Nr. 219. st. ll, <,albj, N. 5 50. yüi die Züftellnn, in« Hau, halbj. 50 ll. Mit der Post «an,j. st. 15, h,lbj. st. ? bo. Dienstag, 25. September. Instllio,«8ttllbl: ß«i ll«« I»i«ln Bukarest vom 18. d. M. zugehende Korrejponoe.,z, welche etne genaue Schilderung der Slellung der beiden feindlichen Armeen vor Plewna enthält und die wir ihre« orientierenden Werlhcs wegen hier vollinhaltlich folgen lassen. Der ge nannte 5tülrl,pondent schreibt: „D't Frage: „Wie steht es vor Plewna?" ist jetzt in aller Munde, unc» wem immer man begegnet, sei er Diplomat oder Soldat, Bürger oder Kaufmann, Russe oder Rumäne, Nmtralcr, Turlo. oder Rusophlle, jeder richtel die Frage an mich, seit ich von Griwiza zurück-gelehrt bin. Ich habe zwar schon in meinem ersten Briefe „Von den Quellen der Griwiza" die Situation gtlenn-zeichnet, lch habe dann in der Schilderung der Ereignisse vom 11. und 12.d.M. den Stand der Dinge so genau als möglich angegeben, dennoch scheint es mir angesichts der Vorbereitungen, die für eine neue Amon getroffen werdm, ebenfo zeitgemäß wie gerechlserljg», noch einmal die Stellung der be»den Armeen zu kennzeichnen. „Sprechen wir zuerst von Plewna. Der Name dieser Sladi ist cm CoUectioname geworden für die ge< sammle Aufstellung der lürllschen Armee, tue sich nlchl in der Stadt aufhält. Drelh'glausend Emwohner follen sich gegenwärtig in dem Orte befinden, und w:nn dies wahr i>l, dann darf man annehmen, daß mindestens ein Zehntel derselben Männer sind, die sich in jedem Mo-lnente bereit zeigen werden, die Reihen der Armee zu verstärken, wik die Weiber und Kinder nicht müde wer- FeuiVetotl. Ein Frauenleben. Sittenromm, au« einer Großstadt. Von Franz Ewald. (Fortsetzung.) Wenige Minuten spitter war der Baron allein, und letzt erst ließ er den Rest der mühsam erlünstelten Nuhe fahren, welcher ihm noch geblieben war. Gleich vor Wuth, mit fest auf einander gepreßten kippen stand er da und lauschte den sich entfernenden Schrillen des Mannes, der »hn auf einmal von der Hübe des Glückes so lief hinab' gestürzt hatte. Es war le,n Grund vorhanden, seine Worte zu bezweifeln, der Mann war fo genau mit den näheren Umständen bekannt gewesen, „aß es mehr als Thorheit gewesen wäre, sich noch Hoffnungen hinzu, geben. ° Auch über das, was seiner wartete, täuschte Baron °on Plöger sich „icht. Er war in Zukunft nur das ^Utllzeuu diese« Menschen. Wenn es ,hm in der Thal »elang, hie Tochier de« Grafen Milowsly zu seiner Galiin dl,""",". so würde es sein Erstes sein. Ansprüche an tin, ^"^"^ b" Grafen za erhebe». Daß Ka« dtrln n^' ^" ^°'l'" ^"^ ""^' l""bl° nur öeson» * bnei ^ '^^" ^' ""danken sein. vielleicht ihrer eigenen dah ^""^ Mister Darr hat ' ^..'"" i°lle. von Plil,«^ "llchem Standpunkte aus auch Baron blickte N, ,^ U"^ Angelegenheit betrachtete, überall 'l" gleich furchterregend an. Ward Mister Darr der Gatte seiner Nichte, so war der Baron ein verlorener Mann, ward er es nicht, vielleicht machte diese dann selbst ihre Ansprüche gellend, und bann — Der Baron schauderte. Dicke Schweißperlen stan. den vor seiner Slirn. Er hatte alles todt. begraben und vergessen geglaubt, und gerade in dem Moment, wo er sich am sichersten fühlte, war eS nicht, als ob sich das Grab öffnete? Er sah ein schönes, junges Weib in der Blüte der Jahre, ermordet auf ödem, weitem Felde. Kein menschliches Auge halle die grause That gesehen, die Leiche war gefunden, Nachforschungen angestellt und Muthmaßungen ausgesprochen — der Wahrheit kamen sie nicht nahe. Er sah einen stattlichen Mann, wie er von Schergen ergriffen und vor das Gecicht geschleppt wurde, wie man ihn oerurtheiltc zur Verbannung, weil er mit jugendlichem Feuergeist sein Vaterland geliebt, — sah, wie man ihn fortführte, dorthin, von wo es kaum eine Rückkehr gibt. Und er war nicht zurück, gekommen. Körperliche und geistige Anstrengungen er« schöpften ihn, noch bevor die Reise beendet war. viel. leicht bleichten seine Knochen auf den Shneeseloern Si-biriens. Und dann sah der Baron ein Kind, ein kleines, zartes, schwaches Kind mit blassen Wangen, das Kind wurde in ein Haus gebracht wo schon manches kleine Wesen gestorben und verdorben war, es mußte auch bald sterben, denn es war so zart, so schwach. Der Baron hatte lange vergebens die Todesnachricht erwartet, aber endlich war sie doch gekommen, und mit ihr bekam er Ruhe und Frieden. R^he und Frieden? Aeuherlich — ja. Und die innere Stimme wurde übertäubt durch die zahllosen Lustbarkeiten und Vergnü- gungen. Schlugen sie bisweilen lauter an sein Ohr, so ging die Gewissensregung schnell vorüber, es war ja nicht se ne Schuld, daß das Kind so zart und schwach gewesen, daß es den ersten Anstrengungen unterlegen war. Aber jetzt? Das Kind lebte und mit ihm die ganze enlslhliche Vergangenheit. Wenn es jemals dazu kam, daß es seine Ansprüche geltend machte, dann war all:s umsonst gewesen. Baron von Plvger arm wie zuvor, ja noch ärmer, denn jetzt erst war ihm sein Reichthum und seine glänzende Stellung unentbehrlich geworden — den Sturz von dieser Höhe ertrug er nicht. Mit großen Schritten ging er in dem Zimmer auf und nieder, in ihm leble nur ein Gtdanle, wie d»s über selntm Haupte schwebende Verhängnis abzuwehren sei. Es gab nur eine Möglichkeit sich zu retten, wenn die Tochter des Grasen von MilowSly wirklich lebte — sie mußte aufs neue und für immer verschwinden. Ein entichlossener, wilder Ausdruck lag in dem Antlitze des Barons, als er endlich in seiner Wände» rung inne hielt. Er war bereit, alles zu thun, um sich zu retten. Denn Kalinla's Wiedererscheinen zeiWrte alle glünzenden Aussichten und stürzte ihn von der Höhe des Glücks! Neunle» Hapitel. Die Entführung. Sie waren weiter gewandert von Ort zu Ort, von Stadt zu Stadt. Hie und da hatte Direktor Weznw"» einige Borstellungen gegeben, aber die Geschäfte s"'^« doch im allgemeinen schlecht, daS P"so..al w°r ^ nicht vollständig und Minnie allem, od»ll^ , , Mühe gab, nicht im stände, de.. <""«- i" den, Pcoolaul und Mumiion den Soldaten bis in die Tranchecn nachzutragen. Wie groß die Truppenmacht der Türken ist, kann ich genau mcht angcben. Ich habe be-reit« in einem frühen Vriefe mittheilt, daß sich 59.000 reg'.läre, 10,000 irreguläre Truppe.,, 5000 Reiter und 60 Kanonen umer dem Befehle Osman Pascha's bcfi,dc.,. Jedenfalls wciß O«man Pascha seine Kraft zu verhüllen und b'.^.'ügt sich, dort mi! Uebermacht zu erichüinen, wo er am stärksten angegriffen wird. Allein nicht nur dadurch behauptet er seine Slelluna, londtln mehr noch durch die Benützung der ihm von der Nat»r acbole',en Hilfsmittel. ..Die Bladt Plewna, in einem Seitenthal« der Gri> w>za i,cle^". ist umringt von Anhöhen, deren Erhebung zwar le.ne bedeutende ist. die aber doch steil genug sind. um einer anstürmenden Truppe die größten Schwierig, leiten zu bereiten. Nach Norden hin ist d°S Thal der Gr.wiza ziemlich breil. und wenn es gelänge, daß die russ.schen und rumänischen Truppen die am rechten Ufer der Gr,wlza gelegenen »nhöhm besetzten, wäre die »tadt Plewna kaum haltbar, aber eben gegen diese Seite Hai Osman Pascha auf den Anh)hen bei Bulowa und Gr,w>za zwe» Reihen von Redoutcn anlegen lassen, die emanoer überragend gebaut sind. so daß die hintere Re> doule die vordere dominiert. Nicht minder stark ist die Ostsc.te von Plewna, die an der linken Seile der Straße uon Bjcla gelegenen Änhühcn. bifeslig! I" erster Reihe steht man das verschanzte Lager. fia,.l,erl von starken Redouten. O«man Pascha Hai es auch nicht unterlasse.., die hinler Plewna gelegemn Höhen zu befestigen und sich durch diele gegen eine» Ruckenangriff zu schützen. Plewna hat durch d.esen Wall von Erdwerlen ei..e solche Be. deu'ung erlangt, daß es einem verschanzten Lager gleicht unt> belm Angriff auch demgemäß behandelt werden muh. Uneinnehmbar ist Plewna nichl, aber ebenso wenig «st es mit Einem Klurm zu nehmen, und dos war eben der «rußte Fehler der Russen, dah sie glaubten, wle mil emeu» Handstreich sich Plewna's bemächtigen zu können. Wol machten sich im Kritgsrathe Stimmen «ellenb, wllche mahnten, daß man nur vorsichtig und mit über. legenen »rüsten den Feind angreifen solle; allein diese wurden übernimmt und dem bedächtigen, viel sichere ren Plan lmer ,ubstituiert, der mit dem bekannten Miß. «rfolg endele. „Die Stellung der vereinigten russisch»rumänischen Armee war vor der Schlacht am 11. und 12. d. M. trine ungünstige und sie ist trotz der verlorenen drei türkischen Rcdouten am linken Flügel nicht ungünstiger geworden. Aber zu einem Ooup äs miliu ist ihre Kraft nicht ausreichend gewesen. Eine maßgebende Persönlichkeit theilte mir vor der Schlacht mit, daß sie eS gerne sähe. wenn der Angriff verschoben und noch mehr vorbereitet würde, denn mit Inbegriff der rumänischen Armee, auf die bekanntlich die Russen nicht viel gaben, seien leine 70,000 Mann vor Plewna, und die Kanonade, die drei Tage lang gedauert, sei nicht heftig genug gewesen, um die feindlichen Batterien zum Schweigen zu bringen. Allein man wollte an diesem Tage den Kampf und man hoffte, die Tapferkeit der Truppen werde die Zahl ersetzen. Wol ist der russische Soldat ausdauernd und muthig, unerschrocken, geduldig, unerschütterlich und streng gehorchend — allein er ist doch nur ein Mensch, dcr über eine Summe von Strapazen hinaus physisch nicht mehr leistungsfähig sein kann, und diese durch die Natur gesetzte Grenze wird leider von den Heerführern zu oft überschritten; sie sorgen nicht dafür, daß der er» müdete Soldat durch frische Kräfte ersetzt werde, sie mulhen ihm zu, daß er zwei Tage nacheinander zehnmal stürmen oder cineu zehnfachen Sturm abwehren soll. Das kann er nicht, und darum sind bei Plewna am 12. d. M. die Vortheile vom 11. o. M theilweise verloren gegangen. «Fürst Karl hatte sich auch nicht sehr oplimisti« schen Anschauungen hingegeben, er sagte zu einem Ossi zier: „Wir müssen uns darauf gefaßt machen, daß wir zurückgeschlagen werden" — und er traf auch diesbezügliche Dispositionen — „aber", fügte er hinzu, „aus unseren Stellungen werden sie uns nicht vertreiben." Und so war es nicht nur, es wurde vielmehr noch die stärkste türkische Redoute Griwiza genommen und seither festgehalten. Die vereinigte russisch-rumänische Armee ist bis jetzt nichl nur iu ihren Stellungen, sondern auf dem rechten Flügel bis hart an das Fort Bulowa vor« gedrungen und nimmt nunmehr die folgenden Posi» tlonen ein: «Den äußersten rechten Flügel beherrscht die Kavallerie-Division Lajchlartsss, die ihre Streifcolonnen bi« jenseits des Wid sendet, um zu ersahren, ob es wahr ^ei, daß Osman Pascha VerMlungen erhalle. Mit Laschtareff hat die rumänische Armee, die von Bukow» bi« an d»e Straße von Grinxza dislociert ist, >hre Aufstellung; ihre Truppen haben sich gut oerjchanzt und ihre Baiterien sind nur laum zwei Kilometer von den lürli-Ichen entfernt. E« gibt daher auch täglich einen Auslausch von Granaten, welche die gegenseitigen Befesti. yungs-, respective Velagerungsarbeiltll hindern sollen. Auf einen Erjatz der Verluste war man bei dieser Armee wol bedacht. Schon am 13. rückte ein Hägerbataillon oon Turnu Magurelli ab, das am 15. in Werbiza eintreffen mußte; gleichzeitig wurde ein Infanierie Regi. menl nachgesendet, das gleichfalls am 15. oder am 17. in Werbiza eintreffen soll'e. Zudem waren die Rumänen schnell darauf bedacht, die Straße oon Nilopoll« nach Wcrbiza in guten Stand zu versetzen, und das Sappeur-bataillon des ersten Genieregimenls war seit dem Vormarsch der rumänischen Truppen mit dieser Aufgabe beschäftigt. 1802 <3» war zwar cinmal von den Türken ein Versuch ge» macht worden, zwischen Nilopolis und Plewna eine Straße zu bauen. Ich sah Glücke dieser Straße ober» halb Grlwiza bei Metschla und bei Debowa, allein es waren immer nur einige hundert Meter, die man fertig gemacht, die Arbeiten wurden dann sisllert; jetzt wächst Gras auf der Straße, die Steine, die man herbeigetra« gen, sind größtentheilS fortgeschleppt, und man führt auf Feldwegen quer durch unbebautes Land. „Die Batterien der Rumänen befinden sich in einer möglichst geschützten Stellung, und die Truppen haben das „Sicheingraben" den Türken wohl abgelebt. Die Russen sprechen jetzt mit mehr Ächtung von ihren Bundesgenossen, aber volles Vertrauen haben sie doch noch nicht. „Ja," sagen sie, „eine junge Armee ist in der ersten Bataille immer lühn und tapfer, aber wie sich ihre Stimmung nach den Verlusten ändern wird, das wissen wir nicht, eben so wenig, wie sie die Strapazen ertragen werden." Ich kann mir nicht anmaßen, diese Fragen, über die ja erst die Zukunft enischeiden soll, im vorhinein zu beantworten, aber einige Beobachtungen darf ich wol hinzufügen, und ich thue dies eben nur mit Bezug auf die Situation bei Plewna und zur Stizzie» rung der Vorbereitung der nächsten Action. „Ich muß zugeben, daß ich nicht selten von rumä» nischen Offizieren die Frage hörte: „Ja, wofür kämpfen wir denn?" und mir scheint dies jedenfalls lein sehr günstiges Zeichen für die gute Stimmung oder für das Anhalten einer guten Stimmung, aber andererseits sah ich selbst nach den letzten Schlachltagen die Mannschaft in einer fo triegsluiugen Verfassung, so voll guten Muthes und in Bereitschaft, sich wieder mit den Türken zu messen, daß ich wol die Erwartung aussprechen darf, daß sich die Rumänen auch ein zweitcömal gut schlagen werden. Wesentlich wirkt dabei mit, daß sie auf die Füh> rung durch den Fürsten Karl mit vollster Zuversicht vertrauen. Im Erdulden von Strapazen wird es wol kaum einen Soldaten geben, der sich mit dem Russen messen lann, es ist unglaublich, was diese Truppen aushalten, und man kann von den Rumänen nicht erwarten, daß sie es ihnen gleich thun. Allein bei der rumänischeil Armee muß man zwei Elemeule unterscheiden, das städtische Element und das Landvolk. Ersteres ist allerdings weich, die Armee ist jedoch größtentheils aus Landvolk zusammengesetzt, und man braucht sich nur ein wenig in rumänischen Dörfern umgesehen zu haben, um zu erkennen, wie wenig Bedürfnisse das Voll da in Bezug auf Wohnung, Nahrung und Kleidung hat, woraus dann wol der Schluß zulässig ist, daß diese Mannschaft in Bulgarien leine größeren Ansprüche ma» chen wird, als sie von Haus aus gewohnt ist. „Von der Straße von Griwiza bis Radischewo breitet sich die russische Heeresmacht aus. Die Batterien sind weit vorgeschoben, mit mächtigen Geschützen armiert, die Truppen in den Gebüschen fast ganz versteckt: Krü» deners, Zatoffs und Imeritinstij's Corps oder die Reste derselben, um genau zu sprechen. Ich habe in meinen ersten Berichten die Verlustziffer zu gering angegeben, weil die Rapporte noch nicht vollständig waren. Mit jedem Tage laufen neue Rapporte ein, diese und jene Ambulanz war im Rückstand, dieses und jenes Regiment hatte noch nicht gezählt, so daß die ersten Ziffern immer zu niedrig angegeben werden. Ictzt glaube ich nicht zu irren, wenn ich den Gesammtverlust von Plewna mit 16,00(1 Mann beziffere. Hieraus ist ersichtlich, wie geschwächt die Truppenmacht ocr russisch»rumänischen Armee ist und welch' bedeutender Verstärkungen man bedarf, um zu einer neuen Action zu schreiten. Diese Herr Wezmann zeigte ein sehr verdrießliches Gesicht und seine Frau nicht minder. Die Künstler und Künstlerinnen bezogen nur noch die Hälfte ihrer ohnehin lärg-lichen Gage, und da gab es manches harte Wort und manche bittere Thräne. Minnie empfand die leere Kasse am allerwenigsten, abgesehen davon, daß Wczmanns Diners weniger sorg« fältig arrangiert waren. Für sie bildete das aber leinen Gegenstand, denn sie merkte wol kaum einen Unterschied. Minnie war außerordentlich bescheiden und genügsam. Ihre Seele war überhaupt mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als mit körperlichen Leiden und Entbehrungen. Wie hatte sich ihr Leben in der kurzen Zelt fo ganz anders gestaltet! Wie ein verklärendes Morgenroth war es plötzlich über sie hereingebrochen, und wie leicht ertrug sie seitdem alles, was ihr sonst Kummer oer-urfacht. Sonst hatte sie so lange das Kissen mit ihren Thränen genetzt, bis sich vor Ermüdung die prachtvollen Augensterne schlössen — jetzt verklärte das liebe Gesicht ein sonniges Lächeln, und holde Träume umgautelten ihr Lager. Heimlich preßte sie die zarten, wellen Frühlings« linder an »hre Lippen, und dann gedachte sie des ersten Sonnenstrahls, der ihr dieselben in den Schoß ge-worsen. «, p » Weiter dachte Minme nicht. Es schmerzte sie. daß sie den Ort hatte verlassen müssen, wo er weilte, der ihr des Lebens Werth erschlossen. Ihr bescheidenes kleines Herz hatte nie Wünsche gekannt, und, nun ihr zum erstenmale ein Glück zutheil geworden war, dünkte cs sie eine Vermesfenheit, mehr zu verlangen. (Fortsetzung folgt. Verstärkungen sind zum Theile heute bereits eingetroffen, indem 10,000 Mann heute eingcriickt sind, zum Theile werden sie in der allernächsten Zeit anlangen. Abcr nicht blos so viele Mannschaft, als nothwendig ist, um den Verlust zu decken, sondern auch jene Zahl, die hinreichend sein soll, um mit mehr Erfolg als bisher aegcn Osman Pascha und Mehemed Ali an der Iantra zu operieren, wird jetzt um Plcwna concentriert, und dann wird wol von neuem der Angriff beginnen. „Eine Offensive der Türlen ist zwar wahrscheinlich, allein es haben die Versuche, die Osman Pascha am 12. und 13. d. M. gemacht hat, wieder bewiesen, daß die Stärke der Türlen nicht in der Offensive liegt, und zudem haben sie auch so viele Verluste erlitten, daß sie in der Offensive nicht jene Kraft entwickeln tonnen, die erforderlich wäre, um die Russen ans ihren wohlbrfestigten Positionen zu verdrängen. In der Offensive würden sie gewiß unterliegen, in der Defensive ist ihre Stellung eine viel günstigere. Wenn aber die Russen jetzt die Truppenmacht aufbringen, dic sie gleich anfangs ^cgen Plewna hätten dirigieren sollen, und wenn sie sich Zeit gönnen, um die Operation mit Bedacht auszuführen, dann wird ihnen der Erfolg nicht fehlen. Dadurch, daß sie jeocömal sagten: „Wir haben leine Zeit", „wir müssen schntll vorwärts", und danach handelten, haben sie sich selbst um drn Erfolg gebracht." 0ie frauMiche Presse über das Mac MalMiche Wahlmanisest. Die Beurtheilung, welche das vom Präsidenten der französischen Republik. Marschall Mac Mahon, kürzlich erlassene Wahlmanifest feilens der französischen Presse findet, zeigt neuerdings, daß die öffentliche Meinung in Frankreich in zwei scharf von einander ge> trennte Richtungen gesondert ist, zwischen welchen ein versöhnender Ausgleich, wenigstens unter der Herrschaft der augenblicklichen Stimmungen, undenkbar geworden ist. So einstimmiges und rückhaltsloses Lob der Kund« gebung des Marschall-Prüsidentcn vouscite der conser-uativen Presse zutheil wird, so schroff zurückweisend ist die Haltung der republikanischen Organe. Selbst die Blätter, welche in der Regel gemäßigtere Anschauungen vertreten, ziehen diesmal ihrem Tadel nicht die üblichen Schranlen, und ein Artltel des sonst vorsichtigen „Temps" zum Beispiele tonnte eben so gut die Spalten eines Organes der vorgeschrittenen Republikaner füllen. Das genannte Journal schreibt: „Alles ist falsch oder zweideutig, alles ist betrübend und gefährlich in dem von Herrn v. Fuurtou beglaubigten Manifeste. Das Verhalten des Abgeordnetenhauses wird darin mit einer Leidenschaft und Ungerechtigkeit charakterisiert, welche schon in den Spalten einer Zeitung Tadel verdienten, in einem amtlichen Documenle aber nicht zu entschuldigen sind. Wann hat die Kammer den dem Präsidenten der Republik gebüienben Antheil an der Autorität mißachtet? Wann hat sie den berechtigten Einfluß des Senats bcstritten? Welcher Mißbrauch der Phraseologie der Parteien, von dieser Vertretung zu be» Häupten, sie hätte den Despotismus eines neuen Eun-vents einführen wollen! Hat nicht in England das Haus der Gemeinen das absolute Uebergewicht? Gilt nicht von ihm das Sprichwm t, es lünne alles machen, nur nicht, daß zweimal zwei gleich fünf ist, und will Herr o. Fourtou uns etwa überreden, daß England eine Beute der Demagogie oder des Schreckens ist? Eine andere Zweideutigkeit. Das Kabinett läßt den Mar« schall sagen, daß er die Republik nicht stürzen und der Verfassung Achtung verschaffen wolle. Das Kabinett weiß so gut wie wir, daß es sich nicht darum handelt. Niemand hat den Marschall in Verdacht, die Monarchie, das Kaiserreich oder seine eigene Herrschaft an die Stelle der Republil setzen zn wollen; aber niemand täuscht sich auch darüber, daß alle Anhänger seiner Regierung im Prinzipe ohne Ausnahme Feinde der Republik sind und thatsächlich danach trachten, sie bei der ersten günstigen Gelegenheit umzustürzen; daß alle endlich sich zu diesem heiligen Werte auf das Jahr 1880 Stelldichein gegeben haben, wo dann das Regime seiner Wahl au Stelle des gegenwärtigen geseht werden soll. Wenn Herr v. Fourtou aufrichtig gewesen wäre, hätte er uns gesagt, daß die Regierung die Republik durch drei Jahre behaupten wolle, um sie dann einer auf Revision drin» genden Majorität preiszugeben, wie sie die bevorstehen« den Wahlen liefern sollen. „Drille Zweideutigle.it. DaS Manifest spricht von einer eigenen Politik des Präsidenten der Republik und hüllt dieselbe in die großen Worte: Ordnung. Freiheit, Geschäfte. Wem glaubt das Ministerium Sand in die Augen zu streuen? Diese Politik haben wir am Werke gesehen, sie hat ihre Daten: den 24. Mai, den 10. März, den l6. Mai; sie hat ihre Eigennamen: Broglie, Buffet, Furtou; sie hat ihre Geschichte, die da heißt: di: offi« zlelle Kandidatur, die Gesetzlichkeit umgangen oder über-treten, Druck, Plackerei, Wllllür und Vergewaltigung von oben, die Parteien gegen einander gehetzt, die Gesell-schafl bis in ihre Grundlagen erschüttert. Wir gelangen zu den letzten Paragraphen des Manifestes, aber h!er entfüllt uns die Feder. Die Sprache, welche man dem Präsidenten der Republil in den Mund legt, ist ohne Beifplel. selbst in den Annale« eines fnr Ucberraschun. gen aller Urt so abgestumpften Landes, wie das unserige. Wir erinnern uns nicht, daß man jemals einem Lande, und noch viel weniger einem Lande des allgemeinen StimmrechteS, gedroht hat, ihm, wenn seine Wahlen nicht den Wünschen der Regierung entsprächen, Widerstand zu leisten, den Eonflict in die Länge zu ziehen und die se' oöllerung zur Scrafe in einer Krisis zu erhallen, unier welcher alle privaten und öffentlichen Interessen Gefahr liefen. Das Manifest, welches von Herrn von Fourth contrasigniert ist und in jeder Z-.ilc das besondere Gc^ dieses Staatsmannes achmet, hat zum »nii'dcslcn An Verdienst: es stcllt zum Schlüsse die Frage klar und deutlich. Den Wählern tann jetzt über die TraM'" ihres Votums lein Zweifel mehr bleiben. Sie werdc« zwischen der Gewalt des Präsioenten und dem allgemei' nen Stimmrechte, zwischen einem Manne und Frankreich zu entscheiden haben. Da ist leine Zweibeinigkeit. Da« Manifest erklärt ohne Umschweife, daß der MarM Mac Mahon sich nicht unterwerfen werde und daß dein' nach das Land sich unterwerfen müsse. Am Lanoe lsl es, zu antworten! Seit dem Plebiscit vom Dezember l8l)l Hai es leine Gelegenheil gegeben, wo seine Wilrdc u"^ Zukunft offenbarer auf dem Spiele gestanden wärt»« Politische Ucberftcht Uaibach, 24. September. Der bereits angekündigte gemeinsame österre>' chisch-ungarische Ministerrath trat, nachdem d>e Minister vorher beim Grafen Ändrassl) cme Äesp"' chung halten, vorgestern in Wie« unter dem Mps Sr. Majestät des Kaisers zusammen. Dem Co"^ wohnten die gemeinsamen Minister, die beiderjcitls^ Ministerpräsioenlen und Finanzmimster sowie einiges ferenten aus dem ttrlegSminiittrium bei. Dus Prali^ nare für den gemeinsamen Staalshaushall pro 1^' soll — einer Meldung ocr „Presse" zufolge — h'^' cndglllig festgestellt worden sein, hingegen soll der ^ für oin Zusammenlri'l der Delegationen nach ^" Meldung der ..Budapester Korr." erst später v'.sl!'""' werden. Eine größere ilnzahl von Abgcordnelen, alle» »"' fassungstreuen Fraclionen des ü ster t eichische» "^ geortmetenhauscs angehörig, hielt am 21. d. cil>e ^ sammlung ab, in welcher dle von vielen Spartasse» e^' gelaufenen Pctllionen in Angelegenheit der StcuerrcsoNl' in Berathung gezogen wurden. Abg. Beer erllärlc d>e Besorgnis, als ob die Sparkassen limflighin eine Dop' pttbesleaeruna, nämlich durch daS Gesetz übn die v«' steuerung der Actlenaesellschaftcn und durch die Person»' Einkommensteuer, erleiden lüiuiten, nach dem Wortlaut der bezüglichen Äestimmungti, für unbegründet. T^V' dem entschied sich die Versammlung, welcher nngesahl 30 Abgeordnete beiwohnten, dafür, durch oen Abg. Dl bei § 2 des Per>inal' Einlomme»sleuergesetzeS eine" die Befreiung der Spartassen v >n dieser S euer betrci' senden Antrag im Abgcordnelenhause einzubringen. Der kroatische Landtag hat in lemer Ziyi's vom 21. d. M. den Adrehentwurf iubetreff Il,corpoc>l' rung der Grenze in KloazieN'Slavoinen al'genomnu"' Emc lange Debatte ging dtcscm Beich^ss. voia^><'. ^ derselben gab ocr it^wus M^l,am? die E^läiling "' oatz «»betreff oer Rcgrlung ocr Frag. der Oo^n^ der Monarch kcreiis icinc Z»strd" als ganz bestimmt, und zwar für dcn nächsten 3^^ ° in Aussicht genommen. Die hohe Braut ist Cousine Königs, die dritte Tochter des Herzogs o. Monlpe"!"' Prinzessin Mercedes. ^ Der große schweizerische Rath in Bcrn > die VerfafsungSrcvision als dringlich einer KoM>"'!'' überwiesen. ^. Der griechische Ministerpräsident, Admiral " narls. ist bel".ncillich vor einigen Wochen gestorbt»'. " jetzige aus Mitgliedern aller Parteien zusain'ue"^!.^. Ministerium verlor dadurch sein Haupt, und «nude Bestand des Ministeriums selber gefährdet. Nach e" längeren Provisorium ist es nun, wie ein osslzuue ^. legramm aus Athen versichert, entschieden, daß ^ ^, nisterlum bleibt; der neue Ministerpräsident so" stenS ernannt werden. hat Eine Deputation Belgrader Handelsleute ^ von der serbischen Regierung eine Verlangen" «^. Moratoriums verlangt. Ministe» Ristit vczelch"«" ^ Deputation j:doch die VewllllMia ihres V:na"u ^ aus Rücksichlea auf de., Kredit Serbiens im «"<" 1803 für unmöglich. — Ein fürstlicher UlaS reiht einen Oberst-lieutenant und 34 Offiziere, die stit dtm Friedensschlüsse in Disponibilitüt gesetzt waren, in den activen Dienst ein. Die türkische Regierung dementiert die Nichtig lelt der Angaben über die seitens der Türlen begangenen Verletzungen der KricgSgesetze, welche das letzte Circular Kogolnilscheanu's enthielt. Nach einer in unserem gestrigen Blatte veröffentlichten Depesche vom bulgarischen Kriegsschau-Platze soll Mehemed Mi am 20. d.M. bei Vjela die Russen geschlagen haben, und hätten letztere 4000 Todte und 4000 Verwundete verloren, auch die Verluste der Türlen seien schwer; die Schlacht habe von morgens bis abends gedauert. Nach englischen Blättern haben sich die Russen an der Iantra verschanzt, und haben schon vor dem 20. d. M. eine Reihe Gefechte sowol südlich von Bjela als bei Nustschut stattgesunden; in letzteren haben sich die Tscherlessm mit der russischen Reiterei, und zwar bei Dilan nächst Pyrgos an der Donau gemessen. — Gleichzeitig mit dem Angriffe auf die Armee des Thronfolgers bei Bjela machte die Hauptmacht Osman Pascha's vom 20. bis 21. d. M. einen nächtlichen Angriff auf die Redoute von Griwlza, wurde aber mit schwereil Verlusten zurückgeworfen. Aus Montenegro ist die Meldung des Senators Plameuac eingelangt, daß das letzte Fort des Duga-Paffes, Nozoren, in die Hände der Montenegriner gefallen ist. Dadurch ist der ganze Duga-Paß in monte negrinischem Besitz. In Nozdren erbeuteten die Montenegriner ein Geschütz, und wurde die aus 1 Vlmbascha, 1 Iusbascha und 150 NizamS bestandene türkische Gar' nison des genannten Forts vom Senator Plamenac frei nach Spusch entlassen. Hagesneuigkeiten. — (Der Nubolfbrnnnen in Innsbruck.) Aus Innsbruck wird berichtet: „Die Enthüllung des Rndolsbrunnen wird am 29. d. stattfinden, und wie telegrafisch aus Wien gemeldet worde«, wild Se. t. und l. Hoheit der Herr Erzherzog Kronprinz Rudolf das Fest mit seiner Gegenwart beehren. ES wird jetzt unausgesetzt an dem Brunnen gearbeitet. Herr Paul Hoheüuuer, welcher die S.einmctzarbeiten aus dem eigeuS hiezu eröffnete» Marmurbruche bei Loser lieferte, hat nur noch das Capital, auf welchem die Statue des Herzog Rudolf zu stehen lommt, aufzustellen. Die vicr kolossalen Drachen aus Erz. dann die Lllwenlöpfe und Wappenschilder sind bereits an den ihnen zugewiefenen Stellen montiert. Die vier Greifen mit Fahne und Schild erwarten in der Arbeitshlitte die Zuweisung ihrer Stand-punlte am äußersten Nande des Bassins. Auch die Wasser» leitung scheint schon fertig zu sein, da man die vier Drachen Wasser aus ihren Aachen weit über die Stufen des Vrunnens nusjpeien sah. Noch fehlt die Hauptfigur, nämlich die bei i> Fuß hohe und über 22 Zentner schwere Statue des Herzogs Au» dolf IV. von Habsburg, welche in Wien angefertigt wurde und baldigst einlangen soll. Da« Programm des Festes scheint noch nicht definitiv festgestellt zu sein. Am Vorabende des Festes das ist am 28. September, soll eine Festvorftellung im l. l. Na-tionaltheater gegeben werden. Der Margarethenplatz und die Nudolfsftraße werden reich decoriert. Um die Schuhen und Schützenfreunde heranzuziehen, wird ein große« Fest- und Frei» schießen veranstaltet. Der Rennplatz soll am Abende des Festes beleuchtet und wird daselbst auch ein großartiges Feuerwerl abgebrannt werden. Die Stadtvertretung erließ an die hervor« ragmden Städte, Märkte und Ortsoorstehungcn des Landes cine Einladung, dem Feste beizuwohnen. War ja doch das Jubelfest »m Jahre 1863 ein Fest des ganzen Landes und machten Spenden aus ganz Tirol oie Errichtung des Monuments möglich. Die Ladschreiben des Landes.Hanp.schießstandeö und der Aufruf desselben, am Schlltzenzuge theilzunehmen und so deu Festtag in nationaler Weife verherrlichen zu helfen, si»d ergangen. Die eingelaufenen Nachrichten lassen eine solenne Betheiligung, namentlich mehrerer Kompagnien in ihren Trachten und mit ihren Musilbanden, erwarten." — (Ungarische Weintrauben.) Der Import ungarischer Trauben in Verlin ist, der „Nationalzeilung" zufolge, in diesem Jahre ein ganz außergewöhnlicher. Auf dem Al,' Halter Äahnhose entfaltet sich jeden Abend ein „„gemein reges i!ebei, und sind besonders viele Ungarn dort anwesend. Der Eil» gulschüppen ist ganz von diesen Traubensenduugen angefüllt, denn es lommen allabendlich taufende von bunten Weinlöib«« an, um mit ihrem Inhalte alsbald in die Berliner Obstgeschäftc zu wandern. — (Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte.) Aus München wird gemeldet: Zu Ehren der 50. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wurde am 1». d. im Hoflheatcr die Wagner'sche Oper „Tannhäuser" bei beleuchtetem Hause ausgeführt. Hoskapellmeister Dr. Wllllner, welcher hiebei zum lehtenmale vor seinem Abgänge nach Dresden dirigierte, wurde bei seinem Erscheinen im Orchesterräume vom Publikum mit lang anhaltendem gurus und Händeklatschen be> grüßt. Das Orchester wurde für die virtuose Ausführung der schwierigen Ouvertüre mit dem verdienten B.ifalle ausgezeichnet, "" Am Mittwoch den 19 d. M. fand von morgens 8 Uhr an im Polytechnicum die Constiluierung der 24 Seclionen statt Ium Vorstande der sür Physil und Meteorologie gebildeten Sec- 'on wurde durch Acclamation der Direktor der lvniglichen lech-' Ichen Hochschule, Dr. von Veetz, gewählt. ES begannen hienach ,/"'Ungastlichen Vortrage. Mehrfach wurden sie durch an-Dr"^ ^verinttutt verdeutlicht. Zuerst sprach Herr Prosessor «d»s Verl!"?" ""^ ^"" ""'" balgen l. l. Polytechnikum über '" der Lichterscheinungen in Geißlerschen Mhren unter äußerer Einwirkung"; darauf folgte der Vortrag des Pro» fessors Dr. Lommel aus Erlangen „über Fluorescenz," Er gab zu zahlreichen glänzenden Experimenten und zu einer lebhaften Debatte Anlaß, an der sich namentlich H»r Professor Dr. Ha-gmbach auS Basel mehrfach betheiligte. Den Schluß machte ein Vortrag des Professors Dr. Paalzow au« Verlin über .die Eigenschaften gewisser elektrischer Lichlerscheinungen bei Flüssig, leitseleltiolü und den elektrischen Leitungswiderftand der Vase." Der Vortrag rief mehrfache Erwiderungen deß Herrn Professors Dr. Meitlinger hervor, »leichfalls um 8 Uhr trat die chirurgische Section zur Berathung zusammen. Professor Dr. v. Nußbaum gab in seiner «egrllhungsiede einen lurze« Rückblick über die Entwicklung der Chirurgie, welche in den letzten K0 Jahren großartige Fortschritte gemacht habe. In frllheren Jahren sei die Chirurgie verachtet gewesen, weil blos Pfuscher dieselbe auSgeüdt, ja man habe sich sogar geschämt, um einem Chirurgen an einem T'sche zu sitzen. Auch in den höheren Oesellschastellassen habe diese Antipathie gegen die Chirurgen geherrscht; so habe ein dentscher Fürst einen Scharfrichter zum Lelbchirurgen ernannt, und eine andere Fürstin habe ihren Chirurgen vor seiner «us. nähme erst zu einem Bauer, der als chirurgischer Pfuscher be-lannt gewesen, einige Zeit ln die Lehre geschickt! Doch jetzt sei die« anders, und man müsse über die Fortschritte der Chirurgie staunen; sie genieße die vollste »chlung der Welt, und niemand schäme sich, mit einem Chirurgen an einem T.sche zu sitzen. Alle d,efer Kunst früher angelegten Fesseln seien gefallen, und sie habe es auch verdient durch ihr« Fortschritte und Leistungen. Die folgenden Vortrage waren rein fachlicher Natur. — (Doktor Eisenbart.) Am II. November werben e« hunderlf.m,z!g Jahre, daß Doltor Eisenbart, die bekannte F'gur e.ne« „nse.er beliebtest«, Volkslieder, aus einer seiner spellalelvollen Iahrmarltsreisen in H»unv°erisa>Mlluden n°ch nur fünftägiger Krankheit im «6. Lebmojahre da« Zei.liche gefegoel hat Noch ze.gt man . Vlasiuelirche, unfern de, vahnhofe«. zu sehe., .st. loulel wörtlich: ..Hier ruhet iu Volt der weilaud hochedle b.°cher,ahre«e wcl.berühmte Herr Herr Jot). Andre»« E.senbart. lün.gl. gr°«drit°unifch« und chnrsü.stl. «raunschw. '^ ''"'^ ^"°"' "'< a«« lön.gl. breussifcher Rah. un H°i°cu..fte von Magdebo.g. <^or„ Anno 1«6', gestorben !7^7, d. 11. Novemb. äetHtig Lg I,^... fokales. -lvom Kricg«schl»uplahe.) V°n unserem im russischen Hauptquartiere weilenden Spezi al-«er,chteist,ller, au« dessen Feder wir »m »erlauft de« russisch.tUrl.schen gclozuge, beieil« eiut Rethe von Originalberich. te» », unserem Vla.le veruffmllichteu. erhielten wir heutc mit emer Post ..«. Serie von Korrefpondenjen. die ein äußerst on-!ch°ul,che« und eingehende« Bild der mehrlägen blutigen Kämpf-»°r Plewua entwerfen. Wir beginnen in unser» morniaen Nummer mit dem Andrucke der beiden ersten Vri.fe unferc« «e-r.chtelstalter«, der, wie er un« versichcrl. allen »clionen vor Plewna Persönl.ch und nicht ,tlten unler Gesährduug feiner Sicherheit bei-wohnte und daher in dcr Lage ist. einen authentischen, durch /lugenzeugenschast verläßlichen Bericht über die bluten T,«e vor Plcwnn zu liefern. — (Die Pfllhlbautlnsunoe aus dem i.'aibachlr Moore.) Mlt Vezug auf dit in Nl. 213 unsere« Blattes vom 18. d. M. unler obigem Titel gebrachte und lagsdarauf in fast gleichlautender Fassung auch ,„ ^mge Wiener Vltltler llbergegan-gene Notiz kommt un« vom Herrn Mufcalcufio« ik» r l Defch. mann tin längere« berichtigende« Schreiben zu. dem wir nach, stehende aulhenlifcht Darstellung über dic Pfahlbauten, fundställe auf dem Laibacher Moore entnehmen. Herr Dlfchmonn schreibt: „Eine in der «Laibacher Zeituug" vom 18. d. M. enthal. tene Noliz, betreffend die heurigen Pfohlbautenaushebungen im Laibocher Moore erbeifch, i» mehrfacher Vejiehung .ine Richli«. stelluug; da« nilmliche zilt auch von einer fast gleichlautenden, wie es scheint aus dflselben Fcber geflossenen Mittheilung au« Laibach in dcr „N„,en s.eicu Piesse", Abendblatt vom 20. o. M Es wird nämlich daselbst gesagt, baß die »uegrubungen mit dnrchschxilllich 2) Mann per T«g Mitte Mai begonnen und di« Mlt.e August «cbauclt haben, und daß hiebe, eine Flüche von beiläufig 1800 Ouadratmetcr ausg/hoben wurde. Nach diesen Datcn tnlsiele somit auf emen Torfstech« p^ ^^^ d^ Aushebung einer Tolfschichle in der Fläche vou etwa« mehr °l« einem halben Quadratmeter, und e« liinnte be, einer so minimalen Leistung wol mit Recht der Vonuurf erhoben werden, baß mit den z«r Ver« sügung gestandenen Geldmitteln nicht in ülonom.scher Weise gt. wilthfchaslet worden sci. Um daher derartige» Schlußfolgerungen vorzubeugen, wird unter dem VorbehaKe eine« feinerzeit zur Ver-üffli.tlichung gelangenden ausführlicheren Verichte« über die Re« sullale der heurigen Ausglabu»«!-» vorläufig nur beme.l», daß wegcn der hüchst ungUustigeu Witterung im Monate Mai mit deu bezüglichen Arbeiten "st am 12. Juni begonnen weiden tonnte, und daß dieselben °m 4. August eingestellt wurden, nach-dem die zur Verfügung gestandenen Teldmi.lel schon längst er-schupft waren. In bissen 44 ?lrb..il«lagen wurde eine Grfamml. stäche im beiläufigen Ausmaße von einem nied..»st«r. Joch »««-gehoben, bei einer durchschnittlichen Mächligleil der oder dem einstigen Seegrunde bcsindlichen Schichten von zwei Meter wobei die genaue Durchfo.schung der zu unlcrft gelegenen «ulturfchichten giüßtle Vorsicht bei dir Nachgrabung erheischte. Berücksichtiget m lllsse 100 st,, wofür seinerzeit in den üffnllichcn «.'aller,, d:r Dunk «»«gesprochen wurde, und e« lutfäUl der größere lheil der gehab.e» Au»lagen auf den Mulealfolid. — Der Verichterstatler de» obgenannten Wiener VlatteS nimmt e« al« ganz gewiß an, daß die Arbeiten auch im nächsten Iahle fortgef.tzt weiden. Es wäre dies wol zu wünschen, allein bei der Kostspieligkeit solcher Aushebungen ist kaum zu erwarten, daß sich jemand sixoen werde, den bisher aufgedeckten Pfahlbau, dessen Charakter sich ,n der b,«< hcrigen Aufdeckung al« ein ziemlich gleichförmiger erwie« nnd der durch tine ungemeiu ltiche CoU^clivli zur Oeuuge leptäs^utieil ist, weiter zu verfolg»», zumal die betreffende,. Küsten durch die von Jahr zu Jahr sich steigtrnden GlUNdenischlldigungsauspiUche der Parzelleübeslher bedeutend erhöht werden. Obwol diese da« von ihnen in Anspruch g'nommeue Terrain in einem für die weitere Kultur viel geeigneteren Zustande rUcktrhalle»!, so pflegen sie doch Forderungen jllr die Venutzung von Grund und voden zu stellen, die oft den Werth dt. ganzen Parzelle wci. Ubeisteigen. Vei folcher Vachlache »st wol wenig Aussicht vorhanden, taß sich ein Privater ober eine Anstalt zu weiteren Nachg'nb.ingen, die denn doch, wenn sie eln.gen Erfolg haben full?», im größeren Maßstabe in »ngüfs grnomme« werde« müßten, heibeilafsen werde. E« ist zwar in j^ner Notiz angtslihr., t>uß heuer in der Nähe von Innergol'z oe< de» Kul.urlllbe.lcn auf dem Moore vorhistorische GegeuNänbe, die mit jenen bei Vrunndorf »bln-lifch sind, aufgefunden wurden. Ein in jmrr Gegend auf e>nem Aclcr bei Moo«th»l von einem Vauer g.machler Fund war ein sehr fchllne« polierte« Aerpeuunveil. Dasselbe ist durch die gütige Vermittlung be« Herrn RcaWälenbtMel« ll o t n i l von Vrd in den Vcsih be» LandeSmuseums gslangl, i» blss.n Sammlung von Sttinwaftt» ,« den ersten Platz einmmm«. Die an jener Fundstelle vorgenommenen Nachgrabungen gaben jedoch leine Anhaltepunkte dafür, daß dort ein Pfahlbau bestanden habe, ob-wol für jene Gegend schon im Jahre lttl»4 auf Grund der vo« verstorbenen EisenbahN'Stotionechef Gurulg gemachte:. Fu»oe von Gerathen au« der Steinzeit die Vermuthung ausg-spsochrn wurde, daß sich bort Psahlbanlen vorfinden dUrs,el', M»n hat e« auch nicht unterlussen, die dortige« Tolfstechrr und Grundbesitzer auf den Fall ähnlicher Vorlommmsse aufmerksam zu macht» und für die Anzeige und Abgabt sicher Funde Vtlohnungs» in Au»« sicht zu fttllen. 2« ist bisher jedoch dem ilanbesmufeum über w?i. ttit daselbst gemachte Funde keinerlei Andeutung zuuelummen." — (Mllluritäl»prusung.) Untrr >em itjolfive t>s» Herr« Lanbesschuülispellot« Raimund Pirler !<>«d «"'""^' dlr hiesigen O b e r r e » l s ch u l e die »-»«»'bliche ^"^^,/ prlifun, fUr einige zum zw'ilen Termin' »»«c"""' d»en fia.t. 1804 — (Theologie.) Die Studien »n der theologischen Diilzesan« Lehranstalt in Laibach weiden am Iten Oktober d. I. in der Art beginnen, daß am 1. Oltober die Anmeldung erfolgt, am 2. Oltober die Eiercitieu abgehalten werden und am 3. Oltober die Vorlesungen ihren Ansang nehmen. Fllr den erflen Jahrgang desselben haben sich, n>ie die.Danica" mit« theilt, biöher erst sehr wenige Kandidaten zum Eintrilte gemeldet, überhaupt ist der PriefternachwuchS in ltrain schon seit Jahren in unverkennbarer Abnahme begriffen. — (Theater.) Die französische Ensemblegesellschaft des Herrn I. Deschamps veranstaltet heute noch eine zweite und letzte Gastvorstellung; hiebei gelangt auch die beliebte Piece „Kurmärlei und Picarde" zur Ausführung, dessen männliche Hauptrolle — Landwehrmaim Schulze Herr Direltor Fritz'» sche übernommen hat. — Morgen wird das vom Vorjahre her bekannte Nosen'sche Lustspiel „O diese Männer!" mit den Damen: Frau Dupi6»Hasselwandter, Frau Striihl, Frl. Klara und Nuscha Vuhe und den Herren Fritzsche, Ströhl und Werner in den Hauptrollen gegeben. — Freitag den 28. betritt Direo trice Frau F ri tzsch e . W a g n e r als „G i r o f l ü" — oe. lanntlich eine ihrer besten Partien vom vorigen Jahre — zum erstenmale in dieser Saison die BUHne. — (Die Olneralversammlung)desLaib»chei Spar« undVorschußvereines, registrierte Veliosfenschaft mit beschränkter Haftung, findet eingetretener Hindernisse wegen erst heute abends 6 Uhr in der Wohnung deS Verein«, direltor« Herrn I. Strzelba statt. — (Schneefall in Oberlrain.) Wie uns aus mch. reren Orlcn Ob er trains gemeldet wird, gab c« vorgesteln daselbst den ersten Schneefall. Nachd:m e« Samstag den ganzen Tag hiedurch heftig geregnet hatte, erwachte die Nalur Sonntag morgen« unter einer ziemlich dichten Decke wässerigen Schnees, der zwar nicht lange unHalten dürfte, indeß doch an manchen Ölten den jungen, zumtheil noch mit Frllchleu bela-deucn Obstuäumeu nicht uuerhebuchen Schaden zugefügt hat. — («vuchdruclerei.) Der Verleger der Wiederausgabe der Baloasoc'schen Chronik, Herr I. Krajec, lusher Factor der Blasnll'schen Druckerei in Laibach, hat die Vuchdruckerei in Rudolfswerth länflich an sich georacht und beabsichtigt demnächst auch den Druck und Verlag der V a l o a s o r's ch l n Ehronil, von der noch circa 40 Lieferungen ausständig sind, nach Rudolsswertli zu verlegen. — (Hochwasser.) Liner telegrafischen Meldung au« Steindruck zusulge zerstörte vorgestern daselbst an der Rutsch, stelle da« Hochwasser die gegenUber der Bahn liegende Vezirls» strahe in e,ner Länge »on 70 Meter. Dcr Verkehr ist infolge desflu unmöglich. — (Vom Wetter.) Die ganze verflossene Woche stand die Witterung Europa's unter dem Einflüsse einer bereits am Montag den 17, d.M. in den Polarreglonen Mußlands ent> standenen Varometeroepression. welche sich langsam gegen Süden bewegte. Im Westen hielt ununterbrochen jehr hoher Luftdruck an, und war die Windrichtung über dem ganzen Continent eine nördliche; im Binnenlande blieben die Wmde stets nur schwach, während im Gebiete der Ostsee, des «attischen Meeies, dem Slide,, der Nordsee und dem Norden des schwarzen Meeres hänfig Stürme zu verzeichnen waren; am stärksten tobten dieselben an den Ostlüsten von Slandinaoien, wo dieselben am 17., 111. und 20. d. sich bis zum heftigen Orkan steigerten. Feiner melden Stürme am 17. Memel, Kiel und Kassel, am 18. Helgoland und Vres-lau. Durch diese heftigen atmolphärischen Bewegungen wurdm ^ die aus den H'sregionen kommenden kalten Luftschichten über Mitteleuropa gebracht, und war die überall eingetretene außer» ordentliche Abkühlung die Folge davon. Äm 18. und 19. wurden schon aus allen Gebirgsgegenden Schneefälle gemeldet, und fiel die Lufttemperatur in Deutschland nnd Oesterreich häufig bis zum Nullpunkt; in Süddeulschland wurde« die eisten Nachif>östc am 19., in Oesterreich am 18. d. M. notiert, Überall stellien sich des Morgens dichte Nebel ein, und war die Luftfeuchtigkeit stet« sehr bedeutend Niederschlage fanden, odwol ziemlich viele Regen« l,gc zu verzeichne» sind, nur in germger Menge siatt. Im Westen war trotz des hob/n Varomelerstinde« die Tmiperaturdepression nicht su bedeutend, nnd sank in Gloßbiilanuien lind im mittler,» Frankreich dieselbe nicht unter 8 — 10 Grad Celsius, auch blieb die^S?e im Kanal wie am Atlantic mib Mittelmeer ruhig oder nur leicht bewegt; eist seit den letzten 24 Stunden ist aus der Adria stlilnlisches und regneiischcS Wetter eingetreten. In Italien hielt sich die Temperatur gleichmäßig, und erreichte dieselbe in Sicilien nnd von Florenz südlich in den Morgenstunden immer 12—26 Grad Celsius. Ans der Balkan Halbinsel ist bisher eben» falls lein so bedcutendtr Temperalurwechscl eingetreten, und wer» den an« Varna, Konstantiuopcl, Salonichi und Valona stets hohe Morgentcmp.'ratureu gemeldet: ebenso herrscht on der unteren Dcnau und im südlichen Rußland blShcr uuist warmes Wetter, doch fanden besonders in Vtssarablen und der Moldau die letzten Tage starte Regen statt. — (Heimat.) Die soeben erschienene Nummer 52 des illustrierten Familienblalles „Die Heimat" enthält: Eine Heldin. Novelle von G. von Verlepsch. (Schluß) — Die Schwalbe. Gedicht von Stefan Milom. — Die rothe Margarete), Von Florus Netland. (Schluß.) — Die „Neclamenwand." Von Anton Langer. Mit Illustration: Die yleclamcnwand am Wiener „Graben." Originalzeichnung von I. I. Kirchner. — Ein Gosaner Jäger. Von -r-. Mit Illustration: Vollslypen aus Oesterreich-Ungarn: Jäger aus der Gosau. Originalzeichnuna, von Alois Greif. — Das Kriegsjahr 1809. Nach den „Erin-mrungen" des Grafen Eugen von Cernin und Chudenic. Aus« zugsweise mitgetheilt von Frhrn. von Helfert. X, lZchlußartilel.) -' Vriefe an die „Heimat." Stiflerfeier. Von E. Mit Illu-stration: Der Slifter'Obellsl auf dem Alöckensteine. — Briefkasten. Neueste Post. (Orissinal-Telegramm der „^aili. Heilung.") Petersburg, 24. September. Aus Gornistuden wird vom 23. d. M. offiziell gemeldet: Der türkische Angriff am 21. auf Certovna wurde gänzlich abgewiesen. Die Türken wiederholten den Angriff am folgenden Tage nicht, sondern zogen sich zurück. Auf dem Wege von Plewna nach Sophia stehende russische Kavallerielorps führten zwei Rekognoscierungen aus und vernichteten am 20. bei Nachita drei türtische Schwadronen; am 21. HIeltcn sie bel Temin den Vormarsch türkischer Infanterie»Eolonnen auf, beobachtenden Posten beziehend. _____ Zara, 23. September. Im Vezirle Scardona wüthelt gestern nachmittags ein heftiger Sturm, der Väume entwurzelte, Häuser abdeckte, Thiere lödtete und Weingärten und Wälder zerstörte. Vel Gradina, Gemeinde Stretto, stürzten infolge eines gleichen Sturmes fünf Barten um, wobei 17 Personen um das tteben kamen. 10 Leichen wurden bereit« aufgefunden. Paris, 22. September. (N. fr. Pr.) Bei Beginn der heutigen Verhandlung gegen Gambetta erklärte dieser kurz, er nehme die volle Verantwortung für seine Mer Rede in Anspruch. Der Prozeß habe übrigens einen rein politischen Charakter, und wäre es daher geziemend ge« wesen, das Verdict des Volles abzuwarten. Da dies nicht geschieht, so verlange er wenigstens, vor seine natür-lichen Richter, vor die Geschwornen gestellt zu werden. Allou sagte: Gambetta vertheidigte die Wahlfreiheil, und man sei nicht berechtigt, den Freiheiten zu entsagen. Er wünscht die Liller Rede mit den Aussprüchen der Gegen» Partei zu vergleichen. Er wolle jedoch nur die Incom-petenz beweisen. Der Prozeß sei ein politischer Prozeß und gehöre nicht vor ein Gericht, sondern vor die Kam» mer. Gambetta habe nicht Personen angegriffen. Er setzte einem Sistem ein anderes entgegen. Sein Angriff galt der Regierung; man muffe ihn daher wegen Aufreizung anllagen, und der Prozeß gehöre also vor die Jury. Die Männer vom 16. Mai bereiten Frankreich eine schlimme Lage. Als Gambetta das Gcrichtslolal ^verlieh, warleien vor dem Ausgange desselben Tausende , von Menschen, welche bel seinem Erscheinen ,,Vivo Oam-votta! Viv0 1u i-6iMIi'ltcl< sorlen unverändert. Usance>Weizen 11 fl. 10 lr. Telegraftschel Wechselkurs vom 24. September, Papier-Rente 64 60. — Silber'Rente 67—. — G°'°' Rente 74 90. — 1860er Staata-Anlehen 111 50. - Bank.Acl'cn 854. — Kredit - Actien 215 50. — London 117 75. — S'luer 104 60. — «. l. Mlln,-Dutaten 5 62. — 20-Franlen-SlM 9 44. — 100 Reichsmark 57'!15. Wlen, 24. Slptember. 2 llyr nachmittags. (GchluMje 1 Kreditactlen 216-, i«60er «o>e 11175, 1U«4er l'ose 134 ^' österreichische Rente m Papier 64 60. Staalsbahu 271'—, !>t"°' bat,« 195 — , 20.Franlenill,lle 9 44'/,, !l!!«.l,»ch< KreditaetttN 196 25. 0>lerre,ch,,ch>' stranculinui — —, osttrrelchifche AuglolM' 106-75, ^ombarbeu 74—. lluüx.o.uil 68—, ulitlll!-!,nrl»aI'M Ouut — —, l!»«yt>u!ttl>. 386'-^, anslro-ol^mumlch». Vunl '^' cttrllsche Lofe 15 25, K^.i.munal,'.'lnle»eu 95—. «ssypli!«« — —. Goldrente 74 90. slnstekommene Kremde. Äm 24. September. .^ Hotel Stadt Wien. Hosbauer, Foc,l. Stine, «stte,, und We'ß, Wien. — Varon Wulleiisperss, Oberstlieut., Unterlrain.^ v. Steinbllchel, Direltor, sammt Gemalin, und v. Steinduaie», Trieft. — Iadunel, Stationöchef, Windijch'Feistriz. hstel Elefant. Aaron Taufferer, Weirelburg. — Primz, Sal,ol. — Trebilsch, «eis.; Baron Salzberc, und von Saoe», ^>en. — Deschampö Julien, Scriuana Helene und ^acroix vio^, Paris. - Knallmayer, Baynbeamler, und Dr. Slanovn'l, Professor, Oraz. — Gras Fel.sscnt und Gräsiil »lasini, Ilalle«. — Annibale Nugris, Orad,i!la. Orel, «sin., Uoine. — Kuhn, Piioat, Stein. hotel Vuropa. Knuz, Ingenicnr. Graz. — Freiherr von Pllal, Genelailuiisul, Vellcdiss. — 5,'öcklr, Steyr. Uairijchcr hgf. Mcrllljch, Trieft. — Kahl, Ingenieur, WM'. Sternwarte. Ncrganz »no Schoder, GottsHec. — Grcvenz, Groß' llljchlz. — iljallentsckitlch, Doillessss. Kaiser von Oesterreich. Willmi Äntvnia, München. Mohren. Knüll, Reis., Wien. - Käfer, Lehrer, Oraz. - 2«' bonaro, Trieft. ______, Theater. Heute bei aufgehobenem Abonnement (ungerader Tass): Zwe'te und univioeiiusllch lel^te außcroroenllichc Gastuorstellnng der Mlt-glieder des fraliMschm Ensemble^Oast^ielcÜ : Mlle. Hülc'lle Scr>-vana nlld Mllc. »loje Lacroix vom The-'ttre Vand,liille ,n PariSl Mr, Inlieil De^chllmps vom kaiserlich rnssljchcn Hoilhcaler i» ^' PetcrSdnin. I^o t»i»,uo äu Ulirtuo. (><)m6ä>« ou 1 »ct« du vir. 1Hu,rrii:iu. Hierauf: D o m e st i l c n st r e i ch. Schwa»» m 1 Äct von A Alttner. Dielem fol^t: il nr marker U«° die Picarde. Vaudeville in l Ucl von Schneider. ZUl" Schlüsse: I^orä >V »t erp i u u l ü, (^ r l^. ruoüuüo «u l net« d« ^r. .1, 1>Wl)Iumil>8. ^. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^. ^ -ß ZVZ zß ^ "i ^Z 7 u.Mg. 7^4 4, ^4, N^lW.schw. liciler' 24, 2 „ «. 733.«» ^.13.!, i O. schwach ! bewölkt O.oo 9 „ Ab. 784k,i s 7.x ! O. schwach Ithcilw. heiter . Morgens heiler, die Nlpcn schön bclenchlel, nachmittag« n>th selnde Vewö,lung, Da« Tagcsmiltcl dcr Wärme ^- 86°, "" 5A° unter dem Normale. Veralitwortlichtr Nedaclcnr: O l l o m a r B a m b e r g> it^^vs/>«^/»vi<4»i Wien, 22. September. (1 Uhr.) Ohne entschieden zu vtlflauen, bewegte sich das Geschäft in engen Grenzen. Geschäfte auf einige Tage Zeit waren mit Rücksicht aul ^ OOlscllvcNU)». Geldstand bevorzugt. . ^ «tld «0«» Papierrente........ 6465, 6470 Silberrent«........ 67 30 6740 Valbrwtt......... 7510 7520 ilose. 1833........ 815 - 317 — » 1854........ 108 - 10850 - I860........ 1,1 ?b ,12 25 " .^? Mnslel) .... 11975 12025 » ^t»4........ 154 _ 134 25 Ung. Prämien.»nl...... 51 75 ««i 25 ««di^.......... 1V5- IK5L0 «udalfs.L......... 1850 ,27h PriimitAllnleheu der Gtabt Wien 85 50 96 — D^uau'Negulieruugs.Lose . . 104 — 104 50 2)oüiilllM»Pf2adbritf« .... 13350 134 — Ocsterreichische Schahscheine. . 99 25 99-K0 Uug. Els«ubllhn,«nl..... 9950 100 — Ung. Schatzbon« vom I. 1873 103— 104 — Nlllehen d. Stadtgemkinde Wien m V. V......... 96t>0 9U7b Or«udeutlaftu»gS-vblls«tw»eu. Vühmen..........-'- 103-25 siiederösterttich.......104 — 140 50 Oaliuen.........8b>. 8550 «tlb Wa« Siebenbürgt».......76— 76 50 Temeser Vanat......75 - 7«-- Ungarn..........7650 77- Netten von Vanlen. »«U» «Ua«e «na.lo.vsterr.Vanl.....N0 50 110 75 KredltllnNalt........21650 216 75 Depositenbank.......156 — 160- - ikreditanftalt, nngar.....20) 50 200 75 «slompte.Nnftalt......740 — 75) — «»tioualbaut.......8l)7— «58 — 0 Oalizische ssarl-Ludmiq.Vohn . 253— 2^25 Kaschau-Oderberger Vahn . . 113 5' 114- -Lembera-»»hn........188 - 189 — Ungar.-galiz. Nerbiudung«bahu 102 - 102 50 Ungarische ^tordaftbahn . . . 114 50 1l5 — Wiener Tramway«^ feilsch. . 111 — 112 . Pfandbriefe. Ullg. öft. Vobe.llr«ditanst.(i.G°ld) 103 — 103 50 ^ ^ « (i.V.«V.) 8850 89 slationalbanl ......9740 9750 Uug. «odenlrebil-Inftitut(«.,».) 90 51 9l) 75 PrlorltötK-ebligationen. Llisabelh-V. 1. «m. ... 9250 93 — ßerd.-Nordb. in Silber . . 105-5) 106 > »ranl-Ioseph-Ollhn . . , 83 - 8850 > «al. »arl.vnbwiq-V.. I. «m. 98 ü!> 99 " , 0,N«r «°rf,'n,li.«ahn 8« k,0 "< .« Gilbenblttger «ahn . 68-^"^ BtaatSbllhn I. «m. . . I5l,^- I5l Hiloöahu ^ 3l>^ sildliahn, Von«...... — — ^ »evlse». Auf deutsche Plätze.....,^? "^ London, kurze Sicht . . . . "775 ^,^ London, lange Sicht . . . . N8 - ^_^ Pari« . . . .....4690 " Oeldsorten. «eld W"« Dukaten .... 5fl.64 kr. 5 st. 66 ^. Napoleonsd'or - - 9 „ 4i'/. „ 9 « " " Deutsche «eich«. ,^ . banlnottn , . . 58 „ - „ 58 « w ^ Silberguldm . . 104 „ 90 ^ 105 ^ -^ Kralnische «rundeatlaftlllluz.odllgatlliutU Privatnotierun, : Gelb 9)--. Ware ^'^'„ »led.t 2l7 50 bi« 21?'?5. Vng!' lN'^ slschtr«: Um l Uhr 30 Minuten notieren: Papierrente 64 65 bl« 84 70. Gllberrente V7 S0 bis 6? 40. Vsldrent« 7b — bis 7b 10 11125. L«2»«n 117 75 bi« 118-. «tapolean« 8 44'/, bi« 9 4b. «Ub« 104 90 bis 10b -.