Laibacher Leitung. Nr. 373 Prän'imerationsprels: Im Comptoir ganzj. N, l > !,>,',l!?j. st. ö.5>l>. ^i!r dic.^lftoNiüis, in? Hau« H,U^,, l>lr. Mlt dcl'P^!>,a!,,,j.l'l. l5>, hüU'j. ft. ?.,',0. Dollnerstllg, 20lr. u.s. W. Iülcrlionde«ui. »>> l>. 1868. Mit 1. December beginnt ciü ucucs ?lb o llucincut auf dic „Laibacher Zeitung." Der P rä n u mcr ati c> us-Prci s beträgt für dic Zeit voin I. ln6 Ende Bcccmber l^lll^: Im Comptoir offen....... - - fl. 92 kr. Im Comptoir unter Eouvert . . . . 1 „ — „ Fin- Vaibach ins .f^aus zugestellt . . . 1 „ — „ Mit Post unter Schlcifeu . . . . . 1 „ 25 „ Alntlicher Theil. -3>e. f. uud k. Apostolische Majestät Haber. auf Gruud ciues vom k. l. Reichskanzler, Minister des kaiserlichen Hauses und dcs Acußcru, erstattete» allcrnntcrthänigstcn Vorlragcs mittelst Allerhöchster Eutschlicßliug vom 14tcu Juni d. I. den außerordentliche» Gesandten und bcvoll-mächtigteu Miuisler 3tudols Grafen Mülincn zum k. k. außerordeutlicheu Gesandten und bevollmächtigten Minister am königl. schwedischen Hofe allerguüdigst zu ernennen geruht. Sc. k. uud k. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom k. k. Reichskanzler, Minister des kaiserlichen Hauses uud des Acußeru, erstattete» allcrunterthäuigsten Vortragcs miltclst Allerhöchslcr Entschließung vom N»ten September d. I. den bisherigen außerordentlichen Gesandten und bevollmnchtilUcu Minister am königl. bairi-scheu Hose, Ferdinand Grafcu Trault m a uusdorff zuin k" k. anßcrordcutlichcu Botschafter in Rom allcr-gnädigst zu crucuucu geruht. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom k. l. Reichskanzler, Minister des kaiserlichen Hauses uud des Acußern, erstatteten alleruutelthäiiigslcn Vortraget mittelst Allerhöchster Entschließung vom Olsten October d. I. dcu zuletzt im Disponibilitätsstaudc bc-fiudlich gewesenen k. k. Gcsaudtcu Friedrich Grafen I n -ssclheim zum k. k. außcrordcutlichcn Gcfandtcn und bevollmächtigten Minister am köuigl. bairischcu Hofe aller-gnädigst zu crucuueu geruht. Sc. k. nud k. Apostolische Majestät haben auf Gruud ciucö vom k. k. Reichskanzler, Ätinister des kaiserlichen Hauses und des Acußcru, erstatteten allcruntcrlhäuigstcu Vortragcs mittelst Allerhöchster Entschließung vom Neu Juli d. I. den bis dahin iu Diopouibilität befindlich ^wcscucu k. l. Gesandten, Grafen Guido Thun zum l> k. außcrordcutlichcn Gesandten uud licvollmächtigtcn Minister bei den Hansestädten so wie au deu Höfcu vou Dldcuburg und Brauuschwcig allcrguädigst zu crucnncu «cruht. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1.'>. November d. I. dcu Pfarrer uud Dcchaut iu Tomaj Anton Ukmar, dic Etadtpfarrcr in Tricst Dr. Johann Glauiua uud ^nton Hrovatiu so wie dcu Katecheten au dem Staals-Nhluuastum in Tricst Ferdinand Standachcr zn Ehrcu-^mhcrrcu des bischöflichen Domcapitcls iu Tricst allcr-^^ädigst zn ernennen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. November d. I. dcu ^»sistorialrath, Dechant, Schuldistrictsaufschcr uud ^tadtpfarrer vou Vlciburg Jakob W e st c,r m aycr znm Mopste des Collegiatstiflcs in Völtermarkt uud Pfarrer ^u Tainach allergnädigst zu ernennen geruht. Hafner »>, i>- y Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ."/"'höchster Eutschlicßuug vom !!'. November d. I. die !^'u ^cmbcrgcr Obcrlandcögcrichlc erledigte Viecpräsidcn ^Nellc dem Viccpräsidcnlcn des Lcmbcrgcr Laudcsgerich-^' Hufralh Karl Frcihcrrll von Pohlbcrg allcrguä- '^'t zu verleihen geruht. Herbst in. i». y,„ Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^höchster Erschließung voll, 20. November d. I, dem "wior im Armccstandc Otto Mayr eiuc syltcmistrle ^lion^rathsstellc im Ackcrvaumiuistcrium allergnädigst '" ^kilM geruht. Potocki '<>. ,.. Der Minister des Innern hat dcu k. k. Hofrath uud Schriftführer des Hcrrcuhaufcs des Reichsrathcs Karl Roschmanu Ritter v. Hörburg zum Kauzlci-dircetor dieses Hauses cruauut. Nichtaintlicher Theil. Das Rothlnlch. Die vou uns mitgetheilte Einleitung des Roth-buchcs gibt bereits gcuügcude Aufschlüsse über die Stcl luug Oesterreichs zum Artikel V des Präger Fricdcus oder zur u ordschleswig' schcu Frage. Zilr näheren Erläuterung des dort Gesagten lassen wir hier aus der Depesche des Freiherr» u. Bcust au uusereu Gcsaudteu iu Bcrliu, den Grafen Wimpsfeu, ddo. l. April 1808, die präguautcftcu Stelleu folgen: „Ich habe wiederholt hervorgehoben, daß wir ungc achtet der Eiufchnltuug dcS prcuhifchen Eessiousvcrsprc-chmS iu dcit Präger Vertrag teiu Verlaugeu tragcu, uns in diese Angelegenheit einzumischen. Als Graf Aismarck im norddeutschen Reichstage unsere ausschließliche Lcgitimatiou zur Betreibung dieser Zache betoute, uahmcn wir hicvon Aulaß, das Wort zn ergreifen, doch gefchah dies, wie Euer Ereellcuz sich erinnern, durchaus ohuc die Absicht, auf die Entschließungen der königlich preußischen Regierung eine Pression auszuüben. Wir begnügten uns, darauf hinzuweisen, daß es gewiß dem Zwecke der Eichcrung des Friedens entspreche, rechtzeitig für dcu Abschluß streitiger Fragcu zu sorge» uud unleugbar begründeten Ansprüchen zn genügen. Weiter wollten wir nicht gehen, nud am wcuigsteu, wozu uus auch iu der That kein Aulaß gclioteu war, für irgend eine dritte Macht eintreten, oder einer solchen irgend ciuc Haudhabc zur Betheiligung an den ferneren Wcnduugcu der Frage darbieten. Dieser Staudpunkt ist anch noch heute der nnsrige lind Baron Werther wird ohne Zweifel nach Vcrliu berichtet habcu, daß ich weit entfernt gc-wcsc» bin, der königlich preußischen Regierm-si mit bestimmte» Rathschlägen nahen zu wollen, daß ich vielmehr meine Ansicht nur ausgesprochen habe, weil eben eine Aufforderung dazu vorlag uud ich kciucu Gruud hatte, dlc diesseitige Auffassung zu verschweigen. „Dies vorausgeschickt, mußte ich uuu allerdiugs meinem Mitrcducr bekennen, daß mir die Zögcruugcu des Berliner Eabincts, eine Verbindlichkeit zu crjnllen, die mau denn doch im Gruudsatzc zu bestreiteu uicht vermöge, dcm allgemciucn Interesse au Sichcrstclluug des Fricdeus uicht ebcu förderlich zu sein fchciucu. Ich bemerkte, daß ich mir auf dem prcnßischcu Standpunkte die Ausführung des Präger Artikcls auf zwcicrlci Weise uorslelleu löuuc. Entweder löuuc mau sich slrcugc uach dcm Wortlcmt des Artikels au den dnrch freie Abstillt mnng zu eonstatircudcu Wuusch der Bevölkerungen haltcu, und au Dänemark alle diejenigen Dislricte abtreten, iu wclchcu die Acehrhcit der Stimmcu die Bereinigung mit Dänemark verlangen würde. In diesem Falle sei cs mir allerdings erklärlich, wcu» Preußen für die als-dauu ziemlich zahlrcicheu deutschen Äiinoritätcn iu diesen Bezirken specielle Garaulien uud sogar ciu ausgebildetes Protcctionsrecht des Köuigs von Prcußeu vcrlaugc. Denn in dieser Untcrstclluug bedürfe lnan vielleicht solcher crccptioucllcr Bürgschaften, um den Zündstoff, der in dcu Bcschwcrdcu deutscher Unterthanen der dänischen Rcgicrnng lag, nicht von neuem auzufachen nud dadurch die Gefahr deutsch-dänischer Tlrcitigkeiteu zu vcrcwigcu. „Anders aber crscheiuc mir dcr zweite Fall, dcr^ jcuige uämlich, wenn Prcußcu die Abgreuzuug uicht ausschließlich uach dcu bcidcu Nationalitäten vorgcnommcu wisscu wolle, soudcru aus Grüudcu, dcucn ich ihr Gewicht nicht absprechen wolle, aucl, die Berücksichligiiug anderer politischer und namcutlich strategischer Momente verlange. In dieser zweiten Alternative handle cs sich nur nm cincn klciucrcu Vandslrich von jedenfalls c»t-schieden vorherrschender dänischer Nationalität, uud ich müßte geslchcu. daß ich in diesem Falle dcu preußischen Staatsmänueru anempfehlen möchte, uicht nur dlc gauzc Garauticfragc ohuc writers fnllcu zu lafseu, souderil sich vou dcr däuischcu Regierung selbst die Bcgünsliguug dcr Auswaudcruug der wcuigcu Dcutschcu ausznbcdiugcu, damit dcr Bczirk so vollstäudig als möglich ciu reiu dänischer, uicht ein erst zu dauisireudcr sei, und auf solche Art küustigcu Mißhclligkciteu durchgrcifcud vorgebeugt wcrde, wie dcuu auch schou dcr Artikcl XIX des Wicucr Vertrages die gcgcuseitige volle Auswandc-ruugsfrcihcit festgestellt habe/' Ueber die B ezieh ungcn zu Deutschland ist eine Depesche des Baron Beust, ddo. 21. Jänner 1868, an den Grafen Kalnoki in London von Bcdcu-tuug. Lord Stauley hat dcm Grafeu gegcuüber bemerkt, daß cr großes Gewicht darauf lcgc, daß Oesterreich den Wüuschcu Preußens, ciu „vollstäudiges Eiuverstä'nduiß" wicdcr herzustellen, freundlich entgegenkomme, Barou Veust erwidert uuu, daß cr allerdiugs auf ein freundliches Eiuvcrnchmcu mit dem Berliner Eabiuclc Werth lege; aber „iu letzter Zeit kauu kein Ercigniß namhaft gemacht werden, welches von österreichischer Seite mit Bcfricdiguug hcrvorgchobcu wcrdcu köuntc." — Danu heißt cs iu dcr Dcftcfchc weiter: „Je inniger England sich dcu Bestrebungen zur Erhaltung dcs europäischen Friedens uud dcr Integrität dcs türkischcu Reiches auschlicßt, desto mehr wird die Berliner Regierung zögern, sich auf ciu Terrain zu be-gcbcu, wo Eouflictc entstehen können. Da, wo Preußen vielleicht unbedenklich mit Oesterreich allein oder auch mit Oesterreich lind Frankreich iu Gegensatz treten würde, werde cs sich zweimal bcdcukeu, dcm bestimmten Willen Englands Hiuderuissc zu bereiten. Ein^ kräftigere Initiative Euglauds im Oriente, eine festere Opposition gegcu jede subversive Teudcuz werde die preußische Regierung dahin bringcu, iu ihreu Beziehungen zu Petersburg dcu Iuleresscu dcs Friedens zu dienen. Uebcrzcugt, daß Euglaud gcgeu die Friedensstörer Partei erarcife», werde, würde Preußen vor jeder Explosion im Oriente zurückschrecken, nnd von dcm Momente ab, wo die cug« lischc Regierung dcr ftrcußifchcu diese Richtung rückhalt« los vorzcichuet, würde Oesterreich die Ausgabe, den Frieden zu erhalten, welche Lord Stanley nns vorzeichuct, wnudcrbar erleichtert sein." Diese Sprache hat, wie Graf Kalnoki versichert, anf Lord Stanley großen Eindruck gemacht. Au die kais. Gcsaudtcn iu Paris uud Loudon ist ciue Depesche ddo. 25>. Februar gerichtet. Sie betrifft die den hauuovcr'schcn Einigrautcn bewilligten Pässe. Barou Beust beruft sich auf sciue, den Delegationen gcaebeiilU Aufschlüsse, dcucu cr nichts hiuzuzufügeu habe. 9lur das cinc wolle cr uoch belncrkcu, daß die durch dicsc Episode veranlaßte Eorrcsvondcn; wil Bcrliu „stets in den Orcu^n der Mäßiguug" geblicbeu. Die Depesche dcs Frcihcrru v. Vcust übcr seine im Wchrausschus sc gchaltcuc Rede datirt voul W. October uud lautet wie folgt.- „Bei dem confidcutiellcu uud couversationellen Charakter dcr Comite-Berathung, bei dem Mangel ciuer authentischen Wiedergabe, wo selbst genau mitgetheilte Ausdrücke iu ihrer Isoliruug cinc ganz andere Tragweite gewinnen, cudlich da Baron Beust als Abgeordneter, uicht als Miuistcr gcsprochcu, wäre er berechtigt, jede Auskunft zu vcrwciacr», duch wolle cr freiwillig cimgc An^ deutungc,i zur Rcctifieirung iiriacr Äuffafsul'gcn gcbcn. Wcit mchr, als die ciuswärti^c L^c habe cr sich für die Annahliic drs Wehrgcsttzcö alls die Notliwcudiakeit l'clufcn, dnich cinc Ku,'dgcbuua die Festigkeit uilscrer ueucu iimcrcu Oiganisaliou daizulegen. Wcnu Ulan durch Aimahme des Wehrgcsetzcs, wie Unaaru cs votirl, beweise ciu wic vollstäudigcs Einvcrstäudniß iu riucr solchcn Lcbeusflage zwischen deil bcidcu Rcichshülftcu hensche, so h^bc mau auf's fchla^udslc gezeigt, daß dcr Dualismus d,c für ciuc Gioßmachl uolhweudigc Einheit uicht aus^chlirs^'. Er hadc weiter gezeigt, daß frcindc, auf die Zcrsctznng dcr Monaichic spcciilircudc Einflüsse die Agitationln gegen unscre coustitutioncllcl, Einrichtlülgen uutcrhicltcl', uud daß cs zu dcrcu Eut< kiäftuug kein wilksameres Niitlcl gebe, als ciuc energische Manif»station beider Pallamcnte, die ihren festen Wil-lcn, da? Rcich intact zu erhalten, tundgebeu. Bei einem Vlick auf die auswärtige Lage habe dcr Neich5lan;ler die ausnahmslos frcnndlichcll Acziehuugcu zu allcn Mächlcu uud die Abwesenheit jcdcs uumittclbarcn Streitfalles constali!t; sich aber uicht zu», Gcrauten für die Dauer dcs Fricdcus auswerfen iöuucn. Cr babe die Nothwendigkeit betonen müsjcu, in der mau sich hicr wic allmvärls befiude, deu möglichcu Eventualitäten dcr Zukunft vorzubauen. I» dem sehr natürliche» Streben, dcr Re^ielnng jene Autorität ul verleihen, welche der Möglichkeit, i» ciucm gcgcbeueu Augenblick übcr beträchtliche Militärtläflc zu verfüge», cutspringt. kann cr nicht, dcr Wahrheit entgegen, dic Situation so äudcrn, als bicle sie ullc Anzeichen ciuer cwigeu uud vollstäudigen Sichclhcit dlir. „Gewiß habe cr dic Aufmcrtsamkcit auf dic all' scitigcu ricfigcu Rüstungeu hingetcutt und auf cin Nach-bmlaud hingewiesen, das, durch die Verträge gcncu icdc» 2 016 Angriff geschützt, in cm completes Arsenal verwandelt wird. Abcr weit entfernt, einen Schatten cmf Oesterreichs friedliche Intentionen zn weife», habe cr fortwährend hervorgehoben, wie Oesterreich; Interessen dm Frieden erfordern, nnd wie cs seine Sorge für dcsscn Erhaltung bis zur Sclbstcntänßernng treibe. An zwei Beispielen wolle B^ron Bcust zeigen, wie dnrch leichte Irrthümer hcransgcrisscnc stellen scincr illedc in entgegengesetzter Weise gedeutet werden konntcn. Cr habc „icht gesagt, daß nnscrc B,zichnngen zn Nnßland ctw.is kalt seien, sondern, daß cr sich bemüht habc, dieselben dnrch die Befürwortung eincr Revision des Pariser Fri» dcns intimer zu gestalten. „Wenn die Beziehungen trotzdem nicht herrlicher geworden, so sei der Grund in Umständen zn snchc», die aus frnbcrcr Zeit herrühren, Ebcn sn wenig habe Baron Venst gesagt, daß die italiciuschc Regierung incht immer Herrin ihrer Handlungen sei, sondern: „Wenn trotz unserer frcnndlichstcn Anziehungen zu Italien gewisse anti-österreichische Bcwcgnngen in Tricst und Wälschtirol von Florenz nichi energisch desauonirt wnr dcn, so mnß ma» das anf iitcchnulni dcr inneren Vage Italiens schreiben, die seiner Ncqicrnng nicht iinmcr gestattet, in dieser Nichtnng so frci zn handeln, nie die Aufrichtigkeit ihrer loyalcu nnd friedlichen Gcsinnnngen gegen uns es mit sich bringen würde." An diesen bei« den Beispielen könne man ersehen, mit welchem Miß-'Nanen die übcr die Rede ninlanfcndcn Vcnchte anfzn nehmen seien." Bon Bedcntnng für die Auffassung der inneren Verhältnisse ist nachstehende, vom 22. October datirtc Depesche des Baron Vcust an sämmtliche laiserl. Missionen. Dieselbe spricht sich übcr den Dualismus :c. wie folgt aus: „Die Gesetze des Jahres I8<>? hätten die staatsrechtlichen Verhältnisse Oesterreichs nicht anf eine neue Basis gestellt. Man habe mit dcr Anwendung des dualistischen Priilcips nnr anf die historischen Grundlagen dcr Monarchie zurückgegriffen, welche sich nicht nnr stark genug erwiesen haben, als Träger cincs mächtigcn und geordneten Staatswcscns auszureichen, sondern anch allen Versuchcu dcr Zcrstörnng erfolgreichen Widerstand zu leisten. Allerdings aber konnte man sich mit einer iinßerlichcn Ncstaurirung dcr Formen nicht begnügen. Die constitutionellen Grundsätze, von welchen man bei den Gesetzen dcs Jahres 1867 ansging, die freiheitlichen Ideen, mit welchen man sie dnrchdrang, weisen dieser Schöpfung einen hervorragenden Nang in dcr Reihe dcr modernen Staatsvcrfassnngcn an. Und allc dicsc Umstände zusammengenommen erheben sie weit über die Be dentnng cincs zeitlichen Ansglcichs dcs staatsrechtlichen Gegensatzes, nnd ließen sie als das erscheinen, als waS sie heute schon sich bewährt hat: als deu Ausgangspunkt dcr staatlichen Zntnnft dcr Monarchie, als dic Bedingungsform ihrer stetigen, geordneten, sich kräftigenden freiheitlichen Entwitlnng Auf eincm durch Ex/ ftcrimentc dcr mnunichfachstcu Art aufgewühlten Boden konnten frische Saaten nnr langsam gedeihen. In dcr Bewegung dcr nationalen Elemente, in dem Widcrsprnch der einstigen ftrivilegirten Stände, in den Conflicten zwischen Staats- und Kirchcugewalt lagcu Gefahren. Aber diese Gefahren waren nicht aus deu ucucn Vereinbarungen erwachsen, man mnßtc ihnen begegnen, nnd cS bcdnrfte eben cincs positiven RcchtsbodcnS, um ihnen erfolgreich entgegenzutreten. Diesen Rcchtsbudcu zu vertheidigen , von ihm ans Strömungen einen Damm zn ziehen, welche als direct gcgcn das allgemeine staatliche Interesse gerichtet erscheinen müssen, ist dic ernste Anf-gabe der Gegenwart. „Wir dürfen mit einiger Genngthnnng anf die Erfolge blicken, welche diesem Streben geworden sind. In den Bändern dcr nngarischcn jtronc rnht dic Vcrwallnng in den bänden einer Regicrungsgcwalt, hervorgegangen ans einer parlamentarischen Majorität, welche im Sinne dcr Erhaltnng der bestehenden gemeinsamen Institutionen wirkt. Dcr nationale Zwiespalt, dcr in diesen Vändcrn anf das lebhafteste hervorgetreten war, hat einem in^ tcnsiucn Streben nach Verständigung Platz gemacht, dic wichtigste dcr internen Fragen, die croatischc, ist cincr beiderseits einstimmig angenommenen Entscheidung cntge-gcngcführt worden. Die Hoffnnng ist eine berechtigte, daß die nächslcn Wahlen die Stellung dcr Rcgicrnng bestärken werden. Dcu Besorgnissen, daß der Dualismns eine Schwüchnng dcr gcsammten Monarchic herbeiführen werde, hat die Berathnng des Wehrgcsetzcs ein glänzendes Dementi gegeben, nnd dic nnansgcsctzt freundlichen Beziehungen zwischen dem nngarischcn nnd dcm gemeinst men Ministerium, sowie dcm Ministerinn! für die im Reichsrath vertretenen Länder bcrcchtigcn zn dcn bcstcn Hoffnungen für die Befestigung dcr ncncn Institutionen. ..Größeren Schwierigkeiten begegnet die Durchführung der Verfassung in dcn im Ncichsrathc vertretenen Ländern Die nationale Partei dcr staatsrechtlichen Selbst-landlgiett Böhmens und dcr politischen Autonomie Ga-nz,cns, dlc Autononüstcn altconservativcr Richtung in Dro , dlc Partci der kirchlichen und der ständischen Reaction, ,ic allc verfolgen Tendenzen, welche gegen die Verfassung gerichtet nnd. Ader es ist cm nnleugbarer Fortschntt dcs abgelaufenen Jahres, das; sich dicsc Ten' dclizcn immcr mehr isolirt haben, daß alle Versuche ihnen innere Einignngsftunklc zn leihen, gescheitert sind! Die czcchischc Frage hnt sich von dcm großen Hinler. gründe einer national-slavischen Frage losgelöst nnd ist mehr zu einer staatsrechtlichen Dctailfrage geworden. Die Frage der polnischen Autonomie hat sich von Anfang an als eine staatliche Opvortnnitätsfrage gegeben nnd ist als solche behandelt worden. Wenn nencstcns tninnltnarischc Vorgänge wic in Prag, oder cinc schärfere Znsammcnfassnng der oppositionellen Anschaunngcn wic anf dcm Weinberger Landtage, jcnc Fragen lebhafter in dcn Vordergrund gestellt haben, so ist daraus kein ernster Anlaß zn Besorgnissen abuileiten. Es ist viel mehr dcr Beweis, daß sich die Verfassung stark gcnng erwiesen hat, um wenigstens die Politik des passiven Widerstandes als cinc nnfrnchtbarc hcranszn-stcllen. Und cs gestattet dies dic weitere Folgernng, daß dcr Verfassung anch cinc genügende Kraft inncwohncn wird, jcnc Opposition zu versöhnen, wenn sie einmal anf dcm Bodcn des positiven Rechtes geführt werden wird. Dic anti gouverucmcnlalc Richtung der kirchlichen Partci ist allerdings cinc bcklagcnswcrthc Erscheinung, die zu beseitigen der kaiserlichen Rcgiernng als ernste Pflicht erscheint. Abcr cs ist zu crwartcu, daß dic Mäßigung nnd Versöhnlichkeit, wclche ihre Haltung charaktcrisirt, nicht vhnc Rückwirknng anf dcn Conflict blcibcn wird, dessen henligc Dimensionen nicht dnrch das Vcrschnldcn der Rcgicrnug herbeigeführt worden sind. „Wohl hieße cs dcr Erkenntniß thatsächlicher Zustände sich verschließen, wollte man versuchen, hinweg-znlcngnen, daß dic Regsanilcit und Erbillernng der gegen die Verfassnng ankämpfenden Parteien im Laufe dieses Jahres sich nicht gemindert hat. Abcr an Macht und an Ansehen, das darf tcck behauptet werden, hat keine dieser Parteien gewonnen, trotzdem, daß dcr Partci-bcwcgnng von außen her stctc Nahrnng zugeführt wnrde — vielleicht, nnd das würde lins ein noch werthvollcrcr Gewinn sein, weil die Bcwegnng dicscn Hintergrund hatte. Die Reformen anf kirchlichem Gebiete haben ungeachtet aller Erschwernisse, welche dic Erregtheit dcr Gemüther iu den Weg legte, sich friedlicher und ruhiger vollzogen, als Freunde lind Gegner cs erwartet hatten, die autonomen Bestrebungen haben dnrch die Vcrschär-fnng ihrer Programme den Glauben an deren volle Vcrl'.'irl'lichnng nicht erhöht, sondern erschüttert, lind dic nationalen Agitationen haben ^ii Extremen geführt, denen gegenüber selbst für die Anhänger derselben dcr Schutz der kaiserlichen Gewalt znr Wohlthat wird. „Eben dieser Verlauf abcr ist cs, welcher uus zu dcr Hoffunng berechtigt, daß, je lebendiger die verfassungsmäßige Entwicklung fortschreitet, je ernster sich das Streben dcr Regicrnng bekundet, die Verfassung znr vollen Wahrheit werden ;n lassen, nm so sicherer ihr die Lösnng der Ausgabe gelingen wcrdc, dic dagegen streitenden Elemente allmälig damit zu befreunden nnd den Beweis zu liefern, daß die Verfassung nicht da^u bestimmt ist, dcr Herrschaft einer Partci oder Nationalität als Handhabc ^ii dienen, sondern da;n, das gemeinsame Palladium dcs Patriotismus, dcr Gesetzlichkeit, dcr Ordnung und des Fortschrittes zu werden. Darnm anch darf nicht der leiseste Zweifel darüber be-stchcu, daß cs der unabänderliche Entschluß nnscrcS erhabenen Monarchen ist, dic obersten Ginndsätzc der Vcr waltnng dcs Reiches nur aus der Verfassung ableiten zn lassen, nnd daß dic Krone niemals Tcndcnzcu ihre Znstimmnng leihen wird, die gegen das ucrfassnngsmäßige Recht in Oesterreich gerichtet sind. Unter dem Schntzc der Krone, getragen von dcm Rcchts- nnd politischen Bcwußtsciu dcr großen Mehrheit dcr Völker Oesterreichs, geht die Verfassung vielleicht langsam, abcr stetig nnd sicher ihrer allgemeinen Ancrkennnng nnd Ucbnng entgegen. Die entschiedene Hebung dcr Finanzen uud dcs Eredits, dcr glänzcndc Aufschwung, dcn Handel nnd In-dnslric gewonnen, sind Resnltatc, an dcrcn Möglichkeit ebenfalls ge^wcifclt wnrdc, nnd wcr wolltc lcngncn, daß sie znm großcn Theil dcm Vcrtraucu zn dankcn sind, wclchcs dic gcschäftstrcibcndc Welt den verfassungsmäßigen Zuständen entgegengebracht hat und an deren Fortbestand knüpft." Oesterreich. Prag, 23. November. (Dementi.) Das Abendblatt der „Präger Zeitnng" erfährt gegenüber dcr Mittheilung cincs hiesigen Blattes, daß vom Kricgsmini-sterium cin Telegramm hcrablangtc, wonach sämmtliche Bcurlanbnngcn eingestellt werden sollen, Folgendes.- Von eincm solchen Befehle ist hier nichts bekannt, vielmehr werden Eonsignationcn über zu bcnrlaubcndc Trnppcn zusammengestellt, nnd werden Transporte von dcr hicsi-gcu Garnison in dcn crslcn Tagcu des nächsten Monats in dic Heimat abgelassen werden. Pest, 2:j. November. (Sitznng der M a gna -tcntafcl.) Das Ausglcichsgcsctz mit Eroaticn, die Anf-hcbuug dcr Wuchcrgcsctzc und dcr Nachtragscrcdit für dcn Minister dcs Innern werden pnblicirt. Minister Weuckhcim theilt mit, daß die Obcrhausmitglicdcr für Eroaticn heute oder morgcn hier cintrcffcn. (Sitznng dcö Unterhauses.) Das Referat der Fiuanzcommission über die schwebende Staatsschuld, die gemeinsamen Pcnsioncn nnd das Budget des Finanz-ministcrs wird verlesen; desgleichen das ^ccfcrat über den Unions-Enlwnrf, Das Budget dcs Eommnuica-tionsministerS wird in dcr General- und Spccialdebattc unverändert angenommen. Dcr Gesetzentwnrf über die Expropriation wird in der General- nnd Spccialdcbaltc unverändert angenommen. Für morgen ist das Ratio-nalitätcngcsctz anf dic Tagesordnung gesetzt. — 2)i. November, (D ic Hauptposteu im Bnd« .ict des ungarischen Fi n a n z m in i ste r s) wciscn nach ein Erforderniß von ()7O.0W Gnldcn; cin außcrordcnllichci« Erforderniß von 3.472,000 Gulden und die außer' ordentliche Nedccknng mit 3.i>5)9,000 Gulden — Ihrc k. k. Majestäten sind heute von Göböllö hier angelangt. Ausland. Madrid, 23. November. (Z ol lr es o rm.» Die Gaccla meldet, daß die Demission dcr Provincial-Regie-rnng von Malaga angenommen wnrdc. Ein Decrct deö Finanzininislcrö Figncrola hebt vom 1. Jänner l^»)'.> angefangen dic Differential - Zölle für Handelsschiffe anf. Bis znm 1. Jänner 1872 würde ein Zoll von eincm Real für 100 Kilos für folgende Artikel "festgesetzt : ^tangcnciscn, Maschinen, Krystalle, Fayence, Indigo, Butter, Theer, Oelc und Marmor. Fünf Rcalcn werden zahlen: Wcbewaaren, anderes Eisen als Stangen-ciscn. gcbrannlc Flüssigkeiten, Gespinnstc, Papiere, Alaun, Schwefel, Nitrate, Sulfate, Soda, Salze, Pottafche, Schwefel nnd Salzsäuren, Chlor und Kohlen-Präparate, Kalk, Salpeter, Käse, Zinn, Kupfer, Messing in Barren und Tafeln, Hanf, Flachs uud Möbcl. Zehn Realen werden zahlen: Znckcr, Häringc, Eacao, Baumwolle in Bündeln, Kaffee, Lcder, Wachs nnd Zimmct. Ein wci-tcrcs Dccrel gcstattct dic Einfuhr von Hol;- und Eiscn-schiffcn nach einem Zolltarife zwischen 130 und 1i'i0 ^tealcn pcr Tonne. Spanische Schiffe werden AnSbcssc-ruugcu vol'nchincn köuncu in allcn frcmdcn Häfen, ebenso ihrc Schiffsbemannnng dnrch fremde Matrosen ergänzen können, wenn nationale Matrosen fchlcn. Ein anderes Dccrct erklärt das von den Inntcn zugestandene Drittel Zollnachlaß vom 15. October angefangen für nngiltig, desgleichen dic Zollnachlässc, wclchc cin Drittel des Zolles übersteigen. Dasselbe Dccrct ordnet an, daß alle Hau« dclslcule, wclchc übcr dicscn Tcriniu oder über das erwähnte Verhältniß hinans Nutzen zogen, zum Ersatze der betreffenden Differenz verhalten werden sollen. Wenn an einigen Orten Spaniens kein solcher Zollnachlaß gc< währt wurdc, so sollen die Handeltreibenden, wclchc bis znm 16. October Waaren einführten nnd hicsür die uol< lcn Zölle bezahlten, cin Drittel dieser Zollbcträgc bei fernerem Import ersetzt erhalten. Hagcsnmisikeiten. — (Vi! t g e rmei stei Dr. Zelinka.) Dienstag Morgens ist folgendes Tlleglamm im Präsldial-Vull'au deö Wiener Gcmeinnelathcs aus Pcst ciogelroffen: „Hclln Vick-AiirgelMlisll'r Dr. Felder, Wien. Diing^'dc- Veruföqcsch^ft«' nöthigen mich, geslevli hiehcr zulilclzulehic», und es blicb m>r »icht dic Zeit ildrig, Ihnen, hochgeehiter Herr Vicc-Vür< gelmcistes, mei» Veileid darüber auSzndtüctlU, daß e^ m>c nicht velgünnt isi, unlecem liefbetranerten Zclinla die letzte Ebre zu eiwcisl", was ich so geine gethan hätte in drei« fach>l Eigcnfchaft, als Mmistei des ^aifels, als Ohlenbitt-ger Wiens und nls Veitietei nNer Sachsen, die aus Klicgs' zeit her dcm Verewigten lin dankbares slndenlcn bewab' ren. Äeust." — (Gedcnlbuch deö dritten deutschen Vli«' des schieß e n s.) Das Cclttral-Comit^ fur das drille deutsche Aimdeöschichcn läsü ciu Grdeütduch erscheinen, w^ chfs eine historische Daislellung der Vorbereitungen, r«^ Verlaufes und der Erfolge jenes nationalen Festes bieten wird, dessen Schauplatz Wien im verflossenen Sommer g^ wesen ist, Da« Auch, mit dessen Zusammenstellung vel öchrififührir deö Clntlal-(5omil<'>', Dr. Iuriiitsch.f, d^lsa>>l wurde, cischeiüt in zw^i Theil,,,,. Der crsle Theil, wel^^ nach Vollendung der Schlußrechnung in beiläufig drei ^' nalen in der St5rke von circa 20 Diuctdugen Oclav-F^' mat, duich tünsllerisch ausgeführte Holzschnitte illusttill, axög^gedc» w^d.n wiid, wird enthalten: Die (5inleilu'l3 mit eincm historische» Nüclblicke auf dic Ereignisse d^r P^ riodc seil dem zweiten deutsche» Vundesschich'N in Vlci»c», mit besonderer Aerüclsichligung dcs Einflusses dcifclben a"> das dcutsche Schützenwcsen, die Vervollkommnung der Scb>^' wasfen u. f. f.: vorlilleitenoe Masncgeln für die Durcbs>^' rul'g des dliltcn deutschen Äuubesjchießcns, ConsliluilM der F>stconlil<'ö; Daistillung der Thätigkeit der vc>sch>^,' neu Comites und dcr Erfolge ihrer Wirlfamlcit i Vescd^ bung des Festes; die Festreden mit besonderer Ved^' „ahme auf ihrin inneren Zusammeohang und ihre nation" polilische Äedeutung: statistische Mittheilungen über die ^ ' theülgung am Schieße», die Ergebnisse desselben u. s- ^ Erö.tcrung der finanziellen Verhältnisse des Festes, ScM rechnung. Dcr zweite Theil des Gedenlbuches. 20 V>^^ stall, ist jchl erschienen: er enthüll das offkieUe ^^.'^, und G^winnstverzeichuis; vom dlitten deutschen Vundei-!" ßen. Nach Maßgabe dieses Verzeichnisses wild den" "^ ungesäumt die Veilheilung, beziehungsweise Versendung bisher »och nicht behobene» Ehren- und GcOaabe« , sonstigen Prämien vorgenommen weiden. Der S»b>^^ lionöpreis für das Gede»kbuch ist 2 st. 80 lc. : °"^,^c erschienene zweite Theil losl.t 1 fl. Wic aüs d.'M ^ zu ersehe,'., betrug der G.sammlwelth aller Gab^n u"d -p mien 127.088 fl. 2017 — (Die Kaiserin Charlotte) befindet sich, dem Memur. Dipl. zufolge, dosser. Seit die glvhc Hitze t>es Sommers vorüber ist, lial die Schl.islosigleit und ^)ler-venabsp^lünlng bcd,liten^ nachgelassen. Di^ Patientin lie» ^ocgt ihre Corr „,ss, Zlg." zujolge, so weit Nachrichten vor, daß üdcl dc» Mnnlplüili und die Auso^hnung derselben einiges mit Sicherheit festzustellen ist. Alle Nachrichten gehen die Zeit zwischen halb 4 und 4 Uhr Nachmittags be> zeichneten Taa/5 an. Der Wind war durchschnittlich nord-w'sllich, Vaiom.lrr 28" 5'" und Thermometer 5 Grad Warmc Neaumuc bei trübem Himmel. Allenthalben wur» den die ElschuUeniü^n alö Iiorizonlalc veispüit, n»d zwar Meistens zwei, w>Iche zwei bis drei Secunden wahrten; in Geneeheim bei Düsseldorf wniden drei horizontale Stöße licodachtet. Nur in Aedoulg wurde ein verticals, ziemlich stalle Stoß bcmerlt. Dem Iülicher Handels und Anzeigc-dlalt wird raiübcr unler anderem folgendem mitgetheilt: „Hüngende Gegei'flände, Lampen und Uhrgewichte schwant-ten, insbesondere sprangen hängende Lampen tliciend in die Höbe. Baugerüste (an der Eisenbahn und in Nerren-tori) schwankten jo, daß die Arbeiter sich an dcn Gerüst-l!a„gcn aohaltln muhten; in den Häuseln und Kirchen (Auinheim) llillten die Fe»sler, als wenn daran gerlttti mertwüidigstc isl wohl, daß tine mit Ziegelsteinen beladcne äiane um fast zwei Fuß in die Erde sanl, Arweis, daß der Stoß von inrt.n kam." Vedburg, wo der ställfte, und zwar ein vellicaler Stoß Verspürt wurde, lann, wenn man feine Lage, so ziemlich in der Mitte do übligen von E,schiUteruugen heimgesuchten Oite in V,lraät zi'bl, mit einiger Gewißheit als der Aus-aangspunll der E>schülleru!^,e» hingeslllll wc,den. Dte Er-schütteiungln eislrlclten sich r>m die Geqcnd von Acdbulg hr,um in einem Sttahlenlleise von ungefähr 5 bis 7 Mürn Krain kein ^aldcigcmhum haden, dahci auch lcine Distrielöfmstcr buchen; lein ^^nd ist so schr m t Scruilliten ''eladcn, ^" töluic der früheren politischen Bcrwallnng mil ^rulld den Porwlnf machen, daß sie liiö zmn Jahre ^ daö Waldcigcnthum gar nicht geschützt hat. Die ^N'itntsdcrcchtiglcn hüben dci, Wald dcoasMt. Es >!^c sich al)^^ wie diese Servi'tnte», crmoidcn wordcn '^'^ Im Walde allein lann der Ornnddcsitzcr seinen , '-'sitz nicht schützen. Hal cr dcn Wald nicht benutzt, ,°udcrn redlich conscruirt, so hat er sich damit dcS Bc-klses begeben. Die Vcrmcssnnq gilt wohl für die Steuer, macht aber teincn Bcivcic« für den Richter. So lange die Sei-r>!tnten-?ldlösnng nicht becnd.t ist, brauchen wir leine Oistiiclsförstcr, dann aber lvird das E,genthnm erst festgestellt werden miisscn nud dann werden die Serm-lnl?bcrcchligten daS ^igenthnin ansftrcchcn. Anch vom Staüdpnülte der bürgerliche» Flciy.it crllärl sich der Redncr gegnl die Hcuormnn^nng dci> Waldbcsitzcö. Ucbrigci'ö bestehen ja noch gesetzliche Äestiiuiinlügen gegen solche Mstockiliigen, lvodn,ch die litmosphälis^cii Verhältnisse gcändelt werden, udcr Ocfahr für daö ^a»d überhaupt entsteht. Er sei dahcr für dcn Antrag dcö Dr. Achatfch itsch. Ritlcr v. Gulmannslhal sagt, die uorlicgcude Frage habe manches für und wider sich, souicl sei adcr sicher, die Motivirung des ÄcrichleS sci unwürdig einer agronomische» Gesellschaft, und cö sci gewiß ein Irr» lhuin, die pclsöliliche Freihat so weit aiiözudchncn, daß sie in die Rcchte undercr cii'grcift, wie dicö durch schra»' kenlosc Ausübung des W^locigentliums geschieht. Er schließt sich dahcr dem Antrage Deschmaun an. Der Herr k. k. Vandcspräs id cnt, indem cr erklärt, sich an ocr Discussion lediglich iu seiner Eigenschaft alö Alitglied betheiligen zn wollen, führt an, lein Theil der Administration sei so verschiedenen Anschauungen ausgesetzt, als das Forstwesen. Man spreche gegen die Äcvormnndnng der persönlichen Freiheit, welche eben iu neuester Zeit iu anderen Beziehungen so erweitert wordcn, und da solle jemand mit sciucm Eigenthum nicht frei walten dürfen! Auf der anderen Seile höre mau täglich die bittersten Klagcu, mit Thatsachen belegt. Mau fragt: trägt denn die Regierung oder die autonome Vertretung des Bandes leine Sorge für das wichligste, Element der Vodcncnltur, will niemand daran gehen, zu sorgeu, daß die nächsten. Generationen nicht der völligen Verarmung entgegengehen? Die Folgen der Entblößung der Vändcr von ihrer Walddeckc liegen nns vor Angcn. In Oesterreich haben wir ein Forslgcsctz, dessen Bestimmungen mau für ganz entsprechend hält, es handelt sich nur um sciue Haudhabuug. Das Waldeigenlhum läßt eiuc unbedingte Benützung gar nicht zu. Dies lehrt die Praxis der politischcu Behörden. So wurde z. Ä. unlängst ein Gutsbesitzer mit einer Geldstrafe pr. 800 fl. belegt, weil cr den Borkenläfcr in seine Walduug lom-men ließ. Was den anSa.csprochcn.cn Wunsch dcr baldigen Finalisirung der Grnndlastcnablösnng nnd Rcguli' ruug betreffe, so tüunc cr uersichcru, daß dieselbe in dritthalb, höchstcus drei Iahrcn znvcrlässig erfolgen werde. Es fchlc hanptsächlich an Organen, welche dasForstgcsctz handhaben und belehrend uud vermitlclnd auftreten follcn. Die in die Äiittheiluugcu dcr ^audwirthschaftgcscllschaft aufgenommene Denlfchrift übcr die Errichtung von Di-slrietSförstcrcicn habe von Seite des Ackcrba»ministcriums Anerkennung gcfuuden. Das Institut der Distriets-förstcr tonnte von sehr ersprießlichen Folgen sein. LandeShauptmanu-Stelsvertreter Ko s l cr schließt sich dcm zwcitcn Theile des Deschmann'schcn Antrages an. Daß in Krain ciuc Vorsorge für dcu Wald noththut, belegt cr durch cinc Erzählung aus dem Amtsleben cincö Gczirtsvorstchcrs, dcr anf eine Anfrage dcr Regierung übcr die Wirkuugcu dcs Forstgcsctzcs lalonisch berichtete: Hier gibt cö lciue Forste, daher ist das Forslgcsctz nicht anwendbar. K. wünscht, daß diese Frage nicht vertagt, sondern iu Berathung gczogcn und auf was immer für cinc Art entschieden werde. Dr. Eosta glaubt, dcr Ausschuß habc die Sache gründlich erörtert, cr sci dahcr für Fortsetzung dcr Debatte. > L. Dimitz: Es hat mich sehr befremdet, Dr. Ach ätsch itsch als Nichtforslmann als Bcrichtcrstattcr fnngircn zn scheu; ich coustatirc, daß dcr fachmännische Thcil des Berichts mit einer Seite abgethan wordcn ist, dcr größte Thcil dcö Berichts gehört nicht uir Sache, in dieses Vabyrinth kann ich dcm Hcrrn Dr. Achatschits ch nicht folgen. Die gcsammtc traiuische Rohproduetiou beträgt 20,485).7tt2 fl., davon auf dcn Wald 5>, 185.7^ fl. entfallen, also uahczn W "/^. Dicsc Ziffern sprechen sicher dafür, wie nothwendig cs ist, dcu Waldbestand ^ii erhalten, ihm wo möglich emporzuhelfen. Ich will aber noch andere Daten sprechen lasfcn. Schon im November I8<»') habc ich iu diesem Saale der Oeneralvcr» sammlung vorgestellt, daß in Kraiu nach Ab;ng dcr Surrogate 1l>2/.140 K. Wzölligcn oder ll'»0.78.'j K. :i0;ölligeu Holzes alljährlich mchr gcschlageu werden., als die Wälder und Holzgrüude uachhaltig zu erzeugen vermögen. Daß mcinc damals ans einer spccifieirtcn Rechnung cntwickcltcn Zifscin tc,ne imaginären warcn, ucwci' stn die statistischen Tabcllcn dc.' k. t. ScctionSialhcs lwn Felscndrnnu, nach wclchcn dcr Naturalcltrag dcr tlllinischcn Fo'ste 085.474", dcr Holzvcrbr^nch ab.'r 84?.5>01, dic Uebcrhammg pr. Joch daher 102,087 beträgt. Dicsc Ucbcrcinstimmnng zweier zu verschiedener Zeit und anf verschiedenen Grundlagen gemachten Vc-rcchmmgcn beweist, duß die Ziffern jcdcnfalls vcrläßliick si»d nnd daß wir es nun cmmal glauben müsscn. daß der Trainer ein schlcchtcr Waldwirth ist, und jährlich in rnndcr Snmmc K',0.000" mehr schlägt, als sein Wald, dcr ihn erhält, licfcrn lann. Nichtbcschräntung des Eigenthums, Bodenfreiheit, Bevormundung ^- dies sind die Schlagwörler liuscrcr Gegner, dcucu ich aber meinerseits das Verinögen, etwas gegen die Zweckmäßigkeit einer Bcfin sterling zu beweisen, nicht einräumen lann. Ich bin weit entfernt, dcu Wald - diesen symbolischen Tempel der Freiheit — ihrer beraubt wissen zu wollen; aber ich verstehe die Freiheit auders. Auch ich wüusche die Freiheit auf dcu Wald übertragen, jedoch nnr fubjccliv lind unter Gcbranch solcher Mittel, die cinc Bcnachthcilung des ganzen Bandes, cinc Schädigung dcr Interessen anderer und aller verhüten. Dic wahre Freiheit besteht nicht in der Befreiung von allem Zwange; sich selbst einen Zwang auferlegen, um Gefahren für dic Allgcmeiuhcit zu beseitigen, dies eigentlich heißt die Freiheit recht verstehen, dies ist cin Zeugniß politischer Reife. Dic forstliche Freiheit aber, wie die heutigen Verfechter dcrselbcn sie sich denken, ist nicht dic mciue, wiewohl ich mir schmeichle, liberal zu dcntcn; ein solches l^i>5,>r !,!<<,'!- paßt nur in ^äudcr intcrsiver Eultur im weitesten Sinne, nicht aber in uuser Laud, wo man noch solche Feinde des eigenen Besten findet, die die mühsam erzogenen Pflauzen im Saatkampc mit der Scusc niederstrecken, - wo auch ganze Gcmciudcu und Gemeindevertretungen systematisch gegen allc Maßregeln ;nr Erhaltung und Pflege jcncr Wälder agitircn, dic Bcdingnng ihrer eigcucu Eristcuz siud. Ich brauche wohl lan-n hiuzuwciscn auf die Folgen der Walducrwüstung in ai'dcrcu ^iindcrn, wie sie z. B. l„ Frankreich scit I7!)l durch dic vorzeitige Aufhebung der sorstpol zcilichcn Drdunnanz Ludwig dcs XlV. vom Jahre 100^! l^rbcigcsnhit wurden; auf ric trostloseu Walducrhältnissc SpauicnS, im )tordcn Schwe» dcus uud lit o r >v egcns , wo die Forste keiner polizeilichen Einschiäntlmg uutcrworfeu warcu und sind; ich brauche nicht wcit von da Bcisviclc zn suchcu, sie lil-gcu ja uns itraiucrn so nahe, Boreas predigt uus beredter alö allc historische» Rückblicke. Wenn mau sich übiigcoö auf die Forderungen des Liberalismus beruft, so möchtc ich schließlich nur auf dic Acußcrung ciues Blattes hiuwciscn, das gewiß zn den freisinnigsten gchört, die „N. Fr. Pr.": „Wir vermissen," heißt es nämlich dort, „die Inangriffnahme dcr Durchführung nnfcrcs trefflichen Forstgcsctzes auch in audern Grönländern außer Tirol, wo sie de-kanlitlich <)is jctzt nllciu, uud zwar mit dcslcm Erfolg, ins Lcbeu getretcn ist; hoffentlich läßt sie nicht mehr allznlange auf sich warte»." Dics halle ich noch auf dem Hclzeu! Der Hcrr Landeshauptmann liemertt, das Hauptbcdürfniß sci Schutz dcs Waldcigcnthums; übrigens wärcn die Districtsförstcr Staatsbcainte, nnn sei aber der Staat aucrlanut cin schlechter Wirth, Beweis dessen die Staatsgüter in Krain selbst. Beschränkungen dcr persönlichen Freiheit, willkürliche Verfügungen wären auch bei dem Institnt dcr DistrictSförstcr nicht zu vcr-meiden. Des ch mann spricht gcgen v. Würz bach. Er uiögc nur einmal eine Fahrt ins Billichgrazcr Thal machen, wo die Baucru dcn Wald devaslirt uud dadurch dic größten Wasscrverhecruugcn veranlaßt haben, Be« lehrung dcr Bevölkerung ohnc Forslcmssicht werde nichts erzielen, übrigens sci nicht gesagt, daß die Dislrillssürster Staatsbeamte sein sollen, daß abcr von Seite dcs Lan» des etwas geschehen, daß cin Organ für dtc Forstauf-sicht geschaffen norden müsse, diescS Bcdürfuiß fühlen wir alle. Lnudcspräsidcnt bcmertt. cs fei ihm nichts ferner gelegen, als daß die Dislrietsanfsi«l't cine staatliche scin müssc. Die Handhabnng dcs Forstgcsctzcs gehöre dort, wo Aezirksvcrtrclungcu bereits organisirt siud, in den Wirkungskreis dcrselbcn. In strain ist der autonomen Landcöucrtrctnna. bereits ein Theil dieses Wirlnngotrciscs, nämlich das Straßcnwcscn übcrgcbeu. Es könnte auch die Aufsicht übcr das Forstwesen einer antonomcn Verwaltung übergcbeu werden. Was die audcrseils bctoulc Beschränkung dcr persönlichen Freiheit betreffe, fo bestehe dieselbe bereits ans öffentlichen Rücksichten z. B. im il'nstenlaude, wo die Anzahl dcr Zicgcn gesetzlich normirt wcrdcn mnßtc, welche jemand zn halten berechtigt ist, und das, weil die Belehrung des Voltes nichts wirkte. Wo Armnth nnd Noth in Eonftict mit dcn volkswirtschaftlichen Theorien gerathen, da braucht cs langc, bis die Volksbildung dahin gekommen ist, sich selbst cinc Beschränkung auS Rücksichten dcs öffentlichen Wohles aufzuerlegen. Die Dislrictsförstcreicn haben jedenfalls Bcdculuug als Mittel, um dcn Forstschutz handhaben zn können. Landeshauptmann stimmt dem Schlußsahe bei; das Forstgcsetz solle gchandhabt werden, abcr die Erfahrnug spreche dagcgcu; wir haben bereits cinc Krciö-sörstcrci in Adelsbcrg gehabt, nnd doch wur keine Rede von einer Enltnr. Dr. Orel, ^cgcn die Districtsförstcr, glaubt, daß dic Vcrthcilung dcr Wälder untcr die Baucru wohlthätig wirke. Dr. Blciwcis beantragt Schlnß der Debatte, da die Mcinuugcu sich schroff gegenüber stehen uud die Frage einfach laute: Sollcu unfcre Wälder bevormundet werden oder nicht? Er constatirc übrigens, daß nicht dcr Ecutralansschuß, sondern dic Mehrheit del Sach^ verständigen gegen die dcm Walde zugedachte Euratcl gcsprocheu habc. 2018 Schluß der Dcbattc wird angenommen. Die Anträge des Ccntralanöschusscs werden mit dem Beisätze, daß die Versammlnng sich ausdrncklich gegen die Einführung von Districtsförstern oder andern behördlichen Organen entscheide, nnd (nach dem Antrage des Herrn Landeshanptmanns), daß die h. Ncgicrnng zu ersuchen sei, dafiir Sorge tragen zn rollen, daß das Eigenthum des Waldes dnrch die Grundbücher gesichert werde, an gen o in men. Der Vorsitzende constatirt sohin, daß die heuer ausgelosten Mitglieder des Ccntralansschusscs. die Herrn Dr. Orel, ttassnik "'^ Dimitz wieder gewählt wurden. Dr. Blciwcis berichtet über die Nothwendigkeit der Herausgabe einer neuen Auflage des Unterrichtes in der Maulbeerbaum- und Scidenzucht in slooenischer Sprache. Herr Ritter v. Gu tmanns thal bringt znriiennt-niß, daß er beabsichtigte die von ihm begonnene illu-strirtc landwirthschaftlichc Bibliothek demnächst mit einer Belehrnng über Manlbccr- nnd Scidcnzncht fortzusetzen, wodnrch der Gesellschaft die Nothwendigkeit der Heraus gabc erspart würde. Dieser Antrag wird mit Bezeugung des Dankes angenommen. Ueber Antrag des Ansschnsses wird sohin bcschlos sen, den Gehalt' des Secretäröadjuncici' Brnß vun 367 fl, 5)0 kr. ans 400 fl. zu erhöhen und ihm sin seine 22ja'hliac belobte Dicilstleistung die Anerkennung auszusprechen. Dr. Blciwcis reft ritt sohin übcr die Anträge der Filialen, wornnlcr wir jenen von Adclsbcrg auf Ollassnng eines (5 o mm assa ti o nsg e s c tz c ö, wrnilbcr sich eine Debatte entspinnt, hervorheben. Herr Landeshauptmann macht anfmcrtsam, das^ in Krain die Cc'MMlissation nümöglich sei, wcil die frnl'eren Hcrr. schaflen dcn Unterthanen Grnndstiickc gemischlcr Quali' tät überlassen" haben ; im gntlichei, Wcgc wäre daher eine Commassation nicht zn Stande zu bringcn, im Zwangs-wrge wäre sie aber eine Ungerechtigkeit, daher cr dies-falls für die Tagesnrdmmg stimme. Dr. Orel bemerkt, die hohe Regierung habe bereits durch die Gebühren-frcihcit der Arrondirnngen für das Äcdiirfnis; der Zu' sammenlcgulill Sorge getragen, dnrch das Zersttickimas-gesctz habcu wir weitere Erleichterung:,, z» erwartcn. Herr v. Gnt m annsthal schließt sich d, W u r z-bach an. Nachdem der Berichterstatter nichls cinznwcn-den hat, wird der Ucberaang zur Tligesordnimg augc« nommen. Die Filiale Mottling wünscht Ermäßignng des Jahresbeitrages für ininder Vcrmöglichc. Das Ccntrale stellt den Antrag, jeder Filiale die Hälfte ihrer Einnahme zur Deckung ihrer Bedürfnisse zu überlassen, was auch augcnommcn wird. Diese Filiale wünscht anch Einführung der D istruts forste reicn (was als durch die Tagesordnung erledigt angesehen wird) und ein Gesetz znm Schutze der Singvögel ^ebenso erledigt) und eine Bandesassecuranz. Dieser letztere Pnnkt führt zn einer Dcbattc. Dr. Blciwcis theilt mit, die Gesellschaft habe schon vor Jahren nm Bewilligung einer zwangswciscu ^anoesassecuranz schritte gemacht, jedoch ohne Erfolg. Ein Untcrkrainer Landwirt!) (dessen Name dem Berichterstatter leider unbekannt) spricht mit grußer Energie für die Nothwendigkeit einer zwangswciscn Assccuranz und Einhcbnng dcr Assccuran;-beitrüge dnrch die t. k. Stencrümler. Ritter u. Gutmannsthal beantragt, der Ecntralausschuß wäre zu beauftragcu, die Errichtung einer Lau des assccuranz in Verbindung mit einem L and eö Hypotheken-institnt in Verhandlung zu nehmen. Landeshauptmann unterstützt diesen Antrag mit dem Beifügen, daß er sich gegen die einseitige Einführung einer ^andcs-assccuranz anssprecheu müßte. Der Antrag wird sohin aligen ommcn. Heir v. Gutmannsthal stellt im Namen der Filiale Savcnstcin das ^nsnchen, derselben für ihre Rcb-schulcn 20 si. Subvention aus dem Fondc des Ackerban^ Ministeriums zn bewilligen. Herr Dcschmann übergab seinerzeit dem Eentral-ausschussc einen Aufsatz über die Schwarzführe, einen sowohl wegen des Holzes, als anch der Harzgewinnung wichtigen Waldbaum, mit welchem man im Küstculaudc AufforstuugSvcrsuchc gemacht hat, während er in Kram an zwei Stellen auf reinem italtbodcn vorkommt. Er wünscht Würdiguug des Gegenstandes dnrch die Forst-scction. ^andeshauptmauN'Stcllucrtrctcr Koölcr unterstützt den Antrag mit Bezug auf die im ^üstcnlandc gemachten Erfahrungen, ebenso Gut mannS t ha l. Vou der Verlesung ocr Berichte über die Oc wirthschaflung des gesellschaftlichen Vcrsuchohofcs und die Hlifbeschlagaustalt und Thicrarzncifchulc wird Umgang genommen und werden dieselben in der GcscllschaslSzcit-schrift abgedruckt werden. Dr. Orel verliest (sloucnisch) seinen Autrag uuf Hcbuug uud Vcrbcsscruug der Schafzucht durch Veredlung dcr Zucht, derselbe lautet dahin, das hohe Ackcrbau-ministerinui zu ersuchen, co möge dnrch ^ Jahre cinc Subvention jährlicher 1000 st. znr Älischaffung nnd Ver-thcilung edler Schafe, iu dcr Art wie jene dcr Zuchtsticrc bewilligt werdcu. (Schluß folgte -H 0 cllle s. — (^?l b j ch i e d 'd«scier. — (St rah e n r c in i g n n g ö o o l f cdrif te n.) Vom löblichen Sladlmagistlate wird icclilzcitig cine sehr zweckentsprechende Vorschiift bezüglich der Stlccheüreinigung in Fallen vollommcnden Glaltcif^ü und slürieren Sckneefalles urr-dffentlicht, die ivil um fo gcrecklfciligter hallen und um fo freudiger begrüßen, als unö U!)M voljählig^n WiiNci her die oft unwegfanl'N lHasicn und Plälie der Sladt noch flisch in« Gcdächtiufje sind. Im wohluecflandenrn Interesse der (5'inwohneischafl fügen wir nur den dringenden Wunsch bci, daf> die Verlautbarten Vo> schuften nicht auf dem Papiere bleiben, sondeln zur vollen Wahrhrit werdcu miigei',. — (?l U'H don Vereine n.) Dec Ectrag d.r A e» seda zur Beth,ilung anner Schulkinder mit ,UIeidl!ugs> slNclei!, welche am veisiossentn Sonntage in der Citaluna stattfand, belief sich auf 223 fl. (Arbeiter-Jubiläum und O r ii » o n n g ö s c st,) Eine erhebende Feier fand Sonntag Abende in dem Saale dcc< Hotels „Europa" in .^lagcufnrl stall, deren Deuise „Albeit und Ehre" war. ^'ö wurde nämlich da^< Inbillinm dec« Hcrrn I. Kißliugrr, welcher sein s»<). Ardettojahr al Bildniiss zur Freiheit emporstrebenden We! Dieser Gedanle beherrschte die Versainnnnna,, in N'elcher der Herr Bürgermeister, Mitqliedcr des (Keiucinderalheö, Vertreler des Gc-n,erbcr>ercineö, der Feuerwehr, d,r Publicistit nnd zahlreiche an-anderc Gäste uerschiedener Berufsllvise sich den Iüilci^ru ^ii!nibc>ls>< ,;iisscselltcn. Der Vorstand de^ Gewerbevereinev, Herr Iauesch begrntztc den Jubilar in einer herzlichen Ansprache uud üdcrreichle ihm sodann eiueu silbernen, inwendig uergoldelen Vcchev nls Hftendc dci< <^ewerbcuerciucij. Einer iileihr, von Vorlrägen uud Toasten solgle schließlich ein rnsll> ilnprovisirleö Tan;l'rän;chen. ^u der heitersten, harmonischstell Ttiniinnna. endete da!< Fest mit dem grauenden Tnge. -Negrilßuugt'telen.rliulmr laugten eiu: voll den Forlbildnngtwerciiml Wien, Graz, Briinn, Tropan, ^'aib ach. Iunöbrnl'l, öalzburss Dem Festabende war am selben Morgen ein anderer festlicher Moment in der finnig geschmückten Druckerei vorangegangen, wo dein Inbilar das GescheM seiner College», eine goldeue Uhr, übergeben wurde, Tie Eigmtliilmcriu des GeschäsleS überreichte, dem würdigen Veteranen sodann mit einer herzlichen Ansprache eine goldene Kettc mit einem Medaillon, in welchem sich die Porträts der verstorbenen Herren Ferdinand uud Igna; van >^leinmayr defiudcu, welcher erstere vor dreißig Jahren dcu Vater dcö Jubilars filr cbeufall« sililszigiährige treue Dienste mit einer goldenen Medmlle decorirte. Zugleich wurde dcm rüstigen Veleraucu dnrch Vermiudernug dcr Arbeitsstunden eine Erleich^ lernng geboten Einsscsendct. Im „Slovensli Ncilob" angcglisscn, blieb mir die Wahl, Schimpf ilber mich ergehen zu lassn,, od.r dulch die Mittheilung dcr Veranlassung von Aeußerungen, w.lchc d,n gerügten uickt ganz unähnlich waien, das Schamgefühl der Le^er ebenso zu empören, wie dei ihrer Wahrnehmung das meinige verletzt wulde; ich wählte die rlstere, weil nun aber die „Novice" jene Cornspoudcnz wicdeitäut, will ich meinen Freunden, und nur diesen gegenüber erwälmen, oas; wir aus dcr Fassung geralbeu , wenn unsele Hände öfter als einmal mit jener clelerregenden Sache bedroht weiden, die auch im Schulgebäude nicht ober den Dluckei der Thüre, sondern i» den Adoit gehört. — Das Verz'.'ichuiß der ausgeliehencn Werte weist ebenso viele slavische wie deulfche Bücher nach. Ueviigens habe ich die Verwaltung der Vibliolhel bereits Übelgeben und bin überzeugt, 5aß mein Nachfolger den Gymnasiasten von flavi' fchl» Delaüsludien, die ctfl auf die Umvclsilät gehöle», ebe»lo adrathen, wie er den Schüler» immer bcdculcnde>e Äücher in die Hand geben wird. A. He' ntich, t. l. Professor. Nenrßc Dgß. Pra a, 34. November. Dcr Statthaltcreilcitcr cr^ öffnete dcm Hnrgermcistcr, daß er in den Aüsnahinüvor-tchrun^ii kciucn Grliud zur Vertagung dcr Gemeinde-rathswahlcn erblicke. Pest, 24. November. Dcr heutigen Sitzung der ungarischcu Dclegatiou wohnlcn bcrcits die croatischc« Dl,'Icgirtcn bci. Zscdrnyi intciftcllirtc dc» Rcichstauzlcr übcr die Numänicu gcgcnnbcr gcmachtcn nnd cinzulei/ tcndcn Schritte zur Wahrung dcr Würde dcr Monarchic nnd im Interesse des Weltfriedens. Im Militär-Tubcoiult^ dcr NcichörathsdelMtion stclltc dcr ziricgs' ministcr cin ncues Pcnsionsnornialc und Avancements-gcsctz in Auosicht. Noin, 24. November. Dcr Papst bestätigtc die gcgcn Äionli nud Tugnctti gcfälllcu Todcsurtheile. Die Hinrichlilng findet Mittwoch statt. Telegraphische Wixiisrlcpurs»'. vom 25. Nuvcmbcr. 5)perc. Melalliqneö 5,8 l»0. — l'>pcrc. M>ialligueö lnit Mai nud Noveml'cr-Zinseu 5>i>.?0. —5>fterc,)iatio»al-Aulehcu <:4.w, ^«l:<>er Hlcialiianlehen W.W - Vautaclirn «ittli. — Crcdilactien235».5i(1. London 11?.70. — Gillicr N5).?5i. — K, t. Ducatcu 5.53. Handel und Vaiback, ^5,Äiovembrr Ans dem heuligen Marlie sind er-schicneu : 10 Wngrn mit Getreide, ,'l Wage» mit Heu nnd Stroh (Heu ^« Ctr 25»'Pfd., Stroh «0 Ctr, 75 Psd), 20 Wagen und 12 Schiffe (»;0 Klftr.) mil Holz. D u r, ch s ch u i t! i< - '^j r e i s r. ————— , Mtl.- Mg,"' fl. ll.,st. lr. ,ft. lr. fl. ll. Wci,>u pr, Mrlfsil 4 42------- Korn ,. 3 15 3 30 Eier pr. Stlilt —2z ------- Gerilc ., 2 40 3 - Milch pr. Maß 10 - Hüslr „ 1X0 I !>2 Riüdfle,sch pr, M. 21------- baldfruchl „ — - 380 iialbsieisch .. -24 — - Heideü ,. 2 50 3-- Schweinefleisch „ 22- — Hirse „ 2 U0 2 8« Schöpfensieisch „ —14.......- Klltnrich „ -------315 Hähudel pr. Slttck — 30 - - Erdäpfel „ 150 - — Tauben „ - 13------ ^'iüseü ,. 3 20!------- Heu pr. '^nturr - 85 '"rbseu „ 3 20!------- Stroh „ —70-!- Fisolen ,. 4W^— Holz, hurt., pr.jtlft. - i»5» ^tinu^schnialz Psd, 47<—— weiches, „ - .. 7 5<^ Schweinefchnialz „ — 4Ü ...... Wein, rnlher, pr, Speck, frisch. „-34!------ Eimer ..-9- - '^räuchert „ — 40,—^" —weißer „-------10,-^ Vuttoziehunss vom 25. Novcmber. Trieft: 78 38 4 52 50. .MeteurolmMlz« Ul'lMMllllyl'n in Llüli«ch. ff t^ ^ ^ 3^^ Z° ^ Z GZZ 3 ß " " ^ «^ »i li. ^lc>.,! ^>2>'> :>.<< - 1,» windstill ! trillic ^. 25 !i „ sl.' > 325 3,l -!- 5,,» windstill trilbe ^ ^.'"« '0 « Ad. ' 324,73 , - 3 4 windM Regen ^ " ^ Trllber, regnerischer Tag. Morgen« Hühennebcl. Abends Mliel nnd Regen, ^cachti! starke Glisse. Das TageSmittel d^' Wärme ^3'4", uin 13" Uder dcm ^iormnlc. Perautwortlicher Redacteur: Igna^ v. K l c i u m a li r. Düljcnbericht. Wien, 21 November. Die Aörse ucrlehrtc iu guter Stimmung nud die Mehrzahl der Papiere stclltc sich höher, aber auch Deuiseu und Saluten schloffen steifer. ^ aliondaut. Umsatz ans dcm Effcctcumarttc schwunghaft. Veffentliche Hchuld. z. des Staates (fllr 100 fl.) Geld Waare In ü. W. zu 5pEt. filr 1tt0 si. 55.70 55.50 detto v. 1,180« .... «4.25 «,4.35 « » „ Apr,.Eoup. .. 5 „ «4.— «4.15 Metal!,qm» . . . . „5^ 5,8.80 59.- deU° mu M>. W, 32.50 33 - Estrrhüzy zu 40 si. EM. 160.— 170.— Salm „ 40 „ „ . 41.— 42.— Geld Wai^ Palffy zu 40 si CM. 33- 33''" Clarl, „ 40..... 35 50 3b'" St. Geuoiö „ 40 „ „ . 33,50 34-^ Wiudischgrätz „ 20 „ .. . 22.50 23 v, Waldsteiu „ 20 „ „ . 2150 22.0" Keglevich ,, 10 „ „ . 14.50 !^ Rudolf-Sliflnuc, 10 „ ,. . 13.50 14 ^ Wechsel (3 Mou.) Augsburg filr 100 st, sildd. W. 98.- ^'3 ssranIfnrta.M.100fl. detto «8.20 M-A Haindnrg. filr 10" Marl Banlo 8« 50 b<^ London filr 10 Pf, Sterling . 11710 U?-^ Paris filr 100 Frauts . . . 4«,50 4»" (?o»rs der Geldforteu Geld Waarc K. Münz-Dn.-aten . 5 si. 52 lr. 5 fl. A ^ Mpoleonöd'or . . 9 ,, 33 „ 9 ,. ^2 ^ Rufs. Iu'.prrials . - „ — ,, "7 " ^. „ Vercinsthaler . . 1 .. 73 „ 1 " ;?' „ Silber . . t15 „ 50 ,< U»' ,. ^' Kraiuische GrundenNaNungs - ObligatlonrN' ^^ vlltnot.rmrn: «6,50 Geld, 90 W°°«