Nr. 129. Flcitlln, 8. Juni 1894. Jahrgang. 113. Mibacher Zeitung. w,.??'?"°"''nepre«l.: M!< P os, vsrjrxd nng: M.zMri« fi, l5. hc>!bM.rig si^N.I« Comptoirs Die «lialb. Alt.» erscheint täglich, ml» Nu»nahme der Sonn- und Feierta«. Die «d««n«ftr»tii'n befindet fich m/"e" Gemisch venezianischer Gothik und Re-lunsl bestehenden herrlichen Denkmals der Aau-hlln^"2 dem 15). und theilwcise ans dem Ili. Iahr-lil/"t- Nach Tisch gieng die Reise nordwärts, und Hür/ Ul abends landeten wir an der Riva von bel^' Der Theil der Gesellschaft, dem die Stadt un-Detlli? ^"' "ühte die Zeit aus, um selbe in ihrem Kalt? c/" besichtigen, der übrige promenierte m der tvelck-z 6a °der ruhte in dem Cafe" Centrale aus, "nd 3 -°" Schönheit der Anlage und Einrichtung weit d°ss /« ""hl nicht seinesgleichen hat, nur schade, ^ an der so enqm «breiten» Gasse liegt. U"d , 6 'Sicherheitsstellung», und 7 »Armenrecht» des ersten Abschnittes erledigt, worauf zur Berathung des Weiten Abschnittes, welcher das «Verfahren» behandelt, geschritten wurde. Von diesem Abschnitte wurde der erste Titel «Schriftsätze» (ßtz 84 und 85) erledigt. Gestern setzte der Ausschuss in Gegenwart Sr. Excellenz des Herrn Iustizministers Dr. Grafen Schönborn die Berathung über den zweiten Titel «Zustellungen» fort. — Der permanente Steuerausschuss setzte gestern in Anwesenheit Sr. Excellenz des Herrn Finanzministers Dr. Edlen von Plener die Berathung über die Erwerbsteller-Reform fort. Die württembergische Regierung hat ihre Vorlage über Verfassungsreform zurückgezogen. Der Landtag wurde gestern mit einer Thronrede geschlossen. Die Vorlage der Regierung, welche nur eine un« erhebliche Reform der zweiten Kammer enthielt, stieß sowohl bei den Demokraten als bei den Conservative« auf Widerspruch. Erstere verlangen eine reine Volkskammer auf Grund des allgemeinen Stimmrechtes, letztere die Einführung des Proportional-Wahlsystems. Bei der Aussichtslosigkeit der Vorlage blieb der Re-gieruna nichts anderes übrig, als dieselbe zurückzuziehen. Die Ministerkrisis in Italien dürfte erst in den nächsten Tagen ihre Lösung finden. In Rom ist die Meinung eine allgemeine, Crispi werde mit der Neubildung des Cabinets betraut werden, doch werde Sonnino in keinem Falle der neuen Regierung angehören. Inwieweit auch die der Kammer unterbreiteten Finanzvorschläge eine Abänderung erfahren werden, darüber gehen die Ansichten auseinander. Die Opposition der französischen Kammer scheint sich nun vor allem gegen die Kriegsverwaltung wenden zu wolleu. Vorerst benutzte man die Angelegen» hrit Turpin, um den Kriegsminister aus dem Sattel zu hcbeu; nachdem dies aber misslungen war, wurde der Versuch gemacht, Aeußerungen, welche ein französischer General dem «Figaro» gegenüber angeblich gemacht haben soll, zu einer mächtigen Staatsaffaire aufzubauschen. Dieses Interview nahm der socialistische Deputierte Grousset zum Ausgangspunkte einer Interpellation. Der Deputierte Sauzet beantragte eine Tagesordnung, welche Groussets Anklagen brandmarkte und das Vertrauen zur Armee ausdrückte. Die erste Hälfte dieser Tagesordnung wurde mit 400 gegen 43, die zweite einstimmig angenommen. Trotzdem richtete Grousset an den Ministerpräsidenten Dupuy ein Schreiben, in welchem er die Anschuldigungen gegen Galiffet wiederholt und die Regierung herausfordert, ihn — den Schreiber — unter Anklage zu stellen. Der französischen Kammer gieng ein Gesetzentwurf zu betreffend die Zustimmung zum Abkommen zwischen Deutschland und Frankreich vom 15. März d.I. über Abgrenzung des Schutzgebietes von Kamerun und der Colonie des französischen Congo, sowie über die Festsetzung der deutschen und der französischen Interessen-Sphäre im Gebiete des Tschadsees. Die belgische Kammer nahm mit siebzig gegen vierzig Stimmen die Wahlgesetzvorlage an, womit die Revision der Verfassung beendet erscheint. In den sechs S?ctwnen derbelgischen Kammern, welche den Gesetzentwurf über die Einfuhrzölle beriethen, stimmten 50 Mitglieder für und 23 Mitglieder gegen den Gesetzentwurf, 13 Mitglieder enthielten sich der Abstimmung. Aus London verlautet: Die im Rathhause von Westminster eröffnete radicaleConferenz, welcher viele Deputierte beiwohnten, nahm eine von Labouchere beantragte Resolution an, welche die Aufhebung des Oberhauses verlangt. Die spanische Kammer setzte die Berathung des Gesetzes gegen die Anarchisten fort. Der republikanische Deputierte Valles beschuldigte die Regierung, dass sie an Pallas einen Justizmord begangen. Der Iustizminister protestierte dagegen. Aus Sofia wird berichtet: «Svoboda», das Blatt Stambulovs, veröffentlicht eine Erklärung, nach welcher die liberale Partei gegen die neue Regierung in Opposition treten werde. Das Programm der liberalen Partei, deren Organ die «Svoboda» ist, bleibt unverändert und wird nach wie vor in der Er-haltnng der Unabhängigkeit Bulgariens, des Thrones und der Dynastie und der durch die Verfassung gewährleisteten Rechte des Volkes bestehen. Die Wahl für den Gonverneurposten im Staate Oregon ergab einen durchschlagenden Sieg der Republikaner. Ein amerikanisches Kriegsschiff wurde nach Samoa beordert. Tagesneuigleiten. — (Kronprinz Rudolf - Denkmal in Korfu.) Aus Lugano im Canton Tcssin wird der «Neuen Züricher Zeitung» geschrieben: Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich hatte während ihres letzten Auf« enthaltes in unserer Stadt den hiesigcn Bildhauern Gebrüdern Chiatone d?n Austrag ertheilt, einen Entwurf zu einem in der kaiserlichen Villa aus Korfu aufzustrllenden Denkmal für den verstorbenen Kronprinzen Rudolf auszuarbeiten. Das Werk der beiden Luganeser Künstler hat die Kaiserin dermaßen befriedigt, dass sie unverzüglich Auftrag zur Ausführung des Entwurfes ertheilte. — (Kriegshunde in der österreichisch-ungarischen Armee.) Im Occupationsgebiete stehen bei einzelnen Iägerbataillonen seit längerer Zeit schon Hunde in Verwendung, welche zum Ordonnanzdienste wie auch zum Aufsuchen von Verwundeten abgerichtet sind. Diese Hunde folgen den Vorposten, tragen auf das Com» mando «Meldung vor!» in einer am Halsbande befestigten Tasche die Meldung zu ihrem Truppenlheil und lehren auf den weiteren Befehl «Meldung zurück!» zu ihrcn Vorposten zurück. Unersetzliche Dienste können diese Hund^ auf Vorposten bei Nacht infolge ihrer sicheren Witterung — die ein Verfehlen des Weges ausschließt — leisten. Im Feldzuge werden diese Hunde bei Nacht zum Aufsuchen von Verwundeten verwendet und zu diesem gw ck^ eingeübt. Mit dem Befehl «Such' Verwundete!» werden die Hunde ausgeschickt, und sobald sie einen Mann, sei es auf der Erde, im Gebüsch ic., in der Uniform ihres Bataillons liegen finden, bellen sie so lange, bis Hilfe kommt. Visher hatten nur die Iägerbataillone im Occuftationsgcbiete und ein Bataillon des Tiroler Jäger-Regiments solche Hunde; da sich diese Einrichtung vorzüglich bewährt, werd?n von nun an sämmtliche Iäger-bataillone sowie auch Infanterie »Regimenter Hunde erhalten. Bereits im vorigen Monate wurde die erste Zucht- station für Kriegshunde in BlaZuj (Busnic:,) ins Leben gerufen, weitere dürften binnen lurzem errichtct werden. Die Station in Blazuj steht unter der Leitung eines Unterofficiers und zählt gegenwärtig 56 Hunde. — (Pas Befinden des deutschen Kaisers.) Professor Bergmann und Generalarzt Dr. Leut-hold haben gestern vormittags den Verband von der Wunde des Kaisers entfernt. Die Wunde ist vernarbt und nur noch mit einem lleinen Master bedeckt. — (Ein bestohlenes Museum.) Die Wiener Polizeidirection veröffentlicht eine lange Liste von mehreren hundert Gegenständen von unschätzbarem Werte, die in der Nacht zum 6. März d. I. mittels Einbruches aus dem archäologischen Museum des Schlosses Borely in Marseille gestohlen wurden. Die Objecte sind phünicischen, cyvrischen, llnnasiatischen, sikyonischen, griechischen, italischen, eglwtischen und fränlifchen Ursprunges. — (Wann ist eine Zeitung drucksehler-frei?) Ueber diese Frage gibt der «Hamburger Correspondent» folgende wffende Auskunft: «1.) Wenn der Verfasser oder Einsender das Richtige geschrieben, 2.) das Richtige auch deutlich geschrieben hat, 3.) der Setzer »n alle Fächer des Setzkastens lauter richtige Buchstaben geworfen hat, 4.) die richtigen Buchstaben greift, 5.) stt richtig einsetzt, 6.) der Corrector die Correctur richtig liest, 7.) der Seher die erste Correctur richtig verbessert, 8.) der Corrector die zweite Correctur richtig liest, 9.) der Seher die zweite Correctur richtig verbessert, 10.) die Revision richtig gelesen wird, 11.) wenn den» Betreffenden die nöthige Zeit hiezu gelassen wird. 12.) wenn noch ein Dutzend andere Umstände sich ebenso glücklich abmachen. Und da nun zum Beispiel ein groß" Octavbogen fünzigtausend bis fiinfundfünfzigtausend Auch' staben zählt, so müssen jene günstigen Umstände sich fe» der Größe der Zeitung fünfzigtausend- bis fünfundfilnM tausendmal wiederholen, wenn das Publicum einen einzige« fehlerfreien Bogen in die Hände bekommen soll. 3M wird zugeben, dass dies nicht ganz leicht ist.» — (Die Landwirtschafts-UussiellllnS in Berlin) wurde durch den Prinzen Heinrich '" feierlicher Weise eröffnet. Derselbe hielt eine Ansprache, '« welcher er sagte, es sei gewiss, dass die deutsche Land' wirtschaft schwer um ihre Existenz kämpfe. Die Ausstellung sei aber ein Zeugnis dafür, dass der Landwirt nw rathlos verzage. Kein Beruf sei in solchem Mafte de» Friedens bedürftig, wie die Landwirtschaft. Alle Deutsche" seien einig, den Fcieden selbst mit Opfern zu erhalten-Der Prinz schloss mit einem Hoch auf den Ka«!"-Minister Heyden dankte dem Prinzm Heinrich und b" denselben, dem Kaiser das Gelübde der unverbrüchliche" Treue der Landwirte auszusprechen. — (Schiffs un fall.) Der Lloyddampfer ^ zu gebeu, lose aneinander gereihte ^"seblwe ^, Reise-Eindrücke — sie werden aber uerüffenttta) , ^,z das größere Publicum auf die Schönheiten o^ Südösterreichern immerhin verhältnismäßig ""le^^ü den uud erreichbaren, aber doch so wenig A ^-und so wenig besuchten Wunderlandes Dalmatic merksam zu macheu. Laibacher Zeitung Nr. 129. _______________________1111____________________________________ 8 Juni 1894. Local- und Prouinzial-Nachrichten. * Concert der „Glasliena Matica." , Dem Frilhlingszauber oder gar der Sommerhitze zu "°tzen bedeutet für Musilvereine ein kühnes Wagnis; «Mn der Concerte in der Saison auch weniger gewesen '"" als in anderen Wintern, Activen und Passiven ist oennoch eine lange Sommerpause erfahrungsgemäß zur «larlung sür neue musikalische Thaten höchst erwünscht, ^e Ausnahme von dem Herkömmlichen gestattet man °doch gerne einem künstlerisch geschulten Chore, dessen Ge-°nge dem Begriffe der Vollendung so nahe lommen, 'ls dies überhaupt auf dem Gebiete des Chorgesanges Mich ist. Parum bieten diese Concerte der 'en, dass sie das Product einer bedeutenden Schaffungs-.^ sind und in der Beherrschung der Kunstformen Kommene Kenntnis des modernen Chorwesens imt bind ^6nl)eit5sinn und musikalischer Begabung ver- . ^ Bendl ist ein überwiegend lyrisches Talent, und 'l!end charakterisiert Chvala in seiner Schrift «Cm ^lteljahrhundert Böhmischer Musik» denselben, wenn er U' 'Der geborene Lyriker war es, der diese Gattung ^orscenen) aussuchte, wo sich seine Liebe zur Singes-' ".gleit keinen Zwang anthun musSle, wo nicht nur ° 5 alichleit geboten, sondern geradezu die Forderung UM" wurde, über einem breit ausgelegten, liedsörmlgen ^'angslhema, wie cs die unverzagte, melodische Erftn-f""» Vendls allezeit rasch erfinden kann, ein gut ge-"'aMes. effcctvolles Ensemble aufzubauen. ^. Die zarte melodische Erftnbung zeigt Bendl klar t>" glücklich in den, genannten Chore (componicrt 1882), N,'"n Liebeslied, einen Vergleich mit der Liebe und dem V" zieht. Per dreitheiliae Chor beginnt mit einem 2" ersten Theil, in dessen Mittelsatz sehr zart in contra-pünktlicher Imitation drei- und vierstimmig der L.ebes-2"^ erscheint; die Clavierbegleitung weist interessante s?""e Harmoniefolgen hiebei auf. Gegen Schluss 7 er sich zu einem Septaccord, und «s w.e der-.s"'lch fodann der erste Theil. Der zweite Theil birgt t>? sehr schönes, ausdrucksvolles Tenorsolo, an das sich 5k».,""fteggienbegleitung zart anschmiegt. Der drltte M! stellt aus einem gut gebauten Männerchore, der ,"'"ner natürlichen, fließenden Stimmführung trotz semcr '"'den Mach, den modernen Meistern solgt. Be-^"enswert sind gegen Schluss die staccatierten Stellver-^^er Septnon-Accorde, im Gesänge durch eine Cantllene gestützt. Der poesiereiche Schlussgesang, ein Preislied der Liebe, wird recht originell durch eine «rt Jauchzen unterbrochen. Die zweite «Chorscene» (Der Tod des großen Prolop, große Scene für Chor, Baryton und Clavier, componiert im Jahre 1871) von Bendl bildete den Schlufs des Programmes und erscheint nicht minder bemerkenswert. Nicht ohne Befremden kann jedoch die Wahl des behandelten Stoffes acceptiert werden, denn es ist jedenfalls gewagt, die Morbbrennerbanden der beiden Prokope zu verherrlichen und den Gesellen, die mit Feuer und Schwert Greuel auf Greuel häuften und un-fägliches Elend über ein blühendes Land heraufbeschworen, eine elegische Stimmung zu imputieren. Nun, das ist Geschmackssache und vermag sonst der eigenartigen Schönheit der Composition leinen Abbruch zu thun, die, in Balladenform beginnend, lyrisch abschließt. Dem Charakter entsprechend, ist der Beginn recht stürmisch, die drei untern Männerstimmen beginnen den Gesang und steigern ihn allmählich auf der Tonika und Dominante (das Lodern der Flammen grgrn den Himmel bezeichnend); starke Dissonanzen leiten zur Dominant-Harmonie, auf welcher dann der erste Tenor mit voller Kraft einsetzt. Der zweite Bass zeigt selbständige Melodieführung mit wuchtiger Steigerung. Moderne, theilweise chromatische Harmoniefolgen sind sehr schwierig zu intonieren. Der Schlusssatz des Eingangs-chores, der den Schmerz und Zorn der Hussiten über den Tob ihres Heerführers und ihre Niederlage schildert, geht von (H-molI nach I^inoi! und schließt dann in I'-äur. Nun folgt die Eillärung, schmerzlich-düster, theilweife vom Chore unisono vorgetragen. Von t' mit ganz eigenartigen Melodienfortfchreitungen nach Dos und ^.-äur, in I'i»-moll endigend, versucht der Compofiteur verschiedene Charakteristik in die Stimmung zu tragen, der Charakter wird stürmischer, steigert sich in dissonierenden chromatischen Harmoniefolgen, in welchen der zweite Bass in selbstständiger Stimmsührung if Nusbrüche der Leidenschaft kundgibt. Nun beginnt die Ansprache des sterbenden Proloft an seine Getreuen (Batytonsolo), zuerst recitatorisch, sodann in schön empfundener Melodie; dazwifchen mengt sich der Chor pp., den Gesang des Solisten aufnehmend. Packend ist das folgende Solo, fünfstimmig vom Chore begleitet, in Stimmführung und Rhythmus, welcher die in Silben abgebrochene Sprache eines Sterbenden ausdrückt. Der Claviersatz ist wohlklingend, allerdings nicht frei von Wagner'schen Anklängen. Der Nass kennzeichnet nunmehr die Würde der Scene, indem er in gewichtigen Vierteln pp. das Sterben des Feldherrn andeutet. Prächtig ist der Schluss des Gesanges Prolovs, wo aus einem durch zwölf Takte fortgehaltenen Orgelpunlt (großes ^) die Stimmen das allmähliche Erlöschen des Lebens ausdrücken. Der Schlufs ist, wie früher erwähnt, lyrifch. Die Menge zerstreut sich, der Mond blickt durch die Wollen und weint über die Scene (?). Interessante überrafchende, stimmungsvolle Modulationen, fchöne Stimmführung, contra-punltlich imitierend zwifchen erstem und zweitem Tenor, bezeugen das schöne Talent Vendls. Etwas anspruchsloser tritt Dvoraks gemischter Chor «Hymne des Landmanns» auf, ein Lobgesang aus den Ackerbau und das Landleben. Aus der ersten Schaffensperiode dcS Meisters stammend, kann man als Hauptvorzug der Composition frische, jugendliche Empfindung nachrühmen. Originell ist der Gesang, welcher durch einen Orgelpunlt der Tonika geführt wird und in Absähen das «Dreschen» Versinnlicht. Die Modulationen weisen Dros-äl'sche Eigenart auf. die vierhändige Clavierbegleitung charakterisiert gut das Bild und zeigt den Meifter in der Behandlung des Claviersatzes. Ein schönes Zeugnis der Abklärung einer späteren Epoche bietet der gemischte Chor des gleichen Componisten: «Es zog manch'Lied ins Herz hinein», ein merkwürdiges Beispiel dafür, wie ein großer Meister nach der Schöpfung gewaltiger Werle einfach und maßvoll einen einfachen Gedanken mustergiltig verarbeiten kann. Die Wirkung dieses Chores ist tiefgehend und doch von beruhigender, erquickender Art, ja der Zuhörer wirb förmlich in die elegische Stimmung hineingezwungen. Eine sehr geschickte Arbeit mit tresslicher kunstvoller Stimmsührung, die aber den Sängern eine ziemlich schwierige Arbeit bietet, ist Foerfters «^.i<^n ni», ursprünglich als Quartett componiert. Die reizvolle Composition ist von früheren Aufführungen her wohlbekannt und trat gestern in neuem Bilde, denn der Dirigent wufste ihr mancherlei neue Seiten abzugewinnen, vor das Publicum. Die neue Ausfassung hat den Vortheil, dass nichts von der Poesie verloren geht und manch überraschende Wendung der Composition abgewonnen wird. Wenn wir noch zwei reizende, vom Herrn Hubab harmonisierte Volkslieder für gemifchten Chor hervorheben, die seinerzeit so sehr gefielen und deren gestrige Wiedergabe wirklich etwas wie frische Vergesluft spüren ließen und von denen eines über stürmisches Verlangen wiederholt werden musste, so wären wir mit den Chorwerken zu Ende, und es erübrigt uns nur, zu dem eingangs Erwähnten noch etwa« über die Leistungen des Chores und seines Dirigenten beizufügen. Es Würde auch einem berufsmäßigen Nergler wahrscheinlich recht schwer fallen, an den Vorträgen irgend etwas Erhebliches, abgesehen von kleinen Mängeln, auszusehen, und es erscheint als Hauptverdienst des Dirigenten Herrn Hubad, dass er sich bemüht, jedes einzelne Mitglied künstlerisch durchzubilden, so dass eS dem Chore möglich wird, die Absichten des Componiften klar zu machen. Besonders angenehm berührt die weiche Ton-gebung und delicate Schattierung sowie die reine Intonation. Es können daher der Dirigent und die Ausübenden mit großer Genugthuung auf die Concerte der verflossenen Saifon und die gestrige Aufführung zurückblicken; sie hat die auf die Einstudierung neuer und schwieriger Werle ersichtlich verwendete Mühe und Arbeit reichlich gelohnt. In der Wiedergabe des Baryton-Solo« in der Chorscene von Vendl sowie durch den Vortrag einer Arie aus Dvoraks «Der Bauer ein Schelm», endlich einer Arie des Wolfram aus dem «Tanhäuser» von Wagner machte Herr Vela Stuhec aus Graz (ausgebildet in der Gesangsfchule Meyer-PremSli) einen ganz vortrefflichen Eindruck auf das Publicum. Die Stimme de« Sängers ist ein Tenorbaryton von schönem Wohlklange und von einer Tonqualität, die sich dem dramatischen wie lyrischen Ausdrucke gleich gut fügt und von guter Naturanlage zeugt. Hinsichtlich be« Vortrage« wird der Sänger noch manche« lernen, aber mit der spmpathischen Färbung seine« Organes nnb seiner musikalischen Intelligenz darf er schon jetzt darauf rechnen, ein kunstverständiges Auditorium zu befriedigen. Herr Stuhec erhielt reichen und herzlichen Veisall. Besonder« gut disponiert, trug Herr Razinger da« Tenorsolo im Eingangschore von Vendl mit trefflicher Phrasierung und jener musikalischen Sicherheit vor. G l t e r n l' o S. Roman lion F. Klinck. (8, Fortsetzung.) ob Unbefriedigt kehrte er in sein Haus zurück, aber Cs dem gclkbten Mädchen einen Vorwurf zumachen. Ä^?Ule sich, dafs er es wohl nicht verstand m "ny s Seele zu lefen, die ohne Zweifel rein und klar ar°L "" ihre Augen, die vom ersten Blick emeu so »n Andruck auf ihn gemacht. Warum follte kühle N?>""g sie bewegen,' seine Hand anzunehmen c> Ws " «ich war? Warum sollte er nicht um semer «H ^'llen das Herz eines schönen Mädchens stch Evi-^"d Vohwinlel warf einen Blick in den ?lu?', '"dem die Frage sich ihm aufdrängte. Seme ein?" bwegneten einem vortheilhasten Vilde. Er war kei, ^' stattliche Elfchmmng. Sein Gesicht, obgleich schatt'"U^ütmliches, hatte einen bemerkenswert recht' N?"? Ausdruck, welchen die ehrlichen, blauen Augen dH/"Men. In der That, diese Persönlichkeit be< Nen„ M ""er glänzenden Staffage, um zu bestechen, hllnk^ ^ trotzdem w besonders hohem Grade vor-ruhi«" ^ l° brauchte sie ihn nicht soweit zu beun-"H> 's>ls er in ihr gar eme Gefahr erblicken He w^^'^'g die traurigen Umstände hatlen Auuy "M" seine Werbung so kühl aufnehmen lassen. Wie m ! die Werbung wirklich fo kühl aufgenommen, 6tvei^"d Vohwinlel glaubte? Er würde ohne "och ^ ""del er Meiuunq geworden seiu, wenn er nur "achde?" ?"ck w das Zimmer hätte werfen könne,., ^°en, erAnny verlasse," Lange, nachdem er gegangen ' stand sie noch still und regungslos au derselbm Stelle, nicht mehr ein Bild des Schmerzes und der Trauer wie am Morgen, fondern mit dem Ausdruck eines aroßen Glückes in ihren feinen Gesichtszügen. War es möglich, dafs ste so schnell ein Ziel erreicht hatte, das ihr feit emem Jahre als ein hohes und schönes vor Augen geschwebt? Der Commerzien-ratb Gerhard Vohwinkel, der reiche, angesehene Fabrikant, das Ideal aller Mütter heiratsfähiger Töchter, hatte uni ihre Hand angehalten und — sie war nun seine Braut. In möglichst kurzer Zeit sollte sie als Herrin in das große, mit gediegenem Luxus eingerichtete Haus «eben uud dort alles habeil, wonach ihr Herz so lange im verborgenen geseufzt. Mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen schaute Anny um sich, Der Raum, in welchem sie sich befand, entbehrte keineswegs Dinge, wie man sie in einem elegant eingerichteten Zimmer einer vornehmen Dame finden mag, aber an jedes Stück in demselben knüpfte stch ein Stück Herzeleid, eine schmerzvolle Erinnerung, die sie bannen musste, Die Hauswirtin kam, stcy wohlwollend nach Fräulein Heimenthals Wünschen zu erkundigen. Sie hatte vielleicht gedacht, Am,y m Thränen zu finden, und war erstaunt und erfreut zugleich, die junge Dame vollständig gefasst zu erblicken. Das war vernünftig. Die Verstorbene hatte m der etzten Zeit sehr gelitten. Der Tod war ihr eine Erlösung gewesen, und als solche mochte auch ^ Tocht r den Verlust betrachten. Sie war überzeugt, das Fräulein würde schon ,durch'-lommen. Anny hatte nmner einen sehr resoluten Eindruck auf sie gemacht. Die Zeit des Brautstandes verbrachte Anny im Hause einer Tante ihres Verlobten. Sie wurde von oeyelven nut offenen Armen empfangen. Gerhards begeisterte Schilderung von den Vorzügen seiner schönen Braut hatte Tante Christels Bedenken" die mehr aeg n die Tochter emer Frau, deren Ruf man eines Taaes schwer angegriffen, gerichtet waren, als aeaen ein liel, liches Mädchen bald befeitigt; vollend« abe gelang es Anny selbst, d« alte Dame sich zur begeisterte Anhangerm zu gewinnen. " ' Im September desselben Jahres folate Annv Helmenthal ihrem Verlobten an den Traualtar S^ war eine schöne Braut, aus deren Augen hohe Ne fnedigung strahlte, eine Vraut, die fest entsHlMpn war, das Gelübde zu erfüllen, welches si^ä^ Tage an heU'ger Stätte ablegte. Sie wollte hre Pflicht thun und chren Platz im Leben ausfüllen, zum Segen aller derjemgen, die mit ihr in Berühruna kommen wurden. ^««^«»8 Und doch! Ms Anny an der Seite ihres Gatten die Kirche verließ, um sich in das Haus zu biaeben das fortan chr zum Aufenthalt dienen follte" und A Gatte an sie die Frage richtete: -Nist du glücklich > da konnte sie d.e Frage nicht unumwunden beantwotten Ihre Augen wanderten vielmehr unruhig über die Sch"' d'e am Emgang der Kirchthür stand um ke Toilette der Vraut zu bewundern 'A^"F^' Anny?. wiederholte er. «Welche Frage!, lautete ihre Entgegnung. «Beantworte sie mir, Anny,. bat er «Ich bm glücklicher, als ich es je zu wer^n O^«' m'V^3>l "«T"um. Welche "Mchs^ lFortsetzung solgt.) Lmbacher Zeitung Nr. 129 1112 8. Juni 1894^ die bei ihm bestens belannt ist, und trug dadurch wesent» lich zum Gelingen des erwähnten Chores bei. Dem Violinlehrer der «Glasbena Matica» Herrn Ieraj müssen wir vor allem ein Wort des Lobes sür seine verständnisvolle Klavierbegleitung der Chöre widmen. Als Solist auf seinem Instrumente bestärkte er das günstige Urtheil, das wir seinerzeit über seine reine Intonation, insbesondere in den hohen Lagen, seine außerordentliche, wenn auch noch nicht ganz ab« gellärte Leichtigkeit der Technil und die gemüthsinnige Empfindung, die in der Paraphrase von Wilhelmi über das Preislied aus den Meistersingern und einer arrangierten Nocturne von Chopin zur Geltung lamen. In Vazzini's 8«i!6i'2o la,nta,8ticiu« konnte Herr Ieraj seiner Freude an dem rein Technischen nach Herzenslust die Zügel schießen lassen. Reicher Applaus lohnte seine Bemühungen. In der Begleitung eines aus dem Programme nicht genannten Herrn fand der junge Künstler wirksame Stütze. Der Besuch wurde durch das abends eingetretene Regenwetter sehr beeinträchtigt, und es gab in den Sitzreihen manche Lücken. Das war bedauerlich, denn das Concert hatte einen zahlreichen Besuch vollauf verdient. ,1. — (Inspectionsreise des Herrn Land es« Präsidenten.) Wie wir bereits berichtet, unternahm Herr Landespräfident Baron He in in Begleitung des Regierungssecretärs R. v. Lasch an eine Inspectionsreise, die sich gestern bis Nassenfuß erstreckte. Auf der Fahrt von Treffen nach Nassenfuß besichtigte der Herr Landes-Präsident das Überschwemmungsgebiet der Neuring. In Nassenfuß erschienen zur Aufwartung der hochw. Pfarrer, die Gemeindevertretung, die Beamten des Bezirksgerichtes und Steueramtes, der Notar und die Feuerwehr. Der Herr Landespräsident unterzog die vierclasfige Volksschule einer eingehenden Inspection, wohnte dem Unterrichte in allen Classen bei und besichtigte das Feuerlöschrequisiten« depot. Nachmittags erfolgte die Weiterfahrt nach Gurlfeld. — (Stempel.) Das k. l. Finanzministerium hat über eine diesbezügliche Anfrage entschieden, dass die von den Apothekern den Eingaben an die l. l. politischen Behörden behufs Liquidierung der Rechnungen über an arme Kranke auf Kosten der Staats- oder Landesverwaltung gelieferten Arzneien anzufchließenden Recepte ge-bürenfrei zu behandeln sind. — s>. — (Der l. k. Gendarmeriepoften Podkraj) im politischen Bezirke Ndelsberg wird nach dem in demselben Bezirke gelegenen Orte Zoll verlegt werden. —o. — (Todesfall) Gestern abend« nach 6 Uhr verschied hier, versehen mit den heil. Sterbesacramenten, der Bruder Seiner Excellenz unseres hochwürdigsten Herrn Fürstbischofs, Anton Missia, pens. Pfarrer, f. b. geistlicher Rath und Iubelpriester der Seckauer Diöcese, im 77. Lebensjahre. Per Dahingeschiedene las um 8 Uhr früh in der St. Peters - Pfarrkirche noch die heil. Messe; bald nachher wurde er jedoch von einem Unwohlsein be» fallen, welches den Tod herbeiführte. Seine Excellenz der hochw. Herr Fürstbischof, welcher auf einer canonischen Visitations« und Firmungsreise in Untertrain begriffen ist, wurde telegraphisch hievon in Kenntnis geseht. — (Wetter. — Schwerer Unfall.) Gestern abends bcwöllte sich nach einem heftigen Sturme der Himmel mit blau-schwarzen Wollenmassen, und ein heftiger Regen gieng nieder. Die Befürchtungen Zahlreicher, welche nach den Schreckensnachrichten aus Wien auch hier eine Hagelschlag-ssatastrophe voraussagten, giengen glilck-lichetweise nicht in Erfüllung. Leider ist ein schwerer Unfall infolge des gestrigen Sturmes zu beklagen. Es wurde nämlich abends gegen? Uhr die Finanzdirections-Secretärs-Gattin Frau Karolina Dobida vom Sturmwinde in der Lattermanns-Allee ereilt und durch einen Baumast, welcher auf sie siel, am Kopfe schwer verletzt. Durch herbeigeeilte Sicherheitswachmänner wurde diefelbe nach ihrer Wohnung ins Coliseum gebracht. — (Unwetter in Wien.) Gestern um 7 Uhr früh gieng über Wien und Umgebung ein zwölf Minuten währender Hagelschlag mit darauf folgendem wollenbruch» artigen Regen nieder, der immensen Schaden an Fenstern, Wohnungseinrichtungen, Culturen anrichtete und zahlreiche Personen sowie Thiere verletzte und tödtete. Das Wasser drang in die Keller- und Parterrewohnungen, das Eis stand stellenweise fußhoch, die Schlossen hatten Tauben« «große. Der Verlehr war eine zeitlang unterbrochen. — Dle gestrigen Wiener Abendblätter bringen eingehende Berichte, nach denen sich die Folgen des Unwetters noch v,el schwerer herausstellen und nicht nur zahlreiche Ver-letzungen, sondern auch Töbtungen zu beklagen sind. Erschütternd liest sich der Bericht über die schrecklichen Scenen, welche sich auf der Simmeringer Haide abspielten wo eme Abtheilung des 14. Eorps-Artillerie-Regiments übte. Er wurden infolge der Katastrophe dort zehn Soldaten verwundet, darunter zwei schwer- überdies wurden mehrere Osficiere und Soldaten leicht verletzt — (Diebsbande.) In der Nacht vom 30. auf den 31. v. M. wurden dem Besitzer Andrea« Stefankic in Rajc, GerichtSbezirl Landstraß, durch Einbrechen des Fensters aus der versperrten Kammer Kleidungsstücke und sonstige Effecten im Werte von 93 fl. 30 kr. entwendet; ferner wurden in derselben Nacht weitere zwei Einbruchs diebstähle bei den Besitzern Josef Vol und Iofef Petric in Großdolina verübt, wodurch Nol einen Schaden von 62 fl. 15 kr., Petric aber einen solchen von 68 fl. 70 lr. erlitt. Diese Diebstähle dürste eine allem Anscheine nach aus Kroatien eingebrochene Diebsbande verübt haben. -o. — (Ein Los tag), und zwar einer der «kritischesten» — nicht nach Falb, sondern nach der «Bauernregel» — ist heute, 8. d. M., nämlich St. Medarb. «Regnet's am Medardustag, so regnet es noch 40 Tag'», und «Wie's wittert am Mebardustag, so bleibt sechs Wochen lang darnach», sagen unsere Bauern, und «kt. N«äurä o.^ un ^r^nä pl«u,^i ci» (St. Medard ist ein großer Regenwart) sagen die Fcanzosen. Hoffen wir, dass sich die Bauernregel diesmal nicht bewährt. — (Aus Vischoflack) geht uns die Mittheilung zu, dass inbetreff der dortorts projectierten Einführung der eleltrifchen Stadtbcleuchtung die commifsionelle Local-erhebung am 20. d. stattfinden werde. Aus dem Kchnmrgerichtssaale. Laibach, 6. Juni 1694. (Raub.) Bei der ersten, unter dem Vorsitze des Landesgerichtspräsidenten Kocevar durchgeführten heutigen Hauptverhandlung hatte sich der 19jährige Taglöhner Anton Krnc aus Susa bei Zelimlje wegen Verbrechens des Raubes, begangen am 15. März b. I. abends unweit des Dorfes Unter-Schleinitz an Josef Ljubic aus Schleinitz, und wegen Uebertretung des Diebstahls, begang?n eines Tages vor Weihnachten 1893 zum Nachtheile des Marcus Gali in Laibach, zu verantworten. Der in seinem ganzen Austreten und Verantworten fehr kühne, bezüglich seines Vorlebens äußerst schlecht beleumundete Angeklagte leugnete entschieden beide ihm von der Anklage zur Last gelegten Handlungen und kam immer mit der stereotypen Bemerkung, dass alles, was gegen ihn vorgebracht wurde, erlogen sei, erlogen zu dem Zwecke, um ihn «hineinzubringen». Durch eine Reihe von Zeugen — im ganzen wurden 23 Zeugen vorgeladen — wurden aber solche gravierende Umstände und Thatsachen bestätigt, welche in ihrem Zusammenhange leinen Zweifel mehr zuließen, dass Anton Krnc der Thäter sei. Bei der vom öffentlichen Ankläger Staatsanwalt-Substitut Dr. Kavcik in feinem mündlichen Vortrage erfolgten Begründung der Anklage und ziemlich complicierten Beweisführung fpielte eine vom Thäter getragene Peluche-Mühe eine wichtige Rolle, und die vom Vertheidiger Notar I. Plantan geführte eifrige Vertheidigung des Angeklagten blieb erfolglos, denn die Geschwornen (Obmann Josef Lenarcic) haben die ihnen gestellten Fragen einhellig bejaht. Anton Krnc wurde vom Schwurgerichtshofe zu sieben Jahren schweren Kerlers, verschärst mit einem Fasttage monatlich, dann mit einsamer Absperrung in dunkler Zelle und hartem Lager am 15. März eines jeden Strafjahres, verurtheilt. (Münzverfälschung.) Die zweite gegen Franz «vtefe, Schuster in Waisach, Gerichtsbezirl Krainburg, auf heute angeordnete Hauptverhandlung begann erst um 9 Uhr abends und endete um Mitternacht mit der Freisprechung de» Angeklagten. Franz <2tefe, der wegen Verbrechens der Münzverfälschung schon einmal abgestrast wurde, hatte nach Behauptung der Anklage im Laufe deS Jahres 189^i Werkzeuge zur falfchen Münzung von 20-Heller-Falsificaten verfertigt und sodann aus Zinn und Blei solche Falsificate in von echter Münze abgedruckte Formen gegossen und am 11. Februar 1894 im Gewölbe des Johann Sirc in Krainburg eilf Stück verausgabt. Der Angellagte gestand seine Absicht, sich eine Guss-form zur Münzung von 20-Heller-Falsificattn zu verfertigen; er gestand auch, dass er zu dem Zwecke sich einen Zinnteller laufte und in einen Wald bei Waisach begab, daselbst den Zinnteller in Stücke schnitt und in einem irdenen Gefäße fchmolz, fodann in die gefchmolzene, auf ein Brett gegossene Masse, so lange sie noch weich war, ein echtes 20>Hellerstück legte und darauf schlug und so den Abdruck dieser Münze erzeugte; doch habe er dann aus Reue diese Form vernichtet und überhaupt lein Falsificat gemacht noch ausgegeben. Da der Zeuge I. Gorjup, welcher im Sirc'schen Gewölbe die fraglichen eilf Falsificate eincassiert hatte, din Angeklagten nicht mit Bestimmtheit als denjenigen agnoscieren lonnte, der am II. Februar 1894 morgens zu ihm lam und ihm die eilf Stück Falsificate gab, wurde der von Dr. Suyer vertheidigte Franz Stefe von den Gefchwornen für nicht schuldig erklärt und vom Gerichtshöfe sofort von der Anklage freigesprochen. Neueste Nachrichten. Gelegranttne. Budapest, 7. Juni. (Orig.-Tel.) Se. Majestät der Kaiser empfieng um 3 Uhr nachmittags den Präsidenten des Abgeordnetenhauses. Baron Banffy, in Audienz. "Acher sich sodaun zu Dr. Wekerle begab und dem« selben den Auftrag überbrachte, Se. Majestät der Kaifer erwarte morgen vormittags die Vorträge Dr. Wekerle's bezüglich der Cabinetsbildung. Dr. Wekerle begab hch hierauf in Begleituug Baron Banffy's zu den Mimsteln Fejervary und Hieronymi, um mit denfelben länger i" conferieren, worauf er auch mit anderen politlW Persönlichkeiten verhandelte. Dr. Wekerle beendete die Unterhandlungen zur Bildung des ueum Cabinets lM unterbreitet morgen Sr. Majestät dem Kaiser Vle Ministerliste zur endgiltigen Entscheidung. ... Lemberg, 7. Juni. (Orig.-Tel.) Se. k.und t-Ml Erzherzog Karl Ludwig besuchte gestern durch mehrere Stunden die Landesausstellung und sprach wiederhol seine vollste Befriedigung aus. Abends wohnte der Hen Erzherzog einer Soirie beim Ausstellungs-Präsidentt" Fürsten Sapieha bei, welche einen glänzenden Verlaus nahm. Heute wird der Herr Erzherzog die Detail' besichtigung der Ausstellung fortfetzen. Se. l. unv^ Hoheit stellte im September einen abermaligen VeW der Ausstellung in Begleitung seiner Gemahlin, ^' Erzherzogin Maria Theresia, in Aussicht. .. Bukarest, 7. Juni. (Orig.-Tel.) Der König ist ««' tags hier eingetroffen und war von den Ministern, ve Generalität und einer zahlreichen Volksmenge in iwe^ aus herzlicher Weise empfangen worden. Die Studenten' schaft begrüßte den König in Pitesti enthusiastisch Frankfurt a. M., 7. Juni. (Orig.-Tel.) Der M'g vou Dänemark ist hier eingetroffen und begibt !'^ am Samstag nach Gmunden. , ,„ Rom, 7. Juni. (Orig.-Tel.) Crispi und die übrig^ Minister begaben sich in den Quirinal zum Könige, ff° an jedem Donnerstage. Ueber die Lösung der Krise , officiell nichts bekannt. Aiterarisches. Die seit April dieses Jahres von John Henry Schwerin, ^""' heransgegebene «Kindergarderobe». illustrierte ^,^< schrift mit Zuschneidebogen zur Selbstanfertigung der i"!'^ bcllcidung. und Zeitschrift zur handarbeitlichen Beschäftigung ^ Unterhandlung der «Kleinen», ist in Oesterreich« Ungarn ^ Deutschland von der gesammten Damenwelt geradez» ^ ^m husiasmns anfgcnommen worden. Das Blatt, welches trotz ^^ Amonatlichrn Bestehens —ein einzig dastehender Erfolg ^, ^ 40.lXX) Abonnenten erzielte, ist ein wahrer Schah für jede ^m und Kindcrfrcnndin. Abonncmentes pro II. 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Eourse an der Wiener Börse vom 7. Inni 1894. «««k« 0^«. «0«««°«« sl"°t».AnI,h,n. Velb War, ^Nh,<.I!chsN.N,.<>,N°t«N N 7"''^°vember . . . 98 35 98 5l A kn l>erz,sscbn!llr'«Iu8„l! 88 3». 98 5.0 ^'»>tl ^. Iänner-Iull 98 l ö 98 8.. «K<«.'^ " NprWOclober 98 80 98 40 1^ ^7» E>°°s«lo!e , 250 fi. ic? - 147'NN iH! ^" " »°n,e l.00 l, »4» '.5 14? 7^ >»«jl, ^' ,< Fünftel,<»„ fl, lb8 iö 159 .- ^" ylaalllole . - WON. 197- 19b — ^ ^' «oldrcnte, sleueifrei 1LN?3i»a95 >», V3""«nte. steuerfrei -- -" ^u^ '^"^ ln lsronenwübr. «°/»^^lürzu0»ro,,lnN°m 87 8?. 98,5 ° ° °w. dto. per Ultimo 87 95 5l>-15 z!,!,,^^) fur ,Ul> fi, ^n>. l» 50 8? 50 ,00« ,^"L"Vc>bn ln S!lb, "HHN'lWfi.No».------------ "°,H^"!st. ° w.^ Ttücl »5«'.. «»-,. '^,""" »W fl. «. W. «»»zN't^'Wst.e.W,!;»/, «,7 ?z 8>ig - "ltl'Uudw..N.»«!fl.««. »15 50 «g — l Vtlb! Won «o« «t««tt »nr Z«hln«, ! äbni»»«»n,e Wsb. »Prlo».» l 0dll«atlo»t«, ! Cll'abelhbllhn «00 u. »000 M, l lür »0N M. <«/,, . . Nb'49/20'l5> l «tüsabelhbahn, «00 u, »MO Vl. »<»N Vl. 4«/<,...... lLü bN I«« — ssranz Iulcph U, Vm. l»»t 4"/<, «8 70 «9 7« Vallzüche l^arl - Ludwlg - Äahn l tm. l!«Ul »ao fi. E, 4°/o . 8s bl> 87 b0 Vorarlbei<,er!i«llhl!,«n!!ss. «884, 4°/„ (dlv.St.) E.,s. loNsi.N. 87-U0 SU 30 Uu«, Golbrente 4°/„ per «lasse. l20 Na l»o ««' l d!o, dto. Kto. per Ultimo . . l«0 l>» i»^ <«0 l bt«. Rente Kronenwühr., 4»/,, l sleurrlte! für A»0 lllonen Nom. 8!><)b 85^5 l 4 dto. öl« dto. per Ultimo. S5 - 9b LN dt°.<2t.«.«l.V°Ibl!»0fl.,4>/,°/° l»7— ll8 l dto. otx. Oilb. lNU fi,, 4>/,°/p lL» l» to» 70 dto. E»aatl°Ob!<«. (Ung, Obstb.) V. I, !87«, ^°/, ,.124 25 124^0 bto.«>/,°/°OH»nlr«8»l «bl.-Obl. llX) — 10« ?<» l dto. Pr«»..«nl. b lU«ft. o. W. l<« »5 149 .'b blo. bto. il «fi. b. W. 148 14». l Ihtih«eg..2«st 4°/, lO0 fi. . 148 85 142 7ö Psnnd»nll.-IbllgHtlsn«n ! (für 100 fl, »M.). 5°/° nieber«fl«nlch!sche . . . 109'7b 110 75 l 4°/^ trolltischt und U 107 60 I ,I.Vm, . — — — dto. „ 8°/„,II./„ol. 10l'— — — Prlorität»«Vbllgation»n (für 100 st.). sserdinllnb«-Nordbahn «m.188« 89'80 100 L« Oefterr. Nurdweftbahn . . .109-1'^> — Ewalllüihn....... »18 50 —'^ Vübbahn l» 8°/«..... 15» »b 154 25 5 5°'..... 1«8 — — Un,.»«llliz. «2hN . . . . 105 70 I0«'?s' 4°/» Uü'er^ainer Vahnen . . 9» 50 »9 - KiV»rs» Loft !.de^ Et^if'.. Vudllpeft'Nllstllca (Domdau) . I0'!5 10 k0 «reditli,!!» 100 fl. . , . . , !9K- 19^- Hlo^^i 4(1 fi. «Vl, . . . 5? - 58-- 4°//t>l>naU'NllMpsIch.100fi.clV, — — '48 - Ojen,: l!ole <4) fi..... — — 8»l0 PalMLl"c 4? st. »3>i, . , . 58 - 59 — Rochen ssr>'ü», üst, W,s.v., 1<> st 18'?5 1« ?b Rolhcn Krruz, un,,, Ve!. d., 5 st. 1» «5 12 75 NudoU-h-U.-'sl 10 st..... »2 »5 2»'i,5 L»lm°Lose 4ü fi. I«i, . . . 7« — 74 — Lt.^HcnollUoie 40 - 54 - Winbischyläß Lose 80 st. /„ 409 — 470 - lrdt.°«lnfi.f. Hllnd, u. V. 1S0fl. — - . . — bto. dt«. per Ultimo E«ptbr. 3KI NO 352 3D ssrebltbanl, «lly. ung., »00 fi.. <3l ?5 4»5»-5O Deposttcnblliil, «llg,, «00 fi. . ll«o-— »3i! — «scompte-Ves., Ndröst., 500 fi. 7^,4 — 73« — Viro'U. ssasstnv., Wiener, »ONfi. L5?-50 »NI Ü0 H>,pothelnib..öft.,L00fl.25°/<>». 8S'5<> 87 50 Limderbllnl, öft,, »00 fi.. . . »4« « »4? »u Oeslerr,-Ungar. V»nl S00 fi. . ßß4 »<»? Unlonbanl 2«) fi...... «>k .. »I» 50 «erlehrlbnnl, «ll«.. l« ss. . l?« .. 174 — Kltl«n »0» Zl«»«port« (per Stück). «llbrecht°Vllhn 2W fl. Oilblr , 8« 50 U7-50 «lusft««T«Pl. Vlsenb. »00 ß. . . ,«5l» 1ß»8 Vöh«. ?iordbnhn 150 fi. . . »58 — 859 — „ WtstbllyN »00 st, . . 404 — 40« - S»fch»lehr»dn «!. bO0 P. .°Z.)>00fl.V. — — — — Dul'VodülbllcherE.'V.zoofi.V. 5K— l« 5!> YerdwanblNorbb. lllovfl. ««. ziuv 8110 U?mo.' 3 — l»5 — bto. (Ut, ll) »00 fi. V. . . »si — ni »b Vrag«Duler!Nst,ib. lüN fl. Lilb, «2 l.0 «» — Vlebenbürger Eisenbahn, erste. —— - — Vtalltlrlleulmhn 200 st, E. . .841 — 34! 75 LNbdahn 200 fi. Silber . . . 10» — IW'^0 sübnorbb. »erb.°U. »00 fi. «Vl. <,<>, — ,o»>— llHMN'ah'sti.Mr.,!?«^«.«. «o — »01 - «M.l8S?,>00fl.--------------- »»lo »«r Tra«way«V«s., neue Wr.Vrio» rltüt»-«ctien »00 fi. . . . s» ?5 »7 <5 Ung.'galz.Eilenb, »00 fi, Stlbn »04 «» »s« 40 Ung.Wsst».(Uall°-<»rllö»(>0fi.S. «» 50 «» — Wien« U«»l°»hnn,.Act..»«1. 7« — 74 — (p« Stück). »angel,., »llg. c fi »,1 5^ l«i — „Elbe«nhl", V»^«? u, » .». 4» - 45 50 Lttfl»«« »««»«»< «00 si. . . ,»0 50 l«l 50 G»l»»«I»rj Steinlohln, »0 » ?»0 — ?>»4 — „Vchll>«l«ahl", Papieif., »00 fi. »04 — »08 50 ,,Gt«,,l«r»,". Papierf. n. V.««. 149 00 150 40 lrifllllel »vhlen» .«el. 70 fi 15» — lSI — «»ff«ll»«,0«stw«Mn,,l00fi. «8 —»S» -«»«on'stihlluft , «ll», w Pest, «0 »......... 440-445 — «l. V«u»t!e1!ch<^l »00 ß. . . 189 - 18l»ß0 «i»w«r»«^l 8 27» «, »0 l^2Ndon........ l»5