Mllllcher Zeitung. Nr. 287. Pränümerationsprei«: Im Eomptolr ganzj. fi. i! , !.,»ibj. fl. ü.50. Für dieZuftellun« in« Haus hlllvj.,v.,tl. MitbcrPostganzj.sl. 15, halbj.fl.?.,-,o. Donnerstltg, «».November Infelti ynsg^biihr l>,« 10 Zeilen: imal 60 tr., l!m.8l>!l., 2m.l N.!soustp?.^eil«!m. «lr..^m.«tr.. l^m. ^0lr. i.. s. w. Inleltio»?ftempel jedesm.NU ll. 1868. Amtlicher Theil. Se. t. und t. Apostolischc Majestät haben auf Grund eines vom t. t. Ntichstanzlcr, Minister dcs kaiserlichen Hauses und des Acußcrn, erstatteten allcruutcrthäuigsten Vortrages mittelst Allerhöchs!^' Entschließung vom 15>tcu März d. I. den Baron Gcla Orczy zum Sections-Chcf im Ministerium des Aeußern, dann den Grafen Julius Szeche nyi zum Hof- und Minislcrialrathc lxl!>! >!i!lu»> in demselben Ministerium allergnädigst zu ernennen geruht. Königliches Rescript an den Landtag der Königreiche Dalmalien, Croaticu und Slnv^uicn. Wir Franz Joseph l«. :c. Liebe Getreue! :c. Mit aufrichtiger Freude und mit väterlicher Befriedigung habe:« wir vernommen, daß sowohl der Reichs tag Unseres Königreiches Ungarn, als auch der Landtag Unserer Königreiche Dalmaticn, Croatien und Slavonien, bezüglich der zwischen ihnen in neuerer Zeit aufgetauchten staatsrechtlichen Fragen, ein Uedcrcinkommcn getroffen haben, wodurch der gesetzliche Verband, welcher zwischen den Ländern dcr ungarischen Krone seit Jahrhunderten bestand und auch durch dic pragmatische Sanction besiegelt wordcu ist, z»r vollen Beruhigung nno Befriedigung lnider Theile ncuerdings gesichert uud befestiget erscheint. Nur rücksichllich der Stadt Fiumc mit dem dazu gehörigen Hufen uud Bezirk ist kein den beiden Landtagen zur "Befriedigung gcreichcudcs Eiuvcrständniß er^ '^ielt worden, nachdem dcr ungarische Reichstag die Au-sicht ausgesprochen, daß Fiumc sammt Hafen uud Gebiet, als unmittelbar zu Ungaru gehörend, sofort auch thatsächlich demselben rcineorporirt werden soll, Croaticu Uno Slavonien aber in ihrer landtä'glichcn Adresse vom 26. September laufenden Jahres neuerdings die Bitte gestellt haben, daß die erwähnte Stadt sammt ihrem Hafen uud Gebiete unmittelbar als zn Kroatien, sonach nur mittelbar als zu Ungarn gehörend anerkannt werden Mögen. Nachdem es UnS sehr am Herzen gelegen, dlc,e einzige Schwierigkeit zur Beruhigung aller Bctheiligten zn beheben, so erachten Wir es für Unsere besondere Ncgcntcuanfgabe, zwischen den Interessenten einen freundschaftlichen Änsgleichsvcrsuch in Anregung zu bringen, und fordern demnach den ungarischen so wie dcn croatisch-dalmatinisch-slavonischen Landtag mit dieser Unseren königlichen Proposition dazu auf: daß Beide, eingedenk dcr Vortheile, welche aus ciucm derartige» frcunoschaft-lichen Uebereinkommcu für alle Interessenten entspringe:, müssen, ferucr in Berücksichtigung dessen, das; in dem Diplome Unserer glorreichen Ayusrau Maria Thcrcsio uud dem sich darauf gründenden 4. Gcsctzartikel vom Jahre 1807 klar ausgcsprochcu erscheint, „daß die Handelsstadt Fiumc mit dem dazn gehörigen Districtc'auch weiterhin als ein zur uugarischcn Krone gehörender abgesonderter Körper zu betrachten und in Allem demgemäß zu behandeln sei" Oii''>'i!!,!i>, 5ü cor^i-); mit Beseitigung aller historischen Erörterungen nno dcr hieraus entspringenden Folgcruugcu sich iu dem allseitig als unzweifelhaft uud richtig anerkannten Grundgedanken, „daß die Stadt Fiume mit ihrem Haft» und Bezirke einen zur ungarischen Krone gehörigen abgesonderten Körper bilde," vereinigen uud uou diesem Gcsichtspuuttc ausgehend dein bcitrctcu mögen, daß uuter Mitwirkung Fiumc's, auf freundschaftlichem Wege alles das uutcr ihucn festgestellt werde, was die billigcu Aufordcruugcu der Betreffenden und das gemeinfchafllichc Jutcrcsse der sämmtlichen Länder dcr uugarischcu Krone erheischen. Wir scheu dcr Annahme dieser Unserer königlichen Proposition um so berechligtcr cntgcgcn, als ja in jcucm staatsrechtlichen Ucbcrcintommcu, welches bereits beide gesetzgebenden Vertretungen angenommen habcu, klar ausgesprochen worden, daß die Militär-, Finanz-, Mariue-und Hanoclsangclcgcnhcilcu, welche die Länder dcr nn> garischcn Krone gemeinschaftlich bcrühreu. rücksichtlich dcr Legislative iu dem gemeinsamen Reichstag verhandelt uud bezüglich dcr Executive zum Wirkungskreise des gemeinschaftlichen ungarisch-eroatischcu Ministeriums gehören sollen. Dasselbe steht auch bezüglich Fiume's uud es kann daher die Meinungsverschiedenheit, welche zwischen Ungarn und Croaticn bezüglich Fiumc'o ob-schwebt, bloß jene Gegenstände betreffe», für welche im Sinnc des mehrcrwähntci, Ucbercinkommcns Craaticn auch eine besondere antonoine Gesetzgebung uud Regierung besitzt. Da uuu diese Gcgcnstüude iu dauernder Weise am besten zwischen den betreffeudeu Parteien im Wege freundschaftlichen UcbcrcintommcnS festgestellt wcrdcn köuncn, so fordern wir hicmit sowohl dcu ungarischen Reichs-, als dcn croatischcu Landtag auf, diesbezüglich aus ihrer Mitte ciuc Rcgnicolardeputatiou zu wählen, uudwcrdcu Wir auch die Stadt Fiume auffordern lasseu, durch ciue cigeuc Deputation an den Verhandlungen dieses freund- schaftlichen Ausgleiches mitzuwirken, um so im gegenseitigen ^Unverständnisse eine Modalität ausfindig zu machen, wodurch auch dieses Hinderniß dcs vollständigen Ausgleiches beseitiget werden könnte. Aber auch bis dahin, als dies glücklich bewerkstelligt sein wird. kann das zwischen Ungarn, Kroatien und Slavouicn getroffene Ucocrcinkommcn ins Vcbcu treten. Nichts hiudcrt, daß die im Ucbcreintommcn fe'iae«! stclltcu gemeinschaftlichen Angelegenheiten und Interessen dcr Länder dcr uugarifchcn Krone im gemeinschaftlichen ungarisch-kroatischen Landtage verhandelt werden, nicht« hiudcrt, daß dcr croatische Landtag seine Vertreter in den gemeinschaftlichen ungarisch-croatisäien Reichstag und unn da aus iu die ohnehin demnächst zusammentretende Dclcaalion entsende, und daß hinsichtlich dieser gemeinschaftlichen Angelegenheiten das gemeinsame ungarisch-croatischc Ministerium die Vcrwaltuug übernchmc. Auch bezüglich dcssen waltet lein Hmderuiß ob, daß Croaticn uud Slavonien die denselben iu der Vereinbarung vorbchaltcne Autonomie iu allcu Fiumc und dessen Bewirt nicht berührende« Fragcu auf ihrem eige< ncn Landtage dlirch ihre cigcuc Regierung wirtlich auß. zuübcn bcqiuncu. Es ist daher kcin Grund vorhanden, daß wtgcu dcr Vereinbarungen, welche nach dicscm Unscrcn Antrage bezüglich dcr Finmancr Frage im Wege gegenseitiger Bcrathuug,u gepflogcu werdcu solleu, das übrige staatS rechtliche Ucbcrciükommcn zwischeu Ungaru, Croaticu und Slcwonicn nicht sofort iu Wirksamkeit trete, da Wir übcl,s!,->l sind, das; eiuc diesbezügliche Verzögerung sowohl für die bctrcffcndeu Thcilc, wic auch für alle Ländcr dcr ungarischen Krone von schwerem Nachtheile wäre. Von dieser Ueberzeugung geleitet, habeu Wir, in 'Uvcrsichllicher Crwarlnng dcsscn, daß dcr nunmehr wic^ dcr versammelte croalisch - slavonische Landtag die von Uns bezüglich Fiumc's gestellte Proposition ebenso wie Unser unaarischcr Reichstag annehmen weide, dem Uns mittelst homagialer Adresse vom 26. September l. I. untcrbrcilctcn Anc- uns das kleine Dörfchen, die Pfarrkirche glänzte im Mondscheine. Noch eine Weile, uud unser Führer pocbte an dic Thüre dcs Baucrn «Wirthshause? neben derselben. Die 5)unde schlugen an, der schwere Niegcl wich. wir traten in eine Stube, aus dcr uns Gesang cutgcgcnklang. Jäger und Holzkucchtc saßen fröhlich bei einem Glase Wein. Wir besprachen rasch mit dem Waidmanne, dcr uns auf den Pürsch führen sollte, die Projeete dcs nächsten Tages, uud bald nmfiug uns wohlthätiger Schlaf, wenngleich nur für dic wenigen Slundcu bis znm Grauen dcS^Morgcns. Noch glänzten hie und da ^teiuc am Himmel, über wclchc zerrissene schwarz Wolkcnmasscn rillen, als wir, nur von cmcm Jäger begleitet, aufbrachen, mn nach dcu Alpenhütten cmporzust.igen. Wir waicn schweigend über mehrere Höhen gezogn, als wir, trotz dcs heftigen Windes, welcher sich plötzlich c'hoben halte, zum' erste» m^le die rauhe Stimme emes röhrenden Hirsches hotten. Aw S. Hubcrtus wollte uns diesmal kcincn Bruch (Tanl'euzmcig) auf den Hnt stecken lasseu; dcr Sturm auf dcr Höhc war uns fchr unaün-sti'tt, cs gelang nicht, den cdlen Hirschen anzüpürschen; wcit vor uns sahen wir das ^!,zc Rudel Hochwild, welchem der Wind uuftre Witterung gebracht, flüchtig iidn- den Gebirgskamm cilen. Es war Tag geworden. Wir lenkten unsere Schritte Ner Alm zu, dcreu Wicsenmaltcn, zwischen die Bergrücken einsicscutt, das Blld vollkommenster, fliedlichstcr A^cschicdciihcil sind. Nnr wenige Sciinhültci, stchcn anf ihnc» - - anch dicsc l.lir von cin paar Menschen oewohut. — Unser Zwcck ist nicht, dcn Leiern mit Beschreibungen von Alpcnhüttcu, Sennern und Sennerinm», zu er» mü>r»., Daß dic ..krumvc Lirscl." — die „schlechte K'ilbl," oder wic sie sonst hcißen möqcn, cinrn wcit imniger schönen A blick gewährn, als ihn der im Gc> rnr^c uncrfihicnc Romanlcser erwartet, ist ja ohnedies ein? oftbcslätiqle Sache. Wir gehören aber nicht zu je-nrn, wc/hc die Poesie „uach dem Buche" suchen. Wlr suchen sie iu der lieben Alpcnwell, uud an dcren ciu-f,,cher Schönheit verdirbt dic dcrbe Gestalt eineo ,^'ärntncl'schcu Scnn's oder ciner „krump»»»" Senne«in niä)!s. Wir snchen sie in dem stillen, zurückgezogenen Leben inmitten der Vcruc uud Wälder, die Gott jo wunderschön geschaffen, serncr uou oe» Städten und ihrem Ocnicbe -- und sind sicher, sic dort zu findeu. Wlr richtetci! uns nun fur die nächsten Tage iu dcr Hülle häuslich cin, d. h. es wurden zwei Bänle ;usam!ncngcschobcn, Heu daraufgevreilel, uud in dieser Weise ein köstliche? Bett gemacht. Die Pürschstutzcn dingen an dcr Waud, dcr Jäger und dcr Senn köchle», uns ein einfachcs Mahl, das uns trefflich mundete. Fü'- die langen Stunden zwischen Morgen- und Abend« Pü'sch war gute Lecture und erquickender Tabak mitgt' nommen worden. Dlr Mond war nahezu voll. Allnächtlich, und es waren herrliche, tlarc Nächte, lagen die W-esen dcr Alm und die sie einschließenden Höhen in wunderbarem Glänze vor uns, wenn die mächtige, dröhnende Summe dcs Hirsches dic tiefe Stille ringöum unterbrach, """ 1966 Gegeben in unseres Haupt' und Residenzstadt Wien am achten Tage dcö Monats November im Jahre des Heils eintauscndachthundcrtachtundsechszigstcn, Uuscicr Reichc dem zwanzigsten. Franz Joseph ni. ^. Emil Freiherr v. Kusscviä, m. z». Auf Allerhöchste Anordnung Sr. k. l. Apostolischen Majestät: Eduard Fleihcir o. Iellachitb '». ,,, Se. l. und t. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Nommbcr d. I, dil bei dem obcrslcn Gerichtshöfe erledigte Scnat(,präsidcn-tenstclle dem Hofralhc des obcistcn Gcrichti'hofl's Juan Freiherr« v. Apfaltrern ullrlgnadigst zu verlcihen und zugleich den Hofrath und Oberstaatsanwalt lm dem östcrrcicl'ischen Oberlandrsgerichtc Peter Kagerbaucr zum Hofrathe am Overstni Gerichtshöfe allerguädigst zu ernennen geruht. Herbst >». i>. Sc. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. November d. I. die vom akademischen Rathe der Akademie der bildenden Künste in Wien vorgenommene Wahl ihres Mitgliedes, den Architekten August S chwc nd cn we i n, zum aladc» mischen Rathe allerguädigst zu bestätigen geruht. Der Iustizminister hat den k. k. Oberlieutenant Karl Herold von Stooä zum Adjuncten in der Strafanstalt zu Wisnicz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 18. November. Die Affaire Dau>in hat in Paris viel Staub aufgewirbelt und sic wird von der kaiserlichen Regierung sehr ernst genommen, Beweis dessen die fortwährend gemeldeten Beschlagnahmen und Pcrurtheilungen der Journale, welche die Subscription für das Baudin-Denkmal veröffentlicht haben. Vaudin, ein sonst wenig bekanntes, aufrichtig reftublilauifch gesinntes Mitglied der Nationalversammlung, fiel am 2tcn December 1851 aus einer Barricade. Eben hatte die Nationalversammlung den Präsidenten wegen Verfassungs-bruchs außer dem Gesetze erklärt. Baudin hatte die Aufgabe, dieses den bewaffneten?lrbciternzu verkündigen. Schon hatte man aber in geschickter Weise begonnen, die Arbeiter gegen die Bourgeoisie, gegen die „Zwanzig-frankenmäuner," wie man die Dcputirtcn spöttisch nannte, aufzuhetzen. Die Arbeiter empfingen Baudin mit dicfcm Schimpfwortc. Er erwiderte ihnen: „Ich werde euch zeigen, wie ein „Zwanzigfrankenmann" zu sterben weiß." Er ergriff cinc Fahne, bestieg die Spitze der Barricade, gegen welche sycben die Truppen anrückten und fiel, von mehreren Kugeln durchbohrt. Das ist der Mann, welchen die republikanische Partei Frankreichs, cinc zwar nicht zahlreiche, aber rührige Partei, znm Symbol ihrer Opposition gegen das Kaiserreich grwählt hat. Die Bewegung, welche durch die Ankündigung der Subscription zn einem Denkmal für den so plötzlich licrühmt gcwor denen Äaudil» hervorgerufen wurde, erhielt allerdings einige Bedeutung, durch die Namen, welche fich an die Spitze stellten, so Berry er, der von seinem Krankenlager aus ein Schreiben an dic Journale richtete, in welchem er darin erinnerte, daß der Präsident der Republik, der jetzige Beherrscher Franlreichö, von der Nationalversammlung uogelfrei erklärt wurde und daß Baudin iu Vollziehung dieses Beschlusses fiel. Baudin's Name — sagt ein Pariser Correspondent der ,.N. Fr. Pr." — wird nuu als Stnrmbock gcgcn den 2. December gebraucht vou jenen amncstirlcn Emigranten, welche, wie die im Jahre 1815 zurückMhrtcn cxilirt gewesenen Royalistcn, so wenig gelernt uud so wenig vergessen haben. Für jcue Lcute stand die politische Uhr ebenso still am 2. Dcccmbcr 1851, wie für die Royalisten im Jahre 1789. Dadurch fühlt sich dic Rcgicrnng heraus gefordert, alles anzuwenden, um der rcpnblikanischcn Partei oie Spitze zu liietcu, und darum läßt sie die Sammlungen für das Denkmal Vaudiu's, welches an sich cinc harmlose Sache wäre, als cine direct gcgcn sic gcrichtc feindliche Demonstration verfolgen. Zum Beweise, daß dic berechtigte öffentliche Meinung sich thcilnahmslos nerhält oder doch nur künstlich aufgeregt ist, kann allerdings einigermaßen die Thatsache dienen, daß die Rente heute höher steht, als seit zwölf Jahren. Das öffentliche Vertrauen hat sich ganz und uar wicdcr befestigt. Die Finanzwclt glaubt an die Erhaltung des swtus quo und der Nationaiwohlstand nimmt ersichtlich zu, und was nicht das Unwichtigste, die Massen, die Kleinbürger uud Arbeiter sind bouapartislisch, was sich schon bci den Wahlen gezeigt hat. Wenn auch die Opposition einige Mitglieder gcwinncn dürflc, so ist doch die Majorität gut kaiserlich. Die Arbcitcrbevöl-ke^ullg, welche früher die Streiter für den Varricadeu-kampf lieferte, ist für Jahre hinaus durch die colossalen Baute« beschäftigt und Barricadcukämpfc sind durch die Abbrechung der alten engen Straßen, Macadamisirung und Anlegung von Dcscnsivcasernen unmöglich. So wenig aber dic Baudiu - Bewegung cinc Gefahr nach Innen droht, ebensowenig wird sie ans dic äußere Politik dcS Kaiserreichs cincn Einfluß ausüben. Diese ist lediglich ocfcnfiv nnd zuwartend. Sie ist für alle Euentnalitätcu gerüstet, aber sie wird ciucn europäischen 5lricg nicht provociren. Die Funken glimmen anderswo, in dem rumänischen Arsenal und in dem erobernden Hohcnzollcrnstaate, der auf fciucr schiefen Bahn immer weiter abwärts getrieben wird. 55 Sitzung des Herrenhauses vom 14. November. Ritter v. Schmerling und Genossen richten folgende Interpellation an den Handelsministcr: 1. Welche Maßnahmen gcdcnkt dic kaiserliche Regierung zu trcffeu, daß die übcr die Beaufsichtigung dcö Betriebes der Eisenbahnen bestehenden Anordnuugcu kräftigst gchandhabt, insbesondere abcr erzielt wcrdc, daß ein entsprechendes, nickt durch bcsiändigc ermüdende Dicnst-lcistnng erschöpftes Personale zu dein Bctriebe der Eisenbahnen verwendet wcrdc? 2. Vicgt es in der Absicht der kaiserlichen Regie-rnng, ein Gesetz einzubringen, dnrch welches den Eisen-bahnverwaltungcu die Verpflichtung zur vollen Entschädigung umfafscndcr und präciser auferlegt wird, als dies im allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch der Fall ist? Erste Lesung deS WehrgesctzeS. Der Entwurf wird einer Commission von 11 Mitgliedern übergeben. Verhandlung übcr die Regierungsvorlage, betreffend die Rechte und das Verfahren bei der grundbüchcrlichen Zerthciluug einer Liegenschaft. Dieselbe wird nach längerer Discussiou mit einigen Abänderungen angenommen. In die Commission zur Vorberathung über das Wchrgcsctz erscheinen gewählt: Graf Chorinsty, Baron Wüllcrstorff, Graf Mcrcandin, Ritter u. Schmerling, FZM. HauSlab, FZM. Mertens, FiM. John, F«. Handcl. Vandgraf Fürstcnbcrg, Graf Hartig. Graf Althan. Als Mitglied in dcn Staatsgcrichlshof statt des verstorbenen Dr. Plainer wurde gewählt Dr. Quesal. Aus den Delegationen. Pcst, Ki. November. (Sitzuug der österreichischen Delegation.) Der Vorsitzende Dr. Kaiscrfcld eröffnete die Sitzung mit folgender Ansprache: „Se. Majestät hat die Delegation znr Wicdcrauf-nähme ihrer Thätigkeit auf dcn heutigen Tag in der Hauptstadt Pest einberufen. Es wird mir die Ehre zu Theil, die wiederaufgenommenen Sitzungen der Delc-> gation der im Rcichsrathe vertretenen Länder zu eröffnen, nachdem leider unfcr verehrter Präsident durch Krankheit vcrhmdcrt ist, heute in unserer Mitte zu er< scheinen. Dem Staatsgrundgcsctzc für die Delegationen gcmnß, wird unS das Vndgct für dic gemcinfamcn Angelegenheiten für 18(59 vorgelegt werden; wir werden dasselbe zu prüfen nud darüber gcmciuschaftlich mit der Delegation dcs ungarischen Reichstags zu beschließen haben. Eingedenk unserer Pflichten gegenüber Sr. Majestät dem Kaiser, dem Reiche nnd unseren Eommittenten werden wir rasch an die Lösung uuscrer Aufgabe gchcn und, obgleich dieselbe Angesichts der Verhältnisse, welche uuscrc Lage beherrschen, schwierig wird, so wird cS Ihrem Patriotismus uud Ihrer Eiusicht gcliugen, daS Nothwcudigc, was das Rcich erfordert, mit der Lci-stuugssühigkcit dcr Länder in glückliche Verbindung zn bringen. Ich crklürc die Sitzuug für eröffnet." Der Reichskanzler Baron Beust ergreift hierauf das Wort uud fagt: Es ist mir zuuächst die Aufgabe geworden, die Rcichßrathsoelcgation au dieser Stelle zu begrüßen. Wir befinden nns diesmal in der ungarischen Hauptstadt, alleiu ill inciucr Eigenschaft als gemeinsamer Minister darf ich auf die Ehre Anspruch machen, auch hier die Mitglieder der Delegatiou zu bewillkommnen. Das Erschciucu dcr Reichsrathsoclcgatiou iu diesen Räumcu gibt dcr dualistischen Gestaltung dcs Reiches gestärkten Ausdruck; aber, das ist wenigstens mcin Gefühl, es liegt hierin cinc Stärkung und Befestigung, nicht aber cinc Schwächung und Lockerung dcs gemeinsamen Verbandes. Dcr Reichskanzler entschuldigt hierauf die hcutigt Abwcscuhcit des Kriegsministers, welcher unwohl ist, und überreicht den Voranschlag übcr die gcmcilisawen Ministerien und im Anschlüsse daran die Denkschrift in Bezug auf die Organisation cine Ministeriums des Acußcrn. Finanzministcr Baron Beckc überreicht die M< tailnachwcisumM dcs Budgets dcs Finanzministeriums, bcs obersten Rechnungshofes und übcr dic Feststellung des Staatsvoranschlagcs für 1869. vom Henlaqcr aufschreckte uud hienansricf vor dieHüttc. nm zu horchen, in welcher Gegend drr ft'ächtigc Fürst der Wälder den starkrn Geqncr zum Kampfe rief. Umsonst hM.ll wir ihn zu wiederholten Malrn im Dunkel bis auf liatirzu Sckllißwcilc angipmscht, imimi' hatte ihn der w>ch»elnde Wind oder die Aufmerksamkeit seiner Begleitung, der Thiere, dem tödtlicheü Blei des Weidmanns »-ntlückl. Wir bemerkten mehrere Nächte, daß der Gewaltige andeic Hirsche, die sich in seinem Nähr gemeldet, abgekämpft hoben mußte, dcnn ihr Rö'hlen klang bald entfernter, bis in dcn letzten Nach-ten nur s»'in Rufen allem erschallte. Wir beschlossen, müde dcr fruchtlosen Versuche ihm uahe zu kommen, die List ;u gebrauchen und ihn mit dem Rufe zu lockcu. Bci schöucm Mondlichtc traten wir um 4 Uhr dcn Weg nach dem Bühel an, auf welchem der Hirsch die letzten Nächte gestanden. Iu großen Zwi schenräumeu ertönte sein Röhren — endlich schwieg er ganz — wir schlichen vorsichtig bergan — jedem Reis, jedem Stein ausweichend, um ja kein Geräusch zu machen. Der Mond war im Sintcn, Dunkelheit umfing uns, noch war es weit bis zu Tagesanbruch. Da fiel es dem Jäger ein, zu rufen, um zu erproben, ob dcr Hirsch noch im Bühel oder bereits eingezogen fei. Augenblicklich antwortete er zu uuserem Schreck von der Vohe und offenbar gegen uns herabsteigend. Wir drückten uns ms Haidclraut und blieben stille, bis wir nichts mehr yortm; dann krochen wir leise in eine Gruppe kleiner Flchtcnbäumc. hart au, Bcrgesrand. um den Morgen, mtt ihm die richtige Ze't für den Ruf. abzuwarten. " Aber die Geduld unseres Begleiters war leider nicht ausdauernd. AlS nicht ein einziges Mcldcn ocs Hirsches mehr ertönte, griff er unbedacht abermals zum Ruf, „blos um ihn vom Einziehen ins Holz zurückzu- halten." Dcr Unbesounenc! Kaum war dcr täuschende Laut verhallt, als es in einiger Entfernung von uno im Haidekraut knisterte — bebend flüsterte der Jäger: .Mein Gott, der Hirsch, und es ist stockfinster!" Uud in der That, gcspcnstcrhaft, nicht 4(1 Schritte von uns, kam eiue undeutliche, schwarze Masfc durch die Nachi hcraugczogcu. Es war der Hirsch! Wir staudcn frci vo, ihm, kaum daß die Bäumchcu unseren Nückcn deckten! Eln scharfer, brenzlicher Geruch wchtc uns von ihm cut^ gegen. Es lag etwas wahrhaft Dämonisches in dcr ganzen S.cnc. In solchen Momenten ist es erklärlich, wenn der älteste Waidmann vom „Iägerficbcr" ergriffen wird. Immer näher rückte dcr Schwarze, da erschic »en die Spitzen der Gewcihc in der Luft uud nun folg' ten dic Umrisfc dcr ganzen Gestalt dcS stolzen Thieres. Wir blieben wie angewurzelt. Da wandte cr sich, nnr lnchr etwa 20 Schritte cntfcrnt, gcgcn dcn Thalgrund, senkte das Geweih wie zum Kampfe, hob danu wicdcr das Harpt, trat an die Bergcskante und rührte mächtig in das Thal hinab. Trotz dcr Dunkelheit zeichnete sich scin Körper und sein prachtvolles Geweih - - cS war cin capilalcr Hirsch, der wenigstens Zehn zeigte, --gcgcn dcn Himmel ab. Leise fuhren wir mit dem Stutzen auf, nur Secunden lagen noch zwischen Leben und Tod — aber sei es, daß ein plötzlicher Lufthauch ihm unsere Witterung brachte, sei cS, daß cr die Bewegung ocs Ge^ wehrlaufeS wahrgeuommcu, genng — w^c dcr Blitz machte er Kchrt und — weg war cr! In einer Distanz von vielleicht 100 Schritten hörten wir ihn noch hin-und her gehen, heftig röhren, unschlüssig, ob er denn doch zu dem vermeintlichen Gegner zurückkehren solle Es war zu dunkel, um zu schießeu. Bald war alles still und ruhig um uns her. Ner uicht das edle Waidwert pfiegt, oder die holden Leserinnen, welchen zufällig diese einfache Erzählung vor die Angeu geräth, - dic werden freilich nicht begreift daß solchem Mißgeschicke ein Gefühl wie KatzenjaM'"" folgt. Sie werden den armkn Jägersmann noch obendtt'" auslachen — wären sie aber selbst Zuschcr gewesen, ' sändcn sie seinen Kummer erklärlich. , Betrübt sahen wir dcn Tag anbrcchcu. Dai'"^!^ " gen wir laugsam anf den Bergrücken, nm dort ^oi zu fuchcn, wo ihn jeder brave Jünger St. H"^' immer findet, im Anblicke prachtvoller GcbirgsMno, übcr welche dcr frische Morgeu sciuen Glanz "'sl'^,' Ja. bci jeder Widerwärtigkeit gibt es für cin riäM Waidmannshcrz nichts beruhigenderes, als dcn 3".^ in Gottes freier, herrlicher Natur. Auch uns zog w><^ die alte Fröhlichkeit in die Seele. Wir fetzten uns "^ einen Fels, bliesen die blauen Nauchwölkchcu w klare Luft und freuten uns dcr fchöncn Thäler, rcichcu, duutclgrünen Forste vor unscrcm Blicke. -^ sahen wir hinans, von den hohen, stcirischcu ^ ^ übcr Kärutcu weg bis nach den traincrischcn A>pcnzl>3 ' Da standen die stcirischcn Riesen in langer Reihe m einander. Vor uns erhoben sich der ernste röthllchtnlu Eiscnhut und scin finsterer Nachbar, der Winter^^ Nock, kahles felsiges GamSgcbirg. Weit, weit enn^ glitzerte die schneebedeckte Spitze des Großglockners. /- ^ ruhte unser Auge auf dcn sanften Linicu dcS "5 ^ rischcn Mittclgcbira.es, aus welchem fich der "l en der Maadalcncnbcrss. die waldbedecktc Sattmk " ^ - bis ihm die Kettc dcr Karawankeu den U 4 . schloß. Uud zu mchren Füßen die reichen, grünen ^'^ matten dcr Thäler, durchzogen von dem filbernen^ eines Flüßchens odcr Bächleins. Alles athmete ^" ^ Anmuth und Großartigkeit! Wir ergriffen wlede' '^ tert den Bergstock und hinab ging es zur stmeu -^ dcs alten Scun'ö. . ^hte Das Wetter verdarb sich, noch ehe der Abcno 1967 Auf Antrag Pratobevcra's werdcil znr Beratl)uug dcs Voranschlages für 180!» 24 Mitglieder gewählt, und zwar.- Bauhaus, Klier, Wolfrnm, Grocholsk' Zic mialkowsti, Kuraud.:, Pratobcvera. Groß, lvigulv, ^iai-svrfcld, Dclncl, Rcchban?r, van der Straß, Eichhoff, Lafscr, Vidulich, Schiuolcr, Gablcnz, Wrbi^a, Doblhofs, Hock, Hoyos, Pipitz, Ezartorl)ski. (Der Finanzausschuß der österreichisch e u Dclcgatiou) wählte Kaiserfelbzum Obmauue und den Grafcu Wrliua zu dessen Stellvertreter. Wasser bc^nlragt, da" Budgct wie im vorigen Jahre zu behandeln und dcu Ausschuß in drei Settioneu ^u theilen. Figuly, i?licr, Kuranda, v^, der Straß und Hock sind dagegen. Hock beantragt, für den Etat dcS Ae«ßcrn und der Finanzen einen einzelnen Referenten uud den Militär- und Mailue-Etat ciucr aus sieden 3?iitgliedcrn bc-stcheudeu Militärsection zuzuweiscu. Dieser Autrag wird angenommen. Fur das Acußcrc wird Eichhuf und sin die Finanzen Hock zum Berichterstatter bestimmt. In die A.'ilitärscttiou werden gewählt: Ncchbaucr, Groß, Figuly, Gablcuz, Groholski, Dcmcl uud Vidulich. Dcr deutjch-üstlrmchischc Telegraphenverlin. Im Jahre 1850 würd.- aus einer zu Druden ab-gehaltenen Confercnz da^ erste intcruationale Vertrags-Verhältniß für die Telegraphic festgestellt und hicdurch die Basis zl-. dein deulsch östcricichischen Tclcgrapl)enucreil,e gclcgl, welcher sich allmälig zn jcncm Institute auöuil' dctc, drsscn Ei'i'.ichli-ng von alltn Staaten nachgeahmt und dcsscu Vcrtr^g^destimmungcu als Vtustcr für die lutcrilliticnalcn T>.l.grclphelwcrträgc betrachtet wurden. Dicscr Vcrcin umfaßte das ganze Gebiet des deutschen Bundes, sämmilichc Grönländer Oesterreichs nnd dl^ Niederlande, Scin Wcsen bcstand darin, daß alle VcreinSverwaltnngen unter Wahrung ihrer Autonomie »u d^r Ai?miinslralil)U die gleiche technische m>d reglcmeiitcilischc Emrichtug einführten. Für daii tclegra-priilcnde Pulüicum bot er den großen Vortheil, daß die Telegramme oh»? Rücksicht aus die LandeSgrcnzcn nach der directcu Liuic uu,i dem AüfgabSorle zur öldreßstalic», taxirt wurden. Dicscr ^roßc mitteleuropäische Telearaphencomplex wurde auch gegenüber dein Auslande als cin cinhciili-ches Targcbict behandelt, so daß z. B. für alle Stationen dee ganzcu Vcreincö die nämliche Cinhcitsgebühr-fcslgcsttilt war, w,e für diejenigen Frantleichs. Ziachd.ül die politische Ereigu>ff<: die Orgauisa-lion in dcr bisherigen Form schon dadnrch mod,ficir' ten, daß für das ganze Gciiict des uorddenlschcn Bundes eine einzige Telegraphcnvc:waltung aufgestellt und anderseits oie bisherige einheitliche österreichisch»: Ver-Wallung in zwei Verwaltungen geschieden wnrdc, außerdem staatsrechtliche Fragen dc» Bcstand in der dli> Maligtil Form l'uhaltbar gemacht hatlcn, lag es im voltswirlhschaftbchcn Interesse der bcthciligtcu Rcgie^ ruugcn, eine neue Form für die altc Einrichtung zu finden. Zu diesem Zwecke glaubte die österreichische Regierung die Gelegenheit dcr europäischen Telcgraphcnconscrenz ergreifen zu sollen, um die Vercinörcgicrnngcn zu ueucn Verabredungen einzuladen. Mit übereinstimmender Bereitwilligkeit entsprachen dieselben der Einladung nnd es wurdeu durch die Besprechung in Wien Grundlagen zn und heftiger Sturm machte jede Pürsch unmöglich. Wir rcsignirtcn uns, dem bravcu Hirsch, dcr mehr „Reim" als wir gehabt, ciu weiteres Jahr Zeit zu gönnen, nm aus ciucm Zehner ciu Zwölfer zu werden, niw beschlossen nacy anderen Forsten zn wandern. Wir schieden von dcr ^Alm und dem guten Alten, und zogen gen Osten über Berg nnd Thal. Wenige Tage später ward Uns auf dcr herrlichen ^.-Alm, was uns das Geschick in dcu Wäldern dcr ^Alm ^ hartnäckig vorenthalten hatte; wir legten mit gntem Blaltschuß einen capilalen Hirsch auf die Decke, Zum Schlüsse stchc hier eine Bemerkung, die zwar uicht ^um Waldwege gehört, alicr zum Frommen von ^and uud beuten iu Küruten hichergcsctzt werden soll. ^ic entstand ans den Wahrnchmnngcn, die sich dem wandernden überall von selbst aufdrängen. Wir fprechcn ^l>n dem unverständigen Abholzen dcr Berge, ohne wie-ber aufzuforsten. Wir haben große, zusammenhängende ^ourplcrc dnrchzogcn, welche gepflegt nnd schön lustockt und, — wo jedoch dcr Wald Baucru-Eigeuthum, da landen wir ihu größtcnthcils abgctricbeu, ja abgcbra'ut ^.geschweudet"), um für cin Pciar Jahre bessere Weide ^ gewinnen, ganze Berge entblößt von dcr wohlthätigen Ackc der Forste ^ nnd nirgends eine Nactipflanznug. ^le schädlich muß diese Verwüstung auf Grund und ^°dcn, auf das Klima einwirken! Aber der Bauer Akt in Kärntcn nicht an die Zukunft, er schlägt seine ^"alkpnr.ellc bis zum letzten Stamm und verlangt nnr °en Ertrag für das knrze Hcntc. Ihn abzuhalten von A'" Unheil, welches er sich selbst nnd scumu schönen "aterlandc bereitet, daS wäre cin wirklicher Fortschritt, Mr als all' das Phraseu.uerk, das sich so nennt. O^tobcl nach Baden ^ Baden einberufen. Hkr wUldc nun cin neuer Vertrag cntwor,en, welcher mit Aufrcchthaltnng der einheitlichen Behandlung dcS telegraphischen Vertchrs den neuen staatsrechtlichen Verhältnissen nnd den techmschc!'. Fortschritten iiiechnung trägt. Wir heben nun einige allgemein interessante Be-stimmuugeu hervor: Das ganze Gebiet der contrahir^ndcu Staaten (norddeutscher Bund. Baicru, Württemberg, Baden, Oesterreich nnd Ungarn, Niederlande) wird in Taxqna-d'. alc eingetheilt, wclöic beiläufig '<» Quadratmcilcn Fläche haben. — Alle Stationen, we^ch- in ^in Tap gnadrat fallen, haben den gleichen Tarif. Derselbe beträgt U» Kr'uzcr östcrr. Währung für ein cmfachco Telcgra.nlu von ^ Worten, welches nach Stationen bc sö-.dcrt wird, die sich iu dcu 8 kreisförmig umliegenden Taxguadratrcihcu Gesinden, waS vcilünfig einer Distanz von ^'i Meilen entspricht Fiiv alle darüber hinaus gehenden Telegramme beträgt die Eilcheitstare ^Okr. 0.W. Die Progression für unc größere Wortzahl findet so statt, daß je für 10 Worte die Hälfte der einfachen Gc> bühr zugeschlagen wird. — Die Vcrlhciluug dieser Oc-bührcu uutcr die bcthciligtcn Verwaltungen filldct nach einer Modalität statt, welche die Arbeitsleistung, sowie die Ausdehnung des TclegraphcnnclM jcdcr Verwaltung auf möglichst gerechte Weise bcrück,lchtigt. E.. ist zu diesem Eudc eine Formel ansgeslellt, welche von Zeit zu Zeit durch einzuleitende genaue statistische Anfschrcibungcu rcoidirt wird. Es wurde ferucr ciu uollstäudigcs Tclcgraphcnuctz aufgestellt, welches die wichtigsten iölationen verbindet und ausschließlich dein Verciusvcrtehrc rcscrvirt ist. — Gcgcuübcr dem Auslande erscheint das Gesammtgebict als ein Ganzes mit der bereits in dcr zu Wien abgehaltenen europäische» Confcrcnz festgesetzten Einhcits-gcbühr von 1 ft. 20 kr. ö. W. Dieser neue Vertrag wird als Staatsoertrag dcr verfassungsmäßigen Behandlung unterliegeu. Es ist zu hoffcu, daß derselbe allscitgc Aunahme finde, eine Garantie für seinen Bestand licgt in dem Umstände, daß er den Bedürfnissen des Pnblicums und dcr Verwaltungen uach dem dermaligcu Stande der Tcchnii vollständig entspricht. Ergebnisse dcr süddeutschen MlilürcM'rcly. Eine Münchner Eorrcspundcnz dcö „Franks. I." bezeichnet als Ergebniß der süddeutschen Mllitarconferenz, Folgendes.- I. Es wird eine süddeutsche Festungscom-missiou gebildet; dieselbe soll aber chrc Thätigtelt erst bcginucu, wcnu die ^iquidationscommission über das bewegliche Material dcr ehemaligen Buudeoscstuugen ihre Ausgabe beendigt haben wird. i,Zu bemerken ist, d^>ß die Staaten des norddeutschen BnndcS M'.ttheilhabcr an diesem bcwcglicheu Eigcuthuni sind, daß also dcr Nord^ bund au dcr Liqnidatlous'commissiou theilnchiucu wird.) ^. IencS gemeinsame Äiatcrial soll nicht real abgetheilt, sondern zum Vortheile Gcsamml-DeulschlandS vcrwallct, beziehungsweise in diesem Sinne von der künftigen FcstungSiummission überwacht werden. ^. Voraussetzung dcr Errichtung einer süddeutschen Militärcommiss'ou ist eine Vcrcin'oarung uüt dem Nordbnnd über die Viguida-tionövcrhandlul'.gcn. 4. Aufgabe dcr Fcstuugöcomnüssion ist die Ucbcrwachung des Äialcrials dcr Feslungen landau, Rastatt uud Ulm, regelmäßige Inspection dieser Plätze, Vorschläge über Verbesserungen, Ncnbautcn :c., gutachtliche Mitwirkung bei Entschlußfassnng über Entwürfe znm Bau von Straßen nnd Eisenbahnen, um die strategischen und f^rtificato'ischen Gesichtspunklc znr Geltung zu bringen, endlich und vornehmlich Beobachtung des Grundsatzes dcS Zusammenhanges ocS nord' uud süddeutsche« FcstnugsjystcmS. 5). Jeder dcr rcspccliveu Regicruugcu steht das Recht einjähriger Kündignng zu. 0. Die Regierungen ocrpftichtcn sich, die Abträge dcr Eom-missiou uach Thunlichleit zu berücksichtigen. 7. Die ständische Zustimmung der resp. Volksvertretungen ist bezüglich dcr erforderlichen Punkte, also namentlich bezüglich des Geld-pnnktcs, gewahrt. 8. Die Fcslnngscommission hat cincn jährlich zwisHcn Viünchcn, Stuttgart und Karlsruhe wcchseludeu Sitz. DaS Präsidium sühn vorerst aus drei Jahre Baicrn. Kommt nach Anleitnng von Punkt 3 die Vildnng dcr süddeutschen Fcstnngseommission zn Standc,sowirddi^Specialeonvcnllon,wclchedicscS Frühjahr zwischen Württenbcrg lind Gaicrn wegen Ulms getroffen worden, hinfällig. !). Im Kriegsfalle wird die Eommis. fion aufgelöst, da alsdann der König von Preußen Oberbefehlshaber über sämmtliche 3K1iv' nnd Dcfeusiv-lräftc dcr drei Staaten ist. W. Wnrdc ausdrücklich hervorgehoben, daß dnrch diese Convention die Schutz' nnd Trutzbüudnissc mit Preußen nicht alterin werdeu. Baden soll mit vicl weitcr gcycndcn Anträgen hervorgetreten sein. So habe es sich im allgemeinen lebhaft f'ir das Zusammcugeheu mit Preußen hinsichtlich sämmtlicher Maßrcgclu ausgesproch^ll, danu iu .^plcic. ^,^ tragt: 1. Preußen, bez. den Nordbund zu den VerHand- luugcn dcr süddeutschen Festnngscommission und zu der periodischen Inspection der Bundesfestungen zuzulassen: 2. das gcmciusamc bewegliche, in unaetrennte!' Verwalk tnna blcibeude FcstungSeigcnthllM durch eine Eommls-sion aller deutschen Staaleu unter Pnu^ns Prüsidiuni verwalten zn lassen. Oesterreich. V3jen, l>tt9^ Die Vorlage des gemeinsamen Mini-ftcriums über das ReichSbudgtt für daS Jahr 1869 ist bereits, cndgiltig festgestellt, in Druck erschienen. Im Nachfolgcudcu stellen wir die Hauptzifscru zilsammcn und behalten un^ vor, auf die eiuzrlncn Abtlieilungcn >>tS Budgets zurückzutomiueu. Dcr Voranschlag zerfällt in vier Eapitcl, u'id zwar das Ministerium dcs Acußcrn, das Kricgön'.iuistcrium, das Finanzministerium und die Rcä/Nuugseontrole. DaS Ministerium d?? Acußcrn braucht dieses Jahr nm 8A.l6l ft. wcn!gcr. Das Erfordcrniß für I^0!< beträgt 4,lttt).('»4<1 si. Das Kricg^minislcrim beanspruch« für das Ordinarium der Landarmee (ein schließlich ^r MilÜär-Pcnsionen) 7^,4^0. fl. (um 4,7:iO.ZW ft. mehr als im Vorjahre); zur Bedeckung des außerordentlichen Erfordernisses werden l),5l»3.7tt8 ft. lalso um 19,4M.O5i4 ft. weniger als im Vorjahre) in Anspruch genomulcn. Dcr Etat der Kriegsmarine bean-sprucht für das Ordinalium 7.5)08.477 ft. und für das Extra-Ordinarium 1,980.604 ft. Das Gesammt-Ei-for--dcrniß für das Finanzministcrinm beträgt 14^.2tt2 fl. (um lO9.202 fl. n.chr) und die iu dicfcm Etat aufge-nommcncn Pensionen ! ,!^3.').43<'» ft. Die NcchnnngSlon-trolc beansprucht 102 65)0 ft. Die Gesammtsumme der gemeinsamen Ausgaben für daö Jahr 1869 beträgt somit 94M7.»)04 fl. Davon kommen Zollgcfälls-Ucbcrschüssc im Betrage vou 7.927.000 ft. iu Abzug, es bleibt also die Summe vou 86,45)0.664 ft. durch Beiträge zu bedecken. Hicuon entfallen anf die diesseitigen Bänder 60,515.465 ft., anf Ungarn 25,935.199 fl. Im Gan-zen stellt sich das diesjährige Budget um 13.W6.526 ft. geringer, als daö vorjährige. Pest, 16. November. (Sitzung deS Unter« Hauses.) Dcr EultuSminisler EötvüS legt den Gesetz-ci'twurf über das RcligiouSbcteuntniß von Kindern aus gemischter Ehe vor. Das Bndgct dcs Justizministeriums wird unverändert angenommen. — (Sitzung des Oberhauses.) Dcr Prä» sidcut bittet den Münster dcs Innern, cr mögc die Glück' wünsche 5cs Hauses an Ihre Majestät die Königin znm Allerhöchsten "NamcnSfcstc erstatten. Die Gesetzentwürfe über Cro. i.n, dann die Arad-Temcsoarcr Eisenbahn werden ang'uommcn, Uuslaud. Pari^, 16. November. (Beschlagnahme we-!gcn drr Ba udin-S u b scrip ti on.) Die gestrige Nummer des Journals ,,^e Temps" wurde mit Beschlag belegt. Das Blatt wird wegen dcs Vergehens von Umtrieben im Innern, welche geeignet sind, die öffentliche Ruhe zu stören, gerichtlich verfolgt wcrdcu. Die „Palric" glaubt zn wifscu, daß an die Gcncralprocuralorcu nnd die Präfccteu Instructioncn über das Vorgehen erlassen wurden, welches sie rücksichtlich jener Journale zu beobachten haben, die Subscriplioucu für cin Dcnkmal Bau-din's eröffnen odcr in Hinkunft eröffnen sollten. Journale, welche bereits dem Beispiele dcr vcrurthciltcn Blut» tcr gefolgt sind, sollen nicht vcrfolgt, aber jcde neue Veröffentlichung vou Subscriptionslisten soll unverzüglich der Justiz überantwortet wcrdcn. Die Ionrnale ,,^a Till'unc" und „Va rcuuc Politiqi'e" wurden gleichfalls mit Beschlag belegt. Londo», 111. "November. (Verschiedenes.) Die hiesigen Vorwahlen für das Parlament durch Händeschau sind ruhig nligclaufen, ohne daß hiclici jedoch cin Resultat erzielt wnrdc, da die Gegenkandidaten aller Bezirke uamrntlichc Äbslimmnng vcrlaxgtcu. welche niurgcn statt» findet. — Der Biscliof von Vondon wurde znm Erz-bisckofc von Eanterl'ury erhöbe». — Dcr preußische Bot» schafter Graf Äcrustorff ist hier ciugctroffen. — Aus der Bank ist eine Million Gold für Rußland entnommen wurden. Vnkarcft. 16. November.' (Ertläruug deS „ R omaunl.") „Romauul" erklärt, daß. im Falle sich die Nachricht über eine Revision dcs Pariser Vertrages bestätigen sollte, uuch Rußland die Modification einiger ihm lästigen Bcstimmnngeu dieses Vertrages fordern könnte. HüstesueiliKeiten. — (Nllbcl jcilsifica lil)l>.) Am 13. d.M. wur, den an das Lcmbclgrr ^and^geiicbt viclc Personen aus der Provinz ling^licfrit, wllch^ der Fälschung russischer Äcn'tnotrn bcjchuldlql sind. Auch in Lemdera s«'lbs< wurüe cin drö glncher, V^bil^^ns v<:idäcdt'ger junger Ublmackei vrlhaftct. wacher, diödc^ unbemitlelt, vor lurzcw zu bedeu» lrndlM Vermögen lain, obnc daß nnm sich ertlärkn lunntt», woher daüs.lbe slammc. Mai', schmit > wuld.n aus Anlah ocr crwibi'len FHljchung Ver Haftungen in Vl°dy, Podhajce: Rohalyn, Husial,,", und an 1968 anderen Orten vorgenommen. Unter den Verhafteten befindet sick auch eine anges^cne Dame, die F,au eines Arztes a,'s Podbajce, welche wahrend des lchten Ausstandeö im Iabre 1863 eine helvorragende politische Rolle spielte. Die Entdeckung des Veibrcckel.s soll von Genf ausgegangen scin, lvob'N der Uhrmacher den Velrag von 10.000 Rubeln in falschen Banknoten geschickt halte und von wo her eine Anzeige erstattet wurde. Der Fall erregt allgemeine Sensation und ^r Plveeß verspricht nicht nur der grohar-tigen Dimensionen wegen, die er annehmen dürtte. sondern auch wegen der daran lietheiligten Peisonen ein sehr inter-essanter zu werden. — (Not b in Ostpreuh en.) U^bel cie Zustände in Ostpreußen schreibt d.c „Aittger- und Vauernfreund" i Die Noth ist amtlich noch nickt anerkannt, da alle Arbeiter Kartoffeln hüben, auch bis N.ujabr bi.jchen! Dreschen thun sie nun freilich nicht: die Hülste d?r Kartoffeln ist an uie-len Oltcn scbon vcrsault '. Arbeit gibt eö überhaupt nicht, aber die Männer schämen sich noch zu deNel», wiegen Vic Zahl der Frauen und Kinder, welche um cic Wllagözcit die Mchl» aller deler. die noch etw^d hc>hc>'. belagern, Entsetzen erregend ist. — (James 3io t l's child ^.) Varoü James Rothschild, dessen oestern zu Palis crsolgtcn Tod der Telegraph meldet, war der jüngste der fünf Söhne von Meyer An-selm Nothschild, der um die Mllte oe-. vorizen Jahrhunderts zu Frankfurt, arm begii.nend, oer Glünocr der Dynastie Rothschild wulde. Von seinen fünf Söhnen war James der lektgeborne und sollte auch der leljta/'sloibene werden. Die Vrüoer Anselm, Salomon, N^lhan und Kall sind ibm in den Tod vorangegangen. Ianus RlMchild war den 15). Mai 1792 geboren und seit 1812 Chef des Hauses in Paris, wo er seit 1822 auch daü Amt eines österreichischen Gcne,al-Consuls ^kleidete. James war mil seiner Nichlc. ciner Tochter deö Wiener Salomon Nothschllo. verhellattt. Nachoem er die französischen Aullhrii von 1830 zu 30 Mlljionlü, von !l.'31 zu 120 Millionen, von 1632 zu 15>0 M.llionen und von 1844 zu 200 Millionen zu Stande gebracht, wurde er von Louis Pbilipp zum Commandeur dll Ehrenlegion ernannt, deren Milled er schon seit 1823 war. Man weiß, dah idm der Mann des 2. December nicht lo freundlich entgegenkam: die Vllldei Pereire, welche Napoleon auespielte, um Rothschild's Macht zu erschüttern, eiwilsen sich zu schwach, dems.lben ein Paroli zu biegen: in dem Kampfe, welcher sich zwischen der woblgcgründelen alten Gelomachl und der neuen imp-ooi-sirlen entspann, blieb Rctdschilc, Sieger. Daß schließlich aucb N^pol'on sich bewogen fand, das gastliche Haus des modernin C'öius zu besuchen, ist bekannt. Die Gasll'äileil des Pansei Rothschild ist übrigens spiichwmllich geworden. In seinem Hotel in der Rue Lafiltc gingen die ersten Glo-hel> und Geister Franlüichs odne Unteijchied des politischen Glaubens ein und aus. Unter der Restauration sah er dic Herzoge von N, mours uuo Ocleans bei stch i zu seine» Gästen geölten der Prinz von Oranien und Talleyrand: bei ibm sah man Arago neben Tbiers und Ouizot, obschon er Letzteren, der aus moralischem Wicxrwillen sich von der-Bbrse fernhielt, lieber g,micden hülle. Uno wie Louis Napoleon uno Eugenie auf snntln Jagdschlösse Ferri^res, dcm piüchtigslen der W»lt. erschienen unr> sich mit rüclhaltlusel I^limnHt seiner Gastsreundschast elfieut^,,, ist noch in Aller frischem Geoa^tnisse; anch wie Louis N>lpolel,'!', von so viel Neichlhum und Pracht und Virtuosität der Äewirthung ge> blendet, dlM Freiheril, James v. Rothschild, als Dank für den ausgezeichneten Empfang, den Grafentitel von Fenw-res bieten zu müssen geglaubt. Iimes Ruthschild war ein Fnnschmläei erste» Ranges — er hatte Talleyrand's Koch gee,bl! Aber mehr noch als die Gerichte der Tafel wnhte er Kunst und Künstler zu würdigen und brachte den Wer-ltN derselben ein nicht gewöhnliches Verständniß lNtgegen. Der ecsle der Millionäre auf dem Continent litt atxr bereits seit langer Zeit an dcm Uebel, vah ih» nun dahinraffte. Schon im vorigen Jahre ^ah er sich veranlaßt, in einem Vliese an Adelina Patli zu fragen, ob sie bald wieder im „Trovalore" siigen werde, da er sie gerne holen würde, denn „ihl Gefang sei ihm »in Sonnenblick in seinen Leiden." James l>vte d»m Grundsntze nach: „der Reichthum verpflichte»," und seiner Vahie werden viele folgen, welche Trost uno Hilfe bei ihm geiunden. Locales. — (Forstmänner und Freunde l> c s Forstwesens) erlaube» wir uns. auf den in un>erm Inseratentheile enthaltenen Ausruf von den H.rren Aodenstein, L. Dimih '!>'." Schollmayr ausmertiam zu machen, welcher eine Besprechung wichliger Flagen t» der auf »en 25. d. M. besiimmtcn Versammlung anzubahnen beabsichtig!. — (Die lir ch cnmli j italischen Composition e n) des verdienstvolle» Lehiel« der philhacinoinichen Gesellschaft, Nedvcd, weiden nach einer Mittheilung oes „Höit^I^ki tovaiö" demnächst in Prag erscheinen. Durch d'eselben wirt» einem fühlbar» Mangel der Kirchenmusit auf dem Lande abgeholfen werden, indem nach der Meinung eines Cocreipondenten deo blfa^ten Blattes den jetzigen in ttiain gesungenen Kilchenlirdeüi sehr oft der echte lilchliche Geist mangelt. — (Liierarisches.) Unser gefeierter Koscski hat einige Gedichte Puschtins aue dem Russischen i>. das Sloi)eui,che frei übertrafen. Ais Ostern ist dcl „Malica" cine größere Sammlung bisher nicht rdiitir Gedichte, und die vollständige Uedcrtragung der „Vraul von Messina" zugedacht. Der Wunsch alltl Verchicr des Dichteis nach Herausgabe sciner Dichtungen wird duich ric „Malica" er-lullt werden. — (Rauba"nfal l.) AuZ Krainburg wir dem „Tgbl." folgender Raubans^ll berichtet: Am U.d.M. »ach K Uhr Abends wurde der bei Radmannsdorf wohnhafte Wasenmeijler in der Kantcrvorsladt durch zwli unbekannte Individuen meuchlings üocifalle», etwu 500 Schritte geschleppt und nach Wegüahme seiner Aarschaft voll 60 fl. und Mißhandlung in den Kanielfluß gewoifcn. C'ö gelang ihm j.dcch, auf t>aä jenseitige Ufer sich zu flüchte» und der weitere». Mißhandlung zu entgehen. Tags darauf, als diese Thal publit wurde, gab sich der Gendaimerilposten zu Klcnnbu^ alle Mllhe, die Thätcr anözusorschcl», und es gelang auch wcüigstciiö eiüen delsclbcn i». der Pe,son dcs Schusters Job. Corner auö Pcimsk^u , welcher schon einmal j wegen Raub in Untersuchung stand, zu ernilen, festzuneh-! men und dem Bezirksgerichte zu Krainburg zu übelllrfern. Vei seiner Durchsuchung fand »NIii nnr noch die Vrieflasche mit 10 kr. und eine Marke von einem Gerber, welche dem Wasenmrister gchüllen; der Vetrag von 45 fl., welchen Lorner dcm als Ultterstandgeber bekannte!» Wivlhe Frau; Martina! zu Pcimstau und 3 fl.. die er der Mutter des leßtern zum Depo:>iren gab, wurden abgenommen und ebenfalls dem Gerichte üoeilitfert. Den Rest des geiaubten Gutes hatte »er Räuber schon dulchgeblachl. Neueste M. Pest, 17. Noucmlici'. D^c uin' Sccti^ncn dcrli»' gu:ifche.lt Delegation habcn sich conslituilt. Dic Scctioli fill' Acußcl'cs wähllc Majlatl) ^um Voisitzeiideli und Plil>zty zum Ncf^rcnteil, dic Kr>cgSscttiull Cscngcry oc>cr Buttal zlin, Prasiocnicn und Tresort zum Referci^ >cn, die Fiiillllzscctilin Szögyetü) zum Voisi^'ndcn und Horvalh zum Nefcielilcn, endlich dic Marimscclion Georg Karoll) zum Plusidclltel! und Anton Zichy zum Referenten. Pest, 17. November. (Uute t-h au t« s itz n n q.) Der P>asio?nt ersucht uutcr lautein Vcifall dei< Hauses den Minister dcs Inxein, die Olückwünschc tcö Hc>U' sct» an Il)rc Majestät die jiuuigin zu Allcrhochstlyrcm ')lamcn^fcstc zu ei stalten. Der dalmalmischc Zolltarif wird iu dcr General- und Spcziuldldallc uiwcländert ax^enomincn. Das Elaborat über dic Hausuidriung wird auf Anting Deals au dic Scctionct, geleitet. Florenz, 111. November. Dic „Italic" meldet, Mazzini liege in Lugano schivcr krank darnieder. Dr. Acrtani schrieb, daß cr leine Hoffnung hade, ihn zu retten. London, 17. November. Das bisherige Wahlresultat in der Hauptstadt ergab 39 Liberale nnd 22 (ionscrvativc. Vant Depeschen uns den Provinzen siegten dic liberalen bei den meisten Wahlen. Telegraphische Weckselcourse vom 16. NllUcmb?l'. s'peec. Äceta'cliqiic^ 5«.2<.». — 5perc. Äc^tattiqueö mit Mai- und Nuvelniicr-Zinsrn 5^>. — 5,priv. Nallonal-Aiilchrn li^.lil) - IN6l»er HtaMöa!ilei>n«?.90 - Bantaclicn827. - Clcditaclien^«;,80. — London ill'.W. - Silber 115.5,0. — K. I. Ducateu 5.51 V.» Handel und Uolkswirthschastliches. Kronprinz Vludolföbahn. Die crste Generalversammlung der Aclionäre der Kronprinz Rudolssbahn wird zu Wien am 1-1. December b. I. abgehalten werden. Mail schreibt ocr „Tr. Zic>." a»^ Wien untcr dem 15. No-iieinl'cr: ?!!>,- Herabsetzung d^ ttulilcntavifes der Novddahli hat vnrderliano t»c>l sinen ssvof;cn Ponhcil gehabt, andere Bahnen ^lir ^cniciirrr!,; c,!l;uspon>cu, Di.' Elisabrlh-Wrsllialnl, welche diicher schon ^ie dilligstcn Tarisc !>Ulc. isi »nn s'it <;. d. M, ^iilli »uiilüchcn (3i!lpfe!iii!ss-Talifc ii^rgegaü^ii nnd hat mit den anschlicszcndeu Bahnen ein llcbcreinloniil'c» ^'lvoffl.'N, nach welchem der Rentner dcr sehr lirunchdn'-eil ZwicklUirr^lohlc uni den Pvci» uon 74 lr, nach Hüicn gcsieü> n.'nden t^nn, Dat! ist ei»', iiamhaster Geiuinn für dic gan;c Rl'sli'e!!;, wie fiir dic großen l!:dustu»,'llcn Eindlissemeiits in der linMdliiia, ocrsclbci'. - dcnn oas ^.'c.uil,pol der Oftraucr-Kohlr isl nun culschiedcu gcbroche.l »iid rii'e .itohlmuoth, nne. wir selbe im u>)l,'l'^!i Winter erlrdtcu. nicht iiirlir ,^i dcsiilchteil. ^x<>!»>'!i! le«!>l>»!,' vielleicht auch bri andere» GesellschaNcil, dic wir nicht ;il nenn.'» drailchci'.!" ^aibst'^, I!-,. Noocmber Ans dem lirutig.nMarlie sind er^ fchicncn: :'< Wagen mit Getreide <» Wagen mit Heu nnd Slruh (Heu ,'!« Clr 10 Pfd.. Stroh 46 Ctr. »i«) Pfd.). 1st Waam und 1 Schiff (? Klflr.) mit Holz, Durchschuiltss'Preise. —————^ ______^^_._. st. lr. ft. lr. ft. lr.j s,. li. ^ Wciz^i Pr. Mel)eli 4 60 5 15 OlMel pr. Pfund - 4ii —^ Korn „ <> 10 :^25 Eirr ftr Dtilct —2z------- Gerste „ ii 40 .'j — Ätilch ftr. Maß — 10 — Hafer „ 1 75 2 — Rindfleisch pr. Psd. —21------- Halbsllicht .. ------- 3 75 Kalbfleisch „ — ü4 — Heiden .. 2 50 lj^- Schircineflrisli) „ ..22 — — Hirse „ 2e;li!iy, von Agram. — Nllwniic, Ont^bes. «el, Hussein. — Weluy, Kaufm., uon Sl. Geolgcu. — Dniien, Vllrgrrineistrr, von Obiina. -- Gräfin Lar'isch. uon Frcistadt. (Elefant. Die Herrcu: Elocklnanii, Fabritöbes. lion Paris, - MuWlsch. WcrkS.Bcamter. von Taruis. — Prcornif. von Vliraödiii, - ^ Ambra, von Trich. Palcrnioncr. Knufm.'. Frieaenliacher, und Schrott, t. t. Bejirksvorslehsr, von Wie» Riticr v' Dcdötl,, l. l. Adjunct, von i!cmberg. — Dudr, HandclScigent, von Pest. K.iiser voi, Oesterreich. Herr Kiintzcl, Schneidcrmcistcr, uon Oia>, Bnierischer >>of. Die Hnrcn.- Schullcr, Aqcnt, von Trief?. " v. Zlunal), t, l. Lieulennnt. vi?n Soprou. Luttozichullg vom >8. November. Wien: 70 4 15 90 26. Graz: 49 42 51 30 15. Meteorologische zzeolwMlinyeil in LaMach. «u. M. 32<).<,1 — 4.3 windstill Ncbcl l^!, 2 „ N. 32l),^ ' -!> 3.1. »uindstill heiter l»..'« !0„ Ab. 328.83 - 1.« windstill heiter Nachlö heiler. Morgennebcl von kurzer Dciucr. Sonnig^' Tac>, starker Höhennif dcu Tag ülier anlialteud. Abcüdroth. Daö Tagcsmittll der Wärme —0 9°, um 3 5" nntcr dem Nor-male, Vcranlworllicher Redacteur: Iana, n. Klcinmayr. Vüljenberichl. Ajn-.I, 17 November. Die günstige Sliimiumg wor anch an der henligeii Bmse vmherrschend, Vor^igeweise waren Iildustric- und Eiscllbahü-Actim ;ur gestrige» ^totiz gefragt. Devisen und Valuten schlusscü uilliger ^11 huuni. Oeld siüssig. Geschäft in Pnpiercu bclinigrcich. Veffentliche Schuld. k. des Staates (fnr 100 fl,) Oeld Waare In v. W. zu öplll. fllr 100 fl. 55.^5 55.4" dctto v. ^, 18U0 .... 5^».«5 5?.l»5 dello rückzahlbar (l) . . . 95.— 85.50 SUber-Anlehen vou 1864 . . 70.— 70.50 Silbcrllttl. 18UÜ (Frc«.) riickzahlb. m37I. ^i5pCt. fllr100ft. 72.50 72,75 Nal.-Anl. mil Iäu.^onp. zn 5°/^ «4.— ii4 10 » » ,' A,,r.-EmlP. .. 5 ,. l!.'i.50 Ü3 <>0 Mttau^uco......s,^ 5,8^ .^il) "elto m,l Mai-(loup. „ 5 „ 5)8.i!0 59.10 Mit Verlos, v. 1.1889 . . "' ,75 ^ 17z ^ „ „ „ ,. 1851 . , . tti.5,0 82.— .. „ „ ,, 1^0zu5Wfl. 88.- 88 10 „ „ „ „ I860 „ 100 .. «)5.25 05 75> .. ,. ., 1864 ..100., 102.?s» ,0280 «iomo-Rentensch. zu 42 I.. !.^t. 24.~ 25.— Domaincu 5perc in Sllder 110.- 110.25 8 der Kroulllnoer (für 100 il.) Gr..Ent>..Oblig. Mederöfterreich - ^ 5°/° """ ^^ Slllzdurl, ... - " ^ " ^'" ^' G:ld Waare Böhmen .... zu 5°/« 92.- 92.50 Mahren .... „ 5 „ 89.25 89.75 Schlesien , . . . „ !'. „ 88.50 89,— Steiermarl ... ,. 5 ,. 87.50 88.— l'ngarn.....„ 5 ,. 70,25 76.75 Trmeser - Banat . . „5 „ 75.— 76.— Crnaticn und Slavonien „ 5 „ 77.— 77.50 Galizim .... „ 5 „ 67.— 67.25 Siebcubürgrn ... „ 5 „ 7075 71.25 Bnkovina .... „ 5 „ 67.— 67.50 Uug. m. 0. V,-C. 1867 „ 5 „ 76.- 76 50 Tcnl.B. m. d.P.-C. 1867 „ 5 „ 74.75 75.25 Acticn (pr. Stilcl) silltionalbant...... 832.- 834,— Kaiser Ferdi'nands-Nordbalm zu 1000 fl. CM.....1955—1960 — »redu-Anstalt ^i 200 ft. 0. W 227.30 227.40 N.ü,^lm.-Oes.zl'500ft.ü.W. 646- 648. -Statbcisrub..'Ges. zu 200 7.. CM, oder 5(»0 Fr...... 285.50 285.70 «ms. Ells. Nahn,;u 205 ... CM. 174 50 l74.75 Vüd.-uordd.Ner.B.20(,.. .. 151.50 l5l.?5 ^d'^t^'l'""'-"'^l-E-200fl. ö. W. odtr 500 Fr. . . . 18K.20 186 40 Geld Waare Glll.Karl-^,'iid.-B. z.200fl.EM. 214.- 214.25 Aöhm. Westdahii :>, 200 fl. . 157.25 157.50 Ocst.Don.-Dampfsch,-Gcs. «-H 562.— 564.— Oesterreich. Lloyd in Trieft Z lH, 243.— 241.— Wim.Dampfnl.-Allg, . . . 342.— 346.— Pester .Kettcnbrilcte .... 487.— 489.— Auglo - Anstria- Va:il zu 20<» fl 169 25 169.75 i?ttnberg (ü'zrruowltzrrActien . 172.— 17250 Pcrs,cher.-Oescllschaft Donau . 256 - 258.- Vfa»dbriefe (fiir 100 fl.) National- l ban! auf > verloSbar zu 5"/,. 97— 98.--' 6. M. 1 NatiLUnlb.anfiz.W.uerlosb.5 „ 92.60 92.80 Ulig.«cd.-Ered.-Aust. zn 5'/, „ 90.75 91.— Mg. o'st Bodt:i:Crcl.'it-Änstal< verlnöbar zu 5"/., iu Silber 102.25 102.75 dto.iu33I.rilckz.zu5pCt.iuö.W. 85,— 85,25 Vc»f? (pl,. Slüa'.) Crcd.-N.f.H.uG.z.100fl.ü.W. 141.75 142.- Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.(!Vi. 92.75 93^5 Sl2dtgcm. Ofen „ 40 „ ö. W 33.— A3 50 Efterhllz») zu 40 sl. CM. 160.— 170.— Salm „ 40 „ „ . 41,- 42.- Geld Waa" Palfft zu40 fl. 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