Blätter für den Abteilungsunterricht. Hlonatschrift zur Förderung des österr. Schulwesens. (Herausgeber: Rud. E. Peerz.) o o o o o o Inhalt: Seite 1. Forscher, Künstler und Gelehrte..................1753 2. Gedenktage.......................................1755 3. Lesefrüchte......................................1755 4. Die Schulgemeinde................................1756 5. Ferienrüstung....................................1758 6. Die bloue Schätze................................1759 7. Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung ...........................................1760 8. Praktische Rechenaufgaben........................1762 9. Aus dem Tagebuche einer Dorfschullehrerin . 1762 10. Theorie der aphasischen Reevolution nach der Schwierigkeitsskala der Sprachleistungen . . . 1763 11. Stoffe für den deutschen Aufsatz................1766 12. Eine Schülerwanderung...........................1767 13. Aus dem Tagebuche eines Übungsschullehrers . 1770 14. Aus dem Lehreralbum.............................1770 15. Schulhumor................................... 1770, 1781 16. Beispiele für ein Quellenlesebuch zur Heimatgeschichte ..............................................1771 17. Die Stillbeschäftigung im Abteilungsunterrichte . 1773 18. Die Wechselrede.................................1774 19. Unser Garten im Juli............................1775 20. Briefkasten.....................................1776 21. Kleine Mitteilungen.............................1777 22. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule..............................................1778 23. Philipp Köhler-Langsdorf........................1782 24. Exkursion und Schlußprüfung an der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule in Gröbming . 1783 Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. — Druck von J. Pavlicek in Gottschee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (5 Mk, 7 Frk.). iis M In den weitesten Fachkreisen erregten das höchste Interesse und fanden uneingeschränkte Anerkennung Prof. Rodts „Zeichenunterrichtsbriefe“ „Ein Meisterwerk der Didaktik und Methodik des Zeichenunterr.“ (Kreide, Berlin.) „Ich bin ein alter Schulmann, schon fast 42 Jahre im Dienste, davon mehr als 30 J. in der Oberklasse tätig, und so habe ich wohl ein Recht, ein Urteil über ein Unterrichtswerk zu fällen. Ich spreche Ihnen über Ihr Zeichenwerk meine vollste Anerkennung aus mit dem Wunsche, es möge jede Schule in Besitz desselben gelangen. Es würden dann die Zeichenerfolge ganz andere sein. Heil dem modernen Zeichnen nach Ihrer Anschauung I“ (Oberlehrer P. Hartmair in M., Kärnten) Hochämtllch empfohlen. Prospekt und ev. Ansichtssendung kostenlos und unverbindlich durch den Verfasser in Komotau, Böhmen. Teilzahlungen ganz nach Bedarf. Ohne Anzahlung gegen Monatsraten nur erstklassige B cd •3 Z .2 Uhren Grammophone Cheafer- u. Reisegläser fiflET [Gold-, Silber- und Alpakasilber-Waren «3 cv P» a 00 * (JP CD es Adolf lirka STJ“ Krummaii a. d. m. Es ist und bleibt wahr, daß jeder Kollege, der die Stundenbilder von Sterlike und Pischel benützt, sehr zufrieden ist. Der Zeichenunterricht macht den Kindern und ihm Freude. Hochamtl. empfohlen. Zu beziehen: Fachlehrer Sterlike, Schluckenau, Böhmen. I. Teil (3., 4., 5. Schulj.) K 3 20. II. Teil (6., 7., 8. Schulj.) K 6. Voreinsendung franko, Nachn. 45 h mehr. Im selben Verlage: Preistabellen für Rechnen nach Fachlehrer Sterlike. l Exemplar — 3 Tafeln K 1 50. Voreinsendung! Hoher Extra-Vorzugsrabatt für Lehrer! T raut wein, wien, vii. Mariahilferstraße Nr. 58 B. 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Ministerium für Kultus und Unterricht empfohlen wird, ist wieder reich an guten Erzählungen, Gedichten und belehrenden Aufsätzen, denen oft künstlerisch ausgeführte Originalbilder beigegeben sind. Aus dem gut gewählten Lesestoff des Heftes seien hervorgehoben: „Der Blumenengel“ von Richard Klement, mit einem Tonbilde von R. Enderlein als Kunstbeilage, „Der gute Kamerad“ von Max Karl Böttcher, mit Bildern von E. Rohling, „Der heimliche Engel“ von Oskar Wiener, Bildschmuck von Erna Bercht, „Vom Büblein, das überall mitgenommen hat sein wollen“ von Friedrich Rückert, „Prinzregent Luitpold von Bayern“ von Anna Blum-Erhard, „Wer hat Angst vor dem Gewitter“ von Ernst Schur, mit einem Bilde von Adolf Schnabel, und „Mordwespen“ von Konrad Fischer, mit zwei Bildern. Den Schluß des Heftes bilden die „Bunten Steine“ und die Rätselecke. Bestellungen (4 K 80 h für den Jahrgang) sind zu richten an die Verwaltung von „Österreichs Deutscher Jugend“ in Reichenberg (Böhmen). Probe-Nummern werden auf Wunsch kostenlos zugeschickt. Bücherverkauf. Nachstehende Bücher, die fast durchgehends noch ganz neu sind, geben wir zu den angemerkten bedeutend ermäßigten Preisen ab. Bei der Auswahl empfiehlt es sich, außer den gewünschten Schriften auch mehrere andere als Ersatz anzuführen, damit dieselben im Falle der Voreinsendung des Betrages bei Abgang der bestellten Bücher übermittelt werden können. Die Begleichung kann in Raten erfolgen. Bei Abnehmern der „Blätter“ wird der Betrag gebucht. Das Porto wird gesondert berechnet. Bestellungen im Betrage von mindestens 10 K werden portofrei erledigt; tibersteigt die Kaufsumme 20 Kronen, so wird überdies ein 10°/oiger Nachlaß gewährt, bei 40 Kronen und mehr ein Nachlaß von 20%. Da wir den Verschleiß nur kurze Zeit führen und hernach jedweden Wiederverkauf ablehnen, so erscheint es geraten, eine allfällige Bestellung ehestens erfolgen zu lassen. (Adresse: Verwaltung der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach.) I. Pädagogik. F. Frisch, Anleitung zur unterrichtlichen Verwertung des deutschen Lesebuches von Frisch und F. Rudolf, brosch. K 2, ganz neu. F. Buschke, Einführung in das Wesen der äußeren und inneren Sprache an der Hand des i, brosch. K V50, ganz neu. J. G. Hruby, Lehrstoff-Verteilung mit Stundenplan, geb. 50 h, ganz neu. J. Arnos Comenius, Didactica magna, brosch. K 1-50, ganz neu. Schlauer und Leichner, Die Lehrmittelsammlung der Volksschule, brosch. K I. H. Pfeiffer, Ethik in der Volksschule, brosch. K 1, ganz neu. J. Beck, Methodik des Unterrichtes in der Elementarklasse, 2. Aufl., brosch 50 h. O. Bräunlich und K. Schmidt, Methodik in Bildern aus der Paxis des Volksschulunterrichtes, 2. Aufl., geb. K 1. E. Kehr, Geschichte der Methodik des deutschen Volksschulunterrichtes, geb. 150. A. Frühwirt, A. Fellner, G. Ernst, Praktischer Wegweiser für den Unterricht in der Elementarklasse, 3. Aufl., geb. 80 h. J. A. Comenius, Große Unterrichtslehre, geb. K 1. A. Frühwirt, A. Fellner, G. Ernst, Praktischer Wegweiser für den Unterricht in der Elementarklasse, 5. Aufl., geb. K 1, ganz neu. Dr. Schmidt, Geschichte der Pädagogik, 4. Aufl., brosch. K 2. Fried. Fröbel, Pädagogische Schriften, 1. Band, brosch. 80 h, 2. Band, brosch. K 1 20, 3. Band, brosch. K 1 20. G. Chr. Salzmann, Pädagogische Schriften, 1. Teil, geb. K 150, 2. Teil, geb. K 1 50. Dr. Fried. Dittes, Schule der Pädagogik, 2. Aufl., geb. K 3. J. Fried. Herbart, Pädagogische Schriften, 2. Aufl., brosch., 2 Bände ä K 1, 7. Aufl. K 1. Robert Niedergefäß, Geschichte der Pädagogik, 2. Aufl., brosch. K 1 50, J. Böhm, Geschichte der Pädagogik, 1. Band, geb. K 2. K. v. Stoy, Encyklopädie, Methodologie und Literatur der Pädagogik, 2. Aufl., geb. K I 50. Ludwig Strümpell, Die päd. Pathologie oder die Lehre von den Fehlern der Kinder, 4. Aufl, brosch. K 8. Fr. Wiß, Pädagogische Vorträge zur Fortbildung der Lehrer, geb. 40 h. Dr. E. Haufe, Aus dem Leben eines freien Pädagogen, a) brosch. K 1, b) 5. Aufl., brosch. K 1 60. Dr. A. Bliedner, Das pädagogische Universitätsseminar, brosch. K 1. J. H. Pestalozzi, Ausgewählte Werke, 5. Aufl., brosch. K 3, neu. Dr. Emil Schmidt, Die sprachlich-geistige Entwicklung des Kindes, brosch. 2 — Dr. Heinrich Reicher, Die Fürsorge für die verwahrloste Jugend, brosch. 80 h, 2. Teil 2 — — Bibliographie der Jugendfürsorge, brosch. K 150, ganz neu. Dr. E. Haufe, Das Evangelium der natürlichen Erziehung, brosch. K 1, ganz neu. — Die Prinzipien der natürlichen Erziehung, brosch. 80 h, ganz neu. Dr. E. v. Sallwürk, Prinzipien und Methoden der Erziehung, brosch. 80 h, ganz neu. W. Dierk, Das Problem der künstlerischen Erziehung, brosch. 50 h, ganz neu. Ludwig Gurlitt, Erziehung zur Mannhaftigkeit, 3. Aufl., brosch. K 2, ganz neu. — Der Verkehr mit meinen Kindern, brosch. K 1, ganz neu. Franz Wiedemann, Der Lehrer der Kleinen, 8. Aufl., brosch. K 2. August Hermann Niemeyer, Grundsätze der Erziehung und des Unterrichtes, 1. Aufl., geb. K 1. Walther Vorbrodt, Christian Gotthilf Salzmann, brosch. K 1 50, ganz neu. Oskar Wahnelt, Kindersprache und Altersmundarten, brosch. 80 h, neu. Dr. W. Ament, Die Seele des Kindes, brosch. 80 h, ganz neu. Berthold Otto, Kindesmundart, brosch. K 1, ganz neu. Auf Aalen liefert Jlahrräder und Mähmaschine» auch ohne jede An-3*y Zahlung tl Jf.iinkn in Trautem» (Löhmen). Preislisten gratis und franko. T rostbüchlein für die junge Lehrerin (Eine treffliche Ferienlektüre. Elegantes weißes Bändchen, 132 Seiten, Sachweiser, 30 Abschnitte.) Verfasserin: Hildegard Rieger. Geleitwort von Rud. E. Peerz. Preise: a) gebunden 1 50 K — b) geheftet 1 K. Änreiter-Tarben Ältestes und bestes heimisches Erzeugnis für Aquarell-Cempera- • *« malerei und für Schulen. «• sind nach dem Urteile erster Fachautoritäten das vollkommenste Fabrikat und unerreicht in Feuer, Lichtechtheit, Reinheit und Mischbarkeit des Tones. Anreiter-Tuschen (Golddrach.), tiefschwarz, dünnflüssig, unverwaschb. I. Anreiters Sohn, Wien VM kais. und königl. Hoflieferant. V* Gegründet 1836. Telephon 1189 Helvetius, Vom Menschen, seinen Geisteskräften und seiner Erziehung, K 1. Pestalozzi, Wie Gertrud ihre Kinder lehrt, 80 h. Trautermann, Mein Anschauungsunterricht, brosch. 60 h, geb. K t. G. Grabolle, Der Anschauungsunterricht im I., 2. und 3. Schuljahr, brosch. K 2. Eidam, Der Anschauungsunterricht für die ersten zwei Schuljahre, 3. Aufl., brosch. K 1, ganz neu. E- Rausch, Mangel der Anschauungsbilder und die Stofflehrmittel, brosch. 80 h, ganz neu. 0. Ewald, Wegweiser zur Erzielung eines selbständigen Schüleraufsatzes, brosch. 80 h. Kotschy, Der freie Aufsatz in der Volksschule, geb. 60 h. Max Schlegl, Diktate in Aufsatzform im Anschluß an Schule und Leben, geb. K 1. H. Killer und H. Mulli, Der Aufsatzunterricht auf der Oberstufe der Volksschule, geb. K 1, ganz neu. J. Höfer, Der Aufsatz für die Unter- und Mittelstufe allg. Volksschulen, brosch. 80 h. F. Frisch, Briefe und Geschäftsaufsätze, geb. 80 h. O. Lang, die Technik der Feder, der Weg der Schreiblehrkunst, brosch. K 2, neu. Skrobek, Methodischer Leitfaden für den Schreibunterricht in der Volksschule, 2. Aufl., brosch. K 1, neu. Prof. H. Fechner, Der Schreibleseunterricht nach der Normalwörtermethode, brosch. K 1, ganz neu. J- Ambros, Methodik des Schreibunterrichtes, geb. 40 h, ganz neu. F. Frisch, Schulreifen, 1., 2. und 3. Teil, geb. ä K 1. G. Tietsch, Schulreden, brosch. K I, ganz neu. Streng, Das erste Schuljahr, 4. Aufl., geb. K 1. J. Ambros, Das erste Schuljahr, 2. Aufl., geb. K I 50, ganz neu. K. Eidam, Das erste Schuljahr, K 1 50. — Das vierte Schuljahr, brosch. K I 80, ganz neu. J- Saatzer, Das erste Schuljahr, 6. Aufl., geb. 80 h, 4. Aufl., geb. 50 h, ganz neu. — Das zweite Schuljahr, 3. Aufl., geb. 80 h, ganz neu. — Das dritte Schuljahr, 3. Aufl., geb. K I 30. J- Saatzer-John, Das dritte Schuljahr, 5. Aufl., geb. K 2, ganz neu. J. Saatzer, Das vierte Schuljahr, 2. Auft., geb. K I 80. — Das fünfte Schuljahr, 2. Aufl., geb. K 2. Diesterwegs Wegweiser zur Bildung für deutsche Lehrer, 5. Aufl., geb. K 2. John, Handbuch zu Julius Johns Normalfibel, geb. K 1, ganz neu. Richter, Reinelts Fibelwörter, brosch. 50 h. Schlauer u Leichner, Stoff und Lehrpläne für den Realienunterricht in der Volkssch., geb. K 1, ganz neu. K. Eidam und J. Lipp, Ausgeführte Lehrgänge für den Realienunterricht in der Volksschule, brosch. 50 h. Dr. W. Ostermann, Das Interesse. Eine psychologische Untersuchung, 2. Aufl., brosch. K 1. Roger Ascham, Schulmeister, brosch. 60 h. Marcus Fabius, Quintilianus, Rednerische Unterweisungen, brosch. 80 h. M. Jochen, Theorie und Praxis der Heimatkunde, brosch. K I, ganz neu. W. Stibitz, Der Unterricht in der Heimatkunde, brosch. 80 h. Meyers Handlexikon des all. Wissens, 2 Bände ä K 1, gebunden. Dr. M. Drbal, Propädeutische Logik, 4. Aufl., geb. K 1. S. Frisch, Biographien österr. Schulmänner, geb. K 2, ganz neu. * Ankündiguttgstafel. « 1.) Kchuswandkarten bet Freytag und Beruht, Wien, VIl/i Schottenfeldgasse 62. (Be. sprechnng 11.) — 2.) Klaviere und Wianinos Traut,vein. — 3.) Sinte von Schuster in Wien, Schüller in Umstellen und Lampet in BöHm.-Leipa. — 4.) Huschen und Kurven von Anreiter in Wien Vl/t. — 5.) Prucksorten bei Pavlieek in Gollschee (Kram). — 6.; Musikinstrumente von Klier in Steingrub, Trapp in Wildstem und Müller in Schönbach. — 7.) Methodische Wüstung mit Mohaupts Schriften. (Bgl. die Ankündigung in den Folgen 48, 49, 501) — 8.) Karven bei Dr. Schoenseld in Düsseldorf. — 9.) Radiergummi bei Simon in Wien. — 10.) Kreide beiHoschkaramWaidhofen a.b. Y. — 11.) Aug. R. Hitschfeld, Stern-berg (Mähren), Verlags-Buch-, Kunst-, Musikalien-, Papier-, Schreib-, Zeichen- und Maler-requisiten-Handlung., Lesezirkel, Leihbibliothek (über 10.000 Bände). Dr. Stefan Witasek, Grundlinien der Psycholgie, brosch. K 1 50, ganz neu. Dr. J. Reinke, Grundzüge der Biologie, brosch. K 1, ganz neu. Dr. A. R. Fritzsche, Vorschule der Philosophie, brosch. K 150, ganz neu. Dr. 0. Siebert, Geschichte der Philosophie, geb. K I, ganz neu. Die wichtigsten Volksschulgesetze: Niederösterreich, geb. 80 h. „ „ „ Oberösterreich „ 80 h. Salzburg „ 80 h. „ „ „ Kärnten „ 50 h. „ „ „ Steiermark „ 50 h. „ „ „ Küstenland „ 50 h. „ „ „ Schlesien „ 60 h. „ „ „ Böhmen „ 1 K. F. L. Jahn, Deutsche Turnkunst, 2. Aufl., geb. K 1. G. A. Brauer, Das Turnen an der Schulbank, brosch. K 1, ganz neu. E. Küffner, Der gesamte Übungsstoff für Mädchenturnen in der Volksschule, brosch. 80 h, ganz neu. Dr. F. Lederbogen, Übungsgruppen für den Turnunterricht, 2. Aufl., geb. 80 h, ganz neu. E. Porsche, Das erste Turnjahr der Mädchen, geb. K 1, ganz neu. C. Schüler, Praktische Denklehre auf neuen Grundlagen, gemeinverständlich dargestellt, brosch. K 1, ganz neu. II. Deutsche Sprache. Prof. J. Pötzl, Goethes und Schillers Prosa, brosch. 50 h. A. Somberg, Friedrich Schiller in seinem Leben und Wirken der deutschen Jugend dargestellt, geb. K 1. J. G. Fischer, Schillers Reden, brosch. K 1, ganz neu. Dr. Paul Richter, Schiller, geb. K 1, ganz neu. E. Müller, Schillerbüchlein für Schule und Haus, 2. Aufl., geb. 60 h, ganz neu. — Hilfsbuch für Schule und Haus, geb. K 1, ganz neu. Dr. Wohlrabe, Schillerbüchlein, brosch. K 1, ganz neu. E. Engel, Goethe, Der Mann und das Werk, brosch. K 10, ganz neu. Empfiehlt sich von selbst 1 Eine Probe genügt! Universal Gallus-Tintenpulver. Zur sofortigen Erzeugung einer vorzügl. schimmelfreien, nicht stockenden, tiefschwarzen oder fär-bigen Schreib- oder Kopier-Tinte. Spezialität: Schul-Tinte. In Dosen per 1 kg 4 K zur Herstell, von 20—25 I. Preisblatt über sämtliche Präparate zur Herstellung von tiefschwarzer oder färbiger Schreib- oder Kopiertinte sowie Anthrazentinte, Alizarintinte, Karmintinte oder anderfarbiger Tinte, sowie Zeugnisabschriften von P. T. Schulleitungen, Behörden etc. gratis und franko. Köppl’sche Tintenpräparate-Erzeugung W. LAMPEL, Böhm.- Leipa. früher (Jicin). 12—11 Einige Zeugnisse zur Probe: Unter den verschiedenen Tintenpulvern und Teigen habe ich Ihr Tintenpulver als das Beste erkannt und werde Ihr Produkt, wie schon in früheren Jahren, verwenden. G. N., Oberlehrer. Ihr Tintenpulver verdient unstreitig den Vorzug vor allen ähnlichen Präparaten. A. J. F., Oberlehrer. Ich verwende seit 14 Jahren Ihr Tintenpulver und bin stets zufrieden Schulleitung M. Auf obiges Inserat machen wir unsere Leser besonders aufmerksam. Die.Verwaltung der „Blätter“. „Meteor“- u. „Chon-drit“-Radiergummi (gesetzlich geschützt) von der Firma Joses Fraty Simon Gummiwaren-Manufaktur Mördern, H»ost St. Andrae vor dem Kagentake, Mederösterreich. wurden von Fachautoritäten Österreichs. Ungarns, Deutschlands und der Schweiz als die besten Radiergummis anerkannt. „Meteor" radiert leicht und schnell, ohne das papier merklich anzugreisen oder z» beschmutzen: Blei, Tinte, Tusche, Farben, Druck re. re „tzssondrit" (weicher Gumms» eignet sich am vorzüglichsten fiir feine Bleistiftzeichnungen. Muster auf verlangen gratis und franko. 1911 Qttfi). V (X t t Q p (8. Jahr.) Aokge 91. für den Ebteilungsunterricbt Monatschrist jur Förderung des österreichischen Achulwesens. vc,u«sg-biihrsK (5 Watf, Beratisaebcr: «-schäftNch-» -u»schU-rilch 7 Frl., jährlich. Elnzelnum. ' an dl- „B-rwallung der rnct 60 h. Postsparkassen. x m.iL.j, «lätterfürdenAbteilung«. sq-lk.Konto Nr 58 218. IVlIÖOl) (£. pCCPt IN IfltÖlltt). unterricht In Laibach", Bescheidenes Mißtrauen zu sich selbst ist zwar immer das Kennzeichen des wahren Talents, aber auch der Mut stellt Ihm gut an. Schiller. Forscher, Künstler und Gelehrte. In keinem Stande finden sich soviel Talente wie in dein unseren. Das kann uns nicht wundernehmen, wenn wir in Rücksicht ziehen, daß sonst die Berufswahl fast ausschließlich einem wohlerwogenen Kalkül der Eltern entspringt und mit ihren Zielen in vorge-zeichnete Grenzen rückt, wogegen bei uns in den weitaus meisten Fällen lediglich der Gedanke an das knappe Studium entscheidet. Gut Dreivierteile der Lehrerschaft stammen aus dem Kreise der Minderbemittelten, wo die Losung gilt: „Auf dem kürzesten Wege zu einem sichern Brot 1" Wollte der eine oder andere sich dagegen wehren, so stand er vor der Entscheidung, entweder in die Werkstatt des Handwerkers einzukchren oder den Pflug zu führen. Es fehlte an Mitteln für die Wanderung durch die Mittelschule bis zur Universität hinauf. So schwenkte denn so mancher, der zu höherem berufen war, in die Bildungsanstalt für Lehrer ein. Konnte sich hier das Talent entwickeln? Nein, die Fülle der Gegenstände, das oberflächliche Tasten auf verschiedenen Gebieten wirkte zersplitternd; es ließ nichts zur Reife gelangen. Erft, als die Zeit des Perzepierens vorüber war, erfolgte das Apperzepieren, die Kristallisation der Stoffmassen, die Einlagerung nach jener Seite hin, wo der Schwerpunkt des Talentes lag. Solcherart war das Vielerlei von Gegenständen während der Bildungszeit allerdings von Nutzen, denn es bot den Kern zur künftigen Entwicklung. Mancher tüchtige Musiker wäre der Allgemeinheit verloren gegangen, würde ihn nicht unser Berufsstudium geweckt haben. Die Betrachtung rechtfertigt demnach die Mannigfaltigkeit des Lernstoffes, aber sie mahnt anderseits an das Sonderstudium, sobald der letzte konzentrische Kreis um das allgemeine wissen gelegt wurde, wer in wenigen Tagen mit seinem Reifezeugnisse in die Welt stürmt, soll mit sich ernstlich zurate gehen und sich erforschen, wo seine geistige Kraft rege wird, um nach dieser Richtungslinie den Erwerb von Kenntnissen fortzusetzen. Jene, die bloß deshalb an unsere Krippe kamen, weil man sie anderwärts nicht brauchen konnte, mögen sich mit dem Satze abfinden: „So, jetzt bin ich endlich bei einem Berufe angelangt, jetzt ade Bücher, ade du lästiges Studieren!" Alle anderen jedoch, denen ein gutes Stück Talent im Ränzel liegt und die nur Lehrer wurden, weil sie eine edle Begeisterung zum Berufe zog oder weil Mutter Sorge diesen weg wies, treten mit dem Bewußtsein ins Amt, nun endlich ihrem Lieblingsfache zu leben und sich in demselben auszubilden, bis die tiefsten Tiefen erschöpft sind. Dieses Streben ist nicht selten; es hat die Großen unseres Standes gezeugt. Wohin wir blicken, auf allen Gebieten sehen wir sie wirken. In Währen ist das heim eines Oberlehrers zur Pilgerstätte für Forscher und Gelehrte geworden; in Wien berief man dereinst einen Bürgerschullehrer, der in einem Spezialfache (Pflanzenklimatologie) außerordentlich Tüchtiges leistete, als Dozenten an die Hochschule; in Deutschland wurde ein Volksschullehrer aufgrund physiologischer Forschungen Ehrendoktor; aus Steiermark wanderte ein gottbegnadeter Sänger in die Welt hinaus und erntete Geld und erntete Ehren; in Böhmen kenne ich einen Kollegen, dessen ortskundliche Ergebnisse den Gelehrten als willkommener Speicher dienen; Kärnten hat einen Reliefdarsteller, der in seinem Fache zuvorderst steht. Diese Reihe könnte weit, weit fortgeführt werden, wollten wir alle einstellen, die zu uns gehören und für die Allgemeinheit viel bedeuten. IRatt denke nur an die kehrerdichter, die kehrerkomponisten, an die Waler und die Sangesmeister I Was liegt da näher als der Gedanke, die Namen derer, die unser Stolz sind, zu sammeln und sie in ein Ehrenbuch einzutragen!1 Viele, denen es beliebt, von unserem Stande geringschätzig zu sprechen, würden verstummen, wenn sie die kiste der Gefeierten sähen. Wit einem Schlage wäre die Bedeutung der Lehrerschaft für die Gesellschaft und die Wohlfahrt des Ganzen klar und es erstünde bei den Großen allmählich der Gedanke, daß in dem Berufe, dem man so wenig vom blinkenden Metalle zuwendet, gar viel an geistigem Edelgold verborgen liegt. Und wie erfreuend, wie zauberhaft wirkte dies Blinken auf die Genossen des Standes, wie berückend insonders auf die Iungmannschaft! So mancher schritte über die enge Schwelle hinaus auf die breite Fahrstraße und zöge mit in den Wirbel des Lebens, um sich mit seinem Talente einen Platz zu erobern. Es glaube ja keiner, der draußen im stillen Tale schafft, für ihn seien die Pforten zur Wissenschaft und Kunst, die Tore der Forschung verschlossen! Im Gegenteile: den nicht das Leben mit seiner Lustbarkeit lockt, dem nicht der Sirenengesang der Großstadt in den Ohren liegt, der kann sich der Wuse mit vollem Kerzen in die Arme werfen. Die Ausrede „Es fehlt mir an Behelfen" gilt nicht, heutzutage ist ein Mikroskop um wenig Geld zu haben, heutzutage stehen Sammlungen, Museen, Galerien jedermann offen, heutzutage kommt das Buch auf einen Wink kostenlos ins Haus. Unsere Büchereien verstauben; putzt sie blank I Welch reiches Feld erschließt sich dem Strebenden! Der eine erkundet die Geheimnisse der Pflanzenwelt, dort am Brunnenrand ist sein Zelt, dort erquickt ihn die Anatomie der Moose; der andere weilt am Teich, all das kleine Getier, das sonst nur Ekel auslöst, soll unter seine Lupe; ein dritter hockt am Schutt, den der Wildbach aus den Bergen gebracht, und fahndet nach seltenem Gestein; ein vierter wandert über Land, Sagen und Gebräuche ans Licht zu bringen; ein fünfter führt den Stift und den Pinsel über das Blatt, ein sechster den Bogen über die singende Saite: — jeder forscht, jeder bildet sich nach seiner Art. Der Lohn bleibt nicht aus. Stellt er sich auch nicht sogleich in der Münze ein, so zeigt er sich doch in dem Selbstgefühle des Könnens, im Genüsse des Findens und Erwerbens. Und wenn nichts anderes dem Talente offen stünde als der Beruf, der das Brot herbeischafft, es eröffnete sich für den Lehrer eine Bahn, die zu dem hehrsten Ziele führt. In die Kindesseele hinabzusteigen und aus ihr die kostbaren Körnlein zu holen, — ist das nicht schönstes Forschen? Aus dem Ehaos formloser geistiger Materie ein Ebenbild Gottes zu schaffen und mit den edelsten Zügen auszustatten, — ist das nicht wahres Künstlertum? Die Gesetze der Seelenlehre in ihren Tiefen zu erkennen und dann auf jedes einzelne Individuum eigenartig anzuwendcn, — ist das nicht echte Wissenschaft? Wahrlich, wer als Lehrer auf den höhen seines Berufes 1 Ansätze hiezu finden sich in der Broschüre „Lehrcrarbeit und Lehrerlohn". dahinschreitet, ist Forscher, Künstler und Gelehrter zugleich, Will er es auch für die Allgemeinheit werden, so wende er in stillen Mußestunden den Geist nach jener Seite, wohin ihn Kraft und Neigung ziehen. Die Freizeit naht; wohlan, laßt das Talent nicht ruh’tt I — '____________________________ Gedenktage. Juli. 1. Juli 1683. Kara Mustapha vor Stuhlweißenburg. 2. 1298. Die Schlacht bei Göllheim. 3. 1866. Die Schlacht bei Königgrätz. 4. „ 1848. Erzherzog Johann deutscher Reichsverweser. 5. 1809. Die Schlacht bei Wagram. 8. „ 1683. Leopold I. flieht aus Wien. 9. 1386. Die Schlacht bei Sempach. 13. „ 1889. Robert Hamerling f. 14. 1683. Wien von den Türken belagert. 15. n 1246. Friedrich II., der Streitbare, fällt in der Schlacht an der Leitha. 15. 1291. Tod Rudolfs I. (geb. 1218). 15. 1792. Franz I. wird in Frankfurt zum röm.-deutschen Kaiser gekrönt. 18. 1866. Die italienische Flotte vor Lissa. 18. n 1875. Joh. G. Seidl f. 20. 1866. Die Seeschlacht bei Lissa. 21. 1526. Die Eroberung Belgrads durch die Türken. 21. 1718. Der Friede bei Passarowitz. 25. n 1848. Die Schlacht bei Custozza. 27. 1365. Tod Rudolfs IV., des Stifters. 27. n 1878. Beginn der Okkupation Bosniens. > 28. „ 1230. Leopold VI. f. Lesefrüchte. Chinesische Sprichwörter: Das Volk bildet die Wurzeln des Staates; wenn die Wurzeln gedeihen, wird auch der Staa gedeihen. Gutes zur ungeeigneten Zeit Vorbringen heißt, ein Feuerwerk abbrennen, wenn es regnet. Wer nach Vortrefflichkeit strebt, wird über der Mittelmäßigkeit sein; wer nach Mittelmäßigkeit strebt, wird diese nicht einmal erreichen. Frithjof s-Sage: Prahl nicht mit der Tat der Väter, das ist nicht feint Spannst du nicht selbst den Bogen, er ist nicht dein, was frommen dir die Ehren vom toten Ahn I Ein starker Strom bricht selber sich die Bahn. Vor allem ehr die Götter, denn Wohl und Weh wie Sturm und Sonne kommen aus Himmelshöhl Den Göttern sollst dein Herz du stets offenbaren! Die Schuld der Stunde straft sich sonst noch nach Jahren. Pythagoras: Bist du des Morgens erwacht vom erquickenden Schlafe, so bedenke alsbald und mit Ernst, was du zu tun hast des Tagsl Eher schließe dir nicht der Schlaf die sinkenden Augen, bis du dreimal durchdacht hast alle Werke des Tages. Eher nicht, bis du dich fragst, wohin du gekommen, was du getan und was du Göttliches noch unterlassen. Die Schulgemeinde.1 Von Dr. Karl Prodinger in Graz. Daß man ohne Klavierspielen kein Klavierspieler werden kann und daß man durch das Lesen von Werken über die Malerei kein Maler wird, das sind Dinge, über deren Richtigkeit man nicht streitet; lächelnd gibt sie jeder zu. Um nun ein Mensch nach dem Herzen Gottes, um ein tüchtiger Staatsbürger zu werden, was ist da von nöten? Doch wohl wieder nur Übung, und zwar in den Tugenden und Fähigkeiten, die den Menschen für den Himmel oder für die Erde tauglich machen sollen. Durch diese Übungen soll bewirkt werden — und das ist der Zweck aller Erziehung, der religiösen wie der profanen —, daß der Wille zum Guten im Menschen so stark werde, daß er durch nichts gebrochen werden kann, „daß er, was er wolle, für alle Ewigkeit wolle und in keinem möglichen Falle anders wollen könne denn also, wie er eben immer will; für ihn (einen so gearteten Menschen) ist die Freiheit des Willens vernichtet und aufgegangen in der Notwendigkeit (nur gut handeln zu können) Diesen festen und nicht weiter schwankenden Willen muß die . . . Erziehung hervorbringen.“ So stellt Fichte in der zweiten seiner „Reden an die deutsche Nation“ den Zweck der Erziehung dar, durch die er die Deutschen zu einem einigen Volke schmieden wollte, und nichts anderes ist das Ziel der heutigen Schulgemeinde, dieser Tochter Fichtes. Eine solche Erziehung hat aber sehr wichtige praktische Folgen; hier möge nur kurz ihre Wirkung auf das Leben im Staate dargestellt werden. — Ist im Zöglinge der Wille zum Guten beinahe unerschütterlich geworden, so wird und muß er trachten, dieses Gute in der Welt dort einzuführen, wo er es noch nicht vorfindet; er wird daher trachten, auch sdie gesellschaftliche Ordnung im Staate seiner erhöhten Einsicht zu nähern. Der Zögling wird dies um so mehr wollen und im Stande sein, ein je vollkommeneres staatliches Gebilde er selbst gesehen hat und in seinem Geiste trägt. Der Schüler oder Zögling lebt nun zuerst in dem Gemeinwesen der Schule; „das allererste Bild einer geselligen Ordnung (also), zu dessen Entwertung der Geist des Zöglings angeregt werde, sei das der Gemeinde, in der er selber lebt In dieser gesellschaftlichen Ordnung muß im wirklichen Leben jeder einzelne um des Ganzen willen immerfort gar vieles unterlassen, was er, wenn er sich allein befände, unbedenklich tun könnte .... Die Verfassung (welche dieses Gemeinwesen-ja braucht) muß .... ferner also eingerichtet sein, daß der einzelne für das Ganze nicht bloß unterlassen müsse, sondern daß er für dasselbe auch tun und handelnd leisten könne. Außer der geistigen Entwicklung im Lernen finden in diesem Gemeinwesen der Zöglinge auch noch körperliche Übungen und die mechanischen, aber hier zum Ideale veredelten Arbeiten des Ackerbaues und die von mancherlei Handwerken statt .... Die Zöglinge, welche .... also, daß man mit Sicherheit auf sie rechnen könne, (die Mühen dieser Erziehung) freudig übernehmen und in dem Gefühle ihrer Kraft und Tätigkeit stark bleiben und stärker werden — diese kann die Erziehung ruhig entlassen in die Welt; an ihnen hat sie ... . ihren Zweck erreicht .... und sie (die Zöglinge) werden in dem größeren Gemeinwesen, in das sie von nun an eintreten, niemals etwas andres zu sein vermögen denn dasjenige, was sie in dem kleinen Gemeinwesen, das sie jetzt verlassen, unverrückt und unwandelbar waren“ (Fichte, zweite Rede). 1 Das aktuelle Thema hat der Herr Verfasser, der zugleich Begründer von Schulgemeinden in Österreich ist, Über Wunsch der Schriftlcitung für die Sonderverhaltnisse an Volks- und Bürgerschulen behandelt; es kann sonach die Idee ohneweiters übcrgreifen und mit ihrer Wirkung die große Masse beherrschen. D. Sch. Ich habe diese Zitate hiehergesetzt, um zu zeigen, worauf es bei der ganzen Schulgemeindebewegung ankommt; es handelt sich ihr nicht so sehr darum, den jungen Bürger in der Schule mit den in der Gegenwart nötigen staatsbürgerlichen Kenntnissen und Fertigkeiten auszustatten — das ist ja selbstverständlich — als vielmehr darum, ihn für die Herbeiführung einer besseren Staats- und Gesellschaftsordnung in der Zukunft fähig zu machen; die Gegenwart ist, möchte ich sagen, nur das Sprungbrett für die Zukunft. Die amerikanische School City, die 1897 von Mr. Wilson L. Gill ohne Kenntnis der Schriften Fichtes ins Leben gerufen wurde, wollte ursprünglich den jungen Bürger nur zur Ausübung seiner Bürgerpflichten durch die Praxis anleiten, um so ehrliche, unbestechliche Patrioten zu gewinnen; jetzt hat aber auch sie sich Wilhelm von Humboldts Grundsatz zu eigen gemacht, daß man das, was man im Staate einführen wolle, zuerst in der Schule einführen müsse. Indes ergeben sich auch schon daraus, daß man den Schüler in der Handhabung seiner Bürgerpflichten praktisch übt, ohne an eine fernere Zukunft zu denken, sehr bedeutende Vorteile. Wieviel wird man z. B. erreichen, wenn man den Schülern sagt, ein jeder sei zu stimmen verpflichtet und müsse seinen Stimmzettel nach bestem Wissen und Gewissen ausfüllen, und dann, nachdem man sich überzeugt hat, daß der Satz begriffen wurde, in der „Bürgerkunde“ weiter geht? Das ist totes Wissen. Wie anders aber ist es, wenn die Schüler selbst — Knaben und Mädchen — das aktive und passive Wahlrecht haben, wenn sie ihre Wahlwerber aufstellen, vielleicht für sie Stimmung machen können nach dem Grundsätze: „Über unseren Kandidaten nur das Gute, über den Gegenkandidaten nichts Böses“, wenn sie ihre Stimmzettel bekommen, gewisse Bestimmungen bei seiner Ausfüllung einhalten müssen, da der Stimmzettel sonst ungiltig würde, und wenn sie endlich ihren Zettel abgeben? Da ist alles Leben, da bedeutet jede Handlung etwas! Ich will ganz davon schweigen, wie viel Gelegenheit zu allgemein politischen Aufklärungen hier die Lehrer aller Schularten haben, wie sie manchem Mißverständnisse entgegen treten, wie sie Lauen oder Säumigen ihre Pflicht, zu stimmen, klar machen, wie sie manchen Übereifer dämpfen können — und wie genau, wie gründlich sie dabei ihre Pfleglinge kennen lernen! Und wenn der Lehrer einmal seinen eigenen Simmzettel in die Schule bringt, so sagt dieser den Schülern jetzt wirklich etwas, während er ihnen früher nur ein gleich-gütiges Stück Papier war. Die Macht des Stimmzettels selbst, eine gute oder verfehlte Wahl wird in der kleinen Klassengemeinde unmittelbar gefühlt und wirkt mehr als alle theoretischen Erörterungen. Es ist auch ungemein anregend, zu beobachten, wie die Schüler, wenn die Schulgemeinde bei ihnen eingeführt ist, gewissenhaft erwägen, ob der oder jener für ein Amt geeignet sei. Soll nun eine Schulgemeinde gegründet werden, so ist es am besten, die in einem Schulraume zusammenkommenden Kinder als selbständige Gemeinde einzurichten; diese können in ihrer Gesamtheit die gesetzgebende Körperschaft (den Gemeinderat) bilden oder wählen einen irgendwie zusammengesetzten Ausschuß; ein Kind führt bei den Versammlungen den Vorsitz. Ferner sind Verwaltungsbeamte und Beamte mit richterlicher Macht nötig. Mit diesen Beamten — in der Mindestzahl drei bis fünf — kommt man aus; doch schafft das Leben in der Schule gewöhnlich noch einige Stellen dazu. So hatte z. B. ich in der ersten Klasse des Gymnasiums in Pola (Knaben von 9 bis 12 Jahren und einige Mädchen) zwei Ordner, ein Aufsichtsorgan für Gesundheitspflege und Reinlichkeit, einen Studienvorstand, einen Sittenwart, der über die Bewahrung guter Sitten zu wachen hatte, und einen Bücherwart, der darauf achten mußte, daß die Schul-biirger ihre Hefte und Bücher möglichst in Ordnung hielten. Johannes Hepp, Lehrer in Zürich, hatte — vergl. sein Buch „Die Selbstregierung der Schüler“, Zürich 1911, Verlag von Schultheß und Ko., Preis 2 Mk. — Ordnungsbeamten, drei Hefteinsammler, einen Tafelputzer, einen Pultdiener, einen Fensteröffner, Vorturner und einen Blumenpfleger.1 Man sieht schon aus diesen zwei Beispielen, wie mannigfaltig sich das kleine Regiment gestalten läßt. In seinen „Grundzügen einer Schulrepublik“ sagt Mr. Gill über diese Ämter geradezu: „Je mehr Kinder besondere Pflichten zu erfüllen haben, desto besser wird dies für die Schule und für die Kinder selbst sein.“ (Schluß folgt.) Aerierrrüsturrg. Zurr. Vorbemerkung: Erholung des Körpers, Erholung des Geistes! Mit dieser Losung schließen wir die Schultüte. Wer zehn Monate hindurch seine ganze Kraft eingesetzt hat, muß zunächst darauf bedacht sein, die körperliche Frische wieder zu erlangen. Darob darf der geistigen Labe nicht vergessen werden; sie stärkt nicht nur das Denken, sondern träufelt auch neue Hoffnung in das Gemüt. Darum haben die „Bl." allenthalben das vom Büchermärkte vorgeführt, was in die Stube des Lehrers Eingang finden und ihn erquicken sollte. Im Nachfolgenden werden die einschlägigen Abschnitte in Erinnerung gebracht. 1. Was k önnte ich zu meiner allgemeinen Fortbildung unternehmen? (Auszug 1904 — 1906, 3. Aufl., S. 128. — Jahrg. 1909, S. 1033. — Jahrg. 1911, S. 1681.) - 2. Welche gesellschaftlichen Regeln werde ich bei meinen Ferienreisen zu beachten haben? (Auszug 1904-1906, S. 171 bis 175. — Jahrg. 1909, S. 888, 1012, 1106, 1210. — Jahrg. 1910, S. 1437, 1522. — Jahrg. 1911, S. 1644.) 3. Sollte ich mich nicht zur Bürgerschullehrerprüfung rüsten? Welche Fachgruppe könnte ich wählen? Wie soll ich das Studium beginnen, mit welchen Büchern? (Auszug 1904 — 1906, S. 175. - Auszug 1907, 4. Aufl., S. 94 bis 103. — Jahrg. 1908, S. 539, 565, 593, 623, 642, 664, 695, 714, 757, 768, 821. — Jahrg. 1909, S. 852, 920, 983, 1044, 1133, 1211. — Jahrg. 1910, S. 1354, 1659.) 4. Ich bin ein Werdender (Absolvent der L. B. A.): Wo sind die Muster, die ich nachahmen soll, wo die Gestalten, von denen man sich abwendet? (Auszug 1904—1906, S. 182, bis 186. — Auszug 1907, S. 109. — Jahrg. 1908, S. 513, 562, 590, 618, 643, 688, 729, 742, 766, 790, 668. — Jahrg. 1909, S. 843, 924, 989, 1070, 1139, 1209, 845, 954, 1048, 1088, 1207, 1108. — Jahrg. 1910, S. 1273, 1356, 1358, 1444, 1466, 1496.) 5. Was könnte ich während der Ferien zur Förderung des Volkstums unternehmen? (Auszug 1907, 4. Aufl., S. 60 bis 65.) 6. Was könnte meine Stellung im Volke festigen? (Jahrg. 1908, S. 581, 637, 685, 709, 880, 943.) 7. Worauf habe ich bei meiner Lebensweise zu achten? (Jahrg. 1908, S. 827, 544, 569, 589. — Jahrg. 1909, S. 855, 900, 955. — Jahrg. 1909, S. 964. — Jahrg. 1910, S. 1385.) 8. Wie kann ich mich körperlich stärken? (Jahrg. 1908, S. 673, 697, 726, 830. — Jahrg. 1909, S. 1023. — Jahrg. 1910, S. 1385. — Jahrg. 1911, S. 1601.) 9. Welche Verbesserungen könnten am Schulhause vorgenommen werden? (Jahrg. 1909, S. 976, 1004.) 10. Wie werde ich einen Elternabend veranstalten, was werde ich bieten? (Jahrg. 1909, S. 917, 958, 1117, 1201. - Jahrg. 1910, S. 1233, 1262, 1292, 1319. — Jahrg. 1911, S. 1619, 1639.) 11. Worauf habe ich bei der Vorbereitung für die Lehrbefähigungsprüfung (Volksschulen) zu achten? (Jahrg. 1909, S. 879, 911, 1019, 1067, 1181, 1205. — Jahrg. 1910, S. 1547. — Jahrg. 1911, S. 1610.) 12. Soll ich für den Unterricht Ansichtskarten sammeln? Wie kann ich sie verwerten? Wie komme ich leicht zu diesem Lehrmittel? (Jahrg. 1910, S. 1327, 1469.) 13. Jnwieferne könnte ich mir während der Ferien einen Nebenverdienst verschaffen? (Jahrg. 1910, S. 1545.) 1 Ein solches Amt vermag oft den verstocktesten Tunichtgut in die rechten Bahnen zu bringen. Wenn sonst auf ihn nichts mehr zu wirken vermag, die Ehre des Ehrenamtes wird Wunder tun. D. Sch. 2 Alle angeführten alten Jahrgänge der „Bl." können durch die Verwaltung der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach bezogen werden. Die bloue Schätze.1 In Kreibitzer Mundart. Ann2 Dorfe, dat3 bei Jakoubs Hiebchl,4 Wouhnt6 ’s Nannl a enn° ganz klenn7 Stiebchl.8 Wie ärmlich sog’s dou9 drinne aus! Die Nout,10 die guckte11 ollendch12 raus. Dou13 woud14 a emoull15 ’s Kindl krank, Dos wimmate schounn10 stundnlang. Und ’s Nannl denkt: „Dos läßte schwitzn, Dos wätt’n ju ganz sicha nitzn.“17 Die bloue Schätze tounkt18 se ei Und wicklt ’s klinische79 Kindl nei. Sunst20 hott se nischt va dan klenn Wörm, Denn keene21 wör, wie die sou22 örm.23 A enna24 Stunde guckt se nou,25 Dou is dos Kindl ganz kietzblou.20 „O Jeß,27 dos tutt’28 eh ju29 schounn30 vafärbn, Mir wätt31 doch nee mei Kindl sterbn!“ Sou32 ruft se aus und leeft33 dabei As Staadtl34 nuff35 zounn30 Doukta37 glei: „Herr Doukta, koumin38 s’ ock39 glei annou40 Mei Kindl stärbt, s wätt41 schounn ganz bloul“ Dan tote42 ju dos Weib daborm.43 A44 nimmt ’ch senn45 Stackn40 undan47 Orm,4S Zind49 ’ch die Zigarre äscht60 nou o Und schlenkat51 zou da gudn Fro.62 „Na alsoul Dou is dos kleene Wärml,58 Ma hiert54 ju draußn schounn ’n Gestärml!55 Wounn50 sahn, wos dan klenn Dinge fahlt,67 Dreivättljouhr58 is itz woull69 ahlt?“ Da Doukta guckt dos Kindl o. Dos Weib hängt o senn00 Blicke dro Und zittate a Orm und Beim,01 Wos itz02 wätt03 woull04 da Doukta menn.05 Da undasuchts ju08 ganz geno Und dannou07 spricht a zou da Fro — Und fängt dabei nou88 o zu lachn: „Na, tun ’ch S’ock09 keene Sorgn machn Kee Gedanke, doß dos Kindl stärbt, Dou hout ock die Schätze sou obgefärbt 1"70 Ludwig Schlegel. Die köstliche Schnurre ist der Unterhaltungsbeilage zum Haidaer Wochenblatt entnommen. Einsender: Lehrer R. Hauptmann. i Die blaue Schürze 2 im 3 dort 4 Jakob Hiebchl 6 wohnt 07 8 in einem ganz kleinen Stübchen 9 sah es da drinnen aus 10 Not 11 schaute 12 überall 13 da 14 wurde 16 einmal 10 schon 17 das wird ihm ja ganz sicher nützen 18 taucht sie ein 19 das kleine 20 Sonst hat sie nichts für den kleinen Wurm 31 keine 22 so 23 arm 24 in einer 25 nach 28 blau (z. B. die blaue Farbe des Gesichtes, durch Kälte hervorgerufen) 27 Jesus 28 das tut 29 sich ja 30 schon 31 wird 32 so 33 läuft 84 in d’ Stadt 30 ’nauf 38 zum 87 Doktor 88 kommen 39 sie doch 40 mit mir 41 ’s wird 42 dem tat 43 erbarmen 44 er 45 seinen 40 Stecken (Stock) 47 unterm 48 Arm 49 zündet sich 00 erst 51 schlenkern (gemütlich gehen) 62 Frau 63 kleiner Wurm 64 hört 86 Gewimmer 58 wolln ma sehn 57 fehlt 58 3/4 Jahr 69 wohl 00 an seinen Blicken 01 Beinen 82 jetzt 08 04 wohl wird 05 meinen (sagen) 80 ja 07 darnach 08 noch 09 tun sie sich nur 70 es hat nur die Schürze so abgefärbt. Ratschläge für die Rorbereitmig zur Lurgerschullelirerprusung. (Eine Auswahl von Büchern, die sich auch zur allgemeinen Fortbildung eignen und zum Teil für jedermann eine anregende Ferienlektüre bilden.) 34. 1.) Le1)rvuch der Mychotogie. (Verfasser: Dr. W. Jerusalem; 4. Auflage; Verlag W. Braumüller in Wien; Preis 4 K.) — Als Lehrbuch für Mittelschulen könnte ich die Psychologie von Jerusalem nicht empfehlen, weil der Stoff zu weit ausgreift und in seiner Darstellung eine bedeutende Reife voraussetzt. Unsere Mittelschüler können noch nicht in ein philosophisches Kriterium eindringen und Systeme vergleichen, weil sie ja erst in das eine System eingeführt werden sollen. Dieser Umstand spricht gegen das Buch in seiner Bestimmung als Schulbuch, gereicht ihm jedoch zum Vorteile, sofern wir seine Verwertung für Prüsungs-zwecke und seinen allgemeinen Wert ins Auge fassen. Der Bürgerschulkandidat und jener Amtsgenosse, der sein Schaffen von einer höheren Warte aus überschauen will, sie beide werden an dem 213 Seiten starken Bande viel Freude haben und aus ihm reichen Nutzen ziehen. Für den strebenden Lehrer kann ich mir keine ansprechendere Ferienlcktüre denken. Dr. Jerusalem ist ein gelehrter Mann, der beide Hände voll von Wissen hat, dabei aber nicht in den trockenen Stil des Philosophen verfällt, sondern aus dem Leben, aus den Werken der Dichter und zum Teil aus der Schnlstube heraus schreibt, — ungezwungen, natürlich schreibt. — 2.) Die Kauptwerke der deutschen Literatur. (Erläuterungen von Dr. S. N. Nagel; Verlag Franz Deutike in Wien; Preis 2 K 40 h.) — Das ist nicht ein Kommentar, der Wörter zusammenklaubt und von rechts und links besieht, sondern eine Einführung in den Grundgedanken, den Aufbau und die Bedeutung der Werke. Dabei sind neuere Dichtungen, die sich in ähnlichen Werken noch nicht vvrfinden, entsprechend in Rücksicht gezogen. Ich möchte das Buch als eine harmonische Ergänzung zu Scherers Literaturgeschichte bezeichnen; es waltet in ihm eine ähnliche geistige Durchdringung des Stoffes. Wer sich diesem Erklärer anvertraut, bleibt nicht am Kleinlicheil haften, sondern dringt ins Große ein und freut sich am Gewaltigen der Schöpfungen unserer Dichter. 3.) Moderne deutsche Dichter für Schuss und Kaus. (Herausgeber: Prof. A. Mager; Verlag Pichlers Witwe u. Sohn in Wien, V. Margaretenplatz 2; Preis 4 K.) — Ein notwendiges Kompendium zu den Lesebüchern und Literaturgeschichten. Es begegnen uns in demselben Namen, die der Alltag nennt, die jedoch im Lehrbuche nicht vertreten sind. Die biographischen Notizen und der Bildschmuck erhöhen den Wert des Buches ganz beträchtlich. Die Bestimmung „für Schule und Haus" trifft vollends zu; ich setze noch hinzu „und auch für Prüfungskandidaten". Diese sollen nicht nur über ältere Dichter, sondern auch über die neueren und neuesten Bescheid wissen. Die Auslese aus den Werken ist dazu angetan, das Spezifische der einzelnen Vertreter zu kennzeichnen. — 4.) Lesebücher für Wügerschukkandidaten. a) Dr. Joses Weinberger, ehemals Vvlks-schnllehrer, hat sich mit Geschick an die Neubearbeitung von Lesebüchern für Lehrerbildungsanstalten gemacht. Wir finden in den stattlichen Bänden, die in der Anstalt kaum zum Viertteil bewältigt werden und daher für die Fortbildung des Lehrers berechnet sind, Autoren, die bisher in ähnlichen Sammlungen entweder gar nicht oder sehr selten anzutreffen waren. Mommsen, Rosegger, Anzengruber, Wildenbruch, Freussen, Greinz, Heyse, Kernstock, Lilienkrvn, Sudermann, Spielhagen, Bauernfeld, v. Saar. Die Auswahl wirkt erfrischend, man fühlt den Frühlingswind des Jahrhunderts. Dabei ist im Stoff auf die Charakterbildung des zukünftigen Lehrers besondere Rücksicht genommen, ein Moment, das von Tragweite sein kann. Das Alte fand nur insoweit noch Raum, als es zur allgemeinen Bildung als notwendig erachtet wird. — Im zweiten Teile schlägt das Pädagogische durch, jedenfalls in der Absicht, das Studium der Psychologie durch entsprechende Beigaben zu beleben. Beide Bände, die bisnun vorgelegt wurden, führen ein wertvolles Schlußkapitel „Beispiele zu Stilaufgaben". (Verlag Franz Deutike in Wien; Preis eines Bandes 4 K.) — b) Im Vereine mit Doktor Josef Wihan haben mit Rücksicht auf die neuen Lehrpläne für Gymnasien und Realgymnasien die Hofräte Dr. Kummer und Dr. Stejskal das von ihnen zusammengestellte Lesebuch für Mittelschulen in 7. Auflage soeben fertiggestellt. Der 7. Band (7. Klasse) betrifft die Neuhochdeutsche Zeit u. zw. den Zeitraum von Goethes und Schillers Vereinigung bis Feuchtersieben. Die Anlage des Buches ist derart, daß der Studierende alles in einem vor sich hat: den literaturhistorischen Überblick, eine Auswahl von Stellen aus bedeutenden Werken und abgeschlossene Stücke. Was bloß der gedächtnismüßigen Einprägung diente, ist aus der Sammlung verschwunden; dafür ist mehr zeitgemäßer Stoff und eine vertiefte Betrachtung der Werke eiugcschvben worden — ein Vorzug, der dem Prüfungskandidaten sehr zustatten kommt. (Preis des 7. Bandes 3 K 20 h; Verlag Mauz in Wien.) 5.) Leitfaden znr Geschichte der deutschen Literatur. (Verfasser: Dr. Kummer und Dr. Stejskal; Verlag Manz in Wien; Preis 2 K 50 h.) — Das bekannte Lehrbuch, das wegen seiner Übersichtlichkeit und im Hinblicke auf die knappen Inhaltsangaben von Dichter» werken für den Prüfungskandidaten unentbehrlich geworden ist, wurde mit einem überaus beachtenswerten Anhänge „Charakteristik der Hanptformeu der Poesie mit Ausblicken in die Weltliteratur" bereichert. Es wäre zu wünschen, daß bei der nächsten Auflage die Weltliteratur einen noch breiteren Raum einnehme, auf daß der Studierende die gegenseitige Einwirkung der Kulturnationen kennen lerne und angespornt werde, auch dem Weltschrifttume sein Augenmerk zuzuivenden. 6.) Waluritätsausgaveu aus der deutschen Literaturgeschichte. (Zusammengestellt von Dr. S. N. Nagel; Verlag Frz. Denlike in Wien; Preis 1 K 50 h.) — Wenn ich mitteile, daß 65 Fragen, die den gesamten Stoff der deutschen Literaturgeschichte umfassen, in ausgiebiger Weise beantwortet sind, so wird mancher Prüfungskandidat erleichtert aufatmen. Der Gebrauch des Buches wäre so einzurichten: Man liest die Frage im Inhaltsverzeichnisse; hieraus skizziert man die Beantwortung, soweit sie durch eigenes Überlegen gelingt, auf einem Blatte Papier; zum Schluffe vergleicht man dieses Elaborat mit der Stoffangabe im Buche und streicht alles an, was sich in der selbständigen Beantwortung nicht vorfindet. Folgende Fragen sind in der Sammlung bearbeitet: 1. Was ist deutsche Literaturgeschichte? — 2. Wie teilt man die deutsche Literaturgeschichte ein? — 3. Worin bestehen die Anfänge der deutschen Literatur? — 4. Welche Richtungen treten in der althochdeutschen Literatur am stärksten hervor? — 5. Wie entwickelt sich der Übergang von der althochdeutschen zur mittelhochdeutschen Dichtung? — 6. Wie entsteht und entwickelt sich das Volksepos? — 7. Wie entwickelt sich das höfische Epos? — 8. Welche sind die hervorragendsten Vertreter der höfischen Epik? — 9. Wie gerät das höfische Epos in Verfall? — 10. Wie entwickelt sich die höfische Lyrik? — 11. Wer sind die Haupt-vertreter der höfischen Lyrik? — 12. Wie gerät die höfische Lyrik in Verfall? — 13. Wie gestaltet sich der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit? — 14. Welche Richtungen leiten die Reformation ein? — 15. Welchen Charakter hat die Literatur der Reformationszeit? — 16. Welche bedeutenden Dichter weist das 16. Jahrhundert auf? — 17. Welchen Charakter hat die Literatur des 17. Jahrhunderts? — 18. Welche Entwicklung nimmt die Lyrik im 17. Jahrhundert? — 19. Wie entwickeln sich die alten Richtungen weiter? — 20. Wie ist der Charakter der deutschen Literatur vor dem Auftreten Klopstocks? — 21. Welchen Verlauf nimmt der Streit zwischen Gottsched und den Schweizern? — 22. Wer sind die Anhänger und wer die Gegner Gottscheds? — 23. Was ist über das Leben und die Werke Klopstocks zu sagen? — 24. Was ist über das Leben und die Werke Wielands zu sagen? — 25. Welche Bedeutung haben Klopstock und Wieland? — 26. Wie entwickelt sich die Literatur in Preußen vor Lessing? — 27. Wie gestaltet sich das Leben und Wirken Lessings? — 28. Welche Bedeutung hat Lessing für die Wissenschaft? — 29. Welche Bedeutung hat Lessing als Dichter? — 30. Wie entwickelt sich die Aufklärung von Lessing bis Kant? — 31. Wie entsteht und entwickelt sich der Sturm und Drang? — 32. Wer sind die hervorragendsten Stürmer und Dränger? — 33. Welche Bedeutung hat der Göttinger Hain? — 34. Welche Bedeutung hat Johann Gottfried Herder? — 35. Welchen Verlauf nimmt die Jugendzeit Goethes bis 1770? — 36. Wie gestalten sich Goethes dichterische Anfänge? — 37. Welche Bedeutung hat der erste Weimarer Aufenthalt für Goethe? — 38. Welche Bedeutung hat der Aufenthalt in Italien für Goethe? — 39. Welche Arbeiten beschäftigten Goethe vor seiner Verbindung mit Schiller? — 40. Wie verläuft die Jugendzeit Schillers? — 41. Welche Bedeutung haben Schillers Wanderjahre? — 42. Welche Arbeiten beschäftigten Schiller vor seiner Verbindung mit Goethe? — 43. Wie sieht cs in der Literatur znr Zeit der Verbindung Goethes mit Schiller aus? — 44. Welche Bedeutung hat die Verbindung mit Schiller für Goethe? — 45. Welche Bedeutung hat die Verbindung mit Goethe für Schiller? — 46. Was ist Romantik? — 47. Wie gestalten sich Goethes letzte Lebensjahre? — 48. Welche Anhänger hat die Romantik in Jena und Heidelberg? — 46. Wie entwickelt sich die Romantik in Preußen? — 50. Welche Bedeutung hat Heinrich Kleist? — 51. Wie entwickelt sich die Romantik in Süddeutschland? — 52. Welche Dichtungen knüpfen sich an die Frcihcitskämpfe der Deutschen? — 53. Wie entwickelt sich während der romantischen Zeit die lyrische Dichtung in Österreich? — 54. Wie entwickelt sich die dramatische Dichtung in Österreich? — 55. Wie gestaltet sich der Lebensgang Franz Grillparzers? — 56. Wie ist der dichterische Entwicklungsgang Grillparzers? — 57. Welche Dichter zeigen den Verfall der Romantik? — 58. Welche Dichter suchen die Romantik zu überwinden? — 59. Welche Dichter stehen an der Schwelle der neueren Zeit? — 60. Welche Dichter kann man als Neuromantiker bezeichnen? — 61. Wie entwickelt sich der Realismus in erzählenden Dichtungen? — 62. Welche Dichter führen die realistische Erzählung zum Höhepunkt? — 63. Wie entwickelt sich der Bühnenrealismus? — 64. Welche Namen zeigen den Ausklang des Realismus? — 65. Welche Dichter kennzeichnen die allerneueste Zeit? ______________________________________ (Fortsetzung folgt.) Praktische Rechenaufgaben. Von der Arbeit und dem Verdienste. 124. Unsere Ausrüsterin verdient in einem Stickereigeschäfte wöchentlich 15 Frank; davon bezahlt sie ihren Eltern jede Woche 5 Frank Kostgeld. Wieviel kann sie in einem Jahre zurücklegen, wenn noch 80 Frank für die Kleidung wegfallen? 125. Welchen Beitrag muß diese Arbeiterin an die Krankenkasse zahlen, wenn dieser Beitrag 2°/o des Taglohnes beträgt? (Winke über Versicherung) 126. Zur Aufforstung einer Waldfläche sind 6 Pflanzerinnen 5 Wochen lang beschäftigt; wieviel verdient eine Arbeiterin und was kostet die Arbeit im ganzen, wenn der tägliche Arbeitslohn auf 1 K 60 h festgesetzt ist? 127. Wieviel verdient ein Bauernmädchen mit Spinnen, wenn es täglich nebenher die 3 Wintermonate hindurch 1 Pfund Werg spinnt und ihm dafür 30 h bezahlt werden? 128. Wie groß ist der Jahresverdienst einer Familie, in welcher der Vater als Zimmermann 5 Monate hindurch täglich 3 K 60 h, der 20jährige Sohn mit Holzarbeiten 4 Monate hindurch täglich 3 K, die 24jährige Tochter als Magd pro Jahr 220 K, die 17jährige Tochter während der Heu- und Kartoffelernte und während der Herbstdüngung (je 14 Tage) pro Tag 1 K 40 h und der 12jährige Sohn als Ziegenhirt 140 K verdiente? Er erhält auch ein Laib Brot zu 24 h für jede Ziege (50 Ziegen). Die Mutter verdient neben der Hausarbeit mit Stricken und Flicken 50 K im Jahre. (Arbeitswoche sechs Tage.) 129. Eine Büglerin hat an einem Tage 12 Herrenhemden, 24 Paar Manschetten und 50 Kragen gebügelt. Für 1 Hemd erhält sie 20 h, für 1 Paar Manschetten 8 h, für 1 Kragen 4 h; wieviel beträgt ihr reiner Verdienst an diesem Tage, wenn sich die Auslagen für das Bügeln (Brennmaterial und Zutaten) auf 15% des Gesamtverdienstes berechnen? 130. Ein Mädchen erwirbt sich durch Stricken täglich 40 h; wieviel macht dies in einem Vierteljahre aus, wenn für das Jahr 300 Arbeitstage angenommen werden? 131. Eine Häkelarbeit wurde von 2 Mädchen angefertigt. Anna war dabei 9 und Berta 7 Tage tätig; wieviel hat jedes der Mädchen von 32 K Gesamtlohn zu beanspruchen? _____________ Eingesendet von F. Moll. Aus dem Tagebuche einer Dorfschullehrerin. 52. Pepi, Käte, Annerl mag man sich von seinen Lieben nennen lassen; mit diesen Kosenamen aber ein Amtsstück zu unterschreiben, das finde ich albern. 53. Das macht mich fuchsteufelswild: Will da einer heiraten. Seine Braut hat den geweihten Boden unseres Dorfes noch gar nicht betreten, aber die lieben Menschen wissen von ihr schon alles Mögliche und Unmögliche zu erzählen. Und ich schäme mich ordentlich, wenn ich bedenke, daß auch ich zu ihnen gehöre. 54. Wieder ist ein braves Mädel ausgetreten. Wie bitterlich das Kind weinte! Es hielt mir eine kleine Abschiedsrede, konnte jedoch vor Schluchzen nur flüstern. 55. Wer selbst klein ist, hält alle Menschen für Wichte. 56. Nachdem ich schon ein Jahrzehnt lang hier weile, entschloß ich mich, endlich einmal einer Liedertafel beizuwohnen. Nun meinten die Menschen, der Grund meines Kommens müsse unbedingt zweibeinig sein und in Hosen stecken. Fehlgeschossen, meine Herrschaften! Ich kam einzig und allein, weil — ich es gerade wollte. Theorie der aphasischen Reevolution nach der Schwierigkeitsskala der Sprachleistungen. Von Julius Rosa, Oberlehrer in Steine, Mähren. (Schluß.) Beim Verstehen des Gesprochenen, beim Nachsprechen und Diktatschreiben wird die im akustischen Sprachzentrum einer Person stattfindende Reproduktion der Wortklangbilder durch unmittelbar vorausgehendes Aussprechen der betreffenden Worte seitens einer zweiten Person bewirkt. Hiebei findet ein Wiedererleben gerade solcher akustischen Reize statt, welche ursprünglich die Entstehung der Wortklangbilder veranlaßt haben und die das vorhandene Klangbild durch jede Wiederholung verstärken. Nur das Aussprechen versetzt das akustische Sprachfeld ohne Dazwischentreten von Rindenzentren anderer Sinnesgebiete durch Eigenreize in Erregung und liefert den Wortklangbildern selbst von außen her einen Zuschuß an Energie. Keine andersartige Wiederbelebung der Wortklangbilder vermag ihnen dasselbe zu bieten. Beim Verstehen des Geschriebenen und beim Lautlesen ist es nicht das akustische, sondern das optische Sprachzentrum des Großhirnes, welches von Eigenreizen angesprochen wird, und es laufen bei Rechtshändern alle Nervenwellen, die zum akustischen Sprachfelde des linken Schläfenlappens gelangen sollen, vorerst über das optische Gebiet des linken Hinterhauptlappens. Der Zuwachs an Energie kommt in diesen Prozessen nicht den Klangbildern, sondern den Schriftbildern zugute und die Wiederbelebung der Wortklangbilder erfolgt assoziativ durch den optischen Fremdreiz. Man darf demnach theoretisch wohl annehmen, daß der optische Fremdreiz auf das akustische Sprachzentrum nicht mit jenem Effekte wirken kann, den der Eigenreiz dieses Zentrums hervorbringt. Wenn dessenungeachtet das Schriftverständnis und das Lautlesen in der Skala vor dem Nachsprechen und Diktatschreiben stehen, so liegt der Grund davon in der Konkurrenz zwischen dem Effekte, mit welchem die Sinnesreize auf das akustische Sprachzentrum wirken und dem zeitlichen Momente. Der Einfluß des zeitlichen Momentes zeigt sich am auffälligsten beim Diktatschreiben. Sobald das Vorsprechen endet, müssen wir die schriftlich darzustellenden Wortklangbilder ganz aus eigener Kraft so lange präsent erhalten, bis die immerhin langsam arbeitende Hand die Niederschrift ausgeführt hat. Hier ist das Intervall, während dessen die Wortklangbilder verdunkelt werden können, am bedeutendsten. Unter günstigeren Bedingungen steht schon das Nachsprechen; da es rascher erfolgt als das Diktatschreiben, so ist die Zeitspanne zwischen dem Aufhören des Vorsprechens und dem Abschlüsse der sprachlichen Darstellung kürzer als beim Diktatschreiben. Das Verstehen des Gesprochenen ist diejenige der drei durch Aussprechen eingeleiteten Leistungen, welche am wenigsten Zeit erfordert. Ehe es uns möglich ist, vorgesprochene, dem Sinne nach bekannte Worte oder Sätze nachzusprechen oder niederzuschreiben, haben wir dieselben immer schon verstanden; ja es geschieht sehr oft, daß das Verständnis der Worte schon während des Aussprechens derselben eintritt. Das Verstehen ganzer Sätze läuft dem Aussprechen der Wortreihen in der Regel parallel. Beim satzweisen Nachsprechen oder Diktatschreiben jedoch geht das Aussprechen dem Nachsprechen oder Diktatschreiben voraus. Dem Vorstehenden nach fällt also das zeitliche Moment am meisten beim Diktat, am wenigsten beim Sprachverständnisse in die Wagschale. Die beiden Sprachprozesse, in denen ein optischer Reiz das akustische Sprachzentrum assoziativ erregt (Schriftverständnis, Lautlesen), können den Wirkungen des zeitlichen Momentes zum guten Teile entzogen werden. Da wir nämlich während des Lesens stets vor Augen haben, was wir lesen sollen, so ist Gelegenheit vorhanden, die einzelnen Buchstaben, ganze Buchstabengruppen sowie kürzere Wörter so lange zu fixieren, bis diese Prozesse abgelaufen sind. Dieser Umstand wirkt — namentlich in pathologischen Fällen — auf die Präsenterhaltung der Wortklangbilder so günstig ein, daß der bloß assoziativ wirkende optische Reiz dem kräftigem akustischen Reize die Priorität in allen jenen Sprachvorgängen streitig macht, in denen die zur Verdunkelung der Wortklangbilder gebotene Zeit relativ lang ist. Dies ist der Grund, warum das Schriftverständnis und das Lautlesen in der Skala vor das Nachsprechen und das Diktatschreiben tritt. — Nur bei dem sich rasch vollziehenden Verstehen des Gesprochenen, das den Wortklangbildern nicht so leicht gestattet, unter die Schwelle des Bewußtseins zu sinken, behält der starke akustische Reiz die Prävalenz, weshalb das Sprach-verstädnis in der Skala vor dem Schriftverständnisse und dem Lautlesen steht. — Die letzte Gruppe der Skala umfaßt das willk. Sprechen und Schreiben; also die beiden Tätigkeiten, welche im Gegensätze zu den bisher betrachteten Leistungen in der Regel nicht durch unmittelbar vorausgehende Sinnesreize eingeleitet werden und zu deren Ausführung (wie bei allen darstellenden Sprachtätigkeiten) klare und deutliche Wortklangbilder erforderlich sind. Die Erregung des akustischen Sprachfeldes erfolgt auch hier — wie beim Lautlesen und dem Schriftverständnisse — bloß assoziativ; nur sind es bei den in Rede stehenden expressiven Prozessen die Objektvorstellungen, welche auf die Wortklangbilder wirken. Während aber die Zahl unserer Sprachlaute und der Buchstabenformen eines Alphabetes beschränkt ist und wir schon beim Lesen mehrerer Zeilen die entsprechenden Laut- und Buchstabenvorstellungen großen Teiles, wenn nicht erschöpfend auffrischen, wie auch die Verbindungen zwischen diesen wenigen Sprachvorstellungen durch deren häufige Wiederbelebung festigen, sind die Objektvorstellungen sowie die ihnen adäquaten Wortklangbilder so zahlreich, daß für sie die Aussichten auf Wiederbelebung wesentlich ungünstiger ausfallen und die Verknüpfung zwischen beiden eben deshalb weit lockerer bleibt. Es kann leicht Vorkommen, daß ein normaler, geschulter Mensch beim Anblicke einer eben aufgefundenen Pflanze sich nicht mehr auf den Namen „Bingelkraut“ (Mercurialis) besinnen kann; es wird aber nicht geschehen, daß er ein Buchstabenzeichen unserer Alphabete nicht zu benennen vermag. Eine Ausnahmsstellung kommt den sprachlichen Partikeln (Umstandswörter, Vorwörter, Bindewörter) sowie den Fürwörtern, den Hilfszeitwörtern und den sogenannten Geschlechtswörtern zu. Ihre Zahl ist relativ klein; mit ihnen sind wir genötigt, beim willk. Sprechen und Schreiben häufig zu operieren. Deshalb kann sie der normale Mensch auch nicht vergessen und selbst bei Erkrankungen des akustischen Sprachfeldes werden sie noch am ehesten disponibel sein. Riesengroß ist hingegen die Zahl der Hauptwörter. Nur an einen kleinen Bruchteil zwingt uns das tägliche Leben und der Beruf oft und viel zu denken; die Mehrzahl derselben wird beim willk. Sprechen und Schreiben so selten gebraucht, daß uns ein bedeutender Teil erlernter Namen (z. B. von Pflanzen, Tieren und geographischen Objekten) schon in einer Zeit entfallen ist, in der unser Gedächtnis noch auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit steht. — Es ist klar, daß die pathologische Behinderung im Auffinden der Hauptwörter den ganzen Ablauf der Rede stören kann. Der erschwerende Einfluß des zeitlichen Momentes ist bei den zwei letzten Gliedern der Skala von großer Bedeutung. Sofern es sich um ein Sprechen oder Schreiben ganzer Sätze handelt — was ja meist der Fall ist — müssen die Angelpunkte eines jeden Satzes solange gegenwärtig bleiben, bis er sprachlich dargestellt ist. Dieser Umstand fällt besonders bei dem relativ langsam erfolgenden willk. Schreiben in die Wagschale. Fassen wir die Ergebnisse unserer Untersuchung, betreffend das willk. Sprechen und Schreiben, kurz zusammen: Die genannten Prozesse stehen unter dem Maximum der Schwierigkeiten; ohne die Hilfe eines unmittelbar vorausgehenden Sinnreizes, durch bloß assoziative Impulse und —soweit Hauptwörter in Betracht kommen — trotz lockerer Verknüpfungen mit den Objektvorstellungen müssen klare und deutliche Wortklangbilder in Erinnerung treten und wenigstens so weit, als sie Kristallisationspunkte der Satzbildung sind, während der sprachlichen Darstellung präsent erhalten werden. Es ist nicht schwer einzusehen, daß die beiden letzten Sprachleistungen der Skala bei Erkrankungen des akustischen Sprach-feldes zuerst verloren gehen müssen. — Innerhalb der drei Skalagruppen hat auch der Faktor der Übung eine die Gliederfolge mitbestimmende Bedeutung. Die ersten Glieder in jeder Gruppe bilden jene Sprachleistungen, die gewöhnlich am meisten eingeübt werden. Die nachstehende Tabelle bietet dem Leser eine knappe Übersicht unserer Begründungen der Gliederfolge. j Ein skizzenhaftes 1 Wortklangbild genügt. Die Sprachleistung wird durch einen Sinnesreiz eingeleitet. Die Erregung des akustischen Sprachfeldes ist intensiv. — Das zeitliche Moment hat mehr untergeordnete Bedeutung. — Prävalenz des Effektes der Erregung. — Viel Übung. Sprachverständnis. 1 Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist minder intensiv. — Das zeitliche Moment hat eine mehr untergeordnete Bedeutung. — Die Übung ist geringer als beim Sprachverständnisse. Schriftverständnis. 2 Ein klares und deutliches Wortklangbild ist erforderlich. - Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist minder intensiv. — Das zeitliche Moment hat untergeordnete Bedeutung. — Viel Übung. Lautlesen (mit Verständnis). 3 Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist intensiv. — Das zeitliche Moment hat große Bedeutung. Prävalenz desselben. — Die Übung ist geringer als beim Lesen. Nachsprechen (mit Verständnis). 4 Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist intensiv. — Das zeitliche Moment ist von höchster Bedeutung. Prävalenz desselben. — Die Übung ist geringer als beim Nachsprechen. Diktatschreiben (mit Verständnis). 5 Die Sprachleistung wird in der Regel nicht durch einen Sinnesreiz eingeleitet Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist relativ schwach. — Das zeitliche Moment ist von großer Bedeutung. — Die Übung ist verhältnismäßig groß. Willkürl. Sprechen 6 Die Erregung des akust. Sprachfeldes ist relativ schwach. — Das zeitliche Moment ist von sehr großer Bedeutung. — Die Übung ist geringer als beim willk. Sprechen. Willkürl. Schreiben. 7 Rück- und Ausblick: Meine bisherigen Abhandlungen über die Sprachtätigkeiten zielten darauf ab, den nachstehenden Satz aufzustellen und zu begründen: Den an das Klangfeld gebundenen sieben Sprachleistungen kommen verschiedene Schwierigkeitsgrade zu, welche bei der Restitution eines geschwächten Klangfeldes auf die Reihenfolge, in der diese Leistungen wieder möglich werden, einen bestimmenden Einfluß üben. In meiner nächsten Abhandlung werde ich einige sehr interessante pathologische Fälle behandeln, in welchen wegen besonderer Umstände einzelne Sprachleistungen dauernd ausfielen, während die ändern nach ansteigenden Schwierigkeitsgraden geordnet — also im Sinne meiner Skala — wiederkehrten. Im übrigen will ich schon hier darauf hinweisen, daß der Satz von den Schwierigkeitsgraden der Sprachleistungen an und für sich nur einen kleinen Kreis aphasischer Erscheinungen erklärt und nur einen unvollständigen Einblick in die Wirkungsweise des akustischen Sprachfeldes gestattet. Erst die Lehre von den differenten Funktionskreisen der Parzellen des temporalen Sprachfeldes wird in Kombination mit dem Satze von den Schwierigkeitsgraden ein tieferes Eindringen in die wunderbare Mechanik des akustischen Sprachfeldes ermöglichen und der Leser dürfte hiebei die Überzeugung gewinnen, daß ihn die aphasischen Rätsel umsomehr fesseln, je weiter er mich auf den verschlungenen Pfaden im Reiche des Gedankens begleitet. Aon der Schriftkeitung: Es dürste sich numnehr, da die Ausführungen des Verfassers in ihrem ersten Teil zum Abschlüsse gelangt sind, empfehlen, sie in den Folgen 84, 85, 86, 87 und 90 nachzulesen, auf daß sic als Ganzes wirken. ____________ Stoffe für den deutschen Aufsatz. Anregungen von Emil Förster. 8. 20.) Am Sonntag. Anordnung des Stoffes: A. Einleitung. Was der Sonntag ist. B. Kern. I. Wie man den Sonntag schon äußerlich erkennt a) im Hause, b) auf den Plätzen und Straßen. II. Was gottesfürchtige Leute Sonntag Vormittag tun. Der Schulgottesdienst. III. Wie kluge Leute den Nachmittag ausnützen a) im Sommer, b) im Winter. IV. Was unverständige Leute Sonntags tun. (Zu Hause — dumpfe, schlechte Stubenluft. In der Schenke — Trunk und Spiel.) C. Schluß. Verwandte Themen: Der Tag des Herrn. Was ich an den Sonntagen zu tun pflege. Wie ich den vergangenen Sonntag verlebt habe. Unser Schulgottesdienst. Der Weg zur Kirche. Sonntagsfrühe. 21.) Unser Ausflug. Unser — man macht ja doch nicht gern mutterseelenallein einen Ausflug, sondern lieber und zumeist in Gesellschaft. In erster Linie wäre also anzugeben, mit wem der Ausflug unternommen wurde. (Führung?) Dann mag Zeit und Ziel angegeben werden. Weitere Punkte: Aufbruch. Das Wetter. Erlebnisse auf dem Hinwege. Am Ziele — große Rast. Der Rückweg. Ankunft zu Hause. Für Naturschilderungen haben Kinder in der Regel keine große Vorliebe. Man zwinge sie nicht dazu und plage sie nicht damit, sondern stelle sich zufrieden, wenn sie sich über Vorkommnisse (ernste und drollige) und Erlebnisse aussprechen. Verwandte Themen: Meine erste Eisenbahnfahrt. Meine erste Automobilfahrt. Meine erste Kahnfahrt. Mein Besuch der Großeltern. Eine Schülerwanderung. Von Josef Spendier. (Schluß.) Noch ein Marsch von zehn Minuten und wir langten auf historischem Boden an; das schöne Viktring lag vor uns. Ausgehend vom Herzogsgeschlechte der Sponheimer erzählte ich den Schülern von der sagenhaften Gründung des Zisterzienser-Stiftes, wie nach und nach neue Ansiedler kamen, Häuser bauten, Felder und Wälder erwarben und wie sich der neuentstandene Ort allmählich vergrößerte. Kaiser Josef II, der Sohn der großen Kaiserin Maria Theresia, hob das Kloster auf und wenige Jahre später errichteten die Brüder Moro in dem aufgehobenen Stifte eine Tuchfabrik. Es wurden Wolltücher und seit beiläufig 40 Jahren auch gute Lodensorten erzeugt. Die dazu notwendige Schafwolle bezog man und bezieht man noch heute aus Kärnten, vornehmlich aus dem Gurk- und Mölltale, der Gegend von Seeland, aber auch aus Ungarn und Kroatien. „Auf dem Plätzchen, wo ihr jetzt steht, sprengte vor vielen Jahren eine Horde türkischer Reiter herum. Eine Sage erzählt: Den Mönchen von Viktring schlugen sie die Köpfe ab. Als der Abt abends heimkehrte und das Unglück sah, begann er andächtig zu beten. Der liebe Gott erbarmte sich des Abtes und erweckte alle Klosterbrüder wieder zum Leben. Die enthaupteten Mönche erschienen und sangen die Vesper mit. Als aber das Gebet beendet war, schwand wieder alles Leben aus den Körpern und die Mönche blieben tot.“ — In den Augen der Kinder, die die Mauern und Türme des Stiftes verblüfft ansahen, spiegelte sich Schauder und Entsetzen. Plötzlich hören wir fernes Glockengeläute. Wir horchen auf und raten. Schnell sind wir uns bewußt, daß die Glocken von Klagenfurt es sind, die uns aus weiter Ferne begrüßen. „Stimmt rasch ein Lob auf das schöne Gläut an!“ Und es erklingt das Lied: „Das Klagenfurter Gläut, das hört ma gar weit, wer traurig wohl wem, won is neama wer hern, wer traurig wohl wem, won is neama wer hern.“ — Die zweite Strophe dieser schönen Kärntnerweise singend, zogen wir in Viktring, dem Geburtsdörfchen unseres heimatlichen Dichters und Sängers Koschat, ein. In diesem stillen Orte interessierte uns so manches, besonders das frühere Stiftsgebäude mit den vielen römischen Inschriftsteinen, die wir, dem Bilde nach, was sie darstellen sollen, entzifferten. Nachdem wir des Meisters Koschat, der im Schlosse Viktring geboren ist, mit Wort und Sang gedacht hatten, wanderten wir auf der staubigen Landstraße weiter, dem Wörthersee zu. Der Weg bot uns viel Unterrichtsmaterial. Nicht einmal der erste Kilometerstein war erreicht, so ging das Fragen wieder an. Ich warf darein: „Nun möchte ich einmal wissen, wie lange wir brauchen würden oder wieviel Schritte wir bis zum nächsten Kilometerstein machen müßten.“ Nach erfolgter Abschätzung marschierte die ganze Schar, die Schritte zählend, im preußischen Paradeschritt dem nächsten Kilometersteine zu und verglich, am Ziele angekommen, die Anzahl der gemachten Schritte mit der verflossenen Zeit. Nun war es eine Leichtigkeit, da ich die Anzahl der Kilometer bis zum Wörthersee bekannt gegeben hatte, auszurechnen, um welche Zeit wir dort eintreffen werden. — „Weil wir nun gerade beim Rechnen sind und da mehrere von euch Meßstäbe mitgenommen haben, so schaut euch einmal dieses Fleckchen Wiese anl Schätzt zuerst die Größe desselben ab, legt dann rüstig Hand an und berechnet mit den erhaltenen Maßen Umfang und Fläche!“ Ha, wie eifrig sie heute arbeiten, wie genau sie die Maße abnehmen und wie flink sie rechnen, wie geschäftig sie die gefundenen Ergebnisse vergleichen, zuweilen unter lebhaftem Disput, wenn dieselben nicht übereinstimmen, und wie sie dann mit einem gewissen Selbstgefühl ihre Rechenprodukte mir mitteilen! Wie ganz anders ist doch diese Rechenstunde im Vergleich zu jener zwischen den vier Wänden I — „Aufgepaßt Kinder, jetzt hat uns jemand zugesehen! Wenn es nur nicht der Bauer ist, dem diese Wiese gehört 1 Der würde uns heimleuchten, wenn er beobachtet hätte, was wir mit seiner abgemähten Wiese angestellt haben. Blickt nur hinüber auf den Krautacker 1 Dort steht er, mit einem hochgeschwungenen Prügel auf uns herüberzeigend. Kommt und lauft, daß wir weiterkommen!“ Ein Späßchen I Es gehört zum Wandern. Bald hatten die Jungen heraus gefunden, daß unter dem Bauer die aufgestellte Krautscheuche gemeint war. — „Weil ihr so tapfer gewesen seid und nicht gleich Reißaus genommen habt, will ich euch eine Geschichte erzählen. Hört! Einmal wanderten zwei Handwerksburschen auf der Landstraße. Keiner von beiden hatte einen Kreuzer Geld. Ihre Kleider waren zerrissen und zerlumpt. Weil aber jeder Reisende, sei er nun ein Student, Geschäftsreisender, Handwerksbursche oder was immer, eine bestimmte Summe Geldes besitzen muß, die beiden Gesellen aber, die ihr letztes Scherflein in einer Dorfschenke angebracht hatten, keines besaßen, so waren sie von rechts-wegen strafbar. Die beiden machten sich daraus nichts, sondern wanderten lustig weiter. Plötzlich aber stutzten sie. Es zeigte sich, etwa 200 Schritte entfernt, ein Gendarm. Was anfangen 1 Kein Haus, keine 1768 Hütte, nicht einmal ein Heuschupfen war in der Nähe, daß sie sich hätten verstecken können. Halt, ich hab’s, sagte der eine und verriet seinen Plan. Beide stellten sich auf dem nahen Krautacker, die Beine gespreizt, die Arme von sich gestreckt, mit hängendem Kopfe und mit über die Ohren gezogenem Hute auf. Sie wollten „Krautscheuchen“ vorstellen um dem „Gefürchteten“ zu entgehen. Und richtig, der Ahnungslose ging vorüber. Noch einige Zeit und „das Auge des Gesetzes“ war hinter den Bergen verschwunden. Da begannen die beiden Scheuchen wieder Leben zu bekommen, regten und streckten sich und zogen dann zufrieden weiter. — Aber auch wir müssen jetzt weiter wandern I“ Kaum zehn Minuten dauerte es und wir sahen zwischen den Bäumen ein Blau hervorschimmern, das uns verkündete, daß hinter ihm eine große Wassermasse, der Wörthersee liegt. Er war unser Ziel. Bald waren wir an seinem Ufer. Ein langgezogenes Aah! entrang sich jeder Brust; es war der Ausdruck der kindlichen Bewunderung. Träumerisch blickten die Schüler in den See, den herrlichsten aller Kärntner Seen. Was mochte in ihrer Erinnerung wohl aufgetaucht sein? Etwa die Sage von der Entstehung des Sees? — Unsere Wanderung gewann an neuem Interesse. Weil sich bei den meisten schon Ermüdung eingestellt hatte, hielt ich während eines Spazierganges auf der Franz Josephs-Straße Rast. Unser Ruheplätzchen war mit Farnkräutern bewachsen; moosiger Grund. Dem Moose wandten wir unsere Aufmerksamkeit zu; wir besprachen dessen Bedeutung und Wichtigkeit im Haushalte der Natur. Die Schüler lernten es als ersten fruchtbringenden Ansiedler auf Felsen, in der Torfbildung als Schaffer bewohnbarer Länder, als Beschützer vor verheerenden Überschwemmungen, als Wasserversorger für Täler und Niederungen, als schützende Winterdecke kennen, und wußten nun die große Bedeutung dieses kleinen, unscheinbaren Pfänzchens zu würdigen. In unserer Nähe sprudelte ein Brünnlein aus dem Felsen und erquickte mit seinem prickelnd frischen Wasser meine durstigen Wanderer. Ein Mädchen hatte ein Halb-Liter-Gefäß bei sich, welches wir unter diesem Brünnlein aufstellten. Wir waren neugierig, in welcher Zeit sich die Flasche füllen werde. Durch Berechnung konnte jetzt leicht gefunden werden, welche Wassermenge die Quelle in einer Stunde, in einem Tage usw. zu liefern im Stande ist. Da es uns im Walde gar so wonniglich zu Mute war, wir aber noch eine ganze Buckelkraxn voll Lieder bei uns hatten, so kramten wir gleich eines heraus und begannen zu singen: „Hier im grünen Wald, wo das Echo schallt, und wo milde Balsamlüfte wehn, wo in goldner Pracht, früh die Sonn erwacht, kann dem Drange ich nicht widerstehn.“ Nach Beendigung dieser Weise, noch eine zweite, gleichsam als Abschied: „Ade du schöner Tannenwald, ade ade. Wie rief die Scheidestunde bald, ade, ade!“ Frisch und gekräftigt brachen wir wieder auf. Auf dem Wege gegen Meiernig verwies ich auf den Fischreichtum des Wörthersees und besprach, so gut es eben möglich war, die Erkennungsmerkmale berücksichtigend, die Fische, wie: Waller, Hechte, Schleie, Karpfen usw. In Meiernig wie auch in der Militär-Schwimmschule bekundeten die Schüler für das Leben und Treiben am Strande großes Interesse, ich möchte fast sagen Neugierde. Alle Augenblick kamen sie, bald der eine, bald der andere, mit Neuigkeiten; immer mußte ich über dies und jenes, was sie gesehen hatten, Auskunft geben. Wie lustig war es hier! „Die greaßte Hötz,“ wie einer treffend meinte, „erwartet uns aber noch, die Fahrt über den Wörthersee!“ — Schon nahte er heran, der so lang Ersehnte, — der Dampfer Thalia. Er landete. Nun sahen und hörten die Jungen nichts mehr; sie zappelten, drängten sich, verhandelten, gewichtige Worte über die Sitzgelegenheit redend, und konnten kaum erwarten, bis ich die Sache bezüglich des Fahrpreises mit dem Schaffner geordnet hatte. Jetzt hieß es Disziplin halten! Drei Glockenschläge ertönten und wir fuhren mit Juchhe und Gesang vom Ufer ab. Ausgebreitet lag er nun vor uns, der Liebling des Kärntnervolkes; wir konnten die Großartigkeit der ihn umgebenden Landschaften nach Herzenslust genießen. Die Schüler hatten nunmehr Gelegenheit, die Stätten, die sie schon lange zu schauen wünschten, in Wirklichkeit zu betrachten. Dabei glaubte ich den richtigen Moment für gekommen, darauf hinzuweisen, wieviele Fremde aus allen Teilen des Vaterlandes den Wörthersee besuchen, teils um sich an der Schönheit desselben zu erfreuen, teils aber, um sich die verlorene Gesundheit zu holen. Anderseits erinnerte ich daran, daß der See alljährlich seine Opfer fordert. Leider dauerte die Fahrt nicht lange; zu balde hieß es: „Aussteigen!“ Wie gerne hätten sich die Schüler noch einmal hinübertragen lassen über den einzig schönen Klagenfurter See; der doppelte Fahrpreis wäre nicht zu hoch gewesen. Allein die Zeit war vorgerückt; es galt noch, der Landeshauptstadt einen Besuch abzustatten. In der Militär-Schwimmschule hielten wir, da sich neuerdings Durst eingestellt hatte, unsere zweite Rast. Auf Wunsch mehrerer Sommergäste gaben wir das Deutsche Weihelied und einige Kärntner-Lieder zum besten. Hierauf setzten wir unsere Reise fort. Mit Rücksicht auf den großen Verkehr mußten wir in Zweierreihen marschieren. Plötzlich hörten wir einen furchtbaren Lärm. Ein Automobil kam dahergesaust; es war mit Bierfässern bepackt. Natürlich bildete eine Zeitlang ausschließlich der Bierwagen der Brauerei Fischer in Villach das Gesprächsthema. — Mittlerweile waren wir des Lend- kanals ansichtig geworden; ich konnte jetzt, da sich unser Weg längs desselben hinzog, über die Anlage des Kanals, dessen Bedeutung für Sport und Verkehr sprechen. Auf dem Feldwege, der nach St. Martin führt, pilgerten wir weiter. In einer halben Stunde waren wir am Kreuzbergl angelangt. Dort hielten wir die Mittagspause. Jeder packte seinen Rucksack aus und begann, wie der Volksmund sagt, nach Herzenslust „dreinzuhauen“. Indes, einer wollte uns die Freud’ nicht gönnen, das war der unerbittliche Wettergott. Die Sonne versteckte sich hinter die Wolken und es begann dunkel zu werden. Nicht lange währte es, ein Platzregen rieselte nieder. Wir zogen uns in den Wald zurück. Schon hielt ich meine weiteren Pläne für vereitelt und schalt den grausamen Freudenverderber, da begann es sich am Firmamente aufzuhellen und welch Wunder! — ein herrlicher Regenbogen zeigte sich am westlichen Himmel. Die günstige Gelegenheit benützend, besprachen wir die Entstehung, die Farbenpracht, die Größe sowie die Stellung des Regenbogens zur Sonne. Punkt halb 2Uhr hieß es aufbrechen. Die Luft hatte sich indessen abgekühlt, die Beine waren ausgeruht; deshalb ging es rasch vorwärts, der Stadt zu. Beim Anblick des Häuserhaufens versetzte uns einer von den „Helleren“ durch eine kurz gehaltene Erzählung in jene Zeit, da Klagenfurt noch eine kleine Ansiedelung war. — Bald hatten wir die Stadt erreicht. Eine kurze Ermahnung betreffs der Ordnung, und dann hieß es Augen offen halten. Das erste Augenmerk schenkten wir dem alten Stadtgraben, welchen man am St. Veiterringe zum Teil noch wahrnehmen kann. Im Schillerparke und dem Reste des früheren Festungswalles, der Heil-Geist-Schütt, machten wir abermals Rast. An dieser Stätte führte ich die Schüler in die für Klagenfurt kummervollste Zeit ein, in welcher die armen Bürger dieser Stadt unter der Willkür der Franzosenherrschaft viel zu leiden hatten. Belege für das Gesagte und Wahrzeichen aus jener Zeit konnten wir auf unserem Rundgange durch die Stadt in Hülle und Fülle finden. „Seht euch nur einmal die linksseitige Mauer dieser Gasse (Klostergasse) an. Man bemerkt viele Löcher in derselben. Ihr wollt gewiß erfahren, wer die hineingemacht hat? Im Jahre 1809 waren, wie ihr wißt, die Franzosen zum dritten Male nach Klagenfurt gekommen. Es war gerade Sommer. Da entspann sich in der Gegend zwischen dem Kreuzbergl und der Villacherstraße ein Gefecht. Die Franzosen schossen darauf los, was Zeug hielt; die Kugeln flogen in Massen, hier und dort ein Loch in die Mauern bohrend, trafen aber auch manchen treuen Österreicher. Von jenem Kampfe, so sagt man, stammen diese Löcher in der Klostermauer her. Die Österreicher mußten damals abziehen. Die Feinde hingegen zogen triumphierend in Klagenfurt ein und schalteten und walteten in der Landeshauptstadt, wie es ihnen beliebte. Häuser wurden niedergerissen, Kirchen und Klöster in Magazine und Spitäler umgewandelt und die Befestigungswerke in die Luft gesprengt. Der Schaden war unermeßlich.“ — Auf dem Hlg. Geist-Platze hielten wir uns nicht lange auf, sondern lenkten unsere Schritte in die Sternallee. Am Fuße des Enzenbergdenkmales gedachten wir der Tapferkeit des Gefeierten. Der neue Platz mit seinen Denkmälern wußte von der Entstehung und den Anfängen der Stadt zu erzählen, von der Befreiung Wiens und vom segensreichen Wirken der großen Kaiserin Maria Theresia. Der alte Platz mit seinen schmalen Nebengassen, Altklagenfurt, erinnerte uns an die mittelalterliche Bauart der Städte. Wir sahen das Landhaus, das an Stelle der herzoglichen Burg steht; hier versammelten sich vor alters die Landstände, um über die verschiedenen Angelegenheiten des Landes Beratungen zu pflegen. Das originellste Stück Altklagenfurts, die kleinen niederen Häuser am Pfarrplatze, fanden wir leider nicht mehr vor, da sie schon längst dem Erdboden gleich gemacht waren. Desto mehr Aufmerksamkeit konnten wir aber der an historischen Daten reichen Stadtpfarrkirche schenken, in deren ehrwürdigem Raume wir daher längere Zeit verweilten. Die Zeit bis zur Abfahrt galt dem Besuche des Landesmuseums. Im Hauptbahnhofe bot sich den Ausflüglern ein neues Bild: Die verschiedenen Automaten. In wenigen Minuten waren alle „Schu-kalare Werkln“, wie sie die Kleinen nannten, in vollem Gange. Ohne auf die Überschriften zu achten, ließen die Jungen die Geldstücke in die Öffnung gleiten, — kein Wunder, wenn dann und wann ein Unrechter Automat funktionirte und statt der Pfeffermünzendose eine Perronkarte zum Vorschein kam. — Auf der Heimfahrt, die mit Liedern und Juchezern gewürzt wurde, war es wieder recht heiter. Und gesund brachte uns die Kleinbahn nach Unterbergen zurück. Zum Abschiede stimmten wir das Lied an: Aso aso aso a Landle, Wia’s Kärntnerland, mei Heimatland, Aso a Landle findst du nimmermehr, Gar weit umanond. I zerstreuten uns; jeder wanderte heimwärts. 1770 Damit war mein vor Wochen gehegter Plan erfüllt. Ich kann mit dem Erfolge zufrieden sein. Wir haben Land und Leute verstehen gelernt, bekamen Freude an der Natur und Liebe zum heimischen Boden. Von der reichen Ausbeute und Verwertung des Unterrichtsstoffes seien die verschiedenen Aufsatzstoffe erwähnt. 1. Unser Ausflug zum Wörthersee. 2. Meine erste Eisenbahnfahrt. 3. Viktring. 4. Am Wörthersee. 5. Eine Fahrt über den Wörthersee. 6. Das Leben auf der Villacherstraße. 7. Unsere Rast auf dem Kreuzbergl. 8. Ein Spaziergang durch Klagenfurt. 9. Erinnerungen aus der Franzosenzeit. 10. Die Denkmäler unserer Landeshauptstadt. 11. Der Besuch des Museums. 12. In der kärntischen Geschichtshalle. 13. Im Hauptbahnhofe zu Klagenfurt. 14. Die Heimkehr vom Ausfluge. 15. Auf dem Getreidefelde. 16. Verkehrsmittel. Aus dem Lagebuche eines Übungsschullehrers. 62.) Der Schluß des Schuljahres. Sie sind mit dem Stoffe noch stark im Rückstand. Der Winter hat Ihnen mit den vielen Schnlversäumniffen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun stehen Sie vor der Entscheidung, entweder zu hasten, um zucnde zu kommen, oder abzubrechen und das Eroberte zu sichern. Was werden Sie wählen? Gewiß, letzteres I Nichts wäre verfehlter, als wütend durch den Stoff zu stürmen und die Schüler mit allerlei Stückwerk zu behängen. Es fiele in einigen Wochen ab mit samt dem, was im Winter nur leicht angehängt werden konnte. Demnach gilt für uns die Regel: Sich mit dem Wenigen bescheiden und es so gestalten, daß es nach den Ferien nicht wesentlich verblaßt erscheine. Wer das Notwendigste wohl verankert, findet nach den zwei Monaten alles wieder; wer alles erhaschen will, findet nichts. — 63.) Die Lateiner. Unter 50 Schülern werden sich vielleicht zwei finden, die in die Mittelschule übertreten wollen. Zu dem Behufe sollen sie mit grammatischem Rüstzeug versehen werden; die Satzanalysen müssen glänzen und klirren. Werden Sie neben 48 Kindern, die möglicherweise in Abteilungen gegliedert sind. Zeit finden, der Forderung zu entsprechen? Sollen die 48 wegen der 2 zurückbleiben? Oder dürfen Sie es riskieren, daß die zwei Prüflinge durchfallen? Es wäre um Ihren Ruf und um den der Schule geschehen. Was tun? Nehmen Sie die angehenden Lateiner eigens vor, widmen Sie Ihnen einige Stunden! Der Formalismus ist ja bald erarbeitet. Aber nur die große Masse lassen sie nicht leiden, weil zwei eine andere Kost brauchen! — 64.) Zur Gruppierung des Stoffes. Ist es^Jhnen noch nicht vorgekommen, daß Sie gelegentlich des Geprüftwcrdens an eine bestimmte Stelle des Buches dachten und sich hernach an das Gefragte erinnerten? Das Auge ist eben eine bedeutende Gedächtnishilfe. Darum soll der Stoff eng gelagert werden, auf daß der Überblick rasch erfolge und sich das Schema dauernd einpräge. Wird hiebei eine Art geometrisches Gebilde geschaffen, indem wir alles symmetrisch gruppieren, so ergibt sich ein Bild, das im Gedächtnisse haftet und die Reproduktion wesentlich erleichtert. Dessen soll man insbesondere am Schluffe des Schuljahres eingedenk sein. — ____________ Bus dem Eebreralbum. 45. „Sie hätten mit ihrer Begabung etwas anderes als ein Lehrer werden sollen." „„Ei, Sie meinen zum Geschäfte der Erziehung sei der Schlechteste gut genug? Mit nichten, mein Herr! Gerade in unserem Stande brauchen ivir das beste Wissen, das beste Können. Wenn die maßgebenden Herren dafür keinen Sinn haben, indem sie für den wichtigsten Beruf den kleinsten Sold aussetzen, so wird der Unverstand die Tatsache nicht ändern, daß ein echter Lehrer nur ein Mann von Geist und Tatkraft sein kann."" Schulhumor. 84. Begründung. Lehrer: „Als Kaiser Augustus erfuhr, daß sein ganzes Heer geschlagen und sein bester Feldherr tot sei, rannte er mit dem Kopfe gegen die Wand. Warum tat er das?“ Schüler: „Wal er vor lauta Flenna nix mehr gsehn hot.“ Eingesendet von J. Pazelt. 1771 Beispiele für ein Quellenlesebuch zur Heimatgeschichte. (Ein Beitrag zum Kapitel „Heimatkunde“.) Von Bürgerschullehrer Edgar Weyrlch in Wien. (Schluß.) Auch für das Zeitalter der Reformation lassen sich Quellen bieten, die dieses Kapitel auf heimatlicher Grundlage aufzubauen erlauben. Ein Beispiel für Deutsch-Wagram. , Im Original-Visitationsbuche vom Jahre 1544 heißt es nämlich: „Wagram inkorporiert gegen Kagran. Richter und Zechleut zeigen an, haben in acht Jahren keinen Priester gehabt, allein jetzt innerhalb 14 Tagen einen (der doch vor unser nit ist erschienen) erlangt. Hat einen Traidzehent, so ihm jährlich 10 Schilling Denare erträgt, sonst ist alles sein Einkommen aus der Gemeinde in Geld 50 Pfund Denare, zwey Muth Traid und ein Muth Haber. Der Pfarrhof ist im Abbau (baufällig), aber denselben zu erheben die Pfarrmenig (Pfarrgemeinde), in Uibung; die Kirch gleicherweiß. — Zechleut (Kirchenväter) daselbst: An Ueberländ 1 Pfund 2 Schilling Denare, auch was die Sammlung ertragt; davon beleuchtens die Kirche.“ Aber auch Kagran blieb von der neuen Strömung nicht verschont. Im Jahre 1577 erscheint daselbst Kaspar Vietor als Pfarrer, der sich aber schon seit 1566 zur protestantischen Lehre bekannte. Bernhart Raupach bemerkt in seinem „Evangel. Österr.“ über diesen Mann folgendes: „Kaspar Vietor, Pfarrer zu Gagran (1), geboren zu Würzburg 1540, hatte zu Zwickau, aber in Sprachen nichts studiert. 1562 war er zu Wien von dem Officiali des Bischofs von Passau ordiniert und darauf zu Wagram im Marchfeld ein Jahr, dann zu Ernstbrunn auch ein Jahr, Prediger gewesen. Seit 1566 bekannte er sich zu der evangelischen Religion. Er hatte sich des Streites von der Erbsünde nicht angenommen, wollte es auch hinführo nit thun. Er predigte des Sonntags einmal, daß die Hauptstücke Katechisitne und bisweilen auch die Haustafel der Gemeinde vor. Als er sagte, das er nur zu der Fastenzeit den Katechisimum hielte, war er vermahnet, ein ordentliches und beständiges Katechismus - Examen anzustellen. Er hielte die Privat-Beicht und Absolution, er wäre dann, das von Ferne aus den benachbarten Dörfern gar zu viele kümmen. Worauf er die Erinnerung bekam, einen Jeglichen insonderheit zu hören. Bei dem Beichtverhör bediente er sich der Fragstücke Lutheri. Bei den Kindstaufen stünden in seiner Gemeinde zwo Personen zu Gevattern, und waren immer dieselben und keine ändern. Hier ward ihm befohlen, die Leute zu erinnern, daß sie aus dieser Gewohnheit keinen Aberglauben machen. Des heiligen Abendmahles bediente er sich des Jahres viermal, bisweilen kommunizierte er mit der Gemeinde. Er ließ Lutheri Gesänge singen und hielt über die Kirchenzucht. In der Begräbnis machte er einen Unterschied zwischen Frommen und Gottlosen; so hielt er auch ein ordentliches Kirchenregister. Sonst hatte er sich der Agenda Veit Dietrichs bedient; sein gnädiger Herr aber wollte ihm die österreichische anschaffen. Sein Schulmeister hieß Mathäus aus Kassuben in Preußen, der ziemlich gut deutsch konnte, hatte aber nur 4 Knaben. Zuletzt klagt er über seine schlechte Besoldung, wie er dann von der Kopulation nur 4 Kreuzer und zwo Hennen hatte; ingleichen, daß seine Pfarrkinder in Ansehung des Katechismi sehr nachlässig wären. Hinwiederum fanden die Visitatores Ursache, ihn zu einem unsträflichen Leben zu ermahnen.“ Welch reiches, vielgestaltes Leben in diesen Zeilen 1 Was läßt sich da nicht alles anschauen, nicht alles verstehen 1 Auch hier läge wieder eine jener Quellen vor, die nicht bloß Illustrationen sein sollen, sondern an denen und durch die der Stoff dargeboten, erarbeitet werden kann. Warum und seit wann die Baumgartner keinen Pfarrer mehr haben, erfahren die Kinder aus dem Visitationsbuche vom Jahre 1544, da heißt es: 1772 „Kapellen Paumgarten. Incorporieret gen Weigendorff. Der Pfarrer zu Weiggen-dorff Lehnsherr, der (Apt) von Heiligenkreutz Vogtherr. Ist in zwölf Jahren khain Priester daselbs gewesen, und doch nur auf ainem gestiftet. Der Priester von Obrweyden lißt allweg am dritten Sonntag Meß und verkhündet das Wort Gotts daselbs. Die Zechleut zeigen an, wan ain Priester daselbs ist, hat er khain ander Einkhumben, allain was Ime die Gemain aus guten Willen anpaut und gibt. Es ist khein Pfarrhoff daselbs. Allein die Gemain, die hat Ime ain Häusl auf einem grünen Anger aufpaut. Die Khirche mitters Pan. Die Kapellen nach Anzaigung der Zechleute hat gar khain Einkhumben.“ (Keiblinger, a. a. O., II./2, S. 326.) Noch ein Stücklein Kirchengeschichte. Wenn in der Schule zu Deutsch-Wagranr das Lebenswerk Kaiser Josefs II. besprochen wird, dann darf wohl die nachstehend angeführte Stelle aus den Pfarrprotokollen zu Deutsch-Wagram schon deshalb nicht übergangen werden, weil sie sozusagen die Probe auf das Exempel darstellt, das sonst nur in folgender Formel wiedergegeben wird: „K. Josef 11. gründet viele Kirchen und Pfarren . . . .“ Josephus secundus. Von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, König von Germanien, Hungarn und Böheim, Erzherzog von Österreich, Herzog zu Burg und Lothringen und Unser allergnädigster Landesfürst, der für den Unterricht, für das Seelenheil und für dies ganze Wohlfarth seiner Unterthanen so sorgfältige Vater dieser Apostel Deutschlands und Wiederhersteller der Religion Jesu Christi hat auch unter ändern seinen ruhmwürdigen Thaten und zum Besten seiner Unterthanen getroffen, weisen Anstalten und Gesetzen, in allen seinen weitschichtigen Ländern die Seelsorge zu vermehren, anno 1784 in Unterösterreich alleinig 263 Pfarreyen zu machen und unter diesen auch die vorhin nach Gerasdorf einer fürstbischöflichen Collations Pfarre gehörigen Filial Deutsch-Wagram mit dem Dorfe Aderklaa zu einer landesfürstlichen Pfarr zu erheben, und im nemlichen Jahre 1784 den 1. März mich Unterschriebenen als den ersten Pfarrer mit einem jährlichen Gehalte von 600 Gulden allergnädigst zu ernennen geruht. Ehe ich auch auf benennte neu errichtete Pfarr Deutsch-Wagram den 30. März 1784 von einem veneriabil. pasaüerrischen Konsistorium investiert, und von einer hoch-löbl. n.-ö. Landesregierung installiert worden bin, und den 4ten April des nemlichen Jahres von dieser Pfarr Besitz genommen habe. Deutsch-Wagram, den 4. April 1784. Franz Schwabe m. p. erster 1. f. Pfarrer alda. Damit will ich abbrechen. Ich hoffe, genügend dargetan zu haben, daß sich gar wohl Geschichtsquellen der mannigfachsten Art auch in kleineren Orten vorfinden. Es erübrigt nur noch, anzudeuten, wie dann diese Quellenstücke in die Hände der Schüler zu bringen sind. Ich denke es mir so. Der Lehrer hat alles (in der Gemeinde, in allgemeinen Darstellungen, wie ich sie oben erwähnte) nach brauchbarem Material durchsucht. Nun wählt er das für die Schule Wertvolle aus, ordnet es chronologisch, bezw. nach dem vorgeschriebenen Stoffe und schreibt es in deutlich leserlicher Schrift (freilich wäre Maschinenschrift das beste!) auf Bogen, die etwa die Größe der Schulhefte haben und hektographiert oder vervielfältigt es auf sonst eine Weise. Die Blätter werden geheftet und in einen steifen Deckel gegeben. Wenn sich der Lesbarkeit nicht allzu große sprachliche Hindernisse in den Weg stellen, so meine ich, sollten wir den deutschen Urtext bringen, dem ja immerhin in der Klammer oder als Fußnote Erklärungen beigegeben werden könnten oder sogar müßten. Es wird auch notwendig sein, dann und wann zu kürzen, den Text faßlicher zu gestalten. Den Urkunden wird auch beizusetzen sein, woher sie genommen (z. B. Gemeindearchiv, Blätter des Vereins für Landeskunde, Privatbesitz usw.) wurden. Es ist sicher auch von Vorteil, wenn ab und zu solche Aktenstücke in natura vorgezeigt werden. Zudem interessieren Knaben derlei „alte Sachen“ ungemein. Den einzelnen Abschnitten geben wir zwei Titel, die so gewählt sind, daß der zweite den heimatlichen Sonderinhalt und der erste diejenigen Tatsachen, Zustände der allge- meinen Geschichte bezeichnet, welche durch eben diese Quelle illustriert werden sollen, oder für die das heimatlich gefärbte Quellenstiick einen Typus darstellt. Es ist begreiflich, daß wir nicht damit rechnen dürfen, eine lückenlose Reihe zusammenstellen zu können. Das tut ja auch nichts zur Sache. Wem aber darum zu tun ist, der kann aus anderen Quellenlesebüchern das allgemein verwendbare Material, z. B. das privilegium minus gleichsam als Anhang mitaufnehmen. Es sollten mindestens so viele Abzüge hergestellt werden, daß jeder Schüler vom 5. Schuljahr aufwärts ein Exemplar des Heftes, das etwa den Titel: „Quellenlesebuch zur Geschichte meines Heimatortes“ führen könnte, erhält. Ob diese Büchlein in der Klassenbibliothek bereit zu stehen haben und dort nach der Geschichtsstunde wieder eingestellt werden sollen (der Schonung wegen!), oder ob sie mit nach Hause gegeben werden können, will ich nicht entscheiden. Jedenfalls entspränge aus letzterem Modus mancherlei Vorteil. Denn es wäre so möglich, die Lektüre gewisser Quellenstücke dem Hausfleiße zu überlassen (bezw. sie als Hausaufgabe zu stellen), um dann im Unterrichte über das Gelesene berichten zu lassen und diese Schülerberichte in gemeinsamer Arbeit von Lehrer und Schülern, richtig zu stellen, zu ergänzen usw. Es ist das eine Art der Quellenbenützung, wie sie Schilling — allerdings für höhere Schulen — vorschlägt. Zum ändern könnten so die Quellen auch über den Rahmen der Schule hinaus wirksam werden Die Eltern, die Erwachsenen könnten so für die Heimatgeschichte interessiert werden und diese Gelegenheit, das Volk dahin zu bringen, die Heimat im Spiegel der Geschichte erkennen, verstehen und demgemäß lieben zu lernen, diese Gelegenheit sollten sich die Lehrer nicht entgehen lassen. Denn gerade die sozialethische Seite der Heimatpflege bedarf so dringend der aufopferungsvollsten und verständnisvollsten Unterstützung vonseite der Lehrerschaft. Elternabende könnten da mit Erklärungen und Diskussionen über das im Quellenbüchlein Gebotene auch das Ihre tun. Zudem wäre es auf diese Weise möglich, die für die Sache einmal geworbene und interessierte Bewohnerschaft auch dafür zu gewinnen, die Kosten der Herstellung, Nachschaffung, eventuell Verbesserung dieses „Heimatbüchleins“ mitzutragen. Die Stillbeschäftigung im Abteilungsunterrichte. (Von Ernst Woldau, Volksschuldirektor in Brosdorf.) (Fortsetzung.) Schon im ersten Schuljahre soll das Kind im Rechenbuche lesen lernen, denn auch das Lesen einer geschriebenen Zahl ist schon etwas Anschauliches, nicht rein Mechanisches. Der gelesene Stoff des direkten Unterrichtes bietet dann Material für die Stillbeschäftigung. — Eines aber ist mir unklar! Warum wir nämlich die Stillübungen im Rechenunterrichte mit der Feder ausarbeiten, wodurch häßliche Korrekturen selbst bei guten Rechnern nicht zu vermeiden sind. Das praktische Leben drückt dem Landbewohner zumeist den Bleistift in die Hand, seltener die Feder. Wenn dies an Mittelschulen praktiziert und geduldet wird, warum soll die Volksschule etwas eingebildet Besseres wollen? Daß ohne Tagesplan und Vorbereitung ein ergiebiges Resultat unmöglich ist, ist eine alte Sache. Der Tagesplan kann aber nicht für einen Monat oder gar für ein Jahr entworfen werden, er ergibt sich, wie schon sein Name sagt, aus dem Resultat der letzten Stunde für die kommende. Einem Lehrer, der vor Beginn des Unterrichtes sich verlegen hinter dem Ohre kratzt, der nicht weiß, womit zu beginnen, dem mangelt schon das sichere, selbstbewußte Auftreten. Auch die Praxis ist nicht immer der einzige Verlaß, festen Grund bietet nur eine gewissenhafte Vorbereitung. Unsicherheit in der Beherrschung des Abteilungsunterrichtes macht den Lehrer selbst nervös, die Kinder ängstlich, das Stundenbild schwankend, den Erfolg geteilt.1 Der Leseunterricht allein bietet wenig Stoff für die Stillbeschäftigung, es sei denn das Abschreiben im ersten und zweiten Schuljahre. Ein Herausklauben von Wörtern, 1 Sehr richtig! Mit jedem Tage, an dem der Lehrer unvorbereitet in die Klasse tritt, raubt er sich eine Woche von seinem Leben. D. Sch. die im Bezug auf die Rechtschreibung stehen, hat wenig Effekt. Praktisch sind nur gebotene, aus dem Bilde gewonnene Sätze oder in höheren Altersstufen Stilaufgaben. Ich entnehme ein Beispiel dem dritten Schuljahre u. zw. entwickelt aus dem Lesestücke: „Sei bescheiden und genügsam,“ — unseres Lesebuches II. Teil. Der entwickelte, gewonnene Satz, „Hedwig war bescheiden, genügsam, artig, sittsam, ehrlich und dankbar.“ — wird an die Tafel geschrieben. — Lies die Eigenschaften Hedwigs! — Sie sind durch Wörter ausgedrückt, die man Eigenschaftswörter nennt; man schreibt sie mit kleinem Anfangsbuchstaben. Wenn ihr den Satz sorgfältig leset, so fällt euch auf, daß eure Stimme nach jeder Eigenschaft aussetzt, was hier durch einen Beistrich angedeutet erscheint; der Beistrich ist also ein Trennungszeichen. Die letzten zwei Wörter sind verbunden durch das Wort „und“; — wir nennen es daher Bindewort — dort bleibt, weil das Bindewort bindet, das Trennungszeichen weg. — Nun suchen wir die Eigenschaften der Knaben. Die K. waren unbescheiden. Die K. waren ungenügsam. Die K. waren unartig usw. Hört nur, wie abscheulich es klingt, wenn ich die Worte „die K. waren“ — bei jedem Satze wiederhole! Daher setzten wir diese Wörter nur einmal, dafür aber anstatt jeder Wiederholung den Beistrich und zuletzt wieder unser Bindewort. N. wird uns den Satz an die Tafel schreiben! Merket noch: die Silbe „un“ wird mit dem Eigenschaftsworte verbunden, sie bedeutet das Gegenteil der guten Eigenschaft. Beispiele! — Nun ist ja N. mit seinem Sätzchen auch fertig! Wir wollen sehen, welche Fehler er gemacht hat! Er hat Beistrich und Bindewort gesetzt; so machen wir es immer, wenn wir mehrere Eigenschaften einer Person oder Sache aufzählen.“ Nun schreibe ich an die Tafel: Glas, Stein, Baum, Reh usf. und verlange in der Stillbeschäftigung die Angabe der Eigenschaften nach dem angeführten Muster. Mit Freude wird eine solche Aufgabe gelöst; das ist schon halber Erfolg, es ist fruchtbare, selbständige Arbeit. Ich entbehre ganz die Regel vom zusammengezogenen Satz. Unser Stundenplan zeigt heute „Turnen 2—3“. — Der Turnplatz vor der Schule ist verschneit. Turnen können wir nicht, aber ein Schneemann läßt sich machen I Mit Jubel vernehmen es die Kleinen! Die Glocke läutet „Schluß“, — der Schneemann ist fertig, um nächsten Mittag in der Sonne zu sterben. — Das gibt Anlaß, Selbsterlebtes niederzuschreiben. Nach entsprechender Vorbereitung ist der Aufsatz für die nächste Stillübung fertig: „Gestern bauten wir einen großen Schneemann. Wir rollten vorerst eine große Schneekugel. Auf diese setzten wir dann eine kleinere Kugel. Endlich rollten wir den Kopf. Zwei Kohlenstücke waren die Augen. Zwischen diese steckten wir einen Topfhenkel. Das war die Nase. Unter die Nase gaben wir einen Kamm. Das waren die Zähne. Der Schneemann sah schrecklich aus. Heute Mittag kam die warme Sonne hervor. Da ist unser armer Schneemann gestorben.“ — Selbsterlebtes niederzuschreiben ist für Kinder eine Lust, mit Jubel wird die Aufgabe gelöst, du klagst nicht mehr, lieber Kollege, über Störungen während der Stillbeschäftigung und des schönen Erfolges bist du sicher. — (Schluß folgt.) Die ttlecbselrede. Während der Ferien findet so mancher Zeit, sich den Fragen in der Wechselrede mit Eifer zuzuwenden ; da überdies das Resümee am Ende des Schuljahres geradezu zur Überlegung drängt, so ergibt sich das Bedürfnis, zu den Reformbestrebungen Stellung zu nehmen. Aus diesem Grunde werden im folgenden einerseits jene Themen der Wechselrede, die noch nicht abgeschlossen sind, in Erinnerung gebracht, anderseits neue Fragen ausgestellt, auf daß sich aus der Zahl derselben jeder das herausgreife, was seinen Geist gerade beschäftigt und durch ihn geklärt werden könnte. a) Ara gen, die demnächst zum Abschlüsse gelangen; 15. Frage: Was ist an der bestehenden Lehrerbildung zu ändern? 16. Frage: Schulsparkassen oder nicht? 17. Frage: Soll das Ausfällen von Blanketten verschiedenster Art im Unterrichte betrieben werden oder nicht? 18. Frage: Soll der Lehrer mit seiner Klasse aufsteigen oder mehrere Jahre in derselben Klasse bleiben? 19. Frage: Militärisches Turnen in der Volksschule oder nicht? 1775 b) Krage», über die die Wechsclredc sortläuft, vczw. beginnt: 20. Frage: Sollen wir in der Elementarklasse mit dem Schreiblescn, mit dem Lesen allein oder mit dem Schreiben allein beginnen? (Einführnngsbcricht auf S. 1708 der „Blätter", Folge 89.) 21. Frage: In welcher Hinsicht soll der Lehrer zur Abwehr gerüstet sein? (Einsührungs-berichte auf S. 1707, 1708, 1725, 1726.) 22. Frage: Gaukonferenzen oder Bezirkslehrerkonferenzen? (Es handelt sich darum, eine Entscheidung zu treffen, ob es vorteilhafter wäre, die alljährlich stattfindenden Bezirkslehrerkonferenzen zeitgemäß zu gestalten oder an ihrer Stelle Lchrerberatungen nach Landschaftsgebieten (Bodenständiger Unterricht!) einzuführen, ans daß die Sonderverhältnisse der natürlichen Schulkreise eingehend besprochen werden und im Hinblicke auf die geringe Zahl von Konferenzteilnehmern positive Ergebnisse abfallen. Von drei zu drei Jahren könnte sodann die übliche Gesamtkonferenz aller Lehrer des Bezirkes noch immer ins Werk gesetzt werden.) 23. Frage: Soll eine Vermehrung der Titel (Lehramtskandidat, provisorischer Lehrer, Lehrer, Oberlehrer, leitender Oberlehrer, bezw. Schulleiter) angestrebt werden oder nicht? (Vorbericht auf S. 1714 und 1715.) 24. Frage: Die Lehrbefähigungsprüfung daheim oder in der Stadt? (Eiuführungsbericht auf S. 1345 und 1346, Folge 77.) 25. Frage: Soll der Unterricht für alle Schüler znr gleichen Zeit beginnen? (In Württemberg ist es mancherorts üblich, daß beispielsweise um 8 Uhr morgens bloß die Obergruppe zur Schule kommt; um 9 Uhr erscheinen die Schüler der Mittelstufe, so daß der Unterricht in dieser Zeit zwei Abteilungen betrifft; erst um 10 Uhr rücken die Elementarschüler an. Inzwischen sind die oberen Abteilungen mit Stillbeschästignngen versehen und es kann sich der Lehrer nun fast ausschließlich den Kleinen zuwenden. Wie stellen sich die Leser der „Blätter" zu dieser Einführung? Vorteile, Nachteile!) Unser Garten im Juli. Wenn auch während der heißen Stunden des Tages die Arbeit im Garten nicht besonders angenehm ist, so müssen doch morgens und abends die meisten Arbeiten des vorigen Monats fortgesetzt werden. Man vernachlässige nicht die Rasenpficge, verpflanze, behacke, häufele an, jäte, begieße. Alles ist unkrautrein zu erhalten, auch die Wege; der Garten muß immer ein gefälliges Äußere behalten. Reichliches Bewässern ist jetzt an der Tagesordnung, wenn irgend möglich, mit abgestandenem Regenwasser, und zwar abends, nur für Gurken ist es besser morgens; bei Gurken sollen die Stengel vom Wasser verschont bleiben, also mit der Dille der Kanne vorsichtig gießen. Flüssige Düngung ungefähr zweimal wöchentlich, nicht nur Gurken, sondern auch Kraut, Kohl, Kohlrabi mit Jauche (Gülle) düngen, am besten nach oder während eines Regens. Sellerie dünge man besonders reichlich und häufig, schneide alle Seitenwurzeln ab, nachdem man ringsum genügend Erde entfernte, auch können herabhängende und sich spaltende Blätter entfernt werden. Die Haupttriebkraft der Natur, die sich im Juli und August zeigt, muß nicht nur ausgenutzt, sondern kräftig unterstützt werden, wenn eine reiche Ernte erzielt werden soll. Abgetragene, frisch umgegrabene Beete, die man mit fertiger Komposterde verbessern kann, sind nochmals zu bepflanzen. Pflanzen kann man noch Kohl, Kohlrabi, späten Blumenkohl, Porree, Salat; diese Pflanzungen müssen aber wegen der warmen Witterung feuchter wie die bisherigen gehalten werden. Zu säen sind noch Winterrettich, Salat, Herbstrüben, Winter-Endivien; Buschbohnen nochmals legen. Kürbisranken kürzen, nur eine oder einige Früchte belassen. Perlzwiebeln aus der Erde, sobald das Kraut gelb geworden, sie dürfen nicht wieder zu keimen beginnen. An Tomaten sind übeiflüssige Triebe und Blätter zu entfernen, die Hauptkraft muß für Blüten und Früchte Verwendung finden. Erdbeeren sind wiederholt abzuranken, man schont nur die kräftigen Ausläufer, wenn man Neupflanzungen im August beabsichtigt. Abgetragene, über vier Jahre alte Erdbeerstöcke werden entfernt, der Boden wird umgegraben, gedüngt und mit Wintergemüse bepflanzt. Aufbinden der Schlingpflanzen und hochwachsenden Blüten- und Blattpflanzen nicht versäumen. Wilden Wein entspitzen, um eine recht dichte Laubdecke zu erzielen. Auf Teppichbeeten zu üppig wachsende Pflanzen zurückschneiden oder niederharken und die einzelnen Farben oder Muster auseinander halten. Nelkensenken gelingt in diesem Monat in der Regel am besten. Zweijährige Blumenpflanzen (sogen. Biennen) können gesät werden, ebenso für Topfkultur: Alpenveilchen, Cinerarien, chinesische Primeln, Reseda. Fertige Sämlinge von Lack, 1776 Winterlevkojen, usw. werden ins freie Land gepflanzt. Von den meisten Topfgewächsen können noch Stecklinge gemacht werden, so von Verbenen, Heliotrop (Vanille), Fuchsien, Oleander, Myrthe, Laurus tinus; am besten bis sie angewachsen sind unter Glas gehalten, Pelargonien-Stecklinge gedeihen dagegen unter Glas nicht gut. Zu verpflanzen resp. umzusetzen sind jetzt Cyclamen (Alpenveilchen), Calla (Aronsstab), Azaleen. Die Topfpflanzen müssen an heißen Tagen reichlich gegossen und gespritzt, vor greller Sonne geschützt werden. Abgeblühte Blumen, besonders die Rosen, sind sofort abzuschneiden. Die Kronen der hochstämmigen Rosen müssen immer licht erhalten werden, querwachsende Zweige sind zu entfernen, besonders aber müssen alle schwächlichen und krankhaften Triebe weg. Abgeblühte Zweige sind auf ein nach außen stehendes kräftiges Auge scharf zurückzuschneiden. Auch sonst ist fleißig auszulichten und zu putzen in den Sträuchern und Hecken. Buchseinfassungen jetzt schneiden. Es wird nun auf das schlafende Auge okuliert, hauptsächlich betrifft dies die Rosen; in der zweiten Hälfte Prunus, Ahorn, Flieder, Weißdorn, Kirschen, Birnen, Zwetschen, Pflaumen. Die Äpfel erst im August. Die Rinde löst besonders gut nach einem warmen durchdringenden Regen. Unausgesetzt größte Aufmerksamkeit auf das Ungeziefer im Garten. Kohlweißlinge ohne Gnaden vernichten, die gelben Eierhäufchen sitzen an der Unterseite der Kohlblätter usw. Es kommen jetzt noch die Hornissen, Wespen, Ohrwürmer dazu, die man vertilgen muß. Insekten- und Wespen-Fang-gläser aufhängen, Ohrwürmer in Strohbündeln, Blumentöpfen, Papierdüten, auf die Pflanzenstäbe und Pfähle gestülpt, fangen. Obstbäume entspitzen (pinzieren), Spaliere aufbinden, Sommerschnitt (Grünschnitt) fortsetzen. Kirschen pfückt man des Morgens und bei trockenem Wetter. Nach der Ernte können die Kirschbäume sofort gedüngt, gereinigt und gefahrlos von überflüssigem Astwerk befreit werden. Beerenobst wird nach der Ernte geharkt und mit Jauche gedüngt. Fallobst täglich auflesen und vernichten, oder auch den Schweinen füttern, was nicht in der Küche Verwendung finden kann. So gibt es immer noch Arbeit in Hülle und Fülle, die aber gewürzt wird durch die Freude am Gedeihen und den reichen Ertrag, den bereits verschiedene unserer Pfleglinge liefern. J. C. Schmidt. Briefkasten. Die Erinnerung an die Schulschlußfeier schimmert ans längstvergangenen Tagen wie Sonnenglanz herüber und weckt Gefühle innigster Freude. Mitten in den seligen Träumen seh' ich die Gestalt des Lehrers, des guten Mannes, der uns den frohen Tag bereitet. Welch festliche Stimmung ist in das Schulhaus cingezogen, welche Weihe liegt in seinen Räumen! Wir sind uns ihrer bewußt, als wäre das Fest des Schuljahrschlusses gestern gewesen. Keines der vielen Bilder hat im Verlaufe seine Farbe so frisch bewahrt wie dieses und doch sind wir so grausam, das unseren Kleinen vorzuenthalten, was uns nach Jahren als Gedanke noch sosehr beglückt. Hat unsere Jugend nicht ein Anrecht darauf, gleich uns an dieser schönen Freude teilzunehmen? Gewiß! Macht doch der Schulpoesie wieder die Bahn frei und gestaltet den Tag des Schulschlusses zu einem Festtage im wahrsten Sinne des Wortes! Ihr werdet Euch im Herzen der Kleinen ein Plätzchen sichern und manchem der Großen aufrichtige Wertschätzung für die Schule abringen. Sind Prämien nötig, Prüfungen und Paradcpferdchen? Keineswegs! Ein paar frische Lieder, insbesondere solche im Volkston, einige Rezitationen, eine Ansprache des Lehrers, in der der Verlauf des Schuljahres gekennzeichnet wird, die Zeugnisverteilnng unter besonderer Namhaftmachung der Vorzugsschüler, ein Ausblick aus das kommende Schuljahr, ein Wort an den Kaiser, die Volkshymne — und das Programm ist erschöpft. Für dasselbe braucht es keiner langwierigen Vorbereitungen; in einigen Tagen ist alles besorgt. Die Schulschlußfeier ist öffentlich; sie soll den Geist, der in dem Hause der Bildung waltet, hinaus ins Volk tragen, um dort den Fortschritt zu beleben und die Widersacher zu bannen. Legt Blumengewinde um das Tor, ehe Ihr es verschließt; der trockene Zweig wird Früchte tragen. — Lehrer H. U. in K.: Ihr Brief zeigt ein rührend-schönes Bild von Kindesliebe. Sie schreiben: „Ein aufopferndes, vom Geschick bis an die letzten Lebenstage gefoltertes Mutterherz ruht nun im heimatlichen Grunde. Ich war ihr und sie mir immer alles, zwölf Jahre habe ich für sie gesorgt; diese Sorgen sind mir zur zweiten Natur geworden. Sic haben viel Kraft erfordert, aber meine Kräfte wurden dadurch gestählt. Es kommt alles herein und wie der Prophet sagt: Die Schuldenlast einer Mutter gegenüber ist nicht abzutragen. Danke ich ihr doch alles: meinen ganzen Menschen!" Für so manchen eine Mahnung, der in glücklichen Tagen des alten Mütterleins vergißt. Wie glücklich ist doch der, der nach der Arbeit des Jahres seinen Wanderstab zur Heimat lenkt und dort sein Unglück in eine Mutterbrust versenken, seine Freude im Aug' der Mutter sehen kann! — Nach Spakato: Ihre am 14. April aufgegebene Karte erreichte mich am 1. Juni. Ja, die schnelle Orientpost! — Nach Lovrana: Herzlichen Gegengruß! — Schilt. W. A. in H.: Als Mittel gegen Ihre seelische De- 1777 Pression empfehle ich Ihnen M. Möllers Ausspruch: „Die Arbeit ist der beste Arzt für den Schmerz. In Kummer oder Enttäuschung arbeite angestrengt, und Du wirst es selbst erfahren." — Oberlehrer L. H. in W.: Die Lehrerschaft hat in die Wahlbewegung krästig eingegriffen. Wenn die Wirkung noch nicht den Wünschen entspricht, so soll uns das keineswegs entmutigen. Der Anfang kann noch nicht vollends das Ende zeigen. — Krl. W. Zi. in H.: Sehnen Sie sich nicht nach einem Posten in fernen LändernI Wer tüchtig ist, kann früher oder später auch in der Heimat ein Plätzchen finden. — Zirk. A. L. in : Nur keene Angst nich! Das ist noch nicht „gefährliche Sexualpädagogik", wenn man die Bestäubung der Pflanzen bespricht. Das Kind denkt ja nicht so weit wie die Großen. — Kachkehrerin J. W. in H.: „Vom Schülerausflugei" Bedeutet das die Antwort auf den Eingang zum Briefkasten in F. 88 ? Wenn der Aufruf gewirkt hat, so soll es mich freuen. — Oberlehrer A. S. in L.: Ach nein; die Sonnenkur kann sich jeder daheim beschaffen; da braucht es keine Anstaltsbehandlung. Suchen Sie sich im Walde ein stilles Plätzchen und kneipen Sie dort Luft, Licht und Sonne! — Jlcdakteur K. A. in Petersburg: Eine pädagogische Verbindung ist mir willkommen; nur schade, daß sie nicht persönlich sein kann! — A. L. in H.: Im Sommer ist das Klima in Lussinpiccolo für uns Nordländer unerträglich. Begeben Sie sich nach Lovrana oder nach Porto rö! — Oberlehrer K. Z. in A.; Die Treffsingfibel von Souöek in Brandau (B.) zeichnet einen Weg vor, der zwischen Gehörsingeu und Notenklauben hindurchführt. — Wczirksschukiiffpelilor H. A. in W.: Das Meer birgt Wunderkräfte; cs wird Heil ins Hans bringen. — Schilt. A. S. in W.: Besten Dank für den köstlichen Schulhumor! Weitere Rationen erwünscht. — Overschnlrat Sr. H'. in S.: Baugs Bild war in meiner Seele so frisch, daß der Stift von selbst über die Fläche fuhr. Wenn man jemanden schätzt, so fällt es nicht schwer, ihn zu zeichne». — Jiachlchrer A. K. in A.: Die Reklame macht eine Zeitung nicht besser. Die gute Meinung kommt daher nicht zur Durchführung. — „Orient": Die Schulen sind durchwegs Privatschulen. Allein man bezieht so viel, daß man sich ein Kapitälchen anlegen oder sich hoch versichern kan». Näheres teilen die Konsulate mit. — Lehrer Hh. A. in A.: Eine ausführliche Anleitung, betreffend die 3. Fachgruppe, wird demnächst mitgeteilt werden. — Lehrer M. L.: Die eingesendcten „Gedankensplitter" sind nicht neu, nicht originell. — „Mergschute": Ihrem Ansuchen wurde entsprochen. — Direktor L. W. in W.; Sobald ich vollends genesen bin, werde ich Ihre Anstalt besuchen und sodann einen ausführlichen Bericht liefern. — Glückliche Acrient Wer flügge ist, säume nicht, sondern ziehe über Land; wer sich müde fühlt, ruhe im Schatten des Waldes oder im Odem des Meeres! Kleine Mitteilungen. 270.) Zuviel Höflichkeit. In einem Dorfe im Thüringer Wald ist der Herr Schulrat angekommen und hält Revision. Und die bringt dem Herrn Lehrer gar kein Lob ein. Bor allem hat der Schulgewaltige eines als recht mangelhaft empfunden, das ist die zu geringe Höflichkeit der dörflichen Schüler, und er ermahnt den Herrn Lehrer, auf die Pflege dieser löblichen Eigenschaft mehr denn je Gewicht zu legen. So gezieme es sich beispielsweise, daß die Kinder den Antworten auf seine Fragen stets die Worte „Herr Schulrat" beifügen. Der Lehrer versprach, hier Wandel zu schaffen, und bei der nächsten Revision konnte der Herr Schulrat konstatieren, daß seine Mahnung Früchte getragen hatte. Schon in der ersten Prüfungsstunde, beim Religionsunterricht, passierten dadurch einige lustige Frage- und Antwortspiele. Bei der Erzählung vom Sündcnfalle fragte der Gestrenge: „Mit welchen Strafworte» wandte sich Gott an Adam?" Antwort: „Die Erde sei verflucht um deinetwillen, Herr Schulrat!" Zweite Frage: „Was sprach Gott zur Schlange?" Antwort: „Auf deinem Bauche sollst du kriechen, Herr Schulrat!" Da wandte sich der Herr Schulrat an einen anderen Schüler und fragte diesen nach dem Schluffe der Strafrede. Und es ward ihm folgende Antwort: „Du sollst Staub fressen dein Leben lang, Herr Schulrat!" Da empfahl sich der Herr Schulrat schleunigst, vor so viel Höflichkeit bangte ihm. 271.) Kcrbflreise lull nach dem Süden. Sonderzug ab Bischoshofen nach Triest, ab Triest per Separatdampfer nach Pola, Fiume (Abbazia) Zara, Spalato, Lussin, Venedig, Triest. Fahrpreis 130 K. Reise-bauet 7 Tage. Reisen bildet; das ist eine Tatsache, welcher Engländer, Franzosen und Amerikaner schon vor Dezennien huldigten. Wir Deutschösterreicher waren bis vor Kurzem im Reisepublikum an fremden Kulturstätten nur durch unsere Hochfinanz sowie Künstler vertreten. Seit einigen Jahren ist nun erfreulicherweise die Reiselust auch im sogenannten Mittelstände erwacht. Es haben sich zu diesem Zwecke Reisegesellschaften gegründet, um Studien- und Vergnügungsreisen zu billigerem Preise zu ermöglichen. Zu diesen Unternehmungen gehört seit vier Jahren das Reisekomitee B'hofen des österr. Touristenklubs, welches bereits recht gelungene Reisen zu verzeichnen hat. So war selbes vor zwei Jahren mit nahezu 260 Teilnehmern an der Adria (Triest, Venedig, Lussin, Pola). Im vorigen Herbste hatte selbes eine Schweizerreise mit bestem Er-folge und zur vollsten Zufriedenheit aller Teilnehmer zu vermerken. Auch die heurige Südlandreise ist schon in jeder Beziehung als gesichert zu betrachten, was in erster Linie den äußerst vorteilhaften Bedingungen, unter welchen dieselbe vor sich geht, zuzuschreiben ist. In den oben angegebenen Fahrpreis ist mit inbegriffen: Eisenbahnsahrt, Schiffahrt, Nächtigung, erstklassige Verpflegung durch Wicnerküche, Besichtigungskosten, Trinkgelder. Jeder Teilnehmer ist mit 1000 K lebensversichert. Die Abreise erfolgt Sonntag den 3. September 1911 um 7 Uhr abends ab B'hofen mit Sonderzug über die neue Tauernbahn (Karawanken-und Wocheiuerlinie)- nach Triest, woselbst der bereitstehende Salondampfer bestiegen und das erste Frühstück eingenommen wird. Die Seereise wird auf einem erstklassigen Dampfer (Typ Styria) gemacht, welcher mit allem modernen Komfort ausgestattet ist; es steht derselbe jedem Teilnehmer von oben bis unten zur Verfügung. Auf Deck konzertiert mährend der Fahrt die rühmlichst bekannte Schladminger Bürgerkapelle, während das Streichorchester und „D'Dachstciner Steirerjodler" im Musiksalon für abendliche Gemütlichkeit sorgen werden. Sängerchor und Humoristen an Bord. Es kann sich jeder Teilnehmer an Bord häuslich einrichten, da die Mahlzeiten sowie Nächtlgungen während der ganzen Reise auf dem Schiffe stattfinden. Es ist dies zu begrüßen, da dadurch unnütze Zeitvergeudung vermieden wird, und sich jedermann voll und ganz der Besichtigung der großen Kunstschütze, welche da unten zu finden sind, widmen kann. Näheres über die Punkte, welche berührt werden, sowie über die Reise selbst besagen die Prospekte genau, welche beim Reisckomitee in Bischofhosen erhältlich sind. Die Rückreise erfolgt aufgelöst ab Triest mit 30 tägiger Gültigkeit der Fahrkarten und eventueller Fahrtunterbrechung. Karl Kriechbau me r. 272.) Hine kcljrersreundkiche Gemeinde. Dem Herrn Oberlehrer F. Teichmeister in Unzmarkt wurde der Direktortitel verliehen. Diese Auszeichnung nahm die Gemeinde mit folgender, zur öffentlichen Kenntnis gebrachten „Danksagung" entgegen: „Der Gefertigte als Bürgermeister erlaubt sich im Namen der Gemeinde, des Ortsschulrates, der Feuerwehr, der Schulkinder und der Bevölkerung unseres Ortes, die Freude öffentlich zum Ausdruck zu bringen, daß sich der Herr Minister für Kultus und Unterricht veranlaßt fühlte, unseren verdienstvollen Oberleher Herrn Franz Teichmeister zum Schuldirektor zu ernennen. Wir anerkennen die Verdienste unseres Herrn Oberlehrers und möchten nur wünschen, daß der fleißige Schulmann noch lange Jahre auch als Direktor zum Wohle der hiesigen Schuljugend und Bevölkerung wirken möge. Wir beglückwünschen Herrn Oberlehrer Franz Teichmeister zu der hohen Auszeichnung und bitten ihn, sein ferneres Wohlwollen uns nicht zu entziehen. Unzmarkt, 13. Mai 1911. Der Bürgermeister: Hafner." 273.) Gedankensplitter. 1. Illusionen zu verlieren, ist nicht so traurig, wie keine zu verlieren haben. — 2. Der soll die Jugend nicht lehren, der nicht von ihr lernen kann. (Meggendorfer Flieg.) — 3. Wir gönnen euch ja gerne das Banale! Doch bitten wir uns aus das eine nur: Beruft euch doch nicht stets aus die Natur — Gerade sie führt uns zum Ideale! (Aus den „Flieg. Blättern".) 274.) Dem Schnessschassendcn ins Stammliuch: „Behaglich schafft der Dilettant, Die Arbeit fliegt ihm von der Hand, Und ist sie endlich ganz vollbracht, Sieht's aus, als hätt's viel Müh' gemacht. Der Künstler stöhnt und schwitzt und feilt, Tut nichts am Werke übereilt, Doch stellt sich's endlich fertig dar, Jst's, als ob's ein Augenblick gebar." Zeitschrift des allgem. Deutschen Sprachvereines. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule. 15. In einem Lehrerseminar. (2. Teil.) Elemeutarklasse — neueste Methode — dazu in einer Musteranstalt von Sachsen I Also das Höchste, was die Pädagogik kenntI Unsere Aufmerksamkeit läßt sich begreifen. Der Lehrer stand im rüstigsten Mannesalter. Aus dem Knäuel von Schülern reichte er uns die Hand zum Gruße. Ein Ruf — und zerronnen war das schöne Bild; die Schüler hatten sich auf ihre Plätze begeben, der Lehrer war zum Lehrtische emporgestiegen. — Er schlägt den Deckel auf, so daß er nur gerade noch mit dem Kopfe darüber hinausragt. Sodann läßt er hinter der Kulisse zwei Dinge nacheinander in die Lade fallen und fragt: Wie klang der zweite Gegenstand? Klang er hell oder dumpf? Wird er hart oder weich sein? Jetzt lasse ich ihn rollen. Wie muß er sein, weil er rollt? — Da habe ich etwas im Korbe verborgen. Warum könnt ihr es nicht sehen? (Durch Papier verdeckt.) Warum könnt ihr es nicht hören? Warum nicht riechen? (Zu weit entfernt.) Schließt die Augen, ich werde es euch riechen lassen. (Der Lehrer geht durch die Bankreihen.) Wie riecht es? (Angenehm, süß.) Was mag es sein? (Birne.) — Steht aufI Augen zu! Häude auf den Rücken! Ich lege vor jeden eine Birne. Fühlt sie an und hierauf den Rock! Wie ist die Birne? (Kalt, glatt.) Nehmt nun die Kugel aus einer Schachtel und gebt an, welcher Gegenstand schwerer ist! Wo habe ich die Birne gekauft? Was hat die Verkäuferin getan, als ich Birnen verlangte? (Abgewogen.) Wir werden die Birne wägen. (Die Schüler sehen dem Wägen zu; es handelt sich natürlich nur um den Vorgang beim Wägen.) Die Ausdrücke „Wagschale" und „Gewichtsschale" fallen ab. Vergleichsweise werden auch andere Früchte gewogen. — „Nehmt in die eine Hand die Birne, in die andere die Kugel I Hände zurück I Welcher Gegenstand ist ganz rund? Die Birne ist also nur „rundlich". — Laßt beide Dinge rollen! Welches kommt früher an? Warum rollt die Kugel schneller? Wo ist die Birne nicht ganz rund? Was be-sindet sich dort? (Stiel.) Wozu braucht sie ihn?" Mit der letzten Frage begann die biologische Betrachtungsweise, die uns nicht unbekannt ist. Gänzlich fremd ist jedoch in unseren Schulen die Anschaulichkeit mit Rücksicht auf Klang, Anfühlen, Riechen und Schmecken. Noch immer gilt als Erwerbshilfe fast durchwegs der Gesichtssinn, während gerade bei einem Gegenstände, wie es die Birne ist, in erster Linie der Geruch und der Geschmack maßgebend sind. Wir dürfen nicht vergessen, daß jeder Sinn sein Spezi-fikum hat und daher keiner überflüssig ist; sonst müßte er ja nach dem biologischen Gesetze der Arbeit verkümmern. Alles, was ohne Funktion ist, wird im Laufe der Zeiten ausgeschaltet. Nun sind aber die Organe für Geruch, Geschmack und Tastsinn am menschlichen Körper vorhanden und dazu noch in ganz hervorragendem Maße ausgebildet; also müssen sie zu bedeutenden Funktionen berufen sein. Ist hinwiederum dies der Fall, so darf die Pädagogik nicht achtlos vorübergehen, sofern sie natürlich sein will und ihr ganzes Werk auf der Geistesbiologie aufbaut. Das Beispiel „Birne" legt deutlich klar, daß hier der Gesichtssinn keineswegs die Hauptrolle spielt; denn will ich von diesem Gegenstände eine inhaltsvolle, spezifische Anschauung bewerkstelligen, bezw. eine Vorstellung schaffen, so werde ich zunächst nicht die Form ins Auge fassen, sondern das, was im Haushalte der Natur mit Bezug auf die Birne vor allem maßgebend erscheint, nämlich den Geschmack. Diesem fällt hier die Hauptrolle zu; er ist daher die wichtigste Komponente für den Gesamteindruck „Birne". Würde mit dem Verzehren der Frucht nicht die Möglichkeit benommen worden sein, den Gegenstand mit den übrigen Sinnen zu prüfen, es hätte der Lehrer den Geschmacksinn an die Spitze stellen müssen. So ließ er ihn als letzte Empfindung folgen, wohl als die angenehmste, nachdem die Birne in Ton modelliert worden war. Bei der Übertragung der Form kam erst der Gesichtssinn so recht in Tätigkeit und zwar ohne das Geleite des üblichen Schwalls von Worten. Da es galt, die Birne aus Ton richtig darzustellen, war das Auge gezwungen, die Form in allen Teilen scharf zu beobachten. — Verfolgen wir nun das Verfahren des Lehrers in der Elementarklasse des Lehrerseminars zu Dresden, so ergibt sich im weiteren folgende theoretische Grundlegung: Bei jeder Sinnesempfindung werden immer zwei Gegenstände verglichen, die entgegengesetzte Wahrnehmungen liefern. Der Lehrer ließ einerseits eine Glaskugel, anderseits die Birne fallen. Daraus ergaben sich die Ausdrücke „hell" und „dumpf". Der Gegensatz grenzt also scharf ab. Es fragt sich nun, ist bei dem Dinge „Birne" die Gehörsempfindung unbedingt notwendig? Darauf die allgemeine Antwort: Jeder Gegenstand soll womöglich mit allen Sinnen erfaßt werden. Je vielseitiger die Empfindungen sind, desto klarer und haltbarer wird die Vorstellung sein. Wenden wir die Sache nach der Seite der „biologischen Psychologie", ein Ausdruck, der noch nicht allenthalben geläufig ist, hin, so erscheint auch hier die Klangwirkung berechtigt, denn gar oft kommt es im Leben vor, daß der Mensch Früchte nach dem Gehöre unterscheiden soll. Somit liefert die erste Betrachtungsstufe unseres Kollegen eine Hilfe für die Schaffung der Anschauung und gleichzeitig ein Merkmal, das im Leben als notwendig erscheint. — Das Rollen der beiden Gegenstände führte zur Verknüpfung zwischen Gehörs- und Gesichtsempfindung, ein Moment, das im Unterrichte noch vielfach außeracht gelassen wird. Sowie wir beim Erwerbe von Vorstellungen auf die Assoziation derselben Gewicht legen, um eine durch die andere zu stützen und das Bewußtsein zu vereinheitlichen, ebenso müssen wir auch die Sinnesempfindungen aneinanderschließen und als gegenseitige Kontrolle auffassen. — Der Geruchssinn 1780 ist bei den Menschen infolge gesellschaftlicher Regeln arg zurückgedrängt worden; doch mit Unrecht. Betrachten wir nur die Tiere! Alles, was genossen werden soll, wird zuvor beschnuppert, denn Geruch und Geschmack sind sowohl örtlich, als auch in ihrem Wesen und ihrer Bedeutung eng verknüpft. Was nun die Natur so offenkundig genähert hatte, sollten Menschen nicht trennen. Ich wette, daß nicht in zehn Schulen von tausend bei der Schaffung von Anschauungen des Geruchssinnes gedacht wird. Wozu hat nun der Mensch eine Nase, bezw. in derselben empfindliche Schleimhäute? Und weiter: Kann die biologische Pädagogik sich des Instrumentes entschlagen, das im Leben von Bedeutung ist? Läßt sich das Psychische vom Physischen trennen, da es ftch doch bei allem vornehmlich um die Selbsterhaltung des Individuums handelt? Geht nicht alles Denken ursprünglich nur auf diesen Endzweck aus? Diese Fragen rütteln an unserem einseitigen Anschaulichkeitssysteme und führen zu neuen Betrachtungsweisen. Nun gar der Tastsinn! Er korrespondiert unmittelbar mit dem Gesichtssinne. Was das Auge nur perspektivisch, als Belichtung und Beschattung, sieht, führt er ins Körperliche über. Schaltete man ihn aus, so wären unsere Vorstellungen von Gegenständen mit der Tiefenausdehnung sowie Bilder ans dem Papier, d. i. flächenhaft. Erst der Tastsinn erklärt den Schattenunterschied als dritte Dimension. Daraus ergibt sich seine Bedeutung im Anschauungsunterrichte. Wird ihr entsprochen? In den wenigsten Schulen. Und doch soll die Regel gelten: Alle Körper müssen im Anschauungsunterrichte betastet werden. Der Anitsgenoffe in der Übnngs-schnle des Seminars wollte mit dem Betasten nicht allein die Tiesenvorstellnng erzielen, sondern auch jene von der Oberfläche und der Temperatur des Gegenstandes. Somit fiel dem Tastsinn eine dreifache Aufgabe zu. Insbesondere jene bezüglich der Oberfläche spielt in der biologischen Psychologie eine bedeutende Rolle. Man denke bloß an das Erkennen von Gegenständen im Finstern! — Das Gewicht! Auch daran wird so mancher Elementarlehrer nicht gedacht haben. Kaum 10 % aller Erwachsenen werden angeben können, wieviel Gramm eine mittelgroße Birne wiegt. Und doch ist das Gewicht im Leben von Belang. Überdies trägt es zum Vorstellungsinhalte wesentlich bei. — Die Bedeutung des Befühlend und Abwägens wird umsomehr gewürdigt werden müssen, als ja erwiesenermaßen „mehr als die Hälfte des Gehirnes das Zentrum des Tast- und Muskelsinnes ist." Darf nun im Unterrichte ein Sinn, dem eine so große Kraftquelle zur Verfügung steht, unbeachtet gelassen werden? — Wenn wir das obige Verfahren überblicken, so weist es zunächst auf die allseitige Betrachtung der Gegenstände; dabei verlangt es ein besonderes Hervorheben jenes Merkmales, das für den Gegenstand charakteristisch ist, bezw. die intensive Wahrnehmung durch jenen Sinn, der das Typische des in die Vorstellung überführenden Bildes ausmacht. Wird darob sonderlich viel Zeit aufgewendet? Nein! Da das umständliche Beschreiben und Zergliedern entfällt, kommt man rascher an das Ziel als bei unserer üblichen „Anschauungs"-Methode. Weil jeder Ge- genstand mit Rücksicht auf seine Eigenart anders zu behandeln ist, so wirkt das Verfahren belebend auf Schüler und Lehrer; dieser ist nun gezwungen, von der Schablone abzugehen und den Unterrichtsstoff individuell zu gestalten. Was bisnun zum geistlosen Mechanismus ansartete, weil es rezeptenmäßig behandelt wurde, wird zur tiefgehenden Geistesarbeit, zum Labsal für den Lehrer der Kleinen. — Unser Kollege zu D. war nicht nur im Anschauungsunterrichte, sondern auch im Schreiblesen ein Moderner. Das „p" wurde nicht breit und lang vom Pudel oder von der Pappel oder der Puppe herababstrahiert, sondern flog mit eiuemmale in die Schülerschar. „Lippen fest schließen! Losplatzen und Arme vvrstvßen!" Ohneweiters war das steinharte „p" zur Stelle. Nochmals, nochmals und noch einmal! Das war ein Pusten! — „Jetzt dasselbe und den Mund hernach aufreißen I" Was gab das? „pa"! „Nun wieder losplatzen und darauf den Mund runden! (po) Jetzt den Mund ausbreiten I (pe) Jetzt aber zusammenziehen I" (pn) Der Lehrer zeigte die Mundstellung vor. — Vergleichen wir diesen Vorgang der Lautgewinnnng mit dem gebräuchlichen, der auf analytisch-synthetischem Wege den Laut vom Nvrmalwvrte gewinnt, so ergibt sich zunächst, daß letztere Methode geradezu widersinnig ist, weil sie die Elemente einem unsicheren Ganzen entnimmt. Sprechen denn unsere Anfänger lautrichtig? Kann ihnen durch Vorsprechen ohneweiters ein Komplex von Lauten, die bisher unklar gebildet wurden, in der richtigen Aussprache beigebracht werden u. zw. derart, daß nun der Laut als Muster gelten soll? Nichts von alledem! So ich hingegen auf dem natürlichen Wege der Lautbildung zu dem Elemente komme, kann es nicht ungleichartig und verunstaltet ausfallen, weil ja die verlangte Muudstellung keine andere Aussprache zuläßt. Der Schüler weiß nicht, daß das durch das Aufreißen des Mundes gewonnene „a" jenes ist, das er im „Ast" ausspricht; sonst würde er es sogleich nach „0" hinüberziehen und statt „a" ein „ao" sprechen. Alles Donnern siegen die Trübung wäre vergeblich, liegt doch der Dialekttvn im Ohre. — Weiter: In der Regel werben die Lautverbindungen, insbesondere die schwierigeren, erst dann eingeübt, wenn sie im Druck erscheinen. Da soll das Kind gleichzeitig lesen und zusammenlauten lernen I Das ist doch wieder einmal ganz und gar gegen Comenius. Zunächst muß das Phonetische gesichert sein; dann erst kann die Darstellung durch Druck und Schrift hinzutreten. Dessen war der Meister zu D. eingedenk. Er ging in der Lantkvmbination noch weiter. In einer Viertelstunde hatte er mit seiner natürlichen Methode mehr erobert, als wir mit unserer Kan-didateumauier in zwei Stunden erarbeiten. — Die Fibel war diesem Fassen mit einem Griff angepaßt. Auf der ersten Seite standen alle fünf Reinlaute in Reih und Glied. Sie bildeten also eine einzige Lektion. Vier Wochen Gewinn I Obendrein konnten mit den nunmehr folgenden Mitlauten sogleich mehrere Lautverbindungen dnrchgeführt werden, so daß es an Lesestoff nicht Mangel gab. Dermalen verleitet dieser Mangel zum Auswendiglesen, weil man nicht vom Flecke will, nicht vom Flecke kann, denn patentierte Anleitungen schreiben „Wvchen"pensen vor. Wehe, wenn es einer anders machte! In einer höheren Klasse der Übungsschule wohnten wir einer Gesangslektion bei. Das Thema betraf die Entwicklung der D-Mvllskala. Der Lehrer hob zunächst die Terz heraus, ließ das Intervall üben und ergänzte zu diesem charakteristischen Teil das Fehlende. — In einem Jahrgange der Bildnngsanstalt war Deutsch. Die Zöglinge trugen zu Beginn der Stunde Gedichte vor. Hiebei merkten wir die schöne Aussprache. Bei der grammatikalischen Zergliederung der Lesestücke fiel uns die gründliche Behandlung der Wortbildungslehre auf; wiederholt wurde ins Gotische zurückgegriffen und von da ans die Entwicklung einzelner Formen erörtert. Hierin fehlt es bei uns noch vielfach; darum das mangelnde Sprachverständnis, die Unsicherheit im Gebrauch der Termina. — Im Lesebuche fand ich u. a. auch Reden hervorragender Parlamentarier. Diese Neuerung ist sehr zu begrüßen. Soll der Zögling dereinst als Lehrer gerüstet auf den Plan treten, so muß er jene Stätte achten lernen, von der aus das Staatsgetriebe gelenkt, von der aus die Gesetze ins Reich gesendet werden. Zudem bieten gute Reden ein Muster für zeitgemäßen Stil und schulen im logischen Aufbau der Gedanken. Wieviel Wertvolles bietet bei uns beispielsweise die Debatte über das Reichsvvlksschulgesetz vom Jahre 18691 Warum hat sie in den Lesebüchern unserer Bildungsanstalten keinen Platz gesunden? Sie würde zu idealer Arbeit, zum kraftvollen Eintreten für Volk und Schule entflammen. Selbst in die Lesebücher der Volksschule sollten Abschnitte aus den Reden der Gewaltigen, die im Rate der Reichsvertreter zu des Volkes und des Staates Besten goldene Worte gesprochen. Wenn nur eine der vielen Reden über die Bedeutung der Schule durch das Lesebuch ins Volk dränge, sie wirkte mit ihrer Kraft, weil sie dem Munde des Volksvertreters entquoll. Vom Lehrerseminar in D. zogen ivir mit reicher Beute: Der junge Seminarlehrer, dem die Naturgeschichte zuficl, zeigte uns, wie in der Volksschule ein Blick in den Aufbau der Pflanzen getan werden könne; der Kandidat in der Übungsschulklasse verstand die Auswertung des Bildes; der Elementarlehrer machte uns mit der modernen Behandlungsweise im Anschauungsunterrichte bekannt und keunzeichuete die Phonetik im Dienste der Lautgewinnung; der Gesangslehrer versuchte, in das trockene Nvteusingen einen vernünftigen Lehrgang zu bringen; der Deutschprofessor ivies auf lauttreues Sprechen, auf grundlegende Wortdeutung und Wortentwicklung. Allenthalben gab sich das Streben nach Natürlichkeit und Bodenständigkeit kund. Man war modern, ohne geckenhaft zu sein. Die Methoden stolzierten nicht prahlerisch einher; sie gaben sich durchaus natürlich, einfach, frisch. Das Neue war zum Unterschiede der Reformen, die sonst durch die Laude ziehen, das Simplere, das Ungeschminkte. Kurz und kräftig wie das Männlein, in dessen Händen die Leitung der Anstalt lag, war der methodische Schnitt, das pädagogische Schaffen. Schulhumor. 85.' Wörtlich genommen. Bei der Besprechung des Gedichtes: „Ehre der Arbeit“ von F. v. Freiligrath kamen wir zur Stelle, wo es heißt: „Ehre jeder nassen Stirn hinterm Pfluge. Doch auch dessen, der mit Schädel und mit Hirn hungernd pflügt, sei nicht vergessen.“ — Wen meint Freiligrath damit und wer ist darunter zu verstehen? Denkt einmal nach! Ein allgemeines Schweigen und eine unheimliche Pause folgte dieser meiner Frage. Endlich reckte sich ein beherztes Bürschchen, schnellte die Rechte empor und gab kühn zur Antwort: „Das sein di Ochsn, Herr Lehral“ Eingesendet von Josef Spendier in Unterloibl. 1782 Die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Österreich. 9. Philipp Köhler-Langsdorf f. Ein Lebensbild.1 Von Andr. Preschinsky in Piestina. Der am 10. Jänner d. J. in Langsdorf verstorbene Reichs- und Landtagsabgeordnete Ph. Köhler war eine nicht nur in Hessen, sondern fast in ganz Deutschland bekannte Persönlichkeit. Seine Tätigkeit im Reichstage und im hessischen Landtage, seine frische und oft urwüchsige Stellungnahme zu den verschiedensten Tagesfragen, seine humorvollen, derben und volkstümlichen Reden, die er draußen im Lande hielt, haben ihm im Laufe der Jahre zu einer geradezu populären Persönlichkeit gemacht. Er war ein Volksmann, ein Bauer, wie er sich selbst bezeichnet^ und vertrat daher die Interessen der Landwirtschaft, besonders aber die der bäuerlichen Bevölkerung, mit Zähigkeit, aber auch von Erfolg begleitet. Aber nicht nur etwa für die materiellen Interessen des Landes setzte er seine ganze Persönlichkeit ein, sondern in gleicher Weise auch dann, wenn es galt, allgemeine kulturelle Aufgaben zu lösen, sei es, daß es sich um die Kunst und Wissenschaft, um sanitäre Fragen, um Fragen der Jugenderziehung oder um Heimat und Wohlfahrtspflege auf dem Lande handelte: überall sehen wir Köhler vorandringen. Ja, gerade aus seiner Tätigkeit in dieser Beziehung erkennen wir, daß Köhler eine durchaus ideal angelegte Natur war, daß ihn in seinem Streben höhere geistige Kräfte vorantrieben. Man verkennt den Grundton im Charakter Köhlers vollständig und man tut ihm geradezu Unrecht, wenn man etwa annehmen wollte, daß sein entschiedenes Eintreten für das Land ausschließlich der wirtschaftlichen Förderung desselben galt. Der tiefere Beweggrund war für ihn die innerste Überzeugung, daß die Landwirtschaft die Grundlage und die Zukunft für unser monarchisches Staatswesen sei. Dabei spielte eine nicht geringe Rolle die Überzeugung, daß der germanische Geist unserem Volke erhalten werden müsse, wenn es seine Aufgabe in der Weltgeschichte erfüllen solle. — Das Lebensbild des Verblichenen: Philipp Köhler war am 6. August 1859 zu Langsdorf geboren, wo er auch bis zu seinem Tode als Landwirt wohnte und angesessen war. Er besuchte zuerst die Volksschule zu Langsdorf, dann das „Institut“ in Hungen, später während drei Jahren das Gymnasium in Darmstadt. Von 1874 bis 1883 war er, wie er sich mit Vorliebe nennt, „Bauer in Langsdorf“, von 1883 bis 1895 in Bettenhausen, dann seit 1895 wieder in Langsdorf, als Besitzer des väterlichen Gutes. Im Jahre 1890 gründete er mit Dr. Böckel den mitteldeutschen Bauernverein; seit 1894 war er dessen erster Vorsitzender. Nach der Gründung des Bundes der Landwirte ging dieser später in letzterem auf. Im Jahre 1890 wurde Köhler im Wahlbezirke Butzbach in den hessischen Landtag gewählt. Diese Wahl wurde für ungültig erklärt. Im Jahre 1893 wurde er im Reichstagswahlkreise Gießen in den Reichstag gewählt, ebenso bei der Ersatzwahl 1896 und bei der Neuwahl 1898. Er vertrat daher den Wahlkreis von 1893 bis 1903. In den Landtag wurde er sodann 1893 von Gießen-Land und Hungen-Lich, also doppelt, gewählt. Für letzteres nahm er die Wahl an; dieses Mandat hat er bis zu seinem Tode innegehabt, ln der zweiten Kammer war er von 1905 bis 1908 zweiter Präsident. Im Jahre 1903 wurde er im Reichstagswahlkreis Gießen für die Periode 1903—1907 durch Heyligenstaedt verdrängt, eroberte denselben aber bei dieser Wahl zurück. Auch in seiner Heimatgemeinde hat es ihm an Arbeit und Ämtern nicht gefehlt. So war er von 1897—1906 in Langsdorf Bürgermeister, Ortsgerichtsvorsteher und Standesbeamter. 1 Manche Amtskollegen werden sich vielleicht wundern, einen Nekrolog für einen reichsdeut-schen Abgeordneten an dieser Stelle zu finden. Zur Aufklärung diene folgendes: Philipp Köhler vertrat sein ganzes Leben hindurch in Wort und Schrift die Überzeugung, daß die Volksschulbildung allein für den Bauer nicht genüge, sondern daß der Besuch einer fachlichen Lehranstalt für denselben ebenso unerläßlich sei, wie für den konkurrenzfähigen Geschäftsmann. Jahre hindurch beriet Köhler mit seinem Freunde, dem Hauptlehrer Leidich in Langsdorf, die Frage der Gründung einer ländlichen Fortbildungsschule und als diese darauf zu einer blühenden Unterrichtsstätte sich entwickelte, wurde sie vorbildlich für zahlreiche ähnliche Gründungen im ganzen Hessenlande. Nun trat Köhler mit dem ganzen Feuer seiner hinreißenden Beredsamkeit für die Popularisierung dieser Volkslehranstalten ein, und daß seine Bestrebungen Erfolg hatten, beweist der Umstand, daß heute Hessen das am höchsten entwickelte landwirt. Fortbildungsschulwesen hat. Auch mir und anderen österr. Schulmännern, die in den Jahren 1907, 1908 und die folgenden Jahre zu Studienzwecken in das Deutsche Reich gesandt wurden, hat Köhler wertvolle Winke über den Werdegang des Fortbildungsschulwesens im Hessenlande geboten. Wir erfüllen daher nur eine Dankespflicht, wenn wir uns hier des verdienstvollen Mannes erinnern. Wamprechtsamer. Wenn nun auch der Schwerpunkt in der Tätigkeit Köhlers auf politischem Gebiete lag, so hat die Landwirtschaft doch alle Veranlassung, ihm dankbar zu sein und ihn mit Stolz einen der ihrigen zu nennen. Gerade durch seine politischen Mandate war ihm die Möglichkeit gegeben, seinen Zielen und Bestrebungen den nötigen Nachdruck zu geben. In einer großen Anzahl von Anträgen, sowohl im Reichstag wie Landtag, hat Köhler nicht nur allgemeine Interessen zu fördern gesucht, sondern besonders auch Aufgaben der Landwirtschaft angeregt und schließlich zum Ziele geführt. So ist auch die Errichtung der Landwirtschaftskammer durch einen Antrag von ihm: Die genossenschaftliche Organisation des Bauernstandes im Großherzogtume Hessen betr., vom 29. April 1897, angeregt und weiter gefördert worden. Nachdem die Landwirtschaftskammer durch Gesetz aus dem Jahre 1906 beschlossen war, wurde Köhler zunächst als Vertreter des Wahlbezirkes Lich-Hungen in die Landwirtschaftskammer und in der ersten konstituierenden Hauptversammlung am 20. Oktober 1906 in den Vorstand gewählt. Seit beinahe fünf Jahren hat er also hier mitgewirkt und die Anregung zu einer Menge von Unternehmungen und Plänen gegeben. Sein lebhafter Geist war voller Ideen und daher drängte er fast in jeder Versammlung auf Fortschritte und Neuerungen. Als Politiker gehörte Köhler eigentlich keiner bestimmten politischen Partei an. Er war antisemitischer Bauernbündler, Mitglied des Bundes der Landwirte, der deutsch-sozialen Partei und der Wirtschaftlichen Vereinigung; zuletzt zählte er sich zur Reformpartei. Er war kein Mann der Schablone, er ging seine eigenen Wege, nur seiner Überzeugung folgend, und das war der Grund, daß er es meist nicht lange in einer Partei aushielt. Die Parteidisziplin beengte ihn und die Parteien selbst, denen er angehörte, hatten alle Not, ihn in Schranken zu halten. Im Grunde seines Herzens war Köhler Demokrat, auf wirtschaftlichem Gebiete Schutzzöllner im Sinne des Bundes der Landwirte. Seinen Beruf als Landwirt liebte Köhler über alles und ließ oft, in recht drastischer Weise, seinen Stolz, Landwirt zu sein, anderen Berufsständen, besonders den Akademikern gegenüber, zutage treten. Köhler verfolgte jeden Fortschritt der Landwirtschaft auf wissenschaftlichem und technischem Gebiete, und wo er glaubte, daß etwas für die Landwirtschaft dabei herauskommen könnte, da drängte er auf Erprobung oder führte, wie z. B. mit der Demtschinsky-Methode, auch Versuche selbst aus. Köhler war ein durchaus ehrlicher Charakter; lieber setzte er sich den größten Unannehmlichkeiten aus, als daß er seine Überzeugung aufgab. Dabei war er ein stets hilfsbereiter Mann, der selbst kein persönliches Opfer scheute, um von ihm verfolgte Ziele zu erreichen. Ja, man kann wohl nach dieser Richtung sagen, und das kennzeichnet seinen Charakter, daß er oft über sein Können hinausgegangen ist. Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Das waren auch die Grundzüge seines Charakters. Mit Recht konnte daher der zweite Präsident der zweiten Kammer, Herr Ökonomierat Korell, am Grabe Köhlers seine Rede mit den Worten schließen: „Ein Forscher und Gelehrter in seiner Art, hat er sich unvergängliche Verdienste erworben. Selbstlos, wie er war, bekannte er stets frei und offen seine Meinung nach oben und nach unten, unbekümmert um die Folgen, wenn er glaubte, der Menschheit dienen zu können. Ein erprobter Vorkämpfer der hessischen Bauernschaft ist dahingegangen, sein Name Köhler-Langsdorf wird jedoch fortklingen bis in die fernsten Zeiten. Auch in der hessischen Volksvertretung hat sich der Verstorbene durch seine erfolgreiche Mitarbeit an der Gesetzgebung unsterbliche Verdienste errungen, wie mancher Antrag trägt seinen Namen, wie manche Anregung hat sein lebhafter Geist immer wieder gegeben, deren einige noch der Erledigung harren. Nun bist du, Köhler-Langsdorf, von uns gegangen, das warme Herz hat aufgehört zu schlagen, der rege Geist schlummert, der Mund ist verstummt, das Auge geschlossen, doch deine Werke, sie folgen dir nach 1“ 10. Exkursion und Schlußprüfung an der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule in Gröbming. F. 8. Wamprechtsamer. Es bedarf wohl keines weiteren Beweises, daß Exkursionen den Unterricht an landwirtschaftlichen Fortbildungsschulen lebhaft fördern können, wenn die Exkursionen gewissenhaft vorbereitet sind und ihrem Zwecke gemäß durchgeführt werden. Die Kursisten sehen dabei auf mustergültig geleiteten fremden Höfen das durchgeführt, was mit ihnen im Laufe des Kurses theoretisch durchgenommen wurde; sie sehen ein Stück Welt, und gar mancher Bauernbursche, der noch nicht viel über die Gemarkungen seines Dorfes hinauskam, wird eine Fülle von neuen, wertvollen Eindrücken mit nach seinem Gehöfte nehmen, um das ihm geeignet Erscheinende auf der heimatlichen Scholle zu verwerten. Aus diesen Gründen unternehme ich mit den Kursisten meiner Fortbildungsschule alljährlich eine größere Studienfahrt. Unser diesjähriges Reiseziel war Salzburg; wir traten die Fahrt am Vormittag des 17. Aprils an. Das Dampfroß führte uns an den uralten, aus der Zeit der Bauernaufstände (1525, Feldhauptmann Dietrichstein) bekannten Bergorten Schladming und Radstadt vorüber und, nachdem wir auch den gewaltigsten Bergriesen der Ostalpen, den Dachstein, auf eine kurze Weile bewundern konnten, fuhren wir durch das liebliche Fritztal dem bekannten Knotenpunkte Bischofshofen zu. Hier statteten wir dem uralten Orte einen kurzen Besuch ab und bald ging’s mit Windeseile am Eisenorte Werfen und der gleichnamigen wappengeschmückten Fürstenburg vorüber den „Salzachhöfen“ zu. In Hallein besuchten wir auf Grund der von der k. k. Salinenverwaltung eingeholten Erlaubnis die Salinenwerke. Obwohl der Betrieb ruhte, gab ein anwesender Werkmeister eine so eingehende, leichtverständliche Erklärung des Vorganges bei der Kochsalzgewinnung, daß sich sämtliche 52 Teilnehmer über den Betrieb der Saline völlig klar waren. Darauf wurden die mächtigen Sudpfannen, die Trockenanlagen, die Heizvorrichtungen und Lagerräume besehen, worauf wir den Fußmarsch nach dem benachbarten Oberalm antraten, wo wir der Kaiser- Franz-Josef Landes-Land wirtschaftsschule Winkelhof einen Besuch abstatteten. Auf dem Wege nach Oberalm wurde auch der mittelalterliche steinerne Gerichtstisch, „die Schranne“, vor welcher in dem genannten Orte öffentlich Recht gesprochen wurde, in Augenschein genommen. In vorgenannter Anstalt, einem hochinteressanten, alten Steinbaue mit anstoßenden Wohn- und Wirtschaftsräumen bot uns zunächst Frau Direktor Hübner ein kräftiges Mahl, worauf Herr Direktor Hübner die Einrichtung der Anstalt erläuterte. Hierauf wurde ein Rundgang durch die Musterwirtschaft angetreten. Besonderes Interesse erregten der prächtige Viehstand von tadellosen Pinzgauern, die bequemen Stalleinrichtungen, die Milchkühlanlagen, die Schweineställe, in denen ein kapitaler Yorkshireeber von 21 q die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Kursistinnen interessierten sich im Hühnerstall besonders für den Fallnesterbetrieb und die nämlichen Teilnehmer für die Behandlung der Jauche und des Stalldüngers, worüber Herr Direktor Hübner in längerer Ausführung sprach. Die Glanzseite der Anstalt lernten wir aber kennen, als uns die ungemein zweckmäßig angelegte Käserei vorgeführt wurde, in welcher die Milch durch außerordentlich intensive Ausnützung auf ein Erträgnis von 26 bis 28 Hellern per Liter kommt. Nun ging’s in die reichhaltige Lehrmittelsammlung, wo die mannigfachen Präparate über den Körper der Menschen und Nutztiere, die instruktiven Modelle der einheimischen Rinder- und Pferderassen mit deren Fehlern in den Körperformen bei allen Kursisten nachhaltiges Interesse erregten. Nur zu schnell schwanden die lehrreichen Stunden; nach einigen herzlichen Dankesworten schieden wir vom Winkelhof mit dem Eindrücke, eine landwirtschaftliche Volkslehranstalt allerersten Ranges gesehen zu haben. Gegen Abend machten wir noch dem weltbekannten Marmorwerk Oberalm, das den steinernen Sarkophag des größten Staatsmannes des 19. Jahrhunderts nach Friedrichsruh lieferte, des Fürsten Otto von Bismarck, einen Besuch. Der Direktor der Anstalt erläuterte uns in den Arbeitsräumen die Herstellung der verschiedenen Kunstobjekte des Steinmetzgewerbes, erklärte die Einrichtung der gewaltigen Schneide- und Poliermaschinen, die Diamantsäge, führte uns in die imponierende Halle mit der elektrischen Zentrale und ließ uns schließlich noch die riesigen Marmorvorräte des Unternehmens sowie fertige Kunstarbeiten sehen. Schließlich teilte uns der Herr Direktor noch mit, daß die Firma wiederholt nach Jerusalem, Südamerika, an den königlichen Hof von Bulgarien und andere Fürstenhäuser Europas Arbeiten lieferte. (Schluß folgt.) Herausgeber und verantwortlicher Schriftletter: Rudolf G. Peerz. — Druck von Josef Pavlicet in Vottfchee MWH« llktbodiscbt Schritten von Rud. €. Pttrz. (Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach.) 1. 230 praktische Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und das Leben braucht. Von Dengg-Peerz. — a) Ausgabe für Lehrer, geb., 1 K 20 h. — b) Ausgabe für Lehrer, geheftet, 1 K. — c) Ausgabe für Schüler (Oberstufe) 20 h. 2. Das Zeichnen nach der Natur in der Landschule. 3. Auflage. 7. Tausend 1 — a) Violett geb. mit weißer Aufschrift 2 K. — b) Geheftet 1 K 50 h. 3. Lehre sparen! Ein sozialpädagogisches Unterrichtsbeispiel. 2. Auflage. Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht angekauft. Preis 40 h. 4. Der heimatkdl. 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Hans Sommert, Methodik des deutschen Sprachunterrichtes, 2. Aufl., geb. K 1. B. Bartmann, Sprachübung für die Hand des Lehrers, brosch. K 2, ganz neu. M. Griesmayer, Deutsche Sprachschule für deutsche Kinder in der Bürgerschule, brosch. 80 h. W. Koethke, Die deutsche Sprache im Ausland, brosch. 80 h, ganz neu. Dr. E. Kehr und G. Schlimbach, Der Sprachunterricht im I. Schuljahre, 9. Aufl., brosch. K 2, ganz neu. K. H. Hiemesch, Zur Reform des Unterrichtes in der deutschen Sprachlehre, brosch. 50 h, ganz neu. R. Lange, Aufgaben zur Rechtschreibung, Wortbildung, brosch. 50 h, ganz neu. M. Keller, Rechtschreibung und Wortbildung, brosch. 80 h, ganz neu. Chr. Hein, Der orthograph.-grammatische Unterricht auf der unteren Stufe der Volkssch., brosch. K 1 50. A. Heinrich, Grammatik der neuhochdeutschen Sprache, 8. Aufl., brosch. K 1. M. Kleinschmidt, Grammatik und Wissenschaft, brosch. 80 h. Tumlirz, Die Lehre der Tropen und Figuren, 4. Aufl., geb. K 1, ganz neu. 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