Laitmcher Nr. 191. «»»numeration««»!««»! I« «omplol» ganzj. fi. ,,. h«lb». «,. 5 5c». yilr bl» Zusttll»na in» H»u« halbj. 50 lr. »lit del Post ganzj.fi. ,5, halbj. ff. ? !w. Dinstag, 22. August. 3,s,rt«»»«,eb»l«. ff«, Ne«»e I»s»«t« bl» „ « Zellen »5 lr.. «lot«« p». gell« « tl.; »«« «tt««» wiedelholnn en pl. Z«lle « i». 187«. Alntlicher Theil. 3e. k. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung von, 10. August d. I. aller, gnädigst zu gestatten geruht, daß der k. k. Oberbaurath ssranz Tomel in Lemberg den kaiserlich russischen St. Annen Orden zweiter Klasse, der l. l. Finanzrath Karl Demmer in Troppau und der t. l. Oberingenieur Adolf Groß in Tarnobrzeg denselben Orden dritter Klasse, der Handelslammerpräsident Franz Edler v. Siegmund und der Vürgermeister Gustav Schirmer in Reichen-berg den kön. preußischen Kronen-Orden dritter Klasse, der Oberinspector der südnorddcutschen Verbindungsbahn Ludwig Hietzgern in Reichcubcrg denselben Orden vlerter Klasse, der Director der Kaiserin Elisabeth'West. bahn kais. Rath Johann Künl das Ritterkreuz des lön. belgischen Leopold-Ordens, der t. l. Regierungsrath und Bezirlshauptmann Alerander Mer beller inTeplitz das Ritterkreuz erster Klasse des herzoglich anhalt'schcn Dausordens Albrecht des Bären, der k. l. Oberbaurath mld Gemeinderath Franz Neumann in Wien das AMerlreuz erster Klasse und der Weingutsbesitzer Joseph ^-wlen lnger in Wien das Ritterkreuz zweiter Klasse oes herzoglich sachsen - ernestinischen Hausordens, der Avale Wilhelm Adolf Tobiaschct in Wien das "utterkreuz des päpstlichen St. Gregor-Ordens, endlich ocr Chefinspector der rumelifchen Eisenbahnen Eugen AaPPaport den ottomauischen Medjidie«Orden dritter «lassr annehmen und tragen dürfen. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben dem Oberlieutenant des den Allerhöchsten Namen führenden l. k. Hußarenregimeuts Nr. 1 Ernst Freiherrn v. Schrenl auf Notzing die l. l. Kämmererswürde allergnädigst zn verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 12. August o. I. dem Hilfsämter-Directiousadjunclen bei dem iiandesgerichte in Wien Karl Sieber aus Anlaß dcs Uebertrittes in dcn dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner viel» jährigen treuen Dienstleistung das goldene Verdienstlrcuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Der Iustizminister hat dem Bezirksrichtcr Wilhelm Stricker die angesuchte Versetzung von Rotlcn-mann nacb Radlersburg bewilligt. Am 19. August 1876 wurden in der l. l. Hos: und Htaat«: druckelti iu Wien die italiemjchr, böhmische, polnischr, rulhemsche, slooenische, lroatische und romanische NuSgabc dc« am 22, Inl, 1876 vorliiufill blos in der deutschen «usgllbe elschienenen XXV!. Silllle« de« Reichsgesetzblatle« uuSgcqeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr 87 den Vertrag znnschen Oesterreich, Uugarn nnd Hawaii vom 18. Juni 187b. (Wr. Ztg. Nr. 183 vom 19. August ) Nichtamtlicher Theil. Zur Zoll- und Banlfrage. In zem am 17. d. M. abgehaltenen ungarischen Ministerrathe wurden, wie ..Hon" meldet, jene Zoll-Positionen in Berathung gezogen, bezüglich welcher zwischen dcn beiden Regierungen noch Differenzen bestehen. Was di« internationalen Handels, und Zollverträge betrifft, fo berichtet dasselbe Blatt, daß zunächst jener mit Deutsch, land z>, schließende in den Vordergrund treten werde. Die österreichische Regierung habe den Wunsch aus« gesprochen, gleichzeitig mit dem Entwürfe des neuen Zoll« und Handelsbündnisses mit Ungarn auch den „euen Zoll. tarlf der legislative vorzulegen. Zu diesem Behufe sei es jedoch nöthig, in erster Reihe mit Deutschland die Verhandlungen wegen des Abschlusses emes neuen Ver-trage«, zu beendige,,. Wa« England vettifft, so habe es dcn Wunsch aubgespiochei!, den bestehenden Verlag ein< fach zu erneucrn, aus welchem Grunde mit demselben eigentliche Verhandlungen noch nicht stattgefunden hab,n. Mit Frankreich und Italic,, werden gleichfalls die Ver« Handlungen erst spüler ihren Anfang nehmen. — Ve. züglich Englands soll diran evinner« werden, daß nach den Erklärungen der österreichischen Regierung eine Er. neuerung der NachlraMonvemion unter allen Umständen ausgeschlossen ist und daß mit England überhaupt lein Zolloerlvaa abgeschlossen werde,, soll. Ueber d:n Stand der Banlfrage und das Verhältnis der Achtzig.Mlllionen.Schuld zu derselben führt der „Hon" aus: ..Wir btmerlten, daß zu den Gegenständen, die in Wien belm nächsten Eintreffe,, Szells dortselbst zur Ver-Handlung gtlanaen werden, die «anlangeleaenheil, inso. lerne da.m.ter die Vereinbarungen zwi.chen veid n Regierungen verstanden wurde, nicht aeh0renwi.ld-.enn diese S-lte der ^elcae.che.l ist vollend g " Ordnuna Es ist ausschl.eßlich von dm gemeinsamen V r^ünaen d.e R«dc welche die beiden Regierungen bant beginnen werden. Bezüglich deo Ausga«iges derselben mag d,e Thatjuche Oricm.crung bieten, daß die öfter-^eichische Regierung den Standpunkt des ungarischen Fi. nanzminislers eingenommen hat, welcher da« unbedingte Aufhören des gegenwärtigen Banlzuslandes vor dem Jahre 187« in sich schließt. Die Frage der UO-Millionen-Schuld mag noch einige Schwierigleiten bereiten, doch soll dies weder unausgleichbar noch derartig sein, daß dieser Gegenstand die gemeinsamen Vereinbarungen und deren Realisierung auch nur im entferntesten berühren könnte. Die Nationalbanl hat demgemäß auf leinen Fall eine andere Alternative, als entweder die Abmachungen der beiden Regierungen unverändert anzunehmen und die neue Organisation sofort durchzuführen, sobald die In« artlculierung der neuen Vank-Ncte Thatsache wird — oder zu liquidieren. Diejer letztere Fall würde natürlich einige Verzögerung in der Errichtung der neuen Bank verursachen, aber leine derartige, daß e« noch immer nicht vortheilhafter wäre, derfelben entgegenzusehen, al« jenem Wunsche der Bank nachzukommen, nach welchem die neue Vanlorganisalion erst am 1. Iünner 1878 in« lieben treten würde!" Der ungarische Quartalsausweis. Da« ungarische Amtsblatt vom 18. d. M. vervffent-lichte die Ausweise über die Staatseinnahmen und Staat«» ausgaben im II. Quartal 187«. Da« Resultat ist dem-zufolge ein fehr günstiges. DieEinnahmen betragen 44.411,332 fl. 20'/, kr., um 4487.618 fi. 57 lr. mehr als im entsprechenden Quartal deS Vorjahre«, und die Ausgaben 50.359,10? Gulden 97 kr., um 3.716,379 fi. 54 lr. weniger al« i« zweiten Quartal 1875. Da« Deficit betrügt demnach 5.947.722 fl. 77 lr.. und ist die Bilanz gegen 1875 um 8.203,988 ft. 11 lr. günstiger. Die Mehreinnahmen bei den directen Steuern betragen 2.709,382 fi. 92 lr. Fi'llnzmlnister Szell hat, wie dabei betont »ird, die zweite Hälfte de« Nchtzig.Millionen Anlehen« nicht in Anspruch genommen und dennoch nicht nur alle Ausgaben gedeckt und für genügende Kassenreste gesorgt, sondern auch alle jene Eisenbahnangelegenheilen geordnet, für welche die zweiten 40 Millionen ausdrücklich bestimmt waren. Nur die Schatzbon«-Eonoersion wurde nicht durchgeführt. Auf die Quarlal«au«welse zurückkehrend, seien folgende fahlen hervorgehoben: Größer sind die Einnnahmen fur Stempel um 174 205 fi. 61 lr., beim Tabalaefülle um 537,335 fl. 90 lr., bei den Staatsgütern um 90 741 ft., bei den SlaatSbahnen um 74,025 fi., bei den Gestüten um 65,633 fl. und besonder« bei den Montanwerken durch Verwerihuna der günstigen Stlber-Eonjunclur, indem viel Silber geprägt wurde, um l.114.599 ft. Geringer find die Einnahmen bei den indirecten Steuern um 53,117 fl. (der Ausfall ist die Folge der geringen Zuckerfabrication), ferner bei den Gebühren um 545,258 fl. und bei den Staatsforften um 174,523 fl. Orvßer sind die Ausgaben für den Reichstag um 109,199 fi,, für Zinsen um 398.839 fi., bei der Fi- Feuilleton. Ver Teufels-Capitän.* Roman von I. Steinn, ann. «Fortsetzung.) Ohne Zilla a»s dem Gesichte zu verlieren, welche, "tn Kopf mit beiden Händen haltend, die Arme auf ^'len mit Büchern, Phiolen und anderen kleinen Gegen-landen bedeckten Tisch gestützt halte und entschlossen zu lkl" schicn, nichts von dem zu sehen, was um sie vor< ^'S., begannen Elienne und Easlillan alle Möbel zu durchwühlen und die letzten Winkel der Schubladen zu ^lchsuchen. Sehr bald nahm dieses Werk ihre ganze . Wnerlsamteit in Anspruch. Eticnnc glaubte jeden Augen» sil > "' Z^e seines Wunsches zu sein. Umsonst, er fand 'H unmer von neuem getäuscht. „. ..Nichts, nichts und wieder nichts," murmelte er, ll dem Fuße stampfend. „Aber wenu es im Abgrunde volle läge, ich muß das Buch finden!" er .jährend Etienue mit erueueter Heftigkeit fortsuchte, "us! ^" kin schmales Stück Papier, das neben ihr jab "' Tlsche lag, tauchte die Feder in eiu Tinteu-Httt^o schrieb einige Zeilen nieder. Dann rollte sie den Glll« ö"s""'lmn, steckte ihn in ein kleines Gefäß von lvy ^. und erhob sich von ihrem Sitze in dem Moment, Mi, n I"" ""o sein Schreiber sich dem Tische näherten, «uch die Schubladen dieses Möbels zu durchsuchen, ^avlto^ ^wegung der Zigeunerin entging den» Teufels« ^»^«n^nlcht. Er fürchtete einen neuen Widerstand von '"""«,. 189 b. Vl. ihrer Seite und heftete einen forschenden Blick auf sie Aber sie spielte schlau die Besiegte. „Fahren Sie fort in Ihrem Werke," sagte sie ruhig, «und gestatten Sie nur, daß ich an die Arbeit gehe, mit der Sie mich beschäftigt fanden, als Sie hier eintraten." Sie schritt rasch dem Ofen zu, der iu einem Winkel des Zimmers lag, und begann aufs neue in dem kleinen Topfe zu rühren. Etienne lachte. . Bei Gott! du bist verständiger, als ich dachte," sagte er, ..du siehst ein, daß man au« der Noth eine Tugend mache» muß." Die Zigeumrin verbeugte sich höflich. Als EUcnne sich wieder von ihr abgewandt, schob sie rasch und leise eine kleine eiserne Thür zurück, die sich über dem Ofen befand, der mit dem großen Schornstein des Hauses in Verbindung stand, wie es mit allen Kaminen im Hause der Fall war. Ebenso schnell ließ sie dann das gläserne Gefäß hineinfallen, daS ihr Billet enthielt. Sie horchte einen Augenblick gespannt. PlotzUch leuchkle ein Blick des Triumphs in ihren Augm. S»c hatte das Glas unten auf deu vor dem Kamine liegenden Stein fallen und zerbrechen gehört. Zilla's Absicht war gelungen. Einer der Geführten Ben Joels, der unten in dem großen niedrigen Raume, der gemeinsamen Schlafstätle der Zigeunerin, nicht allzufest schlief, war von dem Klänge des zerbrochenen Glases geweckt worden. Er kroch schnell nach dem Kamine, sah das Papier, hob es auf und las die Schrift bei dem Scheine der Kämpe, die an dem Gewölbe hing. „Teufel!" murmelte der Spitzbube. „Da gilt e« schnell wie der Wind sein; was Ben Joel für Augen machen wird!" „Im Nu befand er sich auf der Straße und eilte mit großen Sprüngen durch die Nacht der Brücke zu. Dort angelangt, ließ er einen schrillen Pfiff hören, der sogleich verschiedene Echos nah und fern fand. Es dauerte licht lange, so sah der Zigeuner sich von fünf oder leck« elner Genossen umringt. ^ Er sprang auf den ersten derselben zu. .Ben Joel," sagte er, ..weißt du, was bei dir oben vorgeht ? ,Mchts weiß ich," entgegnete der Gefragte. ..Er-liare dich. .Zilla. deine Schwester," sagte der Zigeuner, „ist eme Gefangene. Zwei freche Gesellen sind bei ihr ein-gedrungen und plündern deine Wohnung Sie hat mir ein Billet zugeworfen, damit ich Hilfe holen sollte." »Wer sind diese Schurken?" rief Ven Joel erstaunt. „Da, lies selbst." Der Zigeuner reichte seinem Anführer ein Papier hin. „Es steht der Name Malton darauf." ..Der Teufels-Eapitän!" rief Ben Joel mit aus-brecheuder Wuth. „Gut, daß du kamst, Bursche. Jetzt soll er mir die Peitschenhiebe, die ich einft oo» ihm er-hielt, theuer bezahlen." . ^ .,« Der Bandit griff in seinen Gürtel und zog. ew breites, dolchähnliches Messer herau«. „Vorwärts, Kameraden!" rief^er, „o.e Bursche sollen uns nicht lebendig entkommen. Die ganze Meute fetzte fich m Bewegung und Uej dem unheimlichen Hause zu. 1492 nanzvtrwaltung um 232,438 ft. für Drucksorten, beim, Tabalgefälle um 342.283 fl., für größere Vorschüsse bei den Bergwerken um 583,595 fl. Weniger betragen die Ausgaben für die gemein« samen Auslagen um 1.732,823 fl., für den Staats-schuldenbeitrag 1.153,183 fl. (nachdem im I. Quartal große Vorschüsse abgeführt wurden), für das Mini-sterium des Innern 114,073 fl., für die Staatsforste 166,701 fl., für besondere Ausgaben im Finanzministerium 624,790 fl. und für das CommunlcationSministe-rium 330.833 fi. endlich für das Honoedministerium 220,749 fl. Die englische Thronrede. Der Schluß des englischen Parlaments erfolgte am 15. d. M. in der üblichen Weise. Das Ober« haus versammelte sich um 2 Uhr nachmittags. Die bereits versammelten Mitglieder des Unterhauses wurden, wie es auch bei der Eröffnung des Parlaments geschieht, durch den Träger des schwarzen Stabes eingeladen, im Oberhause zu erscheinen. Beide Sitzungssäle sind durch einen langen Gang des Parlamentsgebäudes verbunden. Als sie erschienen waren, wurde die tonigliche Sanction mehrerer Bills bekanntgegeben, der Lordlanzler Cairns verlas die königliche Thronrede zum Sessionsschlusse und vertagte sodann im Vamen der Königin das Parlament bis zum 31. Oktober d. I. DieHhronrede beginnt folgendermaßen: ..Mylords und Gentlemen! ES freut mich, Sie Ihrer Anwesenheit im Parlamente entheben zu können. Meine Beziehnngen zu sämmtlichen auswärtigen Mächten sind freundlicher Art und ich sehe der Aufrechthallung des jetzt bestehenden guten Einvernehmens mit Vertrauen entgegen. — Meine gemeinsam mit anderen Mächten aufgewendeten Bemühungen behufs Beilegung der zwischen der Pforte und ihren christlichen Unteuhanen in Bosnien und der Herzegowina unglücklicherweise bestehenden Zwistig« leiten sind bisher erfolglos geblieben und der in den genannten Provinzen ausgebrochene Conflict hat sich nach Serbien und Montenegro ausgebreitet. Sollte eine gün-stige Gelegenheit sich darbieten, so werde ich bereit sein, gemeinsam mit meinen Verbündeten meine guten Dienste behufs Vermittlung zwischen den streitenden Parteien anzubieten und dabei eingedenk sein sowol der Pflichten, die mir durch V:rtraaeoerbi„dlichteiten obliegen, als der. jenigen, die aus Rücksichten der Menschlichkeit und Politik entspringen. — Ueber die geeignete Auslegung d:s Ver. tragSartilels vom 9. August 1842, der sich auf die gegenseitige Auslieferung von gewisser Verbrechen an. geklagten Perfonen bezieht, entstand eine Meinungs« Verschiedenheit zwischen meiner Regierung und der der Vereinigten Staaten. Die Unannehmlichkeiten, welche durch ein Aufhören der Auslieferungsprafis für beide Staaten entstehen würden, sind groß und offenkundig, und ich halte die Hoffnung aufrecht, daß ein neues Ab« kommen, durch welches dieser Gegenstand auf eine be« friedigende Grundlage gebracht werden dürfte, bald erzielt werden wird" — Die Thronrede gedenkt sodann der glückliche», Rücklehr des Prinzen von Wales von seiner ostindischen Reise, der Annahme des indischen Kaisertilels und der Verhandlungen mit dem Präsidenten des südafrikanischen Oranje.Freistaates. Hierauf geht sie auf die inneren Angelegenheiten über, dankt für die Oudgetbewilligung, erwähnt mehrere beschlossene Gesetze und bedauert, daß einige andere nicht zum Abschlüsse gelangten. Den Schluß bildet der übliche Glück, und Segenswunsch. Während dies draußen auf der Brücke vorging, suchten Etienne von Malton und Castillan noch immer nach dem verhängnisvollen Buche. Sie hatten alle Schubladen geleert, die Kissen von Zilla's Bett umgewandt, an die Wände geklopft und nichts gefunden. „Halt," sagte Etienne. Eines ist noch übrig." ..Das wäre?" fragte der Secretär. ..Es gilt noch, das andere Gemach zu durchstöbern." Während die junge Zigeunerin stumm und un-vewegllch in der Nähe des Kamins weilte, eilten die Suchenden in das anstoßende Gemach. ^s wahrte nicht lange, so stieß Etienne einen Freu, denruf aus Er hatte unter einem alten Teppich eine ""t Elfen beschlagene Kiste entdeckt. ..:-. ^?^< «^ "ich meine Ahnung nicht, so steckt Ä?<"°"' die Kiste in den Raum ziehend, wo Zllla sich befand. Die Augen des junge,, Mädchens begannen Feuer zu sprühen. S.e stürzte auf Etienne zu um itm ,u verhindern, die Kiste zu öffnen. ' ' "" ^" i« „Elender!" rief sie, „berühre diese Kiste nickt" „Siehst du, Castillan," sagte der Kapitän ruhia .endlich sind wir am Ziele. Wir haben den Vogel in seinem Neste aufgespürt. Sollte die hübsche Sybille hier uns hindern wollen, so werden wir ihr die zierlichen Aber Zilla ließ sich durch diese Worte nicht bewegen, ihr Eigenthum preiszugeben, und es bedürfte der ganzen Stärke des Capitäns, sie davon fernzuhalten. Während dessen schleppte Castillau dle Klste m die Mitte des Gemaches und versuchte sie zu öffnen. EoltsttzUNg folgt.) Dle Thronrede begegnet ihrer conventionellen Formalität wegen in der Presse weder einem scharfen Tadel noch einem enthusiastischen Lobe. „Morning Post" hält den auf die Stellungnahme in der orientalischen Frage bezüglichen Pasus, welcher eine eventuelle Einmischung im Einvernehmen mit den anderen Mächten, wenn die Zeit gekommen sei, in Aussicht stellt, für den wichtigsten. Im übrigen meint das Blatt, es sei klar, daß daS Parlament von Jahr zu Jahr mehr mit Geschäften überhäuft werde und so immer weniger imstande sei, Fragen von hervorragender Bedeutung mit der gebühren den Aufmerksamkeit zu würdigen. Nothwendi^erweise müsse einmal die Frage der Art und Weise der Ge> schäftSerledigung erwogen werden und da sei den Mit. gliedern besonders eine Einschränkung ihrer Redelust zu empfehlen. — „Standard" sagt, die Rede sei die Ge« dächtnisfeier einer Session, auf welche man mit voller Genugthuung zurückblicken könne. Die in ihr erwähnten sechs Gesetze seien hauptsächlich im Interesse der ar. bellenden Klasse durchgeführt und würden zur Hebung des moralischen, intellecluellen und physischen Zustande« des englischen Volte« beitragen. Zieht man das Schlußesgebnis der verflossenen Session — schreibt die ,.E"gl. Corr." — so findet sich, daß die Regierung befestigler als je dasteht, gestützt auf eine geschlossene starke Majorität im Parlamente, welche, wie die Nachwahlen zeigten, bisher auch im Lande nicht an Anhang verloren hat, während die liberale Opposition, trotz entschieden erfolgreicher Thätigkeit, noch immer so gespalten dasteht, wie bei Beginn der Session, ohne ihre frühere Einheit wiedergewonnen zu haben. Die osficiöse tiirlijche Presse über Serbien. Unter dem Titel: „Welche Haltung soll der Ge-rechtigteit und dem Rechte gemäß die Pforte bezüglich Serbiens beobachten?" veröffentlicht das in türkischer Sprache in Konstantinopel erscheinende Journal Ittiha'd einen Artlkel, von welchem es selbst sagt, daß er keine persönliche Meinung, sondern diejenige aller intelligenten Klassen der türkischen Nation und daher auch der türtischen Regierung selbst ausdrücke. Auf die von mehreren englischen Blättern kundgegebene Ansicht sich stützend, daß vom internationalen Gesichtspunkte aus Serbien als Vasallenstaat sich durch den unternommenen Krieg, welcher eine Rebellion ist, außerhalb des Gesetzes gestellt habe und somit Serbien und insbesondere Fürst Milan die Verantwortlichkeit tragen müssen, sagt ..Itti« had" folgendes: „Die Eouventionen, welche Serbien seine Privilegien und seine Autonomie sichern, sind durch die That' sache der Rebellion gegen die kaiserliche Regierung gebrochen. Die Conventionen legten diesem Staate die Unterwerfung auf und schrieben ihm vor, allemal, wenn er gegen die hohe Pforte Klagen vorzubringen hatte, sich an die Großmächte zu wenden. Serbien hat alle seine Verpflichtungen mit Füßen getreten, trotz der ihm von deu Großmächten ertheilten Rathschläge und Vor-stelluugen. Es folgt daraus, daß die solchergestalt in ihren Grundfesten verletzten Conventionen ipso kow auf. gehoben sind. Die Frage, die sich hieraus ergibt ist nunmehr folgende: Wie soll die Pforte von ihrem Rechte als Sieger Gebrauch machen und wie soll sie sich gegen den Fürsten Milan benehmen, welcher als Oberhaupt der Serben für die Handlungen dieser letzteren verantwortlich ist? Die Frage, so gestellt, erhält leicht ihre Lösung. Die hohe Pforte kann das Fürstenthum Serbien aufheben. Einige Districte dieser Provinz werden, je nach deu Bedürfnissen der geographischen Lage, mit den Gouvernements von Nisch, Widow und Yeni-Bazar vereinigt werden. Der Rest der Provinz kann als besonderes Vi-lajet unter der Bezeichnung: „Belgrader Vilajet" er. richtet werden. Diese Zerstücklung aber wird eine Inter« vention Europa's hervorrufen. Das ist möglich. Diese Intervention jedoch, wenu sie Recht und Gerechtigkeit zur Richtschnur hat, wird sich der Aufhebung der Privi. legieu und der Autonomie Serbiens nicht widersetzen können. Niemand wird sagen können, daß Serbien dieser Privilegien, von welchen es gegenüber der Türkei und ganz Europa einen so schlechten Gebrauch gemacht hat, würdig sei. Die hohe Pforte kann garantieren, daß Serbien besser regiert und die innere Ruhe dieser Pro» vinz gesichert sein werde. Sie ist in der Lage, ihr Versprechen zu halten. Man spricht aber von der Wahr. scheinlichteit, daß gewisse Mächte gewaltsam die Privilegien und die Autonomie der Serben zu erhalten suchen werden." DaS „Ittihad" will diese Eventualität nicht dis« culieren; es prüft die Frage nur vom Gesichtspunkte der Gerechtigkeit und des internationalen Rechles. Es con» statiert mit Vergnügen, daß die Mehrzahl der Slupsch. lina.Mitglicder sich gegen den Krieg erklärt hat und die Anhanger des Friedens fortwährend in der Zunahme begriffen sind: „Wenn man diesen Stand der Dinge in Erwä« s.ung zlcht und es bewiesen würde, daß die serbische Na-"°" »urdle Rebellion nicht verantwortlich sei und nur Hurst Milan allein die Consequenzen tragen solle, dam, wurde die Angelegenheit eine andere Wendung nehmen. Vor allem muh Fürst Milan abgeurtheilt und dem Ge« fetze gemäß als Rebell bestraft werden. WaS die ser- ilsche Nation anbelangt, so muß sie die G„ade ihres Besieger« erbitten. Die kaiserliche Regierung kann aber in diesem Halle nicht außerachl lassen, daß die Serben sich ihrem Fürsten, welcher sie zur Rebellion mit. gerissen, nicht zu widersetzen gewußt haben. Es kann nicht geleugnet werden, daß die Nation es vollständig in ihrer Macht hatte, dem Fürsten bei seinen illusorischen Projeclen nicht zu folgen. Eonsequenterweise werden die Gnade und Milde der kaiserlichen Regierung sehr begrenzt sein. Soll überhaupt gegen die Serben Gnade geübt werde», so kann die kaiserliche Regierung in die. sem Fürstenlhume die Wojwodeu-Verwaltung wie früher nicht mehr herstellen. Serbien darf in Hinkunft auch leine Armee mehr haben. Alle festen Plätze sowie die Grenzbewachung gegen Oesterreich.Ungarn werden den kaiserlich?,« Truppen anvertraut werden. Höchstens wird es dem Wojwoden gestattet sein, für die Polizei-Angele-genheiten ein kleines Gendarmerie.Eorps zu unterhalten. Die gewöhnliche Justiz wird von den Wojwoden geübt werden ; Prozesse hingegen, bei welchen es sich eventuell um die Todesstrafe handeln tann, werden in jlonstantinopcl entschieden werden. Die Pforte wird sich, wie dies ehemals bezüglich der MoldauRegierung." „Ittihad" ist überzeug», daß Europa sich demnächst den Anschauungen der kaiserliche!« Regie-ung anschließen werde. Die Slaa» ten, welche sich dieser Lösung widersetzen sollten, werden von der Gerechtigkeit und Billigkeit abweichen, und in diesem Falle werden sie ihre Ansprüche durch die Gewalt geltend machen müssen." — Wie man steht, gehen die Forderungei, des offlciö-sen lürlischen Journals etwas weit, und glauben wir nicht, daß mit so stramm gespannten Forderungen der türkischen Sache in Wirklichkeit ein guter Dienst erwiesen werde. Vom Kriesssjchauplatze. 18. August. Nach zehntägiger Unterbrechung der Operationen haben die türkischen Armee orpS am Mittwoch den 16. d.M. die Vorrückung durch die vom Timolthale nach dem Moravathale führenden Defiläen wieder aufgenom« men. Die unter Commando des Serastiers Abdul Kerim Pafcha stehende Operationsarmee hat die zehntägige Ruhe zur Heranziehung ron Verstärkungen und Prooiantvorräthen benutzt, da es bei dem ZerftürungS-und Verwustungssystem, das die Serben bei ihrer Flucht beobachten, ganz unmöglich ist, die Truppen au« den Vorräthen der eroberten Landeslheile zu ernähren. Die türkische Armee dürfte in drei Colonnen gegen das Moravalhal vorrücken, und zwar auf dem rechten Flügel das aus zwei Divisionen bestehende Corps Osmann Pascha's von Zajöar gegen Paraöln, im Centrum der aus zwei Corps, d. h. vier Divisionen bestehende Heerestheil unter dem Commando Achmed Ejub Pascha'S von Knjajevac über Nanja gegen Deligrad, und als linker Flügel daS au« einer Division und 6000 Arnauten bestehende Corps des Ali Saib Pascha von Uerlüb (Pro< loplje) gegen Krusevac an der Morava. Möglicherweise wird auch behufs Verbindung des Centrums mit dem linker» Flügcl die unter Mehemed Pascha stehende Division von Nisch eine schrit:welse Vorrückung gegen Alezcinac unternehmen. Vor einiger Zeit — schreibt die „N. Fr. Pr." --habcn wir eingehend die Frage erörtert, auf welcher dcr beiden vom Timolthale nach dem Moravathale führen» den Straßen der türkische Hauptangriff ausgeführt werden dürfte, indem wir, von den uns meist unbekannten momentanen und variablen Verhältnissen abstrahierend, die allgemeinen militär-gcographischen Vor» und Nacl> theile der beiden VorrückungslinienZajöar-Lulova-Para^in und Knjazevac-Banja-Deligrad besprachen. Wir haben dazumal darauf aufmerksam gemacht, daß dic nördliche Straße, zwar länger, aber durch mehr offenes Terrain führend, für größere Truppenmasscu leichter benutzbar ist als die südliche Straße, und daß man durch eine Vorrückung gegen Paraän größere strategische Vortheile erringen lann, als durch die Offensive von Knjajcvac über Banja, da auf der ersteren Linie die Werle von Deligrad und Alexinac umgangen und die Serben zu ihrer Räumung gezwungen würden. Die südliche Straße, sagten wir, ist allerdings lürzer, doch reicher an schwie/ rigen DeMen und oebouchiert angesichts der BcfcsN-gungeu von Deligrad, die somit erst bezwungen werden müßten. Gleichzeitig wurde aber auch hervorgehoben, daß es insbesondere von dem moralischen Werthe der serbischen Truppen abhängen dürfte, welche von den beiden Straßen die Türken zum Hauptangriffe benutzen dürften. Wenu nemlich eine noch schlagfähige Hauptarm« bei Deligrad stünde, so wäre es immerhin ein ge' wagtes Unternehmen gewesen, mit der Hauptmacht nicht gegen diese selbst, sondern gegen Paraöln zu operieren-Dies scheint nun wirklich der Fall zu sein, denn da Achmed Ejub Pascha, der ohnedies schon drei Divisionen 1493 commandierte, noch um die Division Fazly Pascha von dem Corps Osmans verstärkt wurde, so disponiert er, der von Knja^evac über Banja gegen Deligrad operiert, Über die Hauptmacht, und dürfte daher auch der Hauptangriff hier erfolgen. Eine Proclamation an das bosnische Boll. Der neue Obercommandant der bosnischen Insurgenten, Oberst Nilola DeSpotoviö, hat fol» »ende „Proclamation an das bosnische Voll erlassen: Vosnier! Ihr habt durch eure Führer Se. Hoheit den Fürsten Milan M. Obrenovlö IV. zu eurem GoSpooar und Fürsten proclamiert. Se. Hoheit hat mich durch sein Ministerium mit der großen Ehre beglückt, mich zum Obercommandanten aller bosnischen Truppen und zum L?lallhalter Bosniens zu ernennen. Gleichzeitig gab er mir die Vollmacht, als Obercommanoanl tapfere Soldaten und ausgezeichnete Vürger so zu belohnen, wie Se. Hoheit, unser GoSpo dar und Fürst Milan M. Obrenovit, verdiente Mim-ner persönlich belohnen würde. Im Namen des allmächtigen Gottes und nach dem N'llen Sr. Hoheit des Fürsten übernehme ich heute die Erfüllung dieler schweren Pflicht, was ich sämmtlichen Trupprn und dem Volle VosnienS hiemit anzeige. Helden! Als ihr mit den herzegowinischcn Brüdern zu den Waffen gegriffen und euch heidenmäßig erhoben habt, um das schmachvolle und unerträgliche türkische Joch abzuschütteln, tonnten Ihre Hoheiten die Gospo-dare und Fürsten Serbiens und Montenegro's das wehklagende Gcjammer und das große Elend der serbischen Nation in Bosnien und der Herzegowina nicht mehr länger ertragen und euch ohne brüderliche Hilfe lassen, und haben daher der Türkei, dem Todfeinde der Nation, den 5lr,eg erklärt. Bosnier! Erhebt euch insgesammt, All und Jung, ohne Unterschied des Glaubens, um mit frischem Willen, voller Eintracht mit euren Brüdern aus Serbien und Montenegro die Kette, welche euch mit der furchtbarsten Sklaverei belastet, zu zerbrechen und um die alle Frei. helt der stolzen Bosna zu erreichen, womit ihr der Welt zeigen werdet, daß ihr werth seid, den Segen der Jetzt, zeit und des menschlichen Fortschrilles zu genießen, und daß ihr die Sympathien verdient, mit welchen das ge» bildete Europa euren Kampf begleilcl. Je mehr ihr eure Tapferkeit und Eintracht zeigl, desto früher wird der Friede und die Ordnung in euer Vaterland zurückkehren und die Thätigkeit für die allgememe, bessere und glück, lichere Zukunft Bosniens beginnen. Brüder! Spannen wir alle unsere Kräfte an, da nicmandem von uns etwas anderes bevorsteht, als Frei. heit oder Tod! Unser Kampf ist ein heiliger. Wir verlangen nichts anderes, als daß wir uns jene Rechte erkämpfen, welche jedem vernünftigen Menschen und jeder Nation zulom» men. In diesem Kampfe können wir stets erwarten, daß uns die öffentliche Meinung von ganz Europa unler» stützen, besonders aber, daß uns die brüderliche russische Nation nicht vergessen wird, sowie auch alle anderen slavischen Vlüder, welche lheilweise schon gezeigt haben, wie sie euer Jammer uud Elend drückt. Bosnier! Im Namen Sr. Hoheit des Gospooaren und Fürsten Milan M. Obrenovit IV. fordere ich euch auf, alle vereint für die Freiheit Bosniens euch zu er» heben, und erinnert euch, jeden Bosnier, er möge welchen Glaubens immer sein, ale Stammesbruder zu betrachten, so lange er sich nicht augenscheinlich als Feind seiner Nation gezeigt hat — und befehle euch strenge, den Glauben, die Ehre nnd das Eigenthum zu ehren und als euer Eigen zu schützen, und werde jeden Ueber-treler dieses Befehls auf das schärfste strafen. Schließlich möge jeder überzeugt sein, daß ich gegen jeden ohne Unterschied des Glaubens und des Standes mich gerecht zeigen werde, sowol in der Belohnung wie in der Bestrafung, und daß die tapferen Krieger und geehrten Bürger in mir immer den Bruder, den treuen Genossen und Freund finden werden. G rahovo, 11. August 1876. Nilola Despotovlt, Oberst. Politische Uebersicht. Uaibach, 21. August. Die Tisza'sche Verwallungsreform in Ungarn A in voller Durchführung begriffen. Wie nemlich aus M berichtet wird, soll in den nächsten Tagen auch die Ernennung der Obergespüne jener neuen Eomltate in Siebenbürgen erfolgen, welche bisher noch leine ^"gesptlne besitzen, und werden dieselben ihre tendeS Weinfaß und erlitt derartige Quetschungen, daß er sogleich todt blieb. — (Vom Netter.) Das seit Beginn diese« Monate« über ganz Europa herrschende ruhige, größtentheil« heitere Wett:r hat auch die letzten sieben Tage allgemein angedauert, und sind diesmal besonders die westlichen Länder unseres Continente« von druckender Hitze heimgesucht worden, während im nördlichen und Lentral'Euroft» eine constant andauernde nördliche Luftflrö-mung bei meist heiterem Himmel ziemlich bedeutende Abkühlung während der Nächte hervorrief. Vesonder« erwähnenswert!) ist die allgemein herrschende abnorme Lufttrockenheit, welche sich über West-Oefterreich und Deutschland fühlbar macht, indem wiederholt der Sättigungsgrad der Atmosphäre mit Wasserdunft laum 12 bis 20 Pzt. betrug, während gewöhnlich doch 50 bis 70Per-zent Luftfeuchtigkeit beobachtet werden. Die höchste vorwöchentliche Temperatur Mittel'Europa's meldete Eharleville am 15. d. M. mit 375 Gr. «lelsius, Pari« am 14. mit 33 6, am 17. mit 31 7, Kassel mit 323. Karlsruhe mit 322, Utrecht mit 302, Leipzig mit 30 6, Wien mit 30 2. Agram mit 32 Gr. Celsius im Schatten. Vom 15. bis 18. d. fiel das Temperaturminimum zu Pari« auch während der Nacht nicht unter 21 Grad Lelsiu«; Niederschlage waren äußerst spärlich zu verzeichnen nnd auch dann nur vorübergehend und in Vegleitung von Gewittern; nur aus England und der östlichen Reichshälfte Oesterreichs wurden öfter ergiebigere Landregen gemeldet. In Rußland sowol wie im Oriente und in Italien herrschte vollkommen der Jahreszeit entsprechende Witterung, ebenso waren die Europa umspülenden Meere »munter, brachen ruhig oder doch nur leicht gekräuselt. — Oowol die seit mehr als 14 Tagen herrschende Trockenheit der eisten Zeit der eben stattgehabten Getreideernte sehr zu statten kam, so ist nun doch allgemein bereit« das Vedllrfni« nach Regen eingetreten und ist es nur den im Frühjahre reichlich gefallenen Nilderfchlägen zu l danken, daß vorläufig noch in den tieferen Lagen hinreichende Nodenfeuchle zum Fortkommen der Feldfrllchte sich findet, währen!» in den höher gelegenen Grundstücken schon empfindliche Dürre herrscht. — (Krapina.) Im Vadeorte Krapina-Töpliz sind in der Zeit vom 8. bis 11. d. M. 67 Parteien mit 99 Per< sonen zum Gebrauche der Kur angekommen; hierunter aus Kraindie Herren: Franz Xaver O m a ch e n, l. l. Notar, Anton Iugovic, Bäckermeister, Johann Pirc, Realitätcnbesitzer, und Josef Zolner, Realitälenbesitzer, sammt Gatliu. sämmtliche au« Gurtfeld. Johann Leslooic, lt. Postmeister, sammt Gattin au« Idria und R. Kaiser, Fabrilslcitcr aus Zwischenwäfsern bei Lllibach. — Die Gesammtzahl der angekommenen Gäste in der heurigen Saison beläuft sich auf 1117 Parteien mit 1498 Personen. . , V ^ "" illustrierte Zeitung.) Nr. 24 bringt folgende Illustrationen: Nulgarische Flüchtlinge im Balkan - Gefangennahme Osman Pascha's. - Die Einnahme von Mramor durch die Serben. — Kriegscorresponbenten cust,. Nach einem Gemälde von M. Hylvestri. — Zum Vühnen-feftspiele in Vayreuth. Original-Federzeichnung von «. v. Frecslay. — Steiilscher Bergsteiger. — Teste: Der Sohn de« Staals-lanzler«. Historischer Roman von Heinrich Blechner. (Forlsetzung.) — Mißgeschicke de« glücklichsten Ehemannes. Novellette nach dem Polnischen des Grafen Al xander Fredro. Deutsch von Hanu« Viax. (Fortsetzung nnd Schluß.) — Der slavisch.türlische Krieg. — Bilder vom Kriegsschauplätze. — Eine Malterhornbesteigung ohne Führer. — Ein Abenteuer in Vaden.Vaden. Novellette von Julie Düngern. — Kriegscorrespondenten im serbischen Haupt, quartier. — Steirischer Bergsteiger. — Hof des Palazzo Vecchio in Florenz. — Nero und Locusta. — Kleine Chronik. - Schach. Original - Eorrespondenz. Gurlfeld. 20. August. Auch in unserm Städtchen wurde das Geburtsfesl Sr. Majestät des Kaifers festlich begangen. Schon am Vorabende signalisierten Püllerschüsse und ein großer musila-lischer Zapfenstreich den Aubruch de« hohen Festtages. Die Stadt» musil begrüßte mit einer Tagreveille bei prachtvollem Sonnen, aufgange den 18. August. Um 9 Uhr celebrielte unfer Herr St^dt. Pfarrer ein solennes Hochamt, dem die Beamten der Bezirks« hauptmannfchaft. des Bezirksgerichte«, Steucramtes «. beiwohnten. Da« uniformierte Bürgercorp« begleitete mit Gewehrfalven die Hauptmomenle der kirchliche» Feinlichleil Von den Mitgliedern de« flovenischen Gefangsverein« ^?ev»Ilo ärugtvo" wurde eine große Vocalmesse in eracter Weise aufgeführt. Den Schluß bildete die «bsingung der Vollshymne. Zu Mittag versammelte sich da« uniformierte Vürgercorv«, die Offimre desselben und die Spitzen der Behörden zu einem Feilessen w den Gasthoflolalitälen des Herrn Schöner, wo feurige Toaste auf da« Wohlsein de« ge« liebten Herrscher«, der kaiserlichen Familie, unsere« Gesammt« Vaterlandes Oesterreich und unsere« Mum Htimatlande« Kram ausgebracht wurden. Herr Vezirlscommissär Dr. Edler v. RUH« ling sehte in einer glänzenden, mit donnerndem Beifall auf. genommenen Rede die Bedeutung de« hohen Festtage« aubeinanber und ermunterte das versammelte Nllrgercorp« und die Festgäste, in loyaler Eintracht und Hing/bung an das Gesammtvaterland Oesterreich und dessen geliebten Herrscher au«zuh>iren. Den Schluß de« Festtages bildete ein TanzlrUnzchen im Garteusalon de« Herrn Gregorii, bei welchem all? Gesellschaftskreise vertreten waren. Terpsichore» wurde bis in die frühe Morgenstunde gehuldigt. Etwas befremden muht< es jedoch, daß eiuige Herren, die doch sonst bei jeder Gelegenheit da« große Wort führen wollen, diesmal durch ih« Abwesenheit glänzten, was jedoch dem fröhlichen Charakter de« Felle« leinen Abbruch that. andere wieder demselben nur so eu pw«»nt beiwohnten. Wirklich erfreuend wirkte dagegen der Umstand, daß beidl politischen Parteien in einträchtiger Weise sich bemühte», der Feier de« Tage« einen ent» sprechenden Ausdruck zu geben, wenn auch bei Besorgung de« Gesang,« beim Hochamte von einigen bürgerlichen Heißspornen ein« unliebsame, ganz überflüssige Störung velsncht wurde. Mögen sich die« die guten Leutchen für kommende Fälle ein wenig zu Herzen nehmen l _^. Neueste Post. (Original-Telegramm der ..Laib. Zeitung.") Men, 21. August. Die „Politische E^rrespondenz" meldet von accreditierter S:ite au« Belgrad vom 21. August: „Gestern erfolgten seitens der Vertreter Englands, Frankreichs, Italiens und der drei Nord-großmächte auf die eventuelle Anbahnung von Friedens-Verhandlungen sich beziehende Eröffnungen, welche Rislit namens der serbischen Regierung in ernsteste Erwägung zu ziehen versprochen haben soll. Für ein wahrscheinlich nicht negatives Ergebnis spricht der Umstand, daß die Pforte gewisse, noch kürzlich officiös aufgestell'e eventuelle Friedensbedingungen jetzt wesentlich zu modificieren bereit sein soll, die eventuellen, gemilderten Fricdenebedinguiigcn dürften sich auf Kriegsentschädigung nnd Garantien gegen künftige Friedensstörung durch Serbien beschränken. Bayreuth, 20. August. (Presse.) Die zweite Auf. führung des «Rheingold" fand vor einem vollständig be. sehten Hause statt. Der Großherzog von Mecklenburg und der Herzog von Melningen waren anwesend. — Der Sänger Vogel wurde wieder enthusiastisch applaudiert. Engelhart sang den ..Froh" gut. Die Scenerie klappt vorzüglich; die Aufnahme war eine begeisterte. Viele Wiener sind angekommen und sind angenehm überrascht über Verpflegung und Logis, welche jetzt bedeutend besser sind, als sie den Vesuchern der ersten Serie geboten wurden. Belgrad, 20. August. (Presse.) Gestern und heute fanden heftige Kämpfe südlich von Altflnac statt. Ueber die gest! ige Schlacht liegt folgendes vor: 20,000 Türken, von Nisch kommend, griffen die zwischen Zupovac und Tesica stehende Vorhut der serbischen Armee an. Die alexinacer und öuprier Brigaden unter Commando von Protit und Hadjit nahmen den Kampf auf, der von 9 Uhr früh bis 4 Uhr nachmittags dauerte. Die Türken wiederholten den Sturmangriff auf die serbischen befestigten Stellungen, wuiden aber jedesmal zurückgeschlagen. Um 3 Uhr nachmittags langten von Alexinac Verstärkungen ein, worauf die Serben mit erneuerter Kraft die Türken in die Flucht trieben und bis Nisch verfolgten. Die Türken jollen 1500 Mann verloren haben. Trotzdem wiederholten sie heule den Angriff. Der Ausgang der heutigen Kämpfe ist bisher noch unentschieden. Gestern mittags wurde auch bei Banja und Iantova Kllssura gelämpft. Resultat noch unbekannt. Serajevo, 19. August. Muthtar Pascha wurde abberufen und muß sich sofort nach Konstantinopel begeben. Sein Nachfolger ist hier nicht bekannt. Derwisch Pascha hat für seine vorzügliche Haltung auf der Hoch» ebene von Iavor eine Auszeichnung erhalten. Ein Theil der zworniker Besatzung campiert jenseits der Drina. Ueber Djeladdin Pascha's Aufenthalt ist leine Meldung eingelangt. __________ Telegraphischer Wechsellouis vom 2l. August, Papier-Nente 66 75, — Silber - «ent, 7020. — 1860et Gt»°t«-Nl,lehln 111 50. — Vanl-Nctien 863 . «lrebit-Nctien 143 30 - London 122 80. - Silber l< 3 10. « l, M>m,-Du-lateu 5 85. — Navoleousd'or 9 72 lW Reichsmark 59 80. Wien, 2 l. August. Zwei Uhr nachmittag?. (Schlußcourse.) «lrcditactien 143 30, 1860er Lose 11125, 1864er Lose 133 25, österreichische Reute in Papier 66 50. Staatebahn 285-—, Nord« bahn 18125, 20»FranlelMcte 9 72, ungarische «lreditactien 123 75, österreichische sfraucobant II —, österreichische Nnglobanl 72 50, Lombarden 72 50. Unionbanl 58—, anstro-orientolischt Vanl— —, Lloydactien 336 -, austro-ottomanische Vanl - -, tültische Lose 16 — , Communal - «nlehen 95 75. «gyptische 103—. Ruhig. Angekommene Fremde. Hm 21 August. Hotel Stadt Wien. Graf Anton, Moser. Hutter. Lvwensohn, Viast. Me.; Dr. Frizzi, Finanzrath; Hölzel, Buchhändler; Luttmann und Narth, Wien. - Kittel. Privat, Pest. — Volpe, Hdlsm., Udine. — Nrandi und Staurudi, Triest. - Feigl. L,nz. — Spielmann, Schönthal und Christen, «ern. — Dr. «au« fer, Chemiler, Steindruck. — Drucker, Fabrilsbes,, Vrünn Hotel Elefant. Stewetz, Samobor. — Baudisct», gengg. — Cafsani. Schneider, Lontuina, Popravii, und Mulber, Ta« pitän, Trieft, «ohren. Dr. Krel und Dr, Ko, Professoren. Vraz. — Welley, Privat. Lllli. — Tadorsly, Vef., und Vihary Theresia, Her- nals. - Schalt, Agent, Venedig. — Kanller, WeinhHndler, Overtrain. Kaiser von Oesterreich. Teran, Pfarrer, Stangenwald. ^ Kuslan, Sagor. — Weiß. Ässram. valerischer Hof. Milii. Holzhändler, sslume, — Gatti, Lastet« nuovo. — Dethomel, Paris. Lottoziehlmgen vom 19. August. Wien: 52 43 25 70 C>. Graz: 47 9 60 35 8. ______ Meteorologische BeobachtuM« m Laibach. 7 U. Mo.. '738.«, ^ 13.« O. schwach heiter ! 21, 2 „ N. 736.»4 4^27.8 SW. mäßig heiter li.oo 9 „ Ab 786.8, ! -» 22.4 SW. mäßig heiter Die heitere, heiße Witterung anhaltend; gegen Mitlag Wind» drehung, ziemlich starker Slldwest. Starler Moorrauch. Welterleuchten in West. Da« Tage«mitlel der Wilrme -l- 21 3', «M 2 8° über dem Normale._____________________ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. Voisenbericht. Ni,.'.'»HK >^.N""N"«?.7^ """°" """""««'»'.»«««»„,»«.»««..«««,. >°« ««>... V»al. ) y (.....8650 ««6(1 Jänner«) «»,,,„,«.. ( - . - 70- 70 20 Los«, 1889........251 — 2b3 — . 1854........107 - ,0t>- _ I860........»II 25 III 75 _ 18«0 zu 100 fi. ... I16t0 117 - ^ 1864........l38— 184 - DomUnen-Psandbriefe .... I48l>0 144 — PrUmienanlehen der Stadt Wien 95 50 9s — Siebten ^,^j.. 78 75 74 25 V7na?-«<8uli.rung«.Lose . . 105 «5 105 75 Ung. Eisenb°hn-»°l.....Wb0 88- «etie« ... v"l«..^ ^ Nnglo.Vanl........72b0 72?b Vanlveiein .... . . —'— —°" Vedulc«dit«»fi»lt . , , , — - »- ^ «reditanfialt........ 14» «0 14:^b0 «reditanftall, ungar..... 188 85 l2'^ 50 Depositenbanl........... — — E«c«mple»nfialt...... 670— 680 - Franco-Vllul....... ». _ _^.^ 3l»tionalbanl..... H54- 8K8__ Oesierr. VaulgtseUschaft . . ' - _ ^.^ Un'°nb°nl ........ 58-25 hyhy Verlehrebl.nl ....... hh._ ßz,.^ «etieu v<» 3r«ubp«rt-Nuter»e,-«n»,e». Alföld»Vahn..... 108 b0 104 — «arl-Ludwig.Vahn . . . Uw 30225 Vlisabeth-Wefibahn ... 1b«-. ,kl,5»N Ellsabeth.V°hn(Linz.Vudweiser ^ «trecke)........' ^ .^ .^ 8erdinaud««N«,rdbahu . . ' i«10—i«ik-ßranz. Iofeph . «ahn .... iN-_. j^^ä ^'l.Ns^^"^"° ' ' "°" l2125 l lliyd»— Oesterr. Nordwefibahu . .1815« i82 — i»udoll««Vahn.......109 bo no _. st°°t«b°hn........ 2t<6.^ 2ft«-50 Sl'dbahn......... 75. _ 7^25 Theiß-Vahn........ ,84 _ ,^ Ungarische Norboftbahn . . . zol)50 !0l-— Ungarische Oftbahn..... 81 _ g^y Tramway«Eestllfch...... ,14 _ ^4.^ van«ese«sch«,te». Nllg. »sterr. Vauaesellschaft . . -.— __.__ Wiener Vaugesellschaft..... —.— ^..^ Pfandbriefe. «ll«. »fterr. «odeueiedit . . . i<)5 — 105 50 dlo. in 83 Iah«« 89 50 8975 Nationalbanl ö. w..... 97-65 97.8ft Ung. Vodencredit...... yß.^ 86 25 Prioritilte«. «lisabeth.-V. 1. «m..... 87 25 87 50 «trd..«°rdt...G....... 10525 ^g.75 ^°u,.I°sedb°V ..... 90,25 9z ^ O°l-K°ll.rudwig-V.. LG«,. 9ß75 Y7 25 Oesterr. Nordweft-V. . «685 88 50 Vleblubürger....... 81^» ßizh Sta»l«bahu........ 15425 15475 GNdbahn k 3«/....... 1^875 N4«b ^ b'/....... 9820 9300 Südbahn, Von»...... — .. -" Nng. Ofiiahn....... 53 75 60 ^ Pritzattsse. «redit.8..........I«050 l6l <50 «udolf««L.........1850 14'-^ Vechftl. Augsburg......... _.._ —-» Frantfurt......... 5980 5»90 H°mhurg......... 5980 l»9'»0 London ......... 128 85 123 70 Pari« ......... 4870 4880 «eltzjsrie«. _, »elb w«e . Ducaten .... 5 ft. 89 lr. 5 st. 91 lr. «apoleonsd'oi .. 9^80 „ 3^81 - Preuß.ilaffwschein'! 60 ^ 80 » 60 „ 40 , Silber .... 108 ^ 80 » 108 , 50 , Krainische Vrundentlafiunge-Obllgationen, PrivaUutierml,: Veld 90 —, «l«l« — -7