Nummer 100 || Sonntag den 19. Dezember 1920 ___|| 2. [45.] Jahrgang _■____________________Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. — ? etfitftlriiurg und tteriralrurtfl; greinn ora »lica Nr S. Telephon ZI. — Ankündiftungen ««den in der -Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen, «ezugSpreise: Für da« Inland vierteljährig K 24.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 96.—. Für da» Äuilar.b ennpr-chende Erhöhung. — Einzelne Sommern ' Krone. (Franko pauschaliert.) dir üonaufragr. Die seit kurzem in der Wiener Hofburg tagende internationale Donaukommifson hat sich auch mit der Frage deS zuküitftigen SitzeS der Kommission beschästigt und sich endgiilliz siir Wien entschieden. Bekanntlich hatte sich zwischen den Donaustaatea ein h«!ßer Wettstreit «ntsponnr», Deutschösterreich. Ungarn, Rumänien und die Tschechoslowakei erhoben Anspruch da-aus, die Donaukommission zu beherbergen; nun ist dieser Streit entschieden: die Kommission hat sich für Wien ausgesprochen. Zweif.lloS wurde bei dieser B^chlußfassiirg dieTulsache beachte», daß die deutsch-österreichische Hauptstadt immer mehr ;um Mittelpunkte d.s HandelSvcrkrhreS zwi chen den National» staaien wird und daß keiner der Donaustaalen die Bermiitlerrolle Wien» ausschalten kann »der will. ES darf auch nicht vergessen werden, daß sich die größlen Lagerhäuser in Wien befinde» und läng« der österreichischen Donau die leistungsfähigsten Umschl igplütze mit modernen Vcrladu'gscinrichtungen, Magazinen und Wnierhäsen si, d, die sich ander« wärlS so bald nicht errichten lassen uud aus den Getreidehandel eine natürliche Anziehungskraft auS. üben. Schließlich sprach sür Wien der Umstand, daß «S ausgeschlossen erscheint, die Donaukomm>fsioir mit dem Sitze in Wien in die A;.no phäre politischer Rivalitäten hereinzujerle», was in Budapest oder Bukarest richt so sehr der Fall gewesen wäre. Unter deu organisaiori chcn Fragen, mit denen sich die Wiener Tagung beschäftig», spielt die Auf-leiiung des Sch'ffsparkc« eine nicht minder wichiige Rolle. Solange dieses Problem nicht endgültig und zufriedenstellend gelöst Ist, kann der ungestörte Fluß« verkehr njFt bewerkstelligt werden. E« besteht die Aussicht, daß eine Lösung erzielt wird, doch sollte Aas Hericht. Skizze au« der russiichen Gefangenschaft von F Schauer, Sott ich«. Die braune Schwamlini« war au« dem feier-licdea Biikenwald herrau«gekommen und hatte sie alle d>ei gefangen. .Warum konntest du nicht sagen, kleiner Watja, waS du hier Machst auf der giünen Lichtung? Und warum mvt >t >u fliehen, Wanjka, al« e« zu spät war, und auf d>. Soldaten schießen? Jetzt bist du kein Mensch mehr, sie haben dich getreten und geschlagen." Die Sonne spinnt ein qoldeneS ?!etz über da« Lager und die Soldaten ft.b n d>» Dächern und strecken die Hälse. Denn da unten wild Gericht gehalten über die drei. Sie sitzen auf der Erde und geben Antwort auf die Fragen. Der Offizier schre bt e« in ein kleine« Buch und nickt. „Du hast fünf Menschen erschlagen und be» raub«. Du weißt doch, vor einer Woche. In der Stadt sag, man, daß du e« getan hast " .Euer WoUgeboren — die Stimme ist erstickt mit) würgt. „Ich habe e« nicht getan. Ich war nicht hier. Ich war auf der Bahn." »Du haft e« getan NaiKrlia hast du e« getan. Du lügst. Kannst du lesen? Nein, du kannst nicht. Frei» lich kannst du nicht lesen. Also hier ist geschrieben, daß du fünf Menschen getötet hast. #« hilft dir ni»is. Sage die Wah-hcit I" „Nein, mein Gott, Euer Wohl-geboren. Ich haöc n'emand geiöiet. Ich bin e:ft vor drei Tagen von weit hergekommen." „Von wo?" „Von der Front." „Also du bist ein Deserteur und die« wider Erwmten nicht gelingrn, so müßie darüber die Donaukonferenz entscheiscn, die, wie jetzt schon feststeht, im April 11)21 in RegenSburg tagen und eine Fortsetzung der Pariser Tagung sein wird. Auf der Donau dominierten bisher die öfter-reichifchen und ungarischen SchiffahitSgesellschaften. Erst während deS Kriege« wurde der Bayerische Lloyd zu einer leistungsfähigen Schiffahrtsgesellschaft »»«gestaltet, eine bulgarische Gesellschaft, die mit österreichischem und uugarischem Kapital gegründet wurde, kam nur wenig in Betracht, Serbien und Rumänien bedienten sich auch weiterhin der öfter» reichischen und ungarischen Fahrzeuge. Nun soll nach den Bestimmungen de« FriedenSvertrageS dir Erste DonauDampfschiffahrtS-Gefellschaft unter deu alliierten und assoziierten Mächte ausgeteilt werden. Sie soll ihren Besitzstand an Schleppern, Schiften und Material teilweise an Rumänien, Sitdflawien und die Tschechoslowakei abtreten. Alle Fahrzeuge, die au« österreichischem und ungarischem Besitze ab-zutreten sind, müssen mit Zubehör uud Ausrüstung versehen sein und den in der letzten Znt gebauten Schiffen entnommen werden, so daß die Gesellschaft aus minder leistungsfähige Schiff« angewiesen wäre. Nun ist aber die Aktienmajorität der Gesellschaft in den letzten Monaten in englischen Besitz über-gegangen und die englischen Aktionäre widersetzen sich einer derartige» Regelung der Austeilung. Die Engländer wollen ein« derartige Zerstörung der Organisation dieser Gesellschaft nicht zulassen; Frank-reich besteht aber aus der lückenlosen Ausführung der Bestimmungen deS FriedenSvertrageS. So ist im Schoße der Donankommisfion ein neuer englisch-französischer Konflikt entstanden, ein neuer Akt im englisch französischen WcUstreit in der Frage der Beherrschung der Donau. Dieser Streit erfuhr inso- hast da« Pferd gestohlen, also —." „Schnell, schnell " schrie e« von den Dächern. Die beiden Stimmen gin-gen Im Lärm unter. Der Offizier warf einen Blick empor und versuchte zu lächeln. „Also du hast fünf Menschen getötet. Ein Pserd und Waffen gestohlen." Ein erstickte» Stöhnen. Der Offizier wandte sich zu dem Zweiten. Der blickte gerate au«. Da« Blut lief zwischen seinen Augen in roien Streifen über da« G-stcht. „Euer Wohlgeboren, ich bin nicht schuldig. Wanjka hat mir da« Pserd gegeben und wir wollten in da« Dorf reiten. Da« Dorf ist zweihundert Werst von hier in der Steppe. ES geht alle» in die Heimat von der Front. Wir sind zwei Monate gefahren Ich bin nicht schuldig. Die Kinder haben mich unschuldig geschlagen." Von den Dächern flog ein Gelächter empor und erfüllte den Platz. „Du hast da« Dereonje P. da drüben über dem Ob angezündet. E« ist ganz verbrannt. Du brauchst dich gar nicht zu wundern, mein Täubchen, daß wir da« wiffen. Wir wissen alle« und hier steht e« ge-schrieben " „Euer Wohlgeboren, ich habe da» Dorf nicht angezündet. Wie kann ich da» Dorf angezündet haben, wenn ich es gar nicht gesehen habe? Sagen Sie, Euer Wohlgeboren." —-- ,--und da droben auf dem Sand« hast du einen Mann und eine Frau erschossen und beraubt. Ist et«., da» auch nicht wahr?" „O, Euer Wohl-geboren, mein Gott, ich weiß nicht». Haben Sie Barm-Herzigkeit, ich bin so weit gefahren. Ich will mein Dorf sehen >>nd meine kleinen Pferdchen, Anna Wassiljawka und Dimitri Paulowltsch. O, Euer Wohl- ferne eine Zuspitzung, als nach den Bestimmungen deS FriedenSvertrageS über die Aufteilung deS Besitzstandes der Doll.m.Dampjsch!sfahr!S.GeseUschafl ein amerikanisches Schiedsgericht entscheiden so», die Amerikaner dies« Richterrolle inzwischen zuriickge-wiesen habe». Jetzt soll also die Donaukommissio» die Entscheidung treffen und f'.llS ihr dieS nicht gelingt, fo die Donaukonferenz in RegenSburg. Bei der Uebernahme der Schiffe dürften sich neue natio.tal-staatliche Gesellschaften bilden, deren Aktienmajorität die Donau Dampffchiffahrtk-Gefellschast behält. Aller-ding« wiire damit den englischen Interessen auf der Donait gedient, denn 250.00'J der Aktien dieser Gesellschaft befinden sich in den Häideu englischer Reede'eigesellschasten. Admiral Tioubridge, der Vorsitzende der Kommission erklärte auf die Frage über die Ergeb» nisse der jetzigen Verhandlungen, die wichtigsten verkehrspolitisch«» Probleme, die die Konferenz be-fchäfligen, würden frei von allen politischen und nationalistischen Gesichtspunkten, nur den vcrtehrS-palitischcn Interessen dienend, gelöst werden. Alle Fragen, die ans der Tagesordnung stchen, betreffen den ungestörten Flußverkthr auf der Donau uud die zu treffenden Beschlüsse sollen eine provisorische Rechtsgrundlage für diesen Verkehr aufstellen. Nach den Verhandlungen der ersten Tag« zu schließen, heg« der Admiral die Hoffnung, daß die Berhand-lungen der Donaukommissioi» zum Ziele führen werden, so daß die Verkehrs- und wirtschasilichen Beziehungen d«r Donaustaaten dadurch eine wesent« liche Förderung erfahren, was für die wirtschaft« liche Lage aller mitteleuropäischen Staaten von be° svnderem Borteil sein würde. geboren, ich hab« immer gezlaubt, ich «erde st« sehen." Die Ungeduld und die Grausamkeit der Masse zog den dichten Krei« enger. Auf all den Gesichtern da» erwartungsvolle Vergnügen an dem unausbleiblichen Schauspiel. Der Gefangene blickte herum und licß den Kopf sinken: „O Mütterchen, Mütterchen--" und sagte nicht» mehr. Der Dritte nickte im grenzenlosen Schmerz der Verletzung dumpf vor sich hin. Auf ihn wurden alle Verbrechen gehäuft, die in der recht» und gesetzlosen wankenden Umsturzzeit in der Stadt und Umgebung begangen worden waren. Der Prapo^tschik schrieb oder tat, al» ob er schriebe. Er i*fl< im unheimlichen, gierigen Kreise und sein junge» Gesicht war bleich über den funkelnden Goldpagoni». Ein Schrei von deu Dächern. Ein stürzender, in die Mitte springender, wälzender Haufen. Ueber den weiten sandigen Platz verbreitete sich mit Blitzesschnelle die Raserei de» Grauen». Tausend Stimmen schrien, brüllten in wilder Lust, tausend Füße trampelten. Ein Schuß fiel in den durcheinanderwogenden Haufen. Der panische Schrecken trieb ste aat» nander und sie ver-leren sich in wilder Flucht in die Baracken. Drei unkenntliche Massen lagen auf dem Platze, der still war und einsam. Die Abendsonne leg warm über dem Säger und dem ebenen Land. Hoch oben zogen z«ei Geier weite Kreise im tiefblauen Himmel, standen unbeweglich und verschwamme» in der silbernen Helligkeit gegen Niedergang. Unten aber summten di« Fließen leise und aufgeregt und vom Ob herüber trug der Wind die Melodie eine» kleinen nissischen Liede«, Seite 2 Das Bplionsrecht. Die Schriftleilung diese» Blatte» erhält in der letzten Zeit zahlreiche Anfragen, welche die Bestim-münzen der in den Tagesblättern bereits auszugS. weise wiedergegebenen Verordnung üb» die AuS-Übung deS Optionsrechtes zum Gegenstände haben. Da aber der amtliche Wortlaut dieser Beiordnung noch nicht erschienen ist, so sind wir nicht in der Luge, ausführlichere und genauere Einzelheiten mit» zuteilen, olS in den bezüglichen Artikeln des FriedenSvertrageS von St. Germsiu enthalten sind. Sonderbar berührt es allerding», daß die Vcr-Ordnung über da» OptionSrrcht bis heule, somit süns Monate »ach Genehmigung deö Fue^enSver-trage», amtlich noch nicht Verlautbart wurde, wie eS auch unbegreif^ch ist, daß der Wortlaut der Friedens»?, träge von Versailles nnd St. Gcrmain noch immer nicht amtlich kundgemacht ist. Die Frist sür die Ausübung des OiHionSrechte» läuft hinsichtlich der nach DeuischSsU.re'ch Optierenden bekanntlich am 16. Jänner 11*2i ab, so daß sür die Beteiligten unter Umständen daran» unan. genehme Folgen einstehen können. Wir wa> en biS her der Meinung, daß in unserem Staate derartige internationale Urkunden grundsätzlich nicht verlaut-bart werden, obwohl ein solcher Vorgang mit den Prinzipien der Demokratie im Widerspruch stünde.' Daß diese Annahme jedoch nicht zutrifft, ergibt sich auS dem Laibacher Amtsblatt? vom 26. November 1920, welche» unter Nummer 433 den Text de» zwischen unserem Königreiche und der t'chechoslowa-li'ch.n Republik abgeschlossenen Schu^bünsnisseS vcr-lautbart. Dieses Schutzbündnis enthält keinerlei Bestimmungen, weiche sür den einzelnen Staat«-bürger »r^endwelche privatrechiliche Bedeutung be-säßen. Man muß sich darum mit Richt fragen, aus welchem Gninde bisher die Friedenrverlräge, die einen ganzen Komp'ex von staittdlürgcrlcchlUchen und privatrechiliche» Fragen in sich bergen, welche die Angehörigen unsere« Stan'e# ohn? Unterschied der Nationalität betreffen, amtlich noch nicht tund-gemacht wurden. Nach der bisherigen Praxis ist damit zu rech-nen. daß die Ber»rdnuug über das Oplionsrecht im günstigste» Falle einige Tage vor Ablauf der Op-tionSsrist erscheint. Wir glauben, daß c» dringend geboten wäre, endlich einmal mit der laxen BeHand-lung von so überaus wichtigen Fragen zu brechen. Die Schriftleitung der Etllier Leitung wird die Optionsoerordnnng, sobald sie im amtlichen Wartlaute vorliegt, in diesem Blatte in wörtlicher Uebersetzung zum Abdrucke bringen. Eine miigyarischt vcr-schtvötung in Ayrnin. Vor dem Wahltage wurde beim Agramer StaalSanwalt Dr. Milan Aecurti, der im Verdachte stand, mit den der ungarischen Regierung nahe« stehenden Kreisen geheime Verbindungen zu unter-halten, eine Hausdurchsuchung vorgenommen, welche belastende» Material zutage förderte. I tfolgcd.ss-n wurde der SiaalSanwall eingesperrt. Bald gelang eS auch, eine» Helfershelfers habhaft zu werden, durch dessen V-rhaslung in Essek der geheime Faden weiter verfolgt werden konnte. Es war das ein gewisser Zoan Havelka, der von der Frau deS Staats-«mwaltes in Agram einen Bries abhslen wollte, um ihn nach Budapest zu bringen. Die Behörde wen» bete nun einen Trick an, um in den Besitz dieses Briefes zu gelangen, indem sie dem Havelka für da« Zustaudebringeu des Briese» die Freiheit versprach. Haoeita ging aus daS Anerbieten ein, da er wußte, daß der Brief mit chemischer Tinte geschrie-ben sei, und weil er hoffte, daß sich die Behörde durch die scheinbare Harmlosigkeit werde hinter» C11111 r 2 f i t u si g Licht führen (äffen. Die Behörde übergab aber den Brief dem chemisch-analyttfchen Institut in Agram zur Untersuchung, wobei von der hiezu eingesetzten Kommission dcr mit chemischer Tinte geschriebene Inhalt wie folgt protokollarisch festgestellt wurde: In wirtschaftlicher Beziehung werde Kroatien von Serbien in jeder Beziehung auSgesogen. Belgrad vertraue mehr auf die Bajonette der serbischen Eol-daten als auf die Anhänglichkeit der kroatischen Be-völkerung und habe seine verläßlichsten Truppen in Agram konzentriert. Bei den bevorstehenden Wahlen werde die P trtei de» Rad i und Frank die unbe-dingte Mehrheit in Kroatien erringen. ES werde eine eigene kroatisch? Konstituante zusammentreten, deren Bestand zu schützen im Interesse Ungarns gelegen sei. Daher sei „gute Bereitschaft" (Panzer-autos, Waffen, Munition usw.) notwendig, welche vom Auslande beigestellt werden müßte. Jedenfalls werde eS auf diese Weise möglich sein, die kroatische Frage vor ein internationale» Forum zu bringen. Zum Schluffe beißt eS, daß die Anhänger der Fraukpaitei viel mehr hätten erreichen können, .wenn die versprochenen Geldsendungen auch richtig eiuge-troffen wären". Der Brief ist an einen Hauptmattn gerichtet und trägt die Unterschrift .Ooerst Niko-lajev c". Ja diese Angelegenheit ist der Universität?-Professor Dr. Milan Suflaj, der Student Milan Galovic, der Raseur Stiomer und außerdem noch zwölf andere Personen verwickelt. Einigen anderen, wie z. B. einem gewissen Hadagin, dem Studenten Bianlini und dem Kurier Horvatek gelang eS, sich rechtzeitig aus dem Staube zu machen. Die im magyarische» So!de stehenden Agenten unternahmen häufige Reisen nach Ungarn, wählten jedoch hiezu gewöhnlich den Umweg über Wien, zum Teil aber auch die direkte Strecke über die Murinsel uud über Ess-k. _ FranMschk Crinnr-riiinjcn aus drin Kri^k. Im Berliner Tageblatt werden Erinnerungen eine» ungenannte» Mitgliedes de» französischen Großen Haup'qaar'ierS veröffentlicht, die einige interessante Einblicke gewähren. Wir entnehmen au« einer Schilderung. die sich aas den Sommer und Herbst 1917 bezieht, folgendes: Die Meutereien in der französischen Armee stellten Pvtain vor seine erste schwere Ausgabe. Währen» de» Krieges sind unbestimmte Gerüchte von diesen Meutereien nach Deutschland gedrungen. Man erfährt erst jetzt auS dem Buche von Jean de Pierrejcu, welchen großen Umfang sie hatten und eine wie eruste Gefahr sie für die französische Kriegführung bi »eten. «Plötzlich, Ansang Juli 1917, trafen unheimliche Rachiichlen im Gtoßrn Hauptquartier ciit: ein Regiment hatte im Augenblick, wo eS iu die erste Linie vorrücken sollte, eine Abordnung an scir.cn Obersten gesandt, um ihm mitzuteilen, daß die Mannschaften den Gehorsam verweigerten. Sehnliche Vorfälle ereigneten sich gleichzeitig in an-deren Kampseinheiten. An einer Stelle halten die Meuterer sich in einem Dorf verschanzt, hatten einen Sowjet eingesetzt, hatten ihren Führer ernannt nnd bildeten eine Art von unabhängiger Regierung. Ihre Delegierten stellten den Offizieien Bedingungen: Erhöhung der Löhne, regelmäßige Urlaube, Zu» sicherung, daß kein Sturmangriff mchr ftatifiiiden würde ohne vorherige Zerstörung der feindlichen Schützengräben und Stacheldrähte. An einer anderen Stelle war ein General beschimpst nnd mit Flinten-schössen empfangen worden. W.eder an einer anderen Stelle hatt« sich sogar ein Regiment in Marsch gegen Pari» gesetzt, begleitet von Automobillast» wagen, auf denen Maschinengewehre montiert waren. Im Augenblick de» Abmärsche» gelang e» noch, da» Regiment anzuhalten. Die Soldaten erklärten, daß sie die Absicht gehabt hatten, vor die französische Kammer zu ziehen und dort ihre Forderungen vor-zubringen. Bei allen diesen Meutereien ertönten Rufe: «Nieder mit dem Kriege!", .Nieder mit den unsähigen Führern!", und rote Fahnen wurden entfaltet. Die Revolte vollzog stch in völliger Ord» nung, wie wenn man einem streng'» Befehl gehorchte. Nnmmer 100 Blut wurde nirgends vergaffen. Den Offizieren wurde dcr Gehorsam verweigert, im übrige» aber wurden ste respektvoll behandelt, von wenigen Au»> nahmen abgesehen. Man sagte ihnen: „Ihr habt euch geschlagen wie wir, wir wollen euch nicht« Böses tu», aber wir haben genug — mit dem Kriege muß Schluß gemacht werden." Diese Soldatenauf-stände brachen gleichzeitig in '16 Armeekorps an«. P^tain ging selbst an die Front und besuchte einen Monat lang 90 Divisionen. Ueberall befragte er selbst Offiziere und Soldaten, überall verspraid er, den berechtigten Beschwerden der Soldaten Ge-nüge zu tun und den Mißständen abzuhelfen. So gelang eS ihm innerhalb vier Wochen da» Vertrauen der Soldaten zur Führung wiederherzustellen. Nach Verlaus dieser Frist war jede Anwandlung von Meuterei aus der französischen Armee verschwunden. Strafen wurden so wenig als möglich verhängt; im ganze» wurden zehn Hinrichtungen vollzogen. Nachdem er diese Gefahr beschworen hatte, begann General Petaitt eine gro«e Reform arbeit im G.'ueralstab. Personalveränderangeu raunen an. geordnet, die ganze französische Kriegführung wurde revidier« und verbessert. Bor allem machte es sich General P-iain zur Aufgabe, die neuen Meiho»en der deutschen Kriegführung, durch welche die letzte.» Mißerfolge der französischen Aimee herbeigeführt worden waren, zu studieren uud einzuführen. Diese Studien betrafen die Sioßtrupp», die Felddefettigung, den tiefgestaffelten Gegenangriff und LudendorffS elastische Verteidigung. E» zeigte stch hier wieder einmal, wie in den modernen Kriegen der beste Lehrmeister de» Hee«sührerS der Feind ist. . . Ein reizende» Bild von dem Verhältnis zwischen den Verbündeten gibt Jean de Pierrefeu mit der Mitteilung, daß die Niederlagen der Franzosen im Anfang der deutschen Offe.istve bei der englische» und italienischen Mission im Hauplqaartier „eine halbe Erleichterung", ein «jemi-kwulaxoment, her« vorriefen. Die Engländer und Italiener halten weg,n ihrer Mißerfolge offenbar von den Franzosen viel Unangenehme» zu hö.en bekomm:» und gönnten es jetzt diesen, daß sie auch etwas abbekamen. Gerode in der Stunde der höchsten Not trafen die Amerikaner ein. „In diesem Augenblick sah man aus den Straßen Schwärme von Amerikaarrn er-scheinen. In der Richtung auf Coulommier» un) auf Meaux zogen sie in endlosen Rcihen vorüber, eng atpfercht auf Lastwagen, in den außergewöhnlichsten Stellungen, fast alle mit bloßem Kopf ni.d nackter Brust. Und alle sangen sie auS voller Kehle Lieser ihre« Lande» inmitten de» Jubels der B:« völkerung. Der Anblick dieser herrlichen Jagend von jenseit« deS Ozean«, dieser glattrasierten zwanzig' jährigen Jünglinge, die in ihrer nernn Ausrüstung alle voll Kraft uud Gesundheit strahlten, brachte eine wahre Wunderwirkung hervor. Zu unseren Re> gimentern mit den in so vielen KriegSjahren ab-genutzten Uniformen, zu unseren abgemagerten, hohl-äugigen Sol»aten, welche nur noch Bündel von Nerven waren, die ein heldenhafter Wille angespannt erhielt, bildeten sie einen packenden Kontrast. Wir alle hatten den Eindruck, daß man der magischen Operation der Bluttransfusion beiwohnen würde. In heißen Wogen kam da« Leben an, um den Körper Frankreichs wieder auszusrischen, der au« unzähligen Wunde» geblutet Halle. Und in diesen Tagen der schwersten Prüfung, als der Feind von nruem an das Ufer dcr Marne gelangt war und u»S entmutigt glauben konnte, wurden die Her,cn der Franzosen von einem Vertrauen erfüllt, dessen Stärke man sich kaum vorstellen kann." Die Bevölkerung war beglückt, und der General Pvtain war zusrieden. Auch er zog au» dem Anblick der Amerikaner neue Krast und neue Hoffnung, und er sagte: „Die Verschmelzung (zwischen dem amerikanischen und dem französischen Heere) wird sich vollziehen, sie steht unmittelbar bevor, und dann brauchen wir nicht» mehr zu befürchten. Wenn wir un» bi« Ende Juli halten können, ist unsere Situativ» ausgezeichnet. Im Juli können wir die Ooerhand gewinnen, — dann ist der Sieg unser." Der General Pvtain hat recht'behalten. Politisch? Nuiidscha». Inland. Rücktritt der gentralregierung Ministerpräsident Dr. Ve»nic hat aus da» DcmissionSgefuch deS gewesenen Eisen bahnminister» Dr. Koroi.e in einem scharfen Schreiben erwidert, I in welchem er deffen Begründung de» Rücktritte« jtumiicT 100 als „auf unwahren Angaben berühmt»" bezeichne«. Gleichwohl hat er dcr Absicht deS Dr. Korosee tnso» ferne rnt'p^ochcn, al« über feinen Borschlag vr»n Minis,errate .behnsS Klärung der Lage' der Ruck« tritt deS GesamlkabinctleS beschlossen wurde. Der Thronsolger Regeut Alexander hat die Demission be-eits angenommen, jedoch die abtretenden Minister gebeten, bis zur Ernennung einer neuen Regierung ihr Amt weiter zu versehen. Veränderung in der Laibacher Landesregierung. Der Ministerrat hat den AuStrilt des Dr. Brest, Dr. ®ftstorj:f, Jng. Scrnce und Jan aas der Laibacher Landesregierung zur Kenntnis genommen und den bisherigen La?.deSf>kl«Iär für innere An-gelrgeicheiten Dr^ Pitam c mit der vorläufigen Weiler-'ührung der Rkgieruugegtschäfie betraut. Dr.Pitamic Halle zwar sogleich nach der Dnrchsühmng der Wahlen leine Demission augeboien, weil er seine Ausgabe mit dem Wiederbeginn diS parlamentarischen Zustandes süeb.'-endei erachtete, doch Hai ihm der Ministcrrat dennoch die provifoi ische PrSsidtntschasl übe, tragen, weil er der einzige Beamte unter den Funktionären der Landes rigierung ist und als solcher über den Parteien steht. Ueber die zukünftige Zusammensetzung der Landesregierung gehen die Meinungen auseinander. Sicher ist nur, daß die Allslowemsche Volkspartet, welche im Belgrader Parlamente gegen die Regierung Front macht, auch in Laibach für keinerlei Mehr-heüSbildung in Betracht kommt. Es müßte emweder eine reine B amten>egi,r»ng ernannt werden, in welcher die politischen Parteien überhaupt nicht ver-treten wäre», oder eine Regierungskoalition gebildet weiden, die sich auf die selbständige Baneenpartei, die sozialdemokratische Partei und die demokratische Pariei stützen müßte. Während jedoch an dcr Bereit-witligk.it der beide» l.tzie» Parteien, in dic Regierung einzutreten, nicht zu zweifeln ist. erscheint die zu-künftige HUlung der selbständigen Bauernpartei in einer durchaus ichmantenden Beleuchtung. Die Absichten des Stephan Radi?. Seit dem 8 Dezember ist Stephan Radle nicht mehr öffcnilich aufgetreten. Wcoer hu er eine Er-klärung abgegeben, i'och eine Unterredung gepflogen, noch ist er zu den Parlame, tsnxungen nach Belgrad abgereist. Es ist darum kein Wunde,, daß allerlti Gerüchte über ihn auSgeheckt werden, w-lche ihn mit dem Nimbus dis Geheimnis vollen umhüllen. Bald heißt es, daß er einige Abgeordnete seiner Partei »ach Belgrad senden werde, damit si« mit den üb-igen Parteien in Verhandlungen treten, bald heißt e» wieder, daß er selbst nach Pari« abzugehen gedenke, um die Entente zur Anerkennung der von ihm proklamierten kroalischen Bauernrepublik zu be-wegen. Diese Zeitungsmelvungcn sind felbstver-stündlich bloße Phantasiegesp>n>ie, dazu berechnet, um den Lesern, welche mit Ungeduld neue Nach» richten über Stephan Radic erwarte», die gewünschte Abwechslung zu dielen. Seine wirklichen Absichle» dü'itc er wohl für sich behalten; was als solche in der Öffentlichkeit ausgegeben wird, ist nicht« anteres als mehr oder minder glücklich» Au»legungSvcrsuche feiger Agramer Rede. Dir Steuerleistung der okkupierten Gebiete. Nach einer Zusammenstellung deS Laibacher Elooenec enthält der StaaiSvoranfchlag für 19^0/21 folgende Posten: Altserbiiche Gebiete Einnahmen 1.954 456.469 Dinar. Ausgaben 2.757 393.481 Dia.; otlupierie Gebiete Einnahmen 7.718.885.319 £, Ausgaben 4.947,852.250 K. In die Relaiion 1 : 4 umgerechnet: v .«irrbische Gebiete Fehlbetrag 3.211 748.043 K; okkupiern G-biete Ueberjchug 2.771,033.069 K. Gottscheer Hr'ffiiunflen aus rine besterr Zukunft. Unter der Uebersch.ist: Nun iöie« euer Wort ein I schreibt die Gottlcheer Zei'unq: Ist die Wahl in die Konstituante einmal vorüber, dann kommen auch die Gotischeer wieder zu ihrwRechie aus den fre'en Gcdrauch ihrer dcutichcn Sprache; so erklär-ten mehr ol» einmal Berireier dcr einzelnen slowe-irischen Parteien Die Wahl ist vorbei. Jetzt löset euer Wort ein und zwinget nicht weiter unsere Kinder in die slowenisch'» Klassen, geb-t uiiS Gymnasium, Marienheim, S>udenienheim, die gesperrten Schulen zuiück, verkehrn mit unseren Leuten im Amte deuisch I Unser bisheriges staaisbürgerlichcS Verhalten berechtigt uns zu den gestellten Förde-rungen. Oder soll eS etwa Jugoslawien» Ansehen mehren, wenn da der Deuische gezwungen ist an», zuwandern, um nationaler Bedrückung zu entgehen? Lillter Zeituni, Italienische Hoffnungen auf den gerfall Jugoslawiens. Wie die Fiumanee Bedetta d'Jtalia schreibt, erwartet man in Italien ellgemei» den AuSbruch der kroalischen Revolution und den daraus folgenden Zusammenbruch Jugojlawiei.». Das sei auch der Grund, weshalb d'/lniiunzio Fiume und den Quarnero nicht verlasse. Wenn aber Jugoslawien auseinander' salle, so verliere der Beitrag von Santa Mar-gherita Ligure seine verbindliche Kraft und Italien könne das ganze Gebiet bis Kraljevica (Hafenstadt südöstlich von Fiume) einverlcibei'. Kroatien sei klein, schwach und unorganisielt und würde keinen Widerstand leisten können. — Man würde solche abenteuerliche Hoffnungen als das Produki der durch den unerwartet»n Glücksfall deS Beitrages von Rapallo überreizten Phantasie eincS Fiumoner ZeilungsschreiberS betrachten, wenn nicht die Tat-fache, daß sollte Ideen selbst in ernsten römischen Kreis' n Eingang gesunden hab.n, zur Bei mutung zwingen würde, daß man es hier mit einem groß-angelegten italienischen Propagandafeldzn^e zu t»:n habe. AuS Rom wird nämlich berichtet, daß sich eine Gruppe von Parlamentariern zu Giolitti begeben und ihn aufgefordert habe, er solle sich mit der Durchführung de» Berlragc» von Rapallo nicht be-eilen, weil Jugoslawien, wo sich entscheiduiigSvollc Ereignisse vorbereiten, auf Italien wegeu Erfüllung der vertraglich übernommenen Verpflichtungen keinen Druck ausüben könne. Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Holland. Ein gewisser Rappaport, ehemaliger ösierrei-chischcr Staatsbürger und bisheriger niederländischer Honorarkonsul in Belgrad, ist die Ursache, daß die diplomatischen Fäden zwischen unserem Sia.'te und Holland abgerissen sind. Unsere Regierung hatte nämlich Herrn R-ppaport wegen seiner serbenscind-lichcn Propaganda zu Beginn deS Krieges, ohne aus feine neue Staatsbürgerschaft oder seinen diploma tischen Rang Rücksicht zu nehmen, aus Jugoslawien ausgewiesen und ihm trotz zweimaliger schriftlicher Verwendung des holländischen Gesandten in Bel-grad die Rückreise in unseren Staat verweigert. Nun hat die niederländische Regierung ihren Ge-sandten in Belgrad bconftragt, die Aeschäste dem ältesten Konfularbcamten zu übergeben und auS Jugoslawien abzureisen, und gleichzeitig den süd-slawisch.'., Geschäftsträger urteilt und alS kinzig wirksames Abwehrmittel gegen die Wiederholung solcher Borfälle die Verlegung der beiden Präger deutschen Hochschulen in da« deutsche Sprachgebiet gefordert. In Uebereinstimmung mit den Wünschen der deutschen Hochschüler selbst wurde Reichenberg al» der geeignetste Standort htefür bezeichnet. Kriegserklärung Irlands an England. Die englische Regierung, welche, um den Auf-stand in Eüdirland zu ersticken, über dieses Gebiet den Belagerungszustand verhängt hatte, ist vom Oberkommando der irischen Sinfeinec Armee mit ei, er regelrechten Kriegserklärung überrascht worden. In einer aus diesem Anlaß herausgegebenen Pro- Seile 3 klamiliou wiid jeder Jrländer als Feind des Vater-lande? erklärt, dcr den englische» Streilkrästen irgend welche Hilse leisten sollte. Die B.wohner der iri'che» Insel werden aufgefordert, die Waffen ob;u-liesern, damit dicfe nicht »cn Engländern in die Hände fallen. England und Sowsetruhland Mit der Wiederanknüpsung dcr Handelsbeziehungen zwischen England und Rußland geht e» nur sehr langkam vorwärts. Die Schwierigkeit liegt nicht nur in den inneren Zwistigkeiten. die «n England selbst zwischen deu Befürwortern der Handelspolitik Llryd Georges und jenen der Politik Lord CirrzonS bestehen, sondern ».ich in Rußland. Die Russen weisen daraus hin, daß England wohl die Handelsbeziehungen er neuern möchte, aber nicht auch gleichzeitig die russischen Sowjets völt.rrechilich anerkennen will. Außerdem sind sie schwerlich bereit, eine bindende Erklärung über die Unterlassuttg der bolschewikischen Propaganda im Auslande abzugeben. Zur Lage in Aegypten. Mitteilungen italienischer Blätter aus Kai>o belichten über die anhaltende Erregung, die die unerwartete Unterbrechung der englisch-ägyptiichen Verhandlungen über die künftige Stellung und Ver-sassuug Aegyptens wachgeruie» hit. Saad Zrglal Pascha hat nach seiner Rückkehr auS London einen Ansruf an die Bevölkerung erlassen, in d.m die Ueberzeugung auSgediMt wird, daß die Aegypter durch Einigkeit, opferwilligen Geist und Selb>lver. trauen ihre »olle Unabhängigkeit e,reichen werden. Inzwischen pfl-gt in London Sdly Pascha mit Ber-treten» der englischen Regierung Belvrechnngen, die sich angeblich aus gnlem Wege befinden. In voller Uebereinstimmung mit Zaglal Pascha hält auch er am Grundsatz der Aushebung des englischen ProttkioralS über Aegypten sest. Die Kundgebungen der Bevölkerung für die Unabhängigkeit weiden allenthalben i» d.« ägyptische» Städten fortgesetzt. In Kairo, wo die nationale Leidenschaft am stärksten entsteht ist. werden oft g«äuschv?lle Slraß'naufzüge veranstaltet. In den letz en Wochen sind auch wieder Anschläge gegen englische Offiziere verübt worden. Verbot der Einwanderung nach Amerika. Der von der Einwanderungskommission dem amerikanischen Repräsentantenhause vorgelegte Gesetz-enlwurs enthält für da» Verbot der Einwanderung in die Bereinigten Staaten während der Dauer von zwei Jahren eiue Bestimmung, wonach Tou-listen, VergnügungSreisenden sowie solchen Personen, die zu GeschästSzwecken »ach Amerika komme«, ohne eine Handarbeit betreiben zu wollen, der Aufenthalt für ein halbe» Jahr gestattet wird. Diese Frist kann unter Umständen duich eine Bewilligung dcr Regierung verlängert werden. Ausländischen Studenten wird der Aufenthalt nur bis zum Abschlüsse ihrer Studien erlaubt sein. Die einheitliche Regelung der Pafzfrage. Die Pariser B.tschafterkonserenz hat nach einer Meldung deS Ei"'erre della Sera ihre Zustimmung zu den Beschlüssen der Konferenz des Völkerbünde» für die Paß- und Zollformalitäten erteilt. Bekannt» lich tagte diese Koafereuz Anfang Oktober in Paris und beschloß die Einführung eine» einheitlichen, «us zwei Jahre gültigen Auslandipasies, sowie, daß die Visa zum Eintritt in ein Land küustig auf ein Jahr gültig sein sollen, gleichgültig, über welche Grenze der Eintritt erfolgt. Die Zcft für daS Visum soll höchstens zehn Franken betragen. Die Konferenz sprach sich außerdem für die Vereinfachung der Paßausgabe und deren Herabsetzung auf das strikte Minimum aus. Auch die Aufhebung der Pässe für die Grenzstaaten wurde in AuSstch» Nun sollen alle diese Beschlüsse in ganz spätesten» bis zum 1. Februar l92l verwirklicht werden. Aus Staöt und Zand. Gustav Stiger + Am 15. Dezember starb in Eilli Herr Gustav Slig^r. Ein grausam uner-bittliches Geschick hat ein junge? Leben ausgelöscht, einen schafs?:iSfreudigen Mens^eu viel zu früh hin-weggerafft, herausgerissen aus her Kreis der Seinen und doch kam d<; Tod als Erlöser nach langem, schweren Leiden. Stiger war der Träzcr eiue» klangvollen Namen» weit über die Glenzen seiner engeren H:imat hinaus, der mit der Geschichte un-serer Stadt in den letzte« Menschenaltcrn eng verbunden ist. Zum Kausmann bestimmt, genoß er in der Schweiz die Ausbildung für seinen Beruf, Seilc 4 übernahm nach dem Tode d>s Vates, unseres unvergeßlichen Bürgermeister«, die alte Firma und begann mit ruhiger, zielsicherer Ausdauer an der Vergrößerung seines Unternehmens zu arb:iten. Der Kriegsausbruch verhindeite die Vollendung seiner Pläne. Pflichtbewußt fand er auch die Zeit, neben seinem Beruf vielfach fürs ösfenti'che Wohl z» aibeitcn. Er irtt durch lange Jah>e im Gemeinderat, bekleidete mit tre.iem Fleiß die Ozmann-stell« im Spar« und VorschnMrein, wir alle er« innern uns noch, welch schönen Aufschwung unter seiner Leitung das Schiitzenw.-sen nahm, so wie er mich in viel?» ankeren Vereinen belebend und an-fpoincnd wirkte. Äber ooc »llem war er ein M.nfch. Die viele» Freunde und Bekannten, die seiner jetzt in schmerzlicher Trauer gescnken, verlieren in ihm einen Gelreuen und unser Deutschtum einen Mann, den gerader Sinn und Linierk.it seines W-senS auszeichneten, der erfüllt war von tiefer, heißer Liede zu seincm Vo'ke, wie selten einer. Mit Tränen in den Augen nehmn wir ergriffen Abschied von unserem Gustav Stiger, dankbar silr sein Werken und Sch^ff-n nnd es wird die Erinnerung an diese» guten Freund in unseren Herren fortleben. Kranzablösung. Der Spar« und Vorschuß, verein hat anstelle eines Kranzes für seine» ge-wcfenen langjährigen Obmann, Herrn Gronkausmann Gustav Stiger, den Betrag von 300 K für den lvangelischcu Christbaum geipcudet. Äua dem gleichen Anlasse haben Familie Raknsch 1000 K, das Kon-fortium des Hotel» Union^OO K, Herr Eugen Negri und Frau Ella Wvschnajg je 200 K und Herr Dr. Gorg Lkoberne lOO K für die Armen dcr cvangelischeu Geu»inde gewidmet. — Anstatt eines Kcanz.S sür sein Ehrenmitglied und Sangrat Herrn Gustav Stiger hat der Cillier Männerge-sangverein deu Betrag von 2« 0 R für die Cillier Gtadtarme» und Hcrc Karl Teppcy den Betrag von 100 K sür die W«ihaach?Sbefcherung der kranken Kinder im Krankenhause erlegt. — Als Krauzablöfung haben ferner die Herren Josef Körig, August Lakitsch uub Kjj Jaiuö der freiwilligen Feuerwehr in Cilli den Betrag von je 100 K zu,cwendet. Todesfälle. Am 6 D-zember ist iu Graz Hcrr Siaaisauwalt Ernst Stöckl im Alter von 14 Jahren verschieden. Er wttc cm geborener Lai-b chir und war bis zum Umstürze bet der Laibachcr Staatsanwaltschaft tätig. Slai'?a"wilt S'öckl, besinn frührS Hinscheiden allgemein bedauert wird, war ein überaus tüchtiger Jurist und wird als solcher auch In de» Nachrufen, die ihm die Grozer Better ivtbincleit, gerühmt. — In Lribach ist am 13. De< zeniber Frau Hnrmcnegilde Pr>u,el, ZahnarztenS-Witwe und Hausbesitzerin, gestorben. Die Verglichene war eine treue Anhängerin dcr deutschen Sache und erfreute sich in der deutschen Gesellschaft LaibachS großer Wertschätzung. Aus dem Gerlchtsdisnsts Ernannt wurden: Zu OberlaudeSgenchtSräten bei den Gerichtshöfen erst« Znstanz die Hosgerich'.Sräte i» Cilli Dr. Johann Premschak und Dr. Valentin Flerin; zu Landesgerichtsräten beim Sreisgerichte in Cilli die Bezirksrichter Dr. Andreas Nova! und Franz Till«; zu BezirkSrichtern bei« B zirks-gerichte in Cilli die Richter Alois Nendl in Nassen-fuß, Dr. Johann KrS.k u»d Franz Ltp« und Dr. Leopold Vikar in Gouobitz; zum Staalsauwalt in C lli der Staalsauwaltstellvertreicr ve. Joses Po'»ar und dcr Richter o'.>ne ständigen D enstposten Dr. Davor!« Ras. .Der bisherige Staat»a»walt in Cilli Dr. Niko Domeniko wurde zum ersten Staa'sanwalt in Laibach ernauut. Der räuberische Ueberfall auf den Mechaniker Plahuta. vot» dem wir in unserer Nummer vom 2. Dezember bericht-t haben, ist nach einem Bericht der Pol zeiadteilnng Cilli bereits aufgeklart. Der Tüter wurde auf folgende Weise ermittelt. Der Gesundheitszustand des schwerver-wundeten Georg Plahuta hatte sich in der letzten Zeit derart gebessert, daß er sich, wenn auch un« deutlich, verständlich machen konnte. Er bezeichnete seiner Umgebung gegenüber einen Postillion als den Täler, weshalb die Polizei die Ausforschung auf all? Postillione ausdehnte, die überhaupt nach Cilli kommen, jedoch ohne den erwarteten Erfolg. Als nun Plahuta letzthin etwa« klarer bei Bewußt-sein war, erzählte er, daß ihn der Sohn eines Postillions verwundet habe. Der Verdacht fiel aus «inen gewissen Johann Korciec «ui Weiienttein, der am Ib. Novrmber vom Militärdienst« in Laibach desertiert war. Die beiden Polizeiogenten Zlobcc und fcut begaben sich daher nach W-itenstein und trafen den Gesuchten beim dortigen Gendarmeri«postcn. Er war nämlich von den Gendarmen bereits wegen Cillier Zeitung Desertion verhastet worden. Koros.c wnrde nach Cilli übirstellt und mit dem verwundeten Plahuta konfrontiert. Dieser tief sogleich aus: „O, daS ist der Herr, der mich geschlagen hat.' Da seflg.stellt wurde, 'daß der Mechaniker seiner Sinne mächtig und sich der Bedeutung seiner Worte bewußt sei, so wurden der UntersuchungSrichier Dr. V t«, »er GerichlSauSkultaut Anton Radej und der Chef der Polizeiableilung Feanz Lozar der Konfrontiernng beigezozen. Die Vermutung, daß der Arm der Ge-rechtigkeit den wirklichen Verbrecher ergriff cn habe, verdichtete sich hiebei zur Gewißheit. Karos c legte denn auch später bei der Polizeiableilung, als ihm das ganze Belastungsmaterial vorgehalten wurve, «in reumütiges Geständnis ab und schilderte die Einzelheiten dcS Herganges sowie die Motive der grauenhaften Tat. Ec behauptete aber, bloß 1260 K geraubt zu haben, obgleich alle Umstände darauf h'iideitU», daß der geraubte Betrag ein« größere Summe ausmacht. Jedenfalls ist die Hoffnung be-rrch'Igt, auch i» diese Angelegenheit noch Klarheit zu bringe», da sich dcr Gesundheitszustand des G.o g Plahuta in den letzten Tagen beträchtlich gebessert hat. Weihnachtssammlung. Wir erhalten folgende Zuschrift: Da» Elen» einer beträchtlichen Anzahl von Kindern unserer KriegSinvulrden und KriegSwüwen hat di« Organisation der Kkgsivva-liden sür das slowenische Gebiet, Filiale Ciüi, ver« anlaßt diese unschuldigen KricgSopser am W.'ihnachtS-ta^e zu besch.'nken. Da aber die bescheidenen Bar-Mittel der Organisation für die gesamte WeihnachtS-bescherung zu gering sind, so sieht sie sich bemüßigt, an die bekannte Opferwilligkeit ihrer Mitbürger zu appellieren. Dic Bewohncrschrft der Stadt Cilli wird gebeten, den Bevollmächtigten der Organisation, die sich mit einem vom Stadtamte bestätigten Sam-mclbogcn ausweisen werden, an die Hand zu gehen und nach Möglichkeit ein Sche» stein beizusteuern, sei e« in G.'ld oder in Waren. Geschenke können auch in der Kanzlei der Organisation, Herreugasse 12, abgegeben werden. Evangelische Weihnachtsfeier. Kom wenden Sonntag nachmittags um 4 Uhr findet i» der evangeliichen ChnfwSkirchc wie olljährlich ein« Weihnachtsfeier der Kinder statt, zu d.r auch die Gemeinde ae? Erwachsenen und ihre Freunde au'5 herzlichste eingeladen sind. Albert Hackenbergs Weih-nachts sendet, aus d«m wir oen wesentlichen Inhalt im nachstehenden wiedergeben: Die Wichtigkeit der Vcr-zcichiung der Bevölkerung, der Gebäude und der Haustiere liegt nicht nur ans wissenschasilichem ®e-biete, insofern« uns Grund der statistischen Daten ein klares Bild über die Größe d«S Staates, di« Lebenshaltung der Bevölkerung und über die Be« fchaffenheit aller Teile des geeinigten dreinamigen Königreiches geboten wird; diese Angaben sollen vor allem die Grundlage schaffen sür eine wohlgeordnete Verwaltung, welche zur Pflege des wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Fortschritte« der Bevöl« kerung einer genauen Kenntnis der tatsächlichen Verhältnisse im Staate nicht entbehren kann. Zur AuSsührnng dieser großen statistischen Arbeit ist die Mitwillung allst gebildeten Bernse «nd aller Ge-meinde- und Staatsbehörden ersordetlich. Infolgedessen ist lau» einer im Belgrader und Laibacher Amtsblatt Verlautbarten Verordnung verfügt worden, daß alle schrislkundigen Staatsbürger zur Mitarbeit bei der Volkszählung herangezogen werden können, wogegen die AussichtSbehörden die Konlrolle der mit Nummer 100 der Verzeichnung betrauten Organe auszuüben haben. Sollte in irgendeinem Orte die Bevölkerung den Zweck der Auftchreibung sälschlich verstehen, so ist eS Pflicht der Behörden, daS Publikum dahin aufzuklären, daß die g-wonnenen Daten bloß zum Nutzen der «llgemeinhei», unter keinen Umständen aber zum Schaden des einzelnen verwendet werden. Die von den einzelnen Perionen gemachten Angaben werden niemanden znr Einsicht überlaffen und stehen mit der Sleuerbemessung und Steuerzahlung, mit der militärischen Dienstpflicht, mit Requisitionen oder mit irgendeiner neuen Belastung der Bevöl-kerung in keinem Zusammen hang«. Die Statistik wird gruppenweise und in Tabellensorm derart vor-genommen, so daß in den Einreihungen die persönlichen Einzrlheiien vollständig verschwinden. Der Druck der notwendigen Formularien hat sich insolge technischer Schvierigkelte» um emige Zeit verzögert, so daß di« ursprünglich für die vorbereitende» Arbeite i in Aussicht genommene» Termine nea bestimmt »nd verkürzt werden mußte». Trotz oller Schwierigkeiten muß aber darauf beharrt werden, daß die von de» G.meindcn bestellten Arbeitsausschüsse die vorbe-reitenden Aeberten derart beschleu nigen, daß die Aus-zeich rang selbst mit 31. Dezember 1920 vorgenommen werden kann. Ein seltsames Schaustllck. Ei» Papier. Warenhändler am Laibachec H^upiplatz teilt seinen Kunden durch einen Anschlag mit, daß cr genötigt sei, Christbaumbehänge heuer um 300 & tld«r dc» EinkausSprciS zu verkaufen. Als Begründung dielcS riesigen PreiSausschlageS sührt er an, daß er für die in Dcutjchösterreich gekaufte Ware, dre 6000 südslawische K onen kostete, einen Einfuhrzoll von 21.000 südslawischen Krone.« bezahle» wußte. Da der Kausmann mit Recht vermutete, daß die e Be-haupning den Kunden kaum glaublich vorkommen würde, hat er znm Beweise auch die Zollquittung über die ausgelegten Zollgebühren in feinem »chau-fenster ausgestellt. — Lieser Fall ist wohl geeigne-, die Herren Volksvertreter in Belgrad zum Nach-denke» zu veranlassen. Eine Statue des Kaisers Franz Iofsf. die in der Stiegenhalle de« Marburger »rcisgerichrrs a»fg«st«!It war, paßte nicht mehr ia die neue Aera. ES "gibt nämlich im SHS-Staate „och gewiss« Leute, welche sich eine Träi-e im Auge zerdrücken^ wenn sie beim Anblick eincs solchen Ltar.dbrlscÄ an die B-rgängl!chk«it allcS Irdischen erinnert werd«». Also wnrde der Franzl im Kreis gerichie vermittelst einer Hälle den wässerigen Blicken verkappter und offener DerrkmalSaubetcr entzogcr. DaS genügte aber eincm seit kurzem in Mnrbiirg uc» erscheinenden Blatte noch immer nicht; rS dürstete »ach patriotischem Ruhm und glaubte, in der Stiegenhalle des Ki eisgerichtes daS dankbarste Ob-jekt sür seine Betätigung gezunden zu haben. Sa aber Franz Joses durch keinerlei .Höh ruckI" von seinem Sockel zu heben war, verfiel das Blatt auf e>ne mit den Gepflogenheiten einer ernsthaften Presse allerdings nnverembarliche Methode. ES sprengte das Gerücht aus, daß der steinerne Kaiser zu ver-kaufen sei. und wirklich fanden sich mehrere Leute, welche di« No.tz einst nahmen und zu KausSzwecke» die Reise nach Marburg unlernahmen. Die H;nm bcim KreiSierichte machten natürlich zuerst große Au.,,n, als st- gefragt wurden, wie hoch sie den Kaiser Franz Josef einschätzen; da sie aber augenscheinlich zumindest ebensoviel Humor besaßen wie da« betreffend« Blatt, so schickte» »ie die Kauflustigen in die Redaktion, damit diese ihnen die Reisekosten vergüte. Jioilkleidung flle orthodoxe Geistliche. Einem Beschlusse de« serbischen Patriarchat» zusol^e dürfen die orthodoxen Geistlichen außer Dienst di« übliche bürgerliche Kleidung tragen, doch muß sie an gewissen Besonderheiten den geistliche» Stand erkennen lassen. > Tausend Kronen Trinkgeld. Aus Linz wird tenchict: Der Huisabntmt Peter Buch»baum besuchte daS hiesige Kolosseum, wo er sich betrank und derart exzedierte, daß er zum Verlassen deS Lokales aufgefordert wurde. Um zu protzen und zu zeigen, daß er kein armer Mensch sei, gab er dem Garderobier, d«r ihm di« Garderobe brachte, eine Taus«ndkron«nn»te mit den Worten: .Da Haben'S den Fetzen!" WiN schall nnd verkehr. Die umgetauften Lloyddampfer. Der Triester Lloyd hat die vom vormaligen österreichischen Lloyd übernommenen Dampfer umgetauft und zwar: Austiia in Romolo, Baron Beck in Aven» Nummer 10!) tino, Btnon Druck in Pala'ino. Baron ©all iii Cuirinatf, Brunn in C.lio, Giblonz in Tevere, Habsburg in Remo, Innsbruck in $l(|u:(tia, KatlS-bad in Cimpi doglio, Merau in Merano, Prinz Hohenlohe in Trentv, B ndodona in Tracia und Wien in Vienna. Zvei re>ierba'.ile Schaff« erhalten die Namen ESquiluio und Binuivalc. Bahnlinie Gottschee Brod Moravlee. Die Herten Dr. Ribar »na Trinasti haben den Bautcnminister ersucht, darauf einzuivirk-n, daß so bald als möglich die Ei'cndahnlinie Gottschee-Brod-Moravice ausgebaut werde, damit Slowenien eine Verbindung mil der Fiumaier L nie und damit mit dem Hasen von Ba>oZ und Biccari erhalte. Die Länge dieser neue» Linie würde kaum 3"> Kilometer betrage,'. Verband der Produzenten und Ex porteure der Forstindustrie J>' der letzien Rummer der Jugosluvensla Suma wird vorge-schlagen, einen Verband der P odiizcnten und Ex porlcure von Holzmalerial zu schaffen, welcher den Zxeck häite, aus dem Weltmarlte gemeinschaftlich aufzutreten. Das Holz ist n»ser flarfjtec Ausfuhr» ortikel: trotz.em ist vielleicht keii e einzig« Branche derart desorganisiert m>e gerade diese. Jasolgedefsen wird sie naiürlich von ausländischen St_>ufl nun in jeder Beziehung au»geniitz'. D shalo wäre eS w'in schenSweil, daß es zur Gründung diese» Verbandes käme . Geschä^tseröffnung Herr Edu-nd Legat in Mai bürg hat in der Siovcneka ul'ca 7 (jiüher Burggvffe. neben Wögerri) e » ^pez algeschäst für Schreibmaschinen und Zubehör e'öss>et. Daselbst weiten Schieidmaschinen auch in Reparatur ge« genommen. Die Umsatzsteuer bei der Ausfuhr. Der Finanjmiulster hat unier Nr. C 77 462 angeordnet, daß der Goldkur« b>i Zahlung der Um fatzlieuer bei der AuSf hr aus dem jiöiigreiche SHS vom 6 November 1920 on „al pari" jenem oev Silbei» zu hallen sei. Nrm.ns des KnrSnntec» schiedeS gezahlte höhere Bel»äge haben die Zolt-ümter den Parteien zurück zu ci statten. Damit ,st zugleich die Frage giregelt ob die 50proze> tige Ec-höhnng sür Aussuhrziue tut Namen der Umsatzsteuer in t«old voer in Silber und linier weitem Agio zu zahlen ist. Eine Eternit.FadrtK in Jugoslawien. Wie Jugoslavei »ti Lloy» melde«, w.ilt Ge..eral> direktor Ro ert Fischer der Firma Halschek zur Produktion von Eternit in Agram uu» Vfirgt mir den dortigen Industriellen nnd Banken Befyn chungeu zur Glüudmg eine. Eteriiitsabrik in Aqr>un. Die Unterhandlungen sind nahezu günstig abg«schloss:i:; bmnen kurzer Zeit soll zur G ünoung einer Gesell schast mit einem Anjaagskapiial von 30 biß 60 Mil» lionen Kronen geschritten werden. Ausfuhr von Lämmern. Da» wirtschaftlich finanzielle Komiiee hat die Ausfuhr von Lämmern aus unserem Staate verbo'cu. Freie TabaKausfuhc aus SHS. Wie auS Belgrad gemeldet >v rd, verfügt die Mo opot» Verwaltung über grcße Reserven verarbeiteten Tabak besserer Sorten, weil hierzulande meist schwächere Tabaksorlen geraucht, die lrtz-en Ernten aber vor-wiegend Tabak guter Qualität ergeben haben. Zn> folgedessen wurde beschlossen, die Ausfuhr bis 100 WaggonS zu bewillige". De Ausfuhr ist zollfrei. Getreideausfuhr nach Belgien. We aus Belgrad gemeldet wird, wurde zwischen der belg schen Regierung und der unsrigen ein Beriraz abgeflossen, demzufolge Getreide in einer von der Belgrader Regierung gestatteten Menge nach Belgien verkauft werden kann. Melasse. Der Finanzminister hat angeordnet, daß die Melasse al» Artikel zu betrachten sei, der bereit» unter Verbot steht. Die Verteilung der Melasse wird die Generaldireklion der direkten Steuern vornehmen und dabei in erster Linie auf solche industrielle SpiritnSfabriken Rücksicht nehmen, welche nur aus Verarbeitung von Melasse einge-richtet sind, und auf Preßhesefadriken. Erst dann wetden auch andere Industrien beteilt. Der Preis der Melasse (50# polar, und Dichtigkeit 42" Be) witd mit 120 K für 100 Kgr. festgesetzt. Für FütterungSzwecke wird Melasse vorläufig nicht vcr-adsolgt, sei denn daß die Beradsolgung vertragsmäßig festgesetzt wäre. Die Einfuhr von Zichorie. Die Einsuhr von Zichorie au« Polen ist geNattet. Die Ssseker Kammer Hot »in Verzeichnis von Adressen pol-nischer Produzenten. gllckerrübenbau. Der ErnShrungSminister erließ unter 14.661 eine Verordnung über den Veikehr mit Zuckerrüben, welche anordnet: Der Cillier Zeitung Anbau von Zuckerrüben ist feei. Der JahreSertrag ist ledigl-ch für die Znckeree^ug'li'g zu verwenden und bildet ohne ausdrücklich: Genehmigung d^S Ministeriums keinen Handelsartikel. Dec Produzent muß all« Zuckerrüben einheimsen und darf sie nur jenen heimschen Fabriken abtreten, mit denen er einen Vertrag hat. Der Pcei» wird im Vertrage festgesetzt. Eine Ausnahme hievoit bilden di? Itaatö-domänen. Auch jener Produzent, welcher keinen Ver-trag mit einer Fabrik bat. muß seinen Ectrag an Zuckerrüben einer heimisch'n Fabrik zum höchsten Preise, den diese vertragSmäß'g zahlt, abtrete». Ohne besonderer Bewilligung ist jede andere Ber» Wendung der Zuckerrübe, ins^esondete zur Erzeugung von Zichorie, Alkohol u. et. verboten. Dawider-handelnde werden mit Arrest bis zu einem Monat oder Geldstrase bis 301 Dinar bestraft. Deutschlands gucklerernts. Im wui» schastspolilischen Ausschuss: deS R.:chZ-azc» machte Koaimerzienrat Uatuchi M.lleilungen über die Zucker» ernte. I n vo.lgen I ihren betrug si' knapp 14 Millionen Zjnuiic. Z i diesem I ih>e dagezen be« trug sie 23, vielleicht togar 24 Milio rn Z-ntaer. Dies genüge süc die B.'Sü.fniss' de! L>n»es. E »e weitere Steigerung bri^ze d^n Z'i pi ift näher, da Deutschland Zickec ausführen und einen Teil der Einfuhr ausgteichen könne. Ein neuer Bilkanzui Berlin Kon stantinopel. A i der eucopu,ch >t Koitferenz zur Regelung zur Fih'plä-ie in Bern wurde die E n-führung ein'» neuen Bil'auzng s Berlin Äolistanti-nvpel inj Auge gesaßt. Diefer Z»z soll von Zon m r nächsten I ihres alt in B rk'hr gesetzt werden und üd?r Dresden, B^denbach. peag. Brüa >, Pceß-bürg, Budiprst, Belgrad, Rtsch und ntch Konstanlinopel jil^rett. B)n Nisch soll eine Adzwei-gung über Salouiki nach Athen verkehren. oesterreichisch ungarische Bank. In der am 2ü. November unter dem Borsitz.de« Gouver-neurs Dr. Alexander Spitzmüller abgehaltenen Sitzung des GcueralrateS der österreichisch ungarischen Baut wurde die Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung sür den 1Z. Dezember l. I. beschlossen. Dieser wird den ülntrag unterbreitet werden, die Fortsühtung des Bank- und Hypolhekar-^«fchäfltt auch nach Äolaui deS Dantp^viieginmS gemäß Äet. 107, Abs. 3, der Bankstaluten zu be-«chltegen. Ein nsuz? Hafen in der Ostsee. Aas Berlin wird gemeldet, d.»ß Maldourg in O.'ipreußen zum Hifen a'iSgebaal wird. Die Wlederauf^tahmi d»s deutsch*» Schiffsverkehrs mit England. Seit einiger Z-lt besteht wieder ein regel n iß:g?r Oampferverkehr zwiiche» Bremen—Hatl ui» um zekehrt, den eine deutsche Reederei mit deutschen Schiffe» .unterhält. Hull >lt bekanntlich an ser englischen O tki te der wichtigste Hafen für Nordengland und da» Mittel-englische I.sustriezentrum. so daß diese Verdmounz sür die W ederauj-tuhme deS Htndelsaertehce» mit England eine au^cvco:ntliche Bedentung gewmnea wird. Vermischtes Bon derdentschenSpracheinIapan. Der Professor an d r Tokioer Universität, der Mis> sionSpater D-. vrhlmmn, schreibt in ei.tem Briefe, den die Kölnische B^lkSzeiiuig wiedergibt, daß dte philosophische Fakultät der kaiserlichen Uiiversität beschlossen hat, thn als ordentliches Mitglied in daS Prosessorenkollegium aufzunehmen, während er bisher nur der Lektor der deutschen Sprach: war. Die Ernennung erfolgte an dem Tage, an dem Pater Dahlmann vor 25 J,i)cen den Wissenschaft-lichen Boten der asiatischen Kaliurvelt mit einer Forschungsarbeit betrat, die ihn nach Iidien führte. Bei Ausbruch des Krieges übernahm dann Pater Dahlmann das deutsche Lektorat an der Universität. Dte Zahl der deutsch lernenden Studenten wachs im Knege von Jahr zu Ithr. Die acht kaiserlichen Odergy'nnasien, die allein in ihrem Reisezeugni» da» Recht zum Eintritt in di« Universität g'ben, hörten nicht aus, die deutsche Sprache zu heben und zu pflegen. Ja, das Deutsche wurde noch nach der Niederlage Deutschlands gleichberechtigt dem Engli-schen zur Seile gestellt. Die medizinische Fakultät z. B. verlangt als Grundlage Kenntnis der deutschen Sprache, ebenso die Rechtabteilung der juristischen Fakultät. Die Zthl der SlaatSgyinnasien wurde dann von 8 »us 12 vermehrt und demgemäß auch die Zahl der Staatsprofessoren sür deutsche Sprache. Im Jthre 1919 lernten hier 2480 Schüler, im Stile 5 Jahre 1920 schon 2720 Schüler Deutsch. Der deutsche Kurs au der staatlichen Handelshochschule in Tokio zählt so viel deutsch Studierende wie die Sprachkurse der anderen sremden Sprachen zusam-mengeno nmen. Mode nnd T a n z. ES ist begreiflich, daß die Auswüchse der Oamcnmode, welche sehr oft in arger Weife die B wegungsfähigkeit der Damen be-einträchligen, auch auf die Tanzkunst rückwitken. Die nun in Englaud und F-ankreich an'zckvmmene Mode der tiefen RückenauSschnilte bei den Bald- und G.selljchaslSkleidern hu, wie der Vorsitz nde deS B-rbandcZ dee englischen Tanzmeister C H. Tay?or wenigstens versichert, eine förmliche Revolution im BMaal hervorgerufen. Wegen dielet Mode müssen die Herren davon absehen, ihre Dame aus die vor-geschriebene Art zu führen: der Dame die Hand auf ihren entblößten Rücken zu lejen, anderecfeilS würd« auch der Fiackäcmel deS Tänzers nicht ohne ausgiebige Pider-puren davonkommen. Da man iibersie» jetz» im Ballsaak k ine Handschuhe mehr trägt, hat sich tte Sitte elitgebür.,er'. daß der Herr seine rechte Hand über die linke Hlisie seiner Dame legt, während sie ihre rechte Han» hochhebt. Da der Herr bei dieser neuen Htndstellung nicht in der Lage ist. se'ne Dime sicher zu fahren, mußten Tänze gesnnden werden, bei w'lch.n eine solche Sicherheit niä)t erforderlich ist. Die neuen Tinze, welche in der kommenden Saison getan;t werden, sind einfach, leicht und langsam. Logtr öltet« Damen sollen, so sagt der Tan;me ster, mit Genuß und ohne E^mädung zwanzig oder mehr dieser ueuen Tänze hintereinander tanzeit köinen. tzingeseidet. Die Uucinigkeil unker den Friseurru. Aus die vielen Aufragen dcS PablikamS. warum unter den Cillier Friseuren bezüglich der Preise und der GeichäflSstunden keine Einigkeit besteh«, mögen die nachstehenden Zeilen als Aufklärung dienen. Im Mai dieleS Jahres hatten die Friseure in einer Versammlung einstimmig den Beschluß gefaßt, die Geschäft; an Werktagen von 7 b?S 12 Uhr vor-mitlagS »nd voi 1 bis 7 Uhr (an Samstagen bis 8 bezw. halb 9 Uhr) nachmittag» offen zu halten. Aber beschließen «nd ansführeu ist zweierlei. Manche Ftiseure stückeln eine Halde Stunde wm.,,ug» vor Beginn und abends nach Schluß eigenmächtig dazu, ohne Rücksicht daraus, ob es eiwaS zu tun gibt oder nicht. Andere halten ihr Geschäft unter dem Borwande der Reinigung auch an Sonntagen offen und lassen die Kunden durch einen Seiteneingang hineinspazieren. Selbstverständlich ist die „ReinigungS-Tixe^ ent-sprechend hoch geschraubt, denn die Umgehung deS Gesetzes halte keinen Reiz, wenn sie sich nicht rentiern würde. Und die Kunden sind groß>nütig, sowie die Behöide auch. Daß jedoch eine solche Handhabung deS Gesetz"« nicht nur im Frisenrgewerve, sondern auch im Publikum die Moral ausS schwerste er-schütte«, daS wird vielfach übersehen. Vor kurzem hätte eine Frifeurverfammlung stattfinden sollen, um den eingerissenen Unzukömmlich-leiten entgegenzuwiiken. Aber diese Sitzung verlief ergebnislos Denn erstens hatte der dazu eingeladene Dr. Fohn sich geweigert, sein Erscheinen zuzusagen, und zwetlenS waren von den Friseuren selbst bloß die Hälfle gekommen. Es bleibt deshalb nicht« an-dereS übrig, als daß die Regierung mit Energie einmal diesen Zuständen ein Ende bereitet. Im Sinne des Gewcrbeprogrammcs muß auch in Cilli eine starke Fachzenossenschast gegründet werden, welche die Macht und den Willen hat. im Friseur-gewerbe di: Besolgung der Gesetze und die Einhal-tung der Disziplin zu erzwingen. Läßt die Regierung den Dingen freien Lauf, so wird sich niemand wundern dürsen, wenn die von der Unordnung am schwersten betroffenen Frijeure»znr Selbsthilfe schreiten. So — oder so! (Unterschrift.) Sie leiden an rheumatischen gich-tischen Schmerzen? Einreibungen mit geller» echtem Elsafluid sind förmlich eine Wohltat! 6 Doppel« oder 2 große Spezialflaschen 42 K. Staatlich: VerzehrungSsteuer separat. Sie brauchen ein mildes verlätzlichrs Abführmittel? Feller» echte Elsapiüen erfüllen ihre Pflicht! 6 Schachteln 18 K. Ztgocianer Bcust-und Hustenlast 1 Flasche 9 K. Magenstätkende Schwedische Tinktur 1 Flasche 20 K. Packung nnd Porto separat, aber billigst. Ea^en B. Feller in Stubica douja, Elsaplatz Nr. 335», Kroalit". Nummrr 100 »Gemse« Verlanget überall nur die echte »Gemse Gemsenseife Erste Marburger Seifenfabrik (vormals C. Bros), Maribor. 11) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedwig «Lourths-Mahler. Neben dem Pistolentasten lag cttt Zettel. Da-rauf stand in unsicheren Lchliftziigen, wie in Eil« hingeworfen: «£' bt »ohl, verzeiht wir. wenn ihr könnt. Grüßt Lotte. Äuch sie soll mir verze hrn. Ich sühne meine Schuld nnd bezahle sie nnt meinem Ltben, Gott mit euch." Dagmar nahm den Zettel an sich. Ein hei der, bitterer Zug q,nd sich nm il.ren Mnnd. Dieser Tod war eine Feigheit, eine Flucht. Nachdem Axel von Schön»»» sich und seine Familie ruiniert hatte, ollk'dings untelstützt von seiner un-verständigen F>au, schlich er sich se^ge auS dem Leben, weil er dic Konsequenzen seiner HandlungS-weise nicht tragen wollte. Seine Angehörigen über-ließ er einem ungewissen Schicksal. Dieser Gedanke verhärtete Dagmar» junge Seele und verschloß sich einem weichliche» Erbarmen mit dem Selbstmörder. Zhr nächster Gedanke galt ihrer jungen Schwester, die ahnungslos in der Pension weilte. Aber lang« konnte sie sich diesem Gedanken nicht hingeben. Ihre völlig haltlose Mutter fiel neben der Leiche ihres Gatten in Ohnu-ucht. Was nun folgte, daS hätte D^gmar später nicht zu beschreiben vermoch». Sie sühlle nur, daß si« nicht zusamnienbrechen du, sie, daß sie jetzt ein-stehen mußte sür daS. wa» nun zu geschehen halte. S'« war eine junge Dame, die bisher »>vm Leben in jeder Weile verwöhnt worden war und die nie den Ernst des Lebens kennen gelernt hatte. So stand sie dieser Katastrophe ganz unvorbereitet gegenüber. Aber dte Notwendigkeit ist eine gute und strenge Lehrmeistern. Sie löst in den Menschen Fähig? iten, die er sich kaum zugetraut hc>t. Halb instiktiv gab sie die „öligsten Befehle. Der Arzt mußte herbeigerufen werden. Man schickte den Chans, feur mit dem Auto zu ihm noch der Stadt. Zhre ohnmächtige Mutter ließ sie aus ihr Schlafzimmer auf den Divan legen und übergab sie der Obhut ihrer Zofe. Dagmar hatte keine Zeit, sich mit ihr zu beschäftigen. Zuviel stürmte auf sie ein. Alle wandten sich ratlos an sie. Eich zur Ruhe zwingend, gab sie Befehl, nach, dem sie daS Zimmer ihres Stiefvaters vorläufig verschlossen hatte, daß unten die Festräume so schnell als möglich in Ordnung gebracht wurden. Alle Spuren des Festes sollten verwischt werden, weil sie wie Huhn ans die traurige Katastrophe wirkten. Dann eilte sie in ihr Zimmer und entledig!« sich ihreS F'stkleideS. Lchmll warf sie das schl'ch-teste, dunkelste Gtward drüber, daS sie in ihrem Kleiderschrank sand. ES war j,tzi nicht daran zu denken, daß sie zur Ruhe gehen konnte. Als fk sich uwijcflfibu hall«, begab sie sich wieder zu Ihrer Mutter, die zwar ans ihrer Dlji». wacht n»rächt war, abcr in ihrem Jammer duich- gtschig war und die Ber. winuvg noch erhöhle. Endlich kcm der Arzt. Er konstatier«? den sofort eingetretenen Tod des Herrn vu« Schönau in d berichtete Dagmar, daß er die Meldung te« Chauffeurs gleich deu Be-lördcn weitergegeben hol«. Tann führte ihn Dagmar zu ihrer Multer. Diese war erneut in einen Weinkrainpf verfallen. Der Arzt traudie sofort bcnihigente Miliel an und xab ihr schließlich «i» Schlaspulver aus Dag. mors Wunsch. Diese konnte daS Weinen und Jvwmein der Mutter nicht mehr anhören. Als die Mutier dochiuh'gei wurde, sagte Dagmar: .Soll ich Lotte »ach Hause rufen, Mama?- Frau Ellen fah zu ihr aus. «Tue, was du willst, ich weiß nicht, was ich beschließen soll. Wir dürsten ohnedies nicht mehr imstcnde sei», die Pension für sie zu bezahlen." Frau Ellen saß:« sich verzweifelt an den Kopf. »Muii ÖC.i, jlUCi iuii vuiu wiikuch Bettlet geworden? Ist nichts mehr für uns zu reiten?" «DaS müssen wir abwarten, Mama," er-widert« die Komtesse leise. Ihre Mutter fuhr auf. „Wie e»u Nur su lvhig sein kannst! Hast du gar kein Herz sür mich?" Ein Zucken lief um DagniarS blassen Mund. Die Multer dachte nur an sich. »WaS hilft daS Weinen und Jammern, Mama! Siehe zu, daß du einige Stunden schlafen kannst. Du wirst dann den Dingen gefaßter gegenüberstehen, und dann wollen wir beraten, waS zu tun ist.' Stöhnend sank Frau Ellen in die Kissen zu« rück und Dagmar ging hinau». Die Nacht verging für sie unter taufend Auf-regungen, während ihre Mutter schlief. Al» der Morgen anbrach, war von der Dienerschaft daS HauS wieder in Ordnung gebracht worden. Die Herren vom Gericht kamen und stellten einwandsrei Selbstmord fest. Nun konnte der Tote aufgebahrt werden. Der Gartensaal, in dem man bis nach Mitter-nacht getanzt hatte, wurde zur Aufbahrung de> Verstorbenen zu»echt gemacht. Auch dafür miiß^e d'r Komiefs« Bestimmungen geben. Der Arzt haue ihr abgenommen, daS Nötigst« in der Stadt ,u b«. sorge», waS bei einem solch,n Falle nforderlich ist. Dcklor Hürtling war seu lai'gen Jahren HanSa,zt in Selönau »nd hielt es für leine Pst ch«. die Kenn»sie nach Kiäs>e» zu unterstiiyru. Wahrend d e »ujbahrung stattfand, h.,tt« Dag-war endlich ?i e ruhige Siunde für sich. Sie waif sich in ihrem Zi«m«r e» schöpf» in drei Sessel und versucht« nun erst ei- mal ihr« G danke» zu mdnrn. Uud da wachte sie sich klar, daß si^ Biro» itoisf Mitteilung wache» mußte von dem, was geschehen war. Er soll!« es, wen» irgend uiöglich, von ihr selbst erfahren. So setzte sie sich seufzenv an ihre» Schreiblisch und sah n it bre»vcnd • 1« reicher Auswahl bei Maria lSauingauner Herrengasse Nr. 25. Miose, Ratten, Wanzen, Russen Erzeugung und Vensand erprobt radikal wirkender Vertiignngsmittol, für welche täglich Dankbriefe einlaufen. Gegen Ratten n. 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Seile 8 Eillier Zeitun., N-immn 100 3 SiQck Lang- Strickm aschinen je 1 Stöck Nr. 10, Nr. 7 u. Nr. 6. fflr Stmmpf- und Indnstripstrickerei geeigne*. Die Maschine Nr. 7 ganz neu, die andern zwei sehr gut erhalten, sind sofort preiswert zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 2f,6i« Amerikanische Nähmaschine (Ringscbiff), Bilder, Spiegel, Hansapotheke, Gaskocher, Petroleumofen etc. zu ^ et kaufen. MikloäicSeva ul. 5 parterre rechts (Hermanngasse). Ein sehr schöner Puppenwagen 2 komplette Reißzeuge, 1 Knaben-mantel^Dreiviertel-Geige m. Kasten, 1 Paar Babyschuhe und mehrere Paare guterhaltene alte Schuh«» zu verkaufen. Zu besichtigen beim Hausbesorger, Krekov trg Nr. (5. --- s; Die Cillier Kolonialwarengesellschaft Union in Celje gibt hiermit dio traurige Nachricht, dass ihr verdienstvoller Gesellschafter, Herr Gustav Stiger Grosskaufmann am 15. Dezember durch den Tod entrissen wurde. Sein Name wird in dem Unternehmen unauslöschlich bleiben, da der Verewigte ein stets treuer Anhänger und Förderer war. Celje, am 15. Dezember 1920. Nett mObl. Zinnrer mit Verlegung bn zwei Fräulein event, an zwei Studenten zu vermieten. Daselbst iit Mittag- und Abendtisch zu vergeben. Adnsse in der Verwaltung des Blatt*?. 26626 Neuer Anzug Grösse 46, zwei Paar Herren«chohe Nr. 39 und 41/42 und ein neu r, sehr schöner Siockscbirm zu verkaufen. Zu besichtigen beim Hausbesorger, Krekov tig Nr. 6. 2# ••SS? ■« - ^"Cvf.. I Einladung. Die Direktion der Fabrik chemischer Produkte in Hrastnigg beehrt Hielt, die Herren Aktionäre tu der am 29. Dezember 1920 am A Uhr nachmittag in Cilli, Kparka^e-gebttade, stattfindenden Ordentlichen Generalversammlung Tagesordnung : einzuladen. A. B. Betreffend da» Geschäftsjahr 1918 : 1. Bericht der Direktion. S. Bericht der Bücherrevisoren. 3. Erteilung der Entlastung. 4. Verwendung de« Reingewinnes. Betreffend das Geschäftsjahr 1919. 1. Bericht der Direktion. 2. Bericht der Bücherrevisoren. 3. Erteilung der Entlastung. 4. Vorwondung des Reingewinnes. 5. Aenderung der Statuten. 6. Wahl de» Verwnltungsrate«. 7. Wahl der Revisoren. S. Anträge. Dio Herren Aktionäre haben ihr Stimmrecht bei Her Generalversammlung durch eine Bestätigung über dio mindestem drei Tage vor der Generalversammlung beim Vorstande in Hrastnik erfolgte Hinterlegung der Aktien nachzuweisen. Hrastnik, am 14. Dezember 19SO. Fabrik chemischer Produkte in Hrastnigg. Perfekte II ausschneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen. Olga Kremet, Nikolaiberg Nr. 27. Gelegenheitskauf! Automantel russischer Waschbär - Schoppenpol* bat billig abzugeben Franz Karbeutz, Kralj Petrova cesta Nr. 3. Wcihnachts-GelegeiiLeiukäul^ ! Neuer wattierter Damenmantel schwarze» Schafwollkostüm, Stoff, Tnlot, Pelz und Diverses. Caukar-jevn ulica Nr. 7, 2. Stock links. Violine Zither, Staffelei, Uh», Garnitur m t Perlmutter eingelegt, zu verkanten. 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