LmbllcherWMtlmg. Nr. 92. PränumerationSprels z Im Ccmptolr ganzj. fl. ll, halbj. st. 5.5N. ssilr dit Zuftelluna in« Hau« halbj.üO lr. Mit dcrPoft gaii,j.sl. 15, halbj.fl. 7.50. Montag, 23. AM Inl«,ti on«g«b«?, bl» io Zeilen': imal so l,., »m.«0lr., 3»i. 1st.; sonst pr.Zcile im. «lr., »m.«lr., 3m. io ll. u. s. w. Insertionestempel tcdesm. ?ul,. 18ßß. Ämllicher Thl'il. Sc. l. k. Apostolische Majestät habcn nnt Aller-hilchster Eutschließung vom 12. April d. I. dem Schwel« zer und Punzenschlüger des Laibachcr Landmünzprobir-omteS Josef Elsucr in Anerkennung seiner vicljahri» gen und treuen Dienstleistung daS sillicrne Verdicustlrcuz Mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Ce. l. k. Apostolische Majestät habcn mit Aller, höchster Entschließung ooin 15). April d. I. allcrgnädigst anzuordnen geruht, daß in Ancrkcnnung dcr während der letzten Eholeracpidcmie um die Erhaltung dcS öffent» lichen Gesundheitszustandes erworbenen Verdienste dem ersten Nathe dcr Zcutralsecbchörde in Trieft, Hofrath Justus von Conti Rittcr von Ecoassamarc, dem Rathe dcr Zenlralscebehörde Richard Vtittcr von Erco, dem ilonzipislcn der Zcntralsccbchörde Franz Mandel von Man del st ein, dem Hafcnkapitan in Tricsl Ludwig Blasich, dem Hafcnlapilän in Venedig Vinzcnz Viola, dem Lazarcthsdirektor in Tricst Ferdinand Pogatschnigg, dem Lazarcthsdircktor in Martin» schizza MlrolauS Eoda, dem Primarärzte des Zivil» spitaleS in Fiume Dr. Anton Felix Giacich, dem Hascnlapitäu in Ehioggia Karl Brusomiui und dem eventuellen Sanitätswächler des Scclazarcthcs in Mar-tiüschizza Iofcph (5 r c s ft i der Ausdruck dcr Mcrhöch. stcn Zufriedcuhcit bckauntgegebru werde. Sc. k. l. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 17. April o. I. die von dcm Uliiuersitätsprofcssor Dr. Franz Karl Lott angesuchte ^uihcdung von seiner Stellung als Mitglied dcs Unter» richtsrathes nllcrgnädigsl zu genehmigen und den Uniucr» sitälsprofcssor und derzeitigen Dekan des Professoren' lollcginms der philosophischen Fakultät in Wien Dr. Lodert Z i mm ermann zum Mitglicdc dcs Unter« llchlsrathcs mit dcr Zuweisung in die Sektion für phi-lvsophische Falullätcn zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majcsiät haben mit Allerhöchster Emschlicßnng vom 9. Avi ll d. I. die Privaldo» zenlcn an dcr Präger Universitäl Dr. Theophil Eiselt, Dr. Joseph K änlich. Dr. Johann Steiner zu außerordentlichen Profcssorrn an dieser Hochschnlc, und zwar den ersten fur die Klmit dcr Br>isllranll)citcn, deu zwellc,^ für spezielle Pathologie nud Therapie und dcn "litten ftlr Kindcrhclltuudc allcrgnädigst zu ernennen Vunht. Richtanlllicher Theil. Laibach, 23. April. Wir befinden nnS zur Stunde in der Kriegs« »md Friedensfragc noch immer lm Stadium der „friedlichen Gerüchte," welche bisher von offizieller Seite noch in keiner Weise bestätigt werden. Dic „Abiiistung," nm die neue Bereicherung des deutschen Sprachschatzes zu adoptiren, ist noch keineswegs, wie Berliner Telegramme glauben machen wollten, auf dcn 25. und 26. d. M. bestimmt. Sie befindet sich noch im Sladinm der Vorverhandlung. Einstweilen kann dcr Friedensfreund nur aus dcm nicht nnbcdcutenden Unwohlsein des preußischen Premiers einige Hoffnung auf ein ruhigeres Verhalten desselben schöpfen. DaS Schweigen in dcn Wiener offiziellen Kreisen deutet wohl auf einen eingetretenen Stillstand in den Verhandlungen hin. Umsomchr ist dcn mit so großer Bestimmtheit auftretenden Friedens» gcrüchtcu gegenüber, die sich uur zu oft als Börscu. manövcr entpuppen, Vorsicht dringend geboten. Wenn aber die beiden feindlichen Brüder Oesterreich - Preußen augenblicklich einander nachdenklich gegenüberstehen, so lassen die deutschen Miltelstaatcn die Hände nicht muffig im Schoße ruhen. In Augsburg fiudcn Verhandlungen zwischen denselben statt, und wir wollen hoffen, der württcmbergische „Staatsanzciger" werde nicht wieder demcntirt werden, wenn cr von dcr erfolgten Einigung zwifchcn Württemberg, Vaicrn und Baden meldet. Die Mitlelstaaten sind bernfen, in Dcntfchland die rechte Mille zwischen preußischen Anncxionslieslrcbnngen und dem kleinstaatlichen Partikularismus herzustellen, und , ihre Uebereinstimmung verbürgt unS daher sicherer den Frieden, als jede vorübergehend friedliche Vclleität Preußens. Was die Haltung der auswärtigen Mächte betrifft, so möchten wir der von Frankreich so emphatisch pro-llamirtcn Ncntralilät nicht so unbedingt trauen, wie dies cin Wiener Blatt thut, das in dcr That eine bonapar» tislifche Färbung zciat nnd unS einigermaßen an die Haltung dcr nllergctreucsten Opposition Sr. Majestät im gesetzgebenden Körpcr erinnert. Die für dcn Fall dcs Kriegsausbruches beigefügte Drohung dcr Einmischung FiankrcichS läßl den Pferdefuß zu fchr hervorblicken. Was England betrifft, so deutet die 'Ant' wort Layards anf Vcriicy'ö Interpellation darauf hin, daß im FaUe des KricgeS England als Garant der sächsischen Gebictötheilc Prcnßcus zu intet vc> nircn gedenke. Preußens Integrität dürfte sonach im Kiiegsfall jedenfalls Gefahr laufcn, da das AnSland eine Machtvergrößerung ohne entsprechende Kompensation nicht zulassen könnte. Die Adrcßdcbattcn in Pest sind nun geschlossen. Ueber das Schicksal dcr Adresse, sowie über die Erwartungen, welche die Regierung an die Thätigkeit der Sie-benundfcchszigerkommission knüpft, macht die „Ocsterr. Zeitung" folgende Andeutungen: „Wir haben, als das Unterhaus jcne Adresse beschloß, sie als eine einfache Rcchtsucrwahruug, als die Beruhigung dcS lonstitutio-ncllcn GcwisscnS auffassen zu dürfen geglaubt, und dieser Charakter bleibt ihr, nachdem die Magnatentafel ihr bei« getreten, bcigctrelcn unter Aeußerungen dcS höchsten Vcr-trauenS zu dcn Männern und zu dcn Absichten dcr Re« gicrnng. Die Adresse wird jetzt der Regierung überreicht und von ihr sehr wahrscheinlich einfach zur Kennt« niß genommen werden, und damit ist die unfruchtbare Diskussion über abstrakte Prinzicn zu Ende und es wird die Sicbcnundscchszigcrkommission jetzt d«S Feld dcr wahrhaft fruchtbringenden Thätigkeit zn betreten im Stande sein, welche diese Prinzipien den konkreten und realen Verhältnissen und Bedürfnissen dienstbar macht." Preuliischo Rüstungen. In Bezug auf die preußischen RüstungSmaßregeln verlautet mit Bestimmtheit, daß in diesen Tagen eine Abtheilung des Garde-Feldartillerie-Regiments nach BrcSlau dislozirt und daß von dort auS die erste Fußablheiluug des schlcsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 6 weiter an die österreichische Grenze vorgeschoben werden soll. Gleichzeitig mit diesem Vorrücken gegen die österreichischen Grenzen im Süden sucht Preußen im Norden, in den Herzogthümcrn, seine Position zu verstärken. An dcr Festung Düppcl - Sonderburg, die mit allen neueren Schanzen binnen zwei Monaten vollständig armirt sein soll, wird aufs eifrigste gearbeitet, und es sind an Holz und Steinen großartige Bestellungen gemacht worden. Die FcstungSanlagen werden viel gewaltiger, als noch vor Kurzem in Aussicht genommen schien. Bisher waren cS auf der Alsener Seite nnd Sondcrburg 5, auf der Düppclcr Seite 2 kleine Schanzen und dcr Brückenkopf. Nun erhält Sondcrburg eine weitere Schanze und wird dcr ganze Düppcler Höhcuzug, der früher von dcn Dänen befestigt war, mit 6 großen und kleinen FortS versehen werden, das größte erhält 30 Kanonen. — So bringt jcder Tag neue Details von den enormen Anstrengungen, die Prcnßen macht, seine — .,Defensio"-S lcl-lung zu befestigen. Viktor Hugo's Arbeiter des Meeres. ^ Vor zwei Icchrcn erschien Viktor Hugo's Werk über ^"krspl'arc, das. beiläufig gesagt, verdient hätte, mit ?,^ Shufcspcarc'schcn Motto geschmückt zu werden: „Dies ^"d nur wirblige und wirre Wurlc." In dcr Vorrede «" dcmscll'en erzählt dcr Verfasser einen kurzen Dialog, ^" er nnt seinem Sohne gcjührt, als sie beide nach .^l Stalllsstrcichc des Dezember das Asyl dcr Kanal' >cln aufgesucht. ..Was wirst Du nun thun?" „Und s^ wi,st Du thun?" „Ich werde Shakespeare über-^''-" „Und ich werde das Meer betrachten." Man bc< s/ ^ die Feinheit; Shakespeare und das Mccr, Shake-^arc übersetzen und das Mccr betrachten. Die Ana» H^..,'st cinc vollkommene. DaS Mecr bcttachtm ist kcin bch^'Mng, cs ist eine Arbeit, so gut wic es cinc Ar< ?I^?st, den Shakespeare zn übersetzen. Und zwar cinc l„ k'l, dci,. nur wenige gewachsen sind. Das Mecr ist dcr.. ^/ '"'e Shakespeare, und nur dcr geniale Blick H ""9 in seinc Tirfcn zu dringen. Inzwischen ist die sj l^tnng nicht ohnc Folgcn gcdlicbcn; in seinem ncnc« ,i!b s ^' ^ Viktor Hugo das Mccr gewissermaßen zl,,,"'khl." Er offenbart sein Gefühl, fcin Schauen beim . "'"lick dcs Mccrcs. 6>a "as. Wert hat einc Vorrcdc, dic so kurz und so hier '^! '^' b"b wir nicht unterlassen mögcn, sie H^ ""ä"lheilcli. "Die Religion, dic Gesellschaft, dic Aitlisss^ das sind die drci Mächte, mit denen dcr sind ,? ?" ringen hat. Dicsc drei ihm feindlichen Mächte ^gleich scinc Bedürfnisse. Er mnß Dauben — da« hcr der Tempel; cr muß schaffen — daher die Gemeinde; cr muß lcbcn — dahcr dcr Pflug und das Schiff. Diefe ^ drci Losungen aber umfassen drci Kämvfe. Dicse drei! zusammen umfassen dic schwcrc Aufgade dcö Lcbcns." > (M.ni analysirc dicscn Sah genau, nud man wird zn dem ^ überraschenden Resultate loinmcn, daß unter andcrm das ^ Lcbcn auch das ^cbcu nmf^ßt) „Die Gegner, init denen ^ dcr Vlcnsch cs zu thun l,al, sind: dcr A^>crglnnbc, das Vorurthcil nud die Elcmcntc. Einc dreifache Ananke lastct auf uus: dic zwiugcudc N'oth der Dogmen, die dcr Gc-! setze und dic d schlaues des Füufcriomltcc's lantct so: „Es möge beschlossen werden, ob die Kommission es für zweck« ^ mäßig halt, sich sofort in eine erschöpfende dctaitlirtc Vlusalb.itung des ganzen Vorschlages cinzulassc:,, oder ob sie es für besser hält, vorlänfig die Hcmptgrundsätze und auf Grund derselben die Skizze dcS Vorschlaget« auözl'.- arbcilcu und an die detaillirtc Ausarbeitung erst dann zu gehcu, wcnn diese Siizzc uud die darin enthaltenen Prinzipien definitiu angcuommcn sein wcrdcn." — Dieser Punlt stellt also nur die Frage auf, über welche die gro^e Kommission vor allein clst ins Riinc kommen uuiß, nnd enlschcidct noch nichts. — Unbegründet sind auch die übrigen in derselben Mittheiln.ig dcr „Pester lcorrlspondenz enthaltenen Nachiichlcu. ')tachdcm d.:.^ Fünferlumilce nur die Fragcn lind die Gegenstände dcr Berathung bezeichnet, selbst abcr lemc Üiceinllng anöge-sprochcn hat: „so können sich nicht die cinflnßrcichstcn Dcpuiirtcn gegen die Meinung dieses Komitee's anf oas Hans berufen und das Hauö kann die im ersten Pl.nlc des vom Fünfeviomitcc gemachten Voischlagcs enthaltene Meinung modifiziren. Auch wissen wir nicht, ans welcher Quelle die „Pcstcr Korrespondenz" die Nachricht geschupft hat, daß die SlebenundsechSzigerkommis» sion Miliwoch die erste Sitzung halten werde. Davon wissen selbst die cinstußrcichsleu Deputirtcn nichts." — 20. April. Die Qäustur der Dcputirtcn-tafcl gibt bclaunt, daß wegen dcr im ucucu Laud« Hanse uorzunchuieuden Aenderungen die nächsten Sitzungen wieder im Museum stailfiuden wcrdcn. — Die u ng a risch - tr oa ti s ch e Dcp ntat i o n hiclt gestern ihre erste Sitzung, welche dem „Vilag" zufolge nur privaier 1'talur war und einen vorläufigen, oricntirenden Iüccnauölausch zum Ziucckc halle. — 20. April. Wie dcr „kloyd" von einflußreichen Mitgliedern dcr kroatischen Deputation vernimmt, kann ! man sich nach dein Geiste, von welchem die bisherigen ^ Vorbcsprcchuugcu derselben erfüllt warm, bezüglich des Erfolges den bcstcu Hoffnungen hingeben. Agram, 17. April. Angesichts der von außen her Oesterreich drohenden Gcfuhren betont „Sviet" die ^tolhwcndigt'cit nud Dringlichkeit einer Versöhnung der österreichischen Völker. Es möge in so ciucr Zeit der Gefahr nicht ein jedes Volt für sich irgend einen scheinbaren, für das zweite Brudervolk aber fchüdlichen Vortheil, welcher zuletzt zum Verderben aller führen tonnte, zu erhäschen suchen. Oesterreich könne nicht den einzelnen Völkern gerecht wcrdcn, wcnn diese selbst nicht gegcnsciti,) vom Gcrechli^keilssi.ine geleitet werden; daher sollen sie sich alle uns del, Soden dcr Gleichberechtigung stellen, ein Rcichszenttum, ohne welches eme Machtent-wicklung des Staates nicht en-.mal im Frieden, geschweige dem zn Kricgszcilcn denkbar sci, anerkennen und der Krone geben, was dcr Krone gcbührt, wäh» rend lcytcrc del» Völkern gleiche Pflichtcu nnd Rcchic i zuweisen müssc. „Soict" ist oer slchcrcn Ucbcrzlugnng, !daß die zwischen dcn österreichischen Vollsstämlnen jetzt obwaltenden Zmistigleiteu nicht so weit reichen, daß dieselben im Fauc clneo Kricgcs sie hindern sollten, sich zum Schutze dcr Krone trcu .nid cinmüthig zu erhcbcn, jedenfalls sci dies von dcn Slaven gewiß, denen an dcr Erhallung Oesterreichs am meislen gelegen sci; Oesterreich seinerseits mnsse seine Slaven beschirmen. Vi,i ciliigcn Tage.«, wird aus Vettcdig gcmcldct, habcn in St. Dono, an dcr Slle-^iüudnng, bedenkliche Bauern u u r n h c n staltgcfnndcn, wclchc sogar die Herbei^ichnng von Truppen nothwendig mach:cn. In Folge dcr anhaltenden Regengüsse nämlich wurden 'sehr viele Fcldcr überschwemmt und gericlhen nun auch die vclrcfflndcn Bodcuarli:ilcn inS Stocken, was zur Folge hultc, daß viele von dcn Banersllutcll in Noth gcricthen. Es rotteten sich nngcsähr W deiscldcil am vorigen Doimcrelag vor dem Gcmcindchausc zusammen und ucrlluigtcn „Arbeit oder Brot " Anfangs ^.'lcing es nnu dem Distriktslommisstir, dicsc ^ente znm Aus< cinandcrgchcn zu bcwcgc» — abcr sic l,nn^: deö andern Tages lvicder in vcrstäriler Zahl und lvurdcn bcdeutcnd lauter, so daß die Gendarmei: cinschrciten mnßie, und als anch oicses nichis liützte uud die Zlisammenl-oltnN'' gen in veislärtterem Maßslabe stattfanden, wnrde von Trcviso Milnä'.- r^qliirirt, welches auch u,,l?r Anfnh-rung ciucs Offiziers erschien. Die bewasfncte '^iacht, ! so wie dcr Umstand, daß die Gemeindevürstchung in dcr Eile dcn Bau einer Straße anordnete nnd hicbei die beschäftigungslosen Bancrn verwendete, bewirkten, daß endlich die Ruhc wicdcr hergestellt wnrdc, obgleich mau es für gut fand, die Truppen vorderhand im Dorfe zu behalten. Ausland. München, 10. April. Zwischen dcn Mittel-staateu si.id liezüglich dcr Änndesreform frage Verhandlungen im Gange. Wahrscheinlich treten die Minister dcr Millclstaaten übermorgen zu einer Konferenz in Angsbnrg zusammen. Ob Hannover nnd Knrhcsscn vertreten scni wcrdcn, ist noch zweifelhaft. — 20. April. Freiherr u. d. Pfordtcn reist morgen Miltags zur Ministcrlllnfcrcnz nach AngSburg, wo die Minister Freiherr v. Acnst, v. Varnbülcr, v. Dal-wigk, und vermuthlich auch Freiherr v. Eoclöheim, zusammentreffen. Berlin. 20. April. (Pr.) Prcußcn w ill ke i ue Volb crathu n g cn über Ä u nd esr efo rm - V or-lagen; ; ucrst Par l amc ll tö . Ei >i bcrn fu ng, dann P r ogra m m. Keine dcntschc Negierung hat bchimmlc Znstimmungöerlläruügcn zu dein Bnndesrcform-Projelt abgegeben. Die „Berliner Ncvue" iuformirt, , Preußen werde aus dem Bund anstrelcn (?), wenn das Bilndcsreformprojckt nicht angcnommcn wcrdcn sollte. Ncgicrungsorganc behaupten, Ka r o ly i's Stellung sei unhaltbar. — Während eben aus Berlin die Nachricht einlangt, daß Prinz Karl von H o h enz oll cr:>, ! dcm zn Ehrcn ein blutiger Kampf in I assy stattfand ! nnd im ganzen Umfange dcr Donanfürstculhümcr das allgemeine Stimmrccht unter bengalischer Beleuchtung in Szene gesetzt wnrdc, nicht geneigt sci, Knsa'S Nach' folgcr anf dcm rumänifchen Throne zu werden, trcffcn aus Bi: tare st die Proklamationen ein, welche die provisorische Regierung zu Gunsten des scheinbar nicht ! tandidirendel'. Thronlandidaten erließ. Wir erachten cS für überflüssig, dcn Wortlaut dicscr überschwenglich gt" haltencn Proklamationen hier milzuthcilcn und begnügen uns nut der Bemerkung, daß dieselben auf nns den ! Eindruck machten, als wäre ihr Ursprung in dcr pren^ ßischen Staatskanzlci zn suchen. (Del,.) ! — Es dürfte gerade in: gegenwärtigen Augenblicke ! lücht ohne Intcrcsfe sein, die Stärke des deutschen Bund es h eer eS, wie sie in den nüllärischcn Blättern gegeben worden, mitznthcilcn. Demnach stellt Oesterreich 4639 Offiziere, 191.053 Mann (Mmpfer), ! 25>.94l> Pfcroc (das zu stellende Kontingent soll 142.233 'Mann bctragen), Preußen vier Armeekorps: das Garde-, 6, 7. und tt- Armeekorps mit einer Kriegsstarke von 5004 Offizieren, 207.455 Mann (Kämpf.r), 35.266 ! Pferden, und es soll das zu stellende Kontingent 120,4l0 ! Mann betragen. Ohne weiter ans Einzelheiten ein;"" ^ gchcu, sei angeführt, daß das Bundeshcer in seinen Ä)e- in welchem technische Vorrichtnna.cn mit gleicher Aus-^ führli^tcit darccslclll wcrdcn: Dc Fvc's Robinson. Dcr !1lobi>'son ist als ein Ganzes zweifellos cinc wcnig glaub' würdige Geschichte; abcr jede einzelne Seite desselben, trägt das Gepräge dcr vollsten Wahrheit. Icdc einzelne! Handlung, mit dcr Robinson anf seiner einsamen Insel! sich abmühte, kann jeder von uns, wenn er Gcdnld und! Neigung dazu hat, in seinem Hansc und Garten selbst! vornehmen. Wer von uns je im Leben auf cinc einsame ^ aber fruchtbare Insel geworfen wcrdcn sollte, wird sich init Nutzen dcr Lektüre des Robinson erinnern. Wer abcr je cS unternehmen sollte, von einer öden Klippe cinc^ Dampfmaschine zu reltcu, wird aus seinen Rcminiszcnzcn! an Vitlor Hugo wcuig Nutzen ziehen. Denn was Gll-^ liat kann, tonnen wir nicht. Robinson ist cin Durchschnittsmensch, wie wir selber, in nichlS hervorragend; was er kann, machen wir ihm nach. Einen Gilliat aber gibt es nur einmal und kaum so ost. Er hat die Kraft! eines Herkules, die Erfindungsgabe des Odysseus und! ist nebenbei ein Einfaltspinsel. Er hat nichts weiter als ^ Lesen und Schreiben gclcrnt, abcr cr hat alle Erfindung gen gemacht, die je ein Mensch vor ihm nnd nach ihm gemacht hat, und weiß instinktiv allcs, was die giüß-tcn Naturforscher mühsam entdecken. Er ist zn schüch« tcrn, mit Menschen zu verkehren, und doch cin Hcld wie, Siegfried, ja größer wie dieser, denn ihn schützt keines Tarnkappe außer scmcr Träumerei. Was cr thnt, geht^ zwar nüt natürlichen Dingen zn, abcr cS ist doch Hcxc- ^ rci. Ncbcnbci ist das Bedürfniß, zu cfscu, zu trinten^ nnd zu schlascu. bei ihm t'anm vorhanden. So wird nnö auf 350 Seilen erzählt, was er gethan, nnd w:r wissen doch nicht, wie cS zugegangen ist. Dic seltsamste Fignr in dem Roman ist abcr nicht Gilliat, dcr gcnialc Idiot; die seltsamste Iignr ist Elu- bin, dcr schurkische Ehrenmann. Clubin ist cin Mann, bei dem Gewissenhaftigkeit, Redlichkeit, Gcschäftötreuc bis znr Pedanterie anogcrcntet sind. Abcr cr hegt von frühester Jugend an die Absicht, einen einzigen lHchnr-kcnstrcich auszuführen, bei welchem er mehr verdienen will als andere mit zwanzig, ::nd bei wclchcm er doch tcinc Gefahr dcr Entdcckuug läuft. Er hat sich nie in scincin Vcbcu die dcs geringsten Tadels würdige Handlung zu Schuldcu kommen lassen und ist trotzdem dcr größte Schnrte, dcn je dic Erde, ja den selbst Viktor Hugo's Phantasie hervorgebracht. „Dreißig Jahre hatte o>c Heuchelei diesen Mann gedrückt. Er war cin Böse" wicht, dcr sich mit Rcchtschaffclchcit vevmält halte und ^ für dic Tugend den Haß eines unglücklichen Ehcmanncs hegte. Er trug sich von jeher mit verbrecherischen Berechnungen; sv lange cr Mann war, verschanzte cr sich hinter der starren Rüstung dcs Scheins. Innerlich war cr cin Ungeheuer. Er hattc sich in die Haul eines vor-! trcfflichcu Manucs gesteckt nnd trug cin Aanditenhcrz ^ in ocr Blnst. Er war cin Seeräuber von sanften Gc-^ bcrdcn, cin Gefangener dcr Redlichkeit und lag eingezwängt in dem Mnmicnsarg dcr Unschuld. Auf dem Rücken wnchscn ihm Engclflngcl, deren Last ihn, dcn ^ Taugenichts, zu Bodcn zog. Dic öffentliche Achtung cr-^ dlüatc ihn fast. ES ist hart, in solchem Falle als un> ! bestholtencr Mann dazustehen. Welche Arbeit, stch im ^ Gleichgewichte zu erhalten; Böses denken und Gulcö ^ reden! Er stellte biöhcr daS Phantom dcr Redlichkeit vor, während er eigentlich oas Gcspcnst des V^brechcnb war. Zu diesem Nidcrsprush but das Schicksal il,n ucr-damml. Er war gezwnngrl:, cinc gntcHallling anznnch» men, wohlanständig zu sein, über dcr Mittelmäßigkeit zu stchcn nnd heimlich mit dcn Zähnen zu knirschen. Es war dcr Schein dcr Tugend, welcher ihn zu ersticken drohte. Sein '.'eben lang hatte cr Lust gespürt, in die ^auf seinen Muid gedrückte Hand zn beiße«. Und doch , mußte cr sie küssm." Wclchcr Wortschwall, nm das Uü' mögliche möglich erscheinen ;n lassen! War denn nie' >mand da, dcr dem großen Hcrzcnökündigcr dic nmun- lstüßlichc Wahrheit in dic Ohren ricf, daß cin schi.clM Eharaklcr sich nnr in schlechten Handlungen entwickelt- Für solchen ungewöhnlichen Bösewicht muß nalu^ lich auch cinc nngcwähnlichc Strafe crsonilcn werden» Dazu ist Vikto.' Hugo dcr Mann. Elubin wird uoN einer Krake aniigelruntcu. Sie wissen doch, was eine Kralc ist? Einc Krake ist cin Blnlcgcl atcN, dic Schröpftöpfcn gleichen, sein Älnt frühstiickt. In dcc mvdcrneil Zovlogic stchcn diesc Talente dcr Krake ncbcU dcncn dcs Lindwurms, dcs Vampyrö, des Phönir nnd dcs Grciff verzeichnet; Viktor Hugo ziiirt Ihnen aber Sonnini, Dcnis Montfort nnd Bvry St. Vinzent al" scinc Gcwährslnäniicr. Von solcher Krake, wird Elnbw gctödtct; dann kommen dic Krabben und fressen ihm da" Fleisch so gründlich r>on dcn 5tuvchcn, daß sein Stelc einem auatouiischeu Präparate gleicht. Was ans dn Knochen wird, erfahren wir nicht, weil inzwischen ^ drille Band zu Ende geht. Es wäre noch manches ans diesem Romane zn ^ zählen, abcr mit dicsem Kraten-Krabbenstück habcn w> unvorsichtiger Wcisc die schönste Stelle vorwegssenoM men. Wir brechen daher nothgcdrnngen ab und s^ull nut dem Wunsche, daß auch dies Wert mit cincm 'M^ aus Hamlet versehen ..'erde, nämlich folgendem : „^ !^ ' dervoll, höchst schaudcrooil!" (Ostd. P<) 623 richten führt: 335 Bataillone Infanterie, 46 Bataillone und 5 Halbbataillonc Jäger, 376 Schwadronen Kaual< I lcric, 1188 Gcschiitze (886 gezogene, 284 glatte Kano-nen, 18 Hanbitzcn) und ^4 ^lalctcngc>chntzc, 7 Pion« nicl'Bat^.illonc, 7 solcher ilon!p,ignicn u«id 8 solcher Detuchenienls. Dic ^lslcnstartc dieser Tinppcn bctrag< 15.l30 Off'zicrc, 629.081 Mann, 83.688 Pferde. Die! Matrilelinaßige ÄuudcSarmcc soll bclragcn inl Haupt» » und Ncsciv^Kontingent 4b2.763 Aiann ttäinpfcr, so daß un Ganzen 191.453 Mann mehr gestellt weiden. Bon dicscr ^ichrgcstcUnng fallen 53459 üiiann auf > Oesterreich »nd 102.109 Mann ans Preußen, was in< sofern jedoch nicht in'S Gcwicht fällt, als diese beiden Staaten gar leine alö solche organisirtc ÄuudcSlonlin-gcnic habcn und eben so ant den übrigen Thcil, ihres! HceltS alö Atchrlcisluug in ihre Acrichtc anfuchlncn ^ tönnlcn. Rechnet man deshalb diese Zahlen uun der Mehrgcstcllnng ad, so verringert sich die letztere auf 35.885 Mann. Dresden, 20. April. Das „DreSd. Journal" dcmcntlrt die Zeitungsnachricht, das Wiener Kabinet hätte cin von Vairrn nnd Sachsen uercinbaltes B n n-desrcfo rmp ro gr lllnm genehmigt. Dcm Wiener Kaliinct scicn keine Borlagcn Äaicrns und Sachsens zugegangen. Florenz, 18. April. Der F i nanz mi n ist cr erklärt in Beanlwmlnng einer Interpellation, daß die Gerüchte gcgcn den italienischen Kredit von Anöläudcrn, Feinden Italiens oder durch unwürdige Italicner verbreitet werden. Der Minister leugnet, daß dic Regierung die Absicht habe, den Äanlbillctö ZwangskurS zn geben; die im Inli fälligen Zinsen seien durch die gc« wohnlichen Mittel gedeckt. Die Regierung werde die Urheber dieser verleumderischen Gerüchte verfolgen. Turin, 17. April. König Bittor Eiuanuel, vou > dem sich wenigstens mcht lcugncn laßt, daß er es auf der eilunal eingeschlagenen Bahn aufrichtiger mit seinem Bolle meint, als das Voll mit ihm, hat soeben einen neuen Äcwcis gegeben, daß er die fatlisch bedauernd werthe ttagc uusclcr Finanzen richtiger als die eigenen Miniftcr zn beurtheilen und zu würdigen wisse. Nach' dem er bereits im Jahre 1864 dcm Slaatoschatzt durch freiwillige Entsagung uuf drei Millionen ^ire der Zivil-liste zu Hilfe gekommen war und neuesten,? wieder, llls es sich daium handelte, den finanziellen NcltnngS-yedankcn eines „Rational.Konsortinmö" den gefährlichen Boocn der Demokratie zu enlzichen nnd ins gouucrne-j Mentale Gebiet hinüber zu verpflanzen (wo er auch bc<, rcilS fast ganz vcrdorlt nnd ucllümmcrt lst), eine wci-! tcrc Million aus sciucr Priuatchatonille dasnr zeichnete, hat nnn, angesichts der höchsten Ocldbcdrangnch dcs Bandes, mehrere seiner kostspieligen Pfcrdcdepvts, dar-umcr das relchhaltigslc in Neapel, aufzulassen befohlen, so wie auch der (ärsparniß wegen scin prachtvolles Palais in Portal zum Äli^ocltalisc nusgclwlcn, das nun, wie Verlautet, in das Eigenthum seines Schwiegersohnes, dcS Prinzen Napoleon, übergehen soll. Dagegen wnrdcn auf den Cavunr'Kannl große Summen ausgegeben, und Nahmen dlc lNiliiarischcn Bortchrnngen, dlc mau iu jliug>lcr Zcit traj, Millionen in Anjplnch. — Bur ciuia/n Tagen sand yicr ncncrdlngö nutcr dem Vorsitze dcö hlcrzu eigens hiehelbclnfcuen Prinzen Amudaus eine vertrauliche üllillilärbcralhung stall, wacher diesmal auch ber Adnilral Pcisauo, dcr ttri^sminisler Peltincngi), Gcnclal Bi^io und andere hohe Oifizicrc beiwohnten, ^ic ich höre, wnrdc dadci auch di: ^ragc vcnlilllt, ob ts im gegebenen Kriegsfalle gcralhm ware, daß der Kölng f^lbil, wie er es durchaus wünschen soll, trotz ullen Elnweüdungen ^amurmola's sich pcrjönlich an dle spitze der operircnden Armee zlellc. Ans Turin ro,rd dcnl „Bl'ltsfrcund" geschrieben, ^>aß das ltaucmschc Mlnlslcrium beschlossen habe, dcm bslerrcichlschcn Fcsinügovicrelle ein anderes italienisches 3'chmigsvincck cntgcijcnzuslcllcn und daß zu diesem. ^chllsc ziicrll (5rcmonü bcscsligt werden wir. Im Piaccn-l'Nischcn und im ^rcocianischc» wcrdcn zwct Inslruttions. ^gcr gebildet; zur Armirung Cremona's wird cine Sub-illiptluu zur Anschaffung von hnudcrt Kanonon zu er-^fncn beantragt. Uondon, 19. April. Sitzung dcs Untcrhau-lks. Auf cine Intel pollution Bcrncy'ö crwidcitc bayard: ^lu Wic„cr Tlütlatc gaianlutcn die Großinachlc Pleu-^>l sciiic sächsischen Theile; England würde, wenn der "lieg ausblächc, dic Milgaranttn über dcll cinznschla' üendcn Ncg befragen. — Die Ncformdcbatle wird '^'lgcsctzt. Die Abstimmung erfolgt vielleicht morgen. . Vondon, 20. April. In der UntcrhmiSsitznng er-llätt der Uuterstaalssckrclär bayard, dic im „^laatsan> ^gcr fin- Württemberg" veröffentlichte Analyse einer an-glichen AntwortSiwle Oesterreichs ans eine englische ^vlc sei gänzlich nnwahr. — Die Neformdcbattc wurde vertag. Hopenhatten, 20. April. In dcr heutigen Siz» ^'"g dcs Rcichoratycö wnrdc ein Auszug aus dcm ^rotolollc dcr lnternutiooalcu Kommission mitgetheilt, ^rscm zufolge zal)lei> die Hcrzogthnmcr cinc Avcrsional. 'UMmc von 4,800.000 Thlr., wovon 1,060.000 Thlr. "^ zlasselibchallc abzuziehen lommcn. Der Ncst im ^'lrage von 3,740.000 Thlr. isl vom 1. April 1865 «l'gcsai'gcn untcr 4pcrz. Verzinsung in scchö Terminen "uzuzahln,. Dcr crslc Termin fallt auf den 1. Juni "^,wobci 1'/,MllNoncn abzuzahlen sind. Bom I.April 1867 bis l. April 1869 kommt halbjährlich V, Mil< lion abzutragen. Die jährliche Pensionslast für daS Königreich betragt 1,471.968 Thlr., für die Herzog« thümcr 208.962 Thlr. St. Petersburg, 17. April. So vicl über daS Attcnlut auf den Kaiser und über die Persönlichkeit sei-nes Lebensretters bisher sichcigestellt wnrdc, will ich Ihnen in Kürze mittheilen. Der Mann, dessen Arm von Nußland die furchtbarste Katastrophe abgewendet, heißt Osip (Josef) Iuanowilsch Komisarow. Er ist 25 Jahre alt, mitilcrcr Slalnr und auö dem Dorfe Mol» wilino im Kostromcr Gouvernement gebürtig, (ör war früher Lcibeicicncr anf den Gütern dcs Baron Kistcr, kam jedoch schon als Knabe nach St. Petersburg, wo cr bei dcm Mützenmacher Sadow in die ^chrc trat. Als Gcscllc vcryciratctc er sich vor ctwa zwei Iuhrcn mit einem Äancrnmädchen und die Ehe ist mit einem jctzt acht Monaten alten Töchterchcn gesegnet. Da Ko-misarow gcrade am 16. d. seinen Namcnslag feierte, begab cr sich zur Verrichtung dcr Andacht in die beim Häuschen Pctrrs dcs Großcn befindliche Kapelle. Als «r auf dcm Rückwege beim Ncwa'Ufcr ankam, war die Schiffsbrücke ausciuandergcnommcn, er lehrte daher um, nnd alö er beim Vorübergehen am Sommcrgartcn bemerkte, daß am Thore eine kaiserliche Eqnipage stand, schloß cr sich dcr dort harrenden Volksmenge an, um den Kaiser bei dcr Abfahrt zn schcn. Bald darauf gelang es ihm, sich so weit vorzudrängen, daß cr den Kaiser gerade in dem Momente erblickte, alö derselbe cinstcigcn wollte und sich den Mantel umhing. Bcvor noch dcr Kaiser erschienen war, hatte Komisarow einen Mann bemerkt, dcr sich ihm mit Ungestüm vordrängen wollte. Komisarow wich cin wenig znrück, sah aber, daß dcr Unbekannte in dcm Angcnblicke, als dcr Kaiser den Mantel nmnahm, aus seinem Paletot cinc Pistole zog und auf den Kaiser zielte. Nasch versetze Komisarow dem Mörder einen Schlag auf den Ellbogen, dcr Schuß ging los, aber zu hoch, um den Kaiser zu treffen. Dcr Missethäter wurde allsoglcich ergriffen. Starr ^ vor Schrecken verlor sich Komisarow in dcr Mcnge.! Die Kunde von dcm Attentate verbreitete sich bald in > der ganzen Stadt und erregte cinc unbeschreibliche Be- ^ stürznng. Der Kaiser halte sich bald nach dcm Borfalle! in dic Kasancr Kathedrale bcgcbcn, um Gott für feine öcbcnsrettnna. zu danken. Bci seiner Ankunft in dcm Winterpalast waren die Mitglieder dcs SlaatSrathcS, < welche eben cine Sitzung abgehalten hatten, die ersten, , welche dcn Kaiser bcgrüßlcn; bald versammelte sich anch! jdie ganzc Generalität und alle Würdenträger, wclche !bci Hofe Zutritt habcu, im Wiuttrpalastc. Als der Kaiser erschien, wurde er vou dcu Anwesenden mit einem i Frcudcngeschrci nnd dcn lebhaftesten Zeichen deS Enthusiasmus bewillkommt. Dcr Monarch dankte mit cini« gen huldvollen Wortcn nnd verlangte seinen Netter lKomifarow zu schcn. Derselbe befand sich bcrcitö im Pulaste, cr wurde vorgeführt, dcr Kaiser sprach ihm vor dcr ganzen Versammlung seinen Dank ans und cihov ihn sofort in dcn Adelstand. Abends war St. Peters» bnrg festlich illummirt. Bukarest, 20. April. Hcntc wurde Prinz Karl von H o h enzo l l crn zufolge Strutiniums zum Für« stcn von Nnmänicu protlamirt. Der russische Generalkonsul prolcstirlc im Anflragc seiner Ncgiernng gcgm d>c Insinuation, daß Rußland an dcn Aufstanden in dcr Moldan bcthcil'gt gewesen. Baron d'Avril ist '.hier ciugctrosfen und hat dlc Geschäfte dcS frauzösischcn Konsulates übernommen. Priuz Brancovauo ist in Bukarest angekommen. Stew'Hork, 12. April. Dcr Senat hat die An-lcihebill angcuommcn. Das Ncp,äscl!lanle»haus hat dic Bürgerrrchlobill g^geii das Btto ocs Präsldcntcn angc« noniincn. Es geht das Gerücht, daß die Proklamation cincr allgemeinen Amnestie baldigst bevorstehe. Eine großc! ^»ccngc Fcnicr haben sich an der Glcnzc von Ncw'Brnns-wick zusainmcngcrollct nnd bedrohen Campobcllo und St. Stephans. Die englischen Korrespondenzen nus Amerika stimmen jetzt in dcm cincn übercin, daß Präsident Johnson währcno der letzten Tage dcn Halt im Lande wie« der verloren habe, dcn cr znr Z^,t seiner berühmten Washingtoner Ncoc unstreitig bejcssen hatte, und daß in dcmsclbcn Verhältnisse die rcftuMilaluschc Partei im Kongresse an Kraft gcwmnc. Daraus und aus andcrcn Vorkommnissen prophezeien die meisten eine gefährliche, manche sogar geradezu einc blutige Krise, cincn neue n Bürgerkrieg. „Das ist — schrcivt die „Köln. Z." — gewiß cinc übertrieben ängstliche Auffassung. Mit größcrcr Bcsoigniß aber wird die Möglichkeit einer nahc veuorslchcnocn Handelskrisis ins Auge gefaßt; doch wie dic Verhältnisse jctzt liegen, tritt sie in Livclftool und Manchester vielleicht so früh wie in Ncw.?)urt ei». Schon spricht man von Verlegenheiten großer dortiger Häuser in Folge dcr gefallenen Äanmwollprcisc, und trilisch ist die Lage jedenfalls, wie cine Vcrglcichnng dcr Ein« und Ausfuhr, dcr Preise von heute und vor vierzehn Tagen nnd der Lagervorräthe dieses und deS vorigen Monals zeigt. — Zum Kapitel Amerika gehört noch die Bemerkung, daß Präsident Iohuson in semer nenesten Proklamation nur von zehn abgefallenen Südstaaten spricht, den cilften dagcgen, Texas, unerwähnt läßt. Per Grund liegt darin, daß dieser Staat noch nicht, wie die übrigen, seine nmcrc Ncgicrung lunslituirt hat; denn in TexaS setzte sich der Bürgerkrieg am läng« stcn fort, und erst am 29. März nahmen dic Unions« !truppc,i dcn letzten festen Platz, Sabin..'Paß, cin. Aus I Rücksichten der aüswärtigrn Politik wird man übrigens idie Gewalt der Militärbehörden iu jenem südlichen iOrcuzstaate gern noch länger aufrecht crhalten schcn." Hagesneuigkeiten. (^. Mehrere Wiener Journale haben sich einer in den ! letzten Tagen im Wiener Vereine für voltswirth« ^schaftlichen Fortschritt gepflogenen Verhandlung in ! einer Weise bemächtiget, wclche vermuthen läßt, daß die In« tenuoncn der Regierung irrig aufgefaßt werden. Nachdem l die Staaliverwallung selbst durch Genehmigung dcr Statuten ^dieses Vereines die Abhaltung voltswirlhschaftlicher Vortrüge ^sür das Voll ermöglicht hat, während sie nach dem Gesetze vollkommen iu der Lage gewcscn wäre, dic bezügliche Sta> i tulenbestimnmug zu beseitigen, lann ihr nichts ferner liegen, als, wie ihr gegenwärtig insinuirt wird, diese Seite dcr THH» tigleit so vicl als möglich zu beirren oder vollständig zu verhindern. Sie ist vielmehr von der M.)licbleit und ^loth« wendiglcit, den Zuftand dcr arbeitenden Klaffen durch deren eigene sachgemäße Mitwirkung zu heben, zu sehr überzeugt, "alü daß sie nicht allen aufrichtig dahin gerichteten Bcslre» düngen jede thuuliche Unterstützung zu gewühicu bercit wäre. Edcn von diesem Standpunkte aus muh sie abcr darauf halten, iu Handhabung ihrcs AussichtsrechtcZ vou allen be« >züglichcn Schritten de3 Vereins rechtzeitig in Kenntniß zu lommcn, um Verirruugen, welche gerade auf diesem Gebiete !für die zunächst Velheiligten und für das Gauzc von nach« thciligcn Iolgcu sein können, abzuwehren. Tarauf allein, also auf die Förderung des reellen Vereinszwcclcs, sind die ! bisherigen, übrigens ganz offenen Bemühungen dcr Regie» rung gerichtet. Es versteht sich zwar von selbst, dcch ein« l schlügig« Eingaben des Vereins im ordentliche Wege ihre ! Erledigung sindcu werden : allein nachdem darüber bereits Nachricht durch die Presse gegeben worden ist, erscheint es angezeigt, schon jetzt die Ueberzeugung auszusprcchen, daß die Leitung des Vereins in der behördlichen Entscheidung hinreichenden Anlaß finden wird, den gereizten Ton und die ganz unzulässigen Insinuationen jener Vereinöverhand« lung als völlig ungerechfertigt zu erkennen. — Wie dem „Pester Llovd" vom Plattensee ge. schrieben wild, soll Ihre Majestät die Kaiserin am Nen d. M. in Valato n-Füred eintreffen, wo bereits für einen großen Theil der Aristokratie Wohnungen bestellt sind. Für den Empfang Ihrer Majestät weiden bereits l.ie groß« artigsten Vorkehrungen getroffen. Die Vahndireltion läßt in Siofol einen prachtvollen Wartesaal herstellen, von wel» cher Station aus die Kaiserin den Dampfer „Kissalady" zur Fahrt nach dem Kurplätze besteigen wird. ^ — Wie man der „Tr. Ztg." meldet, habe Sc. Erz. der Herr Hcmdrlömimster Freiherr v. Wullelstorf iu cine» der letzten Sitzungen der Zollkommissiou auf die Aeußerung einiger Industriellen, ein Krieg gegen Preußen wäre cin ^sympathischer Krieg, erklärt, er für seme Person lcnne keinen sympathischen Krieg und könne die Versicherung geben, daß das ganze Ministerium in seinen Bemühungen, dense!« !bcu zu vermeiden, vollkommen einig sei. — Bezüglich dcr Drilctichcht „Erzherzog Johann und seine Zeit," von Louise Mühlb ach, zweite ltlustrirtc Auftage, vierte Abtheilung „Erzherzog Io^nn als Rnchsverwcjer," wurde auch in dieser zweilcn Auftcige, trotz der uorgenom« menen Abänderungen, der Thaldchaud des Verbrechens der Aelcldiguüg eines Mitgliedes der kaiserlichen Familie crtannt und das Verbot der Weilerverbreitung aufgesprochen. — Dcr allgemeine Veamtenvercin gewinnt auch bei den Beamten Ungarns immer neue Sammelpunkte, und zwar wurden wieder in Warasdin uud Grolz-Bcl.skcrct' Lolalaus» scdüss^ tonflituirt, und an letzterem Orte dcr Herr SlaalS« Ingenieur Max Neugevaucr zum Oomann und d^r Hcrr Grunoduchösührcr Leopolo Mitjasy zum Obmannslelloeilreter gewühlt. — Am 18. d. M. wurden im Parte zu Schön-brunn die erstcn Maikäfer gesehen, welcke sicb ldeil« an den Blüthen zu schassen machten, theils den. Unter den einzelnen Posten sigunrt auch eine Summe im Betrage von 206.322 L., die nach Angabe de5 amtli« chen Ausweise? von Garibaldi im Jahre 1802 au? der krarischcn Nasse in Catania ohn- weitere Angabe des IweckcH und der Verwendung entnommen wurde. — Die Hallung Kaiser Napoleons den deutschen Groß« mächten gegenüber gibt den englischen Korrespondenten Lon» doner Blätter unerschöpflichen Stoff zu Beobachtungen. In der Negel wird auZ seinem Geberdenspiel auf die Unoer» lneidlichteit dc6 österreichisch »preußischen Krieges geschlossen. So erzählt der „Times"-Korrespondent ans Paris: Ein be> rllhmter Finanzmann suchte den Kaiser auszuholen (naive Idee!). Der Kaiser bedauerte die Lage der Dinge in Deutschland, hoffend, daß die Panique vorübergehen werde, „und" — fuhr er fort — „Sie tonnen sicher sein, daß ich in diesem Streit der Deutschen leinen Finger rühren werde i sie müssen es allein anfechten — Frankreich, wissen Sie, ist neutral." — „Oh, Sire" — sagte der Finanzmann — „ein Wort von Ihnen würde den Krieg verhüten; weder Preliken noch Oesterreich würde handeln, wenn Sie sprächen, üin Wort, Sire." Der Kaiser sah ihn einen Augcnblict fest an, lächelte, streichelte seinen Schnurrbart, sagte: ,,0u<' Vl>u!<'X-vou>!'i" und wendete sich zu einem andern in seiner Umgebung. Die drei Wörtchen können sehr viel, sie tonnen! vielleicht nicht? bedeuten. Sie klingen jedenfalls verdächtig, > will der Korrespondent sagen. Alle Anekdoten aus den Tnilericn haben dieselbe alte Moral: daß der Kaiser den Knegssunlen lieber zur Flamme anblasen als au5blascn mochte. , fokales. — Die in unserem Blatte vom 10. April d. I. Nr. 80 gebrachte Notiz über die Verhaftung zweier sichcrh«tsgefähr. licl'en Individuen durch Gendarmen in einem nächst Slein gelegenen Orte, wobei die ersteren auf die Gendarmen auS cinem Haufe geschossen und einen Gendanu an der Hand verwundet haben sollen, berichtigen wir mit Nachstehendem: Zwei im Torfe Tcrsain anwcfende, nur mit Säbel bcwass« iicic Gendarmen (ein Führer und ein Gemeiner) erhielten die Nachricht, daß sich in einem der dortigen Gasthäuser zwei verdächtige bewaffnete Männer aufhalten. Die Gen> darmen begaben sich sogleich dahin und trafen zwci nach> ihrcm Aufsehen höchst verdächtige Männer, von denen sie sofort die Legitimation abforderten. Während der eine ir> gend einen falschen Namcn angab, zog der andere cin Pistol aus der Tasche, erhielt aber in demselben Augcnblicle durch den einen Gendarm eine» Hieb über die Hand und nahm hierauf die Flucht. Inzwischen war auch der andere im Begriff, ein Pistol auf den vor ihm stehenden Führer abzu> drücleu, war aber hieran noch zu rechter Zeit durch die Geistesgegenwart desselben Gendarmen, der ihm einen Hieb über den Kopf versetzte, hieran verhindert. Da2 Pistol siel auf den Boden und entlud sich, ohne jemanden zu verwunden. Der flüchtige Gauner ward von dem ihn verfolgenden Gendarm ereilt, und auch der zweite ward nach langem Ningcn mit Hilfe dc3 vorübcrfahrendcn Wertführcrs der Mannsburger Bierbrauerei bewältigt. In den beiden Gaunern, welche sosort nach Laibach abgeführt wurdcu, sind zwei sehr gefährliche Verbrecher erkannt worden, und c3 hat das ebenso energische als beherzte Einschreiten der Gcndar« men, sowie die Geistesgegenwart, die insbesondere der Ge» meine an den Tag legte, die allseitige Anerkennung gesunden. — Beim l. l. Preisgerichte in Nudolfswcrth ist eiue Nat hü stelle mit dem Gehalte jährlicher 1470 st. und im Falle der graduellen Vorrückung eine mit dem Gehalte von 1200 fl. zur Besetzung ausgeschrieben. Der Kompetenz' termiu ist auf 4 Wochen gestellt. Aus den Landtagen. Lemberg, 19. April. Land mal scholl Fürst Sa-pieha gicbt kund, daß Sc. Majestät der Kaiser die LandtagSscssion lns 28. April zu verlängern geruhte. Hierauf wird dic Debatte übcr die administrative Landeöcintheilung fortgesetzt. Dcr RcgicrungS-, lomnnssür und dcr Referent ^aalowski vertheidigen die Vorlage. Die AolchnnngSanträge Wodzicti'S und Gro-chololi's fallen, ebenso dic von Zyblilicwic; proponirtc LnblooAunahmc. Nclicr Antrag Golcjewdli'ö wird nnr über dic Äezirtönmtösitzc diölutirtlmd wcrdcu die Aczülö-abgrcnznugcn dcr Regierung mit dem Ersuchen um Vest im ill nil g einer sechsmonatlichen Reklamationsfrist über« lassen werden. Nach zweistündiger Pause werden die! Nstin'lidcn Paraglaphc ocö Straßenbauloülurrenzgesetzcö! angenommen und wird sodann das ganze Gesetz in dritter Lesung genehmigt. ___________ > Ncncste Nachrichten und Telegramme.! (Original - Telegram m.) Wicn, T3. April. Hier ist das Geruchs verbreitet, es sei Vefehl ergan^ell, die öfter« reichische Armee in Italien binnen 2H Stunden in Kliegöbercirschaft zn setzen; Erzherzog, Albrecht sei nach Verona abz^ereict und Ve-nedck nach IVicn berufen worden. Pest, 2l. April. (N. Fr. Pr.) Wie von verlaß, lichcr Seite verlautet, werden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin am 8. Mai in Pest»! Ofen eintvcffen nnd den zwei ersten Wettrennen am 9. und 11. beiwohnen. München, 21. April. Dic „Bayerische Ztg." mcl-! det offiziös: Die Kriegsgefahr sei beseitigt; Oestcr» reich habe die Rücknahme dcr Rüstungen in einer Mo< dalilät vorgeschlagen, welche uon Prcnßcn angenommen worden sei. l München, 21. April (Abends). Dcr österreichische^ Gesandte am bayerischen Hofe wurde telegraphisch nach, Wien licrnfen. Frankfurt, 21. April. Die VundcSvcrsamm-lnng beschloß, den prcnßischcn Reformantrag eiucm Ausschüsse von nenn Mngliedcru zn überweisen,^ welche in dcr nächsten Sitznng gewählt werden. — Indem Ocsterrcich hicfür stimnllc, erklärte es znglcich seine Bereitwilligkeit, ans die Berathung dcr Bnnocörcform einzugehen. Dcr Kaiser habe die Nothwendigkeit der» selben dnrch seine Initiative im Jahre 1863 anerkannt;' alle dcntschcn Füislen mit Anönahmc Prcnßcuö haben! sich damals geeinigt. Prcnßcn werde sich hoffentlich der Verpflichtung nicht entziehen, seine Vorschläge ebenso bestimmt zn fmmulircn. Auf die Motive des prcnßlschcn Antrages übergehend, erllält Oesterreich, daß Artikel 11 dcr Bundcöllktc und Artikel 1'.) der Schlußakte allen Bundesgenossen gleichen Schutz gewähren. Dcr Kaiser wiederholt seine in dcr Note vom 31. März gegebene Erklärung, daß er den Bundcöfriedcn nicht stören werde, und erwartet das Gleiche uon Prcnßcn; nur wenn die Achtung vor den ÄnndcSgcsctzcn die oberste Norm für alle Regierungen bleibt, kann das Vertrauen wicdcleh-reu, welches allein cincn gedeihlichen Auögang dcr Berathungen übcr die Bnndcörcform hoffen läßt. -Pre n» ßcn hat sich cmf die Motive seines Antrages einfach bezogen; nur Sachsen und Hannover gaben ans» fnhrlichc Erklärung, und zwar daS eiste, um dic gegen dcn Blmo gerichteten Vorwürfe zn entkräften, und daS zweite uauplsächlich um die Wahrung dcS BnndeSfrk' dcns zn betonen. Die meisten anderen Rcgicrnngen stimmten einfach für Verweisung an dem Ausschuß. Berlin, 21. April. (N. Fr. Pr.) Die Regierung wird am Bunde dieReform dcS dcntschcnKon < sularwcscns unter Preußens Führung beantragen. Die Angelegenheit wild für gleich wichtig wie die Flotlci'.fraac erachtet, doch soll dcn einzelnen Regie« rungcn das Recht, Konsuln zn ernennen, vorbehalten werden. Dresden, 21. April. Frcihcrr v. Bcnst ist gc< stcrn znr Minislcrlonfcrcnz nach AngSl, urg abgereist; derselbe hatte vo.- seiner Abreise in Leipzig eine Kon» fcrcnz nut deni Herzog von (^obnrg. Au„sburss, 21. April (Nachmittags 5 Uhr). Frcih. o. d. Pfordtcn ist hier eingetroffen. Mit den Abcndzngen werden erwartet dic Frcihh. o. Bcnst, Varnbnlcr, (Hdcls-hcim nnd Dalwigl, Fürst Willgcustcin, Baron v. Watz» dorf (Nciniar), Uttcnhofen (Niciningcn) und Baron Scc-bach (Kobnrg). Dcr Zweck dcr bevorstehenden Konferenz ist eine Verständigimg über dcn prcnßifchen-Anlrag, damit cö wirtlich zn ciner Bnndcörcform tommc nnd ein Konflikt, wic dcr cbcn beigelegte, vermieden wcrdc. Paris, 21. April. Dcr „Constitutionncl," erinnert in cinem uon ^imayrac nntcrzeichncicn Artikel anläßlich dcr von den Journalen klmdgcgcdcncn Ungeduld bezüglich dcü Wunsches nach Anfllärnngcn seitens dcr französi» schcn Rcgicrnng übcr die deutschen Angelegen» heilen, daß Frankreich sich wcdcr direkt noch indirekt in den Streit gemischt habe. Dic Ncgiernng dcS Kaisers habe leinen rechtlichen Grnnd, sich einzumischen, sic benehme sich dein Konflittc gegenüber liloö als Zuschauer nnd verfolge desscu Phasen mit wachsamem Auge nnd jener Fürsorge, wclchc sie allen wirklich wichtigen An-gelcgcnhciicn der auswärtigen Politik widmet. Die frnn» zösische Rcgicrnug lann tcin Urtheil üder einen Konflikt abgeben, welcher si) uiclc Phasen dnrchinacht nnd sich dcinahc täglich tmdcrt; sic louutc inödesonderc dicst'S Urtheil nicht öfscmlich anösprechen, ohne in ocm Sircile Partei zn ergreifen. Der „Const." zeigt weiter durch dcn Notenwechsel, dnrch die Stimmnng dcr Bevölkerungen, nnd durch die Haltnng dcr Mittelstaatcn, daß die Situa tion mindestens cbcn so vicl Friedens-« als KricgSchan-ccn zulasse. Paris, 21. April. DaS „Mcm. dipl." erfährt, das dcr österreichische Vorschlag wegen gleichzeitiger Nie-dcrhcrstcllnilg dcS <«,400.»;.897 1^.080.483 „ 128.428.658 1856 fl. C. M. 153,555.907 si. C. M. 137,043.439 Zur Scc allein 18«5)fl. ü. W. 70.244.434 fl. ö. W. 95.8Ä.4.W 18«;! „ 93,82!».b3!j ., ß5).794.890 1856 fl. C. M. 120,753.959 fl. C. M. 102,491.717 Zu Laude allein ! 18^'> fl. ü. W. 82.156.227 fl. ö. W. 34.404.467 ! 1861 „ 62.250.943 ,. 40,633.768 1856fl. C, M. 32,8^1.948 fl. (5. M. 34.551.722 Aeußcrlich bslrachtct crss^dcu dicse Kiffern, daß dic Oinfuhl M' Scc nnd ^n ^andc sich a/sscn 1,^56 nicht wcscntüch sscandcrt, ^ iu dcn lctzlrn 5 Jahren dagca.cn zugcnoinmcn hat. Dic Anöfuhr ans dcm S«- und Landwege hat daa.ca.cn absscuouluien nnd war erst in dcn lctztcn Iahrcu wicdcr in siilschicdencin Steigen. Z>^ See allcin ist dic Einfuhr ganz beträchtlich c^cfnllcn, daa.ca.cn ist sie zn Laudc iu stl^ßcr PropalNon, um daS Doppelte, sscsiicgctt. Dic Au^iuhr ;nr s ee allcin ist a,lcichfallü in drn Ict.Ucn 10 Iahrcn ;uri!ck;icga»^en, hc t sich abcr in dcn 5 Iahrcu uon 1861 an wic' dcr dedculcnd crho.t. Zn Lande ist sie im Rückgänge dcgnffcn. itaibach, !i1. April, Änf dem hcntigm Marlte stl.d cr< schicncn : 5 Waa^n mit Hcn und Sttoh ^Hru 58 Ztr. 51 Pfd., Stroh 4 Ztr. 3^j Pfd.), 36 Wagen uud 4 Schiffe (12 Klafter) mit Holz. DurchschnittölPreisc. Mlt.. Nigz^ Mll.. V^ st. ,lr. fl. k.' si..lr. fi^l. Wlizcn Pr. Mctzen-------4 1 Vutter pr. Pfund - !45 —j— Korn „ — — 2 77 Eier pr. Stiict — 1j--^ Ge'stc „ —— 2 25 Milch pr. Maß —10 !^ Hafer „ — — 180 Nindsse,schpr.Pfd. - >«—!^ Hallifrncht „ - - 2 96 Kalbfleisch „ —18—^ Heidcn „ -,— 2 39 Schweinefleisch „ —11 Schöpsciiflcisch ., —12-^^ ! Knknentz „ — — 2 42 Hähndcl pr. Stllcl — 35 — "^ ^ Erdäpfcl „ I 35 .— Tauben ,. -15--^' Linsen „ 5 10 — — Heu pr, Zentner 1 50 - -" Erbsen „ 4 50— Stroh „ 140-"-" Fisolen ,. 5-------— Holz, hart., pr.Klft. - — 7"" Nii!d?schn!!ilz Pfd. —52— — wcichc?, „ —'-- 5^ Schwcincfchmalz „ — 40 —i— ' Wein, rother, pr. ! Speet, frisch, „ —>25—^-! Linier ^^^^ — geräuchert „ — 38 — >—, — weißer „ —^-- 1^^ ^ ^ .3 A " ^ 5 ^^s^, s6'N. Mg."325 N5 ->- 9.7 O. schwach > trllbc 25.<,« 21. 2 „ N. ^ 326.7, > 6.4 NO. schwach! Rcgeu M,>gen ! 10 ., Ad. ! 326.2, ! 4- 5,7 NO, schwache ^ Rcgcn______^ 6 U. Vig. 326..W /-^- 6 i" NO. schwach " trilbe 2.02 22, 2 „ N, 326.18 ^ ->- 8.g NO. z. start, trilbe ^aeN 10 „ Ab. 326.75 ! — 3,9 NO, z, starl, Ncgeu Dm 21.: Der crschntc Ncgcn stellte sich in sehr ausgiebige" Masic cin. Dcn 22.: StarlcNbl'nhlung. Schuecfall in dcu »""' Gegen Abend NO. stoßweise hcflig. ^^_^——" Verantwortlicher Redälteur^: Itznaz v. KÜ» nmayr.