GrLmrmeraltouS - Preise Für Laibach: Garqjichrig . . 8 fl 40 fl. fr»Wg. • ■ 4 20 „ MrrteljLhrig . 2 „ 10 „ «»»atttch „ 70 „ tl Mit der Pvst: »««»jährig................12 fl. HaidjLhrig................ 6 „ TkrtrljLhrig 3 „ Wir Anstellung in- HauS *ttdj. 95 tr., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Wcbactb” Bühnl'vfgasi, 132. ^Ktrfbititin: & ;>i:ieiuitu- Biircau: Lougreßplatz 'Jir. S] (Buchhandlung von Ign d Klein, mavr & yed. — ßw Iusertionspreifc: 1 1 Für die einspaltige Petikzei» ä 4 fr., bei zweimaliger Ein-schaltung ä 7 fr., drennaliaer ä 10 kr. JnseitioiiSiienipel jedesmal 30 fr. Anonyme Mitteilungen werden ni»t berücksichtigt; Manuicripte nicht znrückgesendet. ©ei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 125. Freitag, 5. Juni 1874. — Morgen: Norbert. 7. Jahrgang. Der neue Bürgermeister. Ist eilt Funke von Wahrheil in dem Satze von der Reife unserer Bürgerschaft für die Selbstverwaltung, für die freie Gemeinde, die Grundlage des von den Ideen des Fortschrittes getragenen Staates, lebt in ihr das Bedürfnis nach ehrlicher Verwaltung, nach Repräsentation durch gebildete, tadellose und einsichtsvolle Männer, ist dieselbe nicht in sich zerspalten und zum Partcihanülanger geworden, so wird sie auch stets die richtigen Männer auswählen und sie dorthin stellen, wo sie am meisten nützlich sein und der Sache des Fortschrittes die treuesten Dienste leisten können. Eine intelligente Bürgerschaft weiß zur Genüge, daß die Wohlfahrt der Gemeinde, die Leitung ihrer Angelegenheiten im Sinne des Fortschrittes und der freiheitlichen Prinzipien in der unmittelbarsten Wechselbeziehung steht mit ihren eigenen Standes-, persönlichen und Fa-milienverhältniffcn. Daß die öffentliche Ruhe und Ordnung gewahrt, die Sicherheit der Person und des Eigen-thumS aufrecht erhalten, dem Vagabunden- und Bettelwesen gesteuert, sür Reinlichkeit und öffentliche Gesundheitspflege gesorgt, die Straßen, Plätze und öffentlichen Anlagen in gutem Stand erhalten, Erziehung und Unterricht gefördert werden, daran haben alle Angehörigen der Gemeinde, welcher Partei sich auch an gehören mögen, das gleiche Interesse. Eine gereifte, fortschrittssreundliche Bürgerschaft, in deren Hände die Verwaltung ihrer wichtigsten öffentlichen Angelegenheiten gelegt ist, wird ihr gesundes Urtheil dadurch beihätigen, daß sic mit den öffentlichen Verhältnissen vertraute, achtungswürdige und gesinnungs-tüchtige Männer in den Rath der Gemeinde wählt, Männer, die von regem Pflichtgefühl erfüllt sind und Verständnis milbringen für die Wichtigkeit ihrer Stellung, ein warmes Herz für das Wohl ihrer Mitbürger und eifersüchtig wachen für den guten Ruf der Stadtgemeinde. Wenn demnach die Versammlung im städtischen Rathhause die Blüthe des freisinnigen und intelligenten Bürgerthums in sich schließen soll, wie es — zur Ehre der Landeshauptstadt sei es gesagt — nun seit Jahren wirklich der Fall ist, so müssen den Mann, den das Vertrauen seiner Mitbürger an die Spitze dieser Körperschaft gestellt, der das schwierige Amt eines Bürgermeisters versieht, alle von einem würdigen Gemeindevertreter geforderten Eigenschaften in hervorragendem Grade schmücken. Die unbedingte und unzweifelhafte Verfassungstreue de« zu diesem Posten Erkorenen muß die höhere Bürgschaft bieten, daß demselben auch der richtige Begriff von dem Werihe der freien Gemeinde als wesentliches Glied des großen Staatsorganismus innewohnt, zu deren Vertheidigung er in erster Reihe und zu jeder Zeit sich berufen fühlen muß. Wenn auch der Gemeinderalh zunächst nur eine administrative Körperschaft ist und derselbe daher nicht berufen ist, in politischen Angelegenheiten ein entscheidendes Wort mitzureden, so bedarf dieser Ver- tretungskörper dennoch als erstes Glied im großen VerfassungsorganiSmuS an seiner Spitze eines Mannes, welcher die Ueberzeugung in sich trägt, daß die freie Gemeinde nur bestehen kann im freien, von den Ideen des Fortschrittes getragenen Staate, die Ueberzeugung, daß sie krankt und hinfällig wird in einem Staate, der von Parteihader zerrissen ist oder wo Kastenintereffen höher stehen, als das Gemeinwohl und die fortschrittliche Entwicklung der Ge-sammtheit. In der Gemeinde nicht minder als im Landtage und im Reichsralhe gilt es in Zeiten der Gefahr Entschlossenheit und wahren Mannesmuth zu zeigen, so oft die kostbaren Güter der Verfassung, die Interessen der öffentlichen Ordnung, der Schule und der Gewissensfreiheit bedroht erscheinen. Die Bürgerschaft Laibachs kann nach solcher Gestalt der Sachen mit Beruhigung der nächsten Zukunft entgegensetzen; durch ihr mannhaftes Eintreten, ihre musterhafte Disciplin bei den Wahlen sieht dieselbe mit der Leitung ihrer öffentlichen Angelegenheiten Männer betraut, die, fern von allem Parteihader, ihre besten Kräfte dem Besten der öffentlichen Interessen widmen, die das redliche Streben besitzen, mit den bestehenden Uebelständen und Gebrechen energisch aufzuräumen, wo es nolh thut, neues und gediegenes zu schaffen, sowie den festen Willen, weise Sparsamkeit mit dem Gemeindevermögen, strenge Unparteilichkeit gegen jedermann zu üben. An der Spitze dieser selbstgewählten Körperschaften sieht sie einen Mann gestellt, dem niemand aus aufrichtigem Herzen das Zeugnis redlichster Pflichterfüllung, ge- JeuTeton. Die Fortschritte der Geologie. Bei der feierlichen Jahressitzung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften am 30. Mai *874 hielt Professor Tr. Ferd. v. Hoch stet t er einen hochinteressanten Vortrag über die fortschrei, lende Entwicklung Ler geologischen Wissenschaft und r*'? Beziehungen zu den übrigen Naturwissen-began ' k£n ro'r ^*cr lassen. Der Redner Fünfzehn Jahre find es, daß ein hochgeehrter tiOchgcnoffe unb College bei derselben festlichen Gelegenheit von dieser selben Stelle aus in schwungvollen Worten von der Geologie und ihrer Pflege in Oesterreich gesprochen. Gestatten Sie mir heute, daß ich das Bild, welches damals vor ihnen entrollt wurde, ergänze und erweitere, um in allgemeiner Ueberschau Ihre Blicke hinzuwenden auf die fortschreitende Entwicklung der geologischen Wissenschaft und auf ihre Beziehungen zu den übrigen Naturwissenschaften. Als jüngste in dem altadellgen Kreise ihrer Schwestern hat sich die Geologie nicht ohne Mühe die Stellung erobert, auf welcher ihr heute die allgemeine Achtung der gebildeten Welt entgegengebracht wird, und mit frischem Muthc hat sie sich an die Lösung üner der größten und schwierigsten Aufgaben gewagt. Mögen wir das Ziel der geologischen Wissenschaft fassen wie immer: groß und allgemein, als die Erde nach der Totalität ihrer kosmischen, ihrer physischen und ihrer biologischen Erscheinungen in der Vergangenheit wie in der Gegenwart umfassend, oder in kathedergerechter Definition beschränkt auf die Zusammensetzung, den Bau und die Bildungsgeschichte der festen Erdrinde, immer erscheint das Gebiet derselben von fast unbegrenztem Umfange, das Ziel fast- unerreichbar. Wie der Anatom den Körper von Thier und Pflanzenindividuen zergliedert und deren Entwicklungsgeschichte studiert, so soll der Geologe die Anatomie des Erdkörpers erforschen, dessen Inneres ihm doch ewig verschlossen bleibt; er soll eine Entwicklungsgeschichte entziffern, welche Zeiträume umfaßt, für die uns jede Vorstellung fehlt. Und wie der Physiologe die Tätigkeiten der einzelnen Organe und alle Lebenserscheinungen aus die wirkende Ursache chemischer und physikalischer Kräfte zurücksührt, so soll der Geologe nicht bloö die wirkenden Kräfte Nachweisen, welche die geologischen Erscheinungen der Gegenwart erklären, sondern auch die mannigfaltigen und höchst complicierten Endresultate der summierten Wirkun. gen aller geologischen Agentien vergangener Perioden aufklären. In der That, weniger als jede andere Naturwissenschaft scheint die Geologie dem allgemeinen Gesetze der Naturwissenschaften nachkommen zu können, daß das Gebäude der theoretischen Schlußfolgerungen in allen Theilen auf dem fest begründeten Unterbau der beobachteten Thatfachen ruhe. Daher mag es wohl auch kommen, daß so häufig nicht blos Laien, sondern selbst Männer der Wissenschaft in einer seltsamen Verkennung des stetigen Entwicklungsganges jeder naturwissenschaftlichen Erkenntnis des Werlheö einer durch Beobachtung am Objecte selbst erworbenen wissenschaftlichen Erfahrung auf Grund vorgefaßter theoretischer Ansichten das Gebäude der geologischen Wissenschaft auf neuer Grundlage aufbauen zu können glauben. Sehen wir, wie solch' wissenschaftlicheMDilet--lanlismus gegenüber der langsame, aber dauernde Fortschritt der ernsten Wissenschaft sich verhält. Wir fassen zunächst ins Auge, was die erste und wichtigste Grundlage aller geologischen Forschung bleibt: die Beobachtung in der Natur, d. H. die reift er Erfahrung und edelster Gesimiungslüchtigkeit versagen wird. Wenn noch etwas das Gefühl dieser Befriedigung, das uns alle ob der getroffenen Wahl erfüllt, zu erhöhen vermöchte, so sind es die sympathischen Worte, welch: wir bei Gelegenheit der Bestallung des neuen Bürgermeisters aus dem M.mde des Leiters der Landesregierung, Fürsten Lothar Metternich, zu hören bekamen. Wenn es schon angenehm berührt, den Preis und die Anerkennung zu vernehmen, die den Bürgertngenden des Erkorenen aus fürstlichem Munde gezollt wurde, so sind es insbesondere die warmen Worte, womit der Fürst der Stadtvertretung und ihrem Haupte die Pflege der Volksschule ans Herz legte, die unsere vollste Zustimmung verdienen. Möge das harmonische Zusammenwirken der Gemeindevertretung mit der Regierung zum allgemeinen Besten ein dauerndes, der rege Wechselverkehr, der innige Verband der autonomen Körperschaft mit der politischen Executive auf den mannigfaltigen Gebieten des öffentlichen Lebens ein ersprießlicher sein._______________________________ Politische Rundschau. Laivach, ö. Juni. Inland. Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht das Gesetz vom 16. Mai 1874, wodurch einige Bestimmungen über das mündliche, das schriftliche und das summarische Verfahren in Civil-rechtsstreitigkeiten abgeändert werden; ferner das Gesetz vom 19. Mai 1874, betreffend die Anlegung von Eisenbahnbüchern, die Wirkung der an einer Eisenbahn eingeräumten Hypothekarrechte und die bürgerliche Sicherung der Pfandrechte der Besitzer von Eisenbahn-Prioritätsobligationen. Der „Presse" zufolge sind in dem letzten Mi» nisterrathe die Vollzugs ordnungen zu den drei kirchenpolitischen Gesetzen, die im Ministerium des Cultus ausgearbeitet wurden, endgiltig sestge-stellt worden. Diese Angabe klingt um so glaubwürdiger, als die Minister Baron Lasser, Dr. Glaser und Oberst Horst ehestens und demnächst auch Herr v. Stremayr längere Urlaube antreten. Abermals sind die Ergänzungswahlen für den böhmischen Landtag ausgeschrieben. Die Wahlen in den Landgemeinden finden den 3. Juli, jene in den Städten den 6. Juli statt. Das czechische Volk tritt somit im Verlaufe noch nicht eines Jahres zum viertenmale an die Wahlurne. Die Wahl der vierundachtzig czechifchen Abgeordneten, deren Mandate erledigt sind, wird ohne Zweifel abermals auf Altczechen oder wenigstens auf solche Männer fallen, welche das jungczechische Programm der activen Politik auf dem Landtage nicht acceptieren. Die Jung- Arbeit im Felde oder die geognostische Terrainunter-suchunq. In keiner Richtung sind dem einzelnen Forscher die Schranken enger gezogen als in dieser; in keiner ändern Richtung werden aber auch der geologischen Forschung die öffentlichen Mittel in so reichem Maße zugewendet.. Der große Nutzen, wel-chen eine genaue Kenntnis der Verbreitung und der Lagerungsverhaltnisse der Gesteine, sowie der verschiedenen geologischen Formationen allen jenen für den Nalionalreichthum der Länder so wichtigen Industriezweigen gewährt, deren Aufgabe es ist, die natürlichen Schätze des Bodens auszubeuten — der eigene Vortheil also hat die Regierungen fast aller civilisierten Völker veranlaßt, Staatsinstitute zur geologischen Landesdurchforschung zu errichten. Die Landes- oder Feldgeologen bilden auf diese Weise eine Art organisierter Armee, deren Angehörige in allen Weltteilen zerstreut sind. Der geologische Hammer, das Symbol und das Werkzeug dieser Armee, er erklingt ebensowohl am Nordpol wie in den sMlichen Alpen Neuseelands, in den Gletscherregionen des Himalaya und des Felsengebirges nicht «»niger als in den Sandwüsten Afrikas und Australien», und es sind nicht bloS eitel Erze und Metalle oder dir viel begehrten „schwarzen Diamanten", czechen allerdings dürften auf eine selbständige Wahlagitation auch diesmal nicht verzichten; getraut sich ja nicht einmal das „Vaterland", welches kürzlich erst dem „Ausgleich" zwischen den feindlichen Brüdern seinen Segen ertheilt hat, die Erwartung, daß die Jungczechen die alte Controverse nicht abermals anregen werden, „nich; mit Bestimmtheit" auszusprechen. Das Arbeitsprogramm des ungarischen Reichstages hat in letzter Stunde eine Aenderung erfahren. Die Regierung fürchtet die heranbrechende Sturmfluth der Beredtsamkeil, welche sich anläßlich der Berathung über das Mittelfchulgesetz im Parlament ergießen dürfte, und hat daher beschlossen, diese Vorlage für die Herbstsession aufzubewahren. Juristische und pädagogische Angelegenheiten waren von jeher die beliebtesten Objecte der Redewuth im Reichstage. Die zu Ende berathene Ldvocatenord-nunz hat sie nach der einen Richtung entfesselt, in der ändern jedoch wird sie gewaltsam zurückgedrängt. So verbleibt denn noch die Wahlnovelle und die neue Hausordnung zu erledigen, woraus die Landesväter zur Ernte heimgeschickt werden sollen. Ansland. Officiöse berliner Correspon-denten widersprechen der Nachricht, daß der BundeS-rath das vom Reichstage beschlossene Reichs-Civil-Ehegesetz verworfen habe. Die Abstimmung, welche am letzten Samstag stattfinden sollte, wurde nur hinausgeschoben, weil mehrere Regierungs-Vertreter, insbesondere derjenige Baierns, noch ohne Instructionen waren. Es ist damit aber nur eine Galgenfrist gewonnen, denn niemand zweifelt daran, daß das Plenum des Bundesrathes schließlich doch dem Antrage seines Justizausschusses zustimmen wird. Andererseits getröstet man sich, daß die wohlweise bundesräthliche Versammlung nicht lange auf ihrem Widerstande wird beharren können, denn die Anomalie, daß für zwei Drittheile der Bevölkerung Deutschlands die Civilehe in Hebung sein, der Rest aber derselben entbehren soll, ist mit Händen zu greisen. Der brüsseler Eongreß über das Völkerrecht im Kriege tritt nicht, wie anfangs gemeldet, am 15., sondern erst am 27. Juli zusammen. Wie es scheint, beteiligen sich die meisten europäischen Regierungen an demselben. Aus Berlin wird geschrieben, daß Kaiser Alexander sich persönlich für die Sache interessiere. Der Congreß soll sich außer mit den Kriegsgefangenen auch mit der Behandlung der Verwundeten beschäftigen, im Anschluß an die genfer Convention. Ob noch andere völkerrechtliche Fragen hereingezogen werden sollen, steht dahin. Der Gedanke ist übrigens eine Fortsetzung des frühem, der sich mit den explodierenden Kugeln beschäftigte. welche fein Echlag zu Tage fördert, sondern es ist auch Salz der Wissenschaft und es sind auch goldene Schätze der Erkenntnis, welche ans Licht gebracht werden. Welchen ehrenvollen Platz in der R-ihe der geologischen Staatsinstitute unsere geologische Reichs» anstatt einnimmt, ist oft genug anerkannt worden, und mit Dankbarkeit wollen wir uns des Mannes erinnern, dessen Name — eine unsterbliche Zierde auch unserer Akademie der Wissenschaften — an die Gründung dieses Institutes geknüpft ist, Wilhelm Haidinger's. Wie viel Mühe, Arbeit und Entbehrung, wie viel Fleiß und Meisterschaft in der Kenntnis des Details, wie viel Scharfsinn und Combinationskraft in der vergleichenden Zusammenstellung der beobachteten Thatsachen die Feldgeologie erheischt, weiß nur derjenige vollständig zu beurtheilen, der mit Ernst und Eifer an ihren Arbeiten selbst theilge» nommen hat. Den Arbeiten des reisenden uud beobachtenden Geologen verdanken wir die breiten Grundzüge der Stratigraphie und Geotektonik oder die Ausbildung unserer heutigen FormationSlehre, und ebenso sind die geognostischen Karten der meisten civilistrrtcn Länder der Erde ein bleibendes Denkmal für diese Die schweizerische Bundesversammlung hat sich konstituiert. Zum Präsidenten des NationalrathS wurde der argauer Feer^Herzog, der bisherige Vicepräsident gewählt; an seine Stelle wird wahrscheinlich der tapfere waadtländische Vertheidiger der Revision, Nationalrath R u ch o n n c t, einrücken. Im Ständerathe wurde der baslerischc Abgeordnete Köchli n zum Vorsitzenden gewählt. Selbstverständlich gehören die Präsidenten beider Kammern der liberalen Richtung an. Der Nationalrath und der Ständcrath haben die Revisions-Abstimmung vom 19. April bereits am letzten Freitag verisiäert; die neue Verfassung wird deshalb das Datum vom 29. Mai führen. Die Times hat sich einen eigenen Draht von Paris nach ihrem Bureau legen lassen und veröffentlicht seit kurzem oft spaltenlange telegraphische Briese von ihrem dortigen Correspondenten. „Das" — bemerkt der Spectator — „ist der alten Tage des Journalismus würdig; aber wir sollten uns nicht wundern, wenn Fürst Bismarck intervenierte. Warum sollten die Engländer so viel Interesse an der französischen Politik nehmen, wenn Deutschland an der Spitze der Welt steht ? Der Draht sollte nach Berlin gezogen worden sein. Ganz richtig, nur würde es dort nichts zu berichten geben. Man braucht keinen Draht, um zu melden, was der Deutsche Kaiser denkt, und die interessanten Punkte in der Politik Deutschlands sind die Gedanken in seinem Busen. In Frankreich ist selbst unter dem Septtnnat eine Naiwnal-Versammlung vorhanden und es gibt Minister, in Deutschland gibt es nur einen ReichSraih und des Kanters Se-cretäre." Heber die Operationen der republikanischen Armee bei Bilbao wird der „Köln. Ztg." aus Vitoria geschrieben, daß die allgemeine Ansicht im Heere sei, die Armee werde nach Forcierung und Sicherung der über die Sierra de Arlaban führenden Paffe nicht weiter gegen Biscaya Vordringen, sondern, nachdem sie die Kräfte des Gegners thnn-lichst dorthin gezogen, einen Rechtsabmarsch über Salvatierra nach Pampelona und Estella in da» Navaresische unternehmen. Nach ändern Nachrichten hat Don Alfonso mit einem Theile seiner Schaar den Ebro überschritten, um sich mit im Gebirge von Maestrazgo versteckten Banden zu vereinigen. Die beiden Gouverneure von Catalonien und Valencia haben je 10,000 Mann Verstärkungen verlangt. Die Communezeit von Cartagena erhält noch ein Nachspiel. Die französische Regierung hat sich nach längerem Zögern zur Auslieferung der in Algier internierten Flüchtlinge, fo weit sie Zucht- Richtung unserer Wissenschaft. Welchen Werth aber erleuchtete Nationen auf die höchste Vollendung und auf die größte Genauigkeit dieser Art Karten (egen, das beweist die Organisation neuer solcher Aufnahmen in Italien, in Frankreich, in Rußland und vor allem die Neugründung einer geologischen Landesanstalt für den preußischen Staat in Berlin, deren Ziele noch weit über das hinausgehen, was die hierin am weitesten vorgeschrittenen Staaten bisher geleistet, und deren treffliche innere Organisation gar bald das Vorbild abgeben dürste, dem man aller wärt-nachzustreben bemüht sein wird. Es hat diese Anstalt die großartige Ausgabe unternommen, eine geologische Detailkarte des ganzen Landes in dem Maß« stabe von 1: 25.000, also der Fläche nach sechsmal so groß wie die englischen und dreiunddreißigmal so groß wie unsere österreichischen Specialkarten, in Farbendruck zu publicieren. Erst bei Maßstäben von dieser Größe ist man, wie die Denkschrift über die Errichtung der Anstalt hervorhebt, im stunde, nicht blos da» in wissenschaftlicher Beziehung Interessante, sondern auch alle in der Praxis unmittelbar verwertbaren Daten zur Darstellung zu bringen. (Fortsetzung folgt.) Häusler sind, verstanden. Eine spanische Fregatte mit einer Schaar von Kerkermeistern an Boro ist im Hafen von Dran eingelaufen, um die werthvolle Ladung in Empfang zu nehmen. Auch China hat seinen Kirchenstreit. Die Regierung steht der wachsenden Anmaßung eines buddhistischen Klerus gegenüber. In der Procla-mation eines Prooinzialgouverneurs wird ausgeführt, daß diese Priester das Bolk zum Ungehorsam gegen Verordnungen der Regierung ausgereizt, wobei sie zu falschen Auslegungen ihre Zuflucht genommen. Diese buddhistischen Jesuiten sind schon mehrmals dieserhalb „mit Hieben bestraft worden." Der Gouverneur verbietet ihnen jetzt bei der gleichen Strafe, Ablaßbriefe oder Freibriefe für den Himmel ohne Fegefeuer zu verkaufen; ferner Frauen und Mädchen unter dem Vorwande, für ihre verstorbenen Angehörigen Weihrauch zu verbrennen, Nächte hindurch bei sich in den Tempeln zubringen zu lassen. Zur Tagesgeschichte. — Ueber die Missionspredigten der Jesuiten in Böhmen langen recht «bauliche Berichte ein. Ein solcher Bericht aus Leitomisdjl lautet: Das Hauptgewicht legen in unserer Gegend die Missionäre auf die Beichte bei Mädchen und Frauen. Da sie aber hier die Ausbeute nicht befriedigt fanden, entrollten sie in ihren Predigten allerlei Schreckensbilder. In Strid-nitz wurde gepredigt: „Als einmal eine Beichtende, trotz der Ermahnungen ihres Beichtvaters, ihre Sünden gegen das sechste Gebot ihm anzuveitrauen, zurückhaltend blieb, krochen unaufhörlich kleine Schlangen aus ihrem Munde, eine große Schlange steckte inzwischen ihren Kopf heraus und zog ihn wieder zurück. Nach Beendigung der Beichte eilte der Priester in ihre Wohnung, um sie nochmals zur Beichte aufzufordern, aber sie war schon tobt und eben auf dem Wege in’s Fegefeuer." Schüttelten die Leute über solche Geschichten bedenklich die Köpse, so gedeihen sie erst in nicht geringe Erregung, als sie von den Schulmädchen nach beten Beichte Dinge hotten, die nicht wiederzugeben sind. — Gegenwärtig machen die J-suiten die böhmischen Waldbezirke unsicher. — Vorsatz und Ausführung. In Regensburg hoben in letzter Zeit wiederholt Volksversammlungen stattgejunben, in welchen einstimmig beschlossen wurde, so lange sich gänzlich ober boch theil-weise des Genusses des Bieres zu enthalten, bis die H-rren Brauereibesitzer sich veranlaßt sehen, bas Bier tn guter Qualität anstatt um 8 kr. um 7 kr. an daS Publicum zu verabreichen. Am Morgen nach der letzten dieser Versammlung fand die Polizei auf der Straße einen Teilnehmer an besagter Versammlung sinnlos betrunken; sie brachte den Edlen in Nummer Sicher, wo er fast 24 Stunden brauchte, um seinen Kanonen-tausch auszufchlafen. — Feuergefährlich. In einer bet jüngsten Generalversammlungen sagte ein VerwaliungSraih entsetzt |u seinem Collegen, welcher sich soeben eine Cigarre ^zündete: „So rauche doch nicht, um GotteSwilleu!" — ,Ja, warum denn nicht?" — ,Aber sichst du denn nicht, das lauter Strohmänner ba sind?“ — Ein Cvrresponbent bet „Deutschen Zeitung" 9*bt recht interessante Ausllärungen darüber, wie die j^iflen päpstliche n Audienzen, mit welchen die "'Scalen Blätter so gewaltig renommieren, zu Stande kommen. erzählt, baß ihm sowohl im Hotel, in Welchem« abgestiegen, als in den Caf6s Roms, ohne daß er darum anfuchte, Eintrittekarten zu ben Audienzen fowohl bom ^ortjet Qi0 t,cn Marqueuren eingehändigt Wurden. Als « über biefen Vorgang feinet V-rwuu. etung Ausdruck gab, wurde ihm bebeutet, daß bas Dienerpersonale bet Hotels und Eaf6i ben Auftrag e> i'dem Fremden beriet Karten zu offerieren. Aus tc „ lassen sich natürlich jene „Mofsenbeputatio-~n »zielen, mit welchen man bet gläubigen Menge teanb '« bic Augen streut. >. , ** Ultramont aner Witz. In welchen Li*», Sitzen sich bie Ultramontanen gefallen, L« ^9tnbt® Motto, unter welchem au der Spitze 8 "Baienscheu »aterlanb" jemanb 2 fl. 20 kr. für ben Papst spendet: „Ja Deutschland spukt's an allen Ecken; o möcht' dir Bismarck doch ver—geblich bie Kirche verfolgen!" — Was ein Haken werden will, krümmt sich beizeiten. Rassischen Blättern telegraphiert man aus Jekalherinenburg, baß ein Schüler des dortigen Gymnasiums, Namen« Kaczkoff, infolge einer Zurechtweisung, die ihm zu Theil geworden ist, sich einen Revolver verschaffte und ben Director des Gymnasiums, Predczensky, niedetschvß. — Souper für eine Schauspielerin. Bei einem Abschiedsschmause, welcher in San Francisco, Cal., zu Ehren der Schauspielerin Nilsson gegeben würbe, erschien unter anderem folgenbes lukullische Gericht auf bet Tafel, bas Meisterstück de« französischen Küchenkünstlers 8e Eher. Den Mittelpunkt bes Gerichtes bildete — ein Colibti, w:lcher in einem Frühjahrshäafling stak, der seinerseits von einer englischen Schnepse umhüllt war. Den letzteren umgab ein gestopftes Birkhuhn, dessen Umhüllung zwei mit Sellerie aufgefütterte CinnavaSentea bildeten, während biefe alle zusammen sich im Bauche einer Chicagoente besanben. Dieses Konglomerat mit sechs Tage lang in Rosiaenwein getränkt, bann gespickt unb brei Wochen lang übet brennenbem Sandelholz geräuchert unb schließlich an den Spieß gesteckt unb unter Uebergiesjen mit Ferkelfett gebraten worben. Die Sauce bestanb au« gedämpften Trüffeln, bie Garnitur aus MooSrosenknoSpen. Sicherlich ist bet Kunst bis jetzt noch keine geschmackvollere Hulbigung zutheil geworden. — „Ober ich schreie!' In WarrenSburg an bet Missouti-Pac>sic-Bahn soll sich folgenbes zugetragen haben: Eine Dame — also ein Engel, bie geworbene Gottheit, bie verkörperte Schönheit tc. — beglückt ein Hotel mit ihrer Gegenwart. Sie läßt den Hotelbesitzer zu sich auf ihr Zimmer bitten unb eS entfpinnt sich hier folgenbe Umerrebung, nachdem bie Dame vorsichtig bie Thüte verschlossen unb ben Schlüssel in bie Tasche gesteckt hat. „Herr M—, Sie sind ein verheiratetet Mann, nicht wahr? Sie haben erwachsene Kinder?" „Ja wohl, allerbingS-------------11 „Gut, wenn Sie irgenb welche Achtung für Ihre Familie hegen, so werben Sie mir sofort 50 Doll, zahlen ober ich — schreie!" Der Hotelbesitzer zahlte nach kurzer Ueberlegung bie 50 Doll., die Dame berichtigte prompt ihre Rechnung und reiste weiter. — Verkehr. DaS bet „Deutschen Transatlantischen DampsschiffahrtS-Gesellschaft (Adler-Linie) in Hamburg gehörenbe Postbamp>schiss „Lesstag*, Capi-tan TooSbuy, trat am 28. Mai seine erste Reise mit 15 CajütS- unb 222 Zwischeubeckz-Passagietea, sowie Post unb Labung von Hamburg birect ohne Zwischenhäfen anzulaufen nach Newyork an. Local- und Provinzial-Augelegeuheitt«. Origival-Lorres-oudeuz. Krainburg, 3. Juni. Der Mürber bes in der N-ujahrsnacht b. I. nächst Tupalic verunglückten Hausierers aus Michlstätten hat sich Freitag ben 29. Mai beim hiesigen Bezirksgerichte selbst gestellt. Derselbe hat, währenb man nach ihm fahndete unb auch bereits' einige vetbächlige Jnbioibuen bie gerichtliche Ptvcebut passieren ließ, eine Strafhaft von mehreren Monaten eine« DiebstahlS halber in Klagensurt abgebüßt. Dem Zusammentreffen ganz befonberet Umstände hatte er e« zu danken, baß man auf ihn nicht ben entferntesten Verdacht warf. Nach seiner Entlassung aus bet Strafhaft ging et beafelben Weg, ben et in jener Nacht mit feinem Opfer verfolgt hatte, unb besuchte auch noch ben Ort seiner gräßlichen That, unb nadjbem er sich noch einige Tage ohne Beschäftigung in unb um Ktain-bnrg von Noch und Gewissensbissen gefoltert herum-getrieben, entschloß et sich enblich sich selbst dem Atme bet Gerechtigkeit zu Überliefern. Derselbe würbe tag« daraus sogleich nach Laibach abgeführt. — Montag ben 1. Juni morgen« würbe in bem Stalle eines Gasthauses nächst bet Savebtücke bie Leiche eine« noch jungen Burschen, des Sohne« eine« Lohakutscher«, tn Inieenber Stellung erhängt ausgefunden. Derselbe hatte e« schon ! mehrmals au« Lebensüberdruß versucht, feinem Leben ein Ende zu machen, wurde aber bisher jedeflmal gerettet. DikseSmal jedoch ist e« ihm gelungen, dem verhaßten Leben zu entfliehen. Arge Familienzetwürfnisse sollen ihm da« Leben verleidet haben. — (Der krainer LandeSchefSposten.) Wie man bet Bohemia berichtet, war in bem Mini« fierrathe vom 1. Juni auch bie Besetzung be« erledigten Posten« eine« Landespräsidenten in Laibach Gegenstand der Verhandlung. Welche Persönlichkeit dazu ausersehen wurde, an die Spitze der krainer Landesstelle zu treten, wird dem präget Blatte nicht gemeldet; e« wird nur die vor einigen Tagen durch die Journale gelaufene Meldung, daß Baron C-Schi von Triest nach Laibach versetzt werden soll, als unrichtig bezeichnet, wenn es auch richtig sei, baß sich Baron C:Schi keine allzugroßen Sympathien in Triest zu erwerben verstauben hat. Die letztere Bemerkung scheint sich aus bie laue Haltung beS trieftet Statthalter« gegenüber ber bekannten Adresse der trieftet Jtalia-nissimi an Victor Emannel zu beziehen. D:t „N. ft. 55t." ist Baron Apfalttern als eine jener Per-önlichkeiten bezeichnet worden, welche für den Posten eines LandeSpräfidenten in Aussicht genommen sind. Nach der „Pt." ist jedoch an die Neubesetzung deS PosteuS in Laibach vorläufig nicht zu denken unb wird die Entscheidung hierüber keinesfalls vor bet Rückkehr de» Ministers des Innern von seiner Urlaub«* reise getroffen werden. — (Blitzschlag und Gewitter.) Gestern nachmittag bei bem vereinzelten heftigen Donnerfchlag uhr bet Blitz in ba« Telegraphenzimmer am hiesigen Bahnhöfe, richtete jeboch, ba bie Apparate, wie e« bei einem Gewitter Vorschrift, ausgehängt waren, keinen weiteren Schaben an; nur einige Stellagen würben umzestürzt. Heute nachmittag um halb brei Uhr ging bas erste heftige Gewitter unter wieberholten gewaltigen Donnerschlägen unb grellen Blitzen über Laibach nie* ber. Ein ausgiebiger Regenguß brachte Erquickung bet drückenden Atmosphäre wie ber lechzenden Pflanzenwelt. Glücklicherweise ist bas Gewitter ganz ohne Hagel vorübetgegangen, wie es nach ber Schwüle bet letzten Tage allgemein befürchtet würbe. — (Blatttrnepibcmie erloschen.) Die Blatternepibemie in ben OrtSgemeinben Podgoric unb Dragomel, Bezirkshauplmannschast Laibach, ist am 21. Mai erloschen. ES erkrankten seit Beginn ber Epi« bemie am 11. Dezember 1873 bei einem Bevölkerung«-staube von 640 Seelen 86 (7 Männer, 23 W-iber, 56 Kinber), eS genasen 71 (6 Männer, 21 W-iber, 44 Kinber), eS starben 15 (1 Mann, 2 Weiber, 12 Kinber); das MortalttätSverhältniS betrug bähet 17%, ba« MorbilitätSvcchältni« 13°/,. — (Spenbe.) Die Direktion ber Wechsel« fettigen Btaubschaben-VerstcherilugSgesellschast in Graz widmete ber laibachet freiwilligen Feuerwehr ben Be» trag von 50 fl. — (Neue Telegraphenstatio* ) Da» k. k. HanbelSministerium hat bie Errichtung einet post* kombinierten Telegraphen-Nebenfiation in St. Bar* thelmä bewilligt. — (Pferbezuchtenquete.) Za bet am 5. l. M. in Wien zufammentretenben Psetbezucht-enquete würben vom Acketbauminiftetium fämmtliche Präsidenten ber Lanbe«commifsionen Ei«(eithanien8 einberufen. Mit gestrigem Schnellzuge ist von Kcain Baron Michael ZoiS bahin abgereist. Einer bet wichtigsten zur Erörterung gelangenben Programmpunkte ist bie Pferdeconfctibietung mit militärischer Mitwirkung. — (Staatspreise fürAusforstuugen.) Der Ackerbauminister hat zur Aufforstung abgeftoil« Walbuugen sowie zur Schonung unb Hebung bet Waldkulturen in Ktain unb ganz besonber« am Karste ©taatspreife ausgeschrieben, unb zwar 8 silberne Staateprcismebaülcn, 1 Prämie zu 200 fl., 2 zu 150 fl., 3 zu 100 fl. unb >4 Prämien zu je 50 fl. — (Der Walbsrevel um Frohnleich-. na m.) Da« Herkommen, jene Baffen, burch welche bie Frohuleichnam-ptozession zieht, mit grünen Bäumchen zu schmücken, bringt bie „Südd. Post" zu der SBitmfMsg, fcc§ nur Vtllach allein an 300, ganz Äämien aber mindestens 15,000 junge Bäumchen, aljo einen ganz respektablen Wald jährlich verbrauche. Wie in Kärnten, so ist eS auch allerwärls in den Alpenlündern, und Ärain hat gewiß einen nicht geringeren Bedarf als das erwähnte Nachbarland. E-ließe sich weniger dagegen einwenden, wenn dabei forstmännifch zu Werke gegangen, und au« einem zu dichten Bestände die nicht viel versprechenden Bäumchen auSgeschlagen würden, oder wenn man sich mit Resultat sein muß, ist wohl begreiflich. In den Mr-»aleu Jänner bis Ende März 1874 wurde gegen 1873 gerade um 1.324,052 fl. weniger eingenom men; dieses Minus fällt auf Oesterreich allein. In Dalmatien beträgt dasselbe 5139 fl. Für Ungarn liegen in dieser Richtung keine Daten vor. — (Ein „Krügel" im metrischen Maße.) Um Biertrinkern Kopfzerbrechen zu ersparen, kann im nachfolgenden tafl Verhältnis des „Krügels" zum Halbliter gegeben werten. Noch der neuen Maß- dem Geäste von Fichten und Tannen begnügen wollte; Ordnung ist eine wiener Maß gleich 1 414,724 Liter aber unwissende Landleute fällen aus’« Geradewohl jene @tämmchen, die ihnen als die hübschesten, frischesten erscheinen, und die sie an leicht zugänglichen Stellen finden, und in diesem Sinne wird Jahr um Jahr ein Waldfrevel getrieben, der um so empfindlicher schadet, als die Wälderdevastation im großen die Berge kohl legt, das Holz verthenert und das Klima verschlechtert. — (Distelnsütterung an Pferde.) Im Frühjahre pflegt man in Ländern, wo die Kultur schon etwas vorangeschritten ist, vornehmlich in Sachsen, Ein „Krügel“ ist bekanntlich gleich 3/8 Maß; 3 X 1 414 724 Mer, dasselbe ist daher auch gleich g gleich 1 061,043, Halbliter. Diesem decimalen Ausdrucke nähert sich am meisten der gemeine Bruch l7/16, das heißt 17 Halbliier find ~ 16 Krügel oder ein Krügel ist gleich l1/^ Halbliter. Laudwirlhschaftliches. v.. „......— (Linden. Ho II i g.) Die Linde in England, im rördlichen Frankreich, den Pferden j honigerzeugende Baum. L-chon wegen eine Atwechelung im Füller zu bieten, welche den selben ungemein zuträglich ist. Sie erhalten tiemlich die von den ledern ausgesteuerten jungen Disteln, welche sie trotz ihrer Stacheln mit der größten Begierde zu sich nehmen, 6a dieselben, namentlich die Wurzeln, reich an Zucker sind und den Thieren außerordentlich wohl bekommen. Es ist gewissermaßen eine Art von FrvhlingSkur, welche man sie damit durch-! ist der der Güte des von ihr gelieferten Honigs verdient sie die Beachtung des LandwirthS. Derselbe ist köstlich von Geschmack und klar wie Ouellcnwcfser und wird im Markte jedem ändern Honig vorgezogen. Die Linde sängt gerade zu blühen an, wenn die Blüthenzeir deS KleeS sich zu Ende neigt, und verlängert somit die Zeit des HonigflusieS um mindestens drei Wochen. ES gibt in der Thal keine andere honigerzeugende wachen läßt, indem das Dist-lnfutter gelinde absührt,! vP*»nae,, J« um jene JahreS;ett blüht und so lange jedoch nur, wenn eS in hinreichender Quantität Der abreicht wird. ES wird aber Lande, von den Oekonomen, sondern auch in den Städten, für Reit- und Kutschpferde, nicht minder für diejenigen der Cavallerie verwendet, so daß die Disteln einen Preis erlangen, der die Mühe des Busstechens hinlänglich bezahlt. Daraus resultiert aber gleichzeitig der andere Vortheil, daß die Hecker von dem lästigen Unkraut ohne Kosten gereinigt werden, ein Vortheil, der nicht hoch genug anzuschlagen ist. Wer daher die Distelnsülterung für Pferde noch nicht versucht hat, der mache damit die Probe und loffe sich dadurch und reichlich Honig liefert, wie die Linde. Bienenziich nicht bloS "auf dem!tnn 9an5 besonders ist die Anpflanzung dieser Baumart dringend zu empfehlen. Sie bildet ferner einen herrlichen Schaltenbaum auf dem Hofe wie an du Straße. Witterung. 8 a i 6 a (b, 5. Juni. Morgens heiter, nachmittags Gewitter im Anzug aus SW. Wärme: morgens ti Ubr + 17 0 , nachmittags 2 Uhr -4- 21-7° C. (1873 4- 22.4«, 1872 1 18 4" C.) Barometer im Fallen 739 95 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -4- 20'9°, das gestrige 218", be- nicht abhalten, daß etwa seine Thiere lebenslang nur, S'ehungsweise 34° und 42" über Dem Normale.________________________ Trockenfulter erhalten haben; er wird mit Vergnügen wahuikhmen, mit welchem Appetit sie das unbekannte Fn»er verzehren und welche wohllhälige Wirkungen dieses auf ihr Wohlbefinden hat. — (Die Handelsresultate Oesterreichs im ersten Quartal 18 74.) Die im statistischen Departement deS' Handelsministeriums redigierte Wochenschrift „Austria" publiciert bereits die Handelsresultate für daS erste Quartal 1874. Tiefe Ausweise zeigen bereits die Störung, welche in unseren auswärtigen BerkehrSbeziehnngen platzgrcift. Der Werth der Einfuhr ist gegen die VorjahrSperiode um nahezu 13 Millionen geringer geworden. Man beschränkt sich eben aus den nölhigsten Bedarf. Unser Eisen- und 1 Maschinenimport, welcher in letzterer Zeit aus Anlaß der regen Bautthätigkeit florierte, hat wesentlich abge-nommtn: Der Werth der Tarifsklasse „Metalle ver-erzt, roh und als Halbfabrikat" blieb um 5 „ Mill. Gulden zurück, jene der Klasse „Instrumente, Maschinen und Kurzwaaren" um 3„ Mill. Auch die Einfuhr ZSffek-immcne Frcmöe. Am 5. Juni. Hotel Elefant. Tanelli und (Lorup, Privatiere, und Horn sammt Tochter, Triest. — Pamkwak, Geistlicher, Jllyrisch-Feistriz. — Dietrich, k. k. Hauptniaiin, Klagensurt. — Arnstein, Kfm., Briinn. — Bozon, Lyon. — Manken, Pest. — Reumann, Kfm., Czakathurn. — Glasiin, Fabriksbesitzer, und Holler, Handelsin., Men. llotel Stadt IW len. Reiter, Wagenseil, Müllner und Berock, Reifende; Girsa, Beamter, und Schlenker, Wien. — Mab. Fischer, Postmeistersgatti», Arnoldstein. Hotel Europa. Pessiak, Senvselsch. — Erben und Reich, Wie«. — Rabe, Graz. — Dertis, Assecuranz-Director, Turin. Kaiser von OeHterreleli. Glasein, Fabriksbesitzcr, Wien. — Gayer, Pidem. — gupaniii, Litiai. — Hudo-vernig, Radmannsdorf. Verlosungen. «1864er Prämien scheine.) Bei der am 1. 6. staitgefundeiien Berlosung wurden die nochstebend ver,eich-neten Serien g«ogrn, und zwar: Nr. 21 178 13C0 1302 1395 1518 1791 1982 1988 2014 212(5 2226 2245 3002 unb Nr. 3313. — Aus diesen siiiifzehn Serien wurden fünfzig Gewinnnummern gezogen; und zwar fiel der Haupttreffer mit 200,000 fl. auf Serie 1518 Nummer 94, der zweite Treffer mit 20,000 fl. auf S. 2226 Nr. 47, der dritte Treffer mit 15,000 fl. auf S. 2226 Nr. 16 und der vierte Treffer mit 10,000 fl. auf S. 1302 9fr. 12; ferner gewinnen je 5000 fl.: S. 1300 Nr. 23 und S. 1518 Nr. 15; je 2000 fl.: S. 21 Nr. 25, S, 178 Nr. 23 und S. 1300 Nr. 43; je 1000 fl.: S. 21 Nr. 84, S. 1300 Nr. 32, S. 2014 Nr. 33 und 67, S. 2126 Nr. 4b und S. 2245 Nr. 33; je 500 fl.: S. 21 Nr. 20 31 77 und 92, S. 178 Nr. 39 und 80, S. 1300 Nr. 27 68 und 78, S. 1518 Nr. 71 und 84, S. 1791 Nr. 52, S. 2126 Nr. 64 und S. 2226 Nr. 63 und 93; und endlich gewinne» je 400 ft.: S. 21 Nr. 12, S 1395 Nr. 24 34 und 78, S. 1791 Nr. 32, S. 1982 Nr. 35, S. 1988 Dir. 86, S. 2014 Nr 12, S. 2226 Nr. 2 8 und 35, S. 2245 Nr. 40 69 72 nnd 88, S. 3002 Nr. 18 44 und 68 und endlich S. 3343 Nr. 71 und 89. Aus alle übrigen 1450 Gewinnnummern fällt der geringste Gewinnst von je 185 fl. österr. Währ. Telegramme. Rom, 4. Juni. Se. Heiligkeit der Papst litt gestern an großer Appetitlosigkeit, heute nachts trat wiederholt heftiger Fieberanfall ein, die Aerzle sind beunruhigt. ÜUes QT7 Neuestes, Schönstes und Echt. Ausschließlich uur im Mariahilfer Manufnctnrwaren-Bazar.Mariahllferstraße Nr. 94. Niesenauswabl von */, breiten Schafwollkleider-stoffen, Barege, Gases, Lustres, Rohfoulards, echtfarbigen Percails, sranMschen Brillantins uud Piquets, glatten und farbigen Cretons, allen Sorten Leinwandwaren und Bett-zeugen, weißen und farbigen Vorhängen, schweren Laufteppichen, feinsten Leinen-Taschentüchern -c. :c. Einheitspreis 27 kr. Dr. 6-lle oder Ltiick, Wien, Marinhiiftrstrnße Hr. 94. Aufträge aus der Provinz gegen Nachnahme. Muster auf Berlangen franco. (331 __i) Bettflaumen & Federn stets vorräthig bei (304—3) Alliert Trinker in der Sternallee. Wiener Börse vom 3. Juni. der ,Webe- und Wirkwaren" ist.um 5.2 Mtll. kleiner ausgefallen. Hingegen steigt von Monat zu Monat die Einfuhr der Tarifsklaffe ^.Garten- und FcldfrUchle" und beträgt das Mehr der Einfuhr gegen die gleiche Periode des Vorjahres bereits 8., Mill. Die Aus« fuhr weiSt im Ganzen eine Zunahme um 9 Millionen nach; Ursache dieser Zunahme ist thetls der etwas ge. tingete Agiostand, lhetlweife aber der verminderte »b° fotz im Jnlande. Wo eS irgend nur angeht, trachtet man einen Verkauf in das Ausland zu bewerkstelligen. Mit Ausnahme rcn vier TarifSklasfen weisen alle Übrigen einen Mehi-Export nach und Übersteigt diese Meh.-AuSsuhr bei sechs Klaffen den W^rlh rcn über 1 Million Gulden öst. W. — Daß unter so bewand-ten Umstünden die Abnahme der Zolleinnahmen doS mm* gBn ». » Gek. *-«berg in Laibach. Verstorbene. Den 3. Juni. Georg Hren, Hausbesitzer, 72 I., Krakanvorstadt Nr. 14, Leberentartung. — AgucS Popn, SchuhmacherSwilwen-Kind, 3 I., Filialfpilal, Pvlonavor-stadt Nr. 58, Blutzerfttznüg. Den 4. Juni. Maria Krivic, Arbeiterin, 40 I., Ci-vilspital, Marasmus senelis. — Maria Kosteneto, Juwoh-»erskind, 4 Jahre, Livilspital, Gedürmkalarrh. Lebensmittel Preise in Laibach am 3. Juni 1874. Weizen 7 fl. 20 kr.; Korn 5 fl. 10 kr.; Gerste 4 fl. 40 kr.; Hafer 3 fl. 20 kr.; Buchweizen 5 fl. — fr., Hirse 5 fl. 20 fr., Kukuiutz 5 fl. 40 kr., Ertäpsel 3 fl. 80 tr., Fisolen 7 fl. 20 ft. pr. Metzen; Rind, schmalz 62 kr., Schweins«! 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 kr. pr. Pfund; Eier l2/ fr. pr. Glück; Mil* io kr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kallfleisch 29 kr., Schrreinfleisch 36 tr. pr. Psund; Heu 1 fl. — fr., Stroh 70 fr. pr. Zentner; horte« Holz ü fl. 50 fr., weiche« Holz 4 fl 80 fr. pr. Kloster. Staatsfonds. 5perc. Rente, öti.iSaD. bto. bto. 83. in eitb. 69 45 74 90 Sofe von 1854 . . . 1-0.75 iofe von 1860, ganjt s*efe ton I8i>0, gflnf: 10G.S5 110 50 kcäuuensch. 3. 18.',4 131.- Grundeut). -0»l. •letcnbtirq. 71 15 lugarn zu . . 5 „ 74 - Actien. iinglo-Bon! 130.S5 .... 120. L1: Depositenbank .... 127.— $#comtitt-ilit|talt . . 855. Srancn • Bank . 31.60 Hanbelsbauk 64. - Matioualbant .... V82.— Oesterr. allg. Bank . 45.- Ceft. Banlgesells. . . Union > Ban! .... 97.- BereinSbank 8.- BerkehrSbank 77.50 Hlfclb-iHabn .... 139.75 H.ttl.Vubmlg.y»br.. . Kais. ettiatob-lBat a. 249.50 197.- k«:f. i;ran(-3olcflb.. 193.— Ctaatflöalin . . . . ,317.75 »ubiahn 140.75 Pfandbriefe. 69.65 Mg. öft.Bod..«redik. 75.10 97. 106.75 111. 132.- 72.- 74.75 130 50 >20.50 29.— 860.-3 i -64.50 46.-fOO.-97 25 8.25 78.50 140.25 >50. 108.— 141.25 dro. in 33 9. Verton, ö. W. aug. Bod..Sreditau;1. Friorit&ts-Obl. »rranz'IosesS'Bahn .,101.25 Oest.-Nordwestdahn. ^ i,7 — Eiebenbürger 75 75 StaarSbah«:............138 Güdb..Gef.;u 50" (tr. 108 75 bto. BouS ü pLt.' 95.90 Lose. 'irtbil . V............15D.£0 Dtubotfe-Ü............. la. iflclb |Ztiate 95.—I 95.eo 83.10 64.— i 81 16! 91.40 85.Ü5 85.75 Wechscl (LMou.) iiugeb.ioon.fm.ro.i SS7V l>taulf. 100 ft. „ „ 1 93.85 Hamburg............1 54.70 conbon 10 Wf. etorl. 111.45 l'atiä 100 tjmnc» . 44.HO Münzen. Uall.lKünvBHcmcu. 5.39-üO.Ur--c»ftiI