-rSm,«eratt-nS-Preise Für Loidacb: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig - . virrteljährig . Monatlich ... - Laibachcr Aedacrion Bahnbo'gosse Nr. 132. 20 10 70 Mit der Post: Ganzjährig..................12 P- Halbjährig.................. 6 " vierteljährig............... 3 " gtti Anstellung ins Haus viertel/. 25 kr., monatl. 9 kr. einzelne Nummern 6 kr. TJ >agblatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Mannscripte nicht zurückgesendet. Expedition- & Inserate v Bureau: Congrcßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von 3g. d. ft [ein-mayr & Fed. Bamberg.) Jnierttonöpreise: Für die einsaitige Betitzeil. k 4 tr., bei roietcrfioXter Tine {(Haltung L 3 fr . Anzeigen bis 5 Zeilen 20 K. y Bei größeren Inserat», öfterer Einschaltung e: ehender Rabatt. Für complicierten Satz be|cn-dere Vergütung. Nr. 181. Mittwoch, 11. August 1875. — Morgen: Klara. 8. Jahrgang. Der Handelsmmifter über die Zollstage. Gelegentlich des Aufenthaltes des Handelsmini-Ritter v. Chlumecky in Reichenberg nahmen dortiaen Industriellen Anlaß, ihren zollpolitischen »nkckauunaen und Wünschen dem Minister gegen- ÄS V.»- spr-ch fi* frrimütbifl über die Intentionen der Regierung mS. Wir entnehmen darüber der Reichenberger Leitung" die folgenden höchst interessanten Details: cL Sitzungszimmer des reichenberger Zweig, comitös der österreichischen Wollwaren. Industriellen SS der Obmann dieses Comitäs an den M.N.-^ die Bitte, er möge die bedrohten Interessen der österreichischen Industrie zu wahren ,uchen. Auf die Bemerkung desselben, daß sich d.e Regierung den Wünschen der Industriellen gegenüber cshall. m Am W schwierigen Lage befinde, weil stc nicht allein durch die handelspolitische Zweithe.lung des Reiches im freien Entschlüsse gehindert, sondern auch bemüßigt sei. die Interessen der ö terrnch^chen Con. fmnmten tu wahren, entwickelte der Kammerprast. dmt Siegmund, Mitglied des ComitöS. daß cs nicht 2 n im Interesse der Fabrikanten, sondern auch f " des Staates und der oft nur fälschlich sogenannten Consumenten gelegen sei, baß ber Indu-g: “in entsprechender Schutz gegen die Vergewaltt-vuna vonseite des Auslandes zuthetl werde. Herr ELonb führte aus, daß. begünstigt durch die der. Äpclitik sowie durch so viele dem Auslän- der zugebote stehende, dem österreichischen Producenten mangelnde Vortheile, der elftere und nicht wie es sein sollte, der letztere Herr des österreichischen Marktes sei, daß die österreichische Industrie infolge dessen nicht allein in quantitativer, sondern auch in qualitativer Erzeugung sich in fortwährendem Rückgänge befinde; daß, wenn diesem Uebelstande nicht vonseite der Regierung ein Damm gesetzt werde, viele früher blühende, jetzt mühsam um ihre Existenz ringende Industrie-Orte unbedingt zugrunde gehen müßten. Es sei nicht Trägheit ober Mangel an Energie und Fachkenntnls. was die österreichischen Industriellen zu der Bitte um Schutz ihrer Inter» essen nöthige, sondern die Erkenntnis der Unmöglichkeit, unter den bestehenden Verhältnissen zu existieren , und deßhalb sei jede derartige Bitte ein Nothschrei dem das Unglück unabweislich auf dem Fuße folgen müßte, falls er ungehört verhallen sollte. Herr I. G. Keil sprach sich gegen die Begünstigungen des Appreturverkehrs aus. Bürgermeister Schirmer wies auf das Verschwinden des Agios hin, welches der Industrie einen, wenn auch unnatürlichen Schutz benehme. Die Wiederkehr der Valutaschwankungen sei sicherlich nicht zu wünschen, doch habe die Industrie das Recht zu verlangen, daß ein natürlicher Schutz den früheren unnatürlichen ersetze. Der Minister bemerkte, daß cs in einer Zeit, wie die gegenwärtige, sich sehr schwer bestimmen lasse, wo die Ursachen der industriellen Nothlage zu suchen seien, ob dieselben in dem handelspolitischen Systeme ober in der allgemeinen wirthschastlichen Lage nicht allein Oesterreichs, sondern ganz Europa's ihren Ursprung habe. Die von den vereinigten Comites der Wollwaren-Jnbustriellen vorgeschlagene Art der Classification der Wollwarcn sei zwar auch nicht von allen Seiten als vollkommen acceptabel anerkannt worben und es seien Stimmen laut geworben, baß unter bem Minimalgewicht von 600 Grammen per 1 Quadratmeter die meisten zu importierenden Webwaren fallen würben und bemgemäß in fast allen Fällen ber höhere Zollsatz von 45 fl. per Zentner zur Geltung käme; trotzbem halte bic Regierung burchauS nicht un b ebin gt an der beseitigen Classification fest unb sie werde die diesbezüglichen Wünsche der Industriellen, gern erfüllen, wie sie auch mit aller der Wichtigkeit dieser Angelegenheit angemessenen Aufmerksamkeit unb mit allem Ernste baran gehen werbe, sich über bie Zuläfsigkeit und Zuträglichkeit ber vom Comitä beantragten Höhe der Zollposttioncn bic Ueberzeuguna zu verschaffen. Weniger günstig sprach' fich der Minister über die Wünsche des EomitöS inbetreff der Erhöhung ber Garnzölle aus; er betonte, baß ihm bieSbezüg. lich bereits von ganzen Jnbustriebezirken Gegenvorstellungen gemacht worben seien, wie es sich überhaupt nach volkswirtschaftlichen Principien nicht rechtfertigen lasse, baß die Einfuhr ber Halbfabrikate allzusehr erschwert werde. Auf bie Bemerkung des Bürgermeisters erwiderte ber Minister. baß der Industrie in ber Herstellung ber Valuta ein nicht zu nnterschätzenber Vortheil beßhalb erwachsen sei Jeuilleton. Sei SchSdel der heiligen Cordula. der außerorbentlichen Sitzung ber berliner Gesellschaft würbe ber bem Dome ber als Eigenthum gehörige unb von it L n feiner hervorragenben archäologischen Be-M,hm9C ,6 n berliner königlichen Museum dehusg dem teifiiucifc überlassene Reliquien. 9# f,"S ZJa mtft »m. barin Kr.em b Lrbäbel der heiligen Corbula vorgcsuhrt r?Trf?ird>on> über den Schädel einen ein, *nb hielt 2. 9 Die heilige ßorbula bietet ein ätzenden ®°^aLterefle, nicht bloö weil bic Ketzer, N bef0” * Sie Gläubigen so wenig von ihr wissen, ^dern W TThr ber 22. Oktober geweiht. Am Kalende Oktober der Tag der heiligen YHrend de - erklärt sich ans bem Um. Ursula lst. f Cordula eine der 11,000 Jung. &nbe' welche die Ursula begleiteten. 'rauen war, (.t$n Jahrhunderte ereignete eö $> ,ine92onne, Namens Helentrub, eines Nachts jch' daß e fttoper eine Erscheinung hatte, aus ber ihr klar würbe, baß bie letzte ber 11,000 Jungfrauen Cordula geheißen habe. Auf ihre Mittheilungen hin würbe Corbula bereits mit in bie Gebete der Gläubigen aufgenommen, aber es verging erst wiederum einige Zeit, bis ein Bruder des DrbenS des heiligen Johannes zu Jerusalem in einem Kloster zu Köln gleichfalls ,eines Nachts bic Erscheinung einer Jungfrau" halte. Leiber besaß er nicht Geistesgegenwart genug, bie Erscheinung zu befragen, theilte aber feinem Prior bie Sache mit unb, von demselben crmuthigt, gewann er e3 über sich, als bic jungfräuliche Erscheinung in ber nächsten Nacht wieberkarn, sie furchtlos anznschaucn und — obgleich er nicht lesen konnte — so laö er boch auf einem Diadem, welches sie an der Stirne trug, bic Worte: Cortlula virgo regina. Er erhielt auch die Mittheilung, baß ihr Leib im Obstgarten beS Klosters unter einem großen Haselnußbaum begraben sei unb als man später nachgrub, fand man die heiligen Knochen auch daselbst, brachte sie in die Kirche und betete sie an. Nachher erhob sich ein heftiger Streit zwischen- ben Kölnern unb einem französischen Brnberorben, den Vicuensem, welch letztere gleichfalls im Besitze der Knochen ber heiligen Corbula zu sein behaupteten. Die Kölner stützten nun ihr Eigentumsrecht auf die Behaup- tung, baß sich bei Hebung ber Knochen ein wunber-barer zauberhafter Wohlgeruch verbreitet habe, aber auch bie Vicueuser conftatiertcn mit Entschiebcnhcit bei Hebung ihrer Knochen denselben Wohlgeruch. So verehrten nun beide ihre Schädel bis im Lause der Zeit, aus irgend einem nicht mehr ersichtlichen Grmibe, der Schädel ber heiligen Cordula nach Eainmin, bem ersten pommer'schcn Bischofssitze, gelangte, woselbst er zweifellos bis zur Einführung der Reformation verehrt würbe. Wir nehmen vorläufig an, daß ber Schädel der heiligen Corbula, wie er uns jetzt vorliegt, der richtige ist. Da fällt uns zunächst eine mächtige Verwundung auf, welche die Stirn ber Heiligen ziert unb welche von bem Hiebe eines Hunnen her, rührt. Außer bem Schäbcl sind in bem Reliquien» kästen noch andere Gebeine vorhanden, z. B. ein starkes, männliches Fersenbein u. a., welche aber schwerlich mit dem Schädel in Vcrbinbung gebracht werden können, die aber vielleicht von irgend einem Apostel selbst herriihren mögen. Untersucht man den Schädel genauer, so findet man eine ausgedehnte; Verknöcherung ber Nähte, aus /welcher hervorgeht» baß bie heilige Corbula allerdings auch einen äußeren Grunb hatte, sich nicht den übrigen 10,999 Jung» fronen gleichzustellen, 'beim ihr Schäbcl, cm dessen weil der Industrielle gegenwärtig nicht mehr mit unbekannten Factoren zu rechnen brauche."____________________ Politische Rundschau. Laibach, 11. August. Julaud. Das Arbeitsprogram m. wie es für die parlamentarischen Vertretungen beider Reichshälften vorliegt, ist in der Erwartung auS-gearbeitet, daß die Delegationen rechtzeitig zusammentreten und für ihre Verhandlungen den üblichen Termin von ungefähr vier Wochen nicht überschreiten werden. Man hofft, daß das ungarische Abgeordnetenhaus die Wahlverificationen diesmal sehr rasch vornehmen und dann sofort zur Vornahme der Delegationswahlen schreiten werde; die Möglichkeit des Zusammentrittes der Delegationen gegen Ende September wäre in dem Falle nicht ausgeschloffen. Jedenfalls aber dürfte die Delegationssession nicht über den Oktober hinauswähren. Infolge dessen steht auch nach der „Pr." der Einberufung des ReichsratheS für Mitte Oktober nichts im SOSege. In den Ministerien ist man mit der Fertigstellung des Budgets für 1876 beschäftigt und wird die endgiltige Zusammenstellung desselben spätestens im nächsten Monate erfolgen. Dem Abgeordnetenhause soll das Budget mit vorläufiger Hinweglassung der aus der Feststellung des gemeinsamen Erfordernisses sich ergebenden Posten sogleich zugehen. F ü r st Milan verließ vorgestern nachmittags Wien und kehrte wieder in seine Heimat zurück. Ein positives Resultat hat seine Reise jedenfalls gehabt; er hat sich die Braut geholt, die nun bald seine Gattin werden wird. Was er sich außerdem in Wien geholt, beschränkt sich wol auf die lieber« zeugung, daß Oesterreich um keinen Preis geneigt sei, den Frieden in seinen Landen und an seinen Grenzen zu opfern; ja er wird in Wien er- fahren haben, daß mit Oesterreich sich die beiden anderen Nordmächte, Deutschland und Rußland, geeinigt haben, sich in der Herzegowina jeder diplomatischen oder militärischen Intervention zu enthalten und die Angelegenheit als eine ganz und gar interne Asfaire des osmanischen Reiches zu betrachten. Höchstens dürften die drei Kaisermächte der Pforte nachdrücklich empfehlen, Verwaltungs-v e s o t m e n einzuführen und dadurch das Los der Rajah zu verbessern. Sie wollen jedoch mit diesem Rothe warten, bis der Aufstand in der Herzegowina niedergeschlagen ist, damit ihr Schritt nicht wie eine Parteinahme für die Insurgenten erscheine. Die Türkei läßt sich Zeit mit der Bekämpfung derselben; die Nachricht, daß am 7. d. M. die Ausschiffung türkischer Truppen bei Kleck begonnen habe, wird als irrig bezeichnet. Die Ainneftie-Proclarna-tion, die Derwisch Pascha erlassen hat, brachte nicht die geringste Wirkung hervor; die Insurgenten wittern dahinter eine Mausefalle. Was die Theil-nahme österreichischer Unterlhanen an dem Kampfe betrifft, so meldet man, es seien am 3. einige Dutzend Einwohner des Bezirks Cattaro über die Grenze gegangen, am 5. habe ihnen der Bezirks Hauptmann von Risano einen Vertrauensmann nach geschickt, um sie zur Rückkehr zu bewegen, und die meisten von ihnen hätten der Vorstellung Gehör geschenkt. Spärlicher als sonst fließen in diesem Jahre die Kundgebungen des Parteilebens aus den Provinzen. Nur in Mähren rüstet sich die Verfassungspartei zur Abhaltung eines Parteitages in Neutitschein. Derselbe findet am 8. September statt. Hauptgegeustand der Berathung wird die Parteiorganisation in Mähren sein, an deren Spitze ein Vertrauensmänner-Collegium aus den verfassungstreuen Abgeordneten des Landes gestellt werden soll. In Vorarlberg wird seit jeher die Stelle des Parteitages von der Jahresversammlung des Vereins der Verfaffungsfreunde vertreten. Dieser wackere Verein hält heuer seine Jahresversammlung am 22. August ab. Reichsrathö-Abgeordneter Ganahl wird auf derselben seinen Rechenschaftsbericht vorlegen. Ausland. Es ist einigermaßen interessant, wie die preußischen Bischöfe ihren frühem Protest gegen das Gesetz über die kirchliche Vermögensverwaltung und die schließliche Unterwerfung unter dasselbe in Einklang zu bringen suchen. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht die bezügliche Gehorsamserkläruug des Generalvicars von Münster in Namen des Bischofs, in welcher es heißt: „Das Gesetz vom 20. Juni enthält manche Bestimmungen, welche die Rechte der katholischen Kirche, hinsichtlich der ihr zustehenden Verwaltung der Kirchengüter, schwer verletzen, weshalb der Episkopat der katholischen Kirche in Preußen sich ge» nöthigt gesehen hat, gegen den Entwurf dieses Gesetzes bei den beiden Häusern des Landtages Rechts-vertuahrung einzulegen. Indem ich darauf Bezug nehme, verfehle ich nicht, infolge der von Eurer Excellenz unter dem 13. d. an mich gerichteten Aufforderung ergebenst mitzutheilen, daß ich mit Rücksicht auf die von den frühem kirchenpolitischen Gesetzen verschiedene Natur des Gegenstandes des gegenwärtigen Gesetzes mich entschlossen habe, an der durch die Vorschriften dieses Gesetzes ungeordneten Verwaltung des Kirchenvermögens mich zu beteiligen und die durch dasselbe anerkannten Rechte der bischöflichen Behörde auözuüben. Zu dem Ende Weiblichkeit durchaus nicht zu zweifeln ist, ist der einer recht alten Jungfrau. Der Schädel hat verhältnismäßig große Länge, Breite und Höhe; sein Breitenindex entspricht der Form, welche die Kulturmenschen in Europa charakterisiert. Die Hinterlappen des Gehirns sind ungemein vorgeschoben, die Wölbung ist sehr stark. ES kann sehr gut eine der Völkerschaften, welche Britannien bewohnen, darin personifiziert sein. Die äußeren Verletzungen deS Schädels bestehen erstens in einer Reihe von Substanzverlusten und zweitens in der Stirnwunde. Diese letztere ist so elegant und groß, daß sic dem Bedürfnis nach der Erzählung der acta sanctorum vollständig genügt und man sie auf den ersten Blick für einen starken Hieb hält. Aber wir finden bei genauerer Untersuchung, daß die Knochensubstanz effektiv fehlt, daß also ein schmaler Streifen des Schädels an der Stelle der Wunde absolut nicht mehr vorhanden ist, statt durch die spaltende Waffe beiseite gedrängt zu sein. So etwas ist in gegen-»artiger Zeit durch einen Hieb nicht zu erzielen; wir haben in den drei Kriegen der letzten Jahre an einer großen Anzahl von Schädeln jede Art des Hiebes aufs genaueste zu studieren Gelegenheit ge-habt und sind gezwungen, angesichts der Stirn-wunde der Heiligen zu erklären, daß wäre sie ein Schlag mit einer Waffe wie die unserigen, so müßte nach beiden Seiten ein Sprung tut Schädel sich sortsctzen, eine Splitterung müßte vorhanden sein rc. Würden wir heute einen solchen Schädel finden, so würde jeder erklären, — daß daran gesagt wor-den ist. Wir können also constatieren, daß in jener alten Zeit Methoden des Hauens existiert haben, die heute verloren gegangen sind. Oder aber, man könnte meinen, daß an dem Spalt im Schädel der Heiligen etwas nachgeholfen sei, und auch diese Thatsache würde alsdann nicht vereinzelt dastehen, wie der Vortragende Herr Virchow aus seiner eigenen Praxis, als er noch Professor in Würzburg war, bestätigen kann. Damals nemlich war es passiert, daß die Köpfe der Schutzheiligen jener Stadt, der irischen Apostel Kilian, Totnom und Colonat, welche letztere von einem wüthenden Franken-Herzoge erschlagen worden waren, verschwunden waren; sie wurden indessen wieder ausgesunden und aufgestellt. Aber da kurz vorher eine Anzahl von Köpfen auf der Anatomie auf geheimnisvolle Weise gestohlen worden waren, so konnte der Verdacht entstehen, daß die Schädel der Heiligen aus diesem Wege wiedergefunden feien, aber der Vortragende untersuchte sie und erkannte sie als sehr alte Schädel, welche aber inbezug auf die Hiebe, welche sie empfangen hatten, ebenso wenig zu wünschen übrig ließen, als der Schädel der heiligen Cordula. werde ich die zur Einleitung der durch ba« ungeordneten Wahlen der Kirchenvorsteher und Ge» meinöevertreter erforderlichen Maßnahmen treffen und mit dem betreffenden Herrn RegierungSpräfi« denten in Correspondenz treten." Wie man sieht, hat der Prälat selbst keinen vermittelnden Ueber* gang zwischen der frühem und der gegenwärtigen Haltung des hohen Klerus gefunden. Im übrigen folgen sich die Unterwerfungserklärungen täglich, so daß nur noch einige Diöcesen im Rückstände find. In Frankreich scheint mit Beginn der parlamentarischen Ferien auch eine allgemeine Verschärfung des Preßregimes eingetreten z» sein. Außer der „Röpublique" von Revers, welche, wie es sich non herausstellt, vom General Ducrot nur gemaßregck wurde, weil sie seinerzeit die Wahl des Bonapar* tisten Bourgoing bekämpfte und weil sie durch ihre Enthüllungen den Anstoß zu der Enquste über die bonapartistischen Umtriebe gab, wurden in den letzten Tagen auch der „Courrier de l'Jsöre'' und dir „Journal des Phr6n6es Orientales" unterdrückt. Da diese beiden Blätter Organe der bonapartifti« sehen Partei find, so scheint die Regierung mit einer gewissen Unparteilichkeit vorzugehen, was übrigens für die republikanischen Journale für die vielen Plackereien, deren Opfer sie sind, kaum eine Entschädigung bilden dürfte. Die gleichmäßige Anwendung des Gesetzes wäre allen Parteien angenehmer als jene des Belagerungszustandes. Vom spanischen Kriegsschauplätze liege« keine Neuigkeiten vor. Die ossicielle „Madrider Zei» tung" fährt fort, von zahlreichem Abfall der 6ar» listen zu erzählen. Interessant ist, daß die berliner Ossiciösen in den Provinzialblättern eS als eine in leitenden Kreisen herrschende Ueberzeugung bezeichnen, daß man die Stellung des Königs Alfonso alt mehr denn je gesichert betrachte. Gegenwärtig liegt der Schwerpunkt der Bewegung in der H e r z e g o w i n a auf dem Plotero von Trebinje. Die Insurgenten trachten, sich dieses mit alten Wallthürmen und Mauern teu Ortes zu bemächtigen, um in demselben einen Stützpunkt für ihre Operationen zu gewinnen. Sie lehnen sich an Montenegro an, von wo sie mancherlei Zuzug erhalten. Wie ihr Rücken durch dieses Land, ist ihre linke Flanke durch die österreichische Grenze gedeckt und sie haben sich zunächst nur gegen die von Nord- und Nordost heranrückenden Türken zu »er« theidigen. Die Türken schieben, nachdem sie im N«' mttathale Herr der Situation geworden, ihre Truppen gegen Trebinje vor, um dasselbe zu entsetzen uni den Kern der Jnsurrection wiederum über die mon* tenegrinische Grenze zurückzudrängen. Nachdem Kt gfoßherrlicheit Truppen früher mit Erfolg getan#-stheiifen sie jetzt, wenn man den Mitteilungen fl» slavischer Quelle Glauben schenken kann bei öj*® Vorrücken gegen Trebinje auf hartnäckigen stand zu stoßen. Ein unter dem 8. d. aus W' gekommenes Telegramm meldet, unter auKE licher Hinweisung daraus, daß die betreffende iW rieht aus dem Jnfurgcntenlager stammt, daß oiw> halb Stolac ein Gefecht stattgefunden habe, meW angeblich mit einer vollständigen Niederlage bet ® demselben engagierten türkischen Truppen geem.» hätte. Zwei Compagnien wurden zerstreut, eine dnj** mußte die Waffen strecken. Die „Politik" veröffen? licht ähnliche Telegramme aus Agram und Sign> ebenso der „Pokrok." In diesen Telegrammen ist 1^ doch nur von zwei türkischen Compagnien die 8ie«i von denen eine zerstreut, die andere gefangen fit' nommen worden sei.____________________________________ Zur Tagesgeschichte. - Die Kaiserin in Frankreich. Dem,jfr garo» wird aus dem am Fuße deS Hügels, auf u Schloß und Dorf Sassetotsich erheben, gelegenen Weüv Petiles-DalleS gtftitlebtn: „Die Kaiserin eitfa6etb_wtt Oesterreich kommt jeden Vormittag, °°n emlgen Ehn damen begleitet, herunter und nimmt zwischen Uhr vor dem KurhauS ein «ad. Sie schwi««' net Ein englischer Schwimmlehrer, Cer schon voriges Jahr aus der Insel Wight in ihrem Dienste stand, bleibt an ihrer Seite Die Toilette Der Kaiserin könnte nicht einfacher sein; sie trägt ein mit schrägen Streifen und Besatz garniertes Trauer-Costnwe ans schwarzer Gretonne, einen reich ver-ttiuirten schwarztuchenen Paletot nach ungarischem Schnitt, etaen schwarzen Strohhut. den Kirschen von derselben Farbe schmücken und Lederstieselchen. Aehnlich sind auch ihre Ehrenden gekleidet. In einiger Entfernung folgt ihr ein Neger in abessynischer Tracht, der einen prachtvollen dänischen Hund von erstaunlicher Große an der Leine führt. Nachdem sie «ms dem Bade gestiegen, geht d.e Kaiserin zu Fuß durch die einsiqe Straße von Petites-Dalles bis ans Ende des DöiiLens wo sie eine Tasse vor ihren Augen gemolkener Mch zu'trinken pflegt. Es versteht sich von selbst, daß sie von Im Einwohnern geseiert Mrd und in diesem anmuth,-m Erdwmkelchen Alleinherrscherin ist. Des Nachmittags wacht die Kaiserin täglich einen mehrstündigen Spazierritt.» -Schulsparkassen. Die Direktion der bnd-veifer Sparkasse hat den Beschluß gefaßt, das Minimum der verzinslichen Einlagen für Schulsparkassen auf einen tzuldenherabzusetzen und allen jenen Schulen, welche Sparten annehmen, die nothwendigen Formulare und Druck-inrJ unentaeltlich zu verabfolgen. Dieser anerkennend IZ Ä“ «<»« 9-1* »« W,, »nt «ener Blätter berichten, beschäftigt man sich in der ersten Sßeneichisch-n Sparkasse mit der Idee der Organisierung r>°n Schulsparkaflen.^ ^ ^ ^ Unjer 1Deilanb ^aufcelsmitüftcr tut Protector der Czechen. Dr. Schaffte hat ein Wert und Leben des socialen Körpers» vollendet, für das |£\ae „Vaterland" eine Empfehlung schreibt, der wir weitern Empfehlung und Erheiterung nur folgende Wasen entnehmen. An einer Stelle heißt es »Durch sie fene frühere Arbeit) gewann ich den allgemeinsten Einblick sociale Function der Symbolik, der Tradition und Wommumcanon, d.h. in den eigentümlichen psychischen SSn8 des socialen Körpers. Dieser Mechanismus hZa äußere Substtat und Gegenbild der in den dreiPw-Lmsormen collectiver Vorstellungs-, Gesühls. und Mil-UnäWeit stattfindenden socialen Coordiuation der indi-bitmellen Empfindungen und Bewegnngs-Jmpulse; er ver-tBittelt die collective Sensation (Beobachtung), die collective Bewegungs-Erregung (Executive) und die inneren Znsam-^enbänae des Collectiv-Bewußtseins auf vollkommen reale $Beise Ohne Verständnis für diesen psychophysischen sin-Yes- Erregnngs- und Cvordinations-Apparat deö Gesell-h-st'skörpers wäre systematische Zergliederung der Anstalten Beratungen des socialen Lebens unmöglich gewesen^ ^„e Einsicht in denselben hätte ich Mich auck, nicht in das Crige Uet der Psycholog'- und Philosophie hinaus. >£„ möge«, nid,t s° zuver affiger g " wie Lotze und Lange, denen ich viele Förderung Lde'und hier ausdrücklich meinen wärmsten Dank aus-Le So aber durste ich cs unternehmen. Elemente enter Äfäen Social-PsychophM und «oeial-Psychoiogie zu qZZ ' npTin was die letzteren spectstsch angeht, nemlich L rtrficn Anstalten, welche erst Mit der socialen Ent-Hchophysisch Mcistcsthätigkeit neu und eigentümlich ^m>8 menschlicher WW ^ Beobachtung war nun W Srbat" Eine prächtige Musterstelle für ein 5*6 ““f^für Schulen. Bon einem Manne, der Lese u _ u(,j) ^x^bt, ist es kein Wunder. ME?*<• c«»'™*" “* ®‘“W -- » P„,a8 von Dalking tn Baiern. wenn *n. Pfarrer -g doch als der spaßigste katholische ^ als der ^“fl^ute in der „Donauzeitung" in . tiblizist bekamt. ß ü6er bie neuen Abgeordneten genier geluns und ihre schließlich- Ausgabe ans: „Manche >eigenen Part« 5 fl. Diäten zusammen, ^rserer «bgeord Diäten gewesen und längst S‘i« “““''«Ä«» ------- -<--- V1« ich Michn ’ ■„ wenn ich mich entschließen könnte, auch V* W UN.-- 8,in»,,, W. C te °nC(V wv so ekelhaft und gemein sind mir v1* i“ f * n:ema(3 vorgekommen als bei Durchlesung S2S£ 8,n “7960 “• dere Namen tragen, wenn die schmutzigen 5,fl. nicht wären. Nicht alle Menschen bewegt die Idee, nicht alle das Prinzip; manche lassen sich gerade nur deßhalb wählen, um den Feld- und Bureau-Arbeiten zu entkommen und in München gemüthlich kneipen zu können. „Dahoam müßt' i Beicht sitzen, io herin brauch i net Beicht z'sitzen" hat der selige Pfarrer Schmidbauer gesagt. Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht. Unsere Minister denken: während der Tiger mit dem Krokodile kämpft, kommt der Jäger durch. Darum eben foll der Tiger mit dem Krokodile nicht kämpfen. Eine 6jährige eigene Erfahrung und das Beispiel anderer Länder verbieten unseren Vertretern im gegenwärtigen numerischen Verhältnisse jede parlamentarische Action. Sie mögen, wenn sie es nicht lassen, ebenfalls zusammenkommen, aber einzig nur, um die Pfeuferei zu brandmarken und dem Ministerium eine andere Wahlkreiseintheiluug abzuringen. Wenn es gelingt, die Mehrheit zu verleiten, an die Geschäfte zu gehen, dann ist alles verloren. Wir verlangen von den 79 nur, daß sie die über uns verhängte Maulsperre ausheben. Die 79 sind nicht der Ausdruck des öffentlichen Willens: unsere Vertreter müssen wenigstens 100 sein. Daher eine neue WahlkreiSeintheilnng — und sonst nichts!" — In Belgien gibt es zur Zeit 1600 Klöster mit 21,000 männlichen und weiblichen Insassen. Das Einkommen der sämmtlichen religiösen Orden in dem kleinen Königreiche beläuft sich auf 100.000,000 Dollar jährlich. — „Inflexib 1 e." Wir haben es diesmal mit keiner von der nothgepeinigten Reporter-Phantasie in der Zeit politischer Dürre erzeugten Seeschlange, sondern mit einem wahren, wirklichen See-Monstrum zu thun, wie es gefährlicher noch nie eines auf dem Rücken des Meeres gegeben hat und wie es doch kein friedlicheres geben kann, so lange es nicht gezwungen ist, von seine furchtbaren Gewalt Gebrauch zu machen. Das neue See-Ungeheuer, das man vorläufig „Inflexible" nennt, gehört zur Species der Panzer* thurmschiffe, ist indessen einzig in feiner Art. Der „In-lexible," den man zu Ansang des Jahres 1874 zu Bauen begonnen, den man aber trotz der Arbeit von 600 Mann erst zum vierten Theile vollendet hat, ist — nach der „Times" — das furchtbarste Kriegs-Instrument, das noch je ersonnen worden ist. In der ganzen englischen Marine hat es nur drei College» von gleichet Große, aber es wird die dicksten Panzer tragen, die schwersten Kanonen an Bord führen und das schwerste und kostbarste, aber trotzdem ein schnelles und lenkbares Schiff fein. Der „Inflexible" hat eigentlich wenig mit einem Schiffe gemein und wenig mit demjenigen gemein, das jenem Manne mit dreifach erzumschienter Brust vorschwebte, der zuerst das gebrechliche Fahrzeug dem tückischen Ocean anvertraut hat. Der „Inflexible" ist eigentlich ein rechtwinklig gepanzertes Castell, ein Seefort, von 110' Länge, 75' Breite und 24 Zoll dickem Panzer, welches in einem 320' langen Schisse sich befindet. Dieses Eisensort ragt 10 Fuß über die Wasserlinie des Schiffes empor und wird die Ma fchine und Kessel enthalten, die zwei Thürme mit ihren vier achtzigtonnigen Kanonen, die Magazine u. s. w. Das eigentliche Schiff, daö ganz nngepanzert ist, besteht aus 127 wasserdichten Abteilungen mit 150 wasserdicht schließenden Thüren. und wird im stände sein, nicht weniger als 1200 Tonnen Kohlen für feinen Bedarf in bombengesicherten Räumen zu bewahren. Es ist unmöglich, schon jetzt eine genaue Beschreibung dieses höchst eigentümlich construierten und mit mehr Maschinen als irgend ein anderes zu ver sehenden Schisses zu geben. Wir wollen nur hinzufügen, daß es nicht billig ist, denn das neue See-Monstrum wird über 10'/, Millionen Mark kosten. — ein neuer gigantischer amerikanischer Betrug gegen die Bank von England ist — so schreibt der „Liverpool Courier" — im Gange. Einige Mil lionett gefälschter Noten der Banken von England und Frankreich sollen nach Ncroyork gebracht und durch einen dortigen Bankier tut Umlauf gesetzt werden. Was die Noten der Bank von England betrifft, so sollen die Falsisicate von genau demselben Material wie die echten fabriciert worden sein, und da die Augen von Experten somit ohne Nutzen (ein werden, ist der Plan, die Noten im Auslande in Umlauf zu setzen, sinnreich, da die hauptsächlichste und vielleicht einzige Methode, die falschen Noten zu entdecken, ein Ver gleich der Nummern mit den Listen der Bank von Eng land sein würde. Sei dem wie ihm wolle. vonseite des Staatsdepartements in Washington ist bereits eine Warnung ergangen, und der Plan mag im Keime erstickt werden, sonst werden die Folgen der Ausgabe einer solchen Menge falscher Noten in Newyork verhängnisvoll sein. Ein großer Betrug der Art ist hier kaum möglich, weil wir das ober-erwähnte Mittel zur Entdeckung der Falsisicate besitzen, aber eine leise Verdächtigung des Werthes von Noten der Bank von England würde hinreichen, um einen Andrang zur Verwechslung derselben in Gold zu verursachen, der den Geldmarkt furchtbar erschüttern würde. Die Fälscher sollen ihr Hauptquartier in Barcelona haben, von wo ans sie bereits schlechte Goldstücke und falsche Zwanzig.Francs-noten in Umlauf gefetzt haben. Die gefälschten Noten der Bank von Frankreich sollen, wie in der warnenden Note des Staatsdepartement in Newyork hervorgehoben wird, mittelst Bankiers in London und Frankfurt am Main in Umlauf gefetzt werden. Wie die „Daily News" erfährt, hat die Bank von England, die schon vor einiger Zeit im Besitz voller Information betreffs der erwähnten Ausgabe ist, alle nothwendigen Schritte gethan, um das Publicum gegen etwaige Falsisicate zu schützen. Bis jetzt sind aber der Bank keine gefälschten Noten präsentiert worden. — Der „Herold" von Milwaukee kündigt die Geburt eines Enkels des Unionspräsidenten Grant aus folgende sarkastische Weise an: Das wichtige Familienereignis, daß dem Präsidenten Grant zu Long-Branch ein Enkel geboren und daß die Mutter, Prinzessin Nellte, sich nach Verhältnissen wol befinde, wurde gestern durch das ganze Land telegraphiert und wird hoffentlich von allen Unterthanen Sr. Majestät im Lande mit gebührender Loyalität ausgenommen worden sein. Abgesehen von der hohen Herkunft scheinen sich übrigens zur Zeit keine besonderen Merkmale an dem jungen Weltbürger kund zu thun, denn wird nur noch gemeldet, daß derselbe zehn und ein halbes Pfund wiegt, was auf nichts außergewöhnliches chließen läßt, und daß er gehörig schreit, mit welcher Proce» dur, wie männiglich bekannt, ebenfalls Die Lebens-Karriere eröffnet wird. Es läßt sich demnach vorläufig noch nicht bemessen, ob er von den großen Bürgertugenden seines Großvaters im Cigarrenrauchen und im Couponsabschneiden etwas geerbt hat, so daß es ungewiß bleibt, ob er je die erhabenen Eigenschaften entwickeln wird, welche seinen Großpapa der republikanischen Partei so tfjeuer und bewunderungs-werth gemacht haben, daß er in jeder ihrer Plattformen als einer der größten Staatsmänner gepriesen wird. Hoffentlich hat der junge Zehn und ein halb Pfitnder gleich ein Obrifllieutenants-Patent an der Eierschale, aus der er hervorgekrochen, mitgebracht, das ist ja so Brauch bei hohen Potentaten und die unfrigen sollten doch auch in dieser Beziehung nicht nachstehen. — Singende Säugethiere. Professor Owen hat seinerzeit von einem Assen aus dem Geschlechte der Gibbons berichtet, welcher so viel musikalische Begabung oder Fertigkeit bekundete, daß er eine Octave von Tönen, d. H. die ganze Tonleiter in halben Tönen ans- und abwärts fingen konnte. Neuerdings wurde entdeckt, daß auch einige Nagethiere, obwol sie doch in der Stufenreihe bezüglich der Verstandesentwicklung viel tiefer als die Affen stehen, im eigentlichen Sinne musikalische Töne Hervorbringen, z. B. das mit dem Namen Hesperomys bezeichnet Nagethier, welches unter den bisher bekannten Säugetieren am besten fingt. Local- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Corrrsponden;. Ttein, 9. August. 123ie man in Stein das „heilige Jahr" feiert. Annehmlichkeiten der jleiner Sommerfrische.) In unserem national* klericalen Städtchen wird, trotzdem wir das heilige Jahr feiern und fleißig beten und Kirchen besuchen, wie es die römisch-katholische Kirche vorschreibt, nicht weniger fleißig als sonst gerauft und dreingeschlagen. So wurde am vergangenen Samstag eine Prügelei angesagt zwischen den Arbeitern der k. k. Pulverfabrik und den hierortigen Burschen. Es zogen auch in der That gegen 10 Uhr nachts die Fabriksarbeiter, mit Knitteln bewaffnet, auf den verabredeten Platz „Podgoro," unter der Führung eines ihrer Kameraden. Dafelbst stießen sie mit den steiner Burschen zusammen und beide feindliche Parteien bearbeiteten sich mit den Knitteln gegenseitig derart, daß ein Bursche schwere und fünf derselben leichtere Verletzungen davon trugen. Aber nicht genug, daß die ganze 9Zadbt in der Stadt gelärmt und getobt wurde». haben wir für den darauffolgenden Tag einen noch viel ärgeren Scandal zu verzeichnen. Es wurde gestern in einem hierortigen Bürgershause ein Namensfest gefeiert. Nach Mitternacht begaben sich die Gäste nach Hause und als sie in der Borstadt Schutt anlangten, wurden sie von einem jungen Ledererburschen angehalten und beschimpft. Dann kam noch der Vater und Bruder des Ledererburschen zu Hilfe. lDer Vater und beide Söhne sind bekannt als Raufer und Stänker.) Und nun wurde auf die harmlos nach Hause gehende Gesellschaft tüchtig mit Knitteln losgeschlagen. In liefet Gesellschaft befand sich auch eine Frau aus Wien, die gegenwärtig hier in der Sommerfrische weilt. Auch die joviale Wienerin trug von einem der nächtlichen Wegelagerer eine tüchtige Ohrfeige davon. Diese Frau wird gewiß in Wien gar manches von den Annehmlichkeiten der steiner Sommerfrische zu erzählen wiffcn. Es entsteht nun die Frage, ob denn solche Scandale durch bessere Handhabung der Polizeivorschriften nicht zu verhindern gewesen wären. Heuer find ohnehin wenig Fremde hier in Stein und nach solchen Erfahrungen wird schwerlich jemand riskieren, hier eine Sommerfrische zu suchen. — (Chiffrierte Depeschen.) Ein bedeutender Fortschritt im Telegraphenwefen ist unstreitig die von der Staatsverwaltung jüngst gestattete telegraphische Correspon-kenz mittelst Chiffern, wodurch dem Publicum der Bortheil erwächst, vorzugsweise periodische Nachrichten, insbesondere im Handels- und Börseverkehre mittelst Chiffern mitzuthei-|en. Diese Chiffern beruhen gewöhnlich auf einem Phrasen-buche, in dessen Besitze sich sowol die Ausgeber als auch der Empfänger der telegraphischen Depesche befinden müssen und in welchem für die verschiedenen Tendenzrichtungen und Preis-Variationen u. s. w., die im Geschäftsverkehre Vorkommen, durch Aufstellung systemmäßig geordneter Phrasen e>l>2'25 Lose von 1860, jjitaft. 117-— Prämiensch. v. 1864 .129.50 Ornndent.-Obl. Eiebenbürg. Ungarn Actien. 8ngtc»8on!......... Kreditanstalt....... Depositenbank. . . . SScompte-Snstalt . . Franco-Bank . . . Handelsbank... Kationalbank . . Oest. Bankgesells. Union - Bank ... Bctcintonnt . . . BerkehrSbank. . . , Alföld-Bahn . . Karl Lndwigbabn »ais. Elis.-Babn Kais. Fr. JosefSb EtaatSbahn ... Südbahn.......... 80-90 82-20 108, nn 134 745 | 34 53 vSi 1(6 112-50 11750 130*— 81*40 82-60 10 108' — 217' — 135' — 760' 25 34' 25 53 — «33' 10 95-70' 95-90 .1 37 . 124' . 224 . 179 . 161 . 270 • I 98 — 87' 50 125 — 224' 50 180' 50 162 — 276 26 98 Pfandbriefe. Allg. oft. Bod.-Eredit. dto. in 33 3....... Nation, ö. W......... Ung. Bod.-Creditanft. Prioritäts-ObL Franz Jofes«-Bahn . >Oest. Nordweftbahn. Siebenbürger .... Staatsbahn........... Südb.-Gks.zu 500 Ft. bto. Bons Lose. Credit - Lose........ Rudolf» - Lose .... Wechs. (3Mon.) AugSb.100 ft. filbb.ffl. "rranlf. IOC Mark Hamburg „ „ onbon 10 Pfd. Eterl. Paris 100 Franc» Münzen. Kail. Münz-Ducaten 20-FraneSMiil . . . . Preuß. Kassenscheine. Silber . . Gelt Bat 100*50 100*$ti 90— SO*« f6*50 36*71 86*80 87.- !«•—141* 108*50 104— 222 - i*S — 94.90 94-15 73-iO 96'!# MS 7146 165-50 13-50 166- 14'- 92-76 919» 54.25 6t » 54*30 U'tt 111*35 1U» 44-j 44- 5-28 6» 8-91* 8« 1-64«« 1-64'1 iioo-9o;ione Telegraphischer Lursbericht am 11. August. Papier-Rente 70-80 — Silber-Rente 74---------- 1860t Staats-Anlehen 112 40.— Bankaktien 932. - Srebit 2164C-- London 111-45 — Silber 101-10. — Ä.f.KScf ucaten 5 29. — 20-Francs Stücke 8 92. — 100 «eichs-mark 54*58 Lun-umchimg. Der gewerbliche AushilfskaffeMiil (regiflricrlc ®rnoffcnfiflaft mil Miränlfer JBofkng) in Nudolforverth ist mit heutigem Tage in Wirksamkeit getreten. Derselbe übernimmt Geldeinlagen und verzinst soLr mit 5 Pcrz. bei 14tägigem Auskündigungstermine. Credit können ini Sinne der Statuten nur Ski»® Mitglieder beanspruchen. Mitglieder des Bereines können alle Personen welche 1. sich durch Verträge überhaupt verpflichten könnet 2. um Ausnahme in den Vereinsoerband ansuK» ®r gleichzeitiger Erklärung, sich den Punctatione« 1(5 ** sellschastsvertrages unterziehen zu wollen; 3. die Aufnahmstaxe pr. 2 fl. ö. W. entrichten; 4. den Geschästsantheil pr. 50 fl. ö. W. entweder dkw Eintritte sogleich erlegen oder aber sich KtpfliS® diesen Betrag durch Nachzahlungen, welche jete*^-allmonatlich einen Gulden ö. W. betragen missk-,u ergänzen. . Alles weitere besagt der Gesellschaslsvertrag (verkl» statnten). wovon gedruckte Exemplare Uber Verlangen der gefertigten Directi.'n gratis zu haben sind. R u d o l s s w e r t h, 1. August 1875. (525)3-1 Die Bereinsdirectioll. /illllllliell r SeitigTlUelÄt rühmte pariser Mlou. wenn kein anders Mittel hurt Flacon H 50 kr. bei Herrn Apotheker BlracMU* Verstorbene. Den 10. Augu st. Eli' sabeth Mah, Schlosserwerk-führers-Kind, 9'/, Monate, Stadt Nr 197, Scharlachbräune. Gnte r finden lohnende Arbeit bei der Reschltza (Banat), II Oberverwaltung der Eisenwerke, 0, wobin aMllige Offerte ,n adressieren sind- Drnrf non 3q. v. Kleinmavr * Fed. Bambc rg- Verleger Ottomat Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.