poštnina plsöans v gotovini. Nr. 26. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Orgau der Gottscheer Mnerupartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterreird: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17 — Din. Amerika: 2 50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Wahlgesetz und Wahlrecht. Wir hoben in unserer vorigen Sonntags¬ nummer berichtet, daß im Schoße der sogenannten staatserhaltendcn Parteien mit dem Gedanken um¬ gegangen werde, den der Abgeordnete äimrak im Unterausschüsse des gesetzgebenden Ausschusses als eine Schande für unseren Staat bezeichnet hat, nämlich unter irgendeinem Vorwande den natio¬ nalen Minderheiten auch für die kommenden Wahlen das aktive und passive Wahlrecht vorzucnthalten. Wir konnten es damals nicht und können es heute nicht fassen, trotzdem verschiedene deutsche und un¬ garische Blätter in der Wojwodina die bezügliche Beograder Nachricht mit den entsprechenden Kom¬ mentaren brachten. Da die Hauptmasse der deutschen Minderheit in der Wojwodina wohnt, ist auch für uns, und vor allem, die Stellungnahme des führen¬ den Organes der Deutschen unseres Königreiches, des Deutschen Volksblattes in Neusatz, von ma߬ gebender Bedeutung. Dieses Blatt tritt in seiner Folge vom 21. Juni aus seiner bis dahin be¬ wahrten Reserve heraus. Unser zweiter Artikel „Stimmung" wird seinen Ausführungen als Unter¬ stützung dienen können, wenn man beachtet, wie die deutschen Wähler für eine besondere slawische Partei gewonnen werden sollen, indem die Rivalin (die demokratische Partei) mit den üblichen Ver¬ dächtigungen belegt wird. Unsere führende Tages¬ zeitung schreibt also: Der vom gesetzgebenden Ausschuß zur Aus¬ arbeitung des neuen Wahlgesetzes eingesetzte Unter¬ ausschuß (und inzwischen auch das Parlament) Landmmms Winterabende. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. Wanderversammlung. Der Tag, an welchem in Schönthal beim Rößleswirt eine landwirtschaftliche Wanderver- fammlung abgehalten werden sollte, war ange¬ brochen. Schon mehrere Tage vorher war ganz Schönthal auf den Beinen, um den an und für sich schon freundlichen Ort auf das festlichste aus¬ zuschmücken. Überall prangten Fichtengewinde, ge¬ schmückt mit den deutschen und den Landesfarben, die sauber gefegten Fensterscheiben waren mit frisch gewaschenen weißen Vorhängen versehen und vor dem Dorfe hatte die Schuljugend einem kolossalen Schneemanns mit Federbusch eine Tafel mit herz¬ lichem Willkommgruße angehängt. Unter dem Schilde des Rößleins, das im Laufe der Zeiten bereits ein ehrwürdiges Alter erreicht und die letzten Tage her unter den Stößen eines unwirtlichen Nordwest's mit krächzender Stimme seinem Jammer Luft gemacht hatte, war in Fichtengrün eine Tafel gebettet, auf welcher der Spruch stand: Mittwoch, den 28. Juni 1922. hat die Regierungsvorlage angenommen und die Frage der Ausschreibung von Neuwahlen rückt immer mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Die Regierungsmehrheit, die am Ruder bleiben möchte, und die Opposition, die sie über Bord zu stürzen hofft, rüsten sich bereits zum Wahl¬ kampf. Es wird ein erbittertes Ringen sein und der Ausgang der Wahl kann folgenschwere Ver¬ änderungen in der Staatsmaschinerie nach sich ziehen. Die Parteiverhältnisse in unserem Staate liegen nun derart, daß die Entscheidung über Sieg oder Niederlage unter Umständen von kleineren Gruppen herbeigeführt werden kann, ja selbst auch von solchen, die bei den letzten Wahlen nicht stimm¬ berechtigt waren, von den nationalen Minderheiten. Es ist verständlich, daß der Gedanke hieran manchem Abgeordneten und Parteimann ein ge¬ wisses Mißbehagen bereitet; es unterliegt auch keinem Zweifel, daß aus dieser Besorgnis heraus die bereits bestehenden serbischen Parteien sich gegen die Schaffung einer eigenen politischen Or¬ ganisation der deutschen und ungarischen Minder¬ heit ausgesprochen haben. Diese Erwägung war auch die Ursache, daß die Regierungsparteien in der neuen Fassung des Wahlgesetzes sich die Be¬ nachteiligung der nationalen Minderheiten zum Ziele gesetzt haben. Tie Abgeordneten aus der Wojwodina wollen sich aber mit dieser Verfälschung des Volkswillens noch immer nicht zufrieden geben. Die Deutschen und die Magyaren sind politisch noch nicht tot, sie zappeln noch immer. All die Künsteleien der Wahl¬ „Dem dunklen Schoß der heil'gen Erde Vertrauen wir der Hände Tat, Vertraut der Sämann seine Saat Und hofft, daß sie entkeimen werde Zum Segen, nach des Himmels Rat." Am Eingänge der Hauptstraße war ein Bogen mit folgender Inschrift errichtet: „Arbeit ist des Landmanns Zierde, Segen ist der Mühe Preis, Ehrt den König seine Würde, Ehret uns der Hände Fleiß." In gehobener Stimmung standen die Orts¬ bewohner auf den Straßen und laut hörte man dazwischen den Bürgermeister seine Nachbarn zum Besuche der Versammlung auffordern: „Seitdem unser neuer Bezirksamtmann da ist, Ihr Leut', ist's bei uns wie umgewechselt, man fühlt's or¬ dentlich, wie der Wohlstand des Bezirkes zunimmt. Unsere neue Straße hat uns zwar viel gekostet, aber was kommen jetzt auch für Händler ins Dorfl Unsere Kälber verkaufen wir, wenn sie 4 Wochen alt sind, um 10 Mark teurer als im vorigen Jahre, wo wir noch keine Straße hatten. Und so geht's mit den Eiern, der Butter, dem Obst. Unsere Wagen werden auch viel länger zusammen halten, wenn sie nimmer so abgestaucht werden, und was wirken nur die neuen Vereine, die er gegründet hat, um dem Wucher das Hand¬ werk zu legen! Ihr Nachbarn, es wäre eine Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigcn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje. geometrie reichen nicht aus, um den nationalen Minderheiten das selbständige Auftreten im öffent¬ lichen Leben zu verleiden oder ihre Aussichten bei den Wahlen zunichte zu machen. Die Abgeordneten aus der Wojwodina wollen sich mit der bisherigen Bedrückung und Entrechtung Hunderttausender von Staatsbürgern nicht begnügen; sie möchten sie dauernd mundtot belassen, wie diese es während der drei Jahre seit dem Umstürze waren. Der Widerstand gegen die selbständigen Partei¬ gründungen der Minderheiten ist seit jeher in der Wojwodina am heftigsten gewesen. Auf diesem Boden haben die Einschüchterungsversuche, die bis zu unverhüllten Drohungen und sogar Verfolgungen ausarteten, die üppigsten Blüten getrieben. Und gerade, hier in der Wojwodina ist auch, nachdem alle bisherigen Mittel der Erpressung versagt haben, das neueste Rezept ausgeheckt worden, das, ach, uns Deutschen schon so bekannt ist: an Stelle des Rech¬ tes einfach die brutale Gewalt zu setzen. Die nationalen Minderheiten, die auf eine selbständige politische Organisation nicht verzichten wollten noch konnten, sollen neuerlich des aktiven und passiven Wahlrechtes beraubt werden. Als Begründung soll der Umstand bei den Haaren herangezogen werden, daß das Gesetz über das Staatsbürgerrecht vom Parlamente noch nicht erledigt sei, so daß jene Mitglieder nationaler Minderheiten, die nicht sür ihre Nation optiert haben, noch nicht in den Voll¬ besitz ihrer politischen Rechte treten können. Manchen unserer Freunde mag es befremden, daß solche Gerüchte und Ausstreuungen, die ihren grobe Beleidigung für unfern Herr Bezirksamt¬ mann, der auch der Vorstand des landwirtschaft¬ lichen Vereins ist, wenn nicht ein jeder von uns die Versammlung besuchen würde." * Unter allgemeiner Aufmerksamkeit der Ver¬ sammlung begann nun der Herr Tierarzt seinen Vortrag mit den Worten: „Meine Herren! Ich komme mit der Ausgabe, welche Sie mir heute gestellt haben, einigermaßen in Verlegenheit, weil sie zu groß ist, um auf einer Versammlung erledigt werden zu können. Ich werde deshalb mit Ihrer Erlaubnis vor allem jene Punkte heraus¬ greisen, von denen ich weiß, daß sie wegen ihrer Nichtbeachtung dem Pferdezüchter am häufigsten zum Schaden gereichen, und beginne dementspre¬ chend, nachdem ich die Geburt und das Abge¬ wöhnen der Fohlen schon auf einer früheren Ver¬ sammlung besprochen habe, mit der Wart und Pflege des Fohlens in seinem ersten Lebensjahre. An der Hand meiner langjährigen Erfahrung kann ich nun hauptsächlich die folgenden 5 Punkte als jene bezeichnen, bei welchen in unserem Be¬ zirke hinsichtlich der Aufzucht der Pferde am meisten gefehlt wird. Es sind dies: 1. Zu wenig Bewegung, Seite 102. Widerhall nicht nur in der Presse, sondern.auch schon im gesetzgebenden Ausschüsse gefunden haben, just von der Wojwodina ihren Ausgang nehmen konnten, da doch hier unter den serbischen Poli¬ tikern nach den Leiden und Kämpfen der Ver¬ gangenheit der Sinn für Rechtlichkeit und Anstand besonders stark entwickelt sein müßte. Aber die Er¬ klärung ist einfacher und der Beweggrund menschlich begreiflicher als es zunächst wohl den Anschein hat. Die bisherigen Abgeordneten der Wojwodina, denen ihre Mandate so lieb und teuer sind wie irgend¬ einem anderen Volksvertreter das seinige, sehen sich infolge der regen Organisationstätigkeit der nationalen Minderheiten der grausamen Möglich¬ keit preisgegeben, von der politischen Bildfläche weggefegt zu werden. Deshalb versuchten sie es zuerst, die deutschen und magyarischen Mitbürger von der Ausstellung eigener Parteien abzuhalten, weil sie hoffen konnten, auf diese Weise von einer noch größeren Mehrheit als das letztemal gewählt zu werden. Und als die nationalen Minderheiten für sich dasselbe Recht in Anspruch nahmen, das die jugoslawischen Minderheiten in Deutschöster- reich und Italien schon lange genießen, das Recht, sich auch politisch auf nationaler Basis zu orga¬ nisieren, und als die Versammlungsersolge der neuen Parteien immer größer und verheißungs¬ voller wurden, da sannen sie nach einem anderen Mittel, um sich ihr Mandat zu retten. Und weil die Verschlechterung des Wahlgesetzes ihnen noch keine genügende Sicherheit für ihre Wiederwahl bietet, so möchten sie nun die nationalen Minder¬ heiten am liebsten wieder des Wahlrechtes verlustig erklären. Wir können und wollen nicht glauben, daß ernsthafte Politiker tatsächlich solchen Einflüste¬ rungen Gehör schenken könnten. Denn es steht mehr auf dem Spiele als sich manche Ehrgeizlinge vorzustellen vermögen: nicht bloß die Zufriedenheit und Geduld der nationalen Minderheiten, nicht bloß das Vertrauen der gesamten Bevölkerung des Staates auf die vom Könige und den Ministern beschworene Verfassung, sondern auch die Ehre und das Ansehen des jugoslawischen Namens und Staates und das Schicksal der jugoslawischen Min¬ derheiten in den Nachbarländern. Vieles mag man in unserem Staate für mög¬ lich halten und groß mag die Willkür mancher Parteimänner sein: aber diesen Gewaltakt zu be¬ schließen oder zu genehmigen, muten wir niemandem zu, deÖ an verantwortlicher Stelle steht, und mag es wer immer sein. Denn wir können nicht glauben, 2. Unzweckmäßige Wart und Pflege, 3. Schlechte Stalluugen, 4. Unrichtige Behandlung zur Verhütung des Angewöhnens von Untugenden, 5. Zu frühzeitige Benützung und die Über¬ anstrengung. Jeder dieser fünf Punkte ist an und für sich schon wichtig und umfangreich genug für eine landwirtschaftliche Versammlung. Beginnen wir demnach mit dem ersten Punkte: mit der Not¬ wendigkeit, dem jungen Tiere stets die erforder¬ liche Bewegung zu verschaffen. Ohne Spiel, ohne viel Bewegung läßt sich eine befriedigende körperliche Entwicklung von jungen Tieren gar nicht denken. Unsere Kinder, wenn sie im Winter vom vielen Lernen und Stubensitzen blasse Gesichter bekommen haben, schicken wir ja auch aufs Eis und zum Schnee¬ ballenwerfen. Wir halten die Eltern für unver¬ nünftig, welche ihre Kinder nicht zum Turnen schicken, weil sie dabei ihre Kleider zerreißen. Was ein Dorn werden will, spitzt sich bei Zeiten; was in der Jugend nicht geübt wird, kann später nur sehr schwer und teuer erlernt werden. Von einem Bauern, von einem Schmied, deren Hände unter harter körperlicher Arbeit schwielig geworden sind, kann kein Mensch verlangen, daß sie schön schreiben sollen, dafür haben sie aber auch eine stärkere Muskelkraft wie die Schneider, welche den ganzen Tag ruhig sitzen müssen. Was nicht geübt wird, was nicht stetig gebraucht wird, verkümmert, nur die Übung macht den Meister. Goltscheer Zeitung — Nr. 26 daß unsere Staatsmänner es darauf sollten an¬ kommen lassen, daß Südslawien wegen der Be¬ handlung seiner völkischen Minderheiten von den Großmächten zur Erfüllung seiner internationalen Verpflichtungen müßte gezwungen werden. Politische Rundschau. Inland. Die Departementswahren und die neue« Höer- gespäne- Die Regierung hat beschlossen, die Departe¬ mentswahlen im ganzen Staat am 28. Juli durchzuführen lassen. Im Zusammenhang damit werden noch vor Ablauf dieses Monats die Statthalter in Zagreb, Ljubljana, Sarajewo und Split, sowie die Ober- gespäne enthoben und durch neue Männer ersetzt werden, welchen die Aufgabe obliegen wird, die Wahlen vorzubereiten. Die Landtagswahren verschoben. Die Wahlen für die Provinziallandtage, die nach der Verfassung am 28. Juli statifinden sollten, sind aus unbestimmte Zeit verschoben worden. In Verbindung damit werden auch noch nicht die Ober- gespäne ernannt werden. In politischen Kreisen verlautet, daß die Regierung vorerst die teilweise Rekonstruktion des jetzigen Kabinetts durchführen wolle. Der Wahlgesetzentwnrf. Gestern begann der gesetzgebende Ausschuß die Verhandlung des Wahlgesetzentwurfes. Die Opposition lief Sturm gegen den Entwurf und der erste Redner Abg. Etbin Kristan (Sozialdem.) kritisierte, das System der Listenträger werde von verschiedenen Ausschüssen aufgezwungen und die Bezirkskändidaren müssen für sie arbeiten. Er trat für das D'Hontsche System ein, welches dem wahren Volkswillen zum Ausdruck verhelse, Ljuba Davidovic (Dem.) verteidigte den Entwurf. Ausland. Aeamtenreduktion in Österreich. Finanzminister Graf Segur berief alle seine Sektionschefs zu sich und teilte ihnen mit, daß im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen Emmissionsbank in Österreich auch die Votierung neuer Gesetze notwendig sei, welche die Sanierung der Finanzkrise erfolgreich gestatten sollen. Eines der wichtigsten Gesetze sei das der Beamtenreduk- Wer nicht viel geht, nicht viel Bewegung hat, übt die Muskulatur seiner Füße nicht viel, dieselbe bleibt dünn und unansehnlich. Ein solcher Mensch, sagt man, hat Beine wie ein Schneider. Wie den Schneidern geht es jenen Fohlen, die zu wenig Bewegung haben; sie kommen un¬ ansehnlich daher, sie haben's wie viele Schneider im Kopfe, aber nicht in den Beinen. Man sagt eben geringschätzig von ihnen: „sie sind Stall¬ sohlen." Man weiß dann schon, woran man ist. Die Knochenauswüchfe, die Handhaben, an denen sich die Muskeln ansetzen, bleiben bei solchen Pferden klein und das ist für die spätere Ent¬ wickelung der Kraft ein großer Fehler, der nie mehr ganz gut gemacht werden kann. Wenn Sie an Ihrem Kommodeschlüssel keinen Griff haben, können Sie nur unter Aufbietung aller Kräfte aufschlietzen, hat aber der Schlüssel nur eine kleine Handhabe als Griff, dann öffnet jedes Kind die Schublade mit Leichtigkeit. Ebenso geht's den Fohlen. Ein Fohlen mit viel freier Bewegung hat an seinen Knochen große, stark entwickelte Handhaben, es kann schwere Arbeit leichter und billiger liefern, als ein Stallfohlen, dem die Handhaben an seinen Knochen klein geblieben sind. Während das im Stalle erzogene Pferd unter der Last der Arbeit von Schweiß trieft, bleibt dasjenige, welches in der Jugend freie Be- wegung hatte bei demselben Zuge ruhig, trocken, weil es bei seinen großen Muskelhandhaben nur den vierten Teil der Kraft des anderen Pferdes aufzubieten braucht. Jahrgang VI. , tion. Die Regierung beabsichtigt 15 bis 20 Prozent der Gesamtbeamtenschaft zu entlassen. In gut¬ unterrichteten Kreisen verlautet, die Regierung werde das Tabakmonopol in Pacht geben. Die Kinanzkrise in Österreich. Nach Zeitungsmeldungen soll die Regierung die Absicht haben, in den Plan zur Behebung der Finanzkrise die Hypothekarbelastung des Grund¬ besitzes aufzunehmen, was eine Art Vermögens¬ abgabe des unbeweglichen Besitzes bedeuten würde. Die Verfassung für Irland. Die Verfassung für Irland umfaßt 58 Artikel. Alle Irländer, männliche und weibliche, welche das 21. Lebensjahr vollendet haben, besitzen das Wahl¬ recht. Die Mitglieder beider Häuser legten dem König den Treueid ab. Das Parlament beschließt die Gesetze, der Senat ergänzt sie nur oder ändert sie -ab. Ohne Zustimmung des britischen Paria- ments kann eine Kriegserklärung nicht erfolgen. Irland erhält durch diese Verfassung zum ersten Male seine volle Macht und kann sein individuelles Leben entwickeln. Durch die Verfassung wurden auch alle bestandenen Schwierigkeiten beseitigt. Areigabe des beschlagnahmten Vermögens in Amerika. Wie aus Washington gemeldet wird, wird im weißen Hause ein Gesetz vorbereitet, wonach 30.000 Deutschen und Österreichern ihr während des Krieges beschlagnahmtes Eigentum zurückgegeben werden soll, so weit dessen Wert 10.000 Dollar nicht übersteigt. Es handelt sich um ungefähr 30 Millionen Dollar, die zurückerstattet werden sollen. Die Zahl der 10.000 Dollar nicht über¬ schreitenden Vermögen sei 14.000. Deutschlands Weparationszahlungen. Deutschland hat die am 15. Juni fälligen 50 Millionen Goldmark an die interalliierte Repa¬ rationskommission ausbezahlt. Vertagung der Zwangsmaßnahmen gegen Deutschland. Nach einer Konferenz zwischen Lloyd George und Poincare, der in mehreren Zirkeln in London Stimmung für Frankreich gemacht hatte, wurde amtlich verlautbart, daß die Reparationskommis¬ sion eine, Untersuchung über die Mittel veranstalten werde, durch welche die deutschen Finanzen in Ordnung gebracht werden könnten. Poincare wird wahrscheinlich Ende Juli wieder nach England kommen, um den Bericht der Reparationskom- Mission mit Lloyd George zu besprechen. In der Zwischenzeit werden die Regierungen der Alliierten keine Zwangmaßnahmen gegen Deutschland durch¬ führen. Aus Stadt und Land. Koöevje- (Abschiedsabend.) Nach dem Umstürze wanderten die meisten Intelligenzler aus dem Gottscheer Lande aus, da sie durch die Macht der geänderten Verhältnisse gezwungen sich in deutschen Landen um einen Posten umsehen mußten. In dieser Zeit waren wir auch gewöhnt, den einzelnen Übersiedlern bei einer zwanglosen Zusammenkunft Lebewohl zu sagen und ihnen für ihr ferneres Wohlergehen Glück zu wünschen. Wir waren nun der Meinung, daß sich die Verhält¬ nisse derart stabilisiert haben, daß die seinerzeit hier verbliebene Intelligenz, unter der für unser Ländchen die deutsche Lehrerschaft unbedingt die erste Rolle spielt, auch weiterhin die Möglichkeit haben wird, auf der angestammten Scholle zum Nutzen und Frommen der heimischen Bevölkerung ihren Dienst zu versehen. Leider haben sich diese unsere Hoffnungen nicht erfüllt, da gerade die Lehrerschaft, wie dies in einem früheren Artikel hervorgehoben worden ist, durch indirekte wie auch direkte Mittel gezwungen wird, zum Wanderstabe zu greifen und sich in fremden Landen ein neues Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 26. Seite 103. Heim zu gründen. Einer dieser Betroffenen ist auch der allseits beliebte Oberlehrer Herr Wilh. Tschinkel, der in Kürze unser Heimatland zu verlassen gedenkt. Aus diesem Anlasse veranstal¬ teten einige seiner Freunde am 25. d. M. im Gasthause des Herrn Viktor Petsche einen Ab- schiedsabend, an dem sich alle diejenigen Kreise beteiligten, mit denen Herr Tschinkel während seines langen Hierseins in enger: Berührung ge¬ kommen ist. Es würde den Rahmen dieses Auf¬ satzes überschreiten, wollten alle Worte wieder¬ gegeben werden, die dem sich Verabschiedenden an diesem Abende von den einzelnen Rednern gewidmet worden sind. Aus allen den Reden aber ersah man, wie hochgeschätzt Herr Oberlehrer Tschinkel in sämtlichen Bevölkerungskreisen war und wie unlieb sein Scheiden von allen empfunden wird, wobei es dem Empfinden des Betreffenden anheimgestellt bleibt, die Frage zu beantworten, ob das Scheiden der Notwendigkeit entspricht oder nicht. Herr Tschinkel, sichtlich gerührt von den Ansprachen der einzelnen Redner, dankte in erster Linie für die Anerkennung und Anhänglichkeit der Gottscheer an seiner Person, und setzte die Um¬ stände auseinander, die ihm zum Verlassen seines von ihm so heiß geliebten Gottscheer Ländchens veranlassen, mit dem Versprechen, er werde auch in seiner neuen Heimat den Flecken, auf dem er geboren wurde und aufgewachsen ist und auf dem er mehr als 27 Jahre als Volksbildner gewirkt hat, nicht vergessen und für das Wohl seines Ge¬ burtslandes auch fernerhin in demselben Maße wirken wie bisher. Nach der Dankrede des Herrn Oberlehrers wurde die Gottscheer Hymne gesungen, womit der offizielle Teil des Abendes seinen Ab¬ schluß sand. Im weiteren Verlauf des Abendes sorgten Herr Franz Schleimer und Herr Dr. H. Arko durch humorvolle Ansprachen für die Er¬ heiterung der Gesellschaft, ebenso auch einige von den anwesenden Sängern gesungene Chöre. Mit einer Ansprache an die Familie des Scheidenden sowie mit der Abstngung des Liedes „Du hoscht lei oin Hoimot" fand der in jeder Hinsicht ge¬ diegen verlaufene Abschiedsabend sein Ende. Da es nun zum Ernste gekommen ist sowie auch zum Abschiednehmen, so wollen auch wir anerkennen, daß Herr Tschinkel stets ein warmfühlender Lehrer und ein guter deutscher Mann gewesen ist, dessen Scheiden aus unserer Mitte wir auf das lebhaf¬ teste bedauern. Wir wünschen nur, es mögen sich an seinem neuen Wirkungsorte alle jene Wünsche verwirklichen, die er hegt und an deren Erfüllung er glaubt. — (Oberlehrer Johan nJaklitsch fi.) In Tschadern in Südsteiermark ist am 14. Juni der pensionierte Oberlehrer Johann Ja klitsch im Alter von 59 Jahren nach längerem Siech- tum verschieden. Nus Obrern gebürtig, war er seinerzeit an den Schulen in Altlag, Göttenitz, Tschermoschnitz und Reichenau tätig. Nach seiner Pensionierung lebte er zumeist bei seiner in Tscha¬ dern verehelichten Tochter. — (Ein Besuch aus Amerika.) Am Pfingstmontag sind die Herren Pfarrer Nikolaus Pfeil, Rektor der St. Peterskirche in Cleveland, und sein ehemaliger Kaplan und jetzige Missions¬ priester P. Cyrill Mohr in Gottschee angekommen. Die beiden Herren hatten am eucharistischen Kon¬ gresse in Rom teilgenommen und benützten nun die Gelegenheit, das Gottscheer Ländchen zu be¬ suchen. Pfarrer Pfeil tat dies das zweitemal, denn schon vor vierzehn Jahren machte er auf seiner Palästinareise seinen ersten Abstecher nach Gottschee. Seit Jahren schon gehören zahlreiche Gottscheer der St. Petcrsgemeinde an und die meisten aus ihnen kennt Pfarrer Pfeil und Herr Mohr persönlich und das Lob, welches beide Herren unseren in Cleveland ansässigen Gottscheer Familien spendeten, hat uns wvhlgetan und ehrt unsere dortigen Landsleute. Der jetzige Besuch war uns um so lieber, als sich das erstemal Gelegenheit bot, Pfarrer Pfeil mündlich den Dank auszudrücken für das, was er bisher im Interesse unseres Ländchens getan hat. An ihn haben sich bekanntlich die Gottscheer in schwerer Zeit gewandt und wenn seine Hilfs¬ bereitschaft auch nicht alle unsere Anliegen durch¬ setzen konnte, manches ist doch erreicht worden. Daß die Gottscheer in Amerika jetzt geeint da¬ stehen, ihren Gottscheer Bund haben und in neu¬ erwachter Heimatliebe seit dem letzten Jahre in so hervorragender Weise sich um die notleidende Heimat angenommen haben, das ist vor allem dem Eintreten des Pfarrers Pfeil zu danken. Es wäre uns lieb gewesen, wenn beide Herren bei ihrem jetzigen Besuche auch das Unter- und Hinterland hätten ansehen können. So aber konnten sie, nachdem sie den Sonntag in der Stadt zu¬ brachten, am Montag vom Herrn Dechant Erker begleitet nur Ebental, Setsch und Altlag besuchen. Von da fuhren sie nach Mitterdorf, wo sie über¬ nachteten und von wo sie Dienstag wieder die Rückreise antraten. Daß sie gesund nach Cleve¬ land wieder eintreffen, wünschen wir von ganzem Herzen. — (Die Rechte der nationalen Min¬ derheiten) stehen wohl auf dem Papiere, aber tatsächlich sieht es damit noch recht armselig aus. Vor kurzem war in Prag eine Konferenz der ver¬ schiedenen Staaten und dabei hätte über den Schutz der nationalen Minderheiten gesprochen und beschlossen werden sollen. Es konnte aber nicht beschlossen werden, denn die tschechoslowa¬ kischen, polnischen, rumänischen und jugoslawischen Delegierten verließen einfach vorzeitig die Kon¬ ferenz. — (Ein Altertumssammler.) Ein pen¬ sionierter Beamter bereist gegenwärtig im Auf¬ trage einer Privatgesellschaft unser Ländchen, um Altertümer (Gemälde, Statuen, Vasen, Münzen, Spitzen u. dgl.) auszuforschen und selbe angeblich gegen höchste Preise aufzukaufen. Wir sind der Meinung, solche Altertümer sollten womöglich der Heimat erhalten bleiben und nicht veräußert werden. — (Für österreichische Bundesange¬ hörige.) Das österreichische Konsulat in Ljub¬ ljana teilt den österreichischen Bundesbürgern mit, daß die alten österreichischen Pässe, die noch nicht auf die Dauer von zwei Jahren ausgestellt wurden, mit 30. Juni d. I. unbedingt ihre Gül¬ tigkeit verlieren. Deshalb müssen die betreffenden österreichischen Bundesbürger beim oben genannten Konsulat um die Ausstellung neuer Pässe inter¬ nationalen Typus ansuchen, die für die Dauer von zwei Jahren ausgestellt werden. ILorovec. (Wahlen.) Nach langem Kampfe haben nun endlich auch bei uns die Wahlen den gewünschten Abschluß gefunden. Zum Gemeinde¬ vorsteher wurde Herr Paul Wittreich in Mo¬ robitz 17 gewählt. Als Gemeinderäte wurden ihm die Herren Johann Weber, Johann Peitler und Anton Brischke zur Seite gestellt. Dem weiteren Gemeindeausschusse gehören an die Herren: Joh. Händler, Eduard Ditz, Paul Michitsch, Johann Michitsch, Matthias Michitsch und Karl Tscherne. Zum Ortsschulratsobmann wurde Herr Johann Händler in Morobitz 13 und zu dessen Stellver¬ treter Herr Johann Peitler in Eben 9 gewählt. — (Hochzeiten.) Den Bund fürs Leben haben in letzter Zeit geschlossen: Josefa Muchitsch aus Morobitz 21 mit Franz Arko aus Schwar¬ zenbach ; Maria Sturm aus Nesseltal mit Matth. Oswald aus Plüsch 8; Mitzi Schager aus Mo¬ robitz 7 mit Leopold PosLek aus Brunndorf bei Maribor; Marie Krische aus Plüsch 4 mit Fer¬ dinand Wittine aus Otterbach. Viel Glück den Neuvermählten I — (Feuerwehr.) Unser Feuerwehrverein lebt nach längerem Schlummer wieder aus. Durch eisriges Arbeiten des engeren Ausschusses ist es auch gelungen, unsere Landsleute im fernen Ame¬ rika für den Verein zu interessieren. Vor einigen Tagen kamen uns durch Marie Zur! und Marie Peitler aus Brooklyn 16 Dollar zu. In der Spenderliste stehen folgende Namen: Marie Zurl, Marie und Leni Peitler, Katharina Petsche, I. Ostermann, Franz Ostermanu, Lena Ostermanu, Katharina Sdrawitsch, Anna Mallncr, Maria Stampfl, Gertrud Ekkart, Johann Simorada, Elisabeth und Johann Schega, Gertrud Poje, Anna Scherzer (je 1 Dollar). Diese Spende hat uns angenehm überrascht, da das Spritzenhaus einer dringenden Reparatur harrt. Der Wehr¬ ausschuß spricht von dieser Stelle den edlen Spen¬ dern den herzlichsten Dank aus. Am 23. Juli l. I. feiert unser Feuerwehr¬ verein seinen dreißigjährigen Bestand. Die Ein¬ ladungen mit der Festordnung werden später aus¬ gegeben werden. Klara cerkev. (Sonnwendfeier am roten Bühl) nächst Mitterdorf vereinigte Heuer Stadt und Land und der ungezwungene Frohsinn unter jung und alt, die Worte, die gesprochen, die Lieder, die in Hochdeutsch und in Mundart gesungen wurden, das alles rief lebhaft die schönen Zeiten von ehemals in Erinnerung zurück. Als der mächtige, kegelförmig aufgebaute Holzstoß an¬ gezündet ward und die Flammen hoch empor- schlugcn, setzte auch der Musikant mit seinem In- strument ein und bald wirbelten die Paare im Scheine des Johannisseuers. Nachher begann das „Übers-Feuer-Springen", das allen, auch den gewichtigsten, glückte. Erwähnt sei noch, daß die Kikelsche Gastwirtschaft für Speis und Trank in dieser Nacht ausreichend vorgesorgt hatte und daß mit der gelungenen Johannisfeier alles zu¬ frieden war. Seele. (Spende.) Frau Lena Jonke aus Seele 35, derzeit in Cleveland, hat für die An¬ schaffung der neuen Glocken der Seeler Kirche 2000 K gespendet, wofür ihr hiemit der beste Dank zum Ausdruck gebracht wird. — Bei dem letzten Sammelausweis ist der Name der Spen¬ derin von 2 Dollar Pauli Testin in New Aork ausgeblieben und wird hiemit nachgetragen. Aajöjavas. (Sammlung.) Aus Cleveland sind uns zur Anschaffung neuer Glocken folgende Spenden zugekommen: 10'50 Dollar Jos. Schu- gevväbrt Knvllils unter kulanteste» Leäingungen, übernimmt 8p^NLÜIlIsgSN ebne 2 ins verlast unä rabit sie über Verlangen sofort aus, übernimmt LinIsgvN gvgSN Kündigung, gegen böbers Verzinsung, übernimmt 8v?1vvll, usv rur Einlösung, bankt VsItllLN aller Staaten, deson- äer» üollsi* ru äen böobsten Tageskursen. Direkte Verdmäunx mit Amerika. ^mtsstunäen: l^lick von 9 bis 12 vbr unü von 3 bis 5 Dbr. Seite 104. Gottscheer Zeitung — Nr. 26. Jahrgang V. ster aus Hasenfeld; je 5 Dollar: John Schuster, Michael Köstner, Helene Petschek, I. Röthel, Hasenfeld; je 2 Doll.: Mathilde Walent, Lien¬ feld, Berta Belle, Lena Kropf, Maria Tschrnko- nutz, Hasenfeld, Josef Pertz, Malgern, I. Erker, Kummerdorf, F. Jonke, Hornbcrg, Karl Jonke, Schäflein, I. Wittine, Nik. Pfeil, Priester St. Pelerskirche in Cleveland, Anton Turk; 1'50 D. Philipp Monredl; je 1 Doll.: Peter Wittreich, A. Schauer, Malgern, L. Tonk, Unterwarmberg, F. Köstner, I. Herbst, Hornberg, Bartl Poje, I. Kren, L. Bauer, Lienfeld, M. Sterbenz, Nes¬ seltal, Fanny Gasparitsch, Schwarzenbach, Karl Tieber, Perz, Hutter, Schaffer, Otterbach, John und Luis Stalzer, Turn, Karl Boschitz, Gradac, Andreas Fink, Priester Georg M. Dennerle, I. Pertz, Primosch, Repinc, Hiris, Verderb, Herbst Maichin, Schwarzenbach, Primosch, Lina Maser, Gotr.utzen, Hirsch, Verderb 8, Spenzer, Eppich, Lackner, Reintal, Jonke, Hornberg, John Gerdin, Bartelme, Kropf, Schalkendorf, Drakolis, Nieder- loschin, Roschitsch, Stalzer, Lakner, Graflnden, Maria Perz, Levstik, Lakner, Kranzer, Cleveland ; 75 Cent Josef Turk, Langeuton; je 50 Cent: Bilion, Eppich, Kösel, Marie Flekenstein, Bauer, Petsche, Pauli Verderber, Loretitsch, A. Kinkopf, Matthias Tschrnkowitz, Oberskrill; je 25 Cent: Marie Verderber, F. Kinkopf, Kösel. Zusammen 104 Dollar. Aus New Jork sind uns 25 Dollar zuge¬ sendet worden. Es spendeten: 5 Dollar Georg Maichin aus Hasenfeld; je 2 Dollar: H. Nitsche aus Dresden, Stampfl, Samide, Rob. Kropf und Fanny Samide sowie Maria und Johann Ries; je 1 Dollar: Josie Schmied aus Hasenfeld, Karl Schmied aus München, Hiris Ottilie aus Schwarzenbach, Alois Stalzer, Sophie Tram¬ posch, Josef Haas aus Hasenfeld, Alois Krama- rirsch aus Gottschee und Marie Kramaritsch aus Hasenfeld. — Den eifrigen Sammlern Josef Schuster, Michael Köstner und John Röthel sowie den opferwilligen Spendern wird auf diesem Wege im Namen der Ortschaft Hasenfeld der herzlichste Dank ausgesprochen. Kkindorf. (S a m m e l a usweis.) Zum An¬ kauf einer neuen Kirchenglocke hat Frl. Elisabeth Eppich in Toledo, Ohio, unter unseren Lands¬ leuten eine Sammlung eingeleitet, deren Ergebnis von 52 Dollar wir erhalten haben. Es spen¬ deten: in Toledo: Elisabeth Eppich 10, je 5 Dollar Maria Glatz, Amalia und Pauli Hutter; in Cleveland: je 5 Dollar Max Kresse, Josef und Lina Bartelme, Mitzi Petsche; Peter Glatz 3 Dollar; Peter Loretitsch 2 Dollar; Johann Gerdin, Lena Petsche je I Dollar. Herzlichsten Dank allen I Landwirtschaft. Lune Anleitung Mm Getriebe des Obstbaues. IV. Die Mege junger Räume. Die Pflege der jungen Pflanzungen ist un- umgänglich notwendig und besteht in der Durch¬ führung des Baumschnittes, der Bodenlockerung, dem Anbinden der Bäume, dem Ausputzen der Kronen, dem Reinigen der Rinde, Schröpfen, der Düngung und Bekämpfung der Obstbaumschädlinge. Der Baumschnitt hat den Zweck, um die Bäume zu stärken, dieselben in eine gewisse Form zu bringen und auf die Fruchtbarkeit Einfluß zu nehmen. Die Durchführung des richtigen Schnittes ist unerläßlich und es sind im allgemeinen die im vorherigen Kapitel besprochenen Grundregeln zu beobachten. Ergänzend merke man sich noch fol¬ gende Regeln für den Schnitt des Kernobstes: a) Ist ein Hauptleitzweig nicht vorhanden, muß durch senkrechtes Anbinden eines anderen, günstig stehenden Zweiges ein solcher herangezogen werden. b) Bei einem gut gezogenen Baume müssen die einzelnen Äste aus dem Hauptleitafte hervor¬ gehen. c) Die Knospen bei Obstsorten mit hängenden Ästen müssen beim Schnitt nach oben gerichtet sein, bei hochgehendem pyramidalen Wuchs nach außen. ck) Schwache Leitzweige schneide man lang oder lasse sie besser unbeschnitten und stärke diese durch Längsschnitte in die Rinde (Schröpfen). e) Die hauptsächlichste Form ist die Pyra¬ midenform, welche derart zu ziehen ist, daß man 2 bis 3 Etagen, welche voneinander etwa 50 Zentimeter entfernt sind, heranzieht. f) Das Einkürzen der seitlichen zum Frucht¬ holze bestimmten Zweige und das Entfernen der überschüssigen Triebe während des Sommers muß durchgeführt werden. (Pinzieren). §) Die Fruchtansätze bei ganz jungen Bäumen sind zu entfernen, um dieselben nicht zu schwächen. Das Beschneiden des Steinobstes. Nachdem das Steinobst seine Früchte nur an 4>en im Vorjahre gebildeten Holzzweigen ansetzt, so ist der Schnitt ein wesentlich anderer als beim Kernobst, aber auch deshalb, weil die Seitenaugen, welche sich wegen Saftmangels nicht entfalten, schon im ersten Jahre trocken werden und abfallen! Man beachte daher folgende Regeln: 1. Nachdem im ersten Jahre alle Knospen austreiben müssen, da sie im zweiten Jahre die Fähigkeit zum Austreiben verlieren, muß bas Stein¬ obst bei der Pflanzung kürzer geschnitten werden als das Kernobst. 2. Der Schnitt ist auf die Hälfte, bei langen Trieben unter die Hälfte auszusühren. Starke Triebe schneide man kürzer, die schwachen länger. 3. Zwetschken und Pflaumen schneidet man nur 1 bis 2 Jahre und es sind die Leitzweige so stark einzukürzen, daß eine Entwicklung der Seiten¬ zweige zu erwarten ist. 4. Die Kirschen bilden von selbst schöne Kronen, daher nur ein einmaliger Schnitt beim Pflanzen notwendig ist. 5. Der Schnitt der Marillen (Aprikosen) wird soviele Jahre durchgeführt, als dieselben noch lange Holztriebe bilden. wäkmasctiinen - - Wakkenraäer- Oummiware-- Zubehörteile- ferner 8ämtlicke 8perereiartikel - - Aut Ullä billig bei ^svkünkvl!, KoöevZs xexenüder «lem IVsisenkisuse. Verantwortlicker Sckriktleiter E. Erker - verausocber und Berliner „Gottscheer Bauernvartm" Buckdruckerei Joiek Pavlicek ui «olllckee Dom tiefsten Schmerze erfüllt geben wir allen Verwandten, teil¬ nehmenden Freunden und Bekannten geziemend Nachricht von dem Ab¬ leben unseres lieben Vaters, des Herrn Johann Jaklitsch Oberlehrer i. K. welcher Mittwoch den (4. Juni (922 nach langem schweren Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 60. Lebensjahre in ein besseres Jenseits abberufen wurde. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wurde Freitag den (6. d, Nl. um (0 Ahr vormittags in der Pfarrkirche zu Tschadern feierlich eingesegnet und sodann auf dem Grtsfriedhofe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heil. Seelenmesse wurde Samstag den (7. Juni (Y22 um 7 Nhr in der Pfarrkirche zu Tschadern gelesen. Tschadern-Hpkotnih, den i». Juni 1922. Die trauernden Hinterölieöenen. 200 Mer Köfimok sehr gut, klar und echt, ist billig abzugeben. Anfragen an die Verwaltung des Blattes. Areiwillige Mersteigerung. Sonntag den is Juli l. I. wird in Schwarzenbach beim Hause Nr. 19 das Heu auf der Wurzel versteigert. Kaus und Hrundöefih in Nesseltal nur gegen Dollarzahlung preiswert zu verkaufen. Anfragen an Tschinkel in Koprivnik. Keschäftseröffnung! Bringe hiemit zur Anzeige, daß ich mit 16. Juni in Kočevje, Laibacherstraße Nr. 122, im Hofe des Pfarr¬ hauses eine ZpengklMiMätte eröffnet habe. Ich werde stets bemüht sein, alle meine Arbeiten dem p. t. Publikum so niedrig wie möglich zu berechnen, und bitte daher um zahlreichen Zuspruch. Hochachtungsvoll Iran; Kartdker. I Einlagenstand Ende Dezember 1921: I HüilMA llkl UM Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an j findet fich im Schlofigebäude am Auerspergplatz. allen