Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh! Echriftleitung und Verwaltung: Preternova ulica Nr. S. Telephon St.- Antün digungen nimm! die Verwaltung gegen Vereniin^ billigster Gebübren entgegen. Ve»u g Sp rei»:^8ierteljährig X 18.—, halbjährig K 36.—, ganzjährig K 72.—. Fürs Ausland entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern 70 Heller. Nummer 5 (Stüt, Donnerstag den 22. Janner 1920 2. [45.] Jahrgang lUirllrijaftöpartri und Krifgsanlrilie. Die Wirlschoftsparlei kann den elften Erfolg »n zeichnen Laut Meldung des anderen hiesigen Blatte» hat hi.r rvr luizem eine slowenische Versammlung slvttgefvnderi, in welcher auch über die veue Organi-salon gebrochen wuide. Die Stimmung der Versammlung gegenüber der WirtschafiSpartei hat sich in zwei Einzelheiten erschöpft. Erstens wurde gelacht und zweiten» das Eiutreieu der Partei für die KriegSanleihe btfrittelt. Das Lach.-n mag, wenn e» vom H>rzen kommt, befreiend wirken ; wenn es aber erzwungen ist, so verrät cs nicht Ueber-, sonder» Verlegenheit. Daß kein anderer Punkt deS reichhal-tigen Programme» bemäkelt werden kon te, bezeugt, daß die Wtrlschasxpatici aus solider Basis aufgebaut ist. Bleibt aUo die Krage der Kiirgeanleihe. Der Ftldzug gegen die Sriegsanleih« enispringt nicht einer ernsthaften Polemik, widern wird alS Maröoer gegen die deutsche Minderhrit verwendet. Man brancht deutiche Stimmen und weiß sie zu >«tätz.ii. Darum verbirgt man da» Schwert unter d«m Mantel. Lchon der alte Cäsar kannte ein probates Mittel für die Liiegssühruvg: er ließ die Kampf, scharen vor dem Stuime mit Schnaps berausch-n. Auch im politischen Kampfe ist. wie Figura zeigt, das Mittel, mit berauschenden Phraicn Stimmung zu erz.ugin, noch immer nicht ve>d,aucht. Die Kampagne gegen die Kriegsanleihe Ist ein kü. stxch.* G> polier und kann einer ernste» Biweis-führung nicht standhollkn. «oundioviel Tausende Elowenen haben ihr Sch-rslein in KiiegSanleihe Die klein«n p-etie Durch eine einlame, s-tw.ich beleuchtete Straße eilt sie, eine graziöic. junge Dame, dicht verschleiert. Er, pelzveidü»t fo!.,i ihr nach Sie bleibt lachend steb'n: „Sie »erfolgen mich so ausdauernd. Herr Dokror Blank. Für wen halten Sie mich denn?" ttt: „Al» ob ich Sie nicht lZngst erkannt halte, F'äul.in LiUi. Der Schariblick des RechiSanwalie« durchdringt da» dichieste B's,er Dazu Ihr unvergle-ch licher (Äang, die ichieke Hatinna " Sie: „Wollen Sie mich wirklich , ur fetthalten, um m>ch anjutemplimer tieren? Die Zeit ist schlecht twoifcU. Ich eile.' «r: »Webn denn?" El«.' „Ich stürze zur Anprobe. Meine Schneiderin hiUt »»' Püntilichkeit wie ei» Tbe »erreaisseur." »r : .Sie krmmen zu ipSi. Dre Laden>p.,rftunde hat zeichlagen.' .Nicht für mich. 6# wird ein Abendkleid gebaut, da» h,sucht Vel chiu« g. Er: „iich I»; virzeiben S^e, daß ich Ihre Baupläne störe. Ich mug d.lngend nochmal» ^et-n.S wegen mir Ihnen spreche«.* 11^"; D^ch>e idi1* doch. Sie Vericidiger Unichuldt E, ist verlorene Lideimüd'. Ich und meine Fieundinn«,, müssen Helene geg«nüder au. dem gewählten Siantpun,. b.har.en. Ich erktärie Ihnen dos doch lsvn so grüne^tt» >» Er: .Wie. Jh. woll, wirklich grausam genug lem. die arme «leine ux.ier z„ doyt.trieren? Sie findet überall rerichtrsseie Türen." angelegt und mit dem Patriotismus einen persönlichen Vorteil zn verbinden geglaubt. Slowenische Geld institute haben KriegSanleihe gezeichnet und die slowenischen Zeitungen zumindest in den ersten Krieg», fahren fleißig die Werbetrommel gerührt. Es mag ja zulriff.n, daß da« patriotische Gefühl in vielen Fällen eine Tünche war, unter welcher andere Wünsche uud Bestrebungen verborgen waren. Aber eine Hand-l«ng, die unter gewissen Umstünden vorgenommen wurde, kann liotzdem lobenswert und rühmlich sein, auch »venu geänderte Zeitvcrhälinisje die irrige Vor auSs.tzung ^.ufdtcken. Da» Pathos der Ehrlichkeit vnd die Gebärde der Ueberzeugung, die jetzt dg und Uns gemimt werd.», «erden Lügen gestraft durch die Wucht der Tatsachen. Die Beratungen der Parteien werden nicht wie die Tiradln der Wählerversawmlungen von der Rück ficht auf dimogogische Wirkungen diktiert. Die slo wenischen Parteien sind durchaus nicht ewig über die B,Handlung der KriegSanleihe; in Kroatien wird iibe>Haupt von der gesamten öffentlichen Mei-tturg die vrllwertige Einlösung der KriegSanleihe gefordert. Uud dies mit Recht l Für je en wirtschaftlich denkenden Menschen ist eS klar, daß die KriegSanleihe von der alten Mo-narchie zur Abschöpfung der Banknoten anfge egt wurde. Wäre keine KriegSanleihe gezeichnet worden, so hätte halt die Notenpresse intensiver gearbeitet. Ein Mißerfolg bei den lkriegSanIeihea häite den Donaustaat wohl nicht vernichtet, sondern bloß eine größe-e Banknoiensülle gebracht. In diesem Falle trüge gewiß niemand Bedenk.n zu forder», daß daS umlaufende Papiergeld al pari eingelöst we-de. Ab.r selbst angenommen, Oesterreich Ungarn wäre am Wide,stände der Bevölkerung, Krieg-an- «Ihre eigei e Schuld. Warum kompromittier! sie sich offiziell dtese Unvorstcdtigel* Er; „Ein so unbedeutender Verstoß gegen den guten Ton.". Sie : „ES war eine grobe Sewallta» Helcne ha, den Schein verletzt. Man fand sie nach stundenlangein Suchen £ la D> »vemona mit Alired Lenz im ver-dunk.lten Gardereberaum. Er balle von feinen «rieg» fabiten erzählt »IS junger Literat versteht er. Wahr-hei» und Dichtung effet>voll zu verbinden Ich »etbst war zwar von Helene» platonischer V»>zürden nur einmal g'hSn^t und d'k elektrisch geladene Jouraesell'chaii tech,»' nach einem Lpter. Man erwartete den «usbiuch riner Verlobung Nun ist Fred allerdings keine Partie. Dennoch se^te s,» Hetkne» Mamr tapier in Posiiur St ditli ichoir den gl ichlisfenen S'gen zum Ängi ist parat. Al'red »öiie sich tavm «,wrbr«. Da siel tdr der E,tapple ieldst in t>,n Äim. E^ewiß erkannie ste mit r'chii^em Jefitilkr, ibir M i ntn Zöitier w-rten vo> Helene g.war>>t. Sie ist gerichtet. Ohne Tee und Sandwich na^ der Ei» re^ioi tepoiii'il Und ich iollte für ihre Lo»>p>echuna piädik'en? Wie lommen Sie überbaupi aus diet. Id»e? Siwa we l i» selbst mit ^>lsr,d lokettiere? B darf e» erst einer Verstcherunq, daß dieser,^tirt röllig d.rmlo» ist. Ai'di h liest zuweil v eigene verie. Vr f^»z»nier«. Ich lasse Mich dann von «unsib-geisterung 'inieißen. leihe zu zeichnen, beruts im Jahre 19l 7, 19 l 6 1915 ze, schellt: kann ftmand in diesem Staate, dessen Urteil nicht durch geschichtliche Unkenntnis geirübt ist, im Ernste glauben, daß die südslawischen Stämme die ersehnte Einigung zu einem früheren Zeitpunkte hätten erreichen könnet.? Wenn die Krieg»« anleihen tatsächlich vie Kriegsdauer verlängert hätten, io wäre die Schlußfolgerung begründet, daß gerade ihie günstigen Er^ebnifsedie Verwirklichnng dcr süd» slawischen Aspirationen angebahnt haben. Die Zeich-ner der Kr>e^Sanleihen verdienten nach dieser Beweisführung Lob und Aiiukennung, nicht aber Tadel und Strafe. Die «iiezSanleihen waren, wie man während de» Kriege» fr> häufig hörte, ein patriotisches Geschäft. Die Bevölkerung war von der Idee durch-drungen, daß ihr Papiergeld, vor dem heute jeder davonläuft, vom Staate mit Zinsen und Zinses-zinsen vollwertig wü'de eingelöst werden. Sie hat aber auch noch andere Leistungen vollbracht, die für den Staat viel werivoller waren al« die trügerischen Scheine. Die Hingabe von Leben und Blut, die L'e'erung van Vied, Getreide und Heu, die Aufrecht-e> Haltung d,S wirisch.tsilichen Betriebe», die geistige Täiigkeit in der Presse und in Miliiärkanzleieii usw., daß find die Leistungen^ welche der wankenden Mvi.arckiie stet» neue Kraft zugeführt und ihren >V,stand bi» zum Siadium de» Zerfall« verlängert habe». Hier winkte keine Aussicht auf Gewinn, hier drohie Gefahr, Verlust, Krankheit und Tod. Hätte sich die Bevölkerung gegen diese Opfer gestemmt, so batte sie da» Schicksal dcr Monarchie mit schlag-a.tiger Wirkung besiegeln könnnen. Wo staken damals die Helden, die heute gegen die Kriezian-leide homerische KriegSiufe ausstoßen? Kämpften «»«in ich weiß rechtzUtig zu stoppen. Sie kennen mich do.fi l" Er: „Wenn Sie Ihre Gesühle ebenso zu meistern verstehen wie ^bre re.horischen Gaben. Alle Achtung!" Sie: .Ich übe beide», denn auch wir MZdchen der guten Gekuschait erhitzen un« jetzt zuweilen in Sffenitichen Diskussionen. Doch halten wir dabei Zucht und Siite immer noch am Schnürchen fest und da» tut not zur Zelt allgemeinen Zusammenbrach«. Glauben Sie m>r! Nebligen« bin ich am Ziele an-getankt Leben Sie wohl l" Er tieft das Airmaschild über dem Hiuseingang: „Also bier ist der Slböpfungssaal. Wenn ich diese» Geh.'imn.» nun preisgebe ? ' Sie: .I» bitte um Diskretion. Ich genieße bier allerlei Privilegien un» erfahre Humanität in Preis-tragen Sr: „Es sei. Ich gelobe zu schweigen! Doch darf it> Sie nicht erwarten?' Sie: .Ti'iben Sie Ihre Ritterl chkeit nicht wie-der zu weit. Wollen Sie zum Teggeuburg erstarren? Ne n, nein Noch darren würdigere Auigaben. Adieu l flut dalvig'S Wiederiehen ! Sie verabschiedet sich lachend. Dokior Vlant bleibt standhaft auf dem Posten. Schli.btich, 'chon ncivöe, stürmt er per Lift nach dem Sch^eideratelier. Ai.'ein Lllli ist bier völlig unbekannt. Be blüffi steht er vor diesem Phänomen und bald da, auf vor der V>si>kailentabellt im Vestibül. Hier buchstabiert er la.igiam „Alfred 2ü' z." Da geht ihm ein Blitzlicht aus und er entfernt sich betreff.'». Emma Rosenfeld. Seite 2 sie an der Fron«? Machten sie KriegSgkfchäste im Hinterland?? Jedenfalls beteuerten auch sie solange ihren Patriotismus, bl» das ganze Ctaatsgefüge in« Gleite» kam. Hinterher den Propheten zu spielen, ist keine Kunst. Die Zeichnung der Kriegsanleihe war, wenn die Kriegspsychose der Bevölkerung in Betracht ge> zogen wird, eine naturgemäße Erscheinung; sie ist auch in keinem kriegführenden Staate unterblieben und wird auch in künstigen Kriegen klärlich in An fpruch genommen werden. Wer für sein Vaterland, und mag eS welches immer sein, fühlt und arbeitet, * der sollte sich hüten, eine Hetze gegen die KrtegSan-leihe zu entfesseln. Denn wenn daS Vertrauen des Volkes in den Kredit eines Staates erschüttert ist, so könnte Aengstlichkeit und Mißirauen einmal böse Folgen zeitigen, wenn der neue Staatsbau, — wovor unS ein gütiges Geschick bewahren möge, — in Kriegsuot und Bedrängnis geriete. Die VolkS-Psyche bewegt sich nicht in Schnörkeln und Erfahrung ist zuweilen ein gefährlicher Lehrmeister. Wer KriegSanleihe gezeichnet oder dazu geraten hat, braucht sich keine Vorwürfe vor seinem Gewissen zu machen. Aber unnotwendig und unverantwortlich war eS, die Banknotenjülle durch verfehlte Maß-nahmen, wie es die Abstempelungen waren, zu ver-mehren. Milliarden von fremden Noten sind durch die leichtfertige und gewissenlose Art der Ab-stempclungcn ins Land gelockt worden und ihre Gesamtzlffer übersteigt die Summe der im Staate befindlichen Kriegsanlnhen um ein Bedeutende». Unnotwendig und unverantwortlich war eS auch, mit dcr Valutaregelung fünf Vierteljahre zu zögern und sich jetzt mit einem Proviloiium zu begnügen. Wir haben die Waren im Auslande zu teuer ein = gekauft, weil unsere Banknoten zu gering gewertet wurden, und unsere Produkte zu billig abgegeben, weil unsere Valuta vom eigenen Staate nicht aner-kannt war. Wir haben unsere Arbeitsleistungen um ein Viertel ihres Wertes verrichtet zu Gunsten jen.r Staatsgebiete, wo die gute Währung zirkuliert. Und eS wird un» noch manche Milliarde kosten, bis die Valutaregelung endgültig durchgeführt und un« ferc Arbeit dem Verdienste gleichgestellt sein wird. Wenn Gericht gehalten wird über die Auf» «ahme von KriegSanleihe», so muß gleichzeitig ei» Spruch gefällt werden über jene, welche an unserer Valuta durch länger al« ein Jahr auS w.-iß Gott welchen Gründen gesündigt haben und noch immer sündigen; dann müssen auch die zur Rechenschaft gezogen werden, welche dem Volke in verbrecherischer Wiise Milliarden und Milliarden verspielt haben. Ist aber die Zeichnung von KriegSanleihe wir-lich ein Verbrechen, so strafe man konsequenter Weise auch alle, die sich daran beteiligt haben. Man schließ« die Krie. Sanleihezeichner aus allen Parteien aus, man nehme ihnen da« Wahlrecht und setze sie für die Zeit der Wahl hinter Schloß und Riegel! Wir sind überzeugt, man wird dann nicht einmal die Wahlkommifsionen für Slowenien zusammen, bringe«. _ Slautswirtschl, st—Volks-iuirt|fi)up. Vo" fachmännischer Seit?. An Einzelvorichlägen für eine bessere StaatS-finanzwirtfchaft hat eS im alten Staat« Oesterreich nie gefehlt, hingegen immer an dem Willen der Finanzverwaltung, Anregungen, die von außen kamen, anzunehmen und an eine gründliche Umgestaltung zu schreiten. AlleS. was geschah, war elen-de« Flickwerk an veralteten Grundlagen, deren große Mängel dadurch nie behoben wurden. Sowie ein Umbau neue Fundamente braucht, wenn er den ge-Änderten Bedürfnissen entsprechen soll, so braucht auch die Staatsfinanzwirtschaft zeitgemäße neue Grundlagen, die geeignet sind, zweckmäßig auSge» baut zu werden. Cillier Zeitung Mit der Einführung der Personal einkommen-steuer ist ein solider Pfeiler aufgestellt worden, dessen Tragfähigkeit vielfach weit unterschätzt wurde. Der Staat braucht zur Bestreitung der Verwaltung«-kosten ungeheure Summen. Die Bevölkerung bildet den Staat, sie regiert sich selbst und muß für die nötigen Leistungen auskommen. Abgaben aber können naturgemäß nur vom Einkommen bestritteo werden, mag eS welcher Art auch immer fein. Daß das Einkommen progressiv zu besteuern ist, braucht nicht begründet werden. An wichtigsten Steuern zählten wir in Frie-denSzeiten etwa zwanzig. Davon sind als wider-sinnig zu streichen die Grundsteuer, HauSklassensteuer, HauSzinSsteuer, allgemeine Erwerbsteucr, Erwerb-steuer der zur öffentlichen Rechnunglegung verpflich-teten Unternehmungen und Rentensteuer, weil si« sämtlich nichts anderes als umschriebene Personal-nnkommensteuern sind. Dies« Steuern betrugen im Jahre 1912: Grundsteuer.....K 52,978 786 HauSklasfensteuer ...» 10,739.394 HauSzinSsteuer .. . . . 91,756 392 Allgemeine Erwerbsteuer . „ 36,511.078 Erwerbsteuer der zur össent« lichtn Rechnunglegung ver-pflichteten Unternehmunzen75,704.887 Reutenstcuer .... „ 13,152.562 Zusammen K 280,843.599 Die zur Personaleinkommensteuer elnbekannten Einkommen betrugen im Jahre 1913 Kronen 6 641,884.503. •; demnach würde eine nur fünf-prozentige Mehrabnahme aus den einbekannten Ein-kommen den Betrag von K 332,094.225, also ein PluS von K 51,250.626.— gegenüber den anderen angeführten sechs Steuerarten ergeben. Alle diese Zahlen beziehen sich, wie erwähnt, aus die Jahre 1912/13. Heute wären die Ziffern infolge der Geld-enlweriung natürlich ganz andecS. Aber da seither die Einkommen, sicher gering gerechnet, um daS Dreifache, die der Arbeitslöhne um das Zehn- und Mehrfache gestiegen sind, so müßten sich bei richtigem Verfolge und richtiger Erfassung .naturgemäß auch die Einnahmen deS Staate? im selben Verhältnis erhöht haben Welch« Last an unfruchtbarer Arbeit durch das Auflassen dcr genannten Steuern dem Staate ab-genommen und wie viele.dadurch freigewordc.ien Kräfte sich dem Verfolge des Einkommens widmen könnten, wird wohl allgemein begreiflich sei». Eine der ungerechtesten Steuerarten ist unzweifel-haft die HauSzinSsteuer, deren Abbau schon seit Jahr-zehnte>!inSAugegefaßtist.DerHauSzinSunI«rli«gt einer Steuer an Staat, Land und Gemeinde von ungefähr 50& ; der R.st davon fällt zudem noch ins fvustige Einkommen oder inS Einkommen überhaupt und wird von der Einkommensteuer je nach der Höhe betroffen. Zur Vcranschaulichang deS Uarechles diene solgendeS Beispiel. Für daS Jahr 1918 wurde die Einkommensteuer mit dem höchsten Zuschlag von lb% für das Einkommen von K 10.000 biS 11.000 mit K 313.95 bemessen. Resultiert aber das Einkommen von K 11.000 aus HauSzinS, so muß dasür eine Abgabe von ca. fl 5.500.— und die Einkommensteuer von „ 115 58 zusammen K 5.615.58 gezahlt werden, also um K 5.301.63 mehr als von einem beliebigen anderen Einkommen. Ein andere« Beispiel. Ein Hausbesitzer nimmt für ein« vierzim-menge Wohnung jährlich K 1.200 ein. Dafür kann er sich, wenn er Glück hat, heute 3 Paar Schuhe kaufen. Da er »un von diesen Erträgnissen die Hälfte an Steuern abzuführen hat, so reicht der ihm verbleibende Rest für wohlgezählte 1'/, Paar Schuhe hin, die er sich im Frieden um K 30 hätte beschaffen können. Daraus geht hervor, daß der Hausbesitzer, in FriedenSwerten ausgedrückt, für eine »ierzimmerige Wohnung monatlich die Riefenfumme Nummer 5 von sage und schreib« K 2.50 bezicht. Dabei ist diese« Spiegelbild nur au« der etwa t0% betragenden Miitellage der allgemeinen Verteuerung ge-griffen. ES ist aber bekannt, daß.Dinge des unum-ginglichen täglichen Bedarf««, wie Nahrungsmittel, Kleider, Hau«- und LandwirtfchafiSgeräte und diele andere zum Teile schon eine Hunden« und mehr-fache Preissteigerung erfahren haben. Kann das haarsträubende Unrecht, da« den Hausbesitzern durch das Mieterschutzzesetz angetan wird, noch sinnfälliger dargestellt werden? Niemand kümmert sich darum oder will sich darum kümmern, daß auch er um da« Zwanzig- bi» Drcißigfache teurer lebt und seinen Besitz in Stand halten muß. Nicht jeder Hausbesitzer hat auch einen Nebenerwerb, für >soundsoviele ist daS Hau« ihre Altersversorgung. ES wäre sür sie schon eine gewaltige Entlastung, wenn sie wenigsten» die gesamten Abgaben aus die Mielparteien übertragen und au« den ZinSerträg-nisfen die Instandhaltung des Objekte« de streite» könnten. WeiterS dielet sich einer umsichtigen Finanz-Verwaltung eine günstige Gelegenheit zu einer gleich segensreichen Betäiigung für Staat und Volk in der Verstaatlichung der verschiedenen Versicherung«, zweige. Die Versicherung gegen Feuer, Krankheit, Invalidität und Alter sollte, wo dieS zutrifft, obligatorisch eingeführt werden. Ist es notwendig, daß soundsoviele Agenten herumlaufen, um zu werben, wo doch der Staat durch sein Eingreifen mit Leich» tigkeit alles unter einen Hut bringen und dadurch eine soziale Forderung ersten Range« erfüllen könnte? Sind die Konzessionen an die diversen Ver-sicherungen bis zum jüngsten Tag verliehen? Müssen die Beamten dieser Anstalten deshalb ihrer Stellun» gen verlustig gehen? Rein und wieder nein ist die Antwort auf alle diese Fragen. Denn die Konzes» fronen können auf GefetzeSwege geregelt, die Beamten dutch Uebei nähme in den Staatsbetrieb in ihrer Lxistenz und in ihrem Fache erhalten bleiben. Der Versicherungszwang ist ein Gebot der modernen Zeit und würde sich sicherlich bald einleben. Diese Abgabe würde zweifellos größeren Sympathien be-gegnen al« irgend eine andere Steuerlast, da im zutreffenden Falle jedem Versicherten die Entfchädi-gung verbürgt wäre. Da die Versicherung durch die Einzahlung einer ungeheuren Masse fundiert und beispielsweise durch Feuerschaden, Krankheit, Juva-lidiiät und Alter nur zum geringen Teile abge« schöpft würde, so könnten die Prämien anf eine verhältnismäßig unbedeutende Stuje reduziert werden. Durch solche kleine Leistungen könnte sich jcder Staatsbürger einen Sparpjennig für die Tage dcr Rot zurücklegen; aber auch dem Staate wäre eine wertvolle Einnahmsquelle erschlossen. Die Einbringung der Prämien sollte rnhig den Arbeitsgebern übertragen werden, wie dies jetzt schon bei BefoldungSsteuer, Privaldeamtenocrsicher» ung, Kranken- und Jnvalidenkasse der Fall ist. Schlagworte wie „e« geht nicht, da« Volk ist dazu nicht reif usw.* sind nicht am Platze; sie bemänteln bloß den Mangel an Willen und Verständnis für die Sache und bekunden Trägheit und Energielosigkeit. Das Volk, das diesen Krieg überstanden, soviel Unrecht und Bedrückung standhaft erduldet hat, da« hat seine Reise und Tüchtigkeit einwand-frei dargetan. Gerechte, vernünftige Maßnahmen greifen rasch durch, ihre Wirkungen sind Wohltaten. Also herunter von dem alten, müden Amtsschimmel, hinauf aus ein frisches, trag- und zugfähige« Roß, los auf bessere Ziele, foweit sie eben erreichb-»^ Politische^RunSschau. Zulanö. Der Rüstungszwang gegen Italien. Im SlovenSki Narod führt «in mili'ärischer Fachmann au«, daß unsere gegenwärtigen Grenzen gegen Italien nur mit großem Kostenaufwand be- Nummer 5 festigt werden könnten, ohn« die Gewähr der Verteidigungsfähigkeit zu bieten. Die Haupistadt Laidach stünde am 'rsten Tage der kriegerischen Verwicklungen unter feindlichem Geschützieuer. AIS einzige vertei digungsfähige Linie komme die Linie Savetal Laibach und da« Reifnitzer Gottfcheer Becken b,S zur Kulpa an der kroatischen Grenze in Betracht. Ja diesem Falle müßte nach Kriegsausbruch fast ganz Slowenien evakuiert werden. Wenn die jetzigen Grenzen betteben bleiben, würden beiden Staaten so gewaltige Rüstungskosten auferlegt werden, daß eine Ei leichierung nur durch einen baldigen neuen Krieg geschaffen werden könnte. gur Dalutareform. DerMinisterrat ha» beschlossen, den Verwaltung«, rat der Nationaldank durch sechs Vertreter aus den neu befreiten Gebieten zu vervollständigen. Ausland Wiederaufnahme der deutsch-englifchen Wirts cyaftsbeziehungen. England hat alle wirtfchrfiliche?» Maßregeln gegen Deu>schla»d aufgehoben. De deutfche Valuta notiert wieder an der Londoner Börse. Die Gründung einer tschechischen Nationalkirche. vor kurzem wurde in P>ag eine vom tfchechi-schen Klervsoereine Jednota einberufene Versammlung abgehalten, bei dcr die Gründung einer tschechischen Nat'onalkirche mil 140 gegen 66 Stimmen beschlossen winde. Die Führer der neuen Richtung find der frühere Pfaner Zahradnik B o»?ky und der frühere ReligionSprosefsor Dr. Farsty Die tlch ch ich? Sie-gieruug billigt und sö>d,ri b ete Bewegung Eine Niederlage Elemeneeaus. Zum Piäiidenien der sranzösiichen R publik wurde Paul DeSchanel gewühlt. Dcr Ministerprä sident Elcme.ceau, der gleichfalls kiiididiert haue, blieb in der Minderheil. M» 'hm ist der größte Hasser der I tzzeit und bei ärgste Scbödliug an Kultur und Mrnichhcit in die Versenkung gefallen. Wenn einmal der unmittelbare En fluß fener Perion aus dem Welttheater geschwunden ist, dann wird das Unheil, daS er ange>'chlei, sich in schauriger Giöße offenbaren. Die Ränke dieses Mann?» in der Adria-frage werden, wie cS scheint, die Südslawen noch schwere, blutige O^fer kosten. Die Einberufung der Aölkerbundrates Dcr Präsiden» dcr Ver«, igicn Staaten Hai den Rat de» Volk rbundeS einbe'Uten In d?r eisteu Sitzung soll die Kommission e nannt werden, welche die Grenzen de» Saargebiete» und der Freistadt Danzig festsetzen soll. Aus Ülrtfll Iltlrt iällil. Todesfall. Frau Pauli'-e Faßl, geb. Riiich, ist am 17. d. noch langem, schwerem Leid,» im 63. Leben»j ihre »erfchieden. Die feierliche Nekrutenbeeidigung in Cilli wuide vor einigen Tagen vorgenommen, öer Baiaillonstomms F nan;m ni'iertumS IN Laiboch mangels der notwendigen D ckung >ür ungültig er-klä i. Die öffe»ll,chen Kasse- winden angewi-sen, dieses Papierkleingeld nicht a» Zahlungsstatt «nzu nehmen. Eine Protestversammlung der Fleisch-Hauer ganz öloroenien» fand (©oi,n'ag de» 18. d. im M stni Com in Vo' ach statt. AIS elfter Redner schilderte Herr M ian, Voisteher der Flei>chl,auergenvfsensi die schwere Lage de« GwnbeS. H'eiau« eigi ff Herr R'beu'chrgg, Vvistiher der Fle"ch oue'g,, osse.nchoft E Ut, zu längerin AuSsüi rungen du» Wori. Er geißel'e da» Vorgeh,n der Re^iernng w. Ich« für Fleisch und Rohläute Höchstpreiie vorich>rb<, den Einkauf von Vi.h aber fieilasfe Ans diese unsinnige und unver-ständige Weis, we de der tjonze Fleiichhauerstand an feiner Entwicklung schwer geschä igi, ja zum Tillier Zeitung Teil direkt in seiner Existenz bedroht. Da jedoch in Kroatien keine Höchstpreise normiert seien, werde da» Vieh in Maffe aus unseren Gebieten nach Kroatien verschleppt, wo daS Fleisch zu bedeutend höheren Preisen verkaust werde als in Slowenien, «der auch bei un« seien die Fleischpreise verschieden und weisen stellenweise einen Unterschied von 8 K per kg auf. Nachdem nvch mehrere andere Genosien-ichaftsvorsteher da« Gebaren der Regierung in scharfen Worten kritisiert hatten, wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher folgende Forderungen gestellt wurden: 1. Gleichstellung Sloweniens mit Kroatien hiniichtlich der Höchstpreise bezw. deren Abschaffung; 2. Oeffnung der ©ich-Märkte in ganz Slowenien und 3. Auflassung der Viehverwertungsgefellschaft in Laibach. An der Versammlung hatten sich über 400 Fleischhauer aui allen Teilen Slowenien» beteiligt. Der bekannte deutsche Politiker A. H. Wolf hat dieser Tage in Trautenau eine stürmische Wahlerversam mlu ng, die schließlich auf-gelöst wurde, weil der Redner entfernte Ziele an« deutete, abgehalten. Man ft.ht, der böhm sche Löwe läßt sich von einem Wolf nicht in« Bockshorn jagen. Der Mann kann ungehinbert feine Ideen verbreiten und der tschechische Staat geht dennoch nicht in Tiümmer. Stohseufzer eines Serben. Sin Freund unsere« Blatte», »er vor einigen Tagen auZ Bel-grad zurückgekehrt ist, erzählt un«, daß in den Gast, und Kaffeehäusern sollender .Stoßseufzer eine» Seiden" die Runde macht: Sech? Jahre haben wir gebraucht, Gut > ud Blut, Arbeit und Geld haben wir aufgewendet, um d e Feinde aus unserem Lande zu ve,treiben; wie lange aber wirb eS dauern und welche Opfer wirb eS uns kosten, bis wir un« unsrer teuren Freunde entledigen werden? Das Tragen militärischer Uniformen (vergl. amtliche Verlautbarung im Anzcige-'teil!) ist zufolge Beiordnung des Ministeriums für Heer und Flotte vom 10. September 1919 für Z'vil-Personen verboten. Gegen Zuwiderhandelnde wird im Sinne des Gesetzes aufs strengste eingeschritten werden. Unbemittelte Peifonea, denen infolge Man-gel» an Kleioern und Schuhen da» Tragen dee militärischen Uniform gestaltet wnrde, müssen alle Ausschläge, Sterne, Schnüre oder andere Aozeichen für Chargen, Waffen oder Truppenköiper abtrennen. Die austührlicheren Bestimmungen dieser Verordnung sind in Nr 3 deS Amtsblattes der Landesregierung lür Slowenien vom 9. d. einhalten. Wlrtschitjl »nd Unlitijr. Kundmachung über Ausfuhrscheine. 1 ) Für eine Reisezehrnng im Gesam gewichie von 5 Kg. ist keine besondere Bewilligung crsorderlich. #1» Rlisezehrunz gelten nur Brot, Käse, ges.lchic», qckochtcS oder gebratenes Fleisch, Eicr, Butter, Konserven und Getiänke. 2.) AuSfuhrfcheinc (u-vozoio ,) werden nur an Staatsbürger deß König-reiche« «HS ausgegeben und nur auf Grund eine« schriftliche», mit einem 2 st Stempel versehenen Gciuche«. Beizulegen ist ein Briefumschlag mit der Änichr ft der Pariei und mit Marken, der ordnung» gemäß vidierie Reisepaß, dci Betrag vo.1 lO K in aülig gestempelten Banknoten als Taxe nid von 2t) H für da« Formular. Auf mündliche Bitten dürfen keine Auefuhrschkine mehr ausgestellt werden. Im Gesuche ist der Tag der Adreife anzugeben. Die Frist für die Ausfuhr von Lebensrnitteln darf 10 Tage nicht übersch.titen; eine Verlängerung >tt auS^eschloifen. Neue tlnSsuhrscheine können wie-der nur im GeiuchSlvege erwirkt werden. Duplikate w,rdcu auch für Verlo rne Scheine nicht ausgestellt. Die Ausfuhricheine müssen auch da» Visum jenes Staate» tragen, in welchen die Reise angetreten wird. 3.) Personen, auch fremde Staatsbürger, welche zum ständigen Äufcnlhalt ins Ausland über» siedeln, iniisi n dem Gesuche die Bestätigung der Gemeinde, dezw. der Polizeidirektion beschließe, »aß ihnen die Äi'hnung gekündigt wurde und daß sie zum ttii digen Aufenthalt in» Ausland uu-siedcln. In der B stängung ist der genaue Tag der U:ber» neolu„g zu ve meiken uns die Zahl der Familien« Mitglieder anzugeben. W iicrs Mttß die Partei die Beltä'igung der Gemeinde oder de« Hausherrn vor» legen, daß sie die Lebensmntel tatsächlich shon im Vo,,ai bat. Unzulässig ist e», sich erst aus Grund de» a»S^e>t.'lli«n 'usfuhrscheineS LebenSmittel zu beschaffen. 4.) Fremde StaaiSbürger, weiche ihre Besitzungen im Gebiete d-s Königreiche« LHs bezw. diesseits der DematkattonSlinie haben, sind berechtigt, Seite 8 ans ihrem Besitz jene Menge von LebenSmittel« auszuführen, welche für den eigenen verbrauch und für die Ernährung ihrer Familie notwendig ist, und zwar auf die Dauer eines Jahres. Jene Per sonnt, welche LebenSmittel aus ihre« Besitz über die Staatsgrenze bezw die DemarkatiouSlinie ausführen wollen, müssen ein Gesuch an das Ministerium sür Ernährung und Ländererneuerung (mini8tvrstro za piebrano in obnovo de2el) in Belgrad einreichen. Die darin anzugebende genaue Zahl der Familien« Mitglieder muß von der zuständigen Behörde be-stütigt sein. Außerdem ist eine Bestätigung jener Behörde, in deren BezirkShaupimannschaft der Besitz liegt, beizulegen, welche die Größe des Besitze» und deS Ernteertragcs sowie die Angabe zu ent-halten ha», daß der Geinchstcller tatsächlich Eigen-»ümer de« betreffenden BeiitzeS ist. 5.) An Flüchtlinge stellt ausschließlich daS ErnührungSamt (odsek za prebrano) Ausfuhrschein- auS. Zm Gesuche u« Ausfuhr von Lebensrnitteln und Vieh, das an die zustä.idige BezirkShaupimannschaft zu richten ist, ist die Zahl der übersiedelnden Personen und des mit« zunebmenden Viehes ersichtlich zu machen. Beizulegen ist eine Bestätigung des zuständigen Gemeindeamtes, daß die Pa-tei die erwähnten LebenSmittel tatsäch-lich erarbeitet bezw. da» Vieh bei der feinerzeitigen Evakuierung tatsächlich in die gegenwärtige Ge-meinde mitgebracht hat. Die Einfuhrverbot von Vieh nach bcr Schweiz. Da die Schweizer Regierung die Bieheinfuhr aus Oesterreich, Böhmen und Jngo-slawien wegen der Maul- und Klauenseuche ver-boten hat, dürfen über Anordnung deS Ackerbau-minister« Ve Tierärzte die für die Schweiz be-stimmten Biehpäffe weder beglaubigen, noch Vieh» Verladungen an den Ansfuhrstationen gestatten. Getreideausfuhrzoll im Inlande. Die Gemeinden in Kroatien, Slawonien, in der Batschka, kurzum in allen Getreideproduklionsgebieteu, haben . beschlossen, ihren Mühlen nur dann die Mehlau»« suhc zu gestatten, wenn diese den minderbe» mitielte» Gemeindem!tgliedern das Mehl zum Höchst» preise, also um etwa ein Viertel der Marktpreise, abgeben. Daß unter solchen Umständen über die Hälfte der Bevölkerung in den Gemeinden sich alS unbemittelt deklarieren wird, ist unschwer vorau» zu sehen; und baß die Mühlen den Verlust, welchen sie durch diesen Ausfuhrzoll erleiden, auf den AuSsuhrprei» darausschlagen werden und zwar wahrscheinlich eher mehr als weniger, liegt gleichfalls klar !ii Tage. Wenn man weiß, daß unter Ausfuhr jedeS Verlassen der Gemeindegrenzen gemeint ist, also B. auch der Transport nach Steiermark, so wird man an der Macht und Weisheit unserer Be-Horden süglich zweifeln können. Dabei erklären die doitigen Mühlen mit Recht, daß sie die Last der billigen Mehlabgaben in ihren Heimatsgemeinden nur tragen können, wenn sie voll beschäftigt sind. Daraus folgt, daß nach Slowenien nur mehr ver» zollies Mehl und kein Getreide kommen wird. WaS da» bedeutet, ist auS dem Unterschiede der Mehl« preise grell ersichtlich: bei UNS kostet das Brotmehl 4 bis b K, drüben im ProduktionSgebiete deS Getreide« über 6 K. Solche Erscheinungen müßten von einer cin'.chtigen und pflichtbewußten Behörde sofort bekämpft oder unwirksam gemacht werden. Doch bei unS ist „ichtS davon zu spüren. Die Behörden haben hierzulande noch immer die Aufgabe, „scharf auszukehren.' Und so schwimmen unsere Industrie-Produkte, unsere Sohle, ohne Aufschlag hinüber. Da der Kaufmann jener gesegneten Gebiete außer» dem auch noch beim Bezüge ausländischer Waren bevorzugt ist, so werden wir bald genötigt sein, auch unseren sonstigen Bedarf vvn dort zu decken, anstelle, wie wir eS früher gowohnt waren, direkt vom ?luslande zu kanfen und unsererseits Geschäfte über die Solila zu machen. E« will uu« bediwken, daß nicht nur die Existenz der Deutschen, sondern auch j^ne der geschilderten Zustände einiger paar Schweiß» tropsen wert wäre. Vermischtes. Die Sitzung ist beendet. Au« Paris werden folgende Einzelheiten über die endgültige U,.tersertigung des Friedens mit Deutschland berich-tet: Die Herren Lerlner und Simon wurden durch den Vorstand des Protokolls W. Martin in den Saal geführt. Elemenceau erklärte, daß der Text de« Protokolls, welcher den Deutschen zur Unter« fchrift vorgelegt wurde, mit dem Text de« ihnen am 2. November iibergebenen Protokolls vollständig übereinstimme, und forderte die deutschen Delegicrten auf, diese» diplomatische Schriftstück zu unterzeichnen. Seite 4 Nach der Duichsülirung dieser Formalität reichten die Vertreter der Entenie und die deutschen Bevollmächtigten einander höflich und kühl tre Hände. Dieser erste Teil der historischen Zeremonie dauerte zehn Minuten. Hieraus wurden die denischen Bcvoll mcichligten in den Uhrensaal geführt, ivo die anderen Delegintt» bereits ve,sammelt waren. Da« Protokoll über die Hinterlegung dcr Ratifikation wnide nach der alphabetisch«» Reihe unterschrieben, sodag Deutichland als nster Staat unterschrieb, hieraus Clemenceau, Lloyd «Keorge, N>»I. «>S die l,P,e Unterschrift er-folgte, erhob sich Clewenccau und sagte: „DaS Rati« fikationsproiokoll deS zwischen den Mächten der En-teute nüd Deutschland adgesch'osscneu Vertrages ist unterfertig«; von diesem Augendl cfe ab tritt der Vertrag in Güliigkeit und muh in ullen seinen Punkten durchgeführt werden. D!e Sitzung ist beendet". Schwere Zeilen. Die alte Frau steht am Küchcnsenster, als ein Lumpensammler in den Hos kommt. „Haben Sie alte Knochen?" ruft er hinaus. ^ „Ja." antwortet die Frau, „alte Knochen habe ich schon, aber die brauche ich vorläufig roch selber!" („AuS dem Schwedisch.,,/') Märchen. Der Proletarier war lange zv Fuß gegangen, manchmal mühselig und keuchend, selten einmal leicht und fioh. meist lchlecht und rechi vor sich hin. Aber immer schon war er dem Nntei uehmer neidisch gea-esen. der in einer seinen Kut'che, davor ein stattlicher Gaul namens ^Kapitalismus" gelpanni war, stolz an ihm vorübersuhr. Nach den vier Zähren Kr-eg nnn war der Proletarier des FußgehenS besonders müdc und beschloß, so oder so auch mal in der Kutsche zu fahren. Er fiel also dem Gaul in die Zügel und ersuchte den Un erneh-mer in enischiedener Weiie anzusteigen und ihm Platz zu machen. Der sperrte sich zuerst, schließlich aber mußte er dem unsanften Zwai'g« sollen. Al» er den Wagen verließ, mahnte er j-doch den Pro-letarier: „Nun gut, Sie haben j.tzl ibren Willen durchgesetzt, aber hören Sie, nehmen Sie mir d:cht zwei Tage zur Rech>öa»wal,schast zugelassen, als der mir. bes. rundete Zahnarzt Huckel mit einem Schock von R.chnuncie» kam. Ich sollte ihm tie Gelder eintreibe», »ötgenfalis mit Klage. Wir gingen die einzelnen Posten zusammen durch. Die größte Rech, nung lauteie aus einen gcmeinschafilichen Bekannten von unS, einen flvtt und, wie allgemein angenommen wurde, über seine BerhäUuisfe lebenden Kausmanu, nennen wir ihn Rockner, der, wie man so jagt, ein HauS machte. ..Rockner?" sagte ich, „du, das kann ich nicht übernehmen, du weißt, ich verkehre selbst bei Ro/ncrs, die kann ich doch nicht ver-llazen." »Dann muß ich die Sache einem anderen Anwalt geben." „Lag das vorerst", erwiderte ich, .nun du solange gewariet hust, wirds dir auf ein paar Wochen mehr auch »ich, ankommen.' „Wat ivinst du machen?' „Das wirft du sehen, du krieast drin Geld vlme Schwer istreich. Wie, ist vorläufig mein Geheimnis.' Ich ha?te rich-'g kalkuliert Der Vorwand zu einem Besuch bei Rockner« war bald gesunden. Liebensiillldig wie immer, empfing mich die Gnädige und sell sto-rständlich kam die Rede bald aus meine junge Piaxe. Ob ich denn anch schon eiwa« zu tun hätie? Oh. e« macht sich, man hat doch se.ne Bezi>hangen und seine Freunde; erst gestern sagte m>r der Zahnarzt Huckel, er habe eigen« auf die Eriiffming meiner PiaziS gewartet und eii.e Menge Rcftanten zusammenkommen lassen. Nächst,? Tage bringt er mir ein Scheck Klagen." Tag» darauf hatie Hnck l sein Geld. Der Sparkc>ch>r. D>e große Not an Kohle brachte den Eifindei auf die Ikiee, einen Kotilenosin <» konstruieren, der im Verhäliuisse zu dem Veibrouche an Kohle bei einem Küchenherde große Er parnisfe erzielen Wille. Dcr Beweggrund und die U!'v»telbai« Urlache bei dcm Eifin»rr ist ia der ktuenen Kehlen- ot. »ie er in seinem Hau», halte hart empfand, zu suchen. Es war vorauSzutehen. i>aß mau m>t «ein spezi ll in Großstädten zugewiesenen Ouantum an HauSbran»kohle unmöglich auskommen sonnte, da einerlei!» d>e Hausse«» die Spriten am Herde vorbereiten maßt,, andererseits ja auch die Wohnräume geheizt srin sollten, «ns G'und vieler V rsuche konstruierte der Erfinder ein kleine» Oef cken, da« geradezu einen wund«'baren ßfftki in Be-zuz ans Kohlener parnis zeitigte. Die amtlichen Un- Nummer 5 tersuchungeu, vorgenommen von einer Dampfte ssel Untersuchung«- und BeisicherungSanstal», bestäiigteu nicht nur die Erwartungen, sondern übertrasen sie sogar. E« wurde bei diesen Untersuchungen sestge» stcll», daß man bei dcr bewunderungSwüidigen, ein» sache» Handhabung eine staunen Swerie E-Iparni« erzielt, und zwar in der Höhe ron 71 bis 88 % und mehr. Der untere R«nd 5i.se» O-schen« hat einen Durchmesser »rn 200 mm nnd enispuchi un» gesähr dem äußeren Durchmesser d-S großen Herd-ringes auf dr Herdplatte, ,st 170 mm hoch und oben mi, Ringen veriehen, wie es w»st bei größeren GaSiechaii?« üblich ist. Dieser Kohlenspar- und Schncllkocher bcsixt einen kleinen Rost, aus dem daS Holz und die Kohlen liegen. Da« Brennmaterial wird duich ei» zusammengeknülltes Pupier, w.lche« in doS Zugloch eingeschoben wird, zur Enizändung gebrach«. Nun kann die HauSfrau durch da» an dem Oeschen angebrachte Guckloch genau verjslgcn, wann ou« aus diesem kleinen Rost ausgelegte Brenn» Material Feuer fängt. Sine einfache, aber sehr sinnreiche Führung d.« Zugc« im kleinen He>de zwingt die heißen Flammen, zuerst den ganzen Bösen de« aus dem Kocher stchenden Gesäße« zu belireich^ir, die erst dann in de-. Schornstein hinausgehen. Die Ersparnisse im Verhä^nisie zu einem H-rde werde» davurch erzielt, daß die Flammen in einem Herd» seuer einerseits zu roich >n den Kamin m>g,z? en werden und den Bod>u dc« Gesäß,« zu wenig um» ipül'N, anderersiit», daß da» F'U.r von dem Boden, bezw. der Herlplaiie ,u weit entfern« ist. Bei d e scm Kocher wirkt j>»och das F u?r unmineldar un-ter dem daraus gestellten Gesäß, Die Rahe de« Feuer« sowie da« Umspülen der Flammen läng« deS Bodens dc« Gesäß<» bewirken eine v svkommtne Ausnutzung der in de« Kohle ein,reich osient n Wiime-einheilen (Kalorien), wodurch tatsächlich «ine Mindest, eripar»»» »vn 71?» eintritt, wie durch tixpeiimenie fcstgestkllt wurde. W>e vorerwähnt, haben Vergleich». ve>suche „geben, daß man, um z. B 3 Liter kal. ten Wassei» in einem Gefäße zum Sieden zu brin gen. aus diesem Paienikocher insgesamt 300 g Kohle braucht, während man im besten Spaihrd ein Quantum von min»est 5 kg benötig». Adges. hen von Vieler Ersparnis ist noch für die Hautfrau d>'» wichiigt'e Moment, daß diese 3 L'ter Wasser in einer anffailend ku> zen Zri», z. B kpätest>n« in 1b Minuien schon siedend sind. An der Gas>echaud> flamme, Spiiiiueflamme oder am Herde in so kur-z<> Zen 3 »'iter W sfer zum Suden zu bringen, ist unmöglich. Al» Brennmaterial kain verwendet werden: Hol», Toif, Vrani kohle, Steinkohle sowie Koks, auch AdsäUe, €päne und Staub. Diese kleinen Oeschen sind in den meisten E,scnha»dlungen zu haben. Kinistg< werbleriii empfiehlt sich zur Anfertigung f«in*r Handarbeiten (Richelieu, Madeira und Buntstickerei, Retiwlla und genahten Spitzen) und Randarhpitseutwslrlen. Aufträge werden im Modistensjerfi-hSfl Äl. Smi Imker, Ra'hauügasse (Pi.ser nova Tilica) Nr. 22 Qtteinominen. Fräuloin «las im Haushalte alles mithelfen lann, wird zu einem 8jahrigen Knabe» gesucht. 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Xa podlagi dopisa predsedatva poverjen iälra za notranjn zadeve ▼ Ljnbljani z dne 2. praainca t. 1., At iSnsifl pr. ex i» 9, *n «ledere razglaia • V Jlerilki > uradnega tima deielne »ludo za 8ioTenijo. objavi poTarjeniitro naredbo mini«tra Tojna in roornaric« z dne 10. »epiembra 1H19. F A.o. ßr ltt.122, glede noipjl) Tojasku uniforme. Proli tintiiD, ki »e zoper io naredbo po razglaaitTi pregreiijo, «» bo kar naj-stroije po zakouu poatopalo. I'oüebnn i« bo tudi pazilo. da na bodo no»iti «iroroa*ni ijadje, ki jim j* radi pomanjkanja ohlek» in obntTi dovoljena noünja Tojaike uniforme na nijh naAitkov, zTezdic, rrrio ali drugih znakoT za iur2e, oroije ali polke. Vei ti znaki te morajo polrgati. Meatni magutrat celjaki, dne 13. januarja 1920. Zn vtadnega komifarja: Poljanec I. r &dmfi:rtiun>, t