Nr. 233. Tmmcrstag, 10, Oktober 1907. 126. Jahrgang. Mbacher Zeitung Vrannmeratiunspreis: Mit P ostverj e,>. du ny: gaozjaliriss 3« X, halbjährig lö li. Im Kontor: ganzjährig « X, halbjährig 11 X, ssür bic Zustellung in« Haus ganzjährig 2 ü. — Insertiünsnebühr: ssür lleinc Inserate biö M 4 Zeilen 5!i b, grünere per Zeile 12 k; bei ötterr» Wiederholungen ver geile 8 k. Tie «Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mit «»«nähme der Tonn- und Feiertage. Die Ndminlftvntion befinde! sich «llngrekplay «r, 2, die «cdaltion Talmatingasse Nr. IN. Sprechstunden der «rdaltillii vo» « bis 10 Uhr vormittags. Unsranlierte Briefe werden nicht angenommen. Vln»u>lripte nicht zurückgestellt. Amtlicher Heil. Den 8. Oktober 1907 wurde in der k. t. Hof. und Staats-druckrci das xcil. und X(>VII, Stück der ruthenischen und das 0III. Stück der böhmischen Ausgabe des Reichsgesehblattes ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 8. Oktober 1907 -» vom 27. September 1907. Tie im Verlage dcs A. Richter in München erschienenen Druckschriften: «Vor dem Schwurgerichte!» gedruckt bei Th. Michl, Vuchdruckerei tossllth iu Körliienil reagierend: Ten Wliiisch des Herrn Kossnth, das; der Ausgleich fiir zehn Jahre znr friedlichen Entwicklung des Vaterlandes beitragen möge, hegt inan alich in Österreich. In diesem Plinkte begegnen sich nicht nnr die Regiernngen, sondern anch die Völker. Tie „Reichspost" warnt davor, das; mau die ^nstimmnng der Ungarn etwa durch gelvisse Zu-geständinsse anf militärischeni Gebiete erkaufe. Tie chrisllichsoziale Partei niüsse verlangen, das; ihr hierüber reiner Wein eingeschenkt werde. Anch das sei eine Bedingung für die parlamentarische Erledigung des Alivgleichs. Tas „Vaterland" meint, man könne wohl von Ausgleichsvereiubaruugen der Legierung, aber noch lange nicht von einem wirklichen Ausgleich sprechen. Nnn komme ersl die alte Ansgleichsmarter dnrch die Parlamente, wenn auch in anderen Formen, als seit 1tt!)l>. „Tie Arbeiterzeitung" führt aus, das; das, was die Minister bei den Ausgleichsverhaudlnngen etwa vcrsänmt habeil sollten, vom Parlamente nach-geholt werden wird' denn auch in der Prüfung der Ausgleichsvereiiibarnngeii wird sich das Parlament des allgemeinen Wahlrechte von dem Groß-grundbesikerparlament unterscheiden können und unterscheiden wollen. Wechsel in der Diplomatie des deutschen Reiches. Tcr deutsche Botschafter am Wiener Hofe Graf Wcdel wurde zum Nachfolger des Fürsten H o h en l o h c-La ng e n b u r g anf dem Ttatthalterposten von Elsaß-Lothringen ansersehen, (>>raf Wedel wnrde durch deil Ttaatc'sekretär des Auswärtigen Amtes v. Tschirschky erseht lind an dessen stelle tritt der Botschafter in Petersburg v. 3 ch ö n. Tiefer Wechsel in dor Reichsdeutschen Tiplo-matie bildet den Gegenstand der Besprechung in den meisten Blättern. Tas „Fremdenblatt" schreibt: Mit dem herzlichsten Bedauern wird in Wien die Meldung auf genommen werden, das; Graf Wedel das Botschaftspalais in der Metternichgasse verläßt; er zählt wohl in den hiesigen politischen .^reisen zn den geschätztesten uild beliebtesten Mitgliedern der auswär-tigen Tiplomatie. Graf Wedel erhält einen Nachfolger, der bereits an leitender Ttelle seine hohe staatsmännischc Begabung bekundet hat. Tie Wle> ner Tiplomatie gewinnt an dem nenen Botschafter des Tentscheu weiches einen bedeutenden >topf mit markanten Zügen, die Wichtigkeit seines Amtes wird durch die Wahl, die >taiser Wilhelm getroffen, in bedentsamer Weise gekennzeichnet. Tie „Nene Freie Presse" widmet dem ans Wien scheidenden Botschafter Grafen Wedel Worte größter Anerkennnng. Er sei hier als Frennd auf genommen worden nnd habe dnrch scin vertrauen erweckendes Wesen die günstigen Bedingungen, die das Bnndesverhältnis jedem Repräsentanten Tentschlands schon von vorneherein sichert, nnr vermehrt. (5r fühlte sich stets als der Verbündete, nnd er erkannte genau, wie eng die Interessen, für die er zu sorgen hatte, mit denen der österreichische ungarischen Monarchie verflochten sind. Ruch das „Neue Wiener Tagblatt" konstatiert, daf; man hier den (trafen Wedel nur mit Bedauern scheiden sehe. Er habe seine Sendung mit allem Aufgebote seines Talents erfüllt, ein über-zengter Bekeuner und Propagator der dem Bund uisse zugruudeliegeudcu Idee. Tein Nachfolger, Herr v. Tschirschky, gehöre zn den Eingeweihten nnd Wissendeil in der Umgebnng des deutschen Kai sers. Tas; gerade ihn die Bernsung nach Wien traf, sei auch eine von jenen Nuaucen, welche immer wieder die Intimität zwischen beiden Reichen und beiden Herrschern vor aller Aligen führen. Die „Österreichische Volkszeitnng" rühmt dem Grafen Wedel nach, daß er sich stets als aufrichtiger Freund Österreich-Ungarns bewährte. Er habe an der Befestigung lind Vertiefung des Bündnisses LeuMewn. Die Lügcnkartothek. Von H'cnil.' Aling"'- (Schluß.) ,,Mähchen!" parierte der Oberlehrer. „Tie Er sahrnng lehrt, das; erlogene Tinge einem fortwäh-^ndeu Kostnmwechsel unterworfen sind. Fragen ^ü' eiumal morgen uusern .5'aver Amadens Müller nach der M'äre mit dem fliegenden Hnnd. Ent weder ist sie ganz vergessen, oder sie spielt ill Mün > Men statt in Bantzen und Mif; Flintch ist inzlvischen ^lne italienische ^ignora gelvorden." „^',ott verdimm luich, da hat er recht. Ter '"i'lller, das Lnderchen, dhnt sich eegal verheddern." bestätigte der Inspektor. „^ehen Tie, nleine Herren!" trinnwhierw Mahner. „Und das ist der Fluch, der jedem Lügenpeter nachgeht." „Ich kann es gar nicht schön finden," regte W'h das Gewissen des Amtsrichters, „das; man anf "userm guten Amadeus in seiner Abwesenheit so ^'Niinhackt. Tiefes naive Taranflosfablilieren, lvie s?'s am Leibe hat, ist meiner Ansicht nach direkt uobcnswürdig." , .Amtsrichter!" entrüstetr sich Herr Mahner, "^in beamteter Inrist schent sich nicht, der tranrig-Um Innnoral in solcher Weise das Wort zu reden? 2, loohin sind lvir gekommen?!" ^ „Nu, sein Te blos; friedlich!" begütigte der ^"sftektor. ,.To 'n Adoni Aufschneiderei is doch "'ueude die Würze der ganzen Underhaldnng." . . .,Tehr richtig!" sagte der Notar. „Es wäre ^'"Wch znm Einschlafen, wenn nicht hin nnd wie-^'r die Phantasie eines oder des anderen von den uockenen Tingen sich zu einem kühnen Flng ans machen würde. Tas ist geradezn ein Erfordernis der gnten Erziehling —" „^llin höreii 3ie aber anf!" rief der entrüstete Oberlehrer mit EinPhase. Aber der Notar fuhr unbeirrt fort: „Tenn ein langweiliger Patron paßt nicht in einen Kreis gebildeter Menschen." Ter Amtsrichter applandierte wie im Theater. „Bravo! (^nt gebrüllt, Herr Notar! Übrigens, der Herr Oberlehrer ist ganz derselben Ansicht." „Oho!" wehrte sich der. „Es steckt lilir noch so ein bißchen Iesnitismus von seinem früheren Beruf iu ihm drill." „Ich limß ernstli'ch bitten. HerrAmtsrichter —" „lind die musterhafte Ordnnngsliebe, die er seinen Jungen, allerdings mit wechselndem Erfolg, einznbläuen so rühmlich bestrebt war, ist ihm ein sehr schätzenswerter Behelf, nm den Tchein sei ner Verachtung selbst für die nnschnldigsten Wahr heitsfehler anfrecht zn erhalten:" „Hö—hö—hört!" stotterte der Apotheker, in dem er verständnisvoll dem Amtsrichter zuzwm kerte. Ter Herr Oberlehrer war in sichtliche Ver legenheit geraten. Er führte seinen Römer mit solcher Hast an die Lippen, das; er sich verschluckte nnd einen peinlichen Hnstenanfall bekam. Mit ganz zerrissener 3timme noch begehrte er anf: „^ie belieben in Rätseln zn sprechen —" „Soll ich sie lösen?" „Ich weis; überhanpt gar nicht - " „Gut," sagte der Amtsrichter, „sprecheil wir von etwas anderem. Unser verehrter Herr Inspek tor deutete vorhin sehr richtig an. daß man zum Lügen ein sehr gutes Gedächtnis nötig habe. Aber ich bitte Tie, anf das beste Gedächtnis in kein ab solliter Verlaß. Tas wird lins Herr Mahner als berufener Fachmann nnd Praktiker bestätigen. Wer also so ein richtiger Berufslügner ist, der müßte eigentlich gelvisse Vorkebrnngen treffen, damit er sich in seinen Erzählungen nicht, wie der Herr In spektor so richtig bemerkt hat, verheddert. Ich zum Beispiel würde, wenn ich Gewicht darauf legte, niemals ertappt zu werden, alle meine Lügen nach erfolgter Produktion sosort zn Papier bringen und nach gewissen Tchlagworten ordnen--------" Er machte eine kleine Kunstpause und schielte über seinen Zwicker weg nach dem Oberlehrer, der in wachsender Unruhe auf seinem Tessel hin und her rutschte, trank, sich räusperte. seinen Bart wischte Uild mit dcn Fingern anf dem Tisch trommelte. „Ich würde mir," fnhr der Amtsrichter fort, „so eine Art Lügenkartothek anlegen, die ich nach Bedarf dann täglich einsehen könnte." „Na härnse, mei bester Amtsrichter. Tie sein aber amal een Gerissener!" „Hehehehe!" kicherte der Apotheker. „Ja natürlich, das wnrde ich tun. Aber ich würde dieses Tokument menschlicher Tchwäche wie einen großen Tchatz in meinem Kassenschrank ver schlössen halten, würde es jedoch beileibe niemals offen anf meinem Tisch liegen lassen, damit nicht etwa ein nengieriger Vesncher, der in meinem Zimmer anf mich wartet, darin blättert und so hin ter mein Geheimnis kommt. Ist das nicht eine gute Idee. Herr Oberlehrer?" „Zahleu!" rief Herr Mahner mit einer soil derbar scheppernden Ttimme nnd griff schon nach Hiit und Mantel. „Is das die Meeglichkeit?" staunte der In^ spektor. „Täm haben Te's aber geheerig besorgt, Amtsrichterchen!" Laibacher Zeitung Nr. 233. 2164 10. Oktober 1907. oer beiden inittelenropäischen.^aiserinächte gearbei tet und das Seine zur Herftellnna, vertrauensvoller Beziehuuqell zUuschcn Osterreich^Unqarn und Italien beigetragen. Seiir ^cachfolger werde das Werk des (trafen Wedel fortsetzen. Der Gedanke de5 dentsch-österreichischen Vündnisses hat in ihin einen erprobten Vertreter. Da5 „Deutsche Volksblatt" sagt, Graf Wedel habe lvährend seiner, Amtswirksainkeit ii, Wien dili ihm obliegende Aufgabe, die inin'qen politischen Beziehungen Zwischen den beiden Kaiserreichen noch zu vertiefen, geradezu restlos gelöst. Um die Lücke auszufüllen, die Graf Wedel in Wien hinterläßt, bedürfte es einer sorgsamen Wahl, und da dürfe es nicht überraschen, das; Baiser Wilhelm wiederum einen Mann seines besonderen Vertrauens mit dem Botschafterposten in Wien betraue. Die (5rnenmmg des Herrn von Tschirschky beweise, welchen großen Wert der deutsche Kaiser aus die Pflege inuiger Freundschaft mit Österreich-Ungarn legt. Das „Neue Wiener Journal" erklärt, die Ab-berufung des Grafen Wedel sei nicht überraschend gekommen, uud spricht die Erwartung aus, seine Ersetzung dnrch Herrn v. Tschirschky bedeute: ein neuer Kurs an Stelle des alten. Politische Uebersicht. Laib ach, 9. Oktober. Aus Budapest, 8. Oktober, wird gemeldet: In der Plcnarversammlung der Budapester H a n -dels- nnd G e w e r b e k a m m c r lvürdigte der Präsident Magnatenhaliomitglied Leo von Lanczy die Vedentlmg des Ausgleichs. Ungarn fühle den Mangel einer sicheren wirtschaftlichen Grnndlage vielleicht eher als Österreich, weil Ungarn wirtschaftlich nnd finanziell — oa5 kann man offen eingestehen — jedenfalls der schwächere Teil war uud als solcher eher darauf augewieseu war, sciu wirtschaftliches Leben unter ein sicheres Dach zu bringen. Es ist möglich, daß dieser Ausgleich iu dor eiueu oder der anderen Nichtuug nicht sämtlichen Wünschen gerecht wird. Er wird vielleicht eine bedentende Änderung in den Verhältnissen in positiver Richtung nicht vernrsachen, das Eine ist gewiß, daß der Ausgleich eine wenn mich langsame Entwicklung möglich machen wird. Ich hoffe, daß da5 Zustandekommen des Ausgleichs auch dazu beitragen Werde, daß das zwischen den beiden Staaten gelockerte Band für ein frenndschaftlicheres nnd intimeres Verhältnis Bahn machen wird, dessen Vorteile nicht nur einseitig werden, sondern anch — dies wird man anch jenseits der Leitha einsehen — die Vevölkernng Österreichs genießen wird. (Lebhafter Beifall.) Prinz Mirko von Montenegro hat seine Kandidatur für die Skn Patina in der Kapitanska Nodinska angemeldet. Diese Kandi datur des Priuzen, dem eine oppositionelle Rich- tung nachgesagt wird, wurde von. der Bevölkerung des Wahlbezirkes mit Freude aufgenommen. Die „National-Zeituug" schreibt: Mit dein Fürsten von Hohenlohe - La n g e n b n r g scheidet eine immerhin markante Persönlichkeit ans dein politischen Leben. Dreizehn Jahre lang hat er den Statthalterposten bekleidet nnd sich mit Erfolg bemüht, die vou seinem Vorgäuger und Na-meusvetter Fürsten Ehlodwig Hohenlohe begoiii^ene zielbelvußte Gerinauisierulig^politik fortzuseheu. Er darf un't den Ergebuissen seiner Arbeit zufriedeii sein. Langsam, aber Schritt für Schritt gewinnt das Dentschtnm an Boden, nnd dank seiner liebenswürdigen, konzilianten Art hat der Fürst eine wesentliche Abschwächung der nationalen Gegensähe herbeigeführt. — Die Wahl des Wiener Botschafters Grafen Wedel zum Nachfolger des Statthalters wird als eine besonders glückliche bezeichuet, da Graf Wedel sich bisher als eiu bewährter Diplomat erwiesen hat. In N e w York verlautet, daß in der nächsten Heit der Besuch einer ans sechzehn Schiffen bestehenden d e n t s ch e n F lotte unter dem Kommando des Priuzeu Heinrich von Prenßen, zu gewärtigen sei. Die Flotte wird alle wichtigen Häfen Amerikas anlaufen. Dein Besuche des englischen Generals French in Petersbnrg wird, wie man ans London berichtet, eine gewisse politische Vedentnng hinsichtlich der gegenwärtigen Beziehungen zwischen England nnd Rußland beigelegt. Es wird anf den Umstand hingewiesen, daß General French das besondere Vertrauen des Königs Ednard genießt. Tagesneuigleiten. — (Die B r a n t nach d e m Kilo gekauft.) Aus Fünfkirchen wird unter dem 6. d. M. gemeldet: Eine eigentümliche Brautwerbung fand gestern in der Gemeinde Kölked im Komitate Baranya statt. Ein reicher Vauerulmrsche hatte, mn die Hand eines Mädchens aufhallen. Die Eltern des Mädchens wölb ten anfangs von einer Verehelichung ihrer Tochter mit dein Bauernburscheli uichts wisseil. Schließlich willigten sie unter der Bedingung ein, daß das Mädchen ab gewogen werde und der Bräutigam li X für das Kilogramm zu bezahlen habe. Der Bräutigam kam bei diesem Geschäfte noch glimpflich davon, denn das Mädchen wog nur 43 Kilogramm. -— (Das Ende der Heizer?) Der „Standard" erfährt, daß die Firma Hodkinson und Komp. einen Apparat anfertigte, der dazu, bestimmt ist, die Heizer an Bord der Schiffe zu beseitigen. Es würden nur noch die Leute im Heizraume nötig sein, ore das Arbeiten der Maschine zn überwachen hätten. Die Admiralität hat der Firma ein Kanonenboot zu Probeversuchen zur Verfügung gestellt. Diese Vcr-snche sollen bis jcht durchaus erfolgreich gewesen sein. Die Kohlen gelangen durch abschüssige Kanäle auf eine Art Schaufel, die mit jeder Bewegnng der Maschine ihren Inhalt über das Feuer zieht nnd dort gleichmäßig verteilt, während sic auf dein Rückwege die Asche ausstö'ßt. Die Geschwindigkeit der Tätigkeit kann nach Belieben geregelt werden. Tic bessere Verteilnng der Kohle, die durch die Maschine ermöglicht wird, soll außerdem den Vorteil haben, daß die Nailchentwicklnng eine sehr geringe ist. ^ (Da 5 Schicksal der St ah sf e de r n.) Man kennt die Anekdote von den beiden aus Ehrgeiz scharf renommierenden Geschäftsreisenden, die an der Wirt^tafel eines Hotels darüber stritten, wessen Firma einen größeren Umsatz erziele. Schließlich geraten sie so in Eifer, daß der eine behauptet, seine Firma spare allem jährlich dadurch einige Fässer Tinte, daß sie keine Pimkte mehr anf das kleine i setze, worauf der andere Reisende schleunigst erwiderte, aus den im .Kontor seiner Firma abgelegten, alten, verbrauchten Stahlfedern feien schon mehrere Eisenbahnen erbaut worden. An diesen alten Scherz wird Mau 'erinnert, Nx'nn man von dem jüngst von einem englischen Naturforscher angestellten Experiment hört, der sich die Frage stellte, wo die ungeheuren Mengen alter verbrauchter Stahlfedern bleiben, die zumeist spurlos verschwinden, wo man doch glauben sollte, ihr Metall wäre recht widerstandsfähig. Ter praktische Engländer deponierte in einein stillen Gartenwinkel einige hundert Nadeln und Federn derart, daß sie allen Einflüssen der Witterung aus^ gesetzt waren. Dabei stellte sich überraschenderweise heraus, daß sowohl Nadeln wie Stahlfedern erstaunlich schnell orydieren, sich in bräunlichen Rost verwandeln, der einfach vom Winde fortgeblasen wird. Stahlnndeln hielten sich am längsten, nämlich zwei-lmoeinhalb Jahre: gewöhnliche Haarnadeln waren schon nach fi'iiif Monaten, die meisten Stecknadeln nach l.^ Monaten spnrloo verschwunden. Die Stahl-federn rosteten in .15 Monatcm aus den Federhaltern herans, während sich deren Holz fast unverändert erhielt. Das Experiment, bedarf sedenfalls noch der Nachprüfung von sachkundiger Teile. Allerdings Eisenbahnschienen, wie der Reisende in obiger Anekdote behauptet, wird man niemals aus alten Stahlfedern herstellen Wollei: oder können. — (Die höchsten T e in pe ra tn r e n.) Gerhard Nohlfs hatte in der Wüste Sahara in der Oase Kanar eine Temperatnr von 58 Grad Celsius Wärme auszuhalten. Sehr heiß ist es auch cm der Ostküstc Afrikas, wo die hcxhste Temperatnr zwar nur anf 1li Grad steigt, wo aber in der ganzen Zeit vom Juni bis Ende September die durchschnittlich niedrigste Temperatur morgens fast 31 Grad beträgt, Floyer berichtet aus dem Osten Ägyptens, daß dort die Temperatur anch während der Nacht nicht unter 45 Grad herabging, „Die Felsen schienen in der Glnt der Mittagssonne zu tönen." In Nordarabien ist es ebenfalls sehr heiß und in Bagdad wnrden 50 Grad Hitze beobachtet. Wie der Reisende Schläfst berichtet. Pflegt man dort in unterirdische Gewölle hinabzn- Der Fall Vasilijev. Roman von Paul Dslar Höcker. (8!). Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ja: Wie — wie erklären Sie sich. Wie glauben Sie, daß die Tat geschehen ist?" Eckhardt N>arf rasch einen Blick in die schweifende Umgebung: seinen Ton dann noch mehr dämpfend, sagte er: „Es ist kein Zweifel, daß Vasilijev tatsächlich zu Justus hinabgekommen ist. Er man, ihn im Halbschlaf vorgefunden haben. Und allein. Denn Sie weilten mit Brake um jene Stunde iu der Parterrewohnung am Fenster, auf die Transporteure wartend." „Aber wir hörten nichts — es war still im ganzen Haus." „Der Hypnotiseur hatte Ursache, sich still hinab-zuschleichen," sagte Eckhardt. „Geräuschlos trat er bei Justus eiu, näherte sich seinem Lager und begann die Krönung seines Werkes — wie er es nannte." Martha wagte sich nicht zu rühren, kaum zu atmen. Sie befand sich selbst wie in einem Bann un» bekanuter Mächte. „Sie keimen die Art der Hypnose — ihre Ent stehung den Vorgang überhaupt?" fragte sie stockend. „Ich war bei Professor Vogt häufig Zeuge sol-cher Versuche. Ter Hypnotiseur legt seine Hände auf die Stirn nnd Schläfe seines Mediums — nachdem, er dessen Finger gegen die eigene Stirn gepreßt hat. Dies ist das äußere Bild. Lauge verharren sie so - unbeweglich. Man sieht e5 aber auf der Stirn-haut zucken, man sieht die Adern aufschwellen nnd abschwollen, man sieht die Züge schließlich mehr und mehr sich versteinern, während die Augenlider einen fahlen, bläulichen Schein erhalten. Plötzlich fchlägt der Hypnotiseur die Angen auf ^ das Medium folgt — und starr und schneidend und drohend durchdr'mgt der Blick des Herrn nnd Meisters den seines gefügig gewordenen willenlosen Werkzeuges. Und in ein/m seltsam fremden, Ton, ohne Timbre, ohne Klang — unheimlich starr und kalt gebieterisch — spricht der Hypnotiseur auf das Medinm ein. Dieses wiederholt ergeben, schier demütig, Wort für Wort." „Und Sie glauben," wagte Martha nun in bebendem Flüsterton zu sagen, „daß Vasilijev in jener Stnnde ..." „Seinem Opfer befohlen hat, Johannes Vrake, seinem Feind, seiuem Widersacher in mehrfacher Hinsicht — der der Gegner seiner Lehre, der sein Neben-bu'hler um die Hand der Geliebten, um die Macht über den Kranken war — Trotz zu bieten um jeden Preis, ja ihn tödlich zu hassen!" „Eckhardt!" entfnhr es Marthas blutleeren Lippen. „Tödlich zu hassen! — sage ich. Alles was in ihm war an lang verborgener Wut, langverhohlter Verzweiflung, betrogener Hoffnung ^ all dao übertrug Vasilijev in der Hypnose seinem willenlosen Opfer. Und ich hätte es Johannes Brake nicht raten wollen, sich zum Herrn über den Willen des Kranken auf-znwerfcn." „Es dreht sich alles rund um mich," stammeste Martha, „das Blut jagt mir durch die Adern -ich kann nicht mchr ..." Sie ließ ihre Arme schlaff herabsinkcn. Was jetzt auf sie einstürmte, war so unbarmherzig, so grauenvoll — sie fürchtete sich vor ihrer eigenen Phantasie, „Ja, Fräulein Martha," flüsterte Eckhardt, „die Kombination mag grausam sein — aber mit zwingen- der Logik schließt sich Glied an Glied zu einer lückenvollen Kette! Dies und nichto anderes ist meine felsenfeste Überzeugung: Gabriel Vasilijev ist da5 Opfer seines eigenen verbrecherischen Willens geworden!" „Aber wie — erklären Sie ..." Wieder brach Martha ab. Sie hatte die Kraft nicht mehr, Sätze zn bilden, Woi'te zu formen, um den wirren Gedanken, die ihr Hirn. ihre Seele marterten, Ausdrnck zn geben. „Gabriel Vasilijev," fuhr Eckhardt schwer und ernst, wenn auch immer noch tonlos und flüstcrud fort, „hat alle Gewalt, alle physische und geistige .«ilraft konzentrieren müssen, und trotz der Müdigkeit, die ihn nach den Anstrengungen und Entbehrungen der letzten Tage und alo Folge des unwissentlich genommenen Schlaftrunkes überfiel, seine Aufgabe zu erfüllen. Als er von feinem Werkzcng abließ, da5 in der Hypnose verblieb, war er am Ende seiner Kräfte. Er wollte die Krankenstube verlassen — ebenso heimlich wie er gekommen — aber die Füße versagten ihm den Dienst. Er setzte sich, um einige Sekunden zu rnhen, im Alkoven nieder. Aber er vermochte gegen die Schlafsucht nicht mehr anzukämpfen. Sein Kopf sank zurück - sein Körper. Und so blieb er liegen, ohne sich zn rühren, an der Stätte, an der in der Nacht zuvor Johannes Brake, dor Pei° niger des Kranken, der Gegenstand von dessen Haß, gelegen — eino Stnnde, eine zweite - während deren dicht nnter ihnen, am Fenster der Parterre-wohnnng der von doppeltem Haß verfolgte Iohan» nes Brake stand — ahnungslos ..." „Halten Sie ein!" flehte Martha ganz erschöpft. „Sie quälen mich — unsagbar . . . Was Sie da andeuten ... Es ist um den Verstand zn verlieren!" Laibacher Zeitung Nr. 233. 2165 10. Oktober 1907. strigen, wo es mn 5 bio 15 Grad kühler ist. In "nigen Gegenden Asiens hat man 20 bis 30 Motor hohe Türnlo errichtet, ivelche Windfänger heißon^ sie sind an dor Nordlrxftseite, von wo moist dor Wind tomint, offen, nnd dienen dazll, den Wind anfzn° fangen und znr Abkühlung in die Häuser zn leiten. In Indien steigt, wie Merck berichtet, das Thermo» meter im Schattoil über n0 Grad schon im Inni, Nach 7 Uhr morgens goht ohno besondere Not koin Enropäor n,ebr ans nnd gleich nach Sonncnanfgang früh werden die Hänsor geschlossen. Bei Nacht setzt nian große Fächer in Bewegung, welche die Länge des Zinimors haben nnd von außen mittelst eines Ceilos in Bewegung gosotzt wordon. „Monschen nnd Tiere schnnichton nach Llift, N>cnn das Therniomotor i>n Hanse Tag nnd Nacht zwischen 35 und ^> Grad steht. Allmählich verliert der Europäer Appetit nnd Schlaf, alle Kraft nnd Energie vorlassen ihn." Auch in Nordamerika gibt es zwischen der Sierra Nevada und dom Colorado Gogonden, die im Inli nnd Anguft cine Tnrchschnittshitze von 46 Grad haben, die ge-logcntlich anf 5« Grad steigt. ^ (Ein Sonfflenr als Opern-s ä n g e r.) Aus Mainz wird geschrieben: Vor einigen Tagen ist der Souffleur dos hiesigen Stadttheaters Gottlieb Glaser gestorben. Kaum merklich, wie er scine Bernfspflichton erfüllt hatte, ist cr von hinnen aegangcn- eine halbe Zeilo in den standesamtlichen Nachrichten, das war alles, was noch oinmal an soin Erdenwallen erinnerte. Von dem jetzt Verstorbenen kolportiert man in Theaterkreison ein Pcschichtchon, das der Wiedergabe wert erscheint. Einos Abends stand ein beliebter Sänger auf der Szene, dem im Entscheidenden Augenblick Plötzlich die Stimme vorsagte. Die Weisen des Orchesters stürmton vorwärts, der Baritonist öffnet mechanisch die Lippen, doch kein Ton wollte ans der widerspenstig strikonden Kehle. Verzweiflnngsvoll blickte der Gottbognadote gen Himinel — doch nicht von dort, sondern aus der Tiefe kam ihm in der höchsten Not die Hilse. Tapfer hatte dor Unsichtbare eingesetzt nnd erfolgreich die Partie zu Ende gesungen. Das Pnblitum spendete lobhaft Beifall nnd der Sänger verneigte sich dankend. Auch dcr.Kapellmeister hielt mit seiner Anerkennung nicht '.nrück, die jedoch an die rechte Adresse kam, donn sein Zuruf lautete: „Bravo, Glaser»!" ?olal- und Proomzial-Nachrichtcn. -~ (Das Befinden des Kaisers.) In dom Vofinden Seiner Majestät des Kaisers ist eine Besserung eingetreten, da sich der Katarrh, von dem Seine Majostät seit mehr als 14 Tagen befallen ist, gelockert hat. Der Hustenreiz hält indes noch an, so daß dem Kaiser längeres Sprechen einigermaßen schwor fällt. Infolgedessen erwies sich die Verschiebung der fiir Mittwoch den 9. d. M. in Ansicht go- nmninonon, Andnnz der beiden Ministerpräsidenten als notux'ndig. Ebenso dürfte anf ärztlichen Rat das fiir den Aufenthalt des spanischen Königspaares entworfene Programm eine Ändernng erfahren. Seine Majestät der Kaiser hütet nicht das Bett nnd setzt foine gewohnto Lebensweise fort. — (Z u r Rekonstruktion des ö st o r > v eichischen Kabinettes.) Die „Pol. Korr." schreibt: Mehrere Blätter nehmen von Gerüchten Notiz, dio über eine Rekonstruktion des österreichischen Ministeriums schon seit Monaton im Umlanf find nnd uun, angesichts des erfolgten Abschlusses des Ansgleichs und der eintretenden Notwendigkeit, sein parlamentarisches Schicksal sicherznstollon, nen aufleben. Es wäre um so lnehr vorfrüht, dio Namon dor Ministor zn verzeichnen, welche angeblich aus dom Kabinette scheiden sollen, um durch, Agrarier und andere einflnßroicho Parlamentarier ersetzt zn werden, als Vudapester Telegrammo, die anf eine gute österreichische Onello zurückzuführon sein dürften, versichern, daß Ministerpräsident Baron Beck diese Frage vorläufig noch nicht einer Lösung zuzuführen willens sei. ^ (Militärisches.) Verliehen wurde die Würde eines Geheimen Rates mit Nachsicht der Tare dem Feldmarschall-Qoutnant Oskar Potiorek, Kommandanten des 3. Korps und Kommandierenden General in Graz; in Anorkonnung vorzüglichor Dionstleistung das Militärvordionstkronz dein Oberst-lentnant Josef Sauer we in des Landwehrinfan-terieregiments K'lagonfurt Nr. 4: das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens dem Obcrstlentnant-Anditor Viktor Seidl, Instizroforenten des 3. Korps i das goldene Verdienstkreuz mit der Krone dem Regiments-arzten erster Klasse Dr. Wenzel Ploo des Infan-terivregiments Nr. 97. — Der Ansdruck der Aller-höchsten Zlifriodonheit wurde bekannt gegeben: dein Hauptmann orster Klasse Friedrich Tepp nor nnd dein Leutnant Anton Feige l in Anorkonnnng der mit eigener Lebensgefahr bewirkten Hilfeleistung bei einem Brande, ferner dein Hanptmann erster Klasse Gottfried Koch in Anerkennnng der mit eigener Lebensgefahr dnrchgefi'chrten Arboiton bei Nowäl-tigiing eines Hocknvassors bei Uggowitz, alle drei des Landivehrinfantorieregiments Klagenfnrt Nr. 4: ferner dem Landwehr-Unterintendanten Josef Ströll, Intendanzchef der 22. LandNx'hr-Infanterietruppen-division in Anerkennung vorzüglichor Dienstleistung. ^ Ernannt wurden: zum provisorischen Korvetten-arzt der Assistenzarzt-Stellvertreter Doktor dor go» samten Heilknnde Abraham V arc say des Garnisonsspitals Nr. 9 in Trieft: znm Assistenzarzt-Stellvertreter anläßlich der Ableistung der zwoiten Halste des PräsenZdienstes der Einjährig-Fwiwilligo Mediziner, Doktor der gesamten Heilkunde, Cyrill Gar tu 5 de5 Landwehrinfanterieregiments Laibach Nr. 27 bei gleichzeitiger Zuteilnng zum Garnisonospital „Fräulein Martha, beherrschen Sie sich — es hcißt im Gegenteil, alle Perstandskraft zusammcn-znfassen. um den Knoten dos Wirrsals zn lösen." „Ich bin dazu — nicht imstande. Mir Mächte zuvor, doron Zeugen Sie ge-worden sind, ohne sie mit eigenen Angen zn sehen." Nmcher nnd abgerissoner fnhr der Froihorr fort: "^'5 ist still im ganzen Hans -^ Ihr Flüstorn dringt nicht heranf Zn den beiden -^ da goht plötzlich ein krampfhaftes Zucken über den Körper des Krankon. Ter für gelahmt gehaltene Justus erhebt den Kopf, Achtet sich langsam anf, stellt sich fest und entschlossen auf seine Füße, die ihu tragen wie in gefunden Tagen. Seine Angen sind starr geöffnet — "' fühlt die ganze Leidenschaft dos Hasses in sich, ^ssen Kein, Johannen Brake durch soiueu Zwang in ihm geweckt, der dnrch Vasilijev5 Suggestion zn wah-l'l.'»' Verzweiflung, zu furchtbarer Wut ausgeartet ist. ^nd Iustns glaubt, an derselben Stätte, von dor or seinen Peiniger in der Nacht znvor nnr durch eine ^'miitignng soines eigenen Trotzes vertreiben l"nnte, den vorhaßtcn Hüter in tiesoin Schlaf zn ^'spähen ... Da tastet seine abgezehrte Hand anf ^n Schreibtisch oder an der Wand nach irgend einer Waffe, er nähert sich schleppenden Schrittes, stnmm Und furchtbar, seinen, ahnungslosen Opfer, beugt sich dariibor — oin Zuckon der Hand, ein jäher Streich nnd der vermeintliche Todfeind ist hinüber." Nnr ein leises Stöhnen klang von Marthas ^pfton. Eckhardt hielt inne nnd sah, ans seinen grau-Ngen Phantasien auffahrend, wirr nm sich. Marthas '^vf war znrnckgosnnken sio lag in einer Ohn-'""cht regungslos da. Eckhardt sprang herzn. Er snchte nach Wasser, nm dio Ohnmächtige zn bosprengen. Von Angst getrieben eilte er dann znr Klingel, stürmte anf den Gang hinans, nm Beistand zn holen. Da kam i'hm schon die Schwester, die in dor Nobonstnbe am Bett des nnlxwoglich nnd im tiofon Schlafe liegenden Kranken g'ewacht nnd das Klingel' zoichon gehört hatte, hastig ontgegon. Rasch holte sie, als Eckhardt sio ansgetlärt, Esson-zen herbei und folgte dem Bosnch zn Fräuleiu Spener znrück, die noch immer niit bleichen, etwas blänlichon Lippen, marmornem Teint, starr nnd wio loblos dalag. Vierzehntes Kapitel. Für den Fall Vasilijev war in Karlsruhe honte noch dasselbe brennende Iutvresse vorhanden, wie im verflossenen Spätherbst. Tabm hatten die Zoitungon nur spärliche Mit-toilungen über deu Fortgang der Untersnchnug bringen lönnen, die den Fall von einer nenen Seite zn bolonchton imstande gewesen wären. Man stannto über die Hartnäckigkeit, mit der der nach kühner nnd ge fahrvollor Flucht endlich oiligesangene nnd hinter Schloß und Niegel gebrachte Vildschnitzor Brate soino Schuld abstritt man besprach noch hänsig, all dio Details, die seiner Ergreifnng vorangegangen waren. Über die Rolle, die Fräulein Spener während dieser ganzen aufregenden Poriode gespielt hatte, war man sich nicht einig. Die einen behanptoten, daß die in ihrem Vortranon, in ihrer Ehre so schwer gekränkte junge Dame der Instiz selbst die Wege gewiesen habe, auf douon die Verfolgung des Flüchtigen aufzunehmen fei - die anderon wai'en im Gegensatz hierzu, der Meinnng, daß Fräulein Spener nach wie vor von der ^chnldlosigleit ihres Vorlobton über-zongt soi, (Fortsetzung folgt.) Nr. 8 in Laibach. — Überjetzt wird der Leutnant Viktor Schweigt des Landwehrinfanterieregiments Klagenfnrt Nr. 4 in den nichtaktivcn Stand des No-giinents (Anfenthaltsort Wien). — Mit Wartegebühr worden mit 1. November beurlaubt: die Oborleut nanto: Josef Gans dos Infanterieregimonts Nr. 27 sauf ein Jahr, Urlaubsort Wien), Erich Freiherr von Minntillo des Feldjägerbataillons Nr. 7 lanf 6 Monate, Urlaubsort Wien), nnd der Lent-nant Richard Eben höh des Infanterieregiments Nr. 27 anf oin Jahr, Urlanbsort Postoiberg. ^- (E r n e n n n n g.) Der krainische Laudes-ansschuß hat den Adjunkten an dor landwirtschaft-lichon Schule in Stauden, Herru Wilhelm Rohr-manu, zum Direktor dieser Anstalt ernannt. —^j— (K. k. Wan d e r n n t erri ch t f ü r 5l orb» flechtorei und WoidenZucht für Mitt e l -train in Laiba ch.) über Antrag der Direktion dor k. k. knnstgeworblichon Fachschule in Laibach nnd der k. k. ^.nstorn'ortstätte sür Korbflechterei in Wien sowie infolge verschiedener Gesuche mehrerer Orts-gomeinden an der Save hat das k. k. Ministerinin für Knltns und Unterricht mit dem Erlasso vom 24. Juli 1^)7, Zahl 29.M1, die Korbflochtorabteilung an der t, k. kunstgewerblichen Fachschule in Laibach anfge-lassen lind an Stolle dieser Abteilung den Wander-nnterricht bewilligt init dem Hanptsitz/e in Laibach und mit Filialen in Tolsko, Tol lLiisttal) nnd in Sankt Martin nnter dem Groß-5iahlenberg. Die Oberleitung des Wandernlüerrichtes steht der Direktion der 5. k. Musterwerkstätte für Korbflcchterei in Wien zn, vertreten für Mittelkrain durch Herrn Josef Varan, gewesenen Werkmeistor der Korbflechter abteilung an der k. k. kunstgewerblichen Fachschule in Laibach. Der Unterricht in Dolsko und Dol e anderen vorwahrt in geschlossenen rekommandierten Briefen erfolge, in welchen dor Zweck der Sendung angegobon ist. — (T i o a n ß erordontli ch e G o n e r a l -v e r s a nl ill lnng der Lai b a ch o r P <> r o ins-kapolle) findet morgen nm 6 Uhr abends im 3alon des Hotels „Ilirija" statt. Laibacher Zeitung Nr. 233. 2166 10. Oktober 1907. — (Nber die Auswandern na nach dem brasilianischen Staate Sao Paulo) wird nachstehende Information versendet: Von einer Auswandernng unbemittelter Landarbeiter nach dem Staate Sao Panlo in Brasilien ist noch immer abzuraten. Zwar haben sich die Verhältnisse hinsichtlich der Sicherheit der Bezahlung der Löhne gebessert; doch sagt der Mehrzahl der österreichischen Landarbeiten wedetr die Art der dort zu leistenden Arbeit zu, noch bietet sich ihnen die Allssicht ans Er sparuisse ans Grundlage späterer Unabhängigkeit. Die Qebenslnittelbedürfilisse sind, mit den Löhnen verglichen, teuer und Klimakrankheiten, ungewohnte Ernährung ?c. lasse» die Einwanderer nieist schon im Ansenge Mut und Ausdauer einbüßeil. Ihre Lage ist in Sao Paulo in keinem Falle besser als daheim. Nur ausnahnisweise und bei einiger Anpassungsfähigkeit an das Land, die Sprache und die Lente, lann es Familien mit mehreren zumindest halbwüch-sigen .Kindern gelingen, bei Fleiß und Ausdauer, uach Jahren bescheidene Ersparnisse zu erzielen. Anders verhält es sich mit Banern, die neben Gesnnd-heit nnd arbeitsfähiger Familie ein mäßiges Kapital — mindestens 1000 I< — ihr eigen nennen. Sie tonnen von der Regierung sowohl als anch von Privatleuten jederzeit gut gelegenes Land zu annchin» baren Bedingungen erweirben und sich bei El-nst nnd Tüchtigkeit zn niäßigem Wohlstande aufschwingen. Das nene staatliche Kolonisatioilsgesetz gewährt ihnen wertvolle Begünstigungen nnd, da die Ländereien zumeist an der Eisenbahn liegen, ist die Möglichkeit lohnenden Absatzes für ihre Produkte immerhin vor-Handen. Sehr wichtig aber ist, daß die Ansiedler nicht bloß den materiellen Vorbedingungen eni-sprechen, sondern auch große Willenskraft und Ausdauer mitbringen. — (Ein G e d e n k t a g.) Hente jährt sich zum 50. Mal der Todestag des Erfinders der Dampf-schiffsschraube, Josef Nessels. Im Jahre 179:! in Chrudiin geboren, studierte Nessel als Forstakade-miker in Mariabrnnn, wnrde 1<^17 Neviersörster in Pletriach in Unterkrain und vier Jahre später kaiserlicher Waldmeister in Trieft. Später znr Disposition gestellt, trat er 1818 als Mariu^Tnbinteildant nn'eder in den Dienst. Er starb am U1. Oktober 1857 ans einer Timstreise in Lmbach. — Nessels Hauptstreben war das Treiben der Seeschiffe mittels einer der archimedischen Schraube verwandten Vorrichtung. 1829 begann die Probefahrt eines Schraubenschisfes mit gntem Erfolg. Seine Erfindung wurde bald in Frankreich nnd England verwertet. Heutzutage ist sie allgemein im Gebrauch, — (D ie Laib a ch er Vä ck o r m e i st e r) be absichtigen — wie man nus mitteilt -^ in einer dein nächst stattfindenden Versammlnna. den, Beschluß zn fassen, daß kein Bäcker mehr für eine Privatpartei das Brot ?c. in feinein Ofen, wie bisher gebränch-lich, lverde backen diirfen. Durch die Verwirklichung dieses Planes hoffen sie die ausschließliche Deckung des ganzen Brotbedarfes bei sich selbst zu erreichen. Selbstverständlich würde in einem solchen Falle der Preisansatz des Brotes ganz in ihrer Hand liegen, worunter besonders die ärmeren Volksschichten zu leiden hätten. Ihr Bestreben soll sogar soweit gehen, das Backen von Hansbrot in Privatwohnnngen voll kommen abzuschaffen, vezw. zu verhindern. Ic<^ . — (Vesnch der Universitäten.) Das „Verordnungsblatt des Ministeriums für Knltns und Unterricht" veröffentlicht einen Ausweis über den Besuch der österreichischen Universitäten im Sommer semester 1007. Darnach betrng die Gesamtsumme aller Studierenden 21.501, und zwar entfielen auf die theologischen Fakultäteu 1344 Hörer: auf die rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultäten 0535 Besuchor (06 weibliche), auf die medizinischen Fa-knltäten 3100 Besucher (l32 weibliche), schließlich ans die philosophischen Fakultäten 7525 Besucher (1070 weibliche). Was die einzelnen Universitäten anlangt, so wies die in Wien 7360 Besucher auf. Die Uni versität in Innsbruck wurde von 1020 Hörern be sucht. Die Universität in Graz zeigte im letzten Sonnnerhalbjahr einen Besuch von 1750 studierenden, darunter 150 weiblichen Hörerinnen nnd Ho-spitantinnen. An der deutschen Universität in Prag zählw mau 1107, au der Universität in Lemberg 3097, an der Universität in Krakan 2023, an der Universität in Czernowitz 704 und an der böhmischen Universität in Prag 3417 Vesncher. — (Unfall auf der Bühne.) Bei der vorgestrigen „Carmen"'Anffiihrnng im Vreslaner Nadttheater erlitt die Darstellerin der Titelrolle, Frau Verhunc, lx'kauntlich eine Laibacheriu. einen Unfall. Im zweiten Akt hat sich Carmen zwi-sclveu ihre ein Duell ausfechtendeu Liebhaber Lent-uani Iuni^a und Sergeant Ios<^ zn stürzen. Vei cn^r (^ll,'Mndl,'lt Ii-llg Frcn, Verhunc in der Hitze des Gefechtes cinen Säbelhieb davon, der chr eine Kopfwunde beibrachte. Dio Verletzung erwies sich als ungefährlich. Die Künstlerin wnrde mit einem Verbände versehen nnd spielte so Ux'iter. — (Ein Kind ertrnnkeu.) Am 5. d. M. vormittags war die Inwohnerin Maria «rrnkelj in Dravlje bei Laibach mit dem Kochen beschäftigt. Sie hatte vor einigen Monaten die zwei Jahre alte Inwohnerstochter Paula Toni in Pflege üliernom-men. Als fie das Kind etwa zehn Miunteu aus den Augen ließ, ging dieses zu einer vor dem Hause befindlichen Kalkgrube, die infolge Regenwetters bei 50 Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt war, stürzte hinein und ertrank. —1. * (Sanitäres.) Wie man nns berichtet, sind in der Ortschaft Neu-Udmat, Gemeinde Moste, ein 21jähriger Fabriksarbeiter, in der Ortschaft Bizovik, Gemeinde Dobrnnje, ein 24jähriger Zimmermanns-gehilfe, in der Ortschaft St. Michael, politischer Vc-zirk Adelsborg, ein 29jähriger Taglöhner, in der Ortschaft Natek (Vahnwächterhaus) eine 27jährigc Frau cm Typhns und in der Ortschaft Gleinitz, Ge ineiude Waitsch, ein zweijähriges 5lind an Diphthe-ritis erkrankt. Alle wnrden in das hiesige Landen spital znr ärztlichen Behandlung übergeben. Vehnfs Hintanhaltung der Weiterverbreitung der Krankheiten wnrden die erforderlichen sanitätspolizeilicheu Vorkehrungen angeordnet. —r. ' (T r ei Wallfa h r e r.) Mit einer List und Verschlagenheit, die jedem ergrauten Verbrecher zur Ehre gereichen würde, versuchen sich die militärpflichtigen Vauernbnrschen nach Amerika zu flüchten. Einige ziehen als Waldarbeiter mit blauer Schürze nnd verschiedenen Werkzeugen, andere wieder als Wallfahrer mit Gebetbuch uud Rosenkranz von dan-nen. Da sie in steter Gefahr sind, von den Sicher heitsorganen aufgegriffen zn werden, pflegen einige il,r Neisegeld in ihre Kleider zn vernähen, zwischeu die Stiefelsohlen vernageln zn lassen oder geben sie es älteren Männern, die es dann den Flüchtlingen au der Grenze Nn'eder zurückerstatten. Viele wollen mit falschen, von Amerika zurückgesandten Pässen, die sie keck den Sicherbeitsorganen vorweisen, durch-znkommen. Drei solche Ansreißcr ans Unterkrain wnrden diescrtage vom Obcrwachmann Veöerin am Südbahnbofe angehalten nnd verhaftet. Es waren dies Martin Novak, Michael Unioxel nnd Matthias Nep5e. allo aus dem Bezirke Gnrtfeld. Als sie der Oberwachmann nach dem Ziel ihrer Neise befragte, sagten sie, sie wallfahren zur Muttergottes nach Vrezie. Das Kleeblatt wnrde dem Landesgcrichte eingeliefert. " (D n r ch Soldaten ü b e rfallen.) Sonn tag nachts Nmrde in der Nähe der Herz-Iesukirche ein schon bejahrter Mann durch mehrere Soldaten des 27. Infanterieregiments überfallen, zn Boden geworfen und tätlich mißhandelt. Er erstattete sofort hievon die Anzeige bei der Kaserninspektion. * (Der gnte Onkel.) Der allgemein als Dieb bekannte Ablader am Handelshafen an.der Tirnauerlande Vin^enz Zima gesellte sich Sonntag nachts ili einem, Gasthanse an der Unwrkrainer Straße zu einem alten Bauer, den er durch seine Redekunst soweit brachte, daß er glaubte, Zima sei tatsächlich sein Neffe. Zima führte dann fein Opfer ans deni Gasthanse nnd entwendete ihm ans der Tasche eine Zwanzigkronen-Note. Erst über dringendes Ersuchen der Gäste brachte der Bauer den Tiebstahl zur Anzeige, indem er fortwährend jam-merw: „Ich bin ja doch sein Onkel!" Der „Neffe", der das Geld bis anf 2 I< vergendet hatte, wnrde Montag nachts in de>r Wirtshausbaracke in der Lattermannsallee verhaftet. Man fand bei ihm auch einen Regenschirm vor, den er einem Schneidergehilfen entwendet hatte. " (Ein Chilfener.) In der vorigen Woche tanchte in der Stadt ein kroatisch sprechender, 20-bis 20jährlgc. Anfang halb 8 Uhr abends. — (Wochen m arkt in Laib a ch.) Auf den gestrigen Wochenmarkt wnrden 30 Ochseil sowie 100 Kühe und Kälber, zusammen 205 Stück, aufgetrieben. Der Handel gestaltete sich sehr flau. Theater, Kunst und Literatur. ** (Deutsche Bühne.) Gestern stellte sich „Die lnstige Witwe" zum ersten nnd voraussichtlich nicht letzten Male in dieser Spielzeit den Operetten freundeil vor und das Publikum ernenerte mit ficht- lichen!, frendigem Wohlbehagen die Bekanntschaft mit der liebenswürdigen Dame, die eine so außerordentliche Wirkung auf die Theaterbefuchcr der ganzen zivilisierten Welt ausgeübt hat. Die Hanptnnmmern zählen, ja hellte zu, den elementarsten Ergüssen der Volkslyrik und selbst der Mnsikkenner wird an den melodiösen Nummern im graziösen Tanzschritt, an der Musik voll Witz, Laune nnd Farbe seine Freude haben, ob sie nun im slavischen oder im Wiener Kostüm einherschreitet, eine besondere Freude aber au der charakteristischen Instrumentation, besonders weiln ihre feinen Einzelheiten ill so geschmackvoller und diskreter Weise wie gesteril nnter der Leinmg des Kapellmeisters Herrn Felir Günther, zur Geltung gebracht werden. Herr Günther erwies sich als tüchtiger, feinfühliger Dirigent, der den mnsika-lischcn Teil der Operette sorgsam und gewissenhaft vorbereitet hatte. Tiefem Operettenabend leuchtete überhanpt ein glücklicher Stern, denn er erfrente sich widerspruchsloser, herzlicher Anerkennung, wobei natürlich von einzelnen, neben faßlichen Unvollkommen-Heiken nnd Verstößen gerne abgesehen norden soll. Fräulein Seldern nud Herr Graselli zeigten in den Hanptrollen durch richtiges Maßhalteil ihren guten Geschmack, sie trachtetoll durch elegante Manieren nnd diskretes Spiel ill feineren Linien ihre Szenen auf ein lustfpielmäßigeres Nivean zu heben. Fräulein Seldern war eine schmucke, lnstige Witwe, die auch durch elegante und geschmackvolle Toiletten glänzte. Ihre Stimme hat einen mäßigen Umfang nnd gewinnt erst in der hohen Lage an Klang nnd Stärke; ^ liegt aber Musik darin, sie weiß fie mit Gefchmack zu behandeln. Besonders saug Fräulein Seldern das schöne Lied von der Vilja mit Seele und Anmut, und darin lag auch das Geheimnis des großen Erfolges, der anch eine Wiederholnng über stürmischen Beifall znr Folge hatte. Herr Gra-selli zeigte in, Auftreten und in den weltmännischen Manieren den Kavalier, der sich anf dem glatten Parkett des Salons zu bewegen weiß. Er ist ein verständiger, gewandter Tarsteller, der auch die Prosa mit wohltuender Leichtigkeit und Sicherheit beherrscht nnd sich zudem als leichtfüßiger, flotter Tänzer bewährte. Der anmutig mit Fräulein Seldern getanzte schöne Walzer mnßte sogar wiederholt werden. Herr Graselli legt das Hauptgewicht beim Gesang weniger anf schöne Tongebung als auf deutliche Aussprache: seine Höhe klingt angWehm, an die Mittellage muß sich das Ohr erst gewöhnen. Über scine Gesangs-klinst wird natürlich mne, ausgesprochene größere Tenorpartie erst Auskunft geben müssen. Er ist je denfalls ein Spieltenor, wie ihn besonders die mo-derne Operette fordert. Die „anständige Frau" gab Fräulein Helmsdorf: sie sah schick ans, spielte und sang gefällig. Herr Engel behauptete sich als ihr Partner mit Ehren, nur gefällt er sich in einer allzu jugendlichen Kmftentfaltung feiner schöllen Stimnlittel, die, namentlich bei der zarten Ein^ ladnng znin Stelldichein im Pavillon, nicht am Platze war. Frau Urban sowie die, Herren Walter, H e r m a n n und V o l l m a n n lösten anerkennens wert ihre erheiternden Aufgaben. Der Chor hielt sich brav, ilnr tanzte er den Kolo zn schläfrig. Die tüchtige Regie des Herrn Mahr ist noch von dor letzten Saison in angenehmer Erinnerung. — Das Theater war sehr gut besucht lind das Pnbliknm geizte nicht nnt seiller Anerkennnng. ^s. — (Zwei Jahrzehnte „Kunstwart".) Inst vor zwanzig Jahren war es, daß in Dresden zum erstenmal ein bescheidenes Blatt erschien, anf dessen erster Seite zn lesen stand: „Der Kunstwart". Die Zeitschrift wollte, entgegen dem herrschenden Spezialistengeist, allo Künste gemeinsam betrachteil, nnd sie wollte Stimmen der fortgeschrittenen Minderheit Ausdruck geben, wie sie in den Organen der ^,'ehrbeit nocb nicht zu Gebor kolnmen konnte». Die Mehrheit schwärmte für Banmbach lind Inlins Wolff, für Ebers nnd die Marlitt. fnr Anton Werner und Panl Thumaun, und neben Wagner für Neßlers ..Trompeter", der Knnstwart trat bald für Keller, Mörike, Hebbel uud Naabe, für Vöcklin nnd .Vllin-ger, für Hngo Wolf nnd für Wagner, aber zugleich auch für Brahms ein. Was Wunder, daß sein Häuflein zunächst sehr klein war; aber der „Knustwart" blieb zäh uud störrifch, weil er an den Sieg seiner gnten Sache glaubte. Mit dem elften Jahre trat die Wendung Zum Besseren ein. Die Leserzahl des Blattes begann zn steigen und stieg weiter. — Der „Nnnstwart" aber verwendete seine Einkünfte inimer wieder für die Entwicklung seiiu'r Arbeit. Nun be gann ein Alisban, der nicht nnr in Tentschland, sondern vielleicht in der Welt nicht seinesgleichen hat: nicht nur die Zeitschrift selber ward auf das reichste ausgestattet und ausgebildet, nein auch lx'soudere große Uniernehmnngen wurden gegrüudet, um den Absichteil des „Kunstwarts" Nachdruck zu gebeil: die Laibacher Zeitung Nr. 233. 2167 10. Oktober 1907. "Uilstivart-Niit^'iK'hinungl,'!! mit ihrc'n N^ihon aus-gozrichnttcr Äiichor, dic Moiswrbildor uild iislnstl^ Mappen, die jcht schon nicht nxnnger als vior Millio ncn ^«.'dkMnor Kunstblätter verbroitot habon, dic ^otcn-Untcruehiunn^!.'!!, die gerado jctzt wieder Woitet-A'bant weriX'n. Schließlich gründete der Hor-ausgcder AdenariuZ noch den Türerbulld, der nun schon init bald andorthalbhlmdert Vereinen, vor allen, aber mich dnrch seinen „Arbeitöauoschnß" nnt Zei-"tungskorrespondenzen, Flligschristen, Preioansschrei-ben, Aufti'agsve. Oktober. Die Konferenzen über die mit deiu Angleiche zusanuncnhängenden staatsrechtlichen Fragen, die henw uilwr deni Vorsitze des Ministers des Äußern, Freih. v. Ährenthal, stattfinden, sollen uächsten Sonntag fortgese^t nnd znui Abschluß gebracht werden. V u d a pest, l). Oktobor. Graf Andrassy ertlärte einem Interviewer, daß der Gesetzentwurf iiber dn5 allgeineine Stimmrecht nahezu fertiggestellt sei. Fallö H»aZ Arbeitvprogramin des Parlaments es gestatte, werde die Vorlage noch in diesem Jahre dem Al> g^ordnetenhanse nnterbreitet werden, nnd zwar womöglich nocli« im Laufe der Vudgetöeratnngen. Der Minister drückte die Hoffnung ans, daß mit Nüct> ficht daranf, daß die Sache des allgemeinen Stinun-rechte5 sich bereite in einem sehr vorgerückten Sta-oiunv befinde, die morgigen Demonstrationen, die angeblich im Interesse des Stimmrechtes veranstal-tet werden, ohne sonderliche Evolutionen verlanfen werden. Es fei gar keine Ursache zur Anfregung vcn^ Handen; die Regierung sei aber fest entschlossen, teine Geivaltakte znznlassen nnd allen jenen, die an der Arbeitseinstellung nicht teilnehmen wollen, jeden Schutz angedeihen zn lassen. Pnris, 9, Oktober. Wie der „Ganlois" meldet, Hatten Kaiser Wilbelm nnd Fürst Vi'ilow dem Bot- schafter Fürsten Nadolin wichtige Weisllngen für die Besprechung gewisser, die französisch-deutschell Bezie» hungen berührender Fragen erteilt. Riga, 9. Oktober. Gestern abend wnrde anf der Strecke Dorpat°Walk ein Personenzng zluischen den Stationen Elwa nnd Nockenhof von einer be-waffneten Vande angegriffen, welche die Fahrt in dein letzton Waggon mitmachte. Die Verbrecher fener» ten anf den vorletzten Waggon, in dem sich ein Bankbeamter befand, der eine große Geldsumme bei sich tlilg. Vei dein 5lngelwechsel wurden ein Gendarm, zwei Reifende lind ein Räuber getötet nud eine Fran, ein Gendarm, der Bankbeamte sowie mehrere Reisende verwundet. Der Zug setzte die Fahrt »ach Walk ohne anzuhalten fort. Mehrere Reifende fprangen erfchreckt aus dem Inge. Da5 Geld wnrde gerettet. Die Räuber ergriffen die Flucht, indem fie ans dem Zuge sprangen. Tokio, 9. Oktober. lRenter-Meldnng.) Die Cholera breitet sich in beunrnhigender Weife ans. Es werden 19 nene Fälle gemeldet. Sollte die Cholera einen bedrohlichen Charakter annehmen, wird der Kronprinz, der in zn>ei Tagen Chemulpo verlassen sollte, dort an Bord eines Kriegsschiffes weiter ver« bleiben. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306'2 m. Mittl. Luftdruck 736-0 mm. ^ 5Z 5ZU M »i„, ««sich' 5«Z Z ^K B? I3 "'" ^«Himmel« 2^ "' 9U. Nb. 7366 16>1 SW. mäßig____^»ter^ ____ M> 7 U. F. > 737-1 118! NW. schwach > bewölkt j 0-0 Das Tanesluittel der gestrigen Temperatur 15-8°, Nor> male 11 6°. Wettervoraussage für den 10. Oktober für Steicrmarl und Käruten: Meist heiter, schwache Winde, mäßig warm, Morgcnnebeli für Kraiu: Meist heiter, stellenweise Vodeuuebel, schwache Miude, mäßig warm, gleichmäßig anhal« tend; für das Unstrnland: Meist heiter, mäßige Winde, mäßig warm, gleichmäßig anhaltend. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Blutarmut und die durch sie herbeigeführte, so entmutigende Schwäche und Mattigkeit überwindet SCOTTS Emulsion staunend rasch. Der gute Ruf, den sich SCOTTS Emulsion als zuvorlässiges Mittel gegen f erworben hat, beruht darauf, daß nur die allerfeinsten Ingredienzien dazu verwendet werden, die für Geld käuflich sind, und die nur die langjährige Erfahrung auszuwählen vermag, und darauf, daß dieselben durch das eigenartige Scottsche Verfahren zu einer schmackhaften und durchaus verdaulichen Cršme verarbeitet sind. Das Resultat ist ein Echt nur mit dieser ^odiikt vou unübertrefflich hohem Nähr-Marke —demFiscbor wert. (3891) 4—1 -alsGarantiezeichen pse|S (fer ONgifialflaSCtie 2 K 50 ll. des SCOTTschen Verfahrens! In allen Apotheken käuflich. Überall zu haben. (486) 42-34 erhält die Zähne rein, weiß und gesund. Vielseitige Anwendung. Es gibt wohl kein Haus» mittel vielseitigerer Verwendbarkeit als „Molls Franzbrannt» wein und Salz", der ebensowohl als schmerzstillende Einreibung bei Micderreihen, als seiner muskel- und neruenstär« lenden Wirkung wegen als Zusah zu Väderu :c. mit Erfolg gebraucht wird. Eine Flasche I< 1'9l). Täglicher Versand gegen Nachuahme durch Apotheker ?l. Moll, k. u. k, Hoflieferant, Wien, I,, Tuchlauben 9. In den Depots der Provinz verlange man ausdrücklich Molls Präparat mit desse» Schutzmarke und Uuterschrist, (3458) 10-« Filiale der K K. priv. Oesterreichischen Credit-lf* ranz- «JT o s « ff"« ^ AUtienlctvpital K 120,000.000- Anstalt für Handel und Gewerbe in Laibach j Siraise Mr. 9. Keservefond KL f>3,OOO.OOO— (1713) Kontokorrente. — Kauf nnd Verkauf von Effekten, Devisen und Valuten. — Safe - Deposits. — Verwaltung von Depots. — Weohselstube. Kurse an der Wiener Korse (nach dem offiziellen Aursblattej vom 9. Oktober 1907. Die notierten Kurse verstehen slch i,i ltronenwährunn. Die Notierung sämtlicher Nltien uild der „Diversen Lo 9« Z" ^ detto 5 8L/s s»°,„0.W. Noten Febr..«ug,) per Kasse......98 »< 98^0 ^2"/« ö. W. Silber (Äpril°Olt.) per Kasse......98 4( Nü'6! »»60er Llaatslose 5N0 sl. 4°/^1L0ü: l.^"«c> ^sUer „ K,u st. 4°/„'«,(,-- ^L^— ^»U'l er ,, luo sl. . 2b» - ü«'>3--^"ti „ 5« sl. . zzz« - «z . ««M..Pfanobi. ii 12U sl. 5°/0,iö0 2ü2812b stlllltsschnld d. i. «eichs. rate vertretenen König' reiche nud Länder. ^stcrr. Goibrente, stsr., Gold ^ per nasse ... 4°/„ l,h ^l ,,5 !>' ^fterr. Rente i» ft^onenn. stfr., tl-. per Nasse. . . 4"/^ es öl) 9«'8<' . oelto per Ultimo . . 4«/<, W «!5> 9ü'R "st- Invrstitions.-Rente, stfr. Kr. per Nasse . 3 >/,"/„ 86 70 8S 20 llal«lchuldollschltlbnn»ln «l>«»ftt«Pll«, ßisenbuhu.AKNtn 6Usul>elh.V. L»,»fl.NM. 5^/V, , °vn 400 Kronen . . , .461-- 4K6- "tto Linz-Budweis 2W fl. ö W. S, ü'/.«/y . . . .»2S-- «K-. °"t° SalzburgTirol 200 ^___°- N!, L- b«/„ . . . 42l-- iLä-- Geld Ware Do« ztanlr zur 3»hlnnz llb«» no»««« »ilenbahN'Pliorttät«' Gillgattonln. Böhm. Westbahn, etl,bah» nun und 3000 All. 4 ab 10°/«......1>»8c N4 2b Ell,abethbah» 400 und 2U00 M, 4„.........1<4 - ,1b - Franz Josef. Vllh» Em. 1884 « >«7 ^ «orarlberger Bahn Em. 1884 (biv. Et.) Eilb. 4°/, . . !6 2d 9?'2/> Staatsschuld der Länder der nngarischen Krone. 4°/» ung. Golbrente per Kasse , 112 ll ,12 3! 4°/„ drtto per Mtimv 1,2 ,5 !iii'.>l5 4°/„ ung. Rente in Kronen- »ühi. stfrei per Kasie . . S3 9,' 94K 4°/n betto per Ultimo <»d?!^ i4 ,5 »V,°/° detto per Nasse , 82 «< hg i< Ung. Prämien Nnl. tl 100 fl. . ll'« — 2,«-betto b b0 sl. . i»«-. !i^o - Iheih-Neg.-Lose 4°/«, . . - , tt»i 25 >öu lb 4°/» ungar, Grunbentl.-Obllg 32-ös ?4 t« 4°/« lroat. n, slav, Vrundent!.. Qblig........l>»2b s<25 Undere öffentliche Nnlehen. Ä0«n. Lande«'«»!, (dlv.) 4°/u , l2 4l PZ^o Vosn.«hercrg. Elsenb.»Lande«. Unlchen (div.) 4>/>°/° > - 0»'- ioo-- 5°/„ Donau-Neg.-Anlelhe 1878 i08 — ,04 - Wiener »erlehr«Mnlelhe 4«/^ z»7 2, W-2» betto ^l>0 4°/« »?- detto (1894) . , . . »i>-- «s-detto (l»»«) > > ' - »7'- 98 -detto (1W0) ' . . . 97- 9«- detto Inv.-?l.) 190» 97-2< 9»'2!> Vörsebau-Aülehen verlosb. 5°/„ 95 75 ^'!> '/5 Vu!», Staat«eise»b.-Hyp.°«lnl. 1889 Gold .... 6«/« I20'it> <21 6," Bula. Staat«. Hypothekar «lnl 189li......6°/, I,'/ ^, 118'-!! Gelb Ware Pf«nbbriefe «. V°denlr..llllg.Üst.inb0I.»l.4''/l, 9b l»< 9« «b «»h»!,Hnpothelenbani verl. 4°/° 9? 7^ 96-75 Zentral-Uod.-Nred.-Bt., »sterr., 45 I, verl. 4'/,°/° - - - 101-541 —--Zentral.«ov..Kred.-Nl., Ssterr., «b I. Verl. 4/, I. ruclj. 4°/» 9ü- 9ö — Mähr, Hypothetenb. oerl. 4°/« 9« 5s »7'bo N,.österr.Landes.HyP.'Aus!.4°/„ 98-- »s- detto<»N.2"/«Pi,vcrI. 3'/,°/« 88'i» 89 2s betto K..Schuldsch.verl.3V,°/« 882! 892k betto Verl. 4"/« 9? 9> 98 Sl Osterr.'ungar. Banl 5« jähr. Verl. 4°/u ö. W..... 88 25 99 25 detto 4"/« Kr..... 88 »5 99 35 Nparl. l.bsl., SU I. verl. 4°/« 98-8U SU»o VsenbabN'PrioritätS-Obligationen. Ferbiuand«.Norbb«hnEm. 1888 — - — - betto Nm. 1904 —-^ —-— Österr. Nordwestb. sOU sl. L. , l04- 1«b'- Ltaatsbahn b00 Fr..... 4<.»8- <14 — Eüdbahn 0. 3°/<> Jänner. Juli 50« Fr. (per St.) . . . 294 ?i 29575 Lübbahn ü b°/<>..... 12« - 123 — Diverse Lose 7? — 5 O/u Donau. Negullerungs° Lose IU0 fl. ö. W..... Ä«0 - 267- - Serb.Präm.-«nl. v.100Fr.2°/„ 99 5^ l0ü-5« Auuniwllich, z,se. Vudap..Vastllla (Tombau) 5 fl. 2>,-?, 22 7b Nreditlose 1UU fl...... 4b4'- 4N4 — Clary'Lose 40 sl. tt. W. , . 154-- 101 — Ofener Lose 40 fl..... 2l5'- i2l - PalssU.Luse 40 fl. K, M, . . 19« - ^2- Roten ttrcuz, öst. Ges. v., 10 sl. 40 b' 48 uc !'>ote»Nreuz,«na. Ges. v., b sl. 27 2' «»'Lb !«»do!s>Lose 10 fl...... 67-- 5« — Ealm.Lose 40 fl. K. M. . . 223 — «äi - Geld Ware Türl. L..«..«nl. Präm..Obllg. 4U0 ssr. per Kasse . . . —-- — - detto per M. ... 184 2k> 185 2? Wiener Komm,»Lose v. 1.1874 489 50 49s 2s «ew.'Ech.d. 3°/«Präm..Lchuldv. v. Vobenlr..Anst. rt'Dnltwlh«unlln. «u ssig.Tepl. Eisenb. 500 sl. 24U5- - 2440 Äühm. Nordbahn 15» sl. . . »42— 34«- Buschtiehrader Eisb.bW sl. KM. ^890 — ^giu- betto (lit, «,) 200 sl, per Ult. ,u?8 — iu»2 -Donau > Dampsschissahrt«. Ges., 1.. l. l. priu,, 500 sl. KM, 10s8 — 1035 - Dux.Arbenbacher Eisb. 400 ttr. 5b5 - 56«-- <>erdlnanb«.Norbb.Io<,o sl.KM. 5100 - Ki4c--Lemb.»Lzern,»Iassu »Eisenbahn. Vrsellschast, 2«n sl. T, . 556 — 5^0 5« M°yd.österr.,Irieft.,500fl.«M, 423— 42?-- Österr. Nordwcstbahn 2l><> sl. E. 439- 443-- detto (Ut.U.)2!!«fl.G.p.Mt, 429- 431- Prag'DuxrrEisenb.loufl.llbgst. 218 - 2i5>5C Htaatseisb. 20« sl,S. per Ultimo «65 >b «66 ?c> Vüdb. 200 fl. Silber per Ultimo ii>4 - 155 -Lüdnorbdeutschc Berblndunglb, 2UN fl. NM......395 - 298 b0 Tramway. Ges., neue Wiener, Prioritätö.Altien 1N0 st. . — — — — Ungar. Westbahu («aab.Vraz) 2N0 fl. S.......-W3-— —'— Wr. Lolalb..A«ien.Ves. »00 fl. 220— 2i« - V«nlen. »nglo.ibfterr. Ä»0 — 522 -Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, ieo fl., per Kasse —-- —-- betto per Ultimo s47 s5 64« Ltz Kredltvan! allg. ung.. 2<»0 sl, . 7üs - 7Ü4 - Depositenbanl, allg., 2U0 fl, , 462— 4«4 -Gslompte. Gesellschaft, nieder» ßstcrr,, 4 „Merkur'', Wechselst, .««ien. Gesellschal.', 20« fl. . . . «04— 608 - Geld Ware österr.'ung, Vanl 1400 Kronen I8l,4 — tlDnttrneh»«wg»». Äana»'!,, all», üstcrr., 10» fl, , ii9 — 122 50 ^rüxerNohIeubergb.-Ocs.iaafl, ?««— ?»5 — tise»bllhnw,'Leihg,, erste, 100 fl. 2<>1- 204-— ,,ltlbem,1hl", Papiers. «,A>O. 188-- 18»-. tleltr.Oe!.. alla.Werr..20ll fl, 4«2-- 4»S'- dettu internnt., 2ou sl. 59U — 59-< — Hirtenberger Patr.», Znndh u. Met..ssabril 400 »tr. . . 9»4 —10,14 — Üiesingcr Ärauerel 100 sl. . . 8Ü2— 8«8 — Montan.GescNsch,, österr..alplne 608 «5 6ug «» ,,Poldi.Hütte". Tiegelauhstahl« ss..A..O, !iNN fl, . . . 413- «4-— Vrager Eisen.Ind.»Ges. Em. 1905, 20<» fl...... «6ll l?> <4„.4j,'» Italienische Aanlplätze . . . 95-7» gz^y Pari« ..?....!. 35 b?' »5 75 Mrlch und Valel ... . Sb 52' z>5 67» Valuten. Dukaten ..!.,.. ll'2? i< -i, 2N'Franlen-Ltücke..... ig-^a !° 7« so.Mail Stücke...... zz.^ ^..^ Deutsche Nrichsbanlnoten . . 1,7 35 ll? ^z .>talicnischc Aanlnuten . . . yz g<> 8U - «nbelNuten...... z-5^, Z-^ » Elsa- -vaa^a. "Vexlcecvif V«u Kanten, Plniiribrl«fru, PrioriiÄt«-n, Aktien, I.OHOii «ic, Id'viNon iiiiü Valutvu. ^ (4) Los-Versicherung. mMm C1. Mayer Bank- -a.xs.cL T77"ecla.slerg-escli.ä,ft lyiiibnch, SlrUnrK-nNS^. Privat - Depots (Safe-Deposits) I Verzlniung von Barelnlagon Im Konto-Korrent und auf Blro-Konti, ^——^—^—————————— -...... ______