Nr. 28tt. Pränume»ation«pll<«: Im «lomptolr gauzj. fi. II, halbl. fi. 5'N0, YUr di« Zustellung tn, H««.- halbj. 50 ti. Vlit d«l P^ft ganzj, st, ib, h,,Ibj. fl. ? 50. Donnerstag, 6. Dezember. Insert!, nsgebü»: F«i ll«!n« Inle«t« »!» ,« i «ell« «5K., ,l«ß«l« p« Z«ll« 6 lr., v«l »st«»» Vl«betholung«n v« .^«ile 8 ll. 1883. Ertrag der directen Steuern und indirecten Abgaben in der Zeit vom 1. Jänner bis Ende September 1883. Erfolg vom 1. Jänner bis Ende Erfolg der gleichen Periode des Daher gegen da« Vor-Srptember 1883 Vorjahres jähr Vrutto» Brutto» ^ beim Reinertraae Anmerkung M,in?rtrssss -----------------Remel-trag , Einnahme Ausgabe Einnahme Ausgabe mehr weniger I. Directe Steuern. I. Directe Steuern. D^ geringere Eingang an der Grundsteuer ist zunächst Grundsteuer. .. 22 463 913' — 22 463 913 23 111409 — 23 111409 — 647 4W eine Folge der llußcrgewllhnlichen Elemrntar.Ereignissc im Jahre Gebäudcsteuer..... 19 254 392> — 19 254 »92 18 271615 - 18 27161b 982 777 - 1682 ferner dcr Schwieriglcitcn bei der im lausenden Jahre bproc Abgabe vom Ertrage "uch Abschluss des Neclamatlons-Verfahrens vorzunehmenden hauszinsfteuerfieier Ge- definitiven Steuerbcmcssung. indem die Zustellung der Zahlungs« bäude . 1135 388 - 1135 388 1030 230 ^ 1030 230 105 158 — anfträge erst nach Beendigung aller hiedurch bedingten zelt» Erwerbstcuer .... 8872930 — 86729308606894 — 8606894 266036 — raubenden Durchfuhrungsarbeiten, dann nach Ausfertigung der Einkommensteuer.... 19 642 813 - 19 642 813 17 486 651 — 17 486 65! 2156 162 — Grundbeschbogcn bewirkt werden lonntc uub hiedurch in der Eteuerexecutions - Oebttren 423 934 — 423 934 351691 — 351691 72 243 ^ rechtzeitigen Gruudstener-Einhcbung eine Hemmung herbeigeführt Verzugszinsen von rückstan- ^^^ ^ «« . . , .>,.... ^ ^ digcn Steuern. ... 240876 - 240876 264989 - 264989 - ! 24 ,,3 Von ^ Mehrelunahn« "---------------------------------------------"-------------,.-------------- 300 733 fl. auf die Nuckstände aus den Vorfahren und 682 044 Summe.. 72034 246 — 72 034 246 69 123 479 — 69 123 479 2 910 767 Gulden auf die laufende Schuldigfeit. Das Ergebnis der Be» " , ,. . mcssung und Vorschreibung an dcr H a uszi ns - und HauS« U.^ndirecte Abaaben c l as senst euer für das ganze Jahr 1883 übersteigt jenes ^" U des Jahres 1882 um 608000 fl,. und zwar theils infolac der Verzehruuassti'uer' Anwendung der Uebcrgangsbcstimmungen nach dem Gesetze vom Nrantweinsteuer' . . . 5 164 063-30 753 5 133 310 5 176 368 30 275 5146 093 - 12 78g 9. Februar 1882 in den betreffenden Gebieten, theils infolge Wem« und Moststeuer 3 040 640 — 3 040 460 3 035 504 — 3 035 504 4 956 — der Steigerung der Mietzinse und des Zuwachses neuer Steuer. Viersteucr . . .. 17 863 696* 6184 17 855 512 17 628 706 4 945 17 623 761 231751 objecte «m allgemeinen. Fleisch, und Schlachtvieh. Der Mchrertrag an der Erwerb, nnd Einlommensteuer stcuer 3794323 — 3794323 3 716148 — 3 718146 76175 vertheilt sich auf die Nückständc aus den Vorjahren mit 1 408 175 st., NerbrauHssseuervoll Mi- auf die laufende Schuldlgfclt mit......1 014 023 „ neralöl 672 28? — 872 287 516 661 - 516 681 355 606 - und ist dieses Ergebnis insbesondere der Zunahme der Erwerbs-' '----------------------------------------------------------------------— --------------.-------------- uittcriiehiinliigen sowie den im allgemeinen günstigeren Geschäfts« Summe.. 30 7^4 629 38 937 30 695 892 30 075 407 35 220 30 040187 655 705 Verhältnissen zuzuschreiben. ' ^ol^Nu^uH""' 6 213 458 2 519 697 3 693 761 6 296 301 2 471833 3 624 468 - 130707 II. In d i r e c t e A b g a b e n. D^io Cousine Die nut * bezeichneten Ausgaben der Verzehrungssteuer, und ---------------- - > " zwar bei der Zusammen . . 36 948 287 2 558634 34389 653 36 371708 2 507 053 33 864 655 524 993 ^Bränt^----------------^ ^ , weinstcuer ^lersteuer Ealz-Erzeugung .... 5129? 1660438 1609,4, 53907 1650661 ,398774 - ,2367 ------^«i^-------------- Ell!z,Npssch,?ift . . ,5 26tt?N7 1?«?«9 ,5<1»8 9.«t» , 1 ««? f>4« 164 415 I I 523 «ill» «6S0 4l15 — __ Gulden Tablll-Erzcuauua, . . , 510 478 18 089 471 l7578993 1 129 626 19 280 «0U »8 l3«977 571984 — betreffen GefäNsrückaaben per . . . . 30 753 »184 Tabat.Vcischleih .. 52 175 15! 1020 402 51154 749 50 912 18^ 1017 253 49 894 930 1259 819 — Wird hirzu die auf die diesseitige Ncichs-Etcmpcl .. 13 338 933 273 342 13 065 59113 685 560 275 175 13 410 385 - 6^4 79^! halste entfallende Quote aus den aus ^ebüren von Rechts-Ge« dem Zollgefnlle bestrittencn Vcrzch. schäftcn 24143 086 644 804 23 498 282 24 924 868 515 694 24 409 174 — 910 892 rungsfteucr.Nestitutioncn mit . . . 1 147 416 293 174 Taren....... 768 941 — 768 941 617 46? — 617 46? 151474 — acrccknct so crbölicn lick die Ausaaben------------------------------' Lotto . 15 729 456 10 358069 5 371387 14 810 878 8 456 951 6 353 927 - !»»2 540 ^ "I '" «Yoycn "y d,e AUSgaven bauten....... 1820518 14132 1806386 1831786 28136 1803650 2736 - Im Vergleiche zu den Einnamn'en'in'der """» 6U165» Zunzieruna..... 176 331 46734 129597 166 149 44117 122032 7565 - 5 164063 17 863 696 "ll'bt sich sonach das eigentliche Rein- -------- 830367 26973 603 394 996112 10 595 985517 - ,«2,23 "trägnis mit.........3 985 894 17 562 338 Summe . . 161 753 552 34 869 768 126 883 784 15? 188 192 33 950 673 123 237 519 3 646 265> ^'Voriahrc^'brttüacu" dÄ Ausgaben 573 775 279 691 Am aanzcn . . 233 787 798 34 369 768198 918 030 226 31167133 950 673 192 360 998 6 557 032 - gleichnamigen j Einnahmen 5 176 36817 628 706 daher daö Ncinerträgnis......4 60259317 349 015 Bei Vcrgleichung des Erfolges in der Periode Jänner bis Ende September 1883 mit jenem der gleichen Periode des Vorjahres ist sonach das Rcinerträgnis in dieser Perlobe. . . höher um — 213 323 geringer um 616 699 — Tabakverschleift: Der günstige Erfolg beruht Haupt« sächlich auf dem höheren Erträgnisse bei der Nubril „Allge. meiner Verschleiß" insbesondere in Vöhmen, Niederösterreich nnd Galizien. Gebüren vou Rechtsgeschäften: Das ungünstige Ergebnis gründet sich namentlich auf die geringeren Einnahmen bei den scalamäßigcn Percentualgebüren. Lottogefälle: Daö ungünstige Ergebnis veranlassten die höheren Lottogewinste. Salzversch leiß : In dem am 5. Dezember 1882 veröffentlich«en Auswelsc über den Ertrag der directen Steuern und indirecten Abgaben in dcr Heit vom 1 Männer ki« ^>dc September 1882 sind die Einnahmen des Salzgefälles mit.............................. .... 14240 748 fl "l'acgrticn. während sie in dem vorliegenden Ausweise nur mit.....................................' n 68? 948 ^' Nachgewiesen s^d Die Differenz von.................... - -.......................^ ^ 2^552 800 fl M)rt daher, dass im Jahre 1882 den Casse.Eingängen des Salzgefälles per 11 687 948 fl, dle der l. l. Dircetion für den Staats.Eiscnbahnbctrieb für das von ihr ersäufte Salz crebiticrten Erträge prr 2 552 600 fl. zugezählt wuvdcn. Es war dies nöthig, um einen richtigen Vergleich mit dem Jahre 1881 zu ermöglichen. Im Jahre 1881 bestand nämlich noch die Kaiserin» ^isabcth'Nahn als Eiscnbahn«Gcscllschaft und bezog das Salz gegen Erlag von Wechseln, wrlche sofort als bares Geld verrechnet wurden. Um nun die Verrechnung beider Jahre gleichzu. "/llrn, mus«te obige Zuzählung vorgenommen werden. In der als Casje»Eingang im Jahre 1883 nachgewiesenen Summe von................15 260 707 ft '>t ferner ein Betrag von.........................-....................... 3 211 794 „ griffen, welcher für den Dienst des Jahres 1882 nachträglich verrechnet wurde. Scheidet man diesen Betrag wieder aus. so erübrigen als Casse"Eingänge für den Dieirs? ' ' bcs Jahres 1883......................................................12 048913 fl. Vergleicht man diese mit drn Casse^Eingängcn des Jahres 1882 per..........................11687948ft. "Us welchen jedoch dcr Gleichstellung halber auch die im Jahre 1882 sür den Dienst des Jahres 1881 eingegangenen Einnahmen per........ 217575 „ ^szuscheidcn sind. wonach sich sonach die Einnahmen des Jahres 1882 auf................................. . 11470373 „ ^abmindern, so eraibt sich für das Jahr 1683 eine Einnahmsvermchrung von................................ 576540 fl. tlchr durch den gestiegenen Verschleiß begründet wird. Die Einnahmen der Zuclerstcuer in dcr diesseitigen Ncichöhälste betrugen iu den Monaten Jänner inclusive September 1883......14 951 180 fl. die Ausgaben (exclusive der Steuer-Restitutionen bei der Aussuhr über die Zollgrenze)................. 2 251 765 „ Es ergibt sich somit ein Ueberschuss von . . 12 699 415 st. welcher gegen den Ueberschuss in der gleichen Periode deS Jahres 1882 per..................... 9 615 134 „ höher ist um . . 3 084 281 fl, n> Die letzteren Daten gestatten leinen directen Schluss aus die Staatseinnahmen, da für das Neinerträgüis der Zuclerbesteuciung im österreichisch-ungarischen Zollgebiete tigenartiae Kimmungen bestehen (Gesch vom 16. Juni 1880. R, G. Bl. Nr. 74). Die Gcsammtslimme der reinen Zolleinnahmcn im ostrrrcichisch-ungarischcn Zollgebiete beträgt mit Zurechnung des von den Goldzöllen entfallenden Agios . . 37 256 807 fl y. Stellt man dieser Summe das Rcgiclosten-Pauschalc und die SteueoRcstitutioncu für die über die Grenzen dieses Gebietes ausgeführten Vcrzehrungssteucr« l ^kgrnstände (Nrantwein, Bier und Zucker) mit.......................................... . 25408448 „ « entgegen, so ergibt sich ein Ueberschuss von . . 11 348 859^s. Lail'nchcr Zeitnna Nr. 280_____ 237N 6. Dezember 1883. Nichtamtlicher Theil. Reichsrath. 83. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 4. Dezember. Se. Excellenz der Herr Präsident Graf Trautt-mansdorff eröffnet um 11 Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Mi nisterbank befinden sich die Herren: Se. Excellenz der Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern GrafTaaffe und Se. Excel« lenz der Minister und Leiter des Justizministeriums Dr. Freiherr von Prajäk. Se. Exc. Präsident Graf Trauttmansdorff: Meine Herren! Indem ich nach längerer Unter« brechung die Ehre habe, Sie wieder zu begrüßen, drängt es mich vor allem, des für das Allerhöchste Kaiserhaus sowie für ganz Oesterreich höchst erfreu« lichen Ereignisses zu gedenken, welches sich seit un« serer letzt»n Zusammenkunft ergeben hat, der glücklichen Entbindung Ihrer k. und k. Hoheit unserer Frau Kronprinzessin und der Geburt einer Erzherzogin. In allen Theilen des weiten Reiches hat dieses frohe Ereignis Anlass gegeben zu Kundgebungen aufrichtigster Freude, und glänzend hat sich bei diesem Anlasse wieder bewährt das so glücklich bestehende Band zwi-schen Dynastie und Voll, ein Band, welches Jahr« Hunderte geknüpft haben und welches von unserer Generation hoch und in Ehren gehalten wird. Wie sollte aber auch nicht jeder treue Oesterreicher, der stets dankbaren Herzens des Himmels Segen erfleht über seinen geliebten Kaiser und dessen erlauchtes Haus, sich freudig bewegt fühlen, wenn Allerhöchstihm inmitten Seiner bangen Sorgen um des Voltes Wohl die wahren Freuden des häuslichen Glückes in un» getrübter Weise beschieden werden. Freudig begrüßt denn ganz Oesterreich in der neugebornen Prinzessin die Erbin der Tugenden ihrer Vorfahren. Was bei diesem Anlasse Millionen Herzen be« wegt, findet in Ihrem Kreise gewiss den lebhaftesten Wiedelhall. Ich habe bereits die Ehre gehabt, zu der feierlichen Taufe in Laxenbura geladen zu sein und in meiner Eigenschaft als Präsident dieses hohen Hauses den allerunterthänigsten Glückwünschen Allerhöchsten Orts Ausdruck zu geben. Ihren lebhaften Gefühlen komme ich aber gewiss entgegen, wenn ich den ersten AnlasL unserer Vereinigung benutze, um den Antrag zu stellen, das hohe Haus wolle das Präsidium beauftragen, in der Allerhöchsten Orts genehm gehaltenen Weise die allerunterthänigsten Glückwünsche aus Anlass der glücklichen Entbindung Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Kronprinzessin und der Geburt einer Erzherzogin bei Sr. Majestät dem Kaiser und bei Ihren l. und k. Hoheiten zum Ausdrucke zu bringen. (Das Haus erhebt sich.) Ihre Zustimmung zu diesem meinem Antrage ist gegeben, und es wird mir eine ehrenvolle Pflicht sein, der mir dadurch gestellten Aufgabe nachzukommen. Der Präsident theilt dem Hause mit, dass der Kanzleidirector und Schriftführer Hofrath Ritter v. Noschmann auf sein Ansuchen in den wohlverdienten Ruhestand verseht worden ist, und gedenkt mit warmen Worten der vielen Verdienste, welche sich derselbe seit einer Reihe von Jahren um da« hohe Haus erworben. Hierauf stellt der Präsident dem Hause den neu ernannten Kanzleidirector Hofrath Iauner und den zum zweiten Schriftführer ernannten Ministerial-Secre-tär R. v. Hennig vor. Es wird hierauf zum ersten Punkte der Tagesordnung: zur Verlesung des Einkaufes, geschritten. Mehrere Mitglieder des Hauses entschuldigen theils aus Gesundheits-, theils aus Geschäftsrücksichten ihre Abwesenheit für kürzere oder längere Zeit. Außerdem enthält der Einlauf eine Reihe seit der letzten Sitzung des Herrenhauses von Sr. Majestät dem Kaiser sanctionierter Gesetze und mehrere Petitionen, welche der betreffenden Commission zugewiesen werden. Schließlich gelangt zur Verlesung die von Seiner Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten eingelangte amtliche Mittheilung über das Ableben folgender Mit-alieder des hohen Hauses: Anton Freiherr v. Starck, Simon Freih. v. Winterstein, Vice-Admiral Ber-nard Freiherr v. Wüllerstorf - Urba,r Mol Freiherr von Brenner - Felsach, Josef Graf Nuersperg, Johann Freih. Vesque von Pütt' lingen und Franz Graf Nadasdy. Präsident: Schmerzlich berührt uns die Mittheilung über das Ableben vieler unserer verehrten Mitglieder und Col. legen. Wir haben da zu beklagen den Verlust von her. vorragenden Männern in, Staatsdienste, von Männern, die nach längerer Laufbahn und großen Leistungen in ihrem speciellen Berufe diesen Ehrenposten in diesem hohen Hause erhalten haben, von Männern, welche durch ihre Thätigkeit in diesem hohen Hause sich specielle Verdienste erworben haben. Mit lebhaftem Bedauern schen wir sie au» unserer Mitte geschieden, und w colleaMem Sinne sie alle gleichmäßig umschlie- ßend, wenden wir ihnen unsere Trauer zu und geben derselben Ausdruck, indem wir uns von den Sitzen erheben. (Die Versammlung erhebt sich.) Es folgen hierauf die Wahlen von je einem Mitgliede in die Finanz«, Budget«, volkswirtschaftliche, Eisenbahn- und Staatsvertrags'Commission, bei welchem Anlasse der Präsident der reichen Verdienste gedenkt, welche sich das verstorbene Mitglied des Herrenhauses Freit), v. Winterstein als Mitglied von vier Commissionen durch seine aufopfernde Thätigkeit seit einer Reihe von Jahren erworben. Es erscheinen gewählt: In die Finanz-Commission: Graf Montecuc-coli-Laderchi; in die Budget-Commission: Baron Risenfels; in die volkswirtschaftliche Commission: Alois Freiherr Ceschia Santa Croce; In die Eisenbahn.Commission: Fürst Alfred Windisch-Graetz; in die Staatsvertragz.Commission: Freiherr von Hofmann. Schluss der Sitzung 12 Uhr 10 Min. 315. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 4. Dezember. Das Abgeordnetenhau« hat heute in dem neuen Reichsrathsgebäude feine erste Sitzung abgehalten. Uin den Mitgliedern des Herrenhauses, das um 11 Uhr zusammentrat, die Anwesenheit bei der Eröffnung des neuen Hauses zu ermöglichen, war der Beginn der Sitzung auf 12 Uhr verschoben w-orden. Das Publi-cum hatte mittlerweile Gallerie nnd Logen dicht beseht. Im Saale hatten sich einzelne Abgeordnete ein» gefunden, welche nach ihren Plätze», Umschau hielten; sie fanden alles in derselben Anordnung wie im alten Hause; nur die Sihe sind geräumiger und die Zugänge zahlreicher. Der Saal selbst zählt zehn Em» gangspforten. Der architektonische Eesammleindruck des Sitzungssaales ist ein ungemein harmonischer und freundlicher. Durch Oberlicht ist der ganze Saal hell erleuchtet, und es treten dadurch die architektonischen Details in wirkungsvoller Weise hervor. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taäffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freih. v. Ziemialkowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freiherr von PraZäk, Dr. Freiherr von Conrad-Eybesfelo, Dr. Ritter von Dunajewsli und Freiherr von Pino. Um 12 Uhr 10 Min. nimmt den Präsidentensitz Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolla ein und eröffnet die Sitzung mit nachstehender Ansprache : Nachdem Se. k. und k. Apostolische Majestät laut Allerhöchster Entschließung vom 13. November d. I, den Reichsrath zur Wiederaufnahme feiner Thätigkeit auf den 4. Dezember einzuberufen geruhten, habe ich mich bestimmt gefunden, eine Sitzung für heute anzuberaumen. Ich erkläre die Sitzung für eröffnet. Hohes Haus! Bedeutungsvoll in der That ist der Augenblick unseres heutigen Zusammentretens zur Wiederaufnahme der verfassungsmäßigen Thätigkeit. Es ist nämlich heute das erstemal, dass wir zusammentreten an dieser neuen kunst- und glanzvollen Stätte, an dieser Stätte, welche, geschaffen durch den hohen Kunstsinn eines berühmten Meisters (Bravo! Bravo l), durch die Munificenz und die Maßnahmen der in dieser Beziehung maßgebenden und entscheidenden Fac-toren, wohl kaum großartiger gedacht werden konnte, selbst da es sich darum handelte, für die Vertretungs-körper der diesseitigen Reichshälfte, für einen der ver« fassungsmäßigen Factoren der gesetzgebenden Gewalt nicht nur eine bleibende, sondern auch dem Ansehen und der hohen Bedeutung dieser Körperschaft würdige Unterkunft herzustellen. Das Haus vor dem Schottenthore, wo wir vordem tagten, war schon seiner ursprünglichen Anlage und Bestimmung nach ein provisorischer Bau; so kam es auch, dass bereits im Jahre 1805 der Antrag gestellt wurde, sowohl für das hohe Herrenhaus als auch für das Abgeordnetenhaus zwei gesonderte Gebäude herzustellen. Und es wurden zu diesem Behufe bereits im Jahre 1865 je 250000 fl. zur Errichtung dieser Gebäude in das Budget desselben Jahres eingestellt. Das Ab« geordnetenhaus ist jedoch in seiner Sitzung vom 25sten März 1865 auf diesen Antrag nicht eingegangen, da schon idazumal gegen die Zweckmäßigkeit des Baues beider Häuser gewichtige Bedenken erhoben wurden. Als nun im Laufe des folgenden Jahres die Idee, sowohl für das hohe Herrenhaus als auch für das Abgeordnetenhaus ein Gebäude herzustellen, zum siegreichen Durchbrüche kam, wurde im Jahre 1869 der erste Betrag von 50000 fl. zur Bestreitung der Vorauslagen in das Budget des Jahres 1869 eingestellt. Weitere fünf Jahre verliefen; sie waren der Prüfung der eingelaufenen Pläne, Voranschläge und Projecte gewidmet. Zahlreiche Enqusten von Kunstkennern und Fachleuten beurtheilten dieses massenhafte Material, und schließlich wurde das vom Herrn Oberbaurathe Theophil Ritter von Hansen ausgearbeitete Project als das entsprechendste erkannt. Derselbe wurde mit der Ausführung seines Werkes betraut, und am 4len Juni 1874 erfolgte der erste Spatenstich. Mit unermüdlichem, dem hochgefeierten Meister Hansen (Bravo! Bravo!) so eigenthümlichen, ich möchte fast sagctt jugendlichem Feuereifer förderte er sein Werk, und so kam dieser imposante Monumentalbau zustande, ein Kunstbau, welcher selbst der an so großartigen und mit vollem Rechte bewunderten Monumentalbauten so überreichen Residenzstadt Wien zur wahren Zierde gereicht und denselben würdig an die Seite gestellt zu werden verdient. (Beifall.) Hohes Haus! Es kann nicht meine Aufgabe sein, dieses schöne Werk vom Standpunkte des Künstlers oder auch nur vom Standpunkte eines gewiegten Kunstkenners, der ich ebenfalls nicht bin, zu bewundern und zu beurtheilen, abec auch einem Laien mag es gestattet sein, den Gefühlen der Bewunderung über dieses gelungene Werk Ausdruck zu geben, Gefühlen, welche mich drängen, hier von dieser Stelle aus vor dem versammelten hohen Hause dem hochgefeierten Meister Hansen für diese seine unendliche Sorgfalt, mit welcher er die reichen Schätze seines Kunstsinnes in solch classischer Fonn zum Ausdrucke gebracht hat, die vollste Anerkennung und den wärmsten Dank auszusprechen. (Lebhafter Beifall.) Ebenso fühle ich mich verpflichtet, allen jenen Künstlern und Meistern, die an dieses schöne Werk Hand angelegt haben, nicht minder der hohen Regierung und allen jenen von derselben für die administrative und die Bauleitung delegierten Funclionären, an deren Spitze der hochverehrte Sectionsch'f Freiherr von Matzinger (lebhafte allgemeine Zustimmung) stand, für ihre Thätigkeit, die jeder nach Maßgabe seines Wirkungskreises auf das gewissenhafteste erfüllte, für ihre kräftige und eifrige Unterstützung meinen Dank auszusprechen. Wahrlich, wenn wo und wann, so hat hier der Wahlspruch unseres erhabenen Monarchen „Viiidu3 uuitiä" den Beweis seiner vollberech^ tigten Anwendung und Geltung erbracht. Denn mit vereinten Kräften, unter dem harmonischen Zusammenwirken der zahlreichen und überdies sowohl nach ihreM Berufe als auch nach Maßgabe ihrer Ausbildung so verschiedenartigen Kräfte lst ein wunderschönes, gutes, nützliches Werk zustande gekommen; ein Wert, welches solche Verschiedenheiten und Mannigfaltigkeiten in seinen Einzelheiten darbietet, dieselben aber dadurch in ihrer Gesammtheit in ein herrliches und harmonisch ausgearbeitetes Ganzes vereinigt, ein Werk, bei dem alle diejenigen, welche daran ihre Hand angelegt haben, alle Meister und Künstler, und ich muss hervorheben, dasK dies durchwegs einheimische Künstler, Meister und Gewerbsleute waren, außer der inneren Befrie-digung und ehrenvollen Anerkennung auch reichlichen Verdienst ernteten. Hohes Haus! Wollen wir diese meine letzten Betrachtungen als gute Vorbedeutung gelten lassen, dass, sowie die materiellen, physischen Arbeiten, welche zur Herstellung dieses Gebäudes verwendet wurden, ihren glänzenden Abschluss gefunden haben, nunmehr die geistige Arbeit, die wir in diesen Räumen zu verrichten haben, ebenso eine gute, nützliche und wohlthätig wirksame sein werde (Bravo! Bravo l), dass es uns beschiedeN lein möge, in einträchtigem, harmonischem ZusammeN" wirken die den Interessen des Volkes und des Reiches entsprechende Fortbildung, den festen und unerschütterlichen Ausbau del Verfassung ebenfalls hier zur Voll' endung zu bringen, überhaupt Einrichtungen und Zn" stände zu schaffen zum Wohle des Volkes, zum Heile des Reiches und folgerichtig auch zum Ruhme und zum Glänze unferes erlauchten Kaiferhaufes. (Lebhafter Beifall.) Denn was, meine Herren, kann wohl dem Äe-stande, dem Ruhme und dem Glänze eirns Herrscherhauses mehr förderlich sein, als das Schaffen von Z^ ständen, Welche die Zufriedenheit und das Gluck der unter dem Scepter eines altehrwürdigen Herrsche^ Hauses vereinigten Völker begründen (Beifall), denn solche Zustände haben die Liebe, die Anhänglichkeit» Opferwilligkeit der dankbaren Völker für den obersten erhabenen Träger nnd Beschützer des Rechtes und des Gesetzes zur nothwendigen Folge. Das sind eben d>/ sicheren und untrüglichen Momente, welche als dlt sicherste, zuverlässigste Schutzwehr, als das uniM" windliche Bollwerk eines jeden bedeutenden Staats Wesens, und gar eines solchen von der Größe und der Vedeutung Oesterreich.Ungarns, immer sich beniäh^ haben und auch in der Zukunft als folche sich belve» sen werden. . Hohes Haus! Da wir nun an unsere Nufga^ schreiten, so wünsche ich vom ganzen Herzen, dal diese Arbeit, welche wir hier zu verrichten haben», Eintracht, in gutem Einvernehmen, in gegenseitig Achtung und gegenseitiger loyaler, wohlwollender V achtung wohlberechtigter und wohlbegründeter WiinlA verlaufen möge, denn nur eine solche Arbeit wird >'" als eine heilbringende erweisen. Nachdem wir dar« gehen, dies zu thun, so können wir gewiss nicht " hin, den Zoll unserer unauslöschlichen Dankbar^ demjenigen darzubringen (die Versammlung erhebt 1 von ihren Sitzen), dessen hochherzigen Entschließ""«^ wir es zu verdanken haben, dass wir hier tagen " Laibacher Zeitung Nr. 280 2371 6. Dezember 1883. dass wir berufen sind, nach unserem besten Wissen und Gewissen für da« Wohl des Volkes und des Rei« ches im Gesetzgebungswege mitzuwirken. Deshalb, meine Herren, bin ich sicher, dass Sie gern bereit sind, einzustimmen mit mir in den Ruf: Se. Majestät, unser allergnädigster Kaiser und Herr lebe hoch! (Die Versammlung bringt ein begeistertes dreimaliges Hoch aus.) Anlässlich des Geburts« und Namensfestes Sr. Majestät unseres allergnädigsten Kaisers und des NamenLfestes Ihrer Majestät unserer allergnädigsten Kaiserin, sowie aus Anlass der glücklichen Entbindung der durchlauchtigsten Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie habe ich mir erlaubt, im Namen des hohen Hauses die allerunterlhänigsten Glückwünsche in geeigneter Weise darzubringen. Ihre Majestäten und das durchlauchtigste kronprinzliche Paar haben diese Glückwünsche gnädigst entgegenzunehmen geruht, und es wurde mir der ehrenvolle Auftrag zutheil. hiefür dem hohen Hause den huldvollen Dank auszufpiechen. (Beifall.) Nichtsdestoweniger erachte ich das freudige Ereignis in der Familie unseres durchlauchtigsten Kronprinzen als ein so hochwichtiges, dass ich, nachdem das hohe Haus nun hier versammelt ist, wünschen würde, dass dasselbe aus eigener Selbstbestimmung vorgehe. Ich bitte demnach das hohe Haus, das Präsidium zu ermächtigen, die erforderlichen Schritte einzuleiten, damit die ehrfurchtsvollen Glückwünsche des hohen Hauses in Allerhöchsten Ortes genehm zu haltender Art und Weise dem durchlauchtigsten Kronprinzenpaare dargebracht werden. (Lebhafter Beifall und Zustimmung.) Vs nimmt hierauf das Wort Se. Excellenz Finanzminister Dr. Ritler von Dunajewski: Auf Grund Allerhöchster Ermächtigung erlaube ich mir, dem hohen Hause den Staatsvoranschlag für das Jahr 1684 und den Entwurf des Finanzgefetzes vorzulegen, und bitte ich das hohe Haus, mir zu gestatten, wenigstens die wichtigsten Ziffern aus diesem Staatsvoranschlage dem hohen Hause mitzutheilen. Das Gesammterfmdernis für da« Jahr 1884 wird präli-miniert mit 511119390 fl., die Bedeckung mit 472364577 fl. An der Hand diefes Staatsvoranschlage« machen die ordentlichen Staatseinnahmen den Betrag von 455 781 508 fl.. die ordentlichen Staatsausgaben den Betrag von 440544254 ft. Es bleibt somit in diesem Theile der Gebarung ein Ueberschujs von 15237254ft. Die außerordentlichen Einnahmen betragen 16583069 fl., die außerordentlichen Ausgaben 70575136 ft. Es er-5'bt sich somit bei der uußerordenllichen Gebarung ein Abgang von 53 992 067 ft. oder im ganzen ein Abgang von 38 754813 ft. Vergleicht man den Abgang des Jahres 1883 und die Präliminierung des Jahres l884, so zeigt sich. dass jener für das Jahr 1884 um 2154350 si. höher ist als der Abgang des Jahres 1833. Es be-trägt nämlich der Abgang des laufenden Jahres 1883, lo wie er durch das Finanzgesetz festgestellt wurde, mit den Nachlragscrediteu zusammengenommen 36 600463 Gulden. Diese Art der Vergleichung dürfte aber wohl kaum eine entsprechende und genügende sein. Ich er« laube mir daher, um einen richtigeren Vergleich möglich zu machen, auf Grundlage der von dem verehrten Budgetausschusse in dem Berichte vom Jahre 1883 angenommenen Methode folgende Z'ffern vorzulegen. Der Abgang des Jahres 1884 beträgt, wie ich eben "wähnt habe. 38754 813 ft. Scheidet man aus diesem Betrage aus: 1.) da« Erfordernis für Staatseifenbahnbau mit 28 770000 ft.; 2.) die Kosten der Betheiligung des Staates an der Capilalsbeschaffung zum Zwecke des Baues von Privatbahnen mit 350000 ft.; 3.) da« Erfordernis für die Errichtung einer Tra-jectanstalt in Vregenz mit 700000 ft.; 4.) die Kosten der Monumentalbauten: des Par-lamentsgebäudes mit 257500 ft. und der Wiener Uni-versität mit 660000 ft., weiters die Kosten der in das "Uhr 1884 hinüberragenden Zahlungen für die Hilf«« uction in Tirol und Kärnten mit 1633 320 si.. endlich ^e exceptionellen Erfordernisse für die Herstellungen an ^arischen Straßen« und Wasserbauten infolge der Elenientarereignisse des Jahre« 1882 mit 601 400 fl. ^- also zusammen 32 972 220 fl. — so erübrigt ein "rrwaltungeabgang von 5782 593 ft. Stellt man den gleichen Calcul bezüglich des "ühres 1883 auf und rechnet man von dem oben nachgewiesenen Abgänge des Jahres 1883 per 36 600 463 ft. Agende Posten ab: das Erfordernis für E>fe»,bahn-bauten mit 22150000 fl.. die Betheiligung des Staates ?" Privateisenbahnen mit 300000 fl., die Kosten °" Monumentalbauten: des Parlamentsgebäudes mit A0000 fl.. Kosten der Wiener Universität mit 500000 dulden plus jene des Iustizpalastes mit 50000 N., '"lammen 550000 si., da« Erfordernis für die Hllf«. sstion in Tirol und Kärnten mit 3726000 ft., die ""terstützuna der hilfsbedürftigen Bevölkerung in den "n dem Nothstande bedrohten Gegenden einzelner Länder mit 600000 ft., endlich die exceptionellen Er-fordernisse für die Herstellungen an ärarischen Straßen« und Wasserbauten, namentlich infolge der Elementarereignisse des Jahres 1882 mit 1242 600 fl. — zu« sammen also 28 968 600 fl. — so erübrigen noch 7 631863 fl. Zählt man zu dieser Summe außerordentliche, im Jahre 1884 nicht wiederkehrende Ein-nahmen des Jahres 1883 hinzu, und zwar: den Landesbeitrag zum Baue der galizischen Transversal« bahn per 1100000 fl.. die Rückzahlung der Vuschte-hrader Eisenbahn mit 1121482 ft., die antici« pierte Rückzahlung der Prag-Duxer Bahn mit 677 476 Gulden, zusammen 2 898 958 fl. — so ergibt sich ein Abgang der laufenden Gebarung des Jahres 1883 per 10530821 fl. Dem gegenüber ist der Verwaltung«-abgang von 5 782593 si., wie er für das Jahr 1884 präliminiert ist, niedriger um 4 748 228 fl. Was das Erfordernis anbelangt, so ist das prä-liminierte Gesammterforbernis für 1884, wie bereits erwähnt, 511119 390 fl. gegenüber dem pro 1883 be« willigten Betrage von 500 835834 ft. um 10283556 Gulden höher veranschlagt. Unter den ersten fünf Capiteln des Staalsvor-anschlage« hat, von einigen unbedeutenden Mehrerfordernissen abgesehen, nur der Etat des Reichsrathes eine bemerkenswerte Aenderung erfahren. Es sind nämlich die ordentlichen Auslagen bedeutend höher ver« anschlagt, zum Theile infolge des Umstandes, dass im kommenden Jahre die Delegationen wieder in Budapest tagen und hiedurch Reisekosten und andere Mehrauslagen erwachsen werden, namentlich aber infolge der Benützung dieses neuen Gebäudes, in welchem die Kosten für die Beheizung, Reinigung und Dienerschaft sich namhaft höher stellen. Dagegen wird für den Bau inclusive der inneren Einrichtung des Parlamentsgebäudes ein um 142 500 ft. geringerer Betrag veranschlagt, wodurch sich ungeachtet der oben erwähnten Steigerung der ordentlichen Auslagen im ganzen bei den einschlägigen Capiteln ein Mindererfordernis von 97 293 fl. ergibt. Im Capitel „Beitragsleistung zum Aufwande für die gemeinsamen Angelegenheiten" erscheinen die Ueberschüsse des Zollgefälles. welche eine Einnahmepost des gemeinsamen Voranschlages bilden und in dem dies« seitiqen Staatsvoranschlage bloß als durchlaufende Post eingestellt sind, um 2 481440 si. höher. Die Bei-tragsquole zur Bestreitung der gemeinsamen Angelegenheiten wird mit 67264 874 si.. das außerordentliche Heereserfordernis für die in Bosnien und der Herzegowina stehenden Truppen mit 4937 142 fl. beMelt, wozu noch der Beitrag von 628993 fl. zu den der gemeinsamen Negieruna Pro 1883 bewilligten Nach» tragscrediten kommt. Diese Emstellunaeil beruhen auf den am 14. November 1883 Allerhöchst sanctionierten Beschlüssen der Delegationen über den Voranschlag des gemeinsamen Staatshaushaltes für das Jahr 1884. Außer den oben erwähnten Erfordernissen wird sich für das Jahr 1884 noch ein weiterer Anspruch des gemeinsamen Staatshaushaltes an die beiden Reichshälf-ten auf Grund der im Jahre 1881 vorgefallenen Ge-barungen ergeben, und wird sich die bezügliche Nachtragsforderung gemäß der von den Delegationen ge« nehmigten Schlußrechnung des gemeinfamen Staatshaushaltes für das Jahr 1881 auf 339 768 fl. be« laufen. Im ganzen beziffert sich hienach das auf die diesfeitige Reichshälfte entfallende Erfordernis der gemeinsamen Angelegenheiten auf 88 754977 fl., erscheint somit gegenüber dem diesjährigen Präliminar per 90350927 fl., um 1595950 fl. niedriger. Der Voranschlag des Ministeriums des Innern weist ein Mindererfordernis von 626 584 fl. auf, wel« ches jedoch lediglich darauf beruht, dass die Auslagen behufs Wiederherstellung der durch die Hochwässer im Jahre 1882 zerstörten Straßen und Flussschuhbauten weniger als im Jahre 1883 betragen werden. Scheidet man behufs Vergleichung des normalen Erfordernisses des Ministeriums des Innern die in beiden Jahren aus Anlass der Hochwässer präliminierten Ausgaben aus, so ergibt sich — da die betreffenden Erfordernisse im Jahre 1883 per 1242 600 ft. und im Jahre 1884 per 601400 st. sich mit 641200 ft. bilancieren — der unerhebliche Mehraufwand von 14 616 ft. Dieser resultiert daraus, dass im Etat „Straßen- und Wasserbauten", namentlich um Flussregulierungen rascher durchführen zu können, Mehrerfordernisse im Betrage von 158 830 fl. eingestellt erscheinen, dieser Mehranspruch aber durch Ersparungen im Gesammtbetrage von 144 214 fi. bis auf obigen kleinen Betrag auf« gewogen wird. Das Mehrerfordernis für das Ministerium für Landesvertheidigung per 472 008 fi. ergibt sich hauptsächlich durch Einstellung der Cadres für das 82ste Üanowehtbataillon in Cattaro, durch die Aufstellung dreier vollständiger Cavalleriecadres, ferner durch die neu? gesetzliche Durchschnitlsregelung der Dauer der Waffenübung gegenüber der bloß zweiwöchentlichen Waffenübung im Jahre 1883, endlich durch Prälinn« nierung der ersten Serie der Auslagen für Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung des 82. Landwehrbatail. lon«. Im ganzen erscheinen die Landwehrauslagen infolge dieser Momente um 435588 ft. erhöht, wobei jedoch hervorgehoben zu werden verdient, dass die Auslagen für die diverfen Reformen, mit Ausnahme des Caore des 82. Landwehrbataillons und der drei Cavalleriecadres, innerhalb des Rahmens des bisher im Titel Landwehr bewilligten zweijährigen Durch« schnittserfordernisses angesprochen werden. Ein weiterer Mehrauswand ergibt sich im Etat des Landesvertheidigungs'Ministeriums bei der Gendarmerie, welche infolge der durch das unabweisliche Interesse der öffentlichen Sicherheit gebotenen Vermehrung des Mannschaftsstandes um 128140 ft. mehr erfordert, als im Jahre 1883. Dagegen konnten die Unterstützungen an Familien einberufener Reservisten auf einen verhältnismäßig unbedeutenden Betrag zu« rückgefllhrt werden. Auslagen des Unterrichtsministeriums: die Aus-lagen der Centralverwaltung des Ministeriums für Cultus und Unterricht erscheinen um 252 209 fl. höher beziffert, eine Mehreinstellung, welche jedoch zum über-wiegend größten Theile darauf beruht, dass die bisher in verschiedenen Titeln des Budgets des genannten Ministeriums zerstreut nachgewiefenen Auslagen für Kunst und Archäologie der leichteren Uebersicht wegen unter einem besonderen Titel zusammengestellt und in die Unterabtheilung „ä.. Centrale" des in Rede stehen« den Präliminares eingereiht wurden. Wenn man die bezüglichen, bereits im Voranschlage für das Jahr 1883 eingestellten Erfordernisse in Combination zieht, so ergibt sich ein effectives Mehrerforöernis von 30397 fi., welches zum größeren Theile durch die^ro 1884 entfallende höhere Rate für die Eingerüstun h des Glockenthurmes am Dome in Spalato und die Prä« liminierung der ersten Rate für die Restaurierung dieses Thurmes, dann durch einige unabweisliche Mehr-erfordernisse bei der Centralleitung und Schulaufsicht veranlasst wird. Der Cultusetat erscheint mit einem Mehrerfordernisse von 14 270fl. eingestellt, wobei jedoch zu berücksichtigen ist. dass mehrere im Voranschlage für das Jahr 1883 unter Cultusauslagen nachgewiesene Posten unter die Auslagen für Kunst und archäologische Zwecke eingereiht und, wie erwähnt, auf den Etat der Cen-traUeitung übertragen wurden. Wenn die überstellten Beträge bei der Vergleichung außer Betracht gelassen werden, so zeigt sich im vorliegenden Voranschlage eiu Mehrerfordernis von 55 770 fl. Dieses ergibt sich theils durch Erhöhung der ordentlichen Ausgaben im Religionsfonds um 61600 ft., welche Erhöhung auf den eingetretenen Aenderungen im Oebürenstande beruht, theils durch eine nicht unerhebliche Steigerung des Aufwandes für Fondsforste und Domänen, welche Mehransprllche durch Verminderung der Extra^Oldinarien nament« lich bei den Religionsfonds und den Beiträgen zu katholischen Cultuszwecken auf den obigen Betrag reduciert werden. Eine sehr namhafte Steigerung haben die Aus« gaben des Umerrichtswesens erfahren, welche im ganzen um 487 917 ft. höher sich beziffern, und wenn man in Anschlag bringt, dass der Aufwand der Akademie der bildenden Künste und einige kleinere Erfordernisse auf den Etat der Centralleitung unter die Auslagen für Kunstzwecke überstellt wurden, sogar um 668 229 fl. erhöht erscheinen. Von diesem effective« Mehrerfordernisse entfallen 221 238 si. auf die Hochschulen, von welchen nament-lich die Universität Wien und die technische Hochschule in Graz bedeutend größere Aufwandsummen in An« spruch nehmen. Bei der Universität Wien erscheint nämlich ein Betrag von 160000 fl. als erste Rate der Ausgaben für die innere Einrichtung des neuen Gebäudes, wogegen für den Zu» und Aufbau am pathologischen Institutsgebäude nur mehr ein verhält-nismäßlg geringer Restbetrag eingestellt erscheint, während bei der technischen Hochschule in Graz für die Herfttllttl'g eines Nenbaues als erste Baurate ein Be« trag von 150000 fl. präliminiert ist, welche Summe iibrigeus in der im Jahre 1884 zur Einzahlung gelangenden, als Einnahme eingestellten ersten Rate des Beitrages des Landes Steiermark zum Baue des gedachten Institutes ihre volle Bedeckung findet. Das Mehrerfordernis der Mittelschulen beträgt 114 727 ft. und ergibt sich als Folge der vom Schuljahre 1884/85 an zu bewirkenden Uebernahme einiger Communal - Mittelschulen m die Staatsverwaltung, dann aus der Präliminierung der Iahreserfordernisse jener Anstalten, welche in den Schuljahren 1883 und 1884 ins Leben treten und für welche daher im Budget für das Jahr 1883 nur die pro raw tempos ent-fallenden Quoten des betreffenden Aufwandes eingestellt waren, dann aus der successiven Vervollfländi« gung der in den letzten Jahren errichteten Schulen, endlich aus dem Zuwachse von Quinquennalzulagen und der Eröffnung von Parallelclassen «. Die gewerblichen Lehranstalten, welche in den früheren Präliminarien unter dem Titel „Special-Lehranstalten" eingereiht waren, erscheinen im vorlie« genden Budget unter dem eigenen Titel: „Industrielles Äilduligswesen", so dass unter dem Titel: „Special-Lchranstalten" nur noch eine Anzahl Unterrichtsanstalten aufgeführt wird, welche ihrem besonderen Zwecke nach: „Nautischer Unterricht", „Thierarznei-Unterricht" «., Laibacher Zeitung Nr. 280 ______2372 6. Dezember 1883. sich in keine andere Rubrik des Unterrichtsbudgets bringen lassen. Bei drn letzteren ganz speciellen An« stalten hat sich leine bemerkenswerte Veränderung er« gebe». Dagegen erscheint der Aufwand für das industrielle Bilduligswesen. d>ssen Voranschlag im Interesse einer systematischen Darstellung der betreffenden Aus« lagen einer vollständigen Umarbeitung unterzogen wurde, um 209 688 st. erhöht. Es ist dieses Mehrerfordernis eine Folge der stetigen und raschen Entwicklung des industriellen Un< terrichtes. dessen Bedeutung erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit gewürdigt wurde und welcher erst neue« stens eme einheitliche Lotung und Organisation erhalten hat. Ein nicht unbedeutender Theil dieses Mehraufwandes von 209688 fl. beruht lediglich auf der naturgemäßen Vervollständigung der bestehenden Lehranstalten, von denen einige erst vor kurzer Zeit errichtet wurden und daher noch nicht vollständig functioniert habe». Außerdem mussten manche dieser Lehranstalten mit Rück» sicht auf die sich steigernden Ansprüche hinsichtlich dcr Lehrzwecke, manche infolge der zunehmenden Frequenz eine Erweiterung, Vermehrung der Lehrkräfte erfahren, endlich wurde bei Fachschulen für einzelne Gewerbs-zweige die Errichtung neuer Anstalten in Aussicht genommen. ,« Bei den Volksschulen erscheint ein Mehraufwand von 105 615 st. eingestellt, hauptsächlich infolge der Erhöhung einiger Extra'Ordinarien, und zwar der Vaurate für das Gebäude, in welchem die böhmische Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Prag zugleich mit anderen Instituten untergebracht werden soll, ferner die Präliminierung einer höheren Rate für den Bau und die Kosten der inneren Einrichtung der Lehrer« und Lehrerinnen-Vildungsanstalt in Laibach. Zusammengenommen erscheint der Mehraufwand für das Ministerium für Cultns und Unterricht in der Summe um 754396 st. erhöht. _______(Fortsetzung folgt.) Locales. — (Personalnachrichten.) Die „Triester Zeitung" schreibt: Herr Hofrath Pavi«! v. Pfauen« thal, Statthaltereirath bei der dalmatinifchen Statt» halterei, der sich gegenwärtig in Trieft aufhält, hat krankheitshalber einen sechswöchentlichen Urlaub erhalten, — Herr Josef Goriup. k. k, Lande3aerichtsrath in Pension und ehemaliger Reichs» und Landtagsabgeord^ neter, ist in Giirz gestorben. Derselbe nahm seinerzeit an den Reichstagen zu Frankfurt a. M. und in Krem-sier theil. — (Das Leichenbegängnis) des Herrn Mathias Gerber fand gestern nachmittags unter äußerst zahlreicher Theilnahme aller Gesellschaftskreise statt. Den Zug eröffneten eine Reihe von Kranzträgern, welche prachtvolle Kränze, darunter den der Stadtgemeinde Laibach, des katholischen Gefellenvereins und der zahl» reichen Familienangehörigen, trugen. Sodann folgten die Mitglieder des katholischen Gesellenvereins mit der um, störten Fahne, geleitet vom Präses, hochw. geistlichen Rathe Herrn Gnjezda; die fchwarzumstorte Fahne des katholischen Vereins und der Convent der WW. EE Patres Franciscaner mit dcm Kreuze. Dem mit prachtvollen Kränzen geschmückten Leichenwagen folgten die Angehörigen uud eine sehr große Anzahl Leidtragender, unter welchen wir den Herrn Bürgermeister Grasselli mit vielen Gemeinderäthen, Magistratsrath Per on a und mehrere Magistratsbeamte, Mitglieder des Hoch-Würdigen Clerus, darunter Propst Iarc, Canonicus Dr. Klofutar und Professor Märn; den Präsidenten der krainischen Sparcaffe, Herrn N. Dreo; kais, Rath Herrn Ianeschitsch, kais. Rath Herrn Murnik mit mehreren Kammerräthen, kais, Rath Director F. Mahr, zahlreiche Professoren und Mitglieder des Lehrerftandes der Volksschulen und eine Deputation der freiwilligen Feuerwehr in Uniform bemerkten. Die Einsegnung Wurde vom hochw. Guardian und Pfarrer I', Calistus Medii unter zahleicher geistlicher Assistenz vorgenommen. Der Gesangsverein des katholischen Gesellenverems sang unter Leitung seines Chormcisters hochw, Herrn Katecheten Kerziö dem unvergesölichen Vereinsmitgliede beim Sterbehause uud beim Grabe den letzten Scheidegruß in erhebendster Weise. x- — (In Angelegenheiten der Wasserleitung) versendet der Stadtmagistrat soeben nachstehende» Circulare: An die P. T, Hausbesitzer Laibachs l Von Jahr zu Jahr macht sich in Laibach der Mangel an Trinkwasser fühlbarer, und der Gemeinderath hatte schon öfters ob zahlreicher, aus den verfchiedensten Stadt' gegenden stammender Beschwerden Gelegenheit, darüber zu berathen, wie dem Uebelstande abzuhelfen Wäre. Auf dem kürzesten Wege würden alle diese Beschwerden wohl durch Anlage einiger neuen öffentlichen Brunnen erledigt worden sein, allein mit Rücksicht darauf, dass laut chemischer Analyse das Grundwasser in ganz Laibach infolge von Beimengung faulender organischer Substanzen und unter dem Einflüsse des den Röhren entweichenden Leuchtgase» derart verschlechtert ist, dass es im Falle einer Epldtmie für die Gesundheit geradezu gefährlich werden und dle Ausbreitung der Epidemie zweifellos fördern wurde, ferner weil nicht zu hoffen, dass diese Um- stände sich in Hinkunft besser gestalten, sondern sogar anzunehmen ist, dass sich dieselben verschlimmern werden, konnte sich der Gemeinderath zu der verhältnismäßig theueren Anlage neuer Brunnen nicht entschließen, verlor hingegen andererseits die Durchführung einer W^fse^ leitung, welche die ganze Stadt mit gutem und gesundem Trinkwasser zu versorgen hätte, nie aus den Augen und wählte, die Dringlichkeit dieser Angelegenheit anerkennend, in seiner Sitzung vom 16. Jänner d. I. einen eigenen Ausschuss mit der Aufgabe, alle zur Herstellung einer Wasserleitung nothwendigen Vorarbeiten durchzuführen. Diefer Ausschuss machte sich sofort an feine Aufgabe und ist in feinen Berathungen bereits fo weit gediehen, dass es ihm im Laufe des nächsten Winters möglich fein dürfte, dem Gemeinderathe positive Vorschläge zu unterbreiten. Inbetreff der Durchführung der Wasserleitung ist jedoch mit Rücksicht auf das städtische Budget, welches kaum zur Deckung der allernothwenoig-sten Verwaltungsauslagen hinreicht, von größter Wichtig» keit die finanzielle Seite des Unternehmens, denn sollten durch die Ausführung der Wasserleitung der Stadtgemeinde zu große finanzielle Opfer aufgebürdet werden müssen, so dürfte sich der Gemeinderath dazu kaum entschließen. Nach dem Sterblichkeitsverhältnisse gehört Laibach unter die ungesundesten Städte unserer Monarchie; die Erfahrung lehrt nun, dass eben gutes Wasser die B?s-seruug der Gesundheitsuerhältnisse am aü>rehrst('n zu fördern geeignet ist, Beweis dessen sind die Städte Wien, Graz und Agram, wo die Sterblichkeit seit Einführung der Wasserleitungen beträchtlich abgenommen hat, Auf die immenfen Vortheile einer Wasserleitung für den Fall einer Feuersgefahr, dann für Stadtreinigung und Straßenbespritzung braucht wohl nicht besonders hingewiesen zu werden. Außerdem gewährt eine Wasserleitung dadurch, dass das Wasser in alle Localitäten auch der höchsten Gebäude geführt werden kann und daher das lästige und meistentheils beschwerliche Zutragen desselben entfällt, für jedermann unschätzbare Vortheile, abgesehen davon, dass das Wasser immer rein und gleichmäßig frisch bleibt und dessen Ausbleiben, das in trockenen Jahren bei Brunnen so leicht und so gerne eintritt, nicht zu befürchten ist. Der Stadtmagiftrat ist daher mit dem Wasserleitungs'Ansschusse der Meinung, dass in Würdigung des Vorhergesagten gerade die Hausbesitzer Laibachs in erster Reihe berufen sind, die Ausführung einer Wasserleitung dadurch zu fördern, das» sie sich schon in vorhinein verpflichten, die Wasserleitung in ihre Häuser einzuführen. Sie werden sich hiezu um fo leichter entschließen lünuen, da sich der Wert der Wohnungen in solchen Häusern dann erheblich steigern und die für die Benützung des Wassers an die städtische Casse zu entrichtende Gebür so unbedeutend sein wird, dass sie nicht einmal so viel betragen dürste, wie die bisherigen Auslagen für das Zutragen oder Zuführen des Wassers. Der Tarif für die Benützung deS Wassers ist zwar seitens des Gemeinderathes noch nicht genehmigt; allein nach der Berechnung des Wasserleitungs-Ausschusses dürste die Gebür für je 1000 Hektoliter oder 1767 Eimer nicht über 7 fl. für industrielle Eta. blissements und nicht über 5 fl, für gewöhnliche Wohnhäuser betragen. Die Bevölkerung Laibachs hat bereits zu wiederholtenmalen bewiesen, dass sie für fortschrittliche Einrichtungen, welche die Landeshauptstadt KrainS in die Reihe anderer, günstiger situierter Städte stellen würde, eingenommen ist; es steht daher zu erwarten, dass auch der gegenwärtige Aufruf bri den P, T. Hausbesitzern vom gewünschten Erfolge begleitet sein wird. Weil eö aber für den Gemeinderath von größter Wichtigkeit ist, ein wenigstens annähernd klares Bild über, die Rentabilität des Unternehmens zu gewinnen, und dies nur auf Grund der Anmeldungen zur Einführung deö Wassers in Etablissements und Häuser zu erreichen ist, werden die P. T. Hausbesitzer ersucht, die beiliegenden Anmeldungszettel entweder leer oder gehörig ausgefüllt, je nachdem sie sich für Einführung oder Nicht-einsührung der Wasserleitung entschlossen haben werden, jenem magistratlichen Organe, das nach einiger Zeit dieselben abholen wird, auszufolgen. Vom Stadtmagistrate Laiuach am 15. Oktober 1883. — Der Bürgermeister: Grasselli m. p. — (Aus Oberschischka) schreibt man uns: Bei der am 4. d. M. »folgten Gemeindewahl wurde Herr Adolf Galle zum Gemeindevorstande wieder gewählt; Writers wurden Jakob Matjan und Jakob Babnik von Oberschischka, dann Kaspar Sirnik und Io< hanu Pirnat von Dravlje zu Gemeinderäthen gewählt, Die neuerliche Wahl des Herrn Adolf Galle zum Ge-meindeuorstande uon Oberschischka ist ein Beweis, dass sich derselbe durch seinen gediegenen Charakter wie durch landwirtschaftliche Kenntnisse daS vollste Zutrauen seiner Gemeindegenossen erworben hat. — (Aus den Nach barländern,) Der Mar. burger Bürgermeister, Herr Dr Ferd. Duchatsch. hat den sechs Obmännern des aus Anlass des Empfau« ges Sr. Majestät des Kaisers bestandenen Festcomites als Zeichen der Dankbarkeit für ihre so überaus erfolgreiche Thätigkeit je eine hübsche Cigarrenspihe mit einem freundlichen Schreiben übersendet. Dieselben sind aus Meerschaum, mit dem Marburger Stadtwappen und der Inschrift „D,r loyalen Mitwirkung" und „9. Juli 1883" geziert. Au2 Trieft schreibt man unterm 3. d, M : Gestern wurde in deu Räumen der hiesigen Eitalnica dem hier als Telegraphenbeamten lebenden slovenischen Dichter Herrn Franz Cegnar ein glänzendes Bankett gegeben und demselben sein wohlgetroffenes Bild als Zeichen der Anerkennung für sein Wirken und Schaffen überreicht. Das Bild ist das Werk eineS Dilettanten, Herrn Eugen Raus, und weist die treffendste Aehnlichkeit. — (Theaternachricht) Im Theater an der Wien ist am Sonntag die zu Beginn der Saison hier engagiert gewesene Operettensängerin, die liebenswürdige junge Wienerin Frl. Carola, zum erstenmale aufgetreten und hat als „Germaine" in den „Glocken von Corneille", wie das ..Neue Wr. Tgbl." schreibt, den freundlichsten Erfolg gefunden. Neueste Post. Original-Telegramme der..Laib. Zeitung." Budapest, 5. Dezember. Der Dreier-Ausschuss des Oberh^uj.'tz nahm die Ehegesetzvorlage in der Special« deballe unverändert an. Berlin, 5. Dezember. Das Abgeordnetenhaus berieth über drn Antrag auf Einführung der geheimen Abstimmung bei den Landtags» und Communalwahlen. Pnikammer bekämpfte den Antrag auf das entschiedenste ; die an die geheime Reichstagswahl geknüpften Erwartungen hätten sich nicht erfüllt, und die Regierung werde es sich wohl noch überlegen, ob sie nicht beim Bundesralhe die Abschaffung der geheimen Reichs-tagswahl beantragen folle. Wien, 5. Dezember. Die Ausschüsse des Abgeordnetenhauses haben ihre meritorischen Arbeiten theils schon begonnen, theils für die nächsten Tage in Aussicht genommen. So hat der Budget« ausschuss heute bereits die Referate über die Rech-mlngsabfchlüsse für die Jahre 1878 und 1879 erledigt, während der Strafgefetzausfchuss für morgen die Fortsetzung der Berathung über den Entwurf eines neuen Strafgesetzes anberaumt hat. Auch von den übrigen Ausschüssen dürfte ein Theil noch im Laufe dieser Woche zusammentreten. T Krater. Heute (ungerader Tag): Der Mann mit der eisernen Masle. Drama in b Abtheilungen, nach dem Französischen des Arnold und Fournier von L. Schneider- Lottoziehungen vom I. Dezember: Wien: 20 33 67 42 34. ______Graz: 81 42 36 43 84. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. B -5 m ZT ^ : ^ ^« 5 <^3 W^ ff" 2 3 3 ^LZ ^___Z Z.Lß I °___________5" «^ 7U.Mg, 720.52 — 1.0 windstill bewölkt 5. 2 ., N. 723.96 ^- 4,6 SW. mähia halbheiter 0.00 9 « Ab. 72U.33 > 0.2 NNW. mäß, heiter Morgens bewölkt, tagsüber ziemlich heiter, nach Sonnenuntergang grelle, feurige Beleuchtung des Abendhimmels. Das Tagesmittel der Wärme -j- 1,3°, um 0.7° über dcm Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. RadicS. Eingesendet. Lungen« und Halskrankc (Schwindsüchtige) werden auf die Broschüre: „Ueber Heilwirkung und Anwendung der Pflanz« Ilomerlun»" aufmerksam gemacht, welche über die. während der Dauer von 9 Monaten eingeholten, ärztlich und amtlich con-staticrten sensationellen Heilerfolge erschöpfende Darlegungen enthält. Gegen Einsendung von 5 tr. Porto zu beziehen durch den Entdecker der Pflanze „Ilowerluuu", I»»ul Ilowero in ^l«8t. IMMM^M^M^W elegant, solid, billig, in reichster Aus/ IVMUW UW"M» wllhl bei Tischler I. G. k L. Franll, Tapezierer. M«n, II. ««zirk. Ob<" Vonuuftrus« Nr. W3. Ntben «lem sckulleillllft. — Das itluftri W wurde demselben von allen Seiten so viel herz« M ^ liche Theilnahme gewidmet, dass wir uns verpflichtet M ^ fühlen, für diese Beweise der Achtung und Wert» M ^ ^ schähung. deren sich dcr thenre Verstorbene allseits M j^ erfreute, auf diesem Wege unseren innigen Dank M abzustatten. ^ ^ Gleich herzlichen Dank sagen wir allen Ver» W ^ wandten und Bekannten, allen geschätzten Corpora- M ^ tionen und Vereinen, die gestern dcm Verblichenen M W> die lehte Ehre erwiesen, insbesondere auch noch dcm M ^ katholischen Gesellenvereine für seinen weihevollen ^ Grabgesang. W W Laibach, 6. Dezember 1883. W W Die trauernden Hinterbliebenen. > 2373 Course an der Wiener borst Vom 5. Dyember 1883. ^tl <°/^ ganz« »00 « l«4 — 1l4 ^5 l«««r 4„^ hünstel 100 „ 140 50 ,41 25 ,^n Etaatslose . . 100 „ I«? «5 167 50 ,?I" » . . 50 « !«6 — 1«? — "«»'Ulentnlschewt . per St. 5» ' .. ^ 4«/, .... »7 80 h? 45 - vc>vl«re,lt< 5"/^ . . . . 85-»o l"l-»r< ' «il«ub,.Anl. lilufi.ö.W.S. iz«5cii40 — ' Ostbah«.Prioritäten . . 91 zo 91 70 ' Slaat«.Obl. («nl>. Oftb.) 11, — — — ' , vom 1.187» «6 75 9/ — t? ,.PrH«ien.«nl.ki00ss.o.W. i,4 «5 Il4-ln ^"«'«sg..role <°/° lOvfi. . . ,10^5 110 50 ^Nlnbentl.' Obligationen (sür icx, fi.L.M.). Ab«hmi,cht.......10« 5o — - ^»«allzische.......9,5.. 100 — ^»Mahl^cht.......,04 ^ ,c,5 ^ z/°Mederöfterr»ich«lche. . . . 1«» — u.«-^ z»'?°»röftcrreichizche .... io4-b0------- l,,'Uc>ri!ch«.......104—,«5— z,°!^°2tNch» nnd slavonisHe . loo—ll>» — '»nebenbHlglsch«.....»9«c» l«o ^c> «Veld ill»« b «ndcre össentl. Nnlehen. D>?nllll 88 — Oeft. Hypcthelcnbanl luj, 5>/,°/° "^ - lco L0 Oeft..!,i!g. Nan! v«l, 5°/, . . illl — I0l zo bto. , "/,'/<>. - b»'«5 «3-— dto. , 4°/, . . 9510 8«zc Nng. »llg.Nodencleblt<«ciitnges, in Pest in 34 I. verl. 5»/,°/° - ic-i — iUi'25 Prioritiit«. Obligationen !,sül lUU ft.^. «li^brth.WeNbahn 1. «mission l^»'7ü ,«3'— sterdinan!^«Norbbahn in Silb. lo', 50 idDls. Ylan<.Ioses'V2hu.....102 l»U IUl'20 H>>!,»ische »arl « Ludwig » Vahil !tm, I««, ,INN f>. V, <>/,»/„. . 98 K0 9» ?z Oefterr, st«lbweNb>»Yll. . . . ivzio 102 40 Silb«nbülaer . . . . . . 8i eu »i'lO Veld Ware Vtaatsbahn 1. Emission . . . l«b s.o i8l 5ll SÜbbahn 5 8"/a......I»7'e0 l57'30 ^ « .. ^°/,......,z^.^ ^Y.ßy Un«.'«all,,Vahll . . , . 95 _ ,^zo Diverse üose (per Glttck), «tebMosl 100 fl...... 172 ,5 i7,,,5 2lary»Lose 4» fl..... 37-50 3» — 4°/. Don«,n«DbacherPrämien.«nlehtuznfl, zz— 2t^— Ofener i!ose 4« fl...... z^._ ^ ^ Palfft.Lose " fi- . . . . . I5 50 3st b» Rothen Kreuz. 5ft. Ges. v. 10 fl. i«- . >, !ik «udols°?° Oeft.2U«fl. tz.^o/ ,^' ^, .'"'.^ «5rdt.'«ufi. f. Hand u. «. i«« st, z^-?«!,8^ -Lrbt,.«nst., Allg. Nn». «no fl. „».zu ,80 - byp°lyilenb.. «ft,za«fl. ,5«/««, «a— ,,— Läuberbanl °st, ilUS ss. V. 50°/,«, ^^.«a zyg,^ Oefterr.^NNl,. Van! . . . . yz, __ 8,7 ^ Unlonbanl 100 fl. . . . . , i«Q?g in, ,. ««l«br«l'.i>,s V!a. ,40 ff . ^.^ ,^5^ Oelb Ware «ctien von Transport. Unternehmungen (per Stl,cl). «Ibrecht««ahn «go fl. Silb« . -.-—------- «lf!»ld.ffi»mon.Vahn»aofl.Ellb. 1«l?5 16L,5 «ulsig,.TePl,«!scnb.«ao fl. «M.-------—> — Vöym. Norbbahn i»0 fl. . . . 19« c.» 191 üü « Weftbllhn »0« fl. . . .____------- vnschriehlab« «isb, 500 fl. 2M. 8«a — n«l, — , silt. N) ll00 fl. , 1U9 —131 — Donau . Dampfschiffahrt » Ges. Oefterr. 500 fl. HM.....55ll — 55» — Draii.V!s,l«a«,.Db,.Z.)i!0nN.E r«« 50 i«ü — Dllr<İd<:nbach«L..s.^<)<)fl.S.-------____ «l!sabetb.«ahn »00 fl. 2M. . . 2zz 75 2»4 «ü „ Vinz'Nlibwei« »00 fl. . . , i»8-üu i!»9 — ,Slzb,>IiioI,IH.«i,l878«a0ff.V, 1S8 7b 1«» — sserbmanbss.Nordb. l000 ss. EM. zi»o l»i«5 iftan»'Iostseu- bohü.Gescll. »00 fl. ö. W. . . i6?-sa 168-il. Noyb, ?bb, Vcrb,'V. «a<»fI.«M. 14t — 144 0L TheiL»«ahn lwa N. «. W. . . 24i ,6 «3 7b Lram»ay'V«s..Wr. 170 ff. ö.W. «i« «0 »16 »a , wr., neue i«l> si. . . 83 - »l -Lran»port — Tucnan«ssralup W5 N> l- w- . —'— '—'— Nng.»ssaliz. Hisenb. »0U ff, Gilb« 159'— 168'5«l Ung. «oiboftbahn ,00 fl, Silber 1«'— 145-50 llng.Neftb.(«aab'Vra,)W0fi.S. 1«3 7b 1«i 25 Iubnftrie>»cti«u (per Stück), «sgybi unb «indbera, Lisen» und Gtahl-Inb, in wltn I00ft, . —-— — — «isenbabnw..l!«iha. 1.80 fi. 40°/« — — - — ,^tldemühl", Papiers, u. V.»Ä. «5 - «g». VlontaN'Gesells, sslerr.>alpine . 84»o «6-z<> Prager Tisen-Inb.