(Franko pauschaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh Schristleitung und Verwaltung: PreSeraova utiea Rr. S. Telephon zu — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebübren entgegen. Bezugspreis: Vierteljährig K 24.—, haldjäkrig K 48,—, gan»icihrrg K 96.—. Fürs Lu»lanv entipi Nummer 45 || U DIC OCIWUIIHIIM W»wh».^ - —----- entsprechend« SrhShung. — Einzelne Nummern I Krone. Donnerstag den Ii>. Juni 192« 2. [45.] Jahrgang Desiildungofteuer. Nach dem geltenden Personalsteu«rgesetz haben die Empfänger von Dienstbezügen, welche den JahreS-betrag von 6400 Kronen erreichen oder übersteigen, neben der Einkommensteuer auch eine BesoldungSsteuer zu entrichte», welch letztere mit eine» Prozentsätze von 04# bei einem Einkommen bVft 8000 Äroiun beginnt unk sohin stiisenmähig bis 6% bei Ein-kommenSbelrageS steigt. Zu dieser SlaatSsteuer kommen noch die bezüglichen La de«-, Bezittt- und Gemeinde-uwlagen, welche durchschnittlich über 200# der Staat»st«uer ausmachen. Diese BesoldungSsteuer hatle bei den EinkommenSverhältnissen. wie sie im Kruken bestanden, jedenfalls eine Berechtigung, heute jedoch stellt fi« sich alS eine große Ungerechtigkeit gegen-über den Festbesoldeten dar. Vor dem Kriege waren Jahreseinkommen an Dienstbezögen im Behage von S44.000 Kronen eine große Seltenheit; Einkünfte von solcher Höhe bezogen einzelne Direktoren großer Unternehmungen, während Handclsangestellte, welche heute zum Teil« über größere Einkommen verfügen, durch die Besoldung»-fieuer nicht betroffen wurden. Bon einem Dienst-einkommen von 24.000 Krone« beträgt die Sin, - kommensteuer rund 1200 Kronen, die Besoldung», steuer 1200 Kronen, die Umlagen hievon rund 2G40 Kronen, sodaß ein solcher Angestellter jährlich eine Steuer von 504V Kronen, also monatlich 420 Kronen oder 21% seine» gesamten Einkommen» zu entricht»» hat. Dadurch sind die Angestellten schlechter gestellt als die freien BerufSkreise. Diese« Beispiel wirft ein «relleS Licht auf die unsoziale Art unserer Steuerpolitik. Während bei der Kriegsgewinnsttuer für das Jahr ISIS die Stufen nicht mehr nach Kronen, sondern nach'Dinar t «rechnet werben, erfolgt die Berechnung der Steuer. Itusen bei der BesoldungSsteuer noch immer in Kronen, sodaß beispielsweise ber erhöhte Steuersatz von 5 % bereits Einkommen aus Dienstbezügtn von über 20.0\j0 Kronen trifft. Es wäre ein Gebot der Billigkeit und Gcrechtigkeit, wenn schon nicht mit dem Grunbsatze der Besteuerung von Dienstbezügen, welche ohnehin für die betreffenden Angestellten ein Existenzminimum darstellen, übe,Haupt gebrochen werden soll, zumindest anzuordnen, daß auch die einzelnen Einkommenistusen, die für die Besoldung», steuer maßgebend find, nicht nach Kronen, iondern nach Dinar berechnet werden, sodaß mithin die unterste Stuse, von welcher eine BesoldungSsteuer von 0-4# zu entrichten ist, nicht bi» 8000, sondern bi» 24.000 Kronen, die nächste Stufe statt bi» 9000, bis 36.000 Kronen beträgt usw. Die Cesfentlichkeit ist über die HöheZ dieser BesoldungSsteuer, welche vor dem Kriege keine be-sondere Rolle spielte, zu wenig orientiert; weder die Dienstgeber, noch die Dienstnehmer haben im all. gemeinen Kenntnis von den gewaltigen Beträgen, die hiebei in Betracht kommen, sodaß die Beteiligten unliebsame Ueberraschungen erleben dürften, wenn ihnen später diese Steuer, mit der keiner von ihnen bisher gerechnet hat. vorgeschrieben werden wird. Nach dem Gesetze ist die Steuer zwar vom Dienstgeber zu entrichten, doch hat dieser da» Recht, fall» ander« Vereinbarungen nicht vorliegen, die Steuerbeträze jAngestelllen auf die zu überwälzen; eine solche Ueberwälzung wird allerdings wegen der Höhe der in Frage kommenden Beträge in der Mehrheit der Fälle überhaupt nicht oder nur zum Teile durchführbar sein. Schicksal. Von Han« Bauer. Dr. CrnMucI Zeidler ist in die blonde Lotte »»» GerolW lächerlich stark versessen. Sein Schüler von der Leichenakademie hat ihn für einen Teenachmittag ei»« mal »i» sich geladen gehabt. Zeidler hatte erst gar nicht annehmen wollen. Dem» nicht wahr: wenn Lehrer von ihre» Schüler» eingeladen «erden, dann ist damit nicht selten die ergebene Bitte um besondere Berücksichtigung und kräftige außerrtatSmäßtge Förderung ausgesprochen, »ber Dr. Zeidler war doch schließlich gekommen und hatte e» nicht za bereuen. Die Zeichnungen, mit dene» Sercld ihm aufwartete, konnten feine Bewunderung zwar nicht sonderlich erregen, aber Serold» Schwesterchen schien ihm dafür um so bewunderungswürdiger. Lotte nahm mit Befriedigung den Eindruck wahr, den fie auf den Lehrer ausgeübt hatte. Er gefiel ihr zwar nicht, der kleine, dick» Herr--aber er hatte ein gewichtige« Wort i« künstlerischen Leben der Stadt zu sprechen, und wenn er stch für den Bruder tüchtig in» Zeug legt«, dann bildete er für den ein mächtige» Sprungbrett. Ach! Und da« sehnt« Lotte herbet, daß Sustav einmal ein Groher würde, ein anerkannter Maler, ein Künstler, von dem man sprach. Dazu brauchte er den Doktor. Als», meinte Lotte, daß man den nicht vor den Kopf stoßen dürfe, und Die Krise im Wiener Zritungsgewerbe. Die durch di« andauernd« Papi«rübert«uerung auSgebrochene Krise im ZeitnngSgewerb« Wi«n», da» gegenwärtig gerade noch die Hauptstadt von Niederösterreich ist, hält unvermindert an und wenn er noch dicker und noch kleiner wäre. Und so hatte ihm Lotte beim Teenachmittag kokett ,u-geschmunzelt und einige Verheißung in ihre Blicke gelegt. Damit Gustav Protektion habe. Zeidler wieder meinte sei« jenem Nachmittage, daß er auch bet den schlechtesten Zeichnungen Gustav« eine gewisse Zurückhaltung in der Kritik bewahren müsse, damit Sustav Serold die Malerei nicht satt bekomme, damit er ihn gelegentlich wieder einmal zu stch lade, damit er sein« Schwester wiedersth«. Zeidler fühlte, daß die Kraft feiner Erscheinung und Persön-lichkeit b«i Lotte nicht durchschlagend wirk«, daß er also der Protektion Gustav« bedürfe, und wenn der noch f» miserabel zeichnete Aber alle Mühen Zeidler« waren in» vorhinein aussichtslos. Denn Lotte hatte sich bereit« vergeben: an einen Klubbekannten Sustav«, der häufig bei Serold« verkehrte, einen jungen, hochgeschossenen, backenbärtigen, liebe« Kerl, der nur leider nicht au« Zuneigung zu Lotte dieser den Hof machte, hatte er doch die für Lotte peinliche SemütSeigentümlichkeit, di« Blonden nicht ausstehen zu können, sondern au« Liebe zu seine« Freunde« Sustav Seldsack, den er bereit» um 2500 Mark erleichtert hatte, ohne stch hi«her etwelchen Aufschluß dar. über gegeben zu haben, wie er da« Seld jemal« zurück, zuzahlen gedenke. Karl Schneider hing also von Sustav ab und da dachte er so: eine Schwester hat immer äußert sich in «inem allmähligen Zusammenbrach d«s vor wenigen Jahren nach so mächtigen Baue» der Wiencr liberalen Presse. Die Krise wurde bereits von mehreren TagcSblättern zu einer — man möchte fast sagen, willkommenen — Gelegen-heit zur Einstellung ihres ElscheinenS benutzt, welche angesichts der vollkommen veränderten, politischen * Sachlage ohnehin eine bloß« Zeusrage gewesen wäre. Durch den Zusammenbruch der Monarchie und da» dadurch ganz plötzlich radikal vetkleinerle Absatzgebiet der hauptstädtischen Wiener Press« war der stetige, unaufhaltbare AbbröcktlunzSprozeß aller jener Kräfte, die in der alten Monarchie die herrschende Meinung in alle im Reichsrate vertretenen Länder sowie nach den Ländern der ungarischen Krone verbreiteten eine Selbstverständlichkeit geworden. Die liberale Presse, eine mit der Entwicklung de» Wiener Jnt«llek-tuellentum» im engen Zusammenhange stehende Spe-zialität de» Franzisko josephinischen Zeitalters, wurde naturgemäß am allerschwersten von der Zer-tritmmerung der Monarchie betroffen uno so kam e», daß neben der kurzlebigen, nationaldemokratischen (also asemitischen) .Republik', einem Nachmittag», blatte, im Laufe de» Frühjahres in ganz kurzen Zwlschenräumen „der neue Tag*, die Nachfolgerin de» offiziösen .Fremdenblatie»' und der täglich er-scheinende .Morgen", der an die Stelle der bereit» früher eingegangenen «Zeit" gctr«ten war, ihr E» scheinen einstellten, verschiedene Ursachen wirkten an dem Zusammenbruche mit: die Papierpreis«, der — e» ist trotz aller Widersprächt doch so — Abon-nentenmangel und di« allgemeine Teuerung aller Bedarfsartikel, die sich in den Anschaffungen und in den Angestelltenlihnen so verderblich äußern. Beide gehörten der deutschsreisinnigen, lib eralen Richtung an, die durch die neue Zeit und ihre Lehren im Publikum jeden Halt verlor. Noch bei den letzten Wahlen in die National« Versammlung hatte man Gelegenheit, den riesigen publizistischen Apparat, den die Liberalen jeder Partei- Einfluß auf d«n Bruder und wenn mir schon di« Blonden nicht gefallen — man muß Konzessionen machen. Man muß so tun könne», al» od. Einmal kann ich schließlich bezahlt». Dann ist noch früh genug zum «bschwtnken. So heuchelt« der Doktor für Sustav Jntertfs«, Und dir Lottt für den Doktor. Und der Karl für di« Lott«. Und d«r Doktor wollt« di« Lotte. Und die Lott« wollt« d«» Karl. Uod der Karl wollte Kredit. Und der Gustav ei, Künstler «»erden. Aber der Gustav ist niemals ein Künstler gtword«». Protektion allei» macht'S eben nlcht. Und der Karl ist von Gustav nach Jahresfrist verklagt wdrden. Den Hof immtr nur machen, genügt ebe» nicht. Und die Lotte hatte den Karl »icht gekriegt Eint» reichen Bruder zu haben, ist für die Lirbe ebt« nicht genug. Und eer Doktor hatte die Lotte nicht bekommen. Ein großer Mann zu sein, reicht tbt» bti den Weibrr» nicht a«S. Da find dir »ier ihre Straße allein gezogrn und haben grtan, wa» man i» dies«» Fäll«» am btstrn tut: st« schimpfen möderlich aus rinandrr. Seile 2 nuoncietuug (zu ihrem Unglücke wäre.' sie in fünf Parteichen geteilt) in der Wiener Presse entfalteten, wahrzunehmen. Daß sich trotz alledem das Ergebnis, auf ein Mandat in Wien bezifferte, war ein Urteiltspruch, der langsam, aber unerbittlich von den De-Hältniffen durchführt würbe. In dielen Zusammenhang gehören mich jene Gcriichte, bis über bett Ankauf von Wiener Blätter-konzetnS, der „Elbemühl" nnd der „Steyrermühl", berichten. Die Wahrheit dieser Meinung kann man ruhig dahingestellt sein lassen. Niemand wird sich jetoch der Tatsache verschließen können, daß sür »Ausländer", die den Geist der Zeit unb ihres reiferen Publikum? ebenso erfaßt haben, wie sie die Sterilität der feuilletonistischen Wiener Blätter rr< kennen, der Gedanke, eine Reihe von Blättern in bcn Dienst einer neust', snichiövrere« Publizistik zu stellen, etwa» Bestrickendes haben mag. Hervorzuheben sei r och, daß an diesem Riederbruche auch die sozialdemokratische Partei, die an ber Existenz jener Presse heute so gut wie kein Interesse mehr nimmt, ihr Teil trägt, indem sie als mächtigste - RegierunpSpartei die gan; offenkundig» Papierhausse zu einer ZeilungSbaiss« ausreifen läßt. Daß diese Baisse'ihre schrecklichen Folgen auch auf ba« Personal dtescS Gewerbe» und seine m»ralische Ver-faffting ausstrahlt, ist ja „bloß" eine Teilerscheinung in dem von der westlichen Orientierung so „begün-stigtett" Wieo. _ Politische Rundschau. Zntand. Gründende Hauptversammlung des Schwabisch Deutschen Kulturbundes. . ^ Sonntag, den 20. Juni, findet in den Räum-lichkeiten des Schützenvereines in Neusatz, Futoker-gösse, um S Uhr vormittags die grindende Haupt-Versammlung deS Schwäbisch Deutschen Kulturbundes statt. Auf der Tagesordnung stehe» folgende Punkte: 1. Wahl des Vorsitzenden, 2. Bericht des Grün-dungsausschuffe«, 3. Verlesung der Satzungen, 4. Wahl deS ersten BundeSauSschusteS und b. All-fälliges. Zutritt haben alle Deutschen jugoslawischer Staatsangehörigkeit, ohne Unterschied deS Alters, S'andes oder Geschlechtes. Der Verfassungsentwurf de« Minister« Stojan Proti^ in grohferbischer Beleuchtung. Di« Belgrader Zeitung Balkan bekämpft den BerfassungSentwurf des Minister» Protic, weil er nicht nur auf die Dezentralisierung abziele, sondern direkt gegen Serbien gerichtet sei. Der Entwurf ent-spricht nicht den Wünschen Montenegros nnd der Baischka, welche ein« Verschmelzung mit Serbien i» ein einziges Königreich anstreben. D«S Blatt wendet sich besonders gegen jene Bestimmungen des Gesetzentwurfes, welche den Landeshauptstädten Laibach und Agram. die niemal« selbständig waren, eine besondere Stellung zuerkennen, nicht aber Eetinj«, welches die Hauptstadt eines selbständige» und unabhängigen Staates war. Kredite für Montenegro. DaS Finanzministerium hat einen Kredit Im Betrage von 1 Million Dinar für den Ankauf von Groß, und Kleinvieh sür Montenegro genehmigt; serner 2 Millionen Dinar sür die Anschaffung t>on Lebensmitteln und 8 Millionen Dinar für die Er. Werbung vo» Lastantomobilen, welche die verpfleg«-und anoere Bedarfsartikel nach Montenegro bciir-der» sollen. Ferner soll ein Betrag von ll Millionen Dinar mi Gehältern und Rubeg'nüssen für die montenegrinischen Beamten auSdezahlt werden, welche seit der österreichischen Besetzung keinerlei Bezüge erhalten haben. Die Ueberrefte der Sarajewoer Attentäter. Ju MöllerSdvrs wurden vor kurzem die Leichen der im Jahre 1916 im donigea Gefängnis gesto» benen Sarajewoer Soldaten Nedja und Milra Kerosc und Jakob Milovic enterdigt. Sie wurden nach Thcresienstadt üb-rsührt, von wo sie anläßlich deS jugoslawische« SokolenauSsluge« zugleich mit den Ueberresten der Hauptattentäter Princip, Gabrtuovic und Giabe» nach Sarajewo gebracht werden sollen. C i l l t e r Zettune. Rauberbanden in Südserbien. Zn der Nihe von PriSrend, haben Räuberbanden vier Reisende und zw-i Gendarmen er* schlagen Alle Frauenspersonen, welche stch »hne männlichen Schutz auf der Straße zeigten sind be-raubt worden. In PriSrend getraut sich wegen der Räuberbanden niemand mehr au» der Stadt. Aehn-liche Verhältnisse herrschen in ganz Südserbien. Der Ministerrat hat sich mit dieser Angelegenheit beschästigt und zwecksienliche Maßnahmen zur Unter-drückung des RäuberweseuS versüzt. Millionenspende für die Laibacher Technik. Fürst Karl Au«rSperg hat eine Million Kronen für die slowenische Technik in Laibach gespendet. AlS Gegenleistung wurde ihm, wie Naprej meldet, sei» mehrere Millionen Kronen betragendes Geld-depot in Laibach, da« unter Sperre stand, zur freien Verfügung gestellt. Ausland. Kolonie Deutfchösterreich Die deutschösterreichische Regierung hat von der Pariser Reparation«kom«ission die Ermächtigung er-halten, Schatzscheine zu emittieren, sür die der ge» famte Besitz und alle Einnahmsquellen Deutsch-österreichS an erster Stelle haften iverden. Diese Schatzscheine werden am 1. Jänner 1925 im Gelde de» Gläubiger« rückzahlbar uud mit 6% verzinsbar sein. Die deutschösterreichische Sektion der Reparationskommission behält sich vor, die Monopole und Kunstgegenstände, den Besitz deS ehemaligen Kaiserhauses, sowie die stüßig gemachten Aktiven der deutschösterreichischen Regierung zu kontrollieren und zu verwalten, gegebenenfalls auch die Emhcbung von Steuern, Tastn und Gebühren in die Hand zu nehmen und die Verwendung der erzielten Einnahmen zu überwachen. Durch diese Maßregel ist D-utschöster-reich, dessen Selbständigkeit die En tenle Staaten im vertrage v»n St. Germain garantiert haben, in daS HöngkeitSverhältniS einer Kolonie herabgesunken, mit einer Scheinregierung und einem Scheinparlamente. Unterzeichnung des ungarischen Friedensvertrage». Die magyarische FriedenSdelegUioa hat am 4. Juni in Paris den FriedenSvertrag unterzeichnet. Am gleichen Tage war in Budapest die National-Vertretung zu einer Sitzung versammelt. Der Prä-sident RakovSky machte die Abgeordneten ans den schicksalsschweren Augenblick aufmerksam und erklärte unter großer Erregung aller Anwesenden: Nach tausendjährigem Zusammenleben müssen wir un« trennen, aber in nnS allen lebt die Ueberzeugung, daß wir uns wieder vereinigen werden. Nach der Rede des Präsidenten wurde die Sitzung zum Zeichen der Trauer geschlossen. Auch die magyarische Hauptstadt beging das denkwürdige Datum in großer Trauer. Um S Uhr vormittags begannen die Glocken in allen Kuch.-u zu läuten. Alle Verkehrs-Mittel standen zehn Minuten stille und ebenso ruhte in den staatlichen und städtischen Aemtern die Arbeit 10 Minuten lang. Abend» waren die Theater unb Bergnügung«anslalten gesperrt. Eine Rechtsverwahrung der deutschen Abgeordneten im tschechoslowakischen Parlamente. In der Sitzung der tschechoslowakischen Abge-ordneienkammer ,j«d Dr. Lobgeman i», der Erörte-rung über die Regierungserklärung im Namen der deutschen Abgeordneten folgende Erklärung ab: Al» gewählte Vertreter de» im tschechoslowakischen Staate unterdrücken deutschen Volk»« können wir keines der ohne unsere Mitwirkung beschlossenen Ä.setz? al« jitt un» verbindlich anerkennen. Die staatSgruud-gesetzliche» Recht« und Freiheiten der Rationen dieses Staat.« find heute noch ungelöste Probleme, welche einzig und allein vom Gesichtspunkte wahrer Demokratie und ungehinderter nationaler Freiheit gelöst werden können. Wir verwerfen die Fabel vom rein tschechischen Staate, von der tschechoslowakischen Ration und von der tschechoslowakischen Sp.ache al« mit den Tatsachen handgreiflich im Widersprüche sielend. Wir werden niemals die Tschechen al« Herren anerkennen, niemals uns al« Knechte in diesem Staate fügen. Unrecht kann auch durch tausendjährige Uebung niemals Recht werden; wir werden niemals aushören, die Selbstbestimmung un-sereS Volke« zu fordern. Von diesem obersten Grundsatz« werden wir alle unsere Maßnahmen und un>er Verhältnis zu diesem Staate abhängig machen; den gegenwärtigen Zustand betrachten wir al« unser Nummer 45 ttnwü'.dig und niil dcn Grundsätzen moderner Ent-wicklung unvereinbar. Die« als Vermächtnis jenen zu hinterlassen, w-lche nach un« kommen werden, halten wir sür unsere heiligste und unverbrüchlichst« Pflicht. Ein Millionenpanama in Prag. Gegen den Sohn de« früheren Finanzminifter« Dr. Rasin, Dr. JaroSlaw Rasin, wurde eine Unter» suchung eingeleitet, ro.il er sich mit A iSsuhr- und Durchfuhrbewilligungen, die er einer gnzen Reihe von Leuten vermittelt«, befaßte, wobei der S'aat einen Verlust von vielen Millionen erlitten hat. Die Angelegenheit ruft ungeheures Aussehen hervor. Die Karpathorusfen. Der tschechoslowakischen Republik sind auch einige fast durchau« ruthenische Bezirke in den Kaipathen angegliedert worden, durch die die Tsche-chvslowakei di« unmittelbare Angreaznug an Ost-galizicn, daS man al« zur Ukraine gehörig bet räch-tete, also die Verbindung mit dem O/tc.i mit Umgehung Polens, gewinnen wollte. Diese Kaipaiho-russen sind auch die einzigen, die nach dem Frieden«-vertrage eine autonom« Stellung i,i der Tschechoslowakei erhallen sollen. Die Durchführung dieser Bestimmung scheint aber Schwierigkeiten z» bereiten. Der Führer der Karpathorussen, August Volosin. äußert sich darüber folgendermaßen: „Die Verhandlungen, die wir vor einiger Zeit i» Prag mit der Regierung geführt haben, sind in einigen Punkten ois zur Einigung gediehen, in anderen stehen su noch offen. Unsere Wünsche kann man in zwei Gruppen einteilen, in jene, welche die Autonomie betreffen und in jene, die sich ans die Bestimmung unserer Grenz«« beziehen. Den Begriff der Autonomie deuten wir so, daß nicht nur die Finanz, HnreS und auSwär-tigen Angelegenheiten in unseren eigenen Wirkung«-kreis fallen, sondern auch daS Gerichtswesen und die Verwaltung deS StaatSbefiycS voa un« allein geregelt wird. Bezüglich der Grenzregulierung sor-dern wir, daß alle ruszinischen s'.ammeSoerwanbten in Wirklichkeit mit uns leben müssen. DaS ist eine Kardmalvoranssetzuiig unserer Gemeinschaft mit der tschechoslowakischen Republik und von dieser For-derung geben wir auch nicht ein Jota her. Wir be-dauern sehr, daß wir die Deutschen Böhmens nicht an unserer Seit« finden, ja daß wir von ihnen eine ausgesprochene Unterschätzung erfahren. Die Deut-schen Böhmens täten gut daran, mit uns vereint zu arbeiten und die politischen Vorteile eine« solchen Bündnisse« zu ihren Gunsten auszunützen." Aus Stadt und lauft. Die deutschen Ortsnamen in Jugoslawien müssen, wie die Laibacher Postdirektion einem slowenischen Blatte mitteilt, im internationalen Post-verkehr von den jugoslawischen Postämtern iusolange anerkannt werden, bi« der Weltpostverein, dem auch unser Staat angehört, ein aeueS Verzeichnis der Ortsnamen herat'Sgibt. Gegenwärtig ist zufolge der Berner Postkonvention noch immer daß alte Ber-zeichni« in Geltung, in welchem die jugoslawischen Orte ausschließlich oder gleichzeitig auch m deutsche» Wortlaute ängesührt sind. Die neuen Postgebühren, die «it 16 Mai 1920 für daS Inland nun reguliert d. h. »selbst-verständlich" erhöht wurden, werden nunmehr mit 19. Zuni auch im Verkehre mit dem Auslande in die Höh« geschraubt Der Widersinn, daß, wir wir unlängst so nebenbei erwähnten, etn Brief nach Peking geringer zn frankieren ist, als beispielsweise nach Äoberje, ist jrtzt zwar befeit gt, aber natürlich in einer Art, die bei der gesamte» Bevölkerung »ur sehr wenig Freude und Zustimmung auslöse» wird. Den neuen iutcrnationale« Posttans selbst bringe» wir an einer anderen Stelle unseres Blattes. Reue Postmarken und andere Post» Wertzeichen werden in der nächste» Zeit von der Laibacher Postdirektio» in Dinar« und Parawährung ausgegeben. In sechs Wochen werden alle Serien i« dieser Währung erhältlich sein. Reue Stempelmarken werde» mit dem 16 Juni in Verkehr gebracht; und zwar werden Stempel zu L, 5,8, 10, 20, 30, 40 50 und 60 Para unb zu 1. 2, 3, 4, 5, 10, 12, 15, 20, 24, 30, 40, 50 und 100 Dinar ausgegeben. Die Stempel werde« im Verhältnisse von 1 Dinar = 4 Lr«nen verkauft werden. An der städtischen VolK»schul« werden du Schlußprüfungen für jene Schüler und Schäle-rinnen, welche Privatunterricht genießen, am 24. Juni um 2 Uhr nachmittag« vorgenommen werden. Die Nummer 45 Schüler sind sür die Prüfung am 14. Juni um 8 Uhr vormittags anzumelden. Der Berein der Hausbesitzer von Tilli und Umgebung wurde in der gründenden Ber» favmlung am 5. Juni auf Grund der vorgelegten Satzungen konstituiert. In den Ausschuß, ter sich eu« deutschen und slowenischen Hausbesitzern zusammensetzt, wurde Herr Anton Volaus-k als Obmann gewählt. Dem vereine sind bisher 187 Hausbesitzer bei^etreten. Die BeitriltSgebühr beträgt 10 ff, der Jahresbeitrag wird von der Jahreshauptversammlung festgef^t. Zeichen der geit. Nach der Vergiftung«, c ff re Friedrich Per so, die in Laibach monatelang das Tagesgespräch bildete, hat »un auch Eilli einen iihirlich düsteren Gesprächsstoff erhalten. Da« vierjährige Gemetzel ani dem Schlachlfelde hat in gebrechlichen oder defekten Naturen die letzten Schranken sittlicher Scheu niedergerissen, die daS E»le im Menschen von der Bestie trennen, die Mamllivnsülle dkS Schieber- und Schleichhändler-wefei.S ist nur der Antrieb, d'e erste Grlegenheit zum arbeitslosen Gelderwerb zu erfasse», und die Opfer sind bloß zufällige Figuren im Spiele. Daß auch da« erotische Moment, auf daS sinnliche Genuß» lrden bei den Verbrechen stimulierend einwirkt, bildet die naturgemäße Ergänzung zn dem Gesamtbilde, daS sich in den Einzelheiten einer solchen Schrecken»-tat abspiegelt. Zu dem Abscheu über das Verbrechen gesellt sich aber bei edeldenkenden Menschen die auf. richtige Teilnahme über die Angehörigen des Täters, die oft nach einem Leben voll Entbehrungen und Leiden ihren redlichen Namen nun in der öffent. licheu Meinung der Lästerung und üblen Nachrede preisgegeben sehen. Daß in einer gewissen Presse sogar versucht wird, die schreckliche Tat für nationale Zwecke auszuschroten, entspricht einer bei manchen Personen so tief eingewurzelten Gewohnheit, daß man über die Nichibefolgung mehr staunen müßte als über die Befolgung. — Die Raubmordaffire, deren Darstellung wir die vorsicheeden Ausführungen vorausgeschickt haben, läßt sich, dem Polizeiberichle zufolge, im wesentlichen elwa dergestalt rekonstruieren. Walter Derganz, der 22jährige »ohn deS früheren Stadtökonomen Peter Derganz, war von einer fast unbezähmbaren Geldgier beseelt und hatt« sich schon wiederholt in verschiedene Geschäft« eingelassen, die ihm zwar ohne vi«l Anstrengung Mammon ein. brachten, aber zuweilen mit den Strafgefetzen in g«. fährlicher Kollision standen. So hatte er sich auch vor Wochen dem serbischen Holzhändler vafil Jovanovlc als Vermittler bei einem Holzgeschäfte lll Plettowitfch angetragen, bei dem Verkäufer und Ware fingiert waren. Schon damals mochte in ihm der Plan aufgetaucht sein, den serbischen Kaufmann, dessen vollgepfropfte Geldtasche ihm in die Augen stach, bei passender Gelegenheit auß dem Wege zu räume» Die Gelegenheit hiezu bot sich am 4 Juni. Der gen«u« Hergang der Tat ist. da Derganz vor. läufig noch leugnet, noch nicht ganz klargestellt, doch lassen die gepflogenen Erhebungen vermuten, daß er seinen serbischen Begleiter in der Nähe von Arndorf von rückwärts mit der Pistol« niedergestreckt und die Leiche sodann in eine leerstehende Ziegel-brennerei geschleppt hat, von wo er sie mittels Wagen, den er samt Pferd a« nächsten Tage vom Besitzer Spaizer in Lava um den Betrag von I3.&UO Krvnen erstehen wollte, an einen gesicher-teren Ort überführen w»llle. Der Wagenhandel zerschlug sich jel«ch an der Differenz von 100 stro» nen, die Derganz noch hätte zulegen sollen. Am zleichen Tage nachmittags war der mit GraS nur oderflöchl'ch verdeckte Leichnam deS Ermordeten in der Zicgeldrennerei entdeckt worden. Der verdacht fiel Wort ouj Derganz, da ma'a bei der Leiche einen von ihm herrührenden Brief fand, in welchem er Jovanov^c um einen Vorschuß von 150 st «rfuchte; Dergauz wurde noch am gleichen Abend vom Wachmanne Jo> hann Pegan in der Theaiergasie veihastet. Bei der LeibeSvurchsuchnng wurde bei ihm eine Geldtasche mit 47,000 st 21 H Inhalt vorgefunden, außerdem wnrde erhoben, daß er am Vortage seiner Geliebten, der Kellnerin Anna Nehar im Easthaufe „zur Traube* den Betrag vo» 20.000 ff zum „Aufbewahren' einge händigt hatie. Derganz, welcher alS Mörder einen Bekannten bezeichnet, dcffen Namen er infolge ehren-wörtlicher Verpflichtung nicht verraten dürfe, wurde dem Sre S^erichte Cilli eingeliefert. Aus der Haft entlassen wurden dteser Tage die anläßlich des EisenbohnerstreilS arretierten sozialdemvkrcm'che» Vertrauensmänner Martin^!, Leskovsek und Orozel. Die übrigen neun Vertrauens-männer, die zur gleichen Zeit in Haft genommen worden waren, sind, wie wir in unserer Nummer Cillirr Zeitung vom 2. Mai berichte» konnten, bereits zu einem früheren Datum auf freien Fuß gefetzt worden. Drahtnachrichten der CiUier Zeitung. IN-ldungen des taibacher Nachrichtcuamtes. Aus der Nationaloertretung. B elgrad, 7. Juni. Der Vizepräsident Dr. Ribar eröffnet um 5 Uhr 30 nachmiltags die 96. ordenl-liche Sitzung der Nationalvertretung. Sodann werden mehrere Interpellationen verlese» ; oie eine betrifft die Diettstpragmatik der Beamten, eine andere die Rückkehr der jugoslawischen Soldaten aus Sibirien, eine dritte die ungünstigen materiellen Verhältnisse und die Zurücksetzung der Kriegsfreiwilligen. Der Handelsminister Dr. Ninc l beantwortet darauf die Anfrage des Abgeordneten Djordjevik betreffend das Verbot der Lebensmittelausfuhr nnd betreffend die Er-richtung der Zeutralausfuhrgenoffenfchast. Dr. Ninilic erklärt, daß der freie Handelinr den Staat schädlich fei, da zunächst die sür die Lebensführung der ein-heimische» Bevölkerung erforderlichen LebenSmitiel-mengen gedeckt fein müssen. Der freie Handel könne eine ungeheuere Teuerung nnd Preissteigerung der Lebensrnittel auf die Hilde der Weltpreis« hervor-rufen. Deshalb fei es notwendig, eine Einrichtung zum Schutze der Produzenten und des Staates zu schaffen. Sodann erläutert der Finanzminister in einem längeren Berichte die Satzungen der Zentral» genossenschaft. Nach der Gültigkeitserklärung von Mandaten wird die Sitzung geschloffen. Die nächste Sitzung wird für Freitag angeordnet mit der TageS-ordnnng: Wahlordnung. Ermäßigung des Ausfuhrzolles für Wein. Belgrad, 7. Juni. Der Ausfuhrzoll für Wein wurde auf 20 Dinar für den Hektoliter herabgesetzt. Inspektionsreise des Innenministers nach Südserbien. Belgrad, 7. Juni. Der Janenminister Davidovit reist in den nächsten Tagen nach Süd. serbien, um sich von der Ausführung der zum Schutz« der öffentlichen Sicherheit getroffenen An-ordnnngen zu Überzeugen. Besuch de» Dr. Seton Watson in Laibach. Laibach, 7. Juni. Der bekannte englische Publizist Dr. Seton Watson ist au» Agram gestern hier eingetroffen. Er wurde als großer Freund der Jugoslawen in allen streifen aus da» herzlichste be-grüßt. Er gedenkt einige Tage in &nbach zu verweilen, um sich mit den politischen und kulturellen verhältniffen in Slowenien vertraut zu machen. Gestern abends würd« ihm zu Ehren im hiesigen Operntheater eine Festvorstellung gegeben. Darauf begab er sich über Einladung de» Journalisten-Vereines in das Hotel Union, wo ihm zu Ehren ein Bankett veranstaltet wurde. An dem Festessen nahm der Laqdesprästdent Dr. Brejc, Bürger-meiper Dr. Tavcar, ferner Vertreter aller Zivil-»nd Militärbehörden fowie Abordnungen von kul-turellen und wissenschaftlichen Organisationen teil. Blutige Unruhen in Graz. Graz, 7. Juni. Wegen hoher Eier- und Fleijchpreife auf den hiesigen Märkten kam eS beute zu lebhaften Pcotestkundzttnu'zen, welche von F>auen angezettelt wurden. Mehrere Kaufleute und Händler, welche trotz großer Warenvorräte 1 Stück Ei zu Z st 50 bis 4 st nnd daS stg. Kirschen zu 15 st verkausten, wurde» durchgeprügelt. Die Demonstranten haben sämtliche Waren v.rnichiet. Sie wandten sich auch gegen die Wachleute, weiche die Eier- und stirfcheuhäodler gegen die Angreifer in Schutz nehmen wollten. Di« Demonstranten, gegen 2000 an der Zahl, gingen ro.> Markt zu Markt, um die Herab-setzung der P'tis« zu erginge«. Den demonstrierenden graue» schloffen sich m-hrere hundert MSnu«r an, welche auf dem J-ikominiplatz die Warenhallen zer-störten oder erbrachen und di« dort aufgespeich-rten Vorräte unter sich verteilten. Die Geschäftsleute in der inneren Stadt hielte» ouS Furcht, daß sich die Demonstrationen auch gegen sie wenden könnten, ihre Laden gesperrt. Graz, 7. Juni. Am Nachmittag kam e» in der inneren Sladt und in der zum Hauptbahnhofe führenden Annenstraß« zu größeren Menschenan» sammlunge» bedrohlichen Aussehens. ES wurde Sei» i daher die Räumung und Absperrung der inneren Stadt verfügt und von 5 Uhc nachmittags ange-fangen von der Polizei, Gendarmerie nnd Volks-wehr durchgeführt. An verschiedenen Stellen der Sladt wurden Maschinengewehre ausgestellt. Wegen polizeiwidrigen und verhetzenden Benehmens wurden mehrere Personen verhaftet. In daS iti der Annenstraße gelegen« Annenhof-BioSkoptheater drangen mehrere Dutzend akt'vni'.lustiger Personen ein, welche im Theaterraum, in der Garderobe und in den Kasten schweren Sachschaden anrichtete». Die Polizei ging gegen di« Exzedenten mit blanker Waffe vor. wobei drei Personen leicht und eine schwer verletzt wurde. Ein Wachmann wurde durch eine» Steinwurf verwundet. Eine ander« Gruppe von Exzedenle», in welcher sich kommunistisch gesinnte Elemente besonder» hervortaten, zog vor daS Partei« Haus der sozialdemokratische» Partei in der Marien-gaffe, um in da» Gebäude einzudringen. Mit Hilfe einer Wafferspritze und durch daS Einwirken bes»n-nenn Leute wurden die Demonstranten von ihrer Absicht abgebracht. Auf der Siadtbrücke und dem dahinterlicgenden Murplatz waren ein paar taufend Menschen angesammelt, welche in die innere Stadt gelangen wollten. Ein Polizei-, Gendarmerie- und Militärkordon mit Maschinengewehren hielt jedoch die Demonstranten zurück. Die organisierte Arbeiterschaft beteiligte sich an den Ansammlungen nicht. Graz, 7. Juni. Die aus dem Marplatze an gesammelte Menschenmenge »ahm gegen die aus der Stadtbrück« aufgestellt« Polizei, und Militärmann« schast eine drohend« Haltung ein und beantwortete die wiederholten Aufforderungen deS diensthabenden PolizeiinfpekiorS, auseinanderzugehen, mit hühnischen Zurusen und Beschimpfungen. Gegen l/lS Uhr abends mußte der Befehl zum Schießen gegeben werden; 2 Persone.1 wurden getötet und 15 ver« wunde». Die Demonstranten, die nach dem Schießen auScinanderftoben, sammelten sich dann wieder aus dem Murplatz und an der Stadtbrücke, die weiter« hin abgesperrt blieben. Graz, 7. Juni. Der Befehl zum Schießen muß!« vom Kommandanten der Gindarmerieabteilung erteilt weiden, da die Gendarmen mit Steinen be-morsen wurden und die Demonstranten sich anschickten, die Gendarmerie anzugreifen. Bisher sind 0 Todes-opser zu beklagen. In d Para = 2 K, Gebühr für Express-Zustellung: 60 Para = J K 40 h. Diese internationalen Gebühren gelten im brieflichen Verkehr für alle an» wirtigen Staaten mit Ausnahme von Deutschfaterreich, Ungarn und Bulgarien. Für diese drei Linder ist der inlftndiMhe, mit 16. Mai 1920 neu geregelte billigere Poettarif in Qoltung. Die tschechoslowakische Republik ist der Begtnatigung der iniindischen Postgebühren nicht mehr teilhaftig. in deutscher Oebersetzung* ist zu haben in der Vereinsbuchdruckerei „CELEJA" in Celje, PreSernova ulica Nr. S Altes Gold und Silber Goid- und Silberroünzen, Edelsteine und Perlen kaust zn den höchsten Preisen die Gold- und Silberwaren-Fabrik Franz Pacehiaffo in Celje, Gledaliiska ulica Nr. 4. Geschiedene Frau mit eigener Wohnung sucht besseren Herrn zu gemeinsamem Haushalt. Anträge an die Verwaltung unter »Häuslichkeit 26014* an die Verwaltung d. Bi. Leere Flaschen Champagner Vto Kognak '/,# Wein-Bouteillen kaust jedes Quantum Alois Fabian, Celje, Cankarjeva cesta Nr. 4. Neue Schrotmühle mit einer Reservewalze, Sortierer, fflr Krastbetrieb, ist preiswert zu verkaufen. Anzufragen bei Franz Fuchs, Strossmajerjeva ulica 3. Wiederverkaufes 10.000 Stflck Sägeschlrfscheiben 5.640 StQck Glühlampen 29.600 Bogen Schmirgelleinwand 68 Fass Mascbinenöle 42000 , Schmirgelpapier 40 . 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Zigarren im Blatt je 100 Stfi ck : Regalita» 480 K, Trabucoe 400 K, Britannica 400 K, Operas 860 K, Kaba-Portorico 240 K, Portorico 200 K, Virginia 280 K, Brasil-Virginia 160 K, Virei-niona 120 K, gemischte AnsIIndiscbe 80 K, heimische Kurse 80 K. Die angefahrten Preise gelten fflr die Tabakfabrike Laibach, Agram und Zengg. ken in Echtis,l.it»««. 8cwalt.nfc X.ud unb V«I°^ Bmtn'tuchb.wicwi „Crlfja" in Geltt. - r«°n,w°Nl!ch