MlmchnWIcitung. Nr. 3«<> V« Für die Hnstellnnz N!^ v»n« ialb>, <»>, fl, »lit b« Post z»n^,, fi. ik> hc-.l!^, si, ?/.<» Dienstag, 3l. Dezember »». «of»., »«. I fi.l l»»ft pt. ilelli l».« tl.. «».» ll. »«. »0 tl, u. l » 1n>elt!,»«fte«p,l jtd«»m. «f^ 1872. Plänumcratiolls - Einladung. ^Hit l Dünner ltt7'5 beginnt ein neue 6 Abonnement aus d:c ..Vnibaclies .ieitu«,,." Wir werden durch reichen und mannigfaltigen HnhaK. dnrcii lorailMlac Redaction des p u l i t i s ch e n Theile«, durch eiuqehende Bchandluu^ aller wichtige» TagcsH ragen in Ordinal.Artilew von unterrichtet« ^eile iusbeiondere durch thatsächliche und kurze Berichterstattung iiber alle hcworragenoe» N c » i g l e i t e n des H u > und Auslandes, durch Besprechun, der »ualeriel en ^ n » d c s i n t e re s s e n, durch schnelle Mittheilung that,achlicher Pr >> vi „ z und V ul a l > A n g e l e ge n h e i t e n, durch Besprechung wichtiger ^raaen aus dem Gebiete der Literatur, Land und ,5o r stw i r t h s chaft, Industrie und Nationalökonomie, denen die ..«aibacher >tcitn.»a ' auck fortan ihre spalten bereitwilligst offnen wird. durch Mittheilung von Original Telegramme,, über alle wichtigen Ereignisse, durch neueste, enthaltende Feuilletons theils belehrende», theils unterhaltenden Anhaltes, durch die Nnbrit ..Stimme» aus dem Publikum" iur .^ »ndaebuna der Wünsche und Beschwerden, wic bisher, beiunlil sein, unseren, Blatte ein all«em^in«>. Interesse zu sichern. Die vollinhaltliche Mittheilung der wickli n,c» N e < cbo und L a nd e s g c s e h e, Ministerial und Bandes ^ V c r 0 r d » u » gc n. wodurch die Anschaffung uon Separatausgaben erspart wird; die Hch»c ialeit mit welcher die Verhandlungen des R eich « r n thes, Vandlage 5, Ge mei n d er a t h e s, aller Bereine und Corporationen gebracht werden dürfte» der ..Vaibacher Feitxng den Vmzn^ l.ov andere» Nlättcrn sichern, Die Besprechung m allen Rubriken wiro eine gemessene und leidenschaftslose. endlick die äuslerc l^orm eine auflandige sein. . » . «. . W r ersuchen schließlich alle streunde uincreo Vater und pctmatlandes. „lle Freunde ocs ,5ort^chrlttes au, der Vahn der Vtaatsgrundgesehe, alle Wissenschaft» lichen, politischen, hlmmnitäreil Vereine und Oescllschaflc» u,n ihre geistige ,md .naterielle Mitwirkung zur Erfüllung unseres Programmes, damit die „Laibacher Hs«t»,,,a" ein l^tincingul deö gesammten Heimatlandes werde. Wir unsererseits werden alles aufbieten, um d,e Verwirklichung dlejes reellen patrwtlschen Programmes zu erzielen. Die Prünumeralions-Bedingungen bleiben unverandett: Die Pränumerativns' Veträge wollen portofrei zugesendet »erden. Laibach. im Dezember l872. IgNaj 0. KleiNMÜyI ^ Ftd0r Vlllllbttg. MW^ Des h. sseiertagcs wegen erscheint die nächste Nummer am Donnerstag. Ämtliäm Mil, 3e t und k. Apostolische Majestät haben mit Aller» höchster Erschließung vom 18. Dezember d^ I. die be, dem Obersten Nechnu.'gshofe für die im Rclchsrath? ver« «Menen Königreiche und ^"der erlediale pof. und Prasidialsecl-ellirsstellc dem Rcchnuluisralhl dieses yoj-stelle Mois ^enzig allcrgl'iidiast zu oerlechm aeruht. Der Minister des Inner» hat ,m Oinoerltthmen mit den bethliligten anderen l. l. Ministerien den Herren Iur. Dr. Karl Ricnl'ölk, Mcd. Dr. ssranz Koel. l«r und Gregor sockl die Bewilligung zur lirrtchtung einer «cliengesellschaft uxter der Firma „Wald. und Godenproductln.OcstUschait" mit dcm Siyc in Wien er« theilt und deren Statute» genehmigt. Nichtamtliche! Tbeil. Der Herr Mimster für Eullus u,,d U'.le^ichl Hal blla»»llich für die Weltausstellung eme LoUeclw. ^Position von Unlerrichtoaencnslanden ocran' sla'ttl. u,.d wild dieselbe als Vorausslelluna eme voll-slüudigt Uebersicht der ^cistn^m Oesterreichs auf d.escm Gebiete lufern «n die D'rectioncn d:r M'ttel« und Bürgerschulen und dcr ^hrerbildungsonstallcn »n Mm 'st svtbcn die erneute Aussordcrui.g gerichtet wordm. fur t"t specialauestellu»g auö ihre» VorMhen und Samm-l""g:» Auswahl iu treffcn und die (5mse>,duna zu v^i-«nlasstn. Die «.'Sstellung soll umlasscn: ^ ^. 1. Schulläume und Schuleinrichtuua. Oan^ befon-deren Wertl, für die Hweckc der Ausstellung werden weqt» der Rolle wclchc'dic t'ullassigc Landschule ,n dem Dl-«c,»ii,mus der Vollscr^chllng fpiell, Modelle und an-lchcl'llich« „ach Bedarf auch mit Dclailplänen versehene 6''twürsr von lebenerdiae» und stockhohen) emllasstgm Volksschulen haben. Selbstverständlich werden aber auch "t Pltme von mchrllasstgtll «olls- und Gürgerfchulen ">'b alle» Arten mittlerer und httherer, Fach- und all. "mcintr Vehranstallen i» der UuSstcllnng lhren berech, ''«ten Dlah finden. , .,. ^ . Apparate zur Un» ltlstühung dts Leseunterrichts, u. Lehrmittel für den Schreib und Zeichenunterricht, 6. Hilfsmittel des Rc chenunterrichls, s. Lehrmittel des geographischen Unterrichts, s. Vildersammlui'gt» für de>: geschichtlichen Un« ttlrichl, z>. Sammlungen naturhistorischcr Vchrmittel, n. Sammlungen mathematischer und physikalischer Lehr-mittet, i. Sammlungen von Lehrmitteln für Chemie, k. Lehrmittel für die Vauwissenschaften, das Maschinen« fach und dic mcchauische Technologie, l. Sammlungen für land« und oollöwirthschlls'llichcn Unterricht, m. Samm-lullgcn zur Kenntnis deS Vorganges gewerblicher Lehr« austollen, u. Sammlungen zur Kenntnis dcs Vorganges von Handelsschulen, o. Sammlungen für den Unterricht in dcr blldendcn Kunst, p. Sammlungen für den Unter» richt in dcr Musik). 5>. Schnlerarbeiten. Die österreichische Wahlreftrm gibt noch immer dc» deutschen Glättern Stoff zur pub» licistisctm' Veschiifligung. Nahezu in sämmtliche» Iour-nalen Deutschlands finden wir eingehendere Betrachtung cnnbcr dieselbe, w,c über die Stellung, welche ihr gegenüber die einzelnen Parteien einnehmen. Die „Spener'sche Zeitung" nennt die Wahlreform eine der dringendsten Fordermigen der.Berfasfungspartei, das durchgreifendste Milttl, um das constilutionlllc System zu festigen; sie sei eincs der wichtigsten Prinzipe in oem Programme des Ministeriums, und die nunmehr vorgelegte, mit großer Ueberleguna ausgearbeitete Skizze strebe alles erreichbare und mögliche an. Trotz einer theilweise heftigen Opposition werde der Entwurf zur Annahme ge» langen; der Reichsrath werde uacd den neuen Prinzipien zustande kommen, und damit habl Oesterreich einen folgen« reichen Schritt gethan, den Oelamuilstaal zu befestigen und die österreichische Gtaatsioee wieder in da« Ve-wuhtf«in des Volte« einmführe". Die „Schlefische Zcllung" schreibt: ,Seil langer Zeit hat keine politisch? ^rage in Oesterreich eine so weitgreifende Vedcutunq gehabt, wie die Wahlreform. Alle Parteien nehmen Stellung zu derselben und be« kämpfen sie entweder ober sehen alles m Grwegung, u« sie zur Durchführung zu bringen. Noch befindet sich die-felbc im Stadium dcr Borberalhung und dennoch beherrscht sie schon jetzt vollständig die politische Presse Oesterreichs und kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Argumente für und wider vorgebracht werben. Der Grund dieser tiefachenden Geweaung, welche die Wahl« z reform hervorruft, liegt in dcr staatsrechtlichen Vedeu-tung dieser Frage, lös handelt sich nicht um eine Reform nach liberaler Schablone, nicht um eine sogenannte sr» rungenfchaft des modernen Geistes, sondern lediglich um eine staatsrechtliche Reconstruction, um eine Befestigung der gegenwärtigen politischen Lage." tt zu bringen. Wenn unsere Finanzlage heute von der Art ist, daß sie uns zur Borsicht mahnt, so finden wir die Ursache dafür ln dem bisherigen Streben, innerhalb der kurzbemessenen Frist weniger Jahre die Versäumnisse von Iahrhunber« ten gutznmachen. Darauf weist denn auch der Finanz» ausschuß in seinem Berichte hin, indem er ganz richtig hervorhebt, wie „die Bewegung, welche in unserem Va< terlande seit Uebernahme der selbständigen Finanzoer« waltung auf allen Gebieten des materiellen und geistigen Lebens entstand, dem Staate die Nothwendigkeit aufer« legte, die engen Grenzen auszuweiten und den vielfachen Bedürfnissen, die sich allenthalben kundgaben, Genüge zu leisten." Neber den Rücktritt Dismarcks vom Ministerprüstdium bringt die „Proo.-Corresp." einen längeren Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Es habe sich darum gehandelt, daß GiSmaeck. aus dessen schöpferischen Ideen die seitherige Gestaltung der Reichs» Politik im engsten Zusammenhange mit d^r Entwicklung Preußens entstanden ist, auch ferner die Seele der deut» schen und damit zusammenhängenden preußischen Politik zu bleiben vermöge, ohne von der Last allseitiger Amts» pflichten und Solgen erdrückt zu werden. Das preußische Ministerium verbleibe auch jetzt noch ein Mini» sterium BiemarckS; die preußischen Minister erwarten und verlangen, daß der Reichskanzler ihr eigentlicher rechter Präsident bleibe. Die Minister werden ihre höchste und ehrenvollste poltische Aufgabe immer darin erkennen, dem großen Staatsmanne, welcher der vreutzi» schen und deutschen Politik seit zehn Jahren den Stempel seines mächtigen Geistes verliehen, die Durchführung seiner Aufgaben für das Gesammtoaterland in jeder Beziehung erleichtern zu helfen. DaS ist die Bedeutung der jüngsten Veränderung im preußischen Ministe» rium, Daraus ist zu erkennen, daß eS sich keineswegs um eine Lockerung der Beziehungen zwischen der preu» ßischen Regierung und der RcichSregierung, nicht um Lossagung Bismarcks von dem Einflüsse auf die innere preußische Entwicklung überhaupt handle, sondern nur um die Gefleiung desselben van der speciellen Minister-vcrantwortlichliit für die Gesammtheit de, inneren Verwaltung behufs freierer Erfüllunq seines großen Berufs für die höchsten Aufgaben Preußens und Deutschlands. Die Situation in Spaniln scheint sich, wie infermierte Blätter berichten, für den Allgenblick wenigstens, wesentlich gebessert ;u haben; so hat der Entschluß der Regierung, die Sklaven auf Porto« rico sofort zu emancipieren, die Zustimmung der Cortes mit nicht weniger als 60 gegen 5 Stimmen erhalten, und auch ein VrrtrauenSoolum ist dem Ministerpräsiden' ten mil 214 gegen nur 12 abweichende Stimmen zu Theil geworden. Die republikanische Partei stellte sich auf Seite der Regierung, nachdem ihr Parteihaupt Ca« stelar zum Preise der Reformen in den Eolonien und zumal für die unmittelbare Abschaffung der Sklaverei gesprochen und nicht minder die Nothwendigkeit betont hatte, die öffentliche Ordnung aufrecht zu halten; Ertlä« rungen, durch die sich Zorilla sehr beruhigt fühlen mußte, und zwar um so mehr, als auch derjenig: Theil der ra-dicalen Partei, welcher den zurückgetretenen Ministern Gaffet und Ruiz Gomez am nächsten stand, leine Zei< chen der Misoergnügtheit zeigt. Die EorteS haben sich nunmehr über Weihnachten und Neujahr hinaus bis zum 15. Jänner vertagt und der Regierung also Zeit gegeben, ihre wichtigen Maßregeln für Portorico auszuarbel« ten. Nicht nur Entschädigung der Besitzer, sondern noch mehr das künftige kos der befreiten Neger muß die Sorge der Regierung sein, da die Emancipation al» lein für die Sklaven, die nie gelehrt worden sind, auf eigenen Füßen zu stehen, durchaus nicht genügen könnte. Zum Paßmjen in Nußland Der russische „RegieumaS'Anzeiger" publiciert ein Circular des Verwesers des Ministeriums des Innern an die Gouverneure betreffend das Verfahren bei Aus' Weisung der preußischen und russischen Unterthanen, de« ren Rücklehr in ihr Vaterland, sei es wegen Vagabun, dierenS oder Paßlostgkeit, für nothwendig erkannt wird. Das Verfahren ist folgende«: l) Russische Unterthanen, welche sich in Preußen aufhalten und aus einem der 1(1 an der Weichsel und ihren Nebenflüssen gelegenen Gouvernements Kowno und Kurland herslammen, und ebenso die preußischen Unterthanen, welche sich dort aufhallen, werden, zufolge unmittelbaren Uebereinlommcns der preußischen Landräthe mit den Chefs der russischen Gränz-kreise, ausgewiesen. 2) Falls eine der Ausweisung unterliegende Person die gehörigen, aber noch nicht länger als ein Jahr abgelaufenen Papiere hat, ist eine vorher« gehende Verständigung zwischen dem preußischen Land« rath und dem russischen Kriegschef nicht nöthig, sondern beide sind verpflichtet, die ausgewiesene Person ohne weitere Formalitäten zu empfangen. 3) Die zunächst« liegenden Grenzzollämter werden die Orte sein, an denen die Entgegennahme der auszuweisenden Personen statlfindet. 4) Eine diplomatische Correspondenz wird sofort eröffnet bezüglich aller russischen Unterthanen, welche nicht aus den genannten 12 Oouvtrnements h«r< stammen, ebenso wie der preußischen Unterthanen, welche ihren Aufenthalt außerhalb dieser Gouvernements in einem anderen Theile des Reiches haben. 5) Dieses Uebereinkommen wird zwei Jahre in Kraft bleiben, von dem Tage des Notenaustausches (20. Sept. d. I.) an gerechnet. Nach Ablauf diefer Frist behalten sich beide Regierungen das Recht vor, davon Abstand zu nehme», doch so. daß das Uebereinlommen zu Recht bestehen bleibt, so lange über dessen Aufhebung leine Erklärungen gemacht worden sind. PreußischcrscitS wurde der Earteloerlrag bereits seinen Hauptbellimmungen nach durch eine Verfügung der bromoerger Negierung bekannt gemacht. Danach foll zunächst die Genehmigung zum Aufenthalte eine« Fremden polnischer Nationalität direct von dem Oberpräsidenten der betreffenden Provinz ein» geholt werden. Von besonderem Interesse aber sind die Bestimmungen bezüglich der Naturalisation. Lcute, welche nicht wenigstens so viel deutsch können, daß sie sich verständlich zu machen in der Lage sind, sollen über» Haupt nicht ober erst dann naturalisiert werben, wenn ne infolge eines mehrjährigen Aufenthaltes sich die Kenntnis der deutschen Sprache angeeignet haben, Trägt jemand auf Naturalisation an, so soll ihm bemerlliäi gemacht werden, daß, sofern er den obigen Gedingungen nicht genügt, er auch in Zukunft nur dann auf Erthei-lung des Bürgerrechtes rechnen könne, wenn er den Nachweis zu führen in der Lage ist, daß er der Eller» nung der deutschen Sprache ernstliche Bemühungen zu» gewendet habe. Politische Uebersicht. vaibach, 30. Dezember. Nm 26. d. fand in Ofen unter dem Vorsitze 3r. Majestät deS KalselS großer M in i st erra th statt, in dem Finanzfragen und die Angelegenheit der Eolo» nisten verhandelt wurden; ausgenommen Toth, welcher in Tornocz weilt, nahmen alle Minister an der Hera« thung theil. — DaS ungarische „Amtsi'lalt" pnblicicrt die mit der A. h. Sanction versehenen Geschartikel: l. über die im ersten Quartal des Jahres 1874 zu tragenden öffentlichen Lasten und zu bedeckenden SlaatS-ausgaben; 2. über die Aufnahme einer Staatsanleihe im Nominalwerlhe vvn 54,000.000 fi. Silber; 3tens über die in Kraft Aelassung der auf die Finanzen be» züglichen Rechtsvorschriften und die Aufhebung des Ober» finanzgerichteS; über die Volierung der im Jahre 1873 zu den ungarischen Linientruppen und der Kriegsmarine zu stellenden Rekruten» und Rescrvt«Conlingenle. ^ Der ..Pester Lloyd" befpricht den allgemeinen Theil deS Berichtes, den der Finanzausschuß über daS Budget erstattete, verweist auf die Thatsache, daß auf wirklich nützliche und productive Investitionen bis Ende 1871 effectiv 877 Millionen verwendet worden; daß für daS Jahr 1872 zu demselben Zwecke 48.1 Millionen präli« miniert wurden; daß an Zinfengaranlien bisher 16 Millionen bezahlt, und baß die außerordentlichen Erfordernisse dcS gemeinsamen BudletS von Ungarn aus uit 43.4 Millionen gedeckt wurden. Dieser lediglich zn InvestilionSzwecken verausgabten Summe von 194.2 Millionen stand als Bedeckung die Summe von 145!'' Millionen, also um 48.7 Millionen weniger gegenüber. Angesichts solcher Thatsachen kann von deSparaten Fi» nanzoerhältnissen nicht die Rede sein. Die zur Errichtung elneS obersten Reichs' ger ichtS Hofes für daS deutsche Reich gemachten Vorschläge wurden in den Conferenzen der Iustizministel Preußens, Baierns, Würtembergs, Sachsens und Baden« eingehend durchgesprochen, ohne daß «ine volle Ueberein-ftilnmung «rzillt wcrdcn tonnte. Ulle Theilnehmer del Conferen; sprachen sich für Errichtung eine« ovelslcn ReichSgerichtShofeS zur Erhaltung der RechlScinhe»! auS; hinsichtlich seiner Einrichtung und seiner Stellung zum einzelnen Rechtsstreit aber stellte Baiern dem preußischen Vorschlage einen andern entgegen, welchem Würltlinlic»" und Sachsen bcltraten, während Baden sich Preußen anschloß. Der bairische Vorschlag wird nun neben dem sonstigen Inhalte eines GerichtSoraainsationSyesetzce» in Form eines Gesetzentwurfes gebracht wdrden. Beide Bor' schlüge werden sodann der ausdrücklich voä de» cons^ rierenden Ministern vorbehalten«:» Entscheidung ihrer Regierungen unterbreitet werden. — In den Vclhan^ lungen inil dc» bcite» Mecklenburg über d«e nen^'. die Sonderstellung der Conlingente dieser Bundesstaate» aufhebende Mililürconvention mird ein glücklicher Ab' schluß von der „Spener'schen Zeitung" als bevorstehend gemeldet. - Die „Spcner'jche Zeitung" veröffentlich! in der bra »lnschweigi schen Ervfolgefraat einen Artikel, welcher sich ganz entschieden gegen die vom 'slMllssloll. Am Sylvelterlag. Die große Bühne der Erde schließt heute die Sai» son für 1872 ab und morgen rollt sich. der. Vorhang zum Beginn der neuen Saison auf. Blicken wir zurück auf das Repertoir der großen Wellbühne im Jahre 1872! Eine nicht geringe Zahl von Dramen, Schauspielen. Lustspielen, Possen, Opern und Operetten war es. die über die Bretter der Erde ging. DaS ernste Drama trat im Repertoir leider in den Vordergrund. Eyanlali, Pulver und Blei, daS lödtende Eisen, sogar der dem Vernehmen nach wohl« lüstige Strick spielten im Jahre 1872 aroße Rollen. Diese Requisiten entrissen so mancher Familie einen theueren — verzweifelnden Pater, einen körperlich und geistig wohlauSgeftatteten — leichtsinnigen Sohn, eine blühende — unglücklich liebende Tochter, eine zärtliche — eifersüchtiae Mutter! — so manches mit süßen Hoffnungen veraeblich rümpfende Liebespaar fand in kalter Fluth allzufrühen Tod. Die Rubrik der Selbst« morde war — beklagen wir eS laut — weit über die Gebühr ausgefüllt. Die politische Bühne dagegen hatte lein einzigtS Drama zu registrieren. Die Kbniye und Fürsten der Erde freuten sich deS Lebens. Kein einziger ultranationaler Patriot leerte infolae miSlunge» ner Sondergelüste oder vereitelter politischer Specula-tionen den Giftbecher; im Gegentheil, sie strichen die Diäten in GemüthSruhe ein und schlürften daS hopfenbittere Naß des edlen Gerstensaftes. Die dramatische Bühne betrauert den Tod deS Ritters „Glaubart." die Flucht einer Localsängerin und den Rückzug ihrer schmol» lenden Genossin. DaS Publicum nahm aber diese drei Dramen in die Reihe der Lustspiele auf und beklatschte sie recht beifällig. In Schau spielen würd? uns Neues geboten. Wir waren wieder einmal so glücklich, den Donner feindlicher Kanonen in Europa — nicht hären, Vcr« mundete nicht pflegen, weder Eharpie zupfen noch Kriegs» sleuer zahlen zu müssen; die Friedensfahne wurde im Jahre 1872 hoch getragen. Ein herrliches bezaubernd schönes Bild! Seitdem der Mann, dessen Motto: ,DaS Kaiserreich ist der Friede," vom Kriegsschauplätze abgetreten, herrscht Friede in allen Bändern Europas! Im Schoße der Delegation sind wohl einige heiß« spornige ActeurS ersten Ranges auS der Rolle gefallen, der Säbel deS Kriegsministers fing bereits zu rasseln an, die Szene in Pest verfinsterte sich; aber da« Licht der Erkenntnis brach eudlich durch die gewitterschwang> ren Wollen und erleuchte die politische Situation Oesler° reich'Ungarns. Im tiroler LanolagSsaale fiel der Vor» hang vor Schluß dcS inszenierten spectalels. Mehrere Freunde von Spectatelstücken gaben sich der Hoffnung hin, daß auch im Rcboutensaale zunächst der grünen Laibach während tzer Landtagssaison außerordentliche Spectalelstücke in Szene gehen, verfassungsfeindliche Bomben und Granaten in die Luft stiegen und lärmen» des Gejohle die Straßen durchgehen werde; doch die edlen Bundesgenossen in den Mauern von Prag, Aara>» und Belgrad haben sich bitter aelünscht; die Action im laibacher Redouteilsaale aing »echt anständig und würdevoll in Szene. Es wurde wohl manch wuchtiger politischer Hieb geführt, aber Menschenleben haben wir leineS zu beklagen. Dem Vernehmen nach befinden sich die Herren Kromer und Zarnil recht wohl. — OaS schönste Schau-spiel in der Saison 1872 war ohne Zweifel die Ver< fassungsfeier in Laibach; in leiner anderen Stadt E schäftigt und für dieselbe agitiert, so daß laum daran zn zweifeln ist, daß der Eongreh den in der Volschaft des Präsidenten Grant ausgesprochenen Wünschen Folge geben werde Die niederländische Regierung hat für die Vrfor-dtluisse der holländischen Ausstellung 90.000 ft. glwio. met und beabsichtigt, noch weitere Gelder von der Kam-mer in Anspruch zu nehmen, da sie alle Kosten mit Ausnahme jener be« Transport« und der Ussecuranz tragen will. dtrerseit« war der Zutritt den neugierigen Augen eines verichterstalter« nichl gestattet; e« sollen auch innerhalb d« Burgfriedens der Stadt Laibach, im Parte des rei. z«nd gelegenen Tivoli, in den mottareichen Fluren Ober-und Unlerrofenbachs, ..beim steinernen Tisch" u. a. O. Mlllchc Slllldichlln in Szene gegangen sein, aber von biesen unter Amors Filligen aufgeführten Schauspielen schweigt die Geschichte. Freiherr von «nigge sayt m Wurm ..Umgang mit Menschen": ..Wo zwei tosen, hat blr dritte nichts zu thun!" Von Lustspielen standen auf dem Reperloir b" Jahres 1872 die eleganten Easinovertinsabende, bie heileren Vürgerlränzchen auf der Schicßslälle, die überraschend lünstlerischcn Solotänze in der National-Versammlung, zu Versailles, die Prinzessm von Trape-lunt. Viemarcl lmd die Jesuiten, die Bängerfahrt "ach Veldes, die Enthüllungen des Herzogs von Gram-"on!, die Grotlenansichl in Adelsbera, der flovenische ^ehrertag. die Musilfeste im Eastnorestaurationsgarleu. bie Sängerabenbe in der ltitalnica, der Vater der Na-l'vn u„o seine ungehorsamen Kinder, die Iufbrüdrr Ausim und Zwerenz. die Oif«r der Opcrnlenore, die lrainischen Extrawürste, die KinderMtenfeste u. a." Auch Possen offerierte un« die deutsche und slo-"enische Vühne; aber ?aibach lann den leichtsinnigen °d«r Jurstreiche'n wiener Hausherrnsvhne. den Szenen ?u« dem wiener Vorstadtleben leinen Reiz abgewinnen; °"lei Possen qehen ohne Knallessect über die Vretler. ^roße politische Possen wurden nichl in Szene geführt; "« Zeit ist zu ernst, ol« Diplomatie versteht ltlnen Spaß; die VergnNgungszügler nach Dobrava gingen ihre eigenen finsteren Wege. Opern und Operetten fänden wohl beifälliae Aufnahme; aber nur leinen Vlaubart, nur leinen Ritter, der vor der Vurg harrt; nur leine Gifer mehr! Der Laibachcr Magen lann dies nicht vertragen! — Eine neue politische Oper ist in Arbeit. Dle Vertreter Eis« leithaniens werden mit der Prüfung und Redaction des Textes betraut werden. Vie neue Oper erhält den Titel .Wahlreform"; sie soll in sämmtlichen Bändern Eisleithaniens zur Aufführung lommen. In Vorstehendem haben wir da« Repertoir des ablaufenden Jahres beleuchtet. Morgen fchon beginnt eine neue Saison. Möge sie uns nur Heiteres — nur Lustspiele bringen! Der Gott des Friedens schützt die Hallen, in denen w i r im Jahre 1873 in Szene treten! Der Gott des Frieden« schütze Oesterreich und seine Voller! Austria ist in neuester Zeit in ihrem alten Ruhm und Glanz in Vzene getreten. Mächtig und groß schreitet Austria Nber die Vühne Europas; Italien. Preußen Rußland werben um ihrr Freundschaft. Die Situation in Oesterreich ist am Schlüsse des Jahres 1872 eine günstiger,, als am Syloesterlage 1871. Die staatsmaschine Oesterreichs arbeitet nicht „prsntisZituo" sondern ,moäs-lato" vorwärts; die legislativen Körper agieren im Geiste der Neuzeit für das Wohl der Königreiche und Länder, fttr Oesterreichs Heil. Möge der Friede die Arbeit fördern, kräftigen und ftarlen, bann lann. dann wird Oesterreich sicher eine der Hauptrollen auf der Weltbühne durchführen, Nur mulhig mit Gott für Kaiser und Vaterland verwart«! A. Hagesnmigkeiten — ( «infuhr « ng de « Meter«) Die öfter-reichischen Bahnverwaltungen belachen augenblicklich die Eingabe an« t. l. öfterr. Handelsministerium über dle Anführung des Metermaßes auf allen Vahnen, indem vo» l. Iänuer 1873 ab alle Meilenzeiger, Stationstarife und Oebllhrenberechnung«labe>en sowohl in Meilen, als auch in Kilometern anzusetzen sind und dabei der Zollzentn« (50 Kilogramme) al« Gewichtseinheit beibehalten wer-den soll. — (Schließung eines Knabeninfti. tute«.) Da« ^Innsbruck« Amtsblatt" zeigt oie Schließung de« Malfatti'schen Institute« in folgender Weife an: ,Se. Excellenz der Statthalter haben das hiesige Mal-fatti'sche Knaben-Institut wegen in demselben zu Tage getretener grober moralischer Gebrechen zu schließen befunden." — (Cholera in Ungarn.) Seit 18. Oktober sind im ganzen ertrankt in Ofen 766 Personen, davon geheilt 464, gestorben 292; in fernerer Vehandlung verblieben 10; in Pest sind im ganzen ertrankt V7b Individuen, von denen 473 geh-llt. 396 gestorben und 104 in Vehandluug sind. — (Jagden auf Raubthiere.) vom Iten Jänner bi« Ende Ollobei l. ). wurden im Hereiche der kroatisch-slavonischen Militärgrenze 12 Vären. 120 alte Wölfe, 13» junge Wölfe. 609 Füchse. 379 Marder und 90 Wildkatzen erlegt und an Schußprämien für dieses vertilgte Naubwild zusammen 1607 st. ausbezahll. — (Prel lose no iebft ahl.) Am 15. d. wurde der Ladend«»« Armand Poucet von Genf fluchtig, nachdem er seinem DienNgeber, oem Juwelier GrUvaz, ein Collier von Nmelhisten, ein Collier von Cam6en, ein Collier von geschliffenen Topasen, 30 goldene Halsletten, 200 goldene Knöpfe, 30 goldene Brochen. 70 Stück Voldnadeln, 45 kleinere Schmuckgegenstände, 110 Medaillon« und Siegel, 75 Paar goldene Ohrgehänge und 150 Stück Ringe ge-stöhlen. De« Gesammlwerth der entwendeten Pretiosen be-trägt 100.000 Franc«. — (Eisenbahnunglück.) Der.Time«" wird au< Philadelphia telegraphiert, daß der buffalo - pittsburgn Personenzug infolge eines Vrllckenbruche« bei Corry (Peu-sylvanien) in den Stro» gestürzt und größtentheils verbrannt ist. Neunzehn Todte, zum Theil bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, und 35 Verwundete wurden aus de« Wasser gezogen. Locales. — (Kle-inlinoer-Vewahranftalt. ) Der vielseitige Wohlthätigleilssinn unserer Hauptstadt hat sich auch heuer für diese Anstalt bewährt, indem über dle Anregung der Krau Vereinsoorsteherin Antonia Freiin von Cooelli unter den p. t.. Schutzfrauen eine eigene Sammlung veranlaßt und von gutem Erfolge begleitet war, um aus derselben den 168 Kindern, welche die Anstalt jetzt besuchen, gleichsall« eine Weinachlsbescherung zulheil werden zu lassen, aus daß sie durch zwar ihnen fremde, doch mild, thätige Frauenhände Ersah finden sollen, was die Dürftigkeit der Ellern ihnen zu versagen gezwungen ist. — Samstag den 28. Dezember d. I., am Festlage der unschuldigen Kinder, vormittags 11 Uhr fand diese Betheilung in Gegenwart vieler Schuhfrau statt, zu der der Herr k. l. Landespräsident Alexander Graf v. ÄuerSpeig zu erscheinen freundlichst zusagte, doch hieran verhindert wurde. Gin gemeinsames Gebet aller Kinder für ihre Wohlthäte» eröffnete dies Kinderfest, woraus ein kleines Mädchen m einem passenden Gedichte den Danl der armen Kinder für die ihnen heule bereitete Freude daiblachle und sobann vie Vertheilung der Palele derart erfolgte, daß an alle anwe-senden 72 Knaben und 96 Mädchen ganze Anzüge nebst neuen Hewden, überdies 63 Knaben. Halstücher, 73 Vchürzchen, 42 Unterkleider, 12 Mädchcn.Halslücher, wei« ter« 112 Paar von den kleinen Mädchen im Lause be« Jahres au« gespendeter Wolle selbst verfertigte Strumpfe und schließlich 60 Paar neue Schuhe für jene 60 Kinder die durch die Wintermonale hindurch unentgeltlich die Mittag«lost daselbst erhalten, abgegeben wurden. Die ver-ehrten Fraueu aber, welche durch ihre gütigen Beiträge diese namhafte Betheilung zustande gebracht, mögen indem Gefühle, da« frohe Weinachlsfest in ihren Kreisen durch einen «kl der Mildthätigkeil an so vielen hiesigen armen Kindern abgeschlossen zu haben, sicher den schönsten ^ohn finden und des alten Sprichwortes gedenken: „Wohlthun trägt Zinsen!" — (Der freiwilligen Feuerwehr) sind als unlerstutzende Mitglieder beigetreten: Herr Hauplmann Gras Volza «it dem Betrage jährlich« 8 fl.; Vp. Pessiak 5 fl. und Frau «rumnia 5 fi. — (Der hiefige Turnverein) wird heun anstatt der bisher üblichen humoristischen Sylvesterseier im Verlaufe des Monats Jänner l. I. eine großartige Ka» schings'Abendunterhallung arrangieren — (Die Svlvesterseier) in der hiesigen Cl-lalnica wird bei dem Umstände, als einige Programm» nummern nichl aufgeschoben werden tonnen, nichl am Neujahislage, sondern heute in Szene gehen. — (Gin seltener Sylvestergast.) Gestern abend« wurde in einem Garleu der Polana auf einem Hol-lunderstrauche ein Maikäfer eingefangen und lebend in da« Redaclionsbureau gebracht. Eine für die Vylvefterze.it höchst seltene Erscheinung l 3l54 — (Iur Feier de« Jahreswechsels) «ran« giert He«r Ehrfeld «orgen abend« m den Localiltiten der Eafinorestauralion eine große musitalische Soir6e. — (Der ärztliche Verein) hielt am 28. De» zembev seine 1 1. Generalversammlung al)> In derselben wurd-u psr acolHUiHtioiism Dr. Schiffer zum Obmann, Dr. Halenta zum Schriftführer und Stadt« Wundarzt ssin; zum Kassier wiegergewählt. Der Verein, zählt dermalen 82 Mitglieder, wovon 23 in Laibach do< micilieren. Die Vereinsbibliothet umfaßt 1225 Werke, und daa pathologisch.anatomische Museum zählt 396 Präparate. Den Vereinsmitgliedern standen im verflossenen Jahre 16 Fachzeitschriften zu Gebote. Im letzten Vereinsjahre wurden von 9 Mitgliedern und einem Gaste 18 wissen» schaftliche Vortrage und Demonstrationen abgehalten. Die vom Vereine beabsichtigte Gründung der sugenann« ten Lüschner-Stiftung ;ur Unterstützung von Witwen und Waisen von Vereinsmitgliedern wird heuer zur That» fache wi'den. da der hiezu angesammelte Fond bereits die Höhe von 1298 Gulden erreicht hat; es nmide ein Comits, be» stehend aus den p. t. Mitgliedern Dr. Vleime is ^un., Dr. Keesm acker und Dr. Valenta, beauftragt, bis < zur nächsten Sitzung eine Sliftungsurfunde abzufassen, welche nach vorgenommener Plenarberathung resp. Veschluh- ^ fassunc, der betreffenden Staatsbehörde zu Genehmigung Vorgelegt werden soll. — (Der Arbeiter . Kr a n l en.Unt erstü -tzungsverein) feiert am 5. Jänner l. I. den Jahres» lag seiner GrUndung. Der Reinertrag der Feier fällt dem Vereinsfonde zu. — (Die ^italnica in Mottling) beging am 22. d. einen reckt vergnügten Abend mit Deklamationen von Ged'Hten und Aufführung des Lustspieles „Witwer und Witwe." — Am 23. d. wurde der neue Ausschuß gewählt. — (Die Notiz „Ein unglückliches Opfer") lam uns aus den nächsten Familienkreifen des geistes« lranlen A Schuller ;u. Einer postämtlicheu Verichtigung wollen wir hier gebührende Aufnahme eimäumen; sie lautet dahin, daß A. Zchuller niemals beim Postomte Etein, sondern bei jenem in ^ulooic als Postexpe^itor bedienstet war. Au? Lulovic wird uns gefchrieben, daß A. Tchuller bereits im Jahre 1870 geisteskrank war und ein fehr naher Verwandter desfelben die Gegend von Lutovic infolge einer bei ihm bereits vor zwanzig Jahren eingetretenen Geistesstörung unsicher macht. — (Entwichen) ist am 29. d. aus dem Arrest» locale zu Radmannsdorf eine in Radmannsdorf und Umgebung unter dem Namen ^Briefträger" wohlbekannte Dirne. — (Ein Schadenfeuer) kam am 23. b. in dem Stalle des Hauses Nr. 26 in Podgora, Vezut Gott» schee, zum Nusbluch. Das Stallgebäude sammt darin be-findllchem Stroh, Eigenthum des Grundbesitzers Sttfan Rigler, wurde ein Raub der Flammen. Der schnellen Hilfeleistung und dem kräftigen Eingreifen der Feuerspritzen aus Kompale, Tdenslavas und Widen, gelang es, dem Elemente Einhalt ^u thun. Dem Vernehmen nach soll das Feuer durch Iigarrenrauchen entstanden sei«. - (Bezi'rtsfeldwebel.) Vom 1. Jänner 1873 an werden die Landwehr-Bezirlsfeldwebel in den Amts» räumen der Pezirlshauptmannschaften, denen sie zugewiesen wurden, amtieren und daher die Landwehrmänner die ihnen im Sinne des H 32 des ^anwehrstatuts obliegenden Meldungen bei dem Hezirlsfeldwebel der Bezirkshauptminnschafl ihres Aufenthaltsortes zu machen haben. In Städten mit einem eigenen Statute, m welchen sich der Sitz einer Be-znlshaulmannschaft befindet, hat der dieser Behörde zuge» gewiesene Bezirlsfeldwebel auch die Evidenz der im Studt-gebiete befindlichen und dort zeitweilig sick aufhaltenden Landwehrmänner z» führen, während die Eoidenzführung über die Urlauber und Reservemänner de« stehenden Heeres noch wi? vor bei dem Magistrate verbleibt. Während der zeitlichen Verhinderung oder Vlbwesenheit eines Nezirksfeld-webels hat die Bezirkshauptmannschaft die entsprechende Stellvertretung zu veranlassen. Eine Uebersetzung oder Nb< berufung der Nezirtsfeldwedel von ihren Dienstposten kam« nur vom Ministerium für Landesverteidigung verfügt werden. — (Iur Nachricht für Correfponden ten.) Vom l, Jänner 1873 wird die Taxe für Correspondcnz-tarten nach oer Schweiz von 10 aus 4 Neutreuz« er» mäßigt. — (Veränderungen im gr azer Genera c late.) Nach Bericht oer „Grazer Tgp." weiden übersetzt: 1. Der hauptmann 1. Klasse Moriz Kaluschle vom 9, zum 12. Feldjäger Bataillon; der Hauptmann 2. Klasse Josef Vonhauser vom 24. zum 33. FeldjägerBataillon ; ' ie Ober, lieutenants: August Wiesinger des Inf.»Reg. Lcovold II, König del Belgier Nr. 27, und Moriz Czernin des Inf.» Reg. Alexander Czesarewitsch, Großfürst „nd Thronfolger uon Nutzland Nr. 61, gegenseitig 2. In den R.serdestt"l^ wird übersetzt: Der Lieutenant Robert Hossmann Edler von Wendheim des Inf.'Reg. Leopold II., König der Belgier Nr. 27, im Regiment«. 3. Zu Reserv.- Veipflegs^lcccssistcn mit d?r Eintheilung in den Stand des Militär-PerpflegS« maganns zu Graz werden ernannt die Einjähriy-Freiwil-gen: Karl Frank des Inf.-Reg Georg V. von Hannover Nr. 42: Fttd'^nd Kummcr v. ^ustinicni dc3 Inf. N^g. Weber Nr. 22 ; Josef Mulley des Inf..Reg. Leopold II.. König der Belgier Nr. 27; Dr. Ioscf Lichtnegel des 9. Feldjäger-Bataillon«; Ignaz Halbärth des Inf.-Reg. Leopold II., König der Belgier Nr. 27; Johann Gotter des Inf. Reg. Erzherzog Rainer Nr. 59; Josef Hutter des Artill.'Reg. Erzherzog Wilhelm Nr. 6; ?eo Voiteck des 9. Feldjäger.Bataillons; August von Höberth des 10. Feld» jäger-Bataillons; Franz Vlechschmid des Inf.'Reg. i'eo-pold II., König der Belgier Nr. 27; Josef Halbertl, des Inf.-Reg. Härtung Nr. 47; Josef Freiherr v. Menghim des tiroler Iclger«Neg. Kaiser Franz Josef; Bernhard Michel des 27 Feldjäger-Bataillon»; Theodor Langer des Inf.«Reg. Freiher v. Grueber Nr. 54; Georg Krasojeviö des Inf..Reg. Leopold II., König der Belgier Nr. 27. — (Theaterbericht vom 30. d. ) Verdi's „Rlgolelto" ging recht anständig über die Bühne, fand auch recht beifällige Aufnahme. Frau Kropp (Gilda) war wohl noch nicht in der Lage, die volle Kraft ihrer Stimme zu entfalten, aber sie fang reizend; die Passage« und Coloraturen waren gelungen und tiefes Gefühl begleitete die hervorragende Leistung. Herr Stoll (der Herzog) war im ersten Akte minder gut bei Stimme, min» der gnt disponiert; aber im zweiten und dritten Akte führte er seinen Part meisterhaft aus; mit seltener Sicherheit, mit inniger Wärme operierte der gerngesehene Sänger in der hohen Lage. Herr Woloff widmete der Durchführung des ,Rigoletto" großen Fleiß. Der Part verlangt großen Fond in Höhe und Ton; Herr Woloff war bemüht, die Aufgabe zu erfüllen. Irl. Rofen (Madda-lena) und Herr Aus im (Monterone) leisteten in ihren Partien zweiten Ranges Vorzügliches. Dem Frl. Reps (Giovanna) und der ersten Oboe empfehlen wir für die Folge fleißiges Studium der hervortretenden Stellen. Das gut befuchte haus zeichnete Frau Kropp und Herrn Stoll mit lauten Beifalls! e^eugungen und Hervorrufen aus. Beifall erhielten auch die Herren Woloff und Pollat (Lpara-fucile); letzterer trat heule besonders kräftig in Szene. Neiel»8te VllknnM von sollimsteu u. xeeikuetktttu l est^solleukeu: - Unser reichhaltiges K'ager von Jugendschriften, < Bilderbüchern. Nichtern nnd Mlasstkern in feinen ele-ganten Einbänden, Pracht- und Kunstwerken, Photo- -graphic», Oelgemälden nnd Geifaroen-Druckbildern mit und ohm Goldrclhme. Musinalien etc. , bee HF ^«F«?HF«tt5»ttt«F«Ss " ^ a l b «t) /,. Zu ben 5ank- Mb Wechselgeschllften Hamburg», welche gl' schickt« Leitnng, l dlickem Streben und hoher Reellitilt ihr Ansehen zu verdc nl.n haben, zählt in erster Linie die Firma Ge« brüder Uilienfeld. Jeder, welcher Hamburg selbst nur au-nähernd kennt, wird nicht blos von der Existenz, sondern von dtn großen Erfolgen des genannten dortigen VanIhauseS nnter-richtet fein. Und so sprechen wir denn voraussichtlich im Namen vieler, vor allen» aber im Name» der motivierten Wahrheit, wenn wir ben Herren Gebrüder Lilienfeld in Hamburg ferner Tlllck und Tegcn wlinschen und deren geschäftliche Verdienste liervolhcbeli. Das Haus S. 2actS s5 <3o. in Hamburg '«"d uns wegen prompter und aufmerlsl»mer Vedicnung srmer Interessenten so angelegentlich empfohlen, daß nnr nicht umbin lüimcn, ans die im hentigen Blatte befindlich? Nn-uoiuv desselben ganz besonder? hinzuweisen. In allen Urg.llcUsi>, lu«dutj0» < .in0r1iuuuto .^oliclitüi. clor 1<'ii'm^, liilaol^!!»^ < cluioli äsn «loll Iiiemu« «rFsdonclcu ünormc^i > »an» ln >l»l2»kul»^ iiit ^oclslll)ll,liu Hut« > >vürmgt6 xu «lu^ldlilLil, imä Mi»,oli6li wir kus ! none« a^il/6ll Hl^il»«« ^««nn^n^n i,nfmn^lc»!,n> ! Neuestt Pust (vrissinal'Lelettromnie der „Laikackcr Feitnnst") Wien, lt<>. Dezember, (fin Telegramm der .Kölner Zeitung' meldet aus Nom: Der deutsche Geschäftsträger beim Papste theilte Antonelli den Befehl mit, unbestimmte» Urlaub zu nehmen, und verlieft hiernach Nom Verlin, 3<>. Dezember. Die .Mord« deutsche Aeitung" sagt gegeniibei der Enthüllungen (tzramontS: Diese haben nur historischen Werth, heute, wo die itebensinteresse» beider Nachbarreiche andauerndes Ginverstand niö erheischen. Veust war berechtigt, gegen Deutschland aufzutreten, wenn Oesterreichs Interesse dies zu fordern schien. Wicn, 30. Dezember. In dcr oornestrigeu Scc< tionSsitzllng der Handelellimmer wurde Zisfers Antrag zugunsten der Predilbahn mit großer Mehrheit anye» nommen. telegraphischer Wechselcur« vom ül). Dezember. Papier-Nente «6.65. - Silt,er-Re»te 70.90. lg6'»s' 3lac.ls Nnlehen W2.25. - Vant.Altleu 966. «rcd»l «tl.eu 33l. - r^ndün 1W.A). — Silber 108.40. - l> l ?!i. >: T»-lat<', . .— Navolennsd'?? - .— Angekommene Mremde Äm 29. Dezember, «>«s»>,». Gl. Nlltschich, Vlisendorf. -- Palentanez,,, lldi»«, Wunder, Ha»delsrcisenber Wien. Frau Steler, i'nck, M«»»«>«, A»>«»». Maier, Kfm., Oberlaibach, >l»l««l»«5>»««' »os. Hri^in. Agram, 5I»l»>»«>>. Prester, Schneider, Marburg. ^isteorlilnaisch^ MlMchllilM'« m Qnli«l,'n. «U Mg. 744.,, ^- li.i, »viudstill Nebel ^». 2 „ N 744,,, 1- li,„ 2O,s schw Nebel 0...» 1l»„?lb. ?45',»o -s- «l« windstill ganz bew. Den ganzen Vormittag Nebel, nachmittags etwa« Son»l«' jchciun, bau» ciu schwache« Abendrot!) uud wieder ganz bewiilt». Der Wollcn^ng aus Slidost, Da» Tagesmittel dcr Temperatur ^!ar -f. 5 8". um 8'9" über dem Normale. Uei'l'.l'.lwl'sü'chsr ^'ednclein , s^i:::!. ». .<< l e > n t<< a !' :, ^^l^-»,.»^,.^t ^«i?,<, 28. Dezemb«. Die Börse wäre heute geneigt gewcseu, einer günstigeren Ausfassung jener Nachrichten Raum zu geben, durch welche sie sich gestern alarmiert fand H'UlllllvllM)!. Hndcsscn begannen die Oeldverhältuisse einen empfindlichen Druck z» itden DepoMlndignngeu bcwirltcn ciuc anfehnliche Vcrthmcrnng dcö Reports, und bezahlte man be,' spielsweise filr Nngloactien 10 si. Infolge dieser Umstände blieb die Haltung eine fehr gedruckte, und waren die Eurfe nur um ein Geriuges hühcr als gester», 5i.r !('^ ^ «whetUichl ^l«»l,!« Y«> w 9lot»n ver,lN«l.^> fl. 14175 142.25 ^lual««Domiln?n« 120 fl. b.N. u, SUbtc . . 115.50 116 — 'Vl'bn,^ ! 5v<5 95 50 W.— ««l'^im , b , 75.50 7625» Ni«d«r-Otfter^t,a,. . » t> » 84— 95.— o^vv Q Ileireiclz . ^b^ 8(».- 91 — ^l- , b « 77- 77.50 , ^ . 90 — 91 — Un«l»n, .... „ 5 « 79.- 79.50 C?. Andere ostentlicbe «nleken Doulluregullrungolosl zu 5 p«t. 9825 98.50 U» g. «Liseubahuanleben zu 120 fl. ». W. Silber 5'« pr. GMs 9990 1N0.— Nny P?«mitnanlth,n :n 100 ft. «.Hl. ?,i. ^l^«.^.,^l T.ii« 100... 100.Y0 Wiener Hommuna'.ou', heu, lü^' Oclt, Wanrl zahlbar i»Mt. ,'ül l'A) si 85— «5.50 Äll^.o^l.t.l. Bui^ . 613.75 314 25 «»nlvrrtin ... 3^9.— 370 — Yoden-Crebitllnflal! . . . 278— 280.- H«ditanftalt f Hmldtl n. Vew 853— 333.50 d. wnfer Gtrtse).....-.— —.— fffrdinonds.Nnrbie'b^ . . 2lbü—2165 — Hr»,"-7««,s«bü«.Va^, . 219— 219 50 !>.'loyl», «fieri......554.— 55L,— !c>efterr. Norbwtstbuhu . . . 212 — 213 - Ändolfs-Valü..... ,70. - 17«»50 Vlebeubilrgec «ahu . — - -..— !staat«bahn......»32— 833 — !3«dl>°hn.......186 - 186.50 ,H'lb.nordd Verbind. Val,,. . 169 — 170. TheißVahn......243— 24350 Ungarische Nordoftb«hn . I5K.50 157.— Ungarische Ostbahn . . 132. - 133.— tramway......348.— 349.— »'. Vfanddriefe ^slir lu0 ?!.) ilü«. oft. V»dP»t iuil.W. 87.90 88.10 ^attonnlb. ,u 5 Y«lt ». W, . .90.15 90 35 Unz. «»d.«t«b.«»nft. zn 5'/, p«t. 86.— 86.50 ^. 9ri'»itnt«?bU— 9050 Hevdm»u°«?Nu..ob, ,!l ^lld -i:,. 102 25 102.75 A >'„, Ios?Ph5.««h2 . . , 99.20 9950 G.^nrl.iiulw itt.<.<">.»"r,.l.lVv. 1l»..- 100 50 0»zin^ ^,^>>/^„i.. .., 97.40 97.60 O?<< Wault Liebend, Vl,h« in Gilber ocrz. . 8«b0 8?.^ Gta°t«b.G.3°/, ^00ftr, „l.Em. 127 50 128. sllob. G, 3".. i» 500 Frc. pr. Stilck 108 7b 109.-'2lldb.-G.i> 200fl.,. 5°, sllr 100fl. 92,70 92.f»0 3,'db.Von« 6', (18?l» -7^) « 500 Frc« pr. 3.. 42W i K. Vtünz-Nullltn 5 st. IS fs 0 0 . ««wische «rnndlnUaftnng«« Oh»iq»tis i:- Pl'