^Dinstag                 den 26. Februar                         1889.
Zl I I v r i e n.
^aibach. Der am Ende des Jahres l838 erschienene Rechnung«-Abschluß der illprischen Spar, casse liefert abermals den Beweis, wie sich dieses se? g?nsvo«eInstitut des Vaterlandes stets mehr und mehr erweitert und begründet, und wie dessen Devise: „Ar-deite, sammle, vermehre!« als heilsame Mahnung Anklang und Folge findet, da sich die Gesammtsumme der zu fructisicirenden Capitalien bereits auf698<525 ss. I? kr. C. M. belauft. — Mit diesem Institute ist a::ch daS hicrortige öffentliche Versatzamt in Verbindung , und zur Ecsschtlichmachung der Gcbahrung mit dem hiezu verwendeten Capicalsbetrage, liegt dem heutigen Blatte dcr dicßfällige Nechnungs - Abschluß für das Militär-Jahr l823 bei.
.    Schifffahrt   in   Trieft:
Am 20. Februar. London: Cawton, Vouce, Enl',l., in 92 Tagcn, mit
verschiedenen W.
Nahia: Rich. Watson, Thrcadgold, Engl., in 95 Ta»
gen, mit Zucker und Kaffch. Smyrna: Idreno, Matlovich, Ocsterr., in 24 Tage»,
mit Baumwvll« und a. 23.                -
Corfu: Vclla Nmclta, Vachialü, Oester-, in ,5 Tagen,
mit Ocl. Vvstou:  Pirro, Lavis, Amerikas., in 5? Tagcn, mit
Blauholz.
Rio Iailcivo: Easior, Qssersön, Dan,, in 87 Tagen, mit Kaffch.
^ i.v Janeiro: Charles, Lcgrand, Gngl., in g3 Tagsn, mit Zucker.
Smyrna: Colite Lcsare. Biasioli. Oescerr., in 56 Ta.
^       «cu, mit ValNt,w!)lle und a. W.
"Niyr^na. Coute Nadaädy. Marovich, Oesterr.» in «5 Tage», mit Baumwolle nn) a. W.
Pe rnamb uk: Ca^n^e, Whyteway, E.'gl., in 65 Tagen, mic Zucker.
Smyrna:, Obren, Z«baz, Qesterr., m 4U Tagen, mit Vaum wolle.
Alexandrien: Misse, Comachio, Oesterr., in «5 Tagen, mit Valimwollc. Livori, 0: Meridial'v,   Nadich, Oesserr., in »? Tagc«,,
mit Ballast.
Am 21. dito. Alcxandrien: Arabo Fllice, Tripcovich, Oesterr., in
ij<^^agen, mit Vaunnvolle mi!) a. W. Smyrna: Carolixa, Quequich, Ocsterr., ill ic Tagen,
lliit Vauilnvolle mit» a, W. Alexandrien: Dalmata, Nascimbeni, Oesterr., in 36
Tagen, mit Baumwolle. Const antinopel: Libano, Radimin, Oesterr., in 16
Tagen, mit Seide und a. W. London: Zior, Dutter, Engl., in 2o Tagen, mit ver«
schiedenen W. S a l 0 uich: Orfeo , Spideram .   Griech.,  in 26 Tagen
mit Baumwolle und a. W. Calamata: Ottonc, Vlami, Griech., in 22 Tagen, mit
Oel und Valvnca.
Am 22. dito. Syra: Epaminonda. Vojo, Griech., in 2g Tagen, mit
Schwämmen und a. N. Scio und Syra: Aüsitt'ite, Ciaccerone, Gricch., in öi
Tagcl,, mit Schwännnc:, u::d a. W. Marseille:  Arciduchcssa Maria Dorothea,  Asim?:!5^
Oesterr., in «4 Tagen, mit Zucker und a. W. Pernam bu)': Mary A«m, Vartlett, Engl., i» 65 Ta^
gen, init Zucker. C0lfli: Arciduccl Leopoldo, Bruscilini,  Ocsterr., in 5
Tagen, mit Ocl. Alexand rie» : Pacchetto (5gi;iano, Zechinelii, ToZcan.-
in 26 Tagcn, mit Baumwolle. Pern am buk: EmUic ui,d Alfred, Le VraS, Fran^s,.
in i5o Tagcn, mit Zucker. Nsw'Castle: Graf Cancrin, Geda, Rnss-, iu Z6 Ta'
gen, mit Cisen und Steinkohlen-
New'Vork^ CoiUl- di Gucö. Nai'd, Oesterr., in 55 Tagen, Mit Blalcholz und a. N.
O e t ll i c n.
Dic Nachrichten aus Belgien lautm fortwährend frildlich. — Im B^rscbericht des Commerce Nelgsc,ue vom 10. 8etlu«r lieöt man: »Dle Lösu"'
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unserer politischen Zwlstsgkelten, oder um uns klarer auszudrücken, die Zustimmung zu den letzten Beschlüssen derConserenz, ist kein bloßes Gerücht mehr,' man hält sie für ein in Erfüllung gegangenes Er« eigniß. Starke Wetten sind gemacht, nicht über die Thatsache an sich selbst, denn diese wirb durch Niemanden bestritten, sondern bloß hinsichtlich der Zeit ihrer officicllen Bekanntmachung. Die Capitalist«« umo Speculanten sind nicht die einzigen, die so sprechen. In allen Versammlungen wünscht Jeder sich Glück wegen der Beendigung der Ungewißheiten, als »Venn das Ministerium schon den Vertrag den Kammern mitgelheik hätte. Die wachsenden Fortschritte des öffentlichen Credits gestatten, diesem Abschlüsse einen vollen Glauben zu schenken. DerCacneval, der sich unter so traurigen Aussichten ankündigte, nimmt im Gegentheil einen sehr heitern Gang an; alle durch die kriegerischen Aufreizungen bedrohten Classen werden bezeugen, wie sehr sie zufrieden sind,, zu wissen, daß diese Pläne gescheitert sind,"
Ein Schreiben aus Lüttlch vom 11. Februar (in der Aachener Zeitung) meldet: „Die in Brüssel scheinen sich etwas zu beruhigen. DerAu< gcnblick ist gekommen, ivo die Meinungen wechseln müssen. Jeder will die Verantwortlichkeit der Zukunft ablehnen. Die Meinung, daß man, nachdem alle Unterhandlungen erschöpft sind, sich der Confercnz un» tcrwerfcn müsse, dcminirt jetzt. Die Kaufleute, die für den Widerstand waren, klagen, die Regierung babe sie ohne Unterstützung gelassen; die Depulirten erklären, wenn sie früher gewußt hätten, wie schon im März England und Frankreich gesinnt gewesen» so hätten sie gar nicht den Widerstand angerathen. Wer gefehlt hat, kann sich auf strenge Nichter gefaßt machen. Doch fehlt eä auch nicht an hitzigen Kovfcn, die noch auf Hülfe dcr englischen Rabicalen rcchnen, die in der Rundreise Skrzynecki's, in der Stimmung d?r Armee, in den öffentlichen Gebeten, in dcr Vcr-proviantirung der Festungen, Aussicht zu einem Kriege sehen. Ader wir werden eine friedliche Entwickelung erhalten. Der König hat sich sehr zurückhaltend be-ncmmen, und cs wäre besser gcwescn, Andere hätten ihm nachgeahmt. Er hat schneller die Deputation des Lüttichrr Handelsstandes, als den General Skrzvnecki empfangen. Nur über die Epoche der Nachgiebigkeit ist man noch nicht im Reinen. Man weiß auch noch nicht, was man in der Kammer thun wird. Erhält wan kein weiteres Zugeständniß von der Conferenz, so muß man einen Repräsentanten suchen, der sich opfert, wie H«rr Jacques im Juni ILZl. Erhalt niün aber eine Modification, wäre es auch nur ?ni, Tonncngelde, so würd? Herr de Theur sclkst den An-ttag übeniihmen. Die Sachc wird sich bis zu End« des Monats hinziehen. Man bedauert, daß das Mi-
nisterium nicht die Gemüther zu beruhigen sucht, obgleich die Angst vor einem Aufstande des Volkes grundlos ist."
AusArlon schreibt man, daß die wenigen Trup-penZ, die sich in dieser Stadt befanden, zurückberufen worden sind. Das Bataillon, das zu Bouillon war, wird die Garnison ersehen.                          (Öst. V.)
H   p   a   n   i   e   n.
Briefe aus Madrid vom 5. Februar melden: Herr Perez de Castro, Präsident des Ministerconscils, hat bereits an den Verathungen seiner College» Theil genommen. Das Cabinet kann sich den hohen Ernst der Umstände nicht vcrhchlen' es mangelt dcr Leitung der Angelegenheiten hauptsächlich an Einheit der Ansichten und des Handels. Die Generäle kennen keinen andern Willen mehr, als ihren eigenen, woher es kommt, daß Spanien mehrerlei Regierungsformen unterworfen ist. Der Graf Luchana, an der Spi.^e der Nordarmer, regiert militärisch; «r kennt kein Maß mehr in seinen Forderungen. Van Halen, an der Spitze der Armee des Centrums, befehligt revolution när: er hängt das Schild der Unabhängigkeit aus. Van Meer übt, im Verein mit General Breton, in Catalonien reirren Despotismus. Die Vevölkerungln leiden, und nur der Feind, gegen welchen alle diese Anstrengungen gerichtet feyn sollten, hat sie fast nie zu fürchten. Eine verdrießliche Nachricht ist hier ein: getroffen: Van Halen zog sich, trotz seiner größerem Truppenmacht, vor Cabrera zurück. Die Factkosn'! scheinen seit einiger Zeit ihr Augenmerk vorzugsweise auf die Straße nach Frankreich gerichtet zu habkn, dahcr die große Unregelmäßigkeit in dcr Ankunft der Curiere.
Die Quotidienne vom II. d. M. enll^It folgende Nachrichten aus Spanien: „Die liberalen Gränziomnale überlassen sich mehr oder minder <ie-gründeten Vermuthungen über die Vorbereitungen zu neucn Erpeditionen, die in den Provinzen Statt sinden; ihren Angaben zufolge sollen zwci Colonncn, untcr Commando des Infanten Don Sebastian und -des Generals Maroto, ihre Operationen mit dem Gralen d'Espana, mit Cabrera und PalilloS combi> nircn, um auf fünf verschiedenen Puncten in Cäcilien einzufallen, dec Infant durch das Mcnathal und über Äurgos, Maroto über Lcdosa und Calahorra, der Graf d'Espana durch Oberarragonien, Cadctra durch di« Provinz Cuenca und Palillos von Süden her. Der Scntinelle des Pyrenees zufolge sollen die Expeditionen, die aus den Provinzen aufbrechen wer: den, aus 2N Bataillons, 12 Escadrons und einem starken Artilserictrain bestehen. — Selbst die wahrscheinlichsten Vermuthungen sind so oft durch dir Er' eignisse Lügen   gestraft   worden,   daß wir die ^i^n
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nur unter dcm Vorbehalt,   sie kemtswegs verdingen < zu wollen, mittheilen."                             (Ost. V,)
Sf r o ß b r i t a n n i e n.
London, 7. Februar. Das parlamentarische Drama fürs Jahr 1829 ist eröffnn. Die Adresse wurde in beiden Häusern, so wie die Minister sie vorgeschlagen, einstimmig angenommen, tben so sehr darum. weU oicConservativcn keine Lust haben, rhne Noth ihre Kräfte zu messen, als weil die Ministe Sorge trugen, daß Thronrede und Adresse nichts enthielten, worüber die Parteien streiten konnlcn.
(Allg.  Z,) Gsmanischcs   Ncich.
Engl. Blätter schreiben aus C o n st a n t i nop ei von, 17. Jänner: „Der türkische Contreadmiral, Os-man B^), ist in einer besondern Sendung nach Alc: xandria abgegangen. Sein Auftrag soll darin bestehen, dem Vicckömg von Aegvpten zu erklären,- der Sultan sey bereit, ihm alle mil seinen OberherNichkcilsrechlen vereinbaren Concessionen zu machen, und lade ihn ein, mit türkischen Commiffä'ren sich zu Ausgleichung der vorhandenen Mißhelligkeilen in Einvernehmen zu setzen. Alle Umstände deuten <m, daß dieser Schritt im Einverständnisse mit der englischen Negierung geschehen ist. In Voraussicht einer Weigerung halte übrigens t«r Sultan bereits eine Zusammenziehung einer zahl' reichen Armee cm dei syrisch«« Gränze angeordnet. Daszn Ikonium stehende Corps ist auf 20,000 Mann gebracht worden. Ein anderes, gleich starkes Corps, sollte auf Adana marschiren. Die Psortl Hal neue Aushebungen in den Küstenbezirkcn befohlen. In den letzten i« Tagen wurden 5000 Mann an Bordier Flotte geschickt. Man erwartete sehnlich Nachrichten rcn Reschid Pascha, dessen Hauptaufgabe darin bestehe, dieZustimmung desdrittischcn Cabinets zudenZwangs-maßregcln gegen Mehemed All auszuwirken.— Briefe auö Aleppo vom 28. Dec. meldcn den Ausbruch eines neuen Ausstandes unter den Stämmen dcsHoran-gcbirgcs, in Folge dessen Soliman Pascha dahin auf-c eichen se r.
Smyrna, 19. Jänner. Der Fürst Pückler-Moskau ist (wie schon erwähnt) verflossenen Dinstag inBurnabat angelangt, wo auf Veranlassung desprcu« kitchen Consuls bereits seit längerer Zeit ein Haus zu seiner Aufnahm: eingerichtet war. Wir hö'ren, daß das Schiff, worauf der Flnst sich befand, in der Nähe von Rbod^ au« Anker verloren hatte, und nur mit ^ube den häusigen Sandbänken entgehen konnte. S^ler wurde cs noch dazu durch einen Blitz enl. mautt. so daß- «is« ^n g^!ssen Tod befürchteten. Gerade im kritischsten Momente traf man die englische Ekelte Beacon, der«n Capitan Graves sogleich einen Offizier mil L0 Malro^n ocm Schlffe z« Hilfe sandte.
Nach einigen mühevollen Stunden endlich war die Gefahr überwunden. In Aidin wurde der Fürst mit der größten Zuvorkommenheit von Tahir Pascha em. pfangcn, was er um so weniger erwartete, als er von Mehcmed Ali alle Auszeichnung genossen hatt?, unv sich einer solchen von einem türkischen Würdenträger daher nicht versehen konnte.            (Allg. Z.)
T a p    E o I o n i e.
Die Blätter vom Cap der guten Hoffnung reichen bis zum 9. Dec. Am I. Dec, wurden 5000 bis 6000 Lehrlinge in der Capstadt für frei eiklärt; das Betragen der Emancipirlen gereichte ihnen in jedem Betracht zur Ehre. Von den ausgewanderten Voers waren wicdcr traurige. Na-chrichten eingegan, gen, Ihr Lager war von Dingaans Kriegern üder« fallen, und Weiber und Kinder niedergemetzelt worden.                                                                   (Allg. Z.) M e X i c o.
Zwischen dem französischen Admiral und dem General Hiincon war bekanntlich  eine   Capitulation  geschlossen worden, welche  die Stadt Veracruz gewissermaßen neutral machte,   die Slarke der Garnison  beschränkte,   und den   in   Veracruz lebenden   Franzosen Schutz und Frieden  sicherte.    Am   a. Dec. wurde der Admiral, welcher mit dem größten Theile der Escadte auf der Nhede von Paiaros  lag, benachrichtigt, daß, der Capitulation zum Trotz neue mexicanische Truppen in die  Sladt eingerückt seyen, und viele  furchtsame Franzosen eine Zufluchlstä'lte in der Festung San Juan be  Ulloa verlangten.   Sogleich  fuhr der  Admiral in seiner Schaluppe nach Veracruz,  und ließ die Brigg Alcibiades  nach dem Hafen   dieser Stadt segeln, um die dortige Station zu verstärken.  Vei seiner Ankunft im Haftn erhielt er einen Brief des Generals 3^.nca Ana, ehemaligen Präsidenten der Republik, der o?m französischen Befehlshaber seine Ernennung zum Gcne: ralcommando von Vemcruz anzeigte, und zugleich cin gedrucktes Exemplar des Decrets vom Zo. Nov. cm-hielt,    durch   welches   der   Präsident   Bustamause Frankreich den Krieg erklärte. Admiral Bau-din antworttle   dem   mexicanischen  General,   daß  die verletzte   Capilulalicn   nun   auch   für  ihn   nicht   mehr bindend sey,- er  warne  übrigens   die mexicanische Behörde, sich irgend  eine Gewaltthat gegen die in Vera^ cruz ansässigen Franzosen zu erlauben.  Viele von  diesen lehtern hatten sich  gleichwohl  mit  ihren Familien nach    der   Festung   geflüchtet.      UederlM-vt   herrschte Schrecken  unter de^ Bevölkerung  von  Veracruz,  so--wohl  unter  drn Fremden als  untcr  den  Mericmierr»' selbst, da dicse erwarteten, ihre Sladl werde d?l Schaiir platz eincs Kampfes werden.   Admiral Vaudin, der zu dem   äußersten,   aber  sichern  Mittel,   die  Stadt  zu? Uebergabe ^u zwingen, zu einem Bombardement, nicht
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gern schreiten wollte, beschloß, den Platz zu entwaffnen. Am 5. Dec., in aller Frühe, landeten die Mannschaften der Kriegsschiffe, während  ein dichter Nebel das Land bedeckte. Sie theilten sich in drci Kolonnen.  Der (Kapitän Parscval cominandirte die linke Colonne, be^ mächtige sich des Forts San Iago durch Leitern, ließ daselbst einen Theil  seiner Leute, um die dort besind-lichcu 26 Kanonen zu vernageln,   nahm hierauf die kiste Bastion bei dcm Thore de la Merced, und mar-schittc sodann, seinen Instructionen gemäß, der Richtung der Mauern  folgend, vor, um mit der rechten Kolonne sich zu vereinigen. Die Colonne des Centrums stand unter dem Befehle des Commandanten Colombel. Ihre Vorhut bildeten 90 Mann  der Creole mit dem Prinzen Ioinville an der Spitze. Das Thor des Hafen-dummes wurde durch Puluersäcke gesprengt; der Prinz »v,ir der Erste, der in die Stadt sich stürzte. Die Co» lonne lhcilte sich nun in drei Haufen, von denen der eine das Fort de la Conception angriff,   der andere nach dem Fort San Iago sich richtete, und der dritte unter des  Prinzen persönlicher Anführung gegen das HauZ der Generale Santa Ana und Aristü marschilte. Die mexicanische Wache gab dort auf die Anrückenden Feuer, zog sick in das Haus zurück, und vertheidigte sicl,  von Zimmer  zu Zimmer.    Mehrere   französische Offiziere wurden bei diesem Handgemenge verwundet. Endlich drang man in das Zimmer des Generals Arisia. Ein Unteroffizier der Creole stürzte sich auf ihn, auch der Prinz näherte sich ihm zu gleicher Zeit, und erhielt seinen Degen.     Das  Haus wurde durchsucht,  allein der  General Santa Ana  lvar   licreits   wahrend  des Widerstandes  seiner Wache,   über die Terrasse  des Hau'es sich flüchtend, entwischt.  Der General Arista und   die   andern   gefangenen  mexicanlschen   Offiziere lhttrben an Vord der Brigg Cuirassier geführt. Unterdessen hatte die Colonne zur Linken  bei einer großen Caserne, m der Nähe des Thores de la Merced, «rnsten Widerstand erfahren.   Ein Feuer von Musketen und Kartätschen aus den Fenstern der Caserne hatte ihren Marsch gehemmt.    Der Prinz  eilte  ihr   mit feiner Mannschaft zu Hilft, ließ eine kleine Kanone gegen das T!)or richten, und drang mitten durch dcnRauch gegen dasselbe vor,   in der Meinung, ts sey das Thor gesprengt. Allein die Kugel hatte bloß ein Loch gemacht, dagegen wurde das Muökerenfeuer aus   den Fenstern immcr heftiger, mehrere Ossiziere sielen, man mußte sich in die nächsten Straßen zurückziehen.   Die rechte Kolonne   kam inzwischen unter  dem  Commando des Capilans L^.in? herbei, eine genommene mericanische Scchspfünder-Kanone wurde gegen das Thor gerichtet, und feuerte  drei SAüsse, die aber eben so wenig Erfolg hauen; das Thor schicu von innen mit Erdsäcken
verschanzt. Admiral Vaudln, dcr von Allem, was vorging, benachrichtigt worden, commandirte, da sr seinen Zweck, die Entwaffnung der Stadt, erreicht hatte, zum Rückzüge. Alle Geschütze, 82 an der Zahl, waren indessen vernagelt worden. Nur einen einzigen Sechspfünder ließ der Admiral mit Kartätschen laden, und am Ende des Hafendammes aufpflanzen, um seinen Rückzug zu decken. Sämmtliche französische Marinesoldalen hatten sich, ihre Todten und Verwundeten mit sich tragend, eingeschifft, und d«r Admiral stand eben im Begriff, seine Schaluppe zu besteigen, als eine Colonne Mexicancr, unter person: licher Anführung des Generals Santa Ana, durch das eden verlassene Thor des Hafendammcs zur Verfolgung sich näherte. Jetzt ließ der Admiral mit dem bcreilge-haltenen Geschütze fcuerni die Kartätschen richteten große Verwüstung unter der feindlichen Colonne an; dennoch näherte sich diese dem Hafendamm und feuerte hauptsächlich auf die Schaluppe des Admirals, welche alsbald von Kugeln durchlöchert wurde. Ein Marinezögling wurde an Vaudin's Sciie gelobtet, ein anderer gefährlich verwundet. Die fünf Schaluppen erwiederten indessen das Feuer mitKarlälschensalven, welche Damm und K.n bald reinigten, und den Mexicanern furchtbaren Verlust zufügten. Ein dichter Nebel sicl tner« auf, und machte dem Kampfe ein Ende. Admiral Bau« din zog sich mlt stiner Mannschaft auf die Schiffe, die mencanische Colonne an die Ufer des Vergaia zurück» D?r General Santa Ana hatte drei Wunden erhalten. Ein Bein mußte ihm sogleich amprttirt werben, es hieß auch, es werde ihm ein Arm abgenommen, man zweifelt an seinem Aufkommen. Der General Namsn^ Hernandez übernahm an seiner Stelle den Oberbefehl, — Am Schluß seines Berichts rühmt der Admiral die Tapferkeit und Mäßigung seiner Ossiziere. Es wurde alles Eigenthum, besonders die Kirchen, ungeachtet von diesen mehrere Kanonen auf ihren Terrassen trugen, sorgfältig geschont, und nicht dil leichteste Unordnung, begangen. Der Verlust dcr Franzosen betrug im Ganzen acht Todte und 55 Verwundete.         (Mg. Z.),
A ü V a m e r i ü ss.
(Times.) Den letzten Nachrichten aus Montevideo zufolge waren die dortigen französische!« Agenten eifrig bemüht, eine Umwälzung im Reg,is-rungssystem von Buenos» Ayres vorzubereiten. Die Leiter der unitarischen Partei des letzteren Stcnns warm nach Montevideo eingeladen, und ein Schooner nach St. Calarina abgefertigt worden, um Rivadia und 'seine Frcunde abzuholen. Rivera, der neue Präsident der Republik Uruguny, wallte, hieß cs, .'ine Streitmacht von U0U0 Mann nach Buenos-Ai-reK absenden, um in Verbindung mit den Unitariern i« dcr Provinz den Umsturz der föderalistischen Negierung zu versuchen.                                          (Allg. Z.> ________________________                                 —
Verleger: Küuaz Al- Evler v. Rleinmsur.