Oaibacher Zeitung. Nr. 140. Pri>numela»i«n«prei«: Im «omptoir ganzj. st. ll, halbj. fi. 5'5U. ssür dic », si. ,5, halbj. 7'5l>. Freitag, 21. Juni. Insertion»«ebül! Für lllin« Inserate bi« ,n 4 Zeilen «l kr,, gröhne pl. Zelle y lr.; bei öfteren Wiederholungen pl. Zeile « lr. 1878. Alntlicher Theil. <> Der Finmlzminister hat den Steuerinspektor Franz Sommer egg er zuni Stelier-Oberinspektor für dm Bereich der Finanzdirection in Klagcnfurt eruannt. Nichtalntlicher Theil. Die Vollendung des AusglcichSwertes. , Mit l!','.» gegen 70 Stiminen hat das öster-lelchischc Abgcordnclcnhaus m seiiler letzten, am 17. d. M. M)lUllttl'n Sitznng das Eiuführuugsgefetz zu dm /-usgleichsvurlageu ln dritter Lesllng genehinlgt und Mmit das große nlühevolle Ansglclchswerl vollstän-^ nledigt.' Wol steht der Beitritt des Hcrren-^uses zu den» Einsührnngsgefetze noch aus, docy wird t^'sM'e z^^^llui^ schon in den nächsten Tagen erhell. Unter einem hat das Abgeordnetenhaus am ^.- d. die Vcrtagilng seiner Sitzungen beschlossen. ' ^mziell wird diese Vertagung erst angekündigt wer> ^n, wenn auch das Herrenhaus mit seinen Arbeiten «u lH,l^ ^ H^^^ ^.j^ >,^ ^,^^. Fcrienpause ein M eine parlanientarische Action, welche zil den dent-, ur'oigsw, iit der zwar noch jnngen, aber stürulisch ^'lv^'gten Versassungsgcschichte Oesterreichs zählt. Hie „Presse" widmet derselben den nachfolgenden, "lN'Nl geschriebenen Epilog: . „Es war ein hartes, mühevolles Stück Arbeit, ?us unsere gesetzgebenden Faeloren im vereine nnd ^ Kampfe init der Negierung während der letzten Mre vor sich brachten. Mitten in den unheilvollen ^Nenteonfliet uud milteu in die dringliche Sleucrreform, iwri Fragen, welche ohnehin alle öffentlichen und pri-"^tcu IlUeressen lebhaft berühren, wogte der Ans Mchssttcit hiueiu mit feineil slaatörechllichen und l^anzielleu Erregungen, init seineil politischen und Wuualeu Zerwürfnissen und mtt der leidenschaftlichen Erbitterung der Gemüther, die er leider im Gefolge Mte. Mehr als gclvöhnlicher Austreuguug der geistlgcu ^lifte bedürfte es sowol auf Seite des Ministeriums ^e auf Seite des Parlaments, um des gewaltigen Mjes, der in den Ausglcichsgefetzen sich anhäufte, feister zu werden. Von Tag zu Tag schienen neue , UMierigteiten, ueuc unlösbare Diftercnzcn der ge-Vtcu Verständigung iil den Weg zu treten. Das ^"ßtrauen, dieser bitterste Feind jeder gesuudeu Staats-^Wicklung, setzte sich pilzartig au die ersten wie au die letzteu Triebe des Ausglcichsstammes au, und diesseits wie jenseits der Lett ha drohte eine fortgesetzte Neihe von Krisen, nicht nur den Ausgleich, sondern dcu Staat selbst ins Wanten zu bringen. „Je tiefer aber die Erschütterung war, welche unser ganzes politisches Leben hierbei erfuhr, desto befriedigter dürfen loir nun auf das Resultat der Ausgleichsverhandlung zurückblicken. Vorerst wollen wir eonstatieren, daß eben durch den Brudcrtampf, der zwischen den beiden Reichshälftcu geführt wnrde, weder der Kredit noch das Ansehen der Monarchie ernstlich gelitten haben. Im Gegentheile hat das Ausland nur die bessere Einsicht von dem unzerreißbaren Interefsen-bandc gewonnen, dnrch welches die beiden Reichs-Hälften seit Iahrhnndcrten nnd für immer miteiuauoer auf das innigste verbunden sind. Ohne Rückhalt wurdeu bciderfeits die inneren finanziellen Schäden aufgedeckt, und ohne Scheu wurden aber auch gegenseitig die wirthschaftlichcu und politischen Kräfte gc-mes'en. Das führte nur zur erfrculichcu Wahrnehmung, daß keines der beiden selbständig verwalteten Staats» wcscn durch den ersten Ausgleich in seiner materiellen Enlwicklnng gehemmt, daß vielmehr Oesterreich und Ungarn im Lause des letzten Jahrzehnts in der Ordnung des Staatshaushaltes uud in der wirthschaft-licheu Regeneration wesentliche Fortschritte gemacht haben. „Eine strenge uud geuaue Prüfung jener Uebel-stände, welche sich in der Zoll» und Steuergesetzgebung beider Reichshälften heransgebildet hallen, führte nur zu einer gewiß erfolgreichen Modification der bezüglichen Gesetze, nud durch die Feststellung des nenen Bantstaluts wird, trotz der dualistisch geformten Manipulation, doch die einheitliche Leitung wie die einheitliche Währung aufrecht erhalten nnd zndem die eigentliche Banilhätiglcit für die Kredilbedürfmsse der Bewohner beider Reichstheilc besscr verwerthet, als dies innerhalb der bisherigen Privllegiumsstellung der Nationalbant drr Fall war. Das Stich- und Schlage wort der „Mehrbelastung", von welchem vielfach cm start agitatorischer Gebranch gemacht wird, hat mi Lanfe der sachgemäßen Discussion, welche dcu einzelnen Gesetzvorlagen zntheil wurde, immer mehr an wirt licher, merttorischer Bedeutung verloren. Die Ziffern dieser Mehrbelastung haben, je nach Absicht und Zweck einzelner Redner, um viele Millionen Heruni variiert und vagicrt. Positiv und endgiltig wird sich erst nach dem Iuslebeutreteu der einzelnen Ausgleichsgesetze das fiuauzielle Ergebnis derselben beurtheile» lasfen, und wir glauben dcu tommcuden Dingen nicht vorzugreifen, wenn wir fchou jetzt .die Behauptung aufzusprechen wagen: weder Oesterreich noch Ungarn werde ..die Wirkung des neuen Ausgleichs in ötonomischer^Be ziehung zu bedauern haben, die „Mehrbelastung" wird sich hier wie dort als ein Mehrerträgnis uud - vorausgesetzt, daß die Steuerreform rafch uachfolgt — auch als eine wahre Entlastung für den einzelnen Staatsbürger crweifen. „Was jedoch mindestens ebenso hoch als das factische Resnltat der AusglcichKverhaudlung anzuschlagen ist, das ist der moralische Erfolg derselben, die Thatsache des wiederhergestellten innern Friedens. Derselbe wurde zwar durch einen Streit, welcher über zwei Jahre dauerte, theuer genug ertauft. Aber so heftig auch dieser Streit von und zwisHen den Parteien geführt wurde, so haben sich doch mmitte dieses erbitterten Kampfes die Ansichten über den Bestand uud über die Weiterentwicklung des dualistischen Staats-sistcms so bedeutend getlärt, daß für die nächste Ausgleichsperiode wol mit gutem Grunde eine raschere und noch innigere Verständigung über die gemeinsamen Angelegenheiten erhofft werden kann. „Selbst das unglückliche Zusammentreffen der beiden wichtigsten Tagesfragcn, des inneren Ausgleichs und der auswärtige» Verwicklung, bat dazu beigetragen, die Nothwendigkeit einer festen Gestaltung und einer einheitlicheren Vertretung unferer gemeinsamen Reichsimcresscn jedem Patrioten tlar vor Augen zu stellcu. Unsere diplomatische Action in der Orientsrage war in der That durch die Rücksicht auf die eigenthümliche Formation unferer parlamentarischen Vertretungen in hohem Maße schwierig geworden. Wenn die Reichsrcgierung erst in letzter Zeit sich zu einer offeneren Darlegung ihrer Orientpolltil und zu einem entschiedenen Auftreteu in dieser Politik entschlossen hat, so wird man im Inlande die Motive hierfür un Hinblicke auf die Delegationen und auf die eben vollendete Ausgleichscampague wol hinreichend zu würdigen wifsen. Aber auch das Auslaud wird das Gelingen unseres Ausgleichswerles gewiß mit großer Befriedlguug begrüßen. Denn nur ein innerlich ge< kräftigtes Oesterreich kann auch uach außen hin seinen Einfluß und feme natürliche Machtstellung m vollem Maße geltend machen." Uebereintunjt zwischen England und Nußland. In cntfchicdenem Gegensatze gegen die anderweitig festgehaltene Behauptung, daß bindende Abmachungen zwischeu England und Rußland vor dem Kongreß Jemlleton. Cine geographische Entdeckung in Ventschland. den "^ "Augsb. Allg. Ztg." berichtet über eine ans h«,. ^Ntgstcu Tagen stammende geographische Entdeckung, h. k" Dbjckt uicht etwa im hohen Norden oder nnter l^ Tropen, sondern in Deutschlaud, im Schwaben» in'^ zu sucheu ist. Es haudelt sich uämlich um deu ^Mueis einer Bifurcation, d. h. eines Falles, in Tb?/'" "" Fluß ciueu größeren oder geringeren c>/u seiller Wassermenge nnmittelbar an ein anderes ^"Mbiet abgibt. Bisher kannte man in Europa nur t»i»^ ^lfurcationcn, von welchen die eine Lapplaud, ^ andere Niederdeutschland angehört, wo bekanntlich ei, s und Weser dnrch die Gab'elnng der Haasc mit H'""der iu Verbindung stehen. Nnn ist auch der I "Hweis erbracht, daß Rhein und Do nan schon »l)sl ^'lM eine geheime Verbindung eingehen, bevor ^ der Ludwigstaual die Wässer der Regnitz nnd "UM vereint. fli^ Zwei bis drei Meilen uuterhalb Immendingen hi),? k Duuau über eiuen zur Inraformation ge-'yte?en Kaltfclfen, in dessen Spalten ein großer Theil 1i/ Gewässer versinkt. Von diesem Versininngsgebictc ein! feilen entfernt kommt uuu die Aachqnelle unter u,?l? yümlichen Verhältnifsen zum Vorscheine. 'Nämlich ^lcick u'lbm' "'" Südfuße eiues uördlich vom Städtchen tzh^, wegeilen Berges steigt sie aus mehreren breiten u,,d " des Kalksteines vertical aus der Tiefe ans,' ^asi^l" ersichtlich unter starkem Drucke, da das hohe» ^'."' gewöhnlich hügclartig emporschwillt, bei '" "iasserstande aber sich fast wie ein Spring- brunnen erheben zu wollen scheint. Von diesem mehrere hundert Fuß tiefer als das Versiutungsgebiet des Donauwassers gelegenen Quellcnsec aus'nimmt die Aach ihreu Lauf in den Bodensee und vermischt somit ihre Gewässer mit dem Rhein. Die Vermuthung lag nahe, daß die Aachquelle, welche schon bei ihrem Ursprünge einen kleinen See bildet, einen Theil ihres Wassers der Donan entlehne. Doch mangelte es bisher an stritten Beweisen, da die Trüonng der sonst klaren Aachquelle nach Regentagen im oberen Donaugebicte wol als Anhaltspuutt für eiuc begrüudete Vermuthuug, aber nicht als vollstän-diger Nachweis eiuer auf unterirdischem Wege vollzogenen Äifnrcation dienen konnte. So groß nun anch das wissenschaftliche Interesse an der Lösung dieses Problemes war, so wäre doch die betreffende Frage wol noch lange hin eine offene geblieben, hätte sich uicht dem wisfenfchaftlichen auch ein materielles Interesse hinzugefügt. Sowol die Aach als die Donall bei Immendingen werden mit ihrer ganzen Wasserkraft znm Betriebe von Iudustriezwecken in Anspruch ge' nommen. War nun der vermuthete Zusammenhang zwischen der Donau und der Aachqnellc thatsächlich vorhanden, so lag es tlar auf der Hand, daß die Besitzer der durch Wasserkraft betriebenen Fabriken an der Aach ein wesentliches Interesse daran hatten, ihren factischcn Mitbesitz an der Donau uachzuweiscn. Soust konnte es ja ihren Euncurrentcn an der Donau einfallen, die Spalten im Flußbette zu verstupfen uud dadurch der Aach den größten Theil ihres Gewässers zu entziehen. Jetzt ist dieser Nachweis vollinhaltlich geschehen. Nachdem schou ein Vorversuch erwiese» hatte, daß Schieferöl, bei Immendingeu vcrfeult, der Aachquelle einen eigenthümlichen creosutartigeu Geschmack mitge- theilt, wurden am 24. September v. I. in der unmittelbaren Nähe des Versiutuugsterrains im Donaubette üiO0 Zentner Kochsalz versenkt. Am Nachmittage desselben Tages wurden der Aachquelle Wasserproben eutuommen uud mit der Entnahme dieser Proben bis zum 26. September fortgefahren. Die Analyse derselben ergab, daß von dem Einbringen des Salzes in die Vcrsinkungsspalte an gerechnet, etwa nach 20 Stun-! den der Salzgehalt des Aachwasscrs langsam über das gewöhnliche Maß zu steigen begann, daß er nach 4tt Stunden schneller zunahm und nach W Stunden ,sein Maximum erreichte, worauf er, schneller und regelmäßiger fallend, als er vorher gestiegen war, etwa '^) Stunden nach Beginn des ganzen Versuches seinen anfänglichen Stand wieder erreichte. Somit hatte ein nachweislich höherer Salzgehalt des Aachquellwassers etwa 70 Stuuoeu laug angehalten. Da nach der weiteren Berechnung auf Grund dieser Analyse das gesammte, in der Aachquelle aufsteigende Kochsalz 165 Zentner ausmachru mußte, so folgt daraus, daß die gauze im Donaubette versinkende Wassermcnge der Aachquelle zugute kommt. Einen zweiten, mehr in die Augen fallenden Beweis für die in Rede stehende Bifurcation lieferte die am liten Oktober 1877 vorgenommene Versenkung eines größeren Quantums aufgelösten Fluoresceins in eine der Spalten. Diese am Tageslichte aus dem Innern heraus Pracht« voll fluorescierende Flüssigkeit verräth sich nämlich durch diese Eigenschaft auch dcmu noch, wenn sie mit Wasser bis auf ein Vierzigulillionstel verdünnt ist. In der That begann die Fluorescenz-Erscheinung in der Aachquelle am 12. Oktober mit Tagesanbruch, also wieder etwa ^ den Mönche anderer Nationalitäten gleichwc-ise zu schützen. (Unterzeichnet) Schnwaloff, Salisbury. Türkislh'inolltenegrinischer Conflict. Die Ruhe der Kongreßvcrhandlnngen wnrdc den letzten Tagen dnrch eine Allarmnachricht lM ' welche voll einem ganz unerwartet ansgebn'cl/ neuerlichen türtisch.monlenegrinischen Conflicte z» zählen weiß, der nlöglicherweise nicht ohne ^mis^''^ zcil bleiben dürfte. Wie nämlich ails Eatlaro g"' det wird, versnchten am Morgen des 15. d. ^-" ,i ncsische Baschiboznts ill der' Stärke von ^00 ^ einen Ueberfall der Montenegriner bei Ubla. ,h Montenegriner gingen bald znm Angriffe ill"! machten ^0 bis 40 der Albancsen zn Gesangs Eine gemischte Kommission soll zur Untersuchung " ^ Vorfalles eingefetzt werden. Die Montenegrin^^ hielten bereits 4 Bataillone Verstärknngen. M"N g" g zwar, daß dieser Vorfall keine weitere Msbre^^ gewinnen werde, dessenungeachtet ist derselbe a/s ^ trag zur Kennzeichnung der feindseligen Stn"''^, die zwischen den Albanesen nnd Montenegrinern ye '^ nicht ohne Bedeutung. Zur EharattcrisicruW ^. montenegrinischen Taktik liegt übrigens auch ' ^., „Pol. Korr." ein interessanter, ans Skntari, ^- "' datierter Bericht vor. In demselben heißt ^ c^s „Es unterliegt keinem Zweifel, daß ^, ^ ttt' des Drin nngescheut betriebene und offen s^aü ^e tenoe Bewegung der albanesischen Stämme M ^ Ausführungen des Vertrages volt Sail Stcfa'N ,^ diesseits des Drin nicht ohne Widcrspicl gcl'U^ ^Z nur daß sich hier alles in cin Geheimnis l)w"^^e zum großen Leidwesen der Montenegriner, ttGl'l ^Ht die erwähnte Agitation ihre Spitze kehrt, blM ^, gelüftet werden konnte. Es mag wol mit "^ ^>,n'N sichtbaren und nnfaßvaren, aber dennoch ^!^, u»N Bewegung znsammenhängen, daß Fürst ^!.:. M^ Montenegro ill letzter Ze'it eine große GerelztU"",^., die Türkei an den Tag legt nnd daß sich da» ^ ^ seitige Verhältnis mit jedem Tage so stch"") ^ge tief verbittert, daß es schwer fällt, an eine un ^ Verständignng und an die Anfrechlhaltnng oer zn glanben. -,, Lei> „Am 20. Mai richtete Fürst Nikola ct,i ,.^. gramnl an das hiesige Konsularcorps, w"" ,„,d die drohende Haltnng der Türken Klage W^.MN diesen für eventuelle Znsammenstöße nnd oe " ^h die Verantwortnng zuschob. Das in nicht geringen Allarm, nnd suf"rt st'M '^ , ^ in Bewegung, um bei Husstin Pasch" ^I^ ^ zu erwirken, dnrch die das drohende ^ /^,m f halten wäre. Das geschah nicht resnUatlu», ^^ erging an alle türkischen Grenztommandaimn ^ ^ii. Befehl, sich aller Provocations strenge zn ^c Doch tanm war dies geschehen, l,ef " ^) ^„isch' Meldnng ein, eine 150 Mann starte "" s^, Ul"/ Abtheilung habe Momschi am rechten ^"' .^za >'"' weniger als eine halbe Stnnde fernt, besetzt nnd so die Verbindnng MM" nnd Spnz unterbrochen. c ^ Tü^'. „Die Wirtnna dieser NachrH "!l^,m'''tn" war eine große. Hussein P"sch" "<^ ^ u»^ des englischen Konsnls ^een m, 'ln ''^ , , t redung mit "»z" er letzteren bewege, die Ranmnna Momscu IIs5 ordnen. Er begab sich mil Herrn Green am 23. Mai nach Lesaudra, sie kehrten aber beide mwcrrichtetcr Dingo znriick, da von muntenegrinifcher Seite niemand zum Rendezvous erschienen war. Darüber war nun wieder Herr Green namenlos entrüstet, da er von: Fürsten Nikola in Ectiujc das Ehrenwort erhalten hatte, er werde die Nämnung von Momfchi verfügen und Viaöa Vrbica zu der Unterredung mit Hussein Pascha entsenden. „Dieser Act von Unhöflichkeit vermehrte die Erbitterung, die montenegrinischen Winkelzüge steigerten bie Unruhe des türkischen Gouverneurs. Es ist als berbiirgtc Thalsache anzusehen, daß ein Telegramm an bw Fürsten Nikola, worm er den Montenegrinern ^ Stunden zur Räumung Momschi's stellte und den Fürsten für die Folgen verantwortlich machte, falls l>as Detachement nicht zurückgezogen würde, zur Alisendung bereit lag. Nur dem Znspruchc etlicher Mitglieder des Konsnlareorps gelang es, Hussein Pascha ^ bestimmen, einen Aufschub dieser Maßregel ein-lteteu zu lassen. Doch that er es uur gegen das Zu Mndnis, daß Herr Green den Inhalt der Depesche "ach Cetinje telegrafiere und den Fürsten an sein ge-Ebenes Ehrenwort erinnere, was denn auch geschehen !"n soll. Viöher ist kein Erfolg dieses Schrittes wahr^ zunehmen; höchstens der, daß die Montenegriner Mehrere bei Dinoschi postiert gewesene Geschütze seither °n die Moratscha schassen ließen. „Zwischen Spizza und Dnlcigno sind von monle-Minischer Seite an .'i0 Geschütze in Position gebracht wmden. Die Pnnta di Volovizw wird befestigt und ^ Festung Antivari verproviantiert. Ans allen Vor-'chrungrn der Montenegriner geht hervor, daß sie sich .^lf Kämpfe fowol von der Seefeitc als von der Land-)kite her gefaßt machen, und nu ersteren Falle sich ^fcnsiv, nu letzteren allenfalls auch offensiv zu verhalten planen. Die Vesatzung vou Autivari dilrfte laum über !500 Mann stark sein, jene Dnleigno's nicht ^> Mann erreichen. Die Geschütze an der Pnnta ^ Volovizza uud au der Tabia siud in die Festung Autivari geschafft worden. Die Moutcncgriuer änßern 9roßr Vcsorgnissc wegen angeblicher Bewegungen der Mneichischen Escadre uuter Contrc-Admiral Äarry." Ans diesen, wie anch aus früheren Berichten W hervor, daß der Conflict bereits von langer Mld vou den Montenegrinern vorbereitet und provo-^tt wurde. Oagesneuigkeiten. ' - (Wcm gehört der Haupttreffer?) Vjic gemeldet, wurde das Los der I V. Staatö-Wohlthn-^üleitslottcrie für gemeinsame Militär-WuhlthntigtcitS-ilu^s^ welches bei der am 4. d. abgehaltene!, Ziehung z ^"Haupttreffer mit 100,000 fl. »lachte, von der Lotto-^'sällsdirection Wien dem Steucramte in Ncustadtl in Zähren z,l»l Verkaufe eingesendet. Bei dem Verkaufe ^n dieser Gattung von Losen wird eine Provision geehrt, uud da traf es sich, daß obiges Los als Pro-Mml vcm Stcueranlte zufiel. Als nun der Hanpttrcf-s . ^"'»it gemacht wurde, wollten der Steuereinnehmer Ga-"l^l m,d Koiltrollor Kina als verantwortliche Stcneramts. ^'stände diesen Haupttreffer für sich beheben. Der dor> ^ Vezirtörichtrr Domec, dessen Sohn bei diesem ^ueranlte in Praxis steht, ist aber der Ansicht, daß ^ ganze Steucramtspersonalc an dem Gewinne zu ^Uicipicren habe. Nun sind durch die Finanz-Landes-Action Erhcbnngcn eingeleitet, uud dürfte daraus ein ^Wß erwachsen, zu welchem ein Gericht delegiert ^rdeu muß. <) Prrsmien. in Aassersdurf 40, ill Einbrach 30. W iu Kcmpten l5>. Im gauzcu sind !>00 ErtrantungS-h,"e bcka„nt gewordcu. Es fiel aber auf, daß auch viele, h "u dein Feste theiluahmcn, ganz gesund blieben. Als.-^° ksim man zn dcnl ilnzweifclhnfteu Rcsnltatc, daß die t^, Zungen infolge des Genusses von dem Fleische i,^ler Thiere herrührten. Einige Personen sind bereits h'"la.e jener Erkrankung gestorben. Die Untersuchung t^. brrrits festgestellt, daß wirklich das Fleisch cines css""'n Kalbes, das der Fcstwirth zu Braten und Vor-^'^ dcrwendct, den Grnnd zu den Erlranknngen gab. de/ Aeußerungen der durch den Genuß des Fleisches ^inchtcn Krankheit sind Kopfweh, Appetitlosigkeit, 't' Abmattung und allgemeine Erschlaffung. Etsitt^ (Z"m Berliner Attentate,) Die „Neue , b^,!l"cr Zeitung" bringt die Mittheilung, daß der Mü- ! we« ^kl Löwenstein, gcgeil den eine Denunciation du?tl" ^ajestätsbrlcidigung eingegangen war. sich im hab ^reisgcrichts-GefängniS das Leben genommen stets s ^"^ ^""" hatte von Anfang an gclcngnet und ! ^o»^ ^«uptet. er habe weder vor Jahren, wie ihm znm l hltte,,/"f ^".acht wnrde. noch mlö Anlaß des Hödel'schcu uats Aeußerungeu, wie die ihm unterschobenen, gemacht. Thatsache sei ferner, daß Löwenstein acht Tage nach dem Hödcl'schen Attentate in einem au seinen in Leipzig studierenden Sohn gerichteten Briefe sich ans das heftigste gegen das Attentat ausgesprochen habe, Löwenstcins Selbstmord wird von den Angehörigen des Verstorbenen damit erklärt, daß er über die ihm gc. wordene Behandlung (man habe ihn nämlich mit gebun denen Händen, zusammen mit einem zweiten Arrestanten, von der Custodic nach dem Gefängnis in der Neustadt geführt) in Verzweiflung gerathen fei und dann den Selbstmord verübt habe. — Von anderer Seite wird über dicfcn das Dcnuneiautcnthum traurig illustrierenden Fall gemeldet: Thatsache ist, daß Löwenstcin acht Tage nach dem Hödel'schen Attentate in einem an seinen in Leipzig stndicrendcn Sohn gerichteten Briefe, der un5 im Original vorgelegt wurde, folgendes geschrieben hat: ,.Der grauenvolle Mordversuch dieses wahnwitzigen Klempners oder Colporteurs Hödel hat auch hier, wie du dir leicht denken kannst, eine große Aufregung und Ent-riistnng hervorgebracht und ist leider eine von den trau rigen Früchten, welche dic neuere Zeit durch ihre Aus-regungen in Wort und Schrift gesäet hat. Wie kann es anders kommen, wenn dem gewöhnlichen schlichten Maone gegenüber in öffentlichen Versammlungen Moral, Religion, lnrz alle gesellschaftlichen Einrichtungen mit Füßen getreten werden! Dagegen bleibt der Staats-anwalt schließlich auch ohnmächtig, und mit Riesen^ schritten naheil wir den Zuständen von 17AN in Frankreich u. s, w." Das sieht nicht nach einem Majestätsbeleidiger aus. - (Dejeuner des Schach.) Iu einem Feuilleton der „Oestcrr. Badczcitung" erzählt der ehemals königlich persische Leibarzt Dr. I. E. Polat u. a. Folgeudes: Schach Nasr-Eddin geht, wie überhaupt alle Oricutalcn, zeitig zur Nuhc — nicht zu Bett, deun es gibt keine Betten, man schläft auf der Erde — und steht ebenso zeitig auf, um rechtzeitig bei Sonnenaufgang das Morgcngebct zu verrichten. Dic ersten Morgenstunden verlebt er im Harem. Gegen 9 Uhr begibt er sich in das Birun, d. i. die Abtheilung des Acnhcrn, wo sich die Hofchargen und Bedienten, also nur Männer, befinden. Er empfängt gewöhnlich den Saber-Aazam (den Großvczier), um über die laufcuden Geschäfte zu eoilferieren. und einige MnstanfiS (Beamte der Compta-bilität), macht dann einen Nundgang in den ausgebreiteten Anlagen der verschiedenen Hofgärtcn, besncht den Fischwciher und die Vogelhäuser, und da er passionierter Jäger ist, so trifft sichs oft, daß ein im Garten oerirrtes Vöglein, manchmal auch ein Reiher oder Wasserhuhn auf dem Teiche feiner Iagdlust zum Opfer fällt. Bei diesem Gange ist cr immer von vielen Pisch-Ehedmcts (Hofkämmcrern) und Mukareb-el - Ehatans (Geheim, rathen) begleitet, zu denen auch der jeweilige Lcibmedk cus gehört, Im Hause ist der König iu der Kleidung einfach, cr trägt mit Ausnahme eiuiger Ringe fast keine Edelsteine, uur einen damit reich besetzten Dolch, den er, entsprechend der Mode des Landes, immer bei sich führt. Manchmal nimmt cr im Birun den Imbiß, bestehend in einer Tasse start gesüßten Thees, etwas Zwieback und frischem Käse. Zwischen dem Imbiß und dem eigcntlichen Frühstück verzehrt cr viel Baclwcrl und Süßigkeiten, welche natürlich den Magen belästigen. Endlich wiro, gewöhu-lich nahe der Mittagsstunde, der Befehl ertheilt: Muur uilir (Bringt das Dejcucu!) Diese Mahlzeit ist wedcr an cinc bestimmte Stunoc noch an ein bestimmtes Gemach gebunden; cs wird immer je nach dem Bedürfnisse und dem Orte, wo der König eben weilt, serviert. Der Befehl erfolgt an dcu Kämmerer, nach der Hierarchie und dein Gesetze der Theilung der Arbeit; dieser gibt ihn alt den Kammerdiener, dieser an den Pagen, dieser an den Laufburscheu u. s. w. So geschieht es nicht selten, daß der Befehl vergessen wird, bis endlich auf ciueu ucuen Befehl die Sendung erfolgt. Die königliche Küche befindet sich in einem entfernten Tract des weiten Schlosses; da jedoch alle Perser die Speisen fast kalt genichen, überdies große Quautitätcu nicht so leicht anskuhlcn, so wird dieser Uebclstand weniger empfnndcn. Nur der Braten wird i:; der Nähe des Speiscsaales bei offenem Feuer frisch bereitet; ja manchmal unterhält sich Sc. Majestät damit, in höchsteigener Person den silbernen Spieß am Kaminfeuer selber zu drehen. Auch ist cr hier und da bei der Bereitung des Asch (eine Art Potage mit Zusatz vou Reis, saurem Rahm, Petersilie, Koriander, Pimpinella :c.) gcgcuwärtig, während ein hoher Würdenträger als Dirigent und Koch fuugicrt. — (Ein Katechismusstrcit.) Der liberale Ge-mcindcrath vou Geuua hat vor kurzem den Religionsunterricht in allen dortigcu städtischen Schuleu abgeschafft und dafür den Unterricht aus dem von dem königlichen Schulinspcltor hcrausa,ca.cbencn bürgerlichen Katechismus „Ouvol'i l; äii'i'Ui lilü «'itt^äim" (Pflichten und Rechte der Bürger) angeordnet. Unter den Bürgern Genuas herrscht nun über das Vorgehen des GemeinderathcS große Entrüstung, uud vicle Eltern wollen durchaus nicht ihre Kinder auS dem neuen Katechismus unterrichten lassen. Diese Kinder werden nun in den städtischen Schnlen abgeschafft. fokales. — (Froh n leichna m.) Infolge des Negenwetters unterblieb gestern die übliche öffentliche FrohnleichuamK. Prozession, und beschräuttc sich die kirchliche Function, an der die Spitzen der hiesigen Zivil, und Militärbehörden thcilnahmen, auf den Umzug im Innern der Domlirche. Vor der Kirche war cinc Kompagnie ocs 17. Reservekommandos mit der Fahne uud der Kapelle deS 53ften Insantcricrcgimcutz ausgerückt, die die hervorragrndsten Momente der kirchlichen Feier durch Gcwchrsalvcn signalisierte, desgleichen wurden auch vom Schloßberge aus die üblichcu Gcschützsalven abgegeben. Die Ausrückuug der Truppen am Kmlgrrhplatzc entfiel. - (Vcrmälung.) Am 24. d. M. findet in Graz die Vcrmälung dcS l. t. Statthalterciconcipisten und Licutcuants in der Reserve Julius Cäsar Rcichsgrafen Strassoldo. Freiherr» auf Grafienbcrg. mit dem Fräulein Rosa Frei in Kühn v. Kuhnenfelo, Tochter Sr. Excellenz des Herrn LandcStommnudiercnoen FZM. Frciherrn Kühn v. Kuhnenfeld, statt — (OcmeiudcrathSsitzung.) Zur Erledigung der vorigen Freitag nicht zur Berathung gelangten Gegenstände der Tagesordnung findet heute um 5, Uhr Nachmittag eine öffentliche Sitzung des Laibacher Ge-meinderatheS mit nachstehender Tagesordnung statt: I. Bericht der vereiuigten Scctiouen für Rechts- und Personalsachcn, Finanz und Polizei über die Neuorganisierung des Todtcubeschaudienstes und über die Neusistemi-sierung dcr Stelle eines Armenarztes und eines Polizei-ArzteS. zugleich Todtcubeschauers, — II. Berichte der Polizcisection über füuf Rccurse wider magistratliche Ertenutnissc in Polizei-Angelegenheiten. — III. Bericht der Polizeisection über die Wahlen der Functionäre des freiwilligen FeuerwehrvcreinK. — IV. Bericht dcr Per-sonalsection über die vorzunehmende Ernennung der Be-zirtsvorstchcr des Stadtgebietes. -— V. Selbständige Anträge deS Herrn Gemeindcrathes Franz Potoinit: 1.) auf die Anfertigung des in Aussicht genommenen Stadtbau-planes; 2.) auf Verstärtuua. des Stadtbauamtes um mindestens eine technische Arbeitskraft. — VI. Selbstständige Anträge des Herrn Gcmcindernthes Josef Negali: I.) auf Umgestaltung des Fcuerwehrdcpots und des gegenüberstehenden FlrischbanlgebäudeS in der Voduitgassc zu frequeutcrcn und einträglicheren Verlaufslolalitäten für Mchlhnndler, Fleischer u. dergl. und auf Verlegung dicscS Feucrwchrdcpots in das Martthüttengebäude am Kaiser - Ioscfsplatz; 2.) auf Macadamisierung der Alten-marttstraße; 3.) aus Anbringung von Laternen uns den» Bergwegc; 4.) auf Bepslauzung des Viehinarktplahes mit zwei Baumreihen und auf Errichtung eines Brunnens daselbst. — Räch Schluß der öffentlichen folgt eine geheime Sitzung in Personalangelegenheiten. — (Disciplinarerlenutnisse.) Das Ober-landeSgericht in Grnz hat, einer Mittheilung der „Tagespost" zufolge, jüngst mehrere Disciplinarerlenntuisse über solche richterliche Beamte seines Sprengels gefüllt, welche sich standesunwürdig benommen haben. Der Adjunct eines Bezirksgerichtes in Untersteicrmarl, welcher mit einem Hußarenoffizicr in einem Kaffeehause einen thätlichen Streit hatte, wurde strafweise zu einem anderen Bezirksgerichte überseht. Ueber jene zwei Auscnltanten, die sich am l'.i. März d. I. in und vor der Iosesilirche bei Eilli öffentliches Aergernis erregende Ausschreitungen zufchulden kommen liehen, ist die Strafe der Dienstes-entlassung verhängt worden. — lEin Kirchthurm in Brand.) Während eines am 0. d. M. über dic Ortschaft Kahendorf und Umgebung im politischen Bezirke Gottschcc niedergcgangenen heftigen Gewitters fuhr um 4 Uhr nachmittags ein Blitzstrahl in den durch keine Wctterstangc geschützten Thurm der am St. Annabcrge bei Katzendorf befindlichen Kirche und setzte denselben in Brand. Die Bewohner der Ortschaften Katzrndorf und Hohcncgg bemerkten rechtzeitig die alsbald aus dem Thurme herausschlagenden Flammen und begaben sich schleunigst zur Hilfeleistung an Ort und Stelle. Ihren vereinten Bemühungen gelang es, den brennenden oberen Theil des Dachstuhles herab-znreißen und su den übrigen Theil des Thurmes sowie die Kirche selbst vor weiterer Fcuersgrfahr zu retten. Der durch den Brand der Kirche zugefügte Schaden belauft sich auf 200 fl. uud war uicht versichert. -- ^Theater.) Frau Mathes-Röckel ist vor kurzen» vou ihrer Gastspieltuur in Amerika zurückgelehrt und hat vorgestern am Sommertheatcr in Karlsbad ein Gastspiel eröffnet. — (Preß Prozeß.) Gegen die slovcnischc Zeitschrift „Slovcnski Gospodar" wurde vom Ncichsrnth»-abgeordneten Herrn Kourad Seidl wegen mehrerer ihm gemachter ehrenrühriger Anwürfe eine Preßllage überreicht. Dieselbe wird im Laufe der am 8. Juli beim Krcisgcrichte in Eilli begiuucnden dritten Schwurgerichts-scssion zur Verhandlung gelangen. — (Auf dcr Straße.) Eine aus Kram zugereiste dienstlosc Magd wurde vorgestern zeitlich früh am Eorso in Trieft von Geburtswehen überrascht. Ein hinzugekommener SicherhcitKwachmann fand sie am Straßcupflafter liegen und veranlaßte deren Ueber-führnng ins Krankenhaus. ^ (Aahnhafrröffnung.) Der neue Südbahnhof für den Personen- und Eilgutuerlehr, ,'n Trieft 11«8 wurde vorgestern mit einer entsprechenden Festlichkeit den« Verkehre übergeben, gleichzeitig wurde der alte Bahnhof filr den Personen- und Eilgutlicrkchr gesperrt. — (Lit er arisch es.) Von der in diesen Spalten schon mehrfach erwähnten, bei H. Schünlcin in Stuttgart erscheinenden „Bibliothek der Unterhaltung und dos Wissens," Jahrgang 1878 (Preis pro vierwöcheutlichen Band von 256 bis 288 Seiten Taschenformat nnr 50 Pfennige), liegen uns gegenwärtig der siebente und achte Band zur Besprechung uor. Wir können bei Durchsicht dieser Bände uuscr früheres anerkennendes Urtheil uur bestätigen, denn das vorliegende, in seiner Art wirklich vortreffliche Unternehmen bietet für einen fast unglaublich billigen Preis den mannigfaltigsten nnd gediegensten Inhalt. Znm Beweise dessen lassen wir nachstehend das Inhaltsverzeichnis des siebenten Bandes folgen: „Verschwunden," Roman von Ewald August König. — „Ahnungslos", Kriminalgeschichte aus der feinen Welt. Von Karl Chop. — „Kostüm und ^uxus im alten Frankreich", von Aug. Scheibe. — „Nie großen Betrügereien in Ncwyort", ein Bild aus dem gegenwärtigen Amerika, von Eduard Brauusfcld. — „Masa-niello", Lebensbild aus der italienischen Geschichte von Georg Hagen. — „Feste im himmlischen Reiche", ans denl Volksleben des fernen Ostens. Von H. H. Discus. — „Ein befiederter Hausfreund", von W. Bäcker. — Eine Reihe Miscellen schließt den Band. — Der Inhalt des achten Bandes ist ebenso reichhaltig und interessant. — („Heimat.") Die Nummer 39 des illustrierten Familienblattcs „Die Heimat" enthält: In todter Hand. Roman von E. v. Dincklagc. (Fortsetzung.) — Illustration: Todtenklagcn der Montenegriner. Gezeichnet von Valerio. — Nacht in Venedig. Gedicht von Alfred Friedmann. — Die Wahlgcschwistcr. Eine Geschichte ans den Schwarzen Bergen. Von Murad Efendi. (Schluß.) — Oesterreichs Glasindustrie. Von Dr. A. Ilg. I. Historisches. — Spazicrgänge — hier und dort. Von Friedrich Schlögl. III. In der jüngsten Stadt Oesterreichs. (Fortsetzung.) Mit Illustration: St. Acgidi-Kirche in Müdling. Originalzeichnung von I. I. Kirchner. — Wüsteubild. (Aus meiner Wandcrmappe.) Von E. v. Vincenti. Mit Illustration: Nach Gemälden heimischer Künstler: „Ka-meelritt durch die Wüste." Von Rudolf Hnber. Nach einer Photographie von Victor Angerer in Wien; auf Holz gezeichuet von Emil Görner. — Pariser Weltausstellung: Die französischen Krondiamantcn. Von Dr. Max Nordau. — Aus aller Welt. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib.Zeitung.") Nerlin. 20. Juni. Die Zulassung Griechenlands zum Kongresse ist gesichert; das Präsidium entscheidet, zu welchen Sitzungen Griechenland zuzuziehen sei. Heute finden abermals Besprechungen der österreichischen, englischen und russischen Delegierten statt. Beim Kronprinzen ist heute Diner zu Ehren der österreichischen und russischen Delegierten. Berlin. 19. Juni. (N. fr. Pr.) Heute mittags nach 2 Uhr hat die dritte formelle Sitzung des Kongresses unter der Theilnahme sämmtlicher Vevolllnächtigtcn stattgefunden, nachdem gestern abends die Einladungen zu derselben versendet worden waren. Der äußere Hergang war derselbe wie bei den früheren Sitzungen. Fürst Gortschakoff mußte abermals in den Saal getragen werden. Ueber den Verlauf der Sitzung selbst verlautet nur wenig Verläßliches; es heißt, daß die Discussion der bulgarischen Frage fortgesetzt, jedoch nicht beendigt wurde. Die Bestimmung der Grenzen des neuen Fürsteuthums bildet bis jetzt den Hauptgegenstand der Berathung, und man ist auch in diesem Punkte noch zu keinem Resultate gelangt. Indessen scheint es im Prinzipe festgestellt zu sein, daß das neue Bulgarien als südlichste Grenze den Balkan haben und unabhängig unter einem Fürsten constitmert werden wird. Die Discussion über die Frage wurde auf die nach den bisherigen Dispositionen für Freitag in Aussicht genommene vierte Sitzung vertagt. Uebereinstimmenden Berichten zufolge soll sich der Kongreß auch heute niirder mit der Zulassung der kleinen Staaten befaßt nnd bezüglich Griechenlands eine Entscheidung getrosten haben. Nach einer verläßlichen Version heißt es, daß diese Entscheidung eine Griechenland günstige gewesen sei, indem die Zulassung dieses Staates zum Kongresse mit konsultativer Stimme ausgesprochen worden wäre. Berlin, 19. Juni. Im Laufe der letztgepflo-gencn vertraulichen Verhandlungen hat sich unzweifelhaft eine größere Annäherung zwischen England nnd Oesterreich bemertlich gemacht, welche zunächst in einer größeren Gemeinsamkeit des beiderseitigen Vorgehens im Kongresse Ausdruck finden dürfte. — Der „Reichs-anzeiger" meldet, die Hinterbliebenen des Königs Georg von Hannover hätten sich für die Beisetzung desselben in Windsor entschieden. Berlin, 19. Juni. (N. fr. Pr.) Der rumänische Ministerpräsident Vratiano hatte im Laufe des heutigen Tages eine längere Unterredung mit dem Fürsten Gortschakoff. In diplomatischen Kreisen wird erzählt, die Begegnung sei eine ziemlich kühle gewesen. Der russische Staatskanzler habe die Gelegenheit wahrgenommen, seiner Verwunderung über die Haltung Rumäniens nnd zugleich der Anschauung seiner Regierung über die beßarabische Frage uuverholen Ausdruck zu geben. Möge Rumänien — so ungefähr formuliert man an gut unterrichteter Stelle die hauptsächlichsten Aeußerungen des russischen Staatsmannes — sich wie immer geberdcn und welche Anstrengungen immer machen, nm eine Intervention der europäischen Kabinette in dieser Frage herbeizuführen, Rußland werde unentwegt auf der Retrocession Veßarabicns bestehen; man dürfe sich in dieser Hinsicht in Bukarest keinen Illusionen hingeben. Berlin, 18. Juni. (Presse.) Fortgesetzte Versuche der Russen, die Türken zur Räumung von Schumla nnd Varna zu bewegen, blieben bisher erfolglos. Die Türken bleiben hartnäckig. Die Bevollmächtigten erklären, daß die Türkei ruhig ausharren und abwarten könne, wie sich die Ereignisse entwickeln. London, 19. Juni. (N. fr. Pr.) „Pall Mall Gazette" sowie „Standard" verurthcilen neuerdings aufs schärfste das angebliche anglo-russische Uebereinkommen als ehrlos. Englands ganzes ruhmvolles Vorgehen in den letzten Wochen werde dadurch vernichtet. — Ein russischer Agent offerierte das vielgenannte Document, welches der „Globe" publicierte, mehreren Zeitungen, bevor es im „Globe" erschien. Brüssel, ltt. Inni. (N. fr. Pr.) Das neue Ministerium ist, wie die „Etoile Belge" meldet, gebildet und wie folgt zusammengesetzt: Früre-Orban, Äara, van Humbek, Graux, Sainctelette, Delhougne nnd General Renard. Die Portefeuilles sind noch nicht vertheilt. Telegrafischer Wechselkurs vom 19. Juni. Papier-Rente «3 05. — Silber^Rentc 65 75. — Gold« Rente 74 25. — 1860er Staats-Anlchcn 113 75. — Banl-Acticn 84.V — Krcdit-Acticn 240 20. — London 117 25. — Silber 102 40. — K. l. Münz«Dukaten 5 59. - 20-Franlcn-Stücle 9 40. — 100 Neichsmnrk 57 8i>. Wien, 19. Juni. Zwei Uhr nachmi ttags. (Schlusjkursc.) Krcditacticn 240 20, 1860er Lose 113 75, 1864er Lose 138 2.',, österreichische Rente in Papier 64—, Staatsbahu 261- -, Nordbahn 2!5-50, 20«Franlenstücke 9 40'/,, ungarische Krcditacticn 222 75, österreichische ssrcmeobant—'—, österreichische Anglobanl 109 50, Lombarden 78 25, Uuionbaut«6'75, Lloydacticn 495 —, türkische Lose 24 50, Eommnnal-Aulehen 94 10, Egyptischc —, Goldrentc 74 15, ungarische Goldrcittc —'—. Besser. R'ottoziehlmg vom 19. Äuni: Prag: « 83 '^0 75 36. Sande! und Volkswirthschastliches. Wochcllnnöweiö der l. t. priv. üstcrr. Nationallmnl. Derselbe lucist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende ^c^ ändcnmaen auf: Äauluoteuumlaus sl. 258.035,000, Abnahme fl. 293.760; Giro-Emlagen fl. 1.728,679, Zunahme fl-280"ld"' einzulösende Bcmtcmwcisnugen uud andere fällige PaM. fl. 2.203.433. Zunahme fl. 131,417; Mctcillschcch fl. 137.453,26 Butter pr. Kilo . ^,U" "1" Korn „ 6 18 6 63 Eier ftr. Stück . . — N ^'" Gerste „ 5 20 5 80 Milch pr. Liter . — 7 ^ ^ Hafer „ 3 41 3 63 Rindfleisch pr. Kilo - 54 ^ "" Halbfrucht „-------7 33 Kalbfleisch „ - 52 ^ ^ Heiden „ 5, 85 6 40 Schweinefleisch „ — 68 - ^ Hirse „ 618 6^17 Schöpsenfleisch „ -36^^ Kutunch „ 6— 6 55 Hahnocl pr. Stück — >"l» ^ ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 70------- Tauben „ — ^^ ^ Liuscu pr. Hcltolit. 9---------- Heu 100 Wo . . 1 60 - ^ Erbsen ., 9 50------- Stroh „ . . 1 42 ^ " Fisolcu „ 10----------- Holz, hart., pr. vier Niudsschmalz Kilo - 92------- Q.-Mctcr------" Schweineschmalz „ — 80------- - weiches, „ — ^ ^'" Specl, frisch „ - 70------- Wein, roth., 100 Lit. ^ ^ A ^. — geräuchert „ — 72------— wcihcr „ —--^. Angekommene Fremde. Am 19. Juni. Hotel Stadt Wien. Färber. Löff uud Glas, Kfltc., Wien. ^ Seibl, Reichender«. — Ritlatsch, Fabrikan». Warusdor». ^ Nagucr, Lient., Lcoben, — Hauer, Iuspcttor, Oedrndlttg-^ Ncubcrgcr, Ksm., Pest. — Krausenect, Direktor, Laibacl)> Baron Wultensperg famml Gcmaliu, Sello.— Orcßcnl»'M' Trieft. , ,,< Hotel Europa. Krulich, Hptm,. Pettau. — Kaudutsch, 3"" dant, Graz, ^, !i5 und Germ, K"»^ Kaiser, Gymuasialprofcssor, Troppau. — Kr,^it, ^'"i^ ^. touar. — Pcrathailcr, Lieut.. Wcißlirchen. — Vicn, "l",^ pcudors. — Humcl. Kurschiuied, Laibach. — Kastclil), "l" bürg. — Vcinger, Klagen fürt. ^^. Meteorologische Beobachtungen in Laiba^. '7Ü.Mg. 736 71 -l-12'1 O. schwach ^ heiter .,ol> 19. 2 „ N. 735 40 -^-20 7 SW. schwach bewölkt 2 „ Ab. 734 69 -^17 0 luindstill ^bewöllt^ ^-7 U. Mg. 733 26 ^14 3 SN schwach Regen 43^ 20. 2 „ N. 732 05 -j-15'2 SSW, mäß. Rege» M" 3 ., Ab. 735 54 -l-14'6 windstill Regen A. Den 19. herrlicher Morgen, nachmittags znm'lM''^l^s wöllnng, abends lrnbe. Den 20. uwrgens Regen, ^'„ssW' schwüle Lllft, tiefer Wolteuzng, uachnullags starte ^G^^ltcl abends noch Rcgeu anhalteild. Das vorgestrige ^M".^. ^ < der Wäriuc -^ 16 6", das gestrige -j- 14 7", bezichu»gs>"'l 19" uud 3'9" uutcr dem Kioriualc. ^^^^^" Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Nalnber^. > Berichtiguug: In der Danlsagung d" ^^, > > milic Heuglhaler in Äir. 139 dieses Blattes >"",.Mist > > Äiaiue des verslorbeuru TöchtcrchcnS statt Em'na " ' > > „ss.NlNl," gelesen werden. Der redliche Fiudcr einer entflohenen Turteltaube . erhält eine Vclohuuug bei Rückstellung dcrselbcn '" Apotheke. ' ^livsi>n^l>vl^i' '^len, 18. Imii. (1 Uhr.) Etwas weniger stürmisch in ihren Bewegungen, iu einzelnem wol auch etwas schwächer, bewahrte die Börse im großen und ga> O^l.sVllv^L.lU'/l. noch immer günstige Haltuug. ^^——-^«e Geld Ware Papierrente........6435 6445 Eilberrente........6630 6640 Goldrente.........7430 74 40 Los«. 1839........334 — 336 — . 1854........10850 109 - , I860........114 - 11425 » I860 (Fünftel) .... 123 — 123 50 » 1864........139 — 13925 Ung. Prämien.Anl.....79 25 79 50 Kiedit-Ü..........164-50 165 — Rudolfs.2.........1450 i5_, Priimicnllnl. der Stadt Wien 94 50 94 75 Aonau-ReaMerungs.Üose . . 104 25 104 50 Domänen - Pfandbriefe . . . 139 50 140'-- Oesterrcichischc Echahscheine . 9850 9875 Ung. 6pcrz. Goldrcnte . . . 91 — 9110 Ung. EiscnbahN'Anl..... 100 75 101 — Uug. Schatzbons vom I. 1374 111 75 112 — Alllchcn der Stadtgemeinde Wien in N. V...... 9g- 9625 GruudentlattungS'Lbliaatlonen. Vöhmen.........10325 103 75 ?.' 262 50 Südbahu.........7875 7925 Thciß-Vahu........193 50 194 50 Uugar.-aaliz.Verbiudllugsbahn 85-- 85 50 Uugarischc Vlordostbahn . . . 11550 115 75 Wiener Tramway-Gesellsch. . 154 - 155 — Pfandbriefe. Allg.öst.Vooenereditanst,(i.Gd.) 109 - 109 50 „ „ „ (i.A.V.) 91- 9125 Naliollalbant.......99— 9920 Uug. Vodcnkrcdit-Inst. (B.-V.) 95 50 96 — Priorltäts Vbliaationc». Elisabeth-B. 1. Em.....92 25 92 50 Fcrd,-Nordb. iu Silber . . . 105 25 105 75 FrauzIofeph-Bahu .... 89— 8925 Gal. KarlLudwig-Ä., 1. Em. 101 50 102— -----------------------------------------------------Ocld ^,^. Oesterr. Nordwest-Bahn - - A'.^ ^25 Slcbcnbürgcr Bahn . - - ...,o lütt^ Staatsbahn 1. Em. . - - j^25 U2?" Südbahn 5 3°/«...... ^5 94 ^" ! Südbahn, Bons ... - - Devisen. ^ Aus deutsche Plätze - - - ,i7- UH Loudou, kurze Sicht . - - - ^7.^0 iN,^ London, lange Sicht . - - - ^<; ^'» 4" Paris.........' Veldsorten. Dntalen______ ^ sl. ü9 , ". 5 ! ^.^ Napolconsd'or . 9 „>"/'" Dcntschc Reichs- ^7 „ °^ , banknote». - - "., ^^102."^ Silbcrgnldc» . - W2 ., ^" " Prival'loticrttl'n: l"cio ."' Nachtra«: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Vapicrreute 64 35 bis 64 45. Sllberrcnte «6 30 bis 6640. Äoldrcntc 7440 bis 74 50, Credit 24190 bis