KWoli5che - -iTgsslons-- ‘^eifscDrifC öer Söbjne Des fjfgst. .Qerzens' Jesu. Orpn DcsITlarint -Herein fürTlfrifto Erscheint monatlich einmal unö Kostet jäbvlicb mit Voltzusendung 2 K — 2 llhk. — 3 Franken. fOMsetonshaus filMHanb bei WrLren. Tirol. Wriefknsten 6er Medcrktion. A. P., Schnaitscc. Besten Dank für die zehn von Ihnen gewonnenen Abonnenten; das heiligste Herz Jesu wird Ihren Eifer für die heilige Sache gewiß tausendfach vergelten. Möchten Sie nur recht viele Nachahmer finden! — P. B. Z., At. Es scheint in Af. eine Epidemie ansgc-brochen zu sein, die jegliches Schreiben nnmöglich macht und der nun auch Sie zum Opfer gefallen sind. Bin gespannt, wer sich zuerst davon losmacht ; oder ist sie gar unheilbar! — N. M. F. Wie mir aus Khartoum erfahren, fühlt sich P. Münch etwas unwohl, das tvird wohl der Grund seines langen Schweigens sein: wir hoffen aber, daß Sie bald wieder einen Artikel aus seiner humoristischen Feder im „Stern" finden werden. — N. N. B. Es tut uns leid, Ihnen durch den Scheck solchen Schrecken bereitet zn haben; zur Beruhigung teilen wir Ihnen mit, daß wir jedes Jahr entweder im Dezember- oder Januarheft an unsere P. T. österreichischen Abnehmer einen Erlagschein versenden, dessen Sie sich zur Erneuerung des Abonnements bedienen können, öoüte jemand den letzten sowie den neuen Jahrgang schon bezahlt haben, so kann er den Erlagschein für eine spätere Gelegenheit aufbewahren. Der Erlagschein hat also nicht die Bedeutung, daß Sie den letzten Jahrgang (1905) noch nicht bezahlt haben. — An alle P. T. Abonnenten. Wir richten an unsere P. T. Abnehmer noch einmal die dringende Bitte, bei allen Sendungen, Me sich auf den „Stern" beziehen, doch stets die Schleifnnmmer anzugeben. Sie ersparen uns dadurch viele Mühe. Als Muster einer Abonne-ments-Erneuerung möchten wir folgende, die uns kürzlich zugegangen, empfehlen: „Bestelle unter Schleifnnmmer 6426 fünf Exemplare „Stern der Neger" für 1906. I. K. T." 'gteöaätionsfd)tu() am 20. Iszernöer 11)05. Iur WeclchLung! 1. Die Abnahme dieser Zeitschrift, solange eine ausdrückliche Abbestellung derselben nicht erfolgt, gilt als Äbonnementsverpflichtung. 2. Unter dem Titel Abonnementser-neuerung werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummcrn jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie unten nachsehen, ob der Abonnementsbetrag zu uns gelangt ist. 3. Einige Abonnenten, um nicht jährlich den Abonnementsbetrag für die Zeitschrift einsenden zu müssen, möchten wissen, welche Summe genügt, um lebenslänglich ans den „Stern der Neger" abonniert zu sein. Da nun der „Stern der Neger" 2 Kronen kostet, wurde die Summe von 50 Kronen bestimmt, um lebenslänglicher Abonnent des „Stern der Neger" zu sein. 4. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 5. Wer unser Missions werk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält sodann das elfte Exemplar umsonst, wenn er alle unter einer Adresse bezieht. 6. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden durch Zusendung von Meßstipendicn, besonders wenn sie nicht zu knapp bemessen sind. TPtßonnem mts=(Srne u er un g en. Bis 19. Dezember 1905 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 5 10 13 21 23 24 28 38 42 45 46 55 58 59 68 70 71 87 90 98 102 108 112 113 129 133 144 145 152 156 162 168 172 192 197 199 215 219 220 221 222 239 241 247 254 260 267 274 297 326 328 346 349 351 357 361 363 368 376 403 410 433 435 443 444 450 451 477 491 493 494 541 554 559 575 576 587 594 607 615 628 643 692 699 707 709 729 752 757 769 780 794 795 802 806 831 835 837 859 860 861 863 874 875 877 880 884 917 918 922 924 925 930 934 939 958 966 983 984 987 1000 1009 1024 1034 1042 1046 1059 1073 1094 1103 1122 1124 1147 1172 1173 1184 1193 1197 1199 1201 1217 1249 1256 1269 1272 1288 1294 1309 1321 1335 1337 1345 1348 1367 1374 1385 1399 1401 1407 1423 1428 1479 1510 1524 1537 1539 1549 1633 1636 1639 1657 1659 1679 1686 1699 1700 1701 1703 1711 1714 1729 1733 1735 1747 1748 1763 1765 1766 1795 1825 1829 1867 1872 1873 1884 1897 1910 1914 1921 1923 1943 1962 1991 2002 2013 2016 2017 2057 2077 2088 2100 2101 2102 2108 2113 2116 2121 2126 2145 2179 2180 2182 2209 2212 2286 2250 2278 2322 2341 2345 2347 2358 2365 2379 2383 2388 2408 2409 2424 2430 2500 2503 2506 2510 2530 2532 2562 2576 258.2 2583 2584 2591 2607 2608 2615 2627 2.628 2636 2638 2640 2663 2667 2685 2686 2698 2702 2714 2719 2771 2772 2775 2776 2784 2787 2791 2792 2793 2797 2807 2810 2821 2.842 2847 2863 ¥PU>r hr>l* bient vornebmIiL der Hinter« Ä'vl )}?£> Uč-1 H V v l ll*l vy v l Stützung und Ausbreitung der Äissicmstätigfteit der „Sötmc des ßeüigsten Derzens Jesu" und sucht ver-ftänbnia und werktätige Liehe des Missionswerkes in Wlort und Schrift zu fördern. — Dris Hrbeitsfelb dieser Missionäre ist der Sudan (Zentralafrifta). „Mio schon sind die ffüße derer, die den Frieden, die frohe Sotfcbaft des D eiles verkünden"! (IRöm. 10,15.) Der „Stern der Reger" $ fixen (Südtirol) Herausgegeben. Abonnement ganzjabrig mit Rostversendung 2 K = 2 /IßT?. = 3zsr. Dett l. Zannar 1906. IX. Aabrg. MlinillllMMIIIjllhMIl Doke oberMrtlicbe Empfehlungen. Der „Stern der Neger", katholische Missionszeitschrift der „Söbne des heiligsten Derzens Jesu“ in Sitten, tsibrt den Leser tief ins ffnnere des schwarzen Erdteiles hinein. Er verkündet uns den glühenden Seeleneiter, mit welchem die genannten Missionäre den unglücklichen Negerstämmen Zentralafrikas das Licht des heiligen katholischen Glaubens zu bringen sich bemühen. Die Mission aut diesem Gebiet ist so recht eigentlich unser österreichisches Missionsgebiet» die Gott um so mehr mit bleibendem Erfolg segnen durfte, Sa sie ohne politische Nebenabsichten (Österreich sucht ja keine Ikolonien) ganz selbstlos, einzig und allein zur Ehre Gottes und zur Verbreitung seines IReicbes, arbeitet. Von Oesterreich aus gegründet, genießt dieseMission in besondererMeise die liebende Fürsorge des österreichischen Episkopates und steht auch unter dem Schutze unseres erhabenen Ikaisers. Jcb hatte die Freude, drei der bisherigen apostolischen Vikare dieses Missionsgebietes von Zentralafrika, nämlich die hochwürdigsten Dorren Siscböfe: Monsignore Comboni, "IRoveggio und den gegenwärtigen Monsignore Geger, persönlich zu kennen. Esterem ministrierte ich einstens als Zögling des bischöflichen Iknabenseininars, Monsignore IRoveggio und Monsignore ©eget waren meine Gäste im Sischofshofe zu Linz; letzteren habe ich schon im Jahre 1893 bei meiner ersten Pilgerreise nach Jerusalem, auf welcher ich Aeggpten berühren mußte, näher kennen und hochschätzen gelernt. Seim Anblick so vieler unglücklicher Neger und Mohammedaner sagte ich damals zu Monsignore Geger: „Mann wird sich doch der Derr dieser armen Völker erbatmenl“ Unsere österreichische Mission, welche sich in erfreulicher Meise entwickelt, bat einzig den Zweck, diese Erbarmungen des therm zu vermitteln. Deshalb empfehle ich meinen Diözesanen über an mich gerichtetes Ansuchen sehr gerne die katholische Missionszeitschrift „Stern der Neger", welche viel des Ilnteressanten und Erbaulichen aus den Missionsgebieten Zentralafrikas berichtet. Linz. am 30. November 1905. f frail? flßada, Sißcbof. Desgleichen sandte der hochwürdigste Derr Siscbof Nagl von Triest eine warme Empfehlung, da ihm die Mission» die unter der Leitung des hochwürdigsten Sischofs Monsignore ©eget so vielversprechend sei, besonders am Derzeit liege. lfm Anschluß an diese hohen Empfehlungen wünschen wir allen unsern geehrten Abnehmern und Mohltätern ein glückseliges Neues Jahr und Gottes reichsten Segen! 2 Stern der Neger. Heft 1. Der V. allgemeine österreichische Katholikentag und das sllMsslonswesen. hToch waren die glänzenden Tage von Berlin in frischer Erinnerung aller Missionsfreunde, als sich im Zentrum des katholischen Oesterreich, in Wien, eine ähnlich imposante Feier abspielen sollte. Mit vollkommen berechtigten: Stolze können die Katholiken Oesterreichs ans ihren V. allgemeinen Katholikentag zurückblicken: er bildet so recht einen Markstein in ihrem öffentlichen Leben; er hat wieder einmal klar bewiesen, daß in den Gauen Oesterreichs noch echt katholisches Leben pulsiert, das es auch in unseren Tagen trotz aller Bekämpfung noch befähigen würde, als Vormacht des Katholizismus aufzutreten, wie es ehedem der Fall war. Dieses Leben brauchte nur aufgeweckt, aufgerüttelt zu werden, um die herrlichsten Früchte zu zeitigen. Hier können wir selbstverständlich nicht auf die großartige Feier in ihrer ganzen Ausdehnung zurückkommen; nur einen Punkt möchten wirherausheben, der uns unseremheiligen Beruf gemäß eben mehr als alle anderen interessiert, wollen aber damit keineswegs behaupten, daß die anderen Beschlüsse nicht ebenso wichtig, ja der Zeitlage gemäß nicht noch wichtiger seien. Wir meinen die Verhandlungen über das katholische Missionswesen. Denn gerade hierin ist in Wien Wertvolles geschaffen worden, so daß man mit Recht hoffen kann, der Missionsgedanke werde von jetzt ab in allen Schichten der Bevölkerung mehr Anklang, Förderung und ein besseres Verständnis finden. Hat ja der Katholikentag den Katholiken klar zum Bewußtsein gebracht, daß sie als Glie d er der allgemeinen Kirche auch die erhabene, große und ehrenvolle Pflicht haben, nach Kräften anihrer Ausbreitung mitzuwirken. Möge der in Wien ausgestreute Samen auf ein recht fruchtbares Erdreich fallen, bald aufsprossen und zu einem mächtigen Baume sich entfalten. Im folgenden wollen wir die einzelnen diesbezüglichen Verhandlungen mit der einen oder anderen Bemerkung kurz darlegen. I. MWonskonterenz. Am Montag, den 20. November hielten die Delegierten der österreichischen Missionshäuser und Missionsvereine in der Katholischen Ressource eine allgemeine Missionskonferenz ab. Es waren dabei erschienen: Weihbischof Dr. Marschall als Vertreter des Maria Empfängnis-Vereins, er führte zugleich das Präsidium, Monsignore Kanonikus Schöpf-leuthner für den Marien-Verein, Hochw. Herr KanonikusWimmerfürdieLeopoldinen-Stiftung, Monsignore Pflüger für den Kindheit Jesu-Verein und Gräfin Ledochowska für die Sankt Petrus Claver-Sodalität. Ferner Prälat Pölzl, die hochw. Patres: Forstner, Provinzial 8. J., Pellerin, Provinzial der Trinitarier, Lebeau, Provinzial der Oblaten vom hl. Franz v. Sales, Brunner, Provinzial der Lazaristen, Raffeiner F. S. C , Superior unseres Missionshauses Milland, Pfeifer 0. 8 B., Rößler G. SS. R., Kösters für das Missionshaus St. Gabriel, Pauly, Superior des Missionshauses in Liefering bei Salzburg, usw. Das Ergebnis der Beratungen war die Gründung eines losen Missionsverbandes zu einheitlicher stärkerer Organisierung und Förderung der Missionstätigkeit in Oesterreich ; dieser Zweck soll erreicht werden durch Publikation in den katholischen Zeitungen und Flugblättern, durch Abhaltung von Versammlungen usw. Gerade durch letzteres Mittel ließe sich in Oesterreich noch viel erreichen, weil es ein bisher weniger bebautes Feld ist. Das katholische Volk spendet gern sein Scherflein zum Besten der Heidenmission, wenn es nur über Zweck und Ziele, über die Würde und Erhabenheit derselben genügend unterrichtet ist; und gerade für die Heidenmission hat auch sehr häufig der Aermste noch etwas übrig, wie sich an zahlreichen, geradezu rührenden Beispielen beweisen ließe. Je mehr für den Missionsgedanken agitiert wird, um so größere Erfolge werden erzielt werden. Also Hand ans Werk gelegt! Stern der Neger. 8 Heft 1. II. Misstonsreterat und =1Resolutton. Am 21. November referierte Monsignore Dr. Klims ch in der Hauptversammlung über die Missionstätigkeit und führte hiebei aus: Unser erster Missionär war Jesus Christus, weitere Missionäre waren die Apostel; ohne Missionäre wären wir alle nicht im Besitz der Wahrheit. 18 Millionen Katholiken leben heute in dem eigentlichen Missionsgebiet; welche Summe von Schweiß und Arbeit, wie viele Opfer und Entbehrungen haben diese Millionen gekostet! Im ganzen zählt der Erdball lfiOO Millionen Einwohner und davon sind noch 1000 Millionen nicht Christen. Auch diese müssen zur Wahrheit geführt werden. Wenn nun die Missionäre unter unsäglichen Opfern um diese Seelen sich bemühen, so haben die Katholiken wenigstens die Pflicht, so weit als möglich diese Helden ihres Berufes zn unterstützen. Wir müssen also Herz und Interesse haben für die Missionstätigkeit der katholischen Kirche und zwar für die ganze große Mission. Dabei ist es aber natürlich, daß wir jene Missionsinstitute besonders unterstützen, welche österreichische Missionäre und österreichische Missionsfreunde ins Leben gerufen haben. Hier ist besonders die St. Petrus Claver-Sodalität zu nennen. Dieselbe hat an Geld und Geldeswert 850.000 Kr. bis zum Jahre 1904 für die Mission in Afrika ausgegeben. Große Verdienste erwirbt sich auch der Marien-Verein für Afrika, welcher innerhalb elf Jahren über 342.000 Kr. für die afrikanischen Missionen gesammelt hat. Die Einnahmen des Werkes der heiligen Kindheit Jesu beliefen sich in den letzten Jahren auf ungefähr 3,000.000. Kr. In Salzburg allein wurden in den letzten Jahren rund jährlich über 130.000 Kr. gesammelt. Was ist jedoch alles das, was die Katholiken Oesterreichs leisten, gegenüber den ungeheuren Summen, welche die Protestanten für Missionszwecke ausgeben! Da läßt sich vieles von den Protestanten lernen. Der Redner beantragte schließlich eine Resolution, welche nach Billigung der von den hochw. PP. M. Raffeiner F. S. C. und Kösters S. V. D. vorgeschlagenen Zusätze im folgenden Wortlaut einstimmig angenommen wurde: „Der Katholikentag erkennt die Missionstätigkeit unter den Heidenvölkern als eine wesentliche Aufgabe der katho- lischen Kirche, an deren Lösung alle katholischen Nationen mitzuwirken berufen sind. Er erkennt die wachsende Bedeutung der Missionswerke in einer Zeit des zunehmenden Weltverkehrs und gesteigerten Kampfes um die Interessensphären in den Heidenländern. Daher empfiehlt er alle darauf gerichteten Bestrebungen als höchst zeitgemäß und erklärt dieselben als im innersten Interesse der Gesamtkirche und insbesondere des katholischen Oesterreich gelegen. Es werden somit der aufmerksamen Beachtung und werktätigen Teilnahme aller österreichischen Katholiken aufs wärmste empfohlen: 1. der beim jetzigen Katholikentag gegründete Verband zur Wahrung aller für die Heidenländer bestehenden Missionsunternehmungen, kurz „Missionsverband" ; 2. jene Orden und Kongregationen, welche in Oesterreich Erziehungsanstalten zur Heranbildung von Missionären besitzen; 3. alle Missionsvereine, welcheHilfs-mittel sammeln, insbesondere: a) die Leopoldinen-Stiftung für Nordamerika, b) der Kindheit Jesu-Berein für China und Japan re., c) die Sankt Petrus Claver-Sodalität für Afrika, d) die Marien-Bereine für Afrika, e) der Mariä Empfängnis-Verein für den Orient, f) der Verein zur Pflege des Glaub ens." Ein großes Wort! Möge es in unseren Gauen und weit darüber hinaus jenen freudigen, selbstbewußten und tatkräftigen Widerhall finden, den es verdient, jenen Widerhall, den es besonders in unseren Tagen verdient! Wir sehen, wie in Frankreich, das von jeher das größte Kontingent an Missionären und Geld für die Missionen aufgebracht, der unselige Kulturkampf die Quellen zu unterbinden sucht, ja zum großen Teile schon unterbunden hat, besonders jetzt nach vollzogener Trennung von Kirche und Staat. Wer soll nun die entstehende Lücke ausfüllen; wer die ausfallenden Geldmittel aufbringen? Das sind die zwei Fragen, die sich jeder Missionsfreund unter den obwaltenden Umständen notgedrungen stellen muß. Diese beiden Fragen waren es auch, welche viele Missionsfreunde in Wien und vorher schon in 4 Stern der Neger. Heft 1. mm® {~T,•'*■ "k'v - ^ ■ E 8 P3 O e tj c « /O o in S2 U § 0 s C5 >rü w 1 Ol g t3 o Berlin versanunelt hat. In letzterer Versammlung (in Berlin) wies man darauf hin, daß hauptsächlich die deutschen Katholiken von der Vorsehung berufen seien, das Erbe ihrer westlichen Nachbarn anzutreten, das ehrenvolle Erbe der Führerschaft in dem katholischen Missionswesen; sie dürften sich von jetzt an nicht mehr mit dem zweiten Posten begnügen, müßten vielmehr allen mit tatkräftigem Beispiel vorangehen. Es möge uns hier die Frage erlaubt sein: warum die Katholiken Oesterreichs diesen Ehrenberuf, die erhabene Missionsgarde anzuführen nicht auch für sich in Anspruch nehmen sollten; oder: warum sollten sie im Wettkampf um dieses Erbe zurückstehen? Wir glauben vielmehr, daß sie voll und ganz berechtigt sind, sich an diesem Wettkampf zu beteiligen und sich um den Lorbeer zu bewerben. Haben sie ja doch, abgesehen von den letzten paar Jahren, eine ruhmreiche Missionsgeschichte hinter sich: es genügt zum Beweis derHinweis auf dieMission vonZentral-afrika vor 20 und mehr Jahren, nämlich vor dem Mahdi-Aufstand in den 80er Jahren. Und endlich, warum sollten sie, die weit über 30 Millionen zählen, nicht das zustande bringen, was die 20 Millionen reichsdeutscher Katholiken zustande zu bringen sich nicht nur zutrauen, sondern zum Teil auch wirklich schon zustande gebracht haben? Es ist allerdings richtig, daß den Katholiken Oesterreichs ein mächtiger äußerer Faktor abgeht, ein Faktor, der die Katholiken Deutschlands immer mehr für das Missionswerk zu wirken anspornt: die Kolonialpolitik. Doch auch Oesterreichs Katholiken haben eine Triebfeder, die sie mächtig anspornen sollte, all ihre Kräfte dem Missionswerk zu widmen, eine Triebfeder, die um so erhabener ist, als das Geistige erhaben ist über alles Irdische, eine Triebkraft, die, wenn richtig verstanden, sie anspornen muß, mit jedermann den Wettkampf um den Ehrenplatz in der Missionstätigkeit aufzunehmen. Auf dem ersten Antisklaverei-Kongreß zu Wien 1900 bezeichnete der jetzige apostolische Vikar von Zentralafrika, damals Rektor unseres Missionshauses, Msgr. datier Geher, diese Triebfeder mit folgenden Worten: „Ein Land wie Oesterreich muß sich hauptsächlich durch die höchsten Ideen des Glaubens erhalten. Wie im Innern der Glaube, so bildet nach außen die Glaubensverbreitung den Einigungspunkt für die verschiedenen Stämme des Landes. Je eifriger dieselben ihre auswärtigen Missionen fördern, desto enger knüpft sich das einigende Band unter ihnen selbst. Je mehr Oesterreich für die Missionen tut, desto mehr Segen wird es zu Hause haben." Kardinal Wiseman sagte einst, „der Glaube werde in England erst dann Fortschritte machen, wenn dasselbe viel für die auswärtigen Missionen tun werde. Dies gilt auch für Oesterreich. Eines der wirksamsten Mittel zur Belebung des Glaubens und zur Herbeiführung wahrer Glaubensinnigkeit und Glaubenswärme ist die möglichst große Förderung des Missionswerkes in den Heidenländern." Ja, diese „höchsten Ideen" des Glaubens bilden für die Völker Oesterreichs den einzigen Einigungspunkt; das war nicht nur vor fünf Jahren, als obige Rede gehalten wurde, der Fall, nein, das gilt auch heute noch und vielleicht noch in erhöhtem Maße. Gerade der letzte Katholikentag hat dies theoretisch und praktisch klar bewiesen. Wodurch können wir nun das Missions-wesen tatkräftig unterstützen? Zur Beantwortung dieser Frage gibt uns gleichfalls die Wiener Resolution mit Zuhilfenahme derjenigen von Berlin einen trefflichen Anhaltspunkt. Kurz zusammengefaßt, werden in den beiden Resolutionen folgende Mittel angeführt: 1. Almosen, 2. Unterstützung der Missionsvereine und 3. Verbreitung der Missionszeitschriften. Unter Almosen ist vor allem auch das geistige, das Almosen des Gebetes zu verstehen. Wenn bei allen Unternehmungen das Gedeihen vom Segen Gottes abhängt, um wie viel mehr dann bei diesem göttlichsten aller göttlichen Werke, wie es der hl. Dionysius, der Areo-pagite, nennt! Der Missionär ist nicht imstande, auf die verstockten, in der Sünde aufgewachsenen Herzen der Heiden einzuwirken, er vermag auch nicht einen einzigen dieser Unglücklichen zu bekehren, wenn ihre Herzen nicht zuerst durch die Gnade vorbereitet werden: diese aber wird dem Gebet verliehen. Noch mehr! Auch der Missionär selbst braucht für sich die Unterstützung des Gebets; allein auf sich angewiesen, ist er nicht fähig, die unsäglichen Opfer, welche sein heroischer Beruf von ihm verlangt, lange zu ertragen, er wird bald seinen Mühen erliegen. Unterstützt also die im Weinberg des Herrn arbeitenden Missionäre durch euer Gebet! Am jüngsten Tage wird es dann offenbar werden, wem so mancher gerettete Heide seine Rettung verdankt: ob dem Wirken des Missionärs oder dem Gebet eines armen Mütterleins. An zweiter Stelle werden die Missionskongregationen und Missionsvereine allen Katholiken aufs wärmste empfohlen. Gebe Gott, daß sich auch in Oesterreich recht viele todesmutige und für die hohe Idee der Heidenmission begeisterte Jünglinge finden, die bereit sind, nicht nur ihr Hab und Gut dem Missionswesen zu opfern, sondern auch all ihre geistigen und leiblichen Kräfte; die vor keiner Gefahr und Anstrengung, ja nicht einmal vor dem sichern Tode zurückschrecken, wenn es heißt, den Auftrag des Herrn zu erfüllen: „Gehet hinaus in alle Welt und lehret alle Völker!" So war cs vor noch nicht allzulanger Zeit. Zeugen sind die zahlreichen Grabhügel von österreichischen Missionären in unserer zentralafrikanischen Mission; Zeugen sind die mehr als 30 edlen Pioniere des Christentums und der wahren Kultur, die dort innerhalb ein paar Jahren dem heimtückischen Klima und den ausgestandenen Strapazen erlagen und in dem heißen Wüstensand den Schall der Trompete erwarten, die sie zum Empfang ihres Lohnes rufen wird. Was vor 50 Jahren möglich war, sollte das jetzt unmöglich sein? Als drittes Mittel, wodurch wir das Missionswerk in hervorragender Weise unterstützen können, wurde dann noch, besonders in der Berliner Resolution, ein recht zahlreiches Abonnement auf die Miss!onszeitfchristen empfohlen. Gerade die Missionszeitschriften sind dazu da, um die Mitarbeiter in der Heimat — denn Mitarbeiter an dem großen Werke sind alle Abonnenten — in bezug auf die Missionen auf dem Laufenden zu erhalten; sie sollen ihnen zeigen, welche Mühen und Leiden ihre Brüder und Schwestern, die Söhne ihres Vaterlandes auszustehen haben, um dem Befehl des Herrn, die Früchte seines Leidens beit Heiden mitzuteilen, gerecht zu werden; sie sollen alle begeistern und entflammen für das hohe Werk, damit alle ohne Ausnahme daran teilnehmen; sie sollen endlich die ersten zwei Mittel verwirklichen helfen. Wie aber können sie das, wenn sie nicht gelesen werden? Es sollte keine katholische Familie geben, in der nicht wenigstens eine Missionszeitschrift zu finden ist. Das wäre so ein echt katholisches Ideal und wenn das ausgeführt würde, stände es gut um das Missionswesen und die Missionäre könnten freudig hinausziehen in ihr schwieriges Arbeitsfeld, in der festen Zuversicht, daß sie nicht allein kämpfen, sondern in der lieben Heimat Tausende, ja Millionen mit ihnen den Himmel bestürmen. III. Akrikrr-tlbillionskongreö. Am gleichen Abend fand dann im Gesellenvereinssaal, VI. Bezirk, der Afrika-Missionskongreß statt. Es waren erschienen: Se. Exzellenz Bischof Dr. Doppelbauer von Linz, Bischof Dr. Rößler von St. Pölten, Weihbischof Dr. Marschall, Provinzial S. J. Forstner, Abt Schober von Sekkau, die Domherren Graf zur Lippe, Pflüger und Wimmer, Graf Franz Kuefstein, Gräfin Luise Fünfkirchen-Liechten-stein, Madame Chaudoir, die schon bei der Missionskonferenz beteiligten Delegierten der Missionshäuser und -Vereine und viele geistliche und weltliche Gönner und Förderer des Missionswesens, welche den großen, herrlich geschmückten Saal bis auf den letzten Platz füllten. Ztl Beginn der Versammlung begrüßte der Vorsitzende, Hofkaplan Dr. Rott, die Anwesenden und betonte, er müsse den Verein vor dem Vorwurf verteidigen, daß er in den Katholikentag durch Abhaltung eines Kongresses eine gewisse Disharmonie trage; so notwendig die Belebung und Unterstützung des katholischen Lebens im eigenen Lande sei, eben so dürfe man auch jener Schutztruppe nicht vergessen, welche auf ihre Fahne die Bekehrung der Heiden geschrieben hat und ihr Leben dafür opfere. Diese christliche Liebe für seine Mitmenschen sei eine echt katholische und eine gute, tätige, sichtbare Interpretation des Wortes Christi, der da sagte: „Gehet hinaus und lehret alle Völker!" Hierauf ergriff? lllaverius Pellerin, Provinzial der Trinitarier, das Wort, um die unermüdliche und segensreiche Tätigkett der Missionen zu erörtern. Die Missionäre sehen in den Schwarzen nur ihre Brüder, ungleich den andern Weißen, welche, anstatt Kultur zu bringen, nur ihren eigennützigen Trieben folgen. Die Gründerin und Generalleiterin der St. Petrus Claver-Sodalität, Frau Gräfin M. L e d 0 ch o w s k a, die nach ihm das Wort ergriff, unterrichtete in einem längeren Vortrag die Anwesenden des näheren über Ziele und Zwecke des Vereines. Zunächst überbrachte die Gräfin die Segenswünsche des Heiligen Vaters, die er ihr in einer jüngst gewährten Privat-andienz mitgegeben hatte. Was nun die Ziele des Vereines Betreffe, so könne, wenn man auch den Feind im eigenen Lande habe, dennoch der glänzende Besuch des Missionskongresses ein Zeugnis dafür ablegen, daß die vorwärtstreibende Macht des Christentums auch hier sphären Missionen unterstütze, besonders da Oesterreich keine Kolonien besitze, könne man mit dem Hinweis auf die höheren Beweg-gründe des Missionswerkes leicht entkräften und überdies sich freuen, daß die afrikanische Missionstätigkeit Oesterreichs ideal, interesselos und international sei und bleiben könne. Oesterreich hat keine Kolonien, aber auch keine ihre Wurzeln habe. Seit 30 Jahren sind mehrere Mssionshäuser errichtet worden, so in Milland, Brixen, Mödling, Kremmelbach, Oberösterreich und anderswo. So ziehen nun auch Oesterreichs Söhne hinaus ins ferne Afrika; der jüngst ermordete Bischof Spiß war ein Tiroler, andere wirken mit gleicher Todesverachtung. Den Einwand, daß man mit österreichischen: Geld in fremden Jnteressen- Kolonialsünden. Daß die St. Petrus Claver-Sodalität ihre Aktion speziell auf Afrika beschränkt, sei ein Gebot der Klugheit und der Ordnung angesichts des unermeßlichen Arbeitsfeldes; abgesehen von der durch Rom gutgeheißenen Beschränkung ans Afrika, könne der Verein nicht bald hier und bald dort seine Tätigkeit konzentrieren. Zum Schluß ihrer eingehenden Ausführungen richtete die Gräfin tut die Versammelten den eindringlichsten Appell, nicht nur selbst im Interesse des Vereines tätig ztt sein, sondern auch neue Mitglieder zu werben und seine Ideen in bisher noch nicht zugänglich gemachte Kreise zu tragen. Lebhaftester Beifall folgte ihren Worten, welcher sich noch steigerte, als der Vorsitzende auf die Frail Gräfin als diejenige hinwies, die mit Herz und Liebe das ganze Werk gestiftet habe. Hierauf sprachen unter allgemeinem Beifall mehrere Missionäre, die meistens aus eigener Anschauung von den die hinausgesandten Missionäre erwartenden Leiden und Entbehrungen berichten konnten. So P. Lebeau, der früher im deutschen Kolonialgebiet tätig war, ferner P. Friedrich S. J. über die schwierigen Anfänge der Zambesi-Mission sowie P. Raffeiner F. S. C., Rektor unseres Missionshauses, über den gegenwärtigen Aufschwung unserer Mission in Zentralafrika und über die Notwendigkeit, besonders auch die Missionshäuser in der eigenen Heimat tatkräftig zu unterstützen, damit man mehr Arbeiter auf das Missionsfeld schicken könne. Sodann ergriff Weihbischof Dr. Marsch all das Wort zu einer Ansprache, in der er die Versammlung unter Hinweis auf die gehörten, so uneigennützigen Anstrengungen der Missionäre und die der Mithilfe so bedürftige Lage und Schicksale der Missionen zur kräftigen Unterstützung derselben, besonders durch den Ausbau der Missionshäuser in Oesterreich und der in Afrika errichteten Anstalten, eindringlich aufforderte. 3m Ausführung des ihm vom Heiligen Vater gewordenen Auftrages spendete sodann Se. bischöfliche Gnaden der ganzen Versammlung den apostolischen Segen. Nachdem noch P. Hansen vom Missionshaus St. Gabriel bei Mödling über die Tätigkeit der Togo-Mission berichtet hatte, wurde der Kongreß mit einem Danke des Vorsitzenden und der Aufforderung ztt tatkräftiger Mithilfe geschlossen. IV. MWonskeier. An diese Veranstaltungen während der Tagung des Katholikentages schloß sich am 22. November eine Missivnsfeier in St. Gabriel bei Mödling an, die gleichfalls einen glänzenden Verlauf nahm. Gegen halb 3 Uhr trafen die Teilnehmer in St. Gabriel ein. Unter anderen waren erschienen: Se. Eminenz Kardinal Katschthaler, Fürsterzbischof von Salzburg. Fürstbischof Napotnik von Marburg, Fürstbischof Jegliü von Laibach, Bischof Nagt von Triest, Äbt Isidor von Sekkau usw. Nach einer kurzen Einleitungsandacht begab man sich in die reichgeschmückte Festhalle, wo der hochwürdige Rektor des Missionshauses, P. Herrn. Wegener, die Festversanuntung aufs herzlichste begrüßte. Die Festrede hielt P. Dr. Ang. Röster O. Ss. R. von Mäulern. Zum Schlüsse richtete Se. Eminenz Kardinal Katschthaler väterliche Worte an die Versammelten, in welchen er aufforderte znm guten Kampfe, damit wir selbst und durch unser Apostolat auch andere das Reich Gottes erwerben. Se. Eminenz spendete auch den von Sr. Heiligkeit durch den Kardinal Staatssekretär übersandten apostolischen Segen. Das Schreiben hat folgenden Wortlaut: „Die ergebenste Mitteilung über die demnächst abzuhaltende allgemeine Missionsver-sammlung hat den Heiligen Vater außerordentlich erfreut. Se. Heiligkeit wünscht von Herzensgrund, daß das Missionswerk sich täglich fruchtbarer gestalte, und spendet allen Missions-Vereinigungen, besonders aber den Teilnehmern dieser Versammlung mit innigster Liebe den apostolischen Segen. Indem ich dieses kundtue, verharre mit besonderer Hochachtung ergebenster Kardinal Merry del Val." Nicht bloß befriedigt, sondern voll Bewunderung verließen gegen 6 Uhr die Festgäste das Missionshaus und wohl alle waren fest entschlossen, mitzuwirken an dem großartigen Missionswerk unserer Zeit, mitzuwirken durch Gebete und Almosen und durch eifrige Agitation, damit die in Oesterreich in den letzten Jahren entstandenen Missionsunter-nehmungen immer mehr zur Lösung des Auftrages des Heilands beitragen können. Und nur so werden die Worte in Erfüllung gehen, mit welchen der obenerwähnte hochwürdigste Herr Redner seinen Vortrag schloß: „Afrikas Entschleierung gehört zu den größten Errungenschaften des endenden Jahrhunderts. Afrikas Erlösung ist die Aufgabe des neuen Jahrhunderts. Oesterreich darf und will nicht zurückbleiben mit seiner Anteilnahme an diesem großen Werke. Einen Ehrenplatz unter den Völkern, welche für die Ausbreitung der Religion Jesu Christi Großes gewirkt und so sich selbst die Huld und Gnade des Erlösers gesichert haben, muß und will sich verdienen senes Reich, welches durch seine Vergangenheit, durch seine echt katholische Dynastie und durch den katholisch-gläubigen Sinn seiner Völker seine eminente Befähigung als Schutzmacht katholischer Interessen bewiesen hat, nämlich das katholische Oesterreich." vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ \T/ vT/ vT/ vT/ vT/ \f/ vT/ vT/ vT/ ^oir7ir7ir^r7Soir^r^r->ir^c“^r7ir^r-^r vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ \T/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ vT/ —I •»—■ ■»—«• #——*»•—.—1 • e——«• •——•«*——* • t——•«•—•, I—I«•——I • *—■«*—• ••——•»*— /jX /JX /JX /JX /JX /JX /IX /IX /*X /jX /IX /|X /*X /JX Die Bnglänbet im Subaru ^chdru»v°rb°t°n.i Betrachtet vom Standpunkt des Missionärs. (Fortsetzung.) 3. Die Engländer und das Missions-werk. (Scfg gibt nichts verhängnisvolleres für eine katholische Familie, als ein sog. „farbloses Blatt" zu lesen. Nichts ist farblos, selbst das Wasser nicht; und ein farbloses Blatt vollends ist ein Ding der Unmöglichkeit. Farblos heißt charakterlos; aber jedes Ding hat seinen Charakter, den es nicht verleugnen kann. Es gibt Gesellschaften, welche in bezug aus Religion farblos sind, d. h. in welchen niemals über Religion gesprochen wird; das ist wenigstens noch logisch. Andere sind ebenfalls farblos, doch wird dort jede Religion durch das Garn gehechelt .— das ist unverschämt. Wieder andere suchen es allen recht zu machen, vergessen aber jenes Wort: „Man kann nicht zwei Herren dienen!" In einer ähnlichen Lage mag sich wohl die englische Regierung finden in ihrem Verhalten gegen die Missionäre der verschiedenen Bekenntnisse. Wenn ich mich nicht täusche, war es im Jahre 1819, daß die Engländer das Gesetz machten, ihre Kolonialverwältung solle zugleich auch ein wirksamer Hebel zur Förderung der christlichen Religion sein. Allein man fand bald heraus, daß im christlichen Tempel kein Altar für „Gott Mammon" vorgesehen war, und so wurde dieses Gesetz anfangs der fünfziger Jahre wiederum abgeschafft und die englische Kolonialverwaltung als farblos erklärt. Daß mit Hinsicht auf den Sudan diese Farblosigkeit zum Vorteil der Mohammedaner und der Protestanten eher ausschlägt denn zu jenem der Katholiken, bedarf eigentlich kaum der Erwähnung. Es liegt dies in der Natur der Sache. Ilm in dieser Frage so unparteiisch als möglich urteilen zu können, dürste es angemessen sein, die leitenden Persönlichkeiten selbst zu hören. Im Jahre 1901 besuchte Lord Cromer die Provinzen des Sudans persönlich und ließ es sich sehr angelegen sein, das Werk der verschiedenen Missionen in Augenschein zu nehmen. In den wärmsten Ausdrücken spricht er von den protestantischen Missionären einer amerikanischen Gesellschaft und fügt bei: „Wie ich höre, gehen die amerikanischen Missionäre mit dem Gedanken um, eine andere Station am obern Sobat zu gründen. Es ist sehr zu wünschen, daß sie diese Absicht ins Werk setzen. Sie mögen sich darauf verlassen, daß die Regierung des Sudans sie (soweit es möglich) mit jeder vernünftigen Ermunterung und Beihilfe unterstützen wird. Wie ich die Sache ansehe, muß man es sehr bedauern, daß bis jetzt noch keine der englisch-protestantischen Missionsgesellschaften ihre Aufmerksamkeit dem südlichen Sudan geschenkt hat, da diese Teile doch einzig von heidnischen Stämmen bevölkert sind"...... „Bald darauf besuchte ich auch die österreichische römisch-katholische Mission, die nicht weit von Faschoda liegt. Auch sie ist sehr gut geleitet*) und verdient dasselbe Maß von Ermunterung wie die amerikanische Mission" (Bericht 1902). Obwohl hier ein guter Wille nicht zu verkennen ist und eine gewisse Unparteilichkeit aufrecht gehalten werden soll, so genügt indes schon das lebhafte Bedauern über das Fehlen protestantisch-englischer Missionäre im Sudan, um darzutun, luer als Stiefkind betrachtet wird. Dies tritt noch viel mehr *) Organisator jener Station war Pater Bauhölzer, wohl die beste Autorität, was Sitteu und Sprache der Schilluk, anbelangt. zutage, wenn wir berücksichtigen, was der Generalgouverneur des Sudans im vergangenen Jahre schrieb : „Die amerikanischen Missionäre haben eine Eingabe gemacht für den Kauf einer beträchtlichen Strecke Landes, um ihrem Unterricht der Schilluk in modernem Ackerbau eine größere Ausdehnung zu geben. Es scheint, als ob ihr Vorhaben alle Ermunterung verdiente." „Die österreichischen*) Missionäre halten es an der Zeit, zum Bahr el Ghazal vorzurücken, und Msgr. Geher/ der an Stelle des verstorbenen Msgr. Roveggio neu erwählte Bischof, ist in jene Provinz abgereist, um die nötigen Veranstaltungen zu treffen. Ich habe ihm die Nachricht zukommen lassen, er solle sein Wirken nur auf den Westen beschränken, da ich hörte, daß die Church Missionary Society seine protestantisch-englische Gesellschaft) am Weißen Nil in der Nähe vonMongalle eine Station gründen wolle, und in jenem Falle würde, ihr Wirkungsfeld aller Wahrscheinlichkeit nach bis in das östliche Gebiet des Bahr el Ghazal ausgedehnt werden." Nun ist aber hier etwas sehr auffallend. Die Herren der Church Missionary Society wußten ja gar nicht, daß sie diese Gedanken hatten; wenigstens gaben sie sich so deü Anschein. In Wirklichkeit rührten sie sich nicht, gerade als ob sie die „Winke von oben" nicht verstünden. Lord Cromer schrieb dann am 24. Dezember 1904 einen direkten Brief an die Gesellschaft und forderte sie auf, die Mission in Zentralafrika anzunehmen. Es darf daher nicht wunder nehmen, wenn die Church Missionary Society aus diesen pressenden Einladungen möglichst viel Kapital zu schlagen suchte. Aufrufe wurden in alle Welt gesandt, deren Ton und Inhalt die nationale und religiöse Bedeutung des Missionswerkes dartun sollte. „Lord Cromer in Kairo und Sir Reginald Wingate, der Sirdar in Khartoum," heißt es in einem, „haben in den letzten zwei oder drei Jahren ihren Wunsch ausgesprochen, eine englische Mission am oberen Nil errichtet zu sehen. Lord Cromer hat nunmehr ein bestimmtes Gebiet der Church Missionary Society zugewiesen und das folgende Memorandum *) Die Mission von Zentralafrika wird von den Engländern österreichisch genannt, nicht nur weil sic unter österreichischem Schutze steht, sondern auch mit österreichischem Blut und Gelde gegründet wurde. gibt die Gründe, warum die Gesellschaft die Bekanntmachung und das einladende Anerbieten anzunehmen gedenkt." In dem hier erwähnten Memorandum heißt es unter anderem: „27 Jahre sind nunmehrdahingegangen, seit General Gordon — damals Generalgouverneur des Sudans unter dem Khedive von Aegypten — im Jahre 1878 sich an die Church Missionary Society wendete, die Heidenmission am oberen Nil z:l übernehmen, und ihr alle nur mögliche Hilfe versprach. Aber da die Gesellschaft weiter füdlich in Anspruch genommen war, konnte sie auf das Anerbieten nicht eingehen." Dann kamen die mahdiftischen Wirren. „Doch jetzt herrscht die Fax Britannien (englischer Friede) über das weite Gebiet vom Mittelländischen Meere bis hinauf zum Aequator." Das Memorandum zeigt dann weiter, wie die englischen Behörden noch heutzutage in die Gesellschaft dringen, im Sudan das Missionswerk aufzunehmen, und läßt im folgende!: Satze auch die Gründe durchblicken: „Eine solche Mission wird ein Band sein zwischen Khartoum im Norden und Uganda im Süden. Die Mission von Uganda hatte als Erfolg die Christianisierung eines Stammes und führte indirekt zur Ausbreitung jenes englischen Einflusses, der das große Protektorat zustande brachte." Das besagte Memorandum schließt dann mit einem Satze, der für einen katholischen Missionär etwas seltsam klingt. Während die katholischen Missionäre weniger mit Berufei: als mit den materiellen Mitteln in Verlegenheit sind, heißt es dort: „Wenn sich einmal die nötigen Männer (Berufe) gefunden haben, so unterliegt es keinem Zweifel, daß die nötigen Geldmittel zufließen." Inzwischen waren aber selbst auf englischer Seite einige Klagen laut geworden, als ob die Regierung des Sudans auf die Moham-medaner zu sehr Rücksicht nehme. Um nun alten diesen Redereien die Spitze zu brechen, gab Lord Cromer in seinem letzten Bericht eine ausführliche Darstellung des Standpunktes der englisch-ägyptischen Regierung in diesen: Punkte. ■ „Zu verschiedenen Malen," sagt er, „habe ich schon ausführlich die Politik dargelegt, welche wir in Hinsicht auf das Missionswerk im Sudan befolgen. Ich glaube, daß jene meiner eigenen Landsleute oder anderer europäischer Nationalitäten, welche an. diesem Werk ein besonderes Interesse haben, mit der Natur dieser Politik vollauf bewandert sind. Doch ist es vielleicht zu viel verlangt, wollte man erwarten, daß sie an diese Frage mit ganz demselben Geiste herantreten wie Sir Reginald Wingate oder ich, wenn wir in unserer amtlichen Stellung sprechen. Zu gleicher Zeit wünsche ich die Gelegenheit zu benützen, mit meine Anerkennung ansznsprechen für den Geist der Eintracht, den sie bei der Behandlung dieser Frage zutage legten. Wie wir unsererseits nicht die geringste Absicht hegten, die Freiheit des Missionswerkes irgendwie mehr einzuschränken, als es durch die Sachlage geschehen mußte, so zeigten sie ihrerseits jedwede Bereitwilligkeit, sich aufrichtig jenen Anordnungen zu fügen, welche manch glühenden oder zelotischen Geistern möglicherweise lästig oder unnötig erscheinen. Es ist nicht weniger bedeutend, daß die Mohammedaner in Aegypten und dem Sudan vollkommen die Haltung verstehen, welche die englische Regierung in dieser Angelegenheit einnimmt. Die Bemerkungen, welche ich nun machen werde, sind daher ganz besonders für ihre Erbauung geschrieben. Vielleicht sind dieseBemerkungen überflüssig; denn ich habe allen Grund,anzunehmen,daßdiegebildetenMohamme-daner vollauf verstehen und anerkennen, daß die englische Regierung in Fragen der Religion jederzeit eine strikte und tolerante Unparteilichkeit walten läßt. Zu gleicher Zeit ist die Frage doch wichtig genug, um die Wiederholung von Erklärungen zu rechtfertigen, die bereits so vielfach gemacht wurden, und so jeder Möglichkeit irgendwelcher Mißdeutungen vorzubeugen. — Es kann nicht klar genug dargetan werden, daß Proselytenmacherei keinen Platz in jenem Programm findet, welches die englische Regierung in den Kronländern oder in Gebieten mit vorwiegend englischem Einfluß in Ausführung bringt. Ein praktischer Beweis für die Wahrheit dieser Erklärung ist in der Amtsführung gegeben, mit welcher England nun seit inehr als einem Jahrhundert Indien verwaltet. Ich habe schon oft gedacht, es wäre höchst wünschenswert, daß einige gebildete Aegypter Indien besuchten. Ich war mehrmals ganz erstaunt über die Unkenntnis, welche in Aegypten vorzuherrschen scheint in bezug auf indische Angelegenheiten und im allgemeinen in Hinsicht auf englische Politik in jenemLande" *) (Cromer). *) Zum guten Glück ist dieser Rat nicht einem katholischen Missionär gegeben worden. Er hätte vielleicht geantwortet: 1. Das Verhalten der englischen Regierung in Indien war während dieses-Jahrhunderts mitnichten immer farblos. 2. Rückkehrende Statthalter sagten es unverhohlen, daß die christliche Religion nach ltmständen mehr oder weniger unterdrückt und der Mohammedanismus oder das Heidentum begünstigt wird (cf. Lord Lawrence). 3. Die Indier selbst sagen, daß die englische Politik allein Indien nicht hält (es Babn Keschab Chawdra Sen in seiner Rede in Kalkutta). Amn. des Verfassers. (Fortsetzung folgt.) Silber aus betn filMfponsleben in Zentralafrika. Schreiben des boebwst. fhevrn üBiscbofs jfrain l’avet Sever, apostol. Vikars von Lentralatrika, an Se. ....— jfürstersbiscbof Khartoum, ägyptischer Sudan, 31. Oktober 1905. Ew. Eminenz! Von unseren gegenwärtigen neuen Missionsstationen liegen vier im mohammedanischen und fünf im heidnischen Teil des Sudan. Letztere sind Lul und Attigo unter den Schilluknegern am Weißen Flusse, Kayango bei den Golo, Mbili bei den Djur und Wau im Zentrum des ausgedehnten Gebietes des Bahr el Ghazal. Eminens den boebwst. IRardinai Dr. ©ruscb a. Ueber unsere Missionsarbeit unter diesen heidnischen Stämmen möchte ich Ew. Eminenz einige Einzelheiten mitteilen, teils nach den Erfahrungen, die ich selbst gemacht, teils nach den Angaben unserer Missionäre. Um einen geeigneten Crt für eine Missionsstation ausfindig zu machen, ist es vorerst notwendig, eine längere Reise zu unternehmen und ein Gebiet in seinem ganzen Umkreise zu besuchen. Nachdem auf diese Weise unter den verschiedenen Orten der geeignetste gewählt ist, muß zuerst mit dem Häuptling verhandelt werden. Der König der Schilluk übt über alle seine Untertanen eine so unumschränkte Macht aus, daß gar kein Vergleich mit der Macht irgend eines europäischen Herrschers möglich ist. Auch die Häuptlinge der Stämme und selbst der einzelnen Orte im Bahr el Ghazal besitzen einen mächtigen Einfluß auf ihre Leute. Die Abhängigkeit der Leute von diesen ihren erblichen Häuptern ist so groß, daß niemand für einen Fremden eine Hand rührt, ja selbst ihm kein Huhn verkauft ohne Billigung des Hauptes. Wir müssen also vor allem den Häuptling für uns gewinnen. Seitdem die englische Regierung die Häuptlinge unter ihre Botmäßigkeit gebracht hat, bedarf es nur einer Empfehlung des betreffenden englischen Gouverneurs, die uns stets bereitwilligst zuteil wird, und die Häuptlinge, welche den englischen Behörden sehr ergeben find, willigen sofort in unsere Niederlassungen ein. Es ist betrat unsere Sache, uns die Gunst des Häuptlings durch fortwährende Geschenke zu erhalten. Der Häuptling stellt betrat Leute zum Baue unserer Hütten zur Verfügung; natürlich werden die Leute von tins entsprechend belohnt. Diese Arbeit bringt die Missionäre in den ersten Verkehr mit den Eingeborenen. Die Beschaffung der im Lande vorhandenen Lebensmittel für die Station gestaltet diesen Verkehr zu einem fortgesetzten. Die Tauschgegenstände, als Glasperlen, Messingdraht, Stoffe für Männer- und Frauenkleidung, Salz usw., üben eine große Anziehungskraft auf die Leute aus. Um solche vielbegehrte Dinge zu erhalten, bringen sie Eier, Hühner, Mais, und was sonst ihr Land hervorbringt, und stub in der Station bei verschiedenen Arbeiten behilflich, als Batt von Hütten, Graben von Brunnen, Anlegen eines Gartens, Herstellung von Straßen und Dämmen. Manche treten auch in den Dienst der Mission zur Verrichtung kleiner Arbeiten, wie sie die Führung eines kleinen Hauswesens mit sich bringt, so Knaben als Gehilfen des Bruder Koch oder als Viehhirten, während einige Weiber der Nachbarschaft die Arbeit des Wassertragens übernehtnen. Int allgemeinen sind die Neger nicht beständig in der Arbeit, an die sie nicht gewöhnt sind. Haben sie sich ein Stück Stoff oder einige Perlen erarbeitet, Jo bleiben sie häufig aus, andere sehen ihre Stammesgenossen mit einem Stück Stoff bekleidet, mit Perlen oder Messing-ringen geschmückt ttttb wollen nun das gleiche: sie kommen und erarbeiten es sich. So findet ein häufiger Wechsel der Arbeiter statt. Für uns hat es den Vorteil, daß viele Leute in Verkehr mit den Missionären kommen. Die Leute sehen, daß sie anständig und gerecht behandelt werden, und bekommen Achtttng und Zuneigung zu den Missionären. Das Zutrauen der Leute zu gewinnen, ist das erste Bestreben der Missionäre. Eines der wirksamsten Mittel zu diesem Behuf ist die Verabreichung von Arzneien an Kranke. Da die Eingeborenen jeden Weißen mehr oder weniger für einen Arzt halten, so fomnten gleich am Anfang die Kranken in unsere Missionen um Hilfe. Jede Station besitzt den einen oder andern Pater oder Bruder, der sich etwas auf Arzneien versteht und mit den gewöhnlichsten Medizinen versehen ist. Am häufigsten kommen Magenbeschwerden vor. Die Neger können lange und viel Hunger leiden, wenn sie aber Nahrung haben, so essen sie ohne Maß, ran betrat am Tage nachher ihr Unwohlsein in der Mission zu klagen. Sie bekommen da meist englisches Salz, das sie sehr gern nehmen, da sie es mit dem von ihnen sehr gesuchten Kochsalz verwechseln. Pater Vockenhnber in Mbili erzählt, daß der Häuptling selbst ihm die Kranken zuzuführen pflege. Die gewöhnliche Redensart des Häuptlings lautet: „Siehe da, einen armen Mann, der Herzweh hat; gib ihm eine Arznei." Fragt der Pater, wo denn das Herz sitze, das so wehe tue, so legt der Patient die Hand sogleich auf den Leib. Der Pater läßt sich betrat die Zunge zeigen. Die Leute stutzten anfänglich, wie man durch Anschauen der Zunge das Uebel erkennen könne. Als der Häuptling einst eilten Kranken mit dem gewöhnliehen Herzweh vorstellte und der Pater gleich die Zunge sehen wollte, sagte Dud ärgerlich: „Ich habe dir doch gesagt, er habe Herzweh, und du willst die Zunge sehen!" Allmählich verstanden die Leute, daß die Zunge das Buch sei, in dem die Uebel des Magens zu lesen feien, und verhalten sich nun ganz anders. Kommt ein Kranker mit Augenweh oder Fnßleiden oder sonst etwas zum Pater, so rufen die Anwesenden sogleich: „Heraus mit der Zunge!" In allen obengenannten Stationen finden sich Kranke aus weiter Umgebung ein und fügen sich den Weisungen der Missionäre mit größtem Vertrauen. Zu vielen Kranken werden die Missionäre gerufen und müssen bei diesen Besuchen oft lange Strecken zurücklegen. Schwerkrankemünnlichen.Geschlechts werden in den Stationen selbst in einer eigenen Krankenhütte gepflegt. Die Pflege und der Besuch der Kranken bieten auch Gelegenheit, manchen, besonders kleinen Kindern itnö auch Alten, das Heil der Seele zu sichern. Der Verkehr mit den Leuten macht es den Missionären zur Notwendigkeit, deren Sprache zu erlernen, und das Studium derselben ist gleich von Anfang an ihre wichtigste Aufgabe. Es kostet Mühe, eine Sprache ohne Grammatik und ohne Schrift zu erlernen. Pater Bertola in Kayango berichtet, daß es in der dortigen Ndoggosprache wenige und fast nur einsilbige Wörter gebe, so daß, wenn man an die 16 oder 17 Konsonanten der Reihe nach die fünf Vokale anhänge, man etwa 100 einsilbige Wörter erhalte; und füge man diesen einige aus den vorhergehenden zusammengesetzte Wörter hinzu, so habe man fast die ganze Sprache dieses Volkes. Und doch beginnt dann erst die Schwierigkeit, die in der Satzbildung und noch mehr in dem richtigen Ausdruck eines Gedankens liegt, da die Zeitwörter fast nur in der Gegenwart und Vergangenheit gebraucht werden. Pater Vockenhuber in Mbili sagt, er sitze mit Heft und Bleistift ausgerüstet den ganzen Tag unter seinen Djurnegern. Er deutet auf die Gegenstände, fragt nach den Namen und schreibt sie eifrig auf. Dabei schießt er viele Böcke. Deutet er auf eine Blume, so sagen sie ihm 'statt des Sammelnamens den Gattungsnamen. So bemerkte er erst später, daß sie ihm anstatt des Ausdruckes für Stange jenen der Holzgattung, aus der die Stange bestand, angegeben hatten. Pater Kohnen in Attigo unter den Schilluk fragte, was „mein Haus" heiße: die Antwort lautete: „Dein Haus heißt" ... Er fragte, was „ich baue" heiße, und wird belehrt: „Du baust" . . . Einst fragte er: „Wie sagt der Schilluk, wenn einer den andern am Halse packt und zudrückt?" Er wollte erfahren, was „erwürgen" heißt. „Der Schilluk sagt nichts," antwortete sein Lehrer, „er kann nicht sprechen: seine Kehle ist zugedrückt." — P. Bauhölzer in Lul unter den Schilluk studiert seit vier Jahren die Sprache mit aller Hingebung, hat eine (Sram= matik und ein Wörterbuch ausgearbeitet und erklärt, daß sie noch vieler Verbesserungen bedürfen. Es bedarf großer Geduld und Mühe, der Sprache wirklich Herr zu werden. Und doch ist es für unsere Missionäre notwendig. Es ist etwas ganz anderes, einen Volksstamm zu durchreisen und die empfangenen Eindrücke zu veröffentlichen, als durch Erlernung der Sprache eines Volkes in dessen Denken und Fühlen einzudringen und seine Sprache so zu beherrschen, daß mau die Glanbenswahrheiten in dieselbe übersetzen kann, denn das ist der Endzweck der Mühen der Missionäre: dabei hat es mit der richtigen Wiedergebung der abstrakten Begriffe seine große Schwierigkeit. Haben es die Missionäre durch stete llebung so weit gebracht, daß sie frei mit den Leuten in der Sprache derselben verkehren können, so nehmen sie sich zuerst der Jugend an. Auf dieser beruht die Hoffnung unseres Erfolges. Trotzdem der Negerjugend die Schwächen ihrer Abstamimlug anhangen, so besitzt sie doch auch die herrlichen Eigenschaften, die jeder Jugend eigen sind, als Zutraulichkeit und Lenksamkeit. In den drei oben genannten Stationen sindet mehr oder weniger regelmäßige Anleitung der Jugend zu Handwerken und zum Lesen und Schreiben statt. JnKahango wird eine Schreiner-werkstätte unterhalten und in Mbili eben eine Schmiede eingerichtet: in beiden Handwerken werden Knaben ausgebildet. Holz und Eisen liefert das Land im Ueberfluß. In Kayango werden 18 Zöglinge erhalten, darunter der Sohn des Großhäuptlings. In Lul sah ich einen Knaben aus der Königsfamilie, der schon recht hübsch englisch liest und schreibt. In Mbili wird der Sohn Loal des Häuptlings Dud unterrichtet, ein hoffnungsvoller Junge, wie er es schon wiederholt ahnen ließ. Er mußte bekleidet zum Unterricht kommen. Da er der Kleidung abhold war, so benützte er einen Baumast in der Nähe der Mission als Garderobeständer, hing dort sein Kleid nach der Schule auf und nahm es beim Eintritt in die Mission wieder herab. In der Schule wurde er bald des Alphabets überdrüssig, dessen seltsame Buchstaben er so zahlreich und einander zum Verwechseln ähnlich fand. Er konnte nicht begreifen, daß in Europa Kinder seines Alters fließend lesen und schreiben können. „Das kann nur die Wirkung einer Arznei sein," meinte er, „welche die europäischen Lehrer auf die Augen der Knaben tun, so daß sie sogleich das a vom b und das b vom a unterscheiden können." — Nun kann auch Loal sie unterscheiden und zwar ohne Medizin. — Bei den Schilluk haben die Schüler mit den Vorurteilen der Alten gegen jeden Unterricht zu kämpfen. Lesen und Schreiben gelten den Alten als Verrat an der eigenen Nation, da die Schilluk seit Jahrhunderten lebten, gute Jäger, Fischer und Krieger waren ohne diese neue Kunst. Es braucht Mut, daß ein Knabe trotz der Verhöhnungen seitens seiner Stammesgenossen im Lernen standhaft bleibe. Mit der Zeit wird sich dies bessern. Mehr als Buchstaben und Schriftzeichen gefallen den Schillukknaben Bilder. Eine illustrierte Naturgeschichte erregte ihre größte Neugierde. Immer kehrten sie wieder und verlangten das „Papier der Fische" zu sehen. Die Fische erkennen sie am leichtesten und die Kuh, ihr bevorzugtes Haustier, gefällt ihnen am besten. Den Esel halten sie für ein Kamel, das Schwein für eine Maus und den Hasen für ein gefährliches Raubtier. Als einst Räte des Königs in einer illustrierten Zeitung europäische Modedamen fanden, fragte der König: „Was essen denn diese Frauen der Fremden, daß sie so schmächtig sind?" „Ach," riefen alle im Chor, „eigentümlich, diese sind so dünn, weil sie gar keinen Magen haben!" Bei der Arbeit und in der Schule gibt sich Gelegenheit, von höheren Dingen zu sprechen. Im allgemeinen haben alle Stämme einen Begriff von der Existenz eines höchsten Wesens und eine mehr oder weniger dunkle Ahnung von einem jenseitigen Leben, obwohl sie sich in diesem Punkte mit einem gewissen geheimnisvollen Schleier umgeben und sich nicht gerne Fremden gegenüber offenbaren. Auch unterscheiden sie zwischen guten und bösen Handlungen. Dies sind immerhin Anknüpfnngs-punkte für uns. Sie hören aufmerksam zu, wenn ihnen von Gott gesprochen wird, und wir vertrauen fest, daß Gottes Gnade in ihnen siegen wird. Aber es braucht Zeit. Man darf nicht meinen, diese Leute seien wenig begabt. Im Gegenteil, sie haben einen guten, natürlichen Verstand und sind schlau. Hiefür ein Beispiel. Pater Meroni hatte bei einem Besuch des Schillukkönigs eine an die Hüttenwand gemalte menschliche Figur mit sechs Fingern an der Hand bemerkt und sagte zum König: „In unseren Ländern spricht man viel von deiner Weisheit. Ich will dir eine Frage vorlegen. Höre! Die Schilluk haben an jeder Hand fünf Finger, nicht wahr? Warum nun malt ihr Menschen mit sechs Fingern?" Der König beriet sich mit einem Vertrauten und sagte: „Kommt es nie vor, daß bei euch Kinder mit sechs Fingern geboren werden?" „Ja," sagte der Pater. „Gut," fuhr der König fort, „wir wollten einen solchen König malen, denn Leute mit fünf Fingern braucht man nicht erst zu malen, da man sie immer vor Augen hat." Ist eine Station über die ersten Anfänge hinaus und hat sich der Ort der Niederlassung bewährt, so macht sich von selbst das Bedürfnis fühlbar, anstatt der baufälligen und ungesunden Hütten solidere Wohnungen zu bauen. Mit welchen Schwierigkeiten das verbunden ist, dafür möge der Hausbau in Lul als Beispiel dienen. Zuerst war man auf die Beschaffung von Kalk bedacht. Aber wie es machen! Dem Bruder Cyrillus kam die glückliche Idee, den Kalk aus den Flußmuscheln durch Erhitzen derselben zu gewinnen. Gesagt, getan. Man ließ einen Korb voll Muscheln sammeln. Nachdem sie 30 Stunden der Hitze ausgesetzt worden, waren nur einzelne erweicht. Hiedurch ermutigt, sammelte man weitere 15 Körbe Muscheln und setzte sie 48 Stunden der Hitze aus, aber ohne jeden Erfolg. Man sammelte Holz für weitere 48 Stunden, aber die Muscheln ließen sich nicht erweichen. Es wurde eine weitere Probe von 48 Stunden Erhitzung gemacht und siehe, etwa der vierte Teil der Muscheln wurde erweicht und lieferte feinsten Kalk. Nun handelte es sich um die Beschaffung von Ziegelsteinen. Die Erde um die Station ist zur Ziegel-fabrikation nicht geeignet. In viertelstündiger Entfernung fand man nach langem Suchen Erde, die, mit Sand vermischt, Ziegelsteine abgeben konnte. Man grub eine Grube von sechs Meter Tiefe und fand guten Sand. Zum Herbeischaffen von Erde und Sand fehlte aber jedes Transportmittel. Bruder Jakob zimmerte einen einfachen Karren und suchte zwei Ochsen an das Joch zu gewöhnen. Diese zwei Ochsen waren fünf bis sechs Jahre alt und im Vollbesitz ihrer Körper- und Hörnerkräfte. Sie waren so wild, daß sie beim bloßen Anblick eines Weißen in Wut gerieten und alle Stricke zerrissen. Der Bruder wählte den scheinbar wenigst wilden Ochsen aus, um ihn heimzuführen, aber zweimal riß er sich los. Mit einem zweiten hatte er mehr Glück: er brachte ihn heim und band ihn an einen Baum: da zerriß das Tier mit einem Rucke alle Stricke und kehrte zur Herde zurück. Unentwegt setzte der Bruder die Versuche fort, bis es ihm nach acht Tagen gelang, zwei Ochsen so weit zu zähmen, daß er sie zur Tränke führen konnte. Wohl fehlte es nicht an Hörnerstößen und Fußtritten, aber der Bruder verlor den Mut nicht. Nun kam die Schwierigkeit, die Ochsen langsam an das Joch zu gewöhnen, wozu täglich eine Stunde Versuche gemacht wurden. Zuerst legte man den Tieren einen Maisstengel auf den Nacken, dann einen leichten, dann einen schweren Stock und schließlich das Joch selbst. Schon freute sich alles über den Sieg. Als man ihnen eines Morgens das Joch wieder anlegte, stellten sich die Tiere plötzlich auf die Hinterfüße und warfen wutschnaubend das Joch hoch in die Luft. Es dauerte eine Woche, bis sie sich wieder beruhigten, während dessen sie in strenger Diät gehalten wurden. Endlich gelang es, ihnen das Joch wieder anzulegen, an das ein kleiner Baumstamm befestigt wurde, um sie an das Ziehen zu gewöhnen. Später wurde eine alte Blechkanne an den Stamm gehängt, um sie an den späteren Lärm des Karrens zu gewöhnen, der nun an die Reihe kam. Schon hatten sie zwei Karren Erde befördert, als sie beim dritten wieder in Wut gerieten und wie rasend alles in Trümmer warfen, wobei der Bruder, der auf dem Karren saß, um ein Haar verunglückt wäre. Zum Glücke wurde er vom Karren geschleudert, während die Ochsen wie wahnsinnig davonrasten und wie Löwen brüllten und der Karren, halb auf dem Boden und halb in der Luft, hinter ihnen herflog. Wieder brauchte es lange Zeit, bis sich die Tiere beruhigten, und nach weiteren Proben gelang es dem unermüdlichen Bruder endlich, täglich 15 Karren Erde und acht Karren Holz zum Arbeitsplatz zu fahren. Unter Beihilfe aller, Priester, Brüder und Schillnk, wurden Ziegel gefertigt und gebrannt und ein gutes Haus gebaut. Die Priester lasen am frühen Morgen mit schwieligen und zerkratzten Händen die heilige Messe und dann ging es an die Arbeit. InKayango baute Pater Zorn mit Bruder Cyrill und mit Hilfe der Eingebomen ein Haus von 25 Meter Länge und 6 Meter Breite mit fünf Zimmern, ganz aus Steinen. Er selbst brach die Steine, schleppte sie mit Hilfe der Eingebornen von weitem herbei und baute das Haus. Alle genannten Stationen, mit Ausnahme von Wau, sind aus gesundheitlichen Gründen eine ziemliche Strecke vom Fluß entfernt. Es war daher notwendig, Brunnen zu graben. In Attigo zeigten sich erst in einer Tiefe von 18 Meter die ersten Tropfen Wasser, das aber bittersalzig und nicht einmal zum Kochen, noch weniger zum Trinken gut war. So bleiben die Missionäre ans das entfernte, ungesunde Wasser des sumpfigen Weißen Flusses angewiesen. In Kayango gruben die Missionäre unter zahllosen Schweißtropfen einen tiefen Brunnen. In Ermangelung anderer Werkzeuge wurde mit Picke und Schaufel eine tägliche Schicht von 10 bis 15 Zentimeter ausgehoben. In Mbili stieß man in der Tiefe von etwa einem Meter auf Fels und es wird noch große Mühe kosten, bis ein Brunnen zustande kommt. Eine schwere Prüfung kam dieses Jahr über die Negergebiete. Letztes Jahr war sehr-wenig Regen gefallen. Die Folge waren Trockenheit, Mißernte und Hungersnot. In Lul hatte P. Banholzer in dieser Voraussicht Korn gekauft und die Aernrsten unterstützt. In Kayango und Mbili, wo die Hungersnot noch viel ärger war, konnten die Missionäre nirgends etwas auftreiben und litten selbst so großen Mangel, daß sie ihre Rationen einschränken mußten, um sich durchzuschlagen. P. Vignato in Kayango berichtet, daß das Elend der Leute mitleiderregend sei. Sie verließen ihre Hütten und irrten in den Wäldern umher auf der Suche nach Wurzeln und wilden Früchten. In der Nacht verbargen sie sich auf hohen Bäumen zur Sicherheit vor reißenden Tieren. Da die Temperatur einem sehr schroffen Wechsel unterliegt — bei Tag 42 Grad Celsius und bei Nacht oft nur 12 Grad Celsius — so litten die Armen viel unter der schneidenden Kälte. Zum Uebermaß des Unglücks kam ein riesiger Elefant in die Nähe der Ortschaft und fraß die keimende Saat ab. Erbittert liefen die Leute zusammen, die einen mit Lanzen, die anderen mit Gewehren, und gingen dem Räuber zu Leibe. Der wütende Koloß ergriff mit seinem Rüssel einen Mann, zerschmetterte ihn am Boden und entkam. Ans Mbili schreibt P. Tappi, daß die Hungersnot schrecklich mitte. Die armen Leute gleichen wandelnden Gerippen. Ihre einzige Nahrung seien wilde Früchte, die sonst als Nahrung der Affeit verachtet werden. Die Missionäre halfen, wo sie sonnten, und retteten mehrere vom Hungertod. Ohne ihr Wissen verhungerten trotzdem manche, was ihnen erst nachher bekannt wurde. Allem Anschein nach ist auch der heuer gefallene Regen unzulänglich und es ist zu befürchten, daß im nächsten Jahre eine noch größere Not eintreten werde. Die Eingebornen leben sorglos von Tag zu Tag und kümmern sich wenig um die Zukunft. Eine Voraussicht und Vorsorge für die Zukunft und Zeit der Not kennen sie nicht. Einzelne werden zwar, durch die jetzige Not belehrt, durch reichlichere Aussaat der späteren Not vorzubeugen suchen, die meisten aber werden an dieselbe erst denken, wenn sie schon vor der Türe steht. In dieser Voraussicht müssen wir für die armen Leute denken und schon jetzt uns Vorräte für die Zeit des Hungers anschaffen. Die Ausgaben hiefür lohnen sich reichlich, indem wir dadurch manchen vom Hungertode erretten und uns das Vertrauen und die Zuneigung der Bevölkerung in gesteigertem Maße erwerben können. Es wäre noch der Opfer zu erwähnen, denen sich die Missionäre zu unterziehen haben. Sie tun es gern ititb ihr Seeleneifer läßt sie dieselben wenig achten. Einiges will ich aber hier anführen. Die ganze ungeheure Länderstrecke im Süden von Khartoum, die Ufer des Weißen Nils und des Bahr el Ghazal und ihrer Zuflüsse, ist mehr oder weniger ungesund. Es ist das Gebiet der heftigen Tropenregen. Diese machen die Ströme und Flüsse anschwellen und weit über die Ufer treten. An den Flußufern und vielfach auch anderswo bilden sich meilenweite Sümpfe, die Brutstätten von Millionen non Insekten, darunter die lästigen, fieberbringenden Moskitos. Keine unserer Stationen ist davon frei. Ich glaube, daß kein Europäer das Gebiet des Bahr es Ghazal betritt, ohne vom Fieber befallen zu werden. Am meisten ist Attigo von Moskitos geplagt. Kaum ist die Sonne untergegangen, so fängt ihr unheimliches Gesumme um die Ohren au. Bon der Tageshitze und Arbeit erschöpft, möchten sich die Missionäre gern in der frischen Abendluft niedersetzen, aber es ist unmöglich. Mit beiden Händen um sich schlagend, kann man sich der Tausende von Moskitos nicht erwehren. Alan muß in der Hütte mit ihrer Backofenhitze Schutz suchen und alles sorgfältig verschließen. Beim Schlafengehen muß das Mückennetz schnell und gut geschlossen werden; eine einzige Mücke, die hineinzuschlüpfen vermag, vertreibt den Schlaf. Das heilige Meßopfer ist da eilt wahres Opfer. P. Kohnen berichtet, da heiße es einfach aushalten, da man nicht jeden Augenblick die Hände frei hat, sich zu verteidigen, so daß man vor Angst dabei schwitzt und unter der Reihe der Oremus und Dominus vobiscum vergehen möchte. Als ich die Missionäre fragte, ob sie trotzdem an Ort und Stelle ° bleiben wollten, antworteten sie einstimmig, Attigo sei der bevölkertste Distrikt des ganzen Landes und sie wünschten trotz dieser fürchterlichen Plage zu bleiben, da man ein fo zahlreiches Volk nicht ohne Missionäre lassen könne. Weitere Entbehrungen aller Art, denen die Missionäre ausgesetzt sind, will ich nicht schildern. Ich würde dadurch den Missionären Unrecht tun, welche mit wahrer Begeisterung sich denselben unterziehen. Alle ihre Opfer und Mühen sind Gott bekannt, der auch unsere Sache zur f einigen gemacht und bisher Leben und Gesundheit der Missionäre in auffallender Weise beschützt hat. Aaset zfrrmz $av. Maria, Neopbtte von Assuan. Nun zur Frage, ob denn all diesen Mühen und Opfern der Erfolg entspreche. Aus voller Ueberzeugung sage ich: „Ja und zwar sehr." Ich glaube, daß unsere heilige Religion unter jenen urwüchsigen Völkern noch eine gute Zukunft habe. Die große Nation der Schilluk, die bisher dem Andrang des Islam so siegreich widerstanden, daß noch nie einer im Schillukland sein Knie zum Gebet gegen Mekka gebeugt, hat unsere Mission aufgenommen und im ganzen Lande sind die Unserigen geachtet. Ich bin überzeugt, daß das einmal eine große Diözese abgeben wird. Aber Zeit und Geduld braucht es. Es ist nicht möglich, in ein paar Jahren ein großes Volk dahin zu bringen, daß es seine Jahrhunderte alten Anschauungen aufgebe und einen ganz neuen Glauben annehme. Dazu braucht es Zeit. Dasselbe gilt von den anderen Stämmen. Auf meinen Wanderungen in den Wäldern und Steppen dachte ich oft, wie die Religion Christi im Lause der Jahrhunderte die Völker Europas zivilisiert und bekehrt hat, und es ermutigte mich der Gedanke, daß es auch in Afrika so sein werde. Die ersten Bekehrungen unter einem Volke sind die schwierigsten; nachher geht es von selbst. Unsere Arbeiten sind von langsamem, aber sicherem Erfolg begleitet. Dieser Teil der Arbeit ist der schwierigste, aber deshalb nicht weniger verdienstlich. Wer das Feld bestellt und sät. trügt nicht weniger zum Ergebnis der Ernte bei, als wer die Aehren schneidet und sie heimführt. Das erste tun wir jetzt hier und die Ernte wird eine reiche sein, ob wir oder unsere Nachfolger sie einheimsen. Was uns augenblicklich am meisten nottut, ist Geld. In unkultivierten Gegenden mit schwierigen Verbindungen Missionsstationen errichten, kostet viel, und sie zu unterhalten, nicht weniger, so lange nicht die Missionäre imstande sind, sich an Ort und Stelle Einkünfte zu verschaffen. Dies letztere ist unser Bestreben, aber dazu braucht es Zeit. Die Missionäre müssen zuerst das Land ordentlich kennen lernen und die Art und Weise studieren, wie Einnahmsqnellen zu eröffnen sind. In einzelnen Stationen haben wir mit Gartenbau und Baumwollpflanzungen begonnen. Aber der Wassermangel zur trockenen Jahreszeit und eine Unzahl gefräßiger Insekten, Würmer und Mäuse haben bis jetzt diese Versuche vereitelt. Wir rasten nicht und probieren weiter. Indessen aber braucht es Mittel. Unsere jetzigen Mittel reichen nicht einmal zur Erhaltung des Bestehenden hin. Und voch möchte ich gerne noch einige andere Stationen bei Völkern gründen, die unsere Ankunft sehnsüchtig erwarten. Da muß ich das zur Einrichtung und Verproviantierung Erforderliche und die zu dessen Transport nötigen Tiere beschaffen. Der Geldmangel ist das Härteste für mich. Ich sehe das große Arbeitsfeld vor mir offen, habe die Plätze für die neuen Stationen gewählt, habe die Missionäre zur Verfügung, die vor Begier nach dem strapaziösen Leben und Wirken im fernen Innern brennen; nur das Geld fehlt mir. Das drückt mich schwer. Ich bitte also Ew. Eminenz, mir zu Hilfe zu kommen, je eher, desto besser. Wenn mir Ew. Eminenz ausgiebige Geldhilfe zuteil werden lassen, werde ich bald freudigen Herzens über die Gründung neuer Stationen berichten können. Unter der englischen Behörde, deren erfolgreiches System in der Zivilisierung wilder Völker mit Recht weltbekannt ist, macht der Sudan große Fortschritte und ich muß es mit Dank anerkennen, daß die genannte Behörde auch unserer Mission durchaus wohlwollend begegnet. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Es erübrigt nur, daß auch unsere Wohltäter in Europa uns zu Hilfe kommen, um unsere Aufgabe einer erfolgreichen Lösung entgegenzuführen. In tiefster Verehrung und Hochschützung beehre ich mich zu zeichnen Ew. Eminenz ganz ergebener Diener f Franz Xaver Geyer, Bischof und apostolischer Vikar von gentralafrika. = Die Djur. = Don P. St Dockenbubet F. 8. C. vp-Äener Landstrich der Bahr el Ghazal-Provinz, welcher sich von Abu Mndir, nordwestlich von Wau, in einer Linie von 5 bis H Tagreisen nach Südwesten bis zum Dorfe des Häuptlings Ajndo in unmittelbarer Nähe der Regierungsstation Ponj erstreckt, wird fast ausschließlich von den Djur bewohnt und kann daher mit Recht als ihr Land, ihre jetzige Heimat betrachtet werden. Bon Abu Mndir bis Kanghi bildet der nordwestliche Teil dieses Landes eine kleine Tiefebene, die bei letztgenanntem Ort in eine Hügellandschaft übergeht, welche sich bis Wau ausdehnt. Der südwestliche Teil hingegen ist durch und durch eine Hochebene, die am rechten Ufer des Djur, unweit der Stadt Wau, ansteigt und bei Ajndo ihren Höhepunkt erreicht. Dichte Waldungen wechseln mit unabsehbaren Grasflächen. Hügelketten, lachende Täler und Triften umschließend, durchziehen in allen Richtungen die Gegend. In diesen Tälern oder mit Fuße eines Hügels liegen freundlich und friedlich die Dörfer der Eingebornen, oft mehr als eine Stunde von einander entfernt. Die obigen Angaben find beachtenswert; denn nehmen wir auch die beste Karte von Afrika zur Hand und vergleichen sie mit den Angaben, so werden wir finden, daß die Djnr in den letzten dreißig Jahren ihre Wohnsitze sehr verschoben haben, da mir sie auf den Karten gewöhnlich *) dem Flusse entlang verzeichnet sehen, der eben deshalb nach ihnen Djur benannt wurde. Der Grund dieser Verlegung der Wohnsitze seitens der Djur mag in den Mißständen jener Zeit, im natürlichen Drange, dem unmenschlichen Joche der Sklaverei zu entgehen, liegen und sich dadurch rechtfertigen. Unter den Djurdörfern ist Mbili als der Sitz der Missionsstation des hl. Petrus Elaver den Lesern des „Stern der Neger" bereits bekannt; es erübrigt nur noch, über dessen Bewohner einiges hinzuzufügen, was in folgenden Abschnitten geschehen soll. *) Die einzige bis jetzt annähernd richtige Karte des Bahr el Ghazal dürfte die des französischen Hauptmanns Märchand sein. I. Bbstammung und ©escbicbte. Die Djur gehören zu jener großen Familie, welche die Schilluk, Denka, Belanda und Maggi umfaßt. Der Name aber des gemeinsamen Familienvaters ist bei ersteren ganz der Vergessenheit anheimgefallen, ja über ihre Abstammung selbst wissen sie nur Weniges und Märchenhaftes zu berichten. Vor vielen vielen Jahren, so erzählen sie, wurden im fernen Osten Njikango, Dimo, Din oder Ma-Din, Maggi und Utö geboren. Von Njikango stammen die O-Kangen Schilluk), von Dimo die De-Suo (Djur), von Din die Denka, von Maggi die Maggi und von Utö die Utö oder Belanda*) ab. Njikango war der Benjamin unter den Söhnen; als sie den heimatlichen Boden verließen, stand er an der Spitze der Auswanderer und führte sie von Osten nach Nordwesten. Nach langem Marsche gelangte er, den Nil überschreitend, in jene Landschaft, welche jetzt mit dem Namen Bahr el Ghazal bezeichnet wird. Allein, wie kam es nun, daß diese Stämme, die doch zu gleicher Zeit ausgezogen, gegenwärtig so zerstreut und von einander entfernt liegen? Auch hierüber gibt die Ueberlieferung oder, besser, ein der Nachwelt überliefertes Märchen Aufschluß. Es war eines Morgens — lautet die Sage — als sich die Belanda in aller Früh und ganz unerwartet anschickten, in den Bahr el Ghazal einzuziehen. In aller Eile wurde die Durrah auf dem parn **) gemahlen und verzehrt. Wie sie nun zur Abreise bereit standen, benachrichtigten sie erst die Gefährten von ihrem Vorhaben. Die Djur jedoch sowie die Maggi und Denka wollten zuvor noch ihr gewohntes kwen ***) haben; das war aber sobald nicht möglich, denn ihre Weiber hatten noch nicht *) „Belanda" ist ein Ausdruck der Bongosprache und bedeutet „Bewohner der Steine", weil sie eine steinige Gegend bewohnen; sie selbst neunen sich „Bor". **) Das pam, von den Arabern morracca genannt, ist eine Art Handmühle, d. h. zwei flache Steine, von denen der obere beweglich ist, zwischen welchen die Durrah zerrieben wird. ***) Brei aus Dnrrahinehl. einmal die Durrah int pain*) zerstoßen. Die Belanda machten sich somit allein auf den Weg und rückten in das Bereich der Sandeh (Njam-Njam) vor. Der Zufall wollte, daß ihnen eine Schar Pharaonenhühner folgte, welche mit ihren Krallen jede Spur der Dahinziehenden zerstörten, infolge dessen die Djur mit den Maggi imö Denka einen andern Weg einschlugen, sich, anstatt gegen Westen, nach Norden wandten und sich in der Nähe der Bongo niederließen. Nach einer andern Ueberlieferung wurde danken, sie zu verschlucken. Dimo bemerkte gar bald den Raub und erfuhr auch die Art und Weise, ans welche der gestohlene Gegenstand untergebracht worden war, und legte^bei Njikango Klage darüber ein. Vater und Sohn leugneten natürlich hartnäckig die Tat, da aber Dimo ans seiner Behauptung bestand, wurde die Sache ernst. Um der Wahrheit auf den Grund zu kommen, vereinbarten Njikango und Dimv, dem Knaben den Unterleib aufzuschlitzen. Der grausame Vorschlag wurde wirklich in Ans-führung gebracht und so bezahlte der jugend- Eungo, Dortplatz des Grollbäuptltngs. die Trennung der Brüder durch eine blutige Tat hervorgerufen: Njikango hatte sich mit seinen Brüdern — ausgenommen lltö, der sich mit den Belanda gleich anfangs entfernt, im Bahr el Ghazal niedergelassen. Eines Tages wurde ein Sohn des Njikango von heftiger Begierde nach den Perlen des Dimo ergriffen, raubte sie und da er nicht wußte, wo sie unterbringen — Taschen hatte er keine, weil jedweder Kleidung bar — kam er auf den Ge- *) Das pain ist ein Mörser aus Holz, in ivelchem mit dem 16k, d. i. einem dicken schweren Stock, die Durrah zerstoßen wird. liehe Dieb sein Vergehen mit dem Leben. Njikango floh tief beschämt und setzte sich mit den Seinen in jenem Land fest, welches die O-Kangen oder Schilluk noch heute bewohnen. Dimo und Maggi sowie die Denka verließen gleichfalls die Unglücksstätte, indem sie gegen Norden zogen. Als nun diese verschiedenen Stämme ihre Wohnsitze gewählt und sich dort niedergelassen, begannen sie ihre natürlichen Hinneigungen zu äußern und zu entfalten oder, besser gesagt, die Verschiedenheit des Landes brachte auch eine Verschiedenheit der Beschüftignng, geistigen Fähigkeiten und Eigenschaften, der Sitten und Gebräuche mit sich. Die Schilluk und Denkn, Bewohner ausgedehnter Ebenen, verlegten sich ans den Feldbau und die Viehzucht. Diese Lebensweise bewirkte in ihnen eine gewisse Männlichkeit und kriegerischen Geist, weshalb sich diese Stämme bald den Ruf unerschrockener, tapferer Streiter erwarben. Den Belanda erging es anfangs unter den Sandeh (Njam-Njam) gerade nicht am besten. Von starkem, kräftigem zu leiden, wofür sie sich aber dann, wohl auf höchst ungerechte Weise, an den schwächeren Bongo rächten, indem sie nachts die Nächstliegenden Dörfer umzingelten und alles niedermachten. Was aber die Djur vor allen Stämmen des Bahr el Ghazal in Bedrängnis, ja selbst an den Rand des Verderbens brachte, war die Mißwirtschaft der alten ägyptischen Regierung und noch mehr die Greueltaten der Mahdisten, die unter ihrem Führer Karamalla Die ißyramiöcn von Gizev. Körperbau und erprobter Ausdauer, bildeten sie sich dennoch an dem Beispiel ihrer Gebiets-Herren in Bälde zu tüchtigen Arbeitern heran. Die Djur, deren Anteil ein schönes, an Eisenerz reiches Hochland geworden, teilten ihre Beschäftigung in Feldbau und Bearbeitung des Eisens. Allein ihr häuslicher Friede wurde wiederholt von inneren, besonders aber äußeren Fehden gestört. In der Nähe der Denka wohnend, waren sie stets das Ziel ihrer kriegerischen Triebe und hatten viel von ihnen sengend und brennend über sie hereinbrachen und Frauen und Kinder in die Sklaverei schleppten. Unter der gegenwärtigen Regierung, einzig auf das Wohl des Landes und seiner Bewohner bedacht, haben die Djur den so lange ersehnten Frieden gefunden und hoffen in kurzer Frist wieder zu einem so zahlreichen Stamm anzuwachsen, wie sie es in der Vergangenheit hJCtrClt. (Fortsetzung folgt.) Bus unserem Missionshaus. Im Monat November schifften sich in Triest fünf unserer Missionäre nach dem Missionsgebiet ein. Es waren die hochw. PP- Bottesi und Bernabs ans der Diözese Trient; ersterer machte seine theologischen Studien in Rom, letzterer in Trient Ferner die PP. Henkel und Montanaro; letztere ans der Diözese Verona. Hochw. P- Henkel aus Reifenberg in Oberfranken, Erzdiözese Bamberg, absolvierte die Theologie am Priesterseminar zu Brixcn, woselbst er auch am 30. November die heilige Priesterweihe empfing. Endlich der hoch-würdige P. Slang aus Klepsau, Erzdiözese Freiburg t. Br., der gleichfalls seine theologischen Studien in Brixen vollendete. Wir rufen den tapferen Kämpen ein inniges: „Ad multos annos!“ zu. Sie sind bereits alle glücklich an ihrem vorläufigen Bestimmungsort angekommen. IRunbfcbau Ln Unter obigem Titel wollen wir in Zukunft von Zeit zu Zeit einen kurzen Rundgang durch das große katholische Missionsfeld machen, um unsern geehrten Lesern in einigen gedrängten Zügen die hauptsächlichsten Freuden und Leiden der Missionäre vor Augen zu führen — um ihnen zu zeigen, daß sie nicht vergebens an dem großen Weltapostolat mitwirken, daß ihre Almosen an Gebet und Geld nicht nutzlos sind, sondern hundertfältige Frucht bringen. Besonders werden wir dabei jene Missionsgebiete berücksichtigen, wo Söhne unseres Vaterlandes ihren Schweiß und, wenn es notwendig sein sollte, auch ihr Blut vergießen. Europa. Rom. Der von den Berliner Tagen bekannte P. Götte 0. F. M. aus Paderborn wurde von Sr. Heiligkeit zum apostolischen Vikar von Nord-Ken-Si in China ernannt und in seiner Vaterstadt konsekriert. Das Vikariat zählt 35 Missionspriester, 38 Katechisten, 141 Kirchen und Kapellen, 263 Stationen, je einen Männer- und Franen-orden, neun Wohltätigkeitsinstitute, ein Seminar und ein Kollegium, 25 Elementarschulen und 30.800 Katholiken. Es ist somit eines der größten und wichtigsten Missionsgebiete. Deutschland. .„Missionsvereinigung katholischer Frauen und Jungfrauen." Der Rechnungsbericht des letzten Vereinsjahres weist einen erfreulichen Fortschritt auf. Die Einnahmen stiegen von zirka 12.000 Mark auf über 24.000 Mark an Geld und von 11.000 Mark auf 18.000 Mark Wert an gespendeten Missionssachen und Paramenten, also ein Mehrbetrag von 19.000 Mark. ben Missionen. Bsien. Snd-Schantung. Ueberaus erfreulich hat sich die deutsche Mission in den 23 Jahren ihres Bestandes entwickelt. Sie zählt gegenwärtig fünf Zentralstationen. Die älteste ist Puoly, woselbst sich die ersten Missionäre niederließen und die bis zum Jahre 1895 Residenzstation des apostolischen Vikars war. Die Station zählt zwei Waisenhäuser, eines für Knaben, das andere für Mädchen. Letzteres wird jetzt von Stehler Missionsschwestcrn geleitet, während bisher chinesische Christinnen an der Spitze standen. Augenblicklich befinden sich in den zwei Anstalten ca. 200 Waisenkinder. Als Residenzstation des apostolischen Vikars dient jetzt Jentschonfu. Hier besitzt die Mission eine Druckerei und Buchbinderei, ferner eine Katechistenschule, die annähernd von 100 Schülerinnen besucht wird, und je ein Priester-und Knabenseminar mit 8, bezw. 50 Zöglingen. Das Zentrum der Mission in bezug auf das Schulwesen ist die Zentralstation Tsining am Kaiser-Kanal; sie wurde 1891 gegründet. Hier befindet sich eine Mittelschule unter staatlicher Aufsicht mit 60 Schülern, sodann eine Katechistenschüle mit 100 Schülern. Als Erholungsstation für die Missionäre dient Djätja, wo sich alljährlich die Missionäre sammeln, um sich einen Monat hindurch geistig und körperlich zu erholen; außerdem befindet sich hier ein großes Katechumenat. Die fünfte Zentralstation — jedoch die Zweitälteste (1882 gegründet) — ist Wangdschuang. Es befinden sich dort je ein Waisenhaus für Knaben und Mädchen mit ungefähr 150 Waisenkindern. Das ganze aposto- tische Vikariat zählt 26.000 Getaufte und 40.000 Katechumenen. Hinterindicn. Die Mission der belgischen Jesuiten in Kalkutta zeigt ein erfreuliches Bild. August 1905 zählte sie 79.460 Katholiken und 40.245 Katechumenen; letztere weisen im verflossenen Jahre einen Zuwachs von 10.000 auf. Die beiden Kollegien zu Kalkutta und Darjenling zählen 820 und 220 Zöglinge. Ferner leitet die Mission 160 Volksschulen, in denen 9452 Kinder unterrichtet werden. Bon August 1904 bis August 1905 wurden 1427 Erwachsene, 893 Heid en-kiudcr und 2982 Christenkinder getauft. Afrika. Dentsch-Ostafrikn. Die Hiobsposten aus der schwergeprüften St. Benediktus-Mission mehren sich noch stets. Durch den Aufstand des kriegerischen Wangoni-Stammes am Nyassa-See sind auch die Stationen Peramiho und Kigonsera gefährdet, letztere auch schon zerstört. Den Missionären ist es gelungen, das nackte Leben zu retten. Mitte Oktober kam vom Innern auch die Trauernachricht vom Tode des hochw. Pater Maurus Hartmann. Derselbe war acht Jahre apostolischer Präfekt der St. Benediktus-Mission und hat sich große Verdienste um dieselbe erworben. Er baute die herrliche St. Josefs-Kirche in Dar-es-Sälaam und kam dann nach Madibira, woselbst er ebenfalls eine schöne Kirche erbaute. Am 15. August wurde dieselbe von einem Missionär benediziert, während der Erbauer mit dem Tode rang. ©geanten. Marschall-Jnfcln. Laut Dekret der Propaganda wurden die Marschall-Juseln und die damit politisch verbundenen Inseln Nauru und Pleasand-Jsland in der deutschen Südsee von dem apostolischen Vikariat Mikronesien getrennt und zu einem neuen Vikariat unter dem Namen „Apostolisches Vikariat der Marschall-Juseln" erhoben. Die Verwaltung des Vikariats verbleibt der deutschen Provinz der Missionäre vom heiligsten Herzen (Hiltrup). Zum kirchlichen Obern der Mission to uro e von der Propaganda einstweilen Hochw. k. Erdland aus Oelde (Westfalen) ernannt, welcher bisher Stellvertreter des apostolischen Vikars von Neupoinmern war. Das neue Vikariat zählt gegenwärtig 7 Priester, 7 Brüder und 13 Missionsschwestern, die auf vier Stationen tätig sind. (Bebetserbömngen und ^Empfehlungen. Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen nicht Name und Wohnort der Redaktion angegeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. B. St. H. Dank dem heiligsten Herzen Jesu; meine Bitte ist erhört worden. I. G. H. Ein Familienvater dankt dem heiligsten Herzen Jesu, dem unbefleckten Herzen Mariä und dem hl. Josef für Erhörung in einer wichtigen Angelegenheit. M. K. Muß gleichfalls dem heiligsten Herzen Jesu und der unbefleckt Empfangenen für Erlangung der Gesundheit danken. 99t. 91. Schließe mich den vielen Danksagungen an, welche dem heiligsten Herzen Jesu, dem unbefleckten Herzen Mariä und dem hl. Josef für erlangte Gnaden dargebracht werden. Habe mit ihrer Hilfe eine Operation glücklich bestanden. M. M. E. Muß noch nachträglich dem heiligsten Herzen Jesu für Erhörung in einer wichtigen Angelegenheit danken. 99k. Pl. I. bittet inständig um einige „Ave Maria", um von der allerseligsten Jungfrau die Erhörung einer Bitte zu erlangen. B. St. H. Ich möchte Sie bstten, meiner in einer dringenden Angelegenheit im Gebet zu gedenken. D. K. B. empfiehlt seine kranke Mutter dem Gebet zum heiligsten Herzen Jesu. K. K. H. S'. 9k. empfiehlt sich dem Gebet in einem ganz besonderen Anliegen. 99k. W. L. Ich bitte inständig, mich in meinen vielen und schweren Leiden in ihr Gebet einzuschließen. A. I. T. empfiehlt sich in verschiedenen großen Familienanliegen dem frommen Gebet zum heiligsten Herzen Jesu. F. H. 9t. bittet, ihrer im Gebet zum heiligsten Herzen Jesu, zur seligsten Jungfrau und zum hl. Joses zu gedenken, um Ergebung in Gottes heiligsten Willen zu erlangen. F. U. 9k. empfiehlt ihren auf Abwege geratenen Sohn dringend dem Gebet zu den heiligsten Herzen Jesu und Maria und zum heiligen Nährvater, damit er von seinen Irrwegen zurückkehre. 9t. K. 9t. Eine Jungfrau empfiehlt sich dem Gebet, um Gottes Beistand bei der Berufswahl zu erlangen. tbolf dem Herrn hak es gefallen, unsere Mission wieder durch jntri Todesfälle hrimxufnchen. •Dni 5$. November J905 verschied in der Station Wau der hochw. . MA Mul l0|lni und den 4. Drrrnibrr J905 solgle ihm tu Kairo der hochiv. ?. RiHluWluz VksoW in das bessere Jenseits nach. Hochw. P. Wichrlangelus Vefo??i, aus der Vr?diö?rfe Mailand, war geboren am JO. Januar J8T9, krat J896 in unsere Kongregation rin und wirble nach seiner Weihe (J905) xunächsl in Mssuan; da aber seine Gesundheit angegriffen war, kehrte er nach Kairo Tinniest, wo er nach langwierigem Weiden am 4. Llexember sanft im Herrn entschlief. Hochw. P. Peter Paul Ko sin er, aus der Diözese Vvixrn, trat, nachdem er einen Teil seiner humanistischen Studien in Meran voll--endet halte, gleichfalls J896 in unsere Kongregation rin. Wach Voll--rndung seiner humanistischen Studien absolvierte er ?n Vrixen dir Theologie und wurde am 29. Juni J904 im hohen Dome 7» Vrixen geweiht. Bald nach seiner Primi? wurde er von den Vbern in dir Mission geschickt und ?war nach Wau, wo er nun nach kaum einjähriger Tätigkeit sein jugendliches Weben Timt Vgfrr brachte. Aber dir Ursache seines so raschen Todes sind uns noch keine weiteren Wach--richten Zugegangen; wahrscheinlich wird er einem Uirbcranfall rr--legrn sein. Mir empfehlen dir beiden Verstorbenen dem frommen Gebet aller Weser. ™ ii. I. 1 — IDcvantwovtlicbcr Sdbriftleiter: IRefetor P. /Iß. IR aff einer F. S. C. — iprcDvcvcingrffiudbbrucherct Jßrixen, SüMirol. 2881 2887 2895 2913 2920 2929 2939 2948 2950 2953 2958 2959 2973 2978 2995 3001 3006 3008 3010 3014 3019 3048 3051 3052 3055 3059 3069 3070 3074 3081 3111 3113 3122 3130 3135 3140 3171 3180 3205 3228 3233 3243 3244 3248 3257 3268 3284 3312 3313 3321 3340 3347 3351 3354 3355 3368 3380 3417 3422 3476 3477 3480 3484 3495 3497 3502 3506 3507 3508 3516 3521 3522 3531 3535 3539 3540 3546 3557 3572 3576 3587 3596 3609 3617 3619 3620 3627 3631 3664 3667 3671 3677 3691 3692 3705 3711 3717 3724 3732 3904 4023 4193 5159 5414 5703 5812 5840 6038 6222 6228 6426. a ß e n ^ e r g e t dp n i s no m 25. Wovemßer ßir» 20. Aezenußer 19 05- ------------In Kronen. --------------------- Opferstock: St. Andrä Soff. s. J. 8.—; Slbteitau Matth. P. 1.— ; Al gnu d H. H. J. S. 3. ; Alm Joh. M. 1.—; Axa iii s F. B. 4.— ; Bczau Elise J. 4.—; Bischofshofen Rup. St. 2. -; Bludeuz Barmh. Schw. 1.- ; Braunau Dr. Wied 8.—; Brix e n N. N. 5; etn Student 5.-—; D. Klep. 1.— ; H. H. Joh. Schraffl 3.—; Prof. Jos. Schuchter 13.— ; Joh. Maurer 3,- -; H. H. Kan. Dr. E. 5.— ; Cortina Therese M. 1.—; Eb er fing F. L. Führt 3.96; Eberschwang M. Fr. 2.20; Joses B. 1. -; Eglfing Kout. V. 1.17: Epp au M. M. 1.- ; N. N. 20.—; H. H. Exp. H. Rom. 20. ; St. Florian a. P. 1. -; Franz H. 1.—; Fischt ham Barb. W; 1.—; Fürstenfeld Stpf. St. 1. Graßstein J. B. L. 1.—; St. Georgeu Pfr. Mich. W. U-; Girl an Alois-W. L—; Gmunden Mons. G. M. 1.— ; Gleink Pfr. Din. 3. ; G r a z Bischof Dr. Schuster 100.— ; Friedr. Wap. 4.—; Cäcilia G. 18.—; Grein Slut. Schw. 5; Haag Fr. Bach 1.—; Hallein Joh. M. 2,- -; M. Gr. 1.— ; Hofkirchen Franz H. 1.—; Hohenems Pfr. Th. F. Anlouiusbrot 15.30; Höchenberg A. Hett 3.52; Innsbruck Lehrer Pr. 20.— ; H, Hi Koop. SPörr für den Marienverein 23.—; Jos. Kr. 2.—; M. Höh. I. —; Dr. Br. 1.— ; H. H. W. 3.— ; Sankt Johann a. St. P. St. 1.— ; Kältern F. v. L. 3. ; K i rch b t ch 1 Koop. H. 2.—; H l.-Kr cnz i. W. 10.—; Kr a in fach Aug. G. 2.—; Kufstein J. Kr. 1.—; Kurtatsch Kat. Leo». 18.—; Ter. Z. 1. Lana Fil. Ob. 29.—; Lienz M. S. 40; Maria W. 8.— ; Linz St E. 2.—; I. K. 8.- ; Lettin er itz Bischof Dr. Schoebel 10.- ; Losenstein Rosa L. 1.—; Lin genau Konrad W. 6,- ; Lambach B. P. B. Gr. Aii-toniusbrot 10.—; Mals Wnia Sch. 3.— ; Meppen Prof. 3.51; Meran L. v. Hoffm. 10.- ; Dir. I. Christ. 8.— ; Mieming A. M. 8. Mitland I. L. 2.— ; Mitte-wald Pfr. Eb. 1.— ; München El. Harm. 2.33; St. F. K. 1.17; Räubers Fr. W. 1.—; Sankt Nikolaus Exp. B. 8.— ; Nus;bach Joh. M. 3.—; Oberwang Joh. R. 6. -; St. Pankraz M. Kn. 2.—; Paripas Fr. Holzkn. 1.—; St. Peter M. P. 1,—; Til. K. 2.— ; Pichl Maria M. 1.— ; Pirmasens N. N. 1.17; St. Polten A.Br. 1.—; Rainbach Pfarramt 1.—; Ried S. E. 2.—; Rosen dach M. Schw. 3.—; Salzburg Th er. Schar. 16.—; Al. Schar. 10.—; SchulratS. W. 10. - -; Andr. St. 1.—; M.L. 1. -; Schla ck e n w e r t h K. Kal. 3.—; S ch litters SIL K. 2.—; Schweiz mehrere 1130; Slernt ug Stpf. M. 1.—; Simbach Pfr. Hölzl 7.12; Sterz ing Pet. L. 3.—; Steyr Joh. St. 2. -; Sulz Pfr. A. D. 3.— ; Sulzberg Barmh. Schw. 3.—; Tannheim B. 28. 1.—; Triest Bischof Dr. Nagl 20.— ; St. Ulrich A. M. R. 3.—; St. Valentin Pfr. A. Schw. 50.—; Koop. I. Schr. 11. -; Villnöß Koop. D. 12. Voran H. H. Al. Sp. 1.—; Wien Fr. A. Telf 10.—; Hofrat San. 20.—; E. Jur. 1.—; Mons. E. Fr. 6,—; 21 Schw. G. 3.—; Dvmk. Dr. Jos. Pflüger 10.—; Kar. Sch. 2.—; Wind is chit ratz Pfr. I. Len. 3.— ; Zella. S. M. Fr. 2.—. Zur Taufe von Heidcnkindern: Maria Freund (Maria) 20.—; Maria Ploner (Maria) 20.— ; Johann Gögele (Joh. v. Gott) 20.—. Für die Mission: H. H. Kaplan in Weselberg 3.— ; C. Berg 1.86; Ehrw. Tertiarschw. in Kronberg 27.— ; Ehr. Schw. M. Sll. Perkmann 2. —; P. M. Hanfal 5 (für Msgr. Geyer) Maria Ott 1.—; Joh. Bauer 12.—; H. H. Pfr. Mersa 6.—; Professor Sl. Wolf 8.—. Zur Pcrsolviernng von heilige» Messen: Baden 29.25; Jnnerlaterns 96.— ;- Bozen St. 28. 10.—; Jos. Wilfling 22.—; Br ixen R. R. 20.- - ; Sl. Bühl 8.—; Revtte 10.—; Winklern S. St. 6.— ; Strata Ehgartner 4.—; Sl. G. Salzburg 5.—; aus Ahrweiler 93.60; P. Walch 16.— ; Ehrw. Tertiarschw. Kronberg 4.—; Berta Freiin v. Nagel 40.43; aus Waldstetten 35.10; Fr. Lehrer Dührluck 7.02; aus Eberfing 7.02; H. P. An. Henögl 0. S. Fr. 30.— ; M. Freund 20.—; Mar. Waldner 5.—; Joh. Weichy 12.—; Hochw. Mons. Dr. Egger 80.—; Hochw. k>. Gr. Peril 0. Gist. 18.— ; I. König 7.12. Sinji erb cm sandten ein: Nanny Seidl Briefmarken ; H. H. Koop. J. Pfenncr photogr. Apparat; H. P- B. Grüner O. s. B. ausgewählte Stücke für unseren Kirchenchor; Louise Schwestka drei Kisten verschiedener Effekten für künstl. Blnmen-fabrikativn ?c.; Filomena Obertimpfler zirka 5000 Ansichtskarten, Kleidungsstücke re.; H. H. Pfarrer P. 9JL St. P. Bücher; Ehrw. Spitalschwestern Brixen 15.000 Briefmarken, Ansichtskarten re. Frl. Kistler Leuchter, Palme». „O Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" (Sine reizende neue Frauenzeitschrift (für Hausfrauen, Mütter und Erzieherinnen) ist die illustrierte Monatszeitschrift „Elisabeth-Blatt". Verlag, Preßverein Linz a. D. Jährlich zwölf starke Hefte. Der Preis ist bei der hocheleganten Ausstattung staunend billig, jährlich Kr. 2.—