hängenden OM'. hat der Finanzminister im Einvernehmen mit demP^ delsminister zu übernehmen. Derselbe hat namel'tll< "^ die möglichst rasche Tilgung der aushaftendcn VoH, hinzuwirken und die zu diesem Zwecke dienlichen >" f regeln zu treffen, jedoch hiebei geeigneten Bedachts zu nehmen, daß eine Gefährdung des Bestandes l" StaatSvorschüssen »och im Rückstände befindlichen " nehmungen lhunlichst vermieden werde. , ^ 8 3. Die den Staat^Vorschußlasfen eingcli»"" Begünstigungen haben auch auf die im 8 2 des ^ würtlgen Gesetzes erwähnten AbwicklungSaeschäfle"" > dung zu finden. ^ § 4. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der »" machung in Wirksamkeit. . ^e 8 5. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes s'"° l Minister des Handels und der Finanzen beauftrag^, l Politische Uebersicht. Laibach, 10. Dezember. ..^„ Die ..Wiener Abendpost" schreibt: ,N"s ru,' . Blättern ist zu entnehmen, in welch' besonders ! cher Weise das Georgs.Ordensfest in «". ^ tersburg begangen werden soll und wie I" ^, höhte Bedeutung dadurch erlange, daß be" '" . .^e» Jahre versammelten Georgs-Ritlern das Glück or^ ^, ist, auch die Erinnerung an jene von Sr. ^aj^ ^, Kaiser Alexander II. vor 25 Iah«" "< " ^ll' Ehoi im Kaukasus mit persönlicher """" ^e führte Waffenthat zu feiern, für welche der ° ^ Ezesareoit« Alciander mit dem «>l.^ Kreuze ausgezeichnet worden ist. ,^s al" Das erhebende militärische Doppelfest. wc ",^ ^li 8. d. M. in Petersburg stattgefunden, dürste wo ^ ^ befreundeten Kai,erHöfen in Wien und ^" g^ als je den Wunsch rege gemachl haben, der ^ ^, langten Einladung freudigst zu F"^ sünlichen militärischen Ehrentag deS la»!""^ ^fteN des durch Entsendung nahestehender, '"« ° H^ze« mililärischen Orden und Würden bellelor" mitzufeiern . H,^ ^ In der That hören wir auch, daß dtt " '^^, Erzherzogs Albrecht nach Wunsche de« Kaisers Franz I°sep^^, laisecli^ i soll und daß der erlauchte Prinz von sei" " ^ra" Kriegsherrn auch mit der angenehmen Msg^ be wurde, Sr. Majestät dem Kaiser »let a^a dieser Gelegenheit daS Ritterkreuz des M»^ Theresien.Ordens zu überreichen. ^ Ozel Der ungarische Finanzmimsttr f" tmetenh"" legte am 8. d. dem ungarische n «^° ' , „ . den Gesetzentwurf über die N ent ena"^^cht ßl Derselbe besteht aus sieben P°"graph '' « ssass" den Ministerium Zwecke der Sch^M «^ > „ gebahrungsrescrve, zur Deck.'"« d ^m ^ M chiedenen Eisenbahnen zu Investteruny « , 2213 Aen werden sollen, endlich zur Vorbereitung und zum i» m ^" Convettierung der Vchahbons eine «»leihe " «elraqe von 80 Millions« Gulden Gold aufzu-^lnen, die mit 6 pZt. in Gold verzinst werden, ftcucl-, '^npel. und gebührenfrei sein und bleiben und weder "wlsiert. noch rückgezahlt werden soll. Vorläufig sei be M k Hälfte zu 80'/, PZt. zu begeben. Das HauS >l«loh, dlll Gesetzentwurf dem F,nal'zausschusse zuzu- da« ?'^ Vor^rbiitcn zu eincm Vcreinöaesctze für ^ kutsche Reich sind neuerdings wieder aufgc» '°lnm>>il worden. Es find?n darüber zur Heil Commis. tu« .. h"""en ttalt. Wie man der „Vreslaucr Zel-""« aus Vcrlin schreibt, handelt eS sich dabei nicht "' t'»e Vortue für d!c Dereils reichlich mit Arbeit ""lehene gegenwärtige Session. ^ Der flanMsche Minister dcs Aeußcrn, Duc , ^"zes, vertheidigte in der Sitzung der Assemble ^ ^erjaillcs die Gesetzvorlage über die Iustizr ef orm l.^Nhpten, indem er die Nothwendigkeit und Gc> luÜ ^^ "^" 9°"i Europa unternommenen Ver« "M« nachwies, an welchem Frankreich gleichfalls theil' M,cn müsse. Der Minister besteht auf der NotbMn. »mt oer Annahme dcs Gesetzenlwurfcs. welche sich auS ^, °lficieUen Zustimmung aller Mächte ergebe. F,anl. s«l> c ^^ für oc» Ktiedive un!' für Egypten siets freund-Mlllche Gesinnungen gehegt l er verlangt, daß die "llonalversammlung dieselben bekräftige. Es handle ^ letzt darum, ob Frankreich sich von dem europäischen ^Nttrl zurückziehe oder nicht. Nad Nationalversammlung in Versailles tin ^ "^ Lesung die Eonventio», zur Er>ichtung ^" internationalen Maß. und Gewichtsam teS vorl"^ "trwarf betreffs der egyplischcn Iustizreform» lde l^' ^" CommissionSaiUrag auf Per'agung, und llh. , ^ vom Minister verlangte Dringlichlci'. beschloß '"die zweite Lesung der Vorlag einzugche». ^ D>e belgische Deputicrt^ntammer genehmigte ^lumlni^ hjz Gesetzvorlage, betreffend den zwischen Hochland und Belgien zum gegenseitige»» Schütze der Iz,,^len und Fabrik zeichen abgeschlossenen ). ^ Hongkong wird vom 30. November gemeldet: <5 ^ch/en «us Peking zufolge herrscht dort wegen des g, ^büiss^ der jüngsten englisch-chinesischen ^lha„dlungcn ziemlich große Mißstimmung, na-?'"'llich unter den chinesischen Beamten. In Peking ^lde ^»^ Regierung deshalb in Placaten, welche in den Truhen angeschlagen waren, angegriffen. Die Placate Kurden durcy die Behörden beseitigt. ES verlautet, daß °'an euglischerseits in Erfahrung gebracht habe, daß die ^Nesischen Behörden bei der Ermordung Marqary's Mbetheillat acwestn wilren. Sc. Majestät Kaiser Don Pedro von Bra-«lien hat am w. Oktober die fünfzehnte Sitzung ae» Mossen. Von den gefaßten Beschlüssen h.)b dk Tyron-^dc hervor: Die Reform der Natioualgardc, wodurch ^r der Oarnisons- und Polizeidicnst abgcnunuxcn wnrdc; °lls „cue Conscriptionsgesctz; die Erhöhung ixo öoldcs ^r Mannschaft dcö Hccrcs und der Flotte; die Besorgung des Volksuntcrrichtcs; die Anlegung neuer Eisbahnen; dic Einrichtung neuer Ober-Appelationsgc-^chtr in verschiedenen Provinzen des Ncichcs; das Wahl-^^tz, „welches den parlamentarischen Unzuträglichkeiten Milft. die Wahlkreise erweitert und das Princip der ^erlvrlung der niedrigeren Classen (minorilik) bezweckt"; °>c den, Ackerbau gewährte Hilfe; die Amnestie der Bi< ^?fk, „welcher Onadenact zur Wiederherstellung der iwlschk^ Staat und Kirche nöthigen Eintracht und ge-Wcitigen Achtung bcitragcil werde." Am Schlüsse der ^loi^de heißt es: „Mit dc» auswärtigen Mächten bc-t'^n wir uns in gutem Einvernehmen. Ich danke Ihnen t»e« 3^ Einwilligung zu meinem zeitweiligen Verlassen ^ .Kaiserreiches, das seinen Grund hauptsächlich in dein filn ^^ ^^ Verlauf dicsc? HochverralhSprozesscs em» "st dle „Pol. Eors." auS Gruz nuchstchendcn L^erichl: ^ "Das Zeugcuocrhör wurde in der samSläglgen cy^lsitzung beendet. Um zu eruieren, respective zu G^ "irren. aus welcher Officin daS aufrührerische s^'^. ..Aufruf" hervorgegangen, wurden die Leiter b'c?. ^" »''"zcr Vuchdruckcreicn vernommen, wclchc ^.^Muthuu« auSsprachen. daß den Typen nach da« ltlti '" b.r ^cylliln.IoscfSthulcr Drnckciei anliefertigt h,' °ürste. Der OcschiiflSleilcr dieses Etablissements »H^t sich scinch gegen diese Ehre, worauf die fach-"ich« 'aen ^^«cn den Schluß folgern, daß dlcsc? H^V weniger »ls elegant auSg'stattcte Erzeugnis der l,„^°luei-spiclswcisc bereits die Qualität des BrnnnenwasserS im Qucllcnrescrvoir am Schloßberge nächst der Florians« kirche, das Wasser des Brunnens in dcr Kothgasse vi8-5-vi8 dem Hause Nr. 120 und das des bisher zugedeckten, Anige Jahre nicht i» Gebrauch gestandenen Brnnncns am Ialobsplatze, dessen Wasser nach chemi« scher Analyse als trinkbar und unschädlich befunden und dessen Wicderbrnützung beantragt und vom Etadtmagi-stratc auch angenommen wurde. Aus der bisherigen, nach Tagen zählenden Thätig, keit dcr Brunncnbcschaucommission strenge im Sinne dcr bestehenden Brunnrnordnuug läßt sich ermessen, daß lünsichtticb dcr Verbesserung öffentlicher Brunnen und Abstellung dcr Ucbclständc an denselben die Brunnen-bcschancommission eine genügende Wirksamkeit entfalten wird. Was jedoch die Prioatbrunnen betrifft, so wurde bei Activierung der Brunncnordnung im Monate Juni d. I. dcr H l4 derselben den, Publikum ins Gedächtnis Musen, welcher bestimmt, daß bei Errichtung eines neuen Brunnens, sowie bei jeder Reparatur von bc, stehenden Brunnen eine Anmeldung beim Stadtmagi-strate stattzufinden habe, damit die Brunncnbeschaucom-mission bei dieser Gelegenheit die Besichtigung des be-trcsscndcn Prwalbrunncns vornehmen kann. Ob nun diese Bestimmung von den einzelnen Haus- und Brun ncnbcsitzern befolgt werden wird, ist bei dem Hange nach passiven, Widerstände gegen jede behördliche, besonders stadtmagistratliche und sanitätspolizciliche Anordnung, wclchc den, Verständnisse dcr betreffenden Hausbesitzer entrückt ist und nicht direct ihrrn Vortheil fördert, kaum zn erwarten, wenn nicht die Bestimmungen dieser Brun> Neuordnung und besonders auch in vorkommenden Fällen die Strafbestinnnungcn derselben energisch durchgeführt werden würden. 2214 Abhilfe in der Wasserfrage. (Brunnenordnung). Für diese energische Durchführung der Brunnen« ordnung, sowie für die chemische Untersuchung aller Brunnenwässer, sowol in öffentlichen als Privatbrunnen und für Bewilligung der dazu nothwendigen Geldmittel möge sich diese Sanitätsenqußte durch eine in diesem Sinne zu fassende Resolution aussprechen. Für die Verbesserung des Brunnenwassers wird im hohen Grade auch indirect durch Einführung des oben« erwähnten verbesserten Senkgrubensystems gewirkt werden, indem das Durchsitern von Sentgrubenjauche in daL poröse Erdreich und in den benachbarten Brunnenschacht, und die Beimischung von Cloatengasen und Zersctzungsprooucten organischer Substanzen in das Brunnenwasser unmöglich gemacht wird, — während das jetzt bestehende schlechte Senlgrnbensystem diesen Uebclständen äußerst förderlich ist und zur Verschlech« terung des Wassers in den Hausbrunnen wesentlich beiträgt. Mit diesen halben Maßregeln dürfte vielleicht doch in der Wasserfrage Laibachs das Auslangen gefunden werden, bis es in einer ferneren Zeit die Stadts-finanzcn erlauben werden, an eine Wasserleitung auch für unsere Stadt zu denken und an den Ausbau derselben zu schreiten, welche uns das Wasser oer Gebirgs» quellen aus dcr Umgebung in die Stadt leitet und durch ein Röhrennetz die einzelnen Häuser mit Quell-Wasser versieht. (Fortsetzung folgt.) — (Tammlung für Nbbranbltr.) Für die durch Feuer verunglückten «nfassen in Großdorf, politischer Vezirl Gurlfeld, ist ein Sammlung«betrag von 8 fl. 64 lr, durch da« Gemeindeamt Schwarzenverg bei Idria bei der Nezirlshauptmann« schaft Loitsch eingegangen und seiner Veftimmung bereit« zugeführt worden. — (P er so nal nach ri ch t.) Die l. l. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst» und historischen Denk» male hat den Reichsrathsabgeordneten und Museumscuslo« für Hram, Herrn Karl Deschmann in Laibach, zu ihrem Lorrespondenten ernannt. — (Die Musikschule) der philharmonischen Gesell» schaft wird seinerzeit ihre Unterrichl«resultale in einem Schiller» concerte nachweisen. — (Casino restauration.) Morgen concertiert im Tlassalon die Mustllapelle des l. l. Infanterie.Regiment« Nr, 46. — (Veränderungen im L , hrft anoe.) Der Lehrer zu Rob, Herr Barthelmll «imooec erhielt die Lehrerftelle zu Fara bei Kostel; der für Tt. Peter ernannte Lehrer, Herr «aleutiu P i n. eine provisorische Lehrerstelle in Senosetsch. Fräulein Emma Tom an, bisher Lehrerin in Iudenburg, früher zu Luttenberg in Steiermart, eine Lehrstelle an der Uebungsschule der l. l. Lehre» rmueudildungsanftalt in GUrz. (Eine Vezirlslehrerconferenz) fand am 9. d. M. in Stein statt. Nn der Tagesordnung stand unter anderm die Wahl eine« Vertreter« des Lehrerstande« in den Vezirlsfchulralh. — (Lin SchllVenfeue«) brach in der Nacht zum 6. d. in der Holzfchnpfe der Schmiedswitwe Anlonia Mohär in V i» sch ° fI ack aus. Der Vrand griff weiter und verzehrte nebst der erwähnten Holzschupfe auch da« Dach des Golob'schen Hause«, mehrere unter demselben ausbewahrt gewesene Geräthschaften und Getreideuorräthe. Nntonia Mohär erleidet einen Schaden von 300 ft. und »aspar Golob van 1000 st. Dem Vernehme« nach soll der Vrand gelegt worden sein. — (Ungl ÜckSf» ll.j Sonntag, den 5. d. M. nachmittag um Zl/, Uhr lil«te sich die Schneemafse von einem Seitendache der Stadlpfarrlirche in Idria ab und verschüttete mehrere so eben au« der Kirche getretene Schulmädchen. Hilfe war allsogleich zur Hand und drei der Mädchen wurden sofort vom Schneedruck befreit, ohne besondere Beschädigungen erlitten zu hiKen. Man gab sich der Meinung hin. daß außer diesen verschüttet gewesenen und geretteten drei Mädchen lein weitere« Kind uuter dem Schnee liege. Nachdem jedoch die eilfjährige Lochler de« Vergmanne« Franz Pusch zur rechten Zeit au« der Kirche nicht nach Hause lam, begab sich der besorgte Vater zur Kirche, grub in dem Schneehaufen nach und fand seine Tochter bereit« leblo« auf; die angestellten Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. Da« Gemeindeamt in Idria verfügte znr Vermeidung weiterer Un« glllcksfälle die ungesäumte Abräumung der Schneemafsen von allen in frequenten Strassen und Gassen gelegenen Hausdächern. - (Weihnacht«» und Neujahrsfest.) Wie wir au« den Inseratentheilen unserer laibacher Vlätter entnehmen, rüstet sich die hiesige Handel«- und GewerbSwrlt bereit« mit regem Eiser für das bevorNehende Weihnacht«, und Neujahrsfest. Wir werden nicht unterlafseil. rechtzeitig eine Revue über die auf dem Weihnacht«, und Neujahrstisch exponierten Sachen zu bringen. — (Slove nische geitschr^ft.) Der belannte slovenische Schriftsteller Herr Josef Slrilar m Wi»n wird vom Neulahr 1876 an die slovenische belletristische (Halbmond) Zeitschrift ,2vou" (die Glocke) erscheinen lassen. Das Programm derselben signalisiert: Pflege der nationalen Interessen; Velchrung. Vildung und geistige Hebung de« Volle« : ehrliche Handlung; Ausrottung jedweder Rohheit, Gemeinheit und knechtischer Eigenschaften; Ver. edllllig des Voltes; vernünftiger, mnßouller Kampf für da« Recht und Schaffung einer Nalionalliteratilr. - Pränumerationsprei« ganzjährig 4 ft., halbjährig 2 fl,; für Schüler und Studierende ganzjährig nur A fl. Pränumerationen sind zu richten an die Redaction der Zeitschrift „2v«u", Wien. Hernals, paste rent»nte. Aus dem Verichtosaale. La ibach, 10. Dezember. Vor dem hiesigen l. l. Landesgerichte wurde gestern die sechste und letzte diesjährige S ch w u rg e r i ch t s s i h u n g mit der Hauptverhaudlung gegen Michael Zeller wegeu Verbrechen« des Diebstuhl« begonnen. Vor Eröffnung dieser Verhandlung richtete der Vorsitzende, Herr Landesgerichtspräsioeut Anton Gertschcr, an die erschienenen Geschworenen eine Ansprache, in welcher er die Vedeuti.ng »es GeschworuenamteS im Rechtsstaate betonte und die Geschworenen in sachgemäßer Form an ihre Pflicht erinnerte. Der Schwurgerichtshof bestand für den vorliegenden Fall außer dem genannten Vorsitzenden aus den Herren Landesgerichts» rathen Raimund v. Zhub er und Wilhelm Freiherr« v. Rech. bach als Rlchteru und dem Auscultanten Ludwig Perlo als Protolollfuhrer. DieGeschworenenbanl bildeten die Herren: Matthäus Zuftan, Johann Kozjel. Anton Ritter v. Gariboloi. Andreas Drzmantl, Karl Kauiü, Johann Erlas«, Josef Pintbach, Johann Berhouc, Otto Dettela. Lorenz Aljaniii. Sebastian Trampus und Ialob Tomc. Die Staatsanwaltschaft vertrat Herr Sub-ftitut Gerd esiö, die Vertheidigung führte Herr Dr. Mosch6. Dem Angeklagten Michael geller wird oou der Anllage zur Last gelegt, er habe in der Nacht vom 13. zum 14. Ollober l. I. feinem Dienstgeber ein Pferd im Werthe von 300 Gulden, einen Haushund und einiges Pferdegeschirr entwendet, und habe sich damit von seinem Dienstorte drei Stunden Weges nach Lee« m Oberlrain entfernt, wo er alles gestohlene Gut mit Ausnahme des Pferde« sofort verlauste und de« andern Morgens verhaftet wurde. Da der Angeklagte geständig war, bot die Verhandlung wenig Interessantes, Nur rücksichtlich der Äewerlhilua. des Pferdes auf 300 st., welche den Hähern Slrafsatz von 5 bis zu 10 Iah: ren begründet, entspann sich eine Lontroverse der Ansichten, welcher auch der Gerichtshof in der Fragestellung Rechnung trug. indem er eine Evemmllsiage für dm Fall dcr Acnieluung der das Äu» llagefactum erschöpfenden Hauptfrage dahm stellte, ob die erwähnten gestohlenen Gea/nstänbe den Werth von 300 fl nicht über» steigen. Die Geschworene» beantwortete» nach einer lurzen Berathung die Hauptfrage einstimmig mit „nein", die Euentual-frage einstimmig m«t „j a". Nach diesem Verbiete fällt das vorliegende Delict unter den Strafsah von 1 bis zu 5 Jahren. Der Gerichtshof machte bei Vorhandenfein überwiegender Milderungsumstände von dem ihm nach ß 54 St. G. zustehenden außerordentlichen Milberungsrechte Gebrauch und verultheille den Angellagteu zu 10 Monaten schweien Keilers. Auf da« im heutigen Vlalte enthaltene Inserat der Oaul-firma N. Goldfarb in Hamburg wird besonders aufmerl-sam gemacht. _____________ Wir machen hierdurch auf die im heuligen Vlatte stehende Annonce der Herren Kaufmann H Simon in Hamburg besonder« aufmerlsam. E« handelt fich hier um Origlnallose zu einer mit Hauptgewinnen ausgestatteten Verlosung, daß sich auch in unserer Ge«end eine sehr lebhafte Vetheiliqlma. voraussetzen läßt. Di:ses Unternehmen verdient da« volle Vertrauen, indem die besten Staatsgarantien geboten sind und auch vorlienanntes Hau« durch ein stet« streng reelles Handeln und Auszahlung zahlreicher Gewinne allseits belannt ist. H!s unterstützende Mitglieder der laibacher srciw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeitrag pro 1675: Herr Krisper Josef........ mit 10 fl. „ Krisper I. V........ « 10 „ „ Mahr Ferd......... „ 5 „ Frl. Luckmann Jeanette...... „ 10 » (Wird fortgesetzt) Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 10. Dezember. DaS Abgeordnetenhaus er-ledigte die Oudgets der Ministerien deS Innern und der Landesvcrcheidiguiii! und setzt morgen die Debatte über duS Cultuebudaet fort. Der Strafyesctzausschuß nahm den vom Iustizminister bekämpften Antrag auf Nbschas' fung der Todesstrafe an, beschloß die Beibehaltung der Todesstrafe in Standrechtsfällel,. Vudapest, 10. Dezember. Der Finanzausschuß nahm den Gesetzentwurf über die Rentenanleihe an. Versailles, 10. Dezember. Assemble. Einige w gilimisten protestleren gegen die Aufnahme ihrer Namen in die neue Senatorenliste. winters Veitagungsantrai wurde abgelehnt und die Senaiorei'wahlen fortgesetzt. Konstantinopel, I0. Dezember, (iin Telegramm Rauf Pascha's vom 4. d. meldet neuerliche Erfolge oer Türken bei Piva. __________ Berlin. 9. Dezember. Die Großmächte sind ent» schlössen, trotz der von Mahmud Pascha aufgestellten Reformuorschläge ihrerseits die vom Grafen AndrM ausgearbeiteten Forderungen der Pforte kundzugeben. D>e übrigen Mächte, welche den Vertrag von 1856 gara«' tierten, sollen aufgefordert werden, sich dem Schritte d" drei Kaisermächte anzuschließen. Detmold, !>. Dezember. Dcr Fürst von Llppe ist gestern abends um 10'/, Uhr gestorben. (Der Verstorbene, Fürst Leopold, war 1821 geboren und regierte seit 1851.) _________ Teiegruphischer Wechselcurs vom 10. Dez?mber. ,2^,. Papier - Rente 69 36. — Silber - «eilte 73 45 - ^"v" Staats-Nnlehen 111 80. — Vaul-Nctien 924 —. Hredit-VclU' 205 75, London 113-80. - Silber 105 50, K, l, M'""^ laten 5 28. — Navileansd'or 9 10'/,. — l00 Reichsmarl 5b-^ Wien. 10. Dezember, 2 Uhr nachmittags. (SchlußlH' «lreditactien 20570, 1860er Losr ,1180, 1864er Lose 13°^! ilsterreichifche Rente i» Papier 69 35, Staatsbahn 296'—, "":" bahn 182 50, 20. Franlenstülle 9 10, ungarische 2«!»!°"" 203 50. izsterrnchischc Francobaut 31 50, iisterreichische Angl"?" 9910, Lombarden 108 25, Unionbanl 80 25. austro-orientl»«!" «ant — —. Lloydactien 353—, austro-oltomanische Vanl^'^' tüllische Lose 3150. Lommuna'-VInleheu 102—. EM"" 138-. Flau. ___________________________^«---^ Verstorbene. ,^ Den 3. Dezember. Ursula Wohinc, Schmied»e!s>e Witwe, 63 I., Stadt Nr. 160, Lungensucht. ^„^. Den 4. Dezember. Maria Simonrtti. bilrqerl, ,!" tiers» und Hausbesitzeis-Tochler. 35 I., Stadt Nr, 6, <«"^ lähmung, . Maria Dolmc. Inwohnerin, 62 I.. 2'°'Upil' Älteröscliwäche. Maria Oresel, Arbeitersgattin. 5»2 3',«5. lpital, Lungeutuberculoje. Mar,a Märn. Inwohneritt, ^ Civilspital. Wassersucht, , w.ndstili Hvh"""" e AtNi"" Morgenroth, tagüber heiter. Sonnenschein, dun»'» ^.^^ sphäre, Alpcnglllhen. Nbendroth. Da« Tagesmittel ralur - 113', um 10 7" untcr dem Normale. ^ '^^«„nn'ulillche! ^l:t»alt!Us: lD llumar ><>">''___-------< ^i^^s^n^vi^i- Wien, 9. Dezember. Die «ürse war wenig animiert und zu tleinen Rückgängen um s« geneigter, da Gerüchten zufolge in der Manufaclurbranche ein F» Ovls^nl/vl-lU/z. ziemlich bedeutenden Passiven vorgekommen sein soll. -^^e V«Id lwa« »'ai- ) ^ (.....kftLO i,9<<0 Fedruai«) """ (.....69 80 69 40 Lose. 1829........ 246 — 249 - ^ I8K4........ 1l)v2l» 10« 7b , 1860........ 111 90 II« 10 « I860 zu lovfi. ... 11»— 118 b0 ^ 1864........ 1»4— IV4zlb DomUneli-Psaudbriefe .... 12950 1V0 — Prümienanlehen der Stndt Wien 102— 1C3 50 Vöhmen , a,^..«. l . . 101 — 102 - «alizien ! ^""' l . . «6 20 8b 75 VitbenbUrgen l ^5.. 1 . . 7940 7980 Ungarn ! last«"» >. . ^40 81-- Donllu-Uel,ulierun8«'Lose . . 10660 10690 Ung. Eistl,vlll,n-Nn!..... lvl 80 10» »0 Un«. PrämitN-knI...... 78 2b 76 b0 Wiener kommunal, «nlehen . 80 2b 90 40 «»« «rebitanstalt........ 207 25. 207 50 «lredilanftllll, ungar..... 2l b L« 2< b 75 Deposilenbanl....... 184— IN5-— Lsc.mpteanftalt...... 70b— 715 — Franco-Vani....... 82- Joseph - Vahn ... 162 — 1«v-— Lemb..«lzern.'Iafsy.V»hu . . 1k8«b I«8 7b l'lcvd.Ossslülb........3b8— l»bb - 0estnl. »ioidwtftbahn .... 14d — 14llb0 G«lb Na« «udolf«-Vahn....... 131— >8I b0 Staatsbahn........ 2tts,'5s> 396-. Slldbohn......... Il)950 109-50 Theiß-Bahn........ 191 - 19» - Ungarische Norboftbahn . . . 118 - 11850 Ungarische Ostl"lhn..... 41 - 4l b0 Tramway-Oefeüfch...... 8bb0 8650 vaugelellschafte». «llg. »fierr. Vaugesellschaft . . 9- 9b0 Wiener Vaugesellschaft..... 2150 22 — Pfandbriefe. Mg. vften. «obencredit . . . 100 — 100 b0 dlo. in 88 Jahren 89 7b 90 — siationalbaul ü. W..... 96 40 96 60 Uvg. Vodencrebit...... 8V'— 86 lib Prioritste«. Elisobeth.-V. 1. «m..... 91 — 91 50 tzerd.-slordb.-y....... 102 2b I025<. Fronz-Iostph-V....... 95-2b 9b 50 Val. Karl-Ludwig-«.. I.Em. . 96 2b 98 50 Oefterl. «ordlveß.«..... w— vb bO 70 75 "' Siebenbnrger...... ,48 f>0 l4«'^ Staalsbahn........ ^h b0 1A < SUdbahn k 8«/.......90 bl) ^.^ 5«/......' 824' A SUdbahn. Von»...... ßb i0 bv« Ung. Oftbahn..... ' Prtv-tl-ft. ^ ^8^ «redit.L..........i»60 ^ «udolf«-L......... Wechsel. ^ ^- Augsburg......... sibSo A50 ssranlfurl......... 55-40 fv^ Hamburg........' n» »0 N" ß London ......... 45l>b ^ Pari« ........' Ducaten ... - ^"./'9.^ «rainische ««ndenttaftun^^ ^^