LmtmchelWMtlmg. «^M, -«^l> Pianumeiationsprei«: Im Comhtolr ganzj. N> H* > ^^ »l. 11, hnlbj. si. 5.5.0. Mr die Zustellunss ins Hans ^^^^ ^.^«^. h.ilhj.5»lr. MtdcrPoslnmizi.fi.,5, halbj.fi.7.50. Samstag, l8. August Inseitl on«geb. l fi.; fönst Pr.Zeile lm. l! lr., «m. 8lr., > ^VH>H 3M. l<»fi-. ,,.s. w. Inscrlionsstcmpcl jedcsm. «. ^^^^^^^« 3«l Allerhöchsten Grlmrtsfeier Tciner laiscilicht» töniglichcn Apostolischen Majestät Fraiy Joseph I. Achtzehn Jahre! Laut erdröhnen heute, Donnerstimmen gleich, Der Kanonen dumpfe Salven rings im ganzen Kaiserreich, Uns verkündend eine Feier, jedem treuen Herzen werth, Das sich fromm an solchen, Feste im Gedet gen Himmel tehrt. Und wie sonst begrüßen freudig Ocst'rcichs Völker dicscu Tag, Der von ihrer ^ieb' und Treue laut ein Zeugniß geben mag; 3tur mischt in die reine Frcnde diesmal trüber Ernst sich ein -^ Kaum erlosch ja an den Grenzen blnt'gcn Krieges Flammenschcin. Ja, es hängen über Oest'rcich dunkle Wolken wctterschwcr, Heimgesucht mit herber Prüfung hat gemahnend uns der Herr, Doch geläutert aus derselben werden bald hervor wir geh'n Und mit ueucr Kraft uud Stärke Deinen Kaiscrthron umsteh'n. Sei d'rum immerhin dem Jubel heute Wchmuth beigemischt, Aufrecht steht der alte Wahrspruch: „Ocst'rcichs Sonne nic erlis cht!" Aus des Allgenblickes Drangsal, wie ein Phönix licht und klar, Wird es mit vereinten Kräften glänzend auferstehen, fürwahr! Und so steigen zu Millionen, heißer noch, wie je zuvor, Herr! die besten Segenswünsche für Dein ferner Glück empor, Denn die allcrtreu'stcn Völker, hoher Kaiser, hast Du noch, Laut ertönt aus Aller Munde heut' der Ruf: Franz Iojeph hoch! Leopold Koroesch. Nichtamtlicher Theil. Der hochwohlgebornc Herr Anton Freiherr u. Eo« belli, Landeshauptmann im Hcrzogthume Krain, hat Wir auS Anlaß des Allerhöchsten Geburtsfestes Seiner ^ l- apostol. Majestät unseres Kaisers und Herrn dcn ^ctraa. von Einhundert G ulden östcrr. Währung zur Aerlhei'lnng nntcr wahrhast Bedürftige dcr Stadt- cvMnnme übergeben. Ich bringe diesen wohlthätigen nnd loyalen Act wit dem Ausdrucke dcS verbindlichsten Dankes zur öffentlichen Kenntniß. Laibach, 17. August 18N6. Dr. E. H. Costa, Bürgermeister. Laibach, 18. August. Die Leitartikel der politischen Journale drehen sich l?st ausschließlich um die Gcbietsvcrändcrnng, mit deren Forderung Frankreich nun so urplötzlich aufgetreten ist. Aw nicht anders zu erwarten, jubelt die französische fresse in dieser Frage dcr Regierung einstimmig Beifall iu, während in Berlin darüber, wo nicht Bestürzung, so doch Aufregung zu herrschen scheint. Nicht minder l>t die Uebcrraschung hierüber in London, obwohl Jeder-wann voraussehen tonnte, daß es so kommen müsse, daß °cr ssaiscr der Franzosen früher oder später seine Rcch-ung überreichen werde. Was aber speciell die Stim-«2 ^ Berliner CadinetS, an welches die Frage zu-N^aesiM erscheint, anbelangt, indem der französische dca cr deutsche Inristcntag. In dcr Zeitschrift für die österreichische Advocatur wird die Frage angeregt, ob die österreichischen Inristen dem deutschen Iur istcnt agc als Mitglieder eiuvcrlcibt bleiben sollen? Das Fachblatt beantwortet die Frage also: Weder der Schmerz der Erinnerung au vcrftos« scnc glückliche Tage, noch der Zorn wegen Ncchtöbruch und Vcrgcwaltiaung soll diese Frage entscheiden, son« dcrn dcr politische Verstand. Und dieser rnft uns deutsch-österreichischen Juristen zu: Verbleibt dem Iu-ristcutag nnd fördert seine Aufgabe .... Die Gleichheit dcr Handels« und Wcchsclgesctzge. bnna,, die Vollstreckbarteit der m Oesterreich und den deutschen Ländern gefällten UrllMe und dergleichen läßt sich durchführen, auch wenn Oesterreich uud Deutsch, land politisch getrennt sind. H^c den Verkehr sehr fördernde RcchtSeinhcit wird nur dann durchgeführt wer-dcn tonnen, wenn dcr geistige Rapport zwischen dcn beiderseitigen Juristen nicht anshort und durch diese in dcn entscheidenden legislatorischen Körperschaften die Forderungen beider Seilen gmcnd^ gemacht werden. Die politische Ausscheidung M unsere Rcchtsanschau« ungcn — speciell im Privat- nnd Strafrecht, dessen Fortbildung sich vorzüglich der deutsche Iuristcntag wid. met — nicht geändert; die Ncsormcn, welche dieser mit uns angestrebt hat, sind :wch lmmcr unsere Wünsche, warum also die halbvollcndctc Arbeit verlassen? Schwä. chcn wir ja nicht das ^auo, welches unS geistig an Deutschland bindet, sonst werden wir, waS sonst nicht gc < che h cn kann, die Schmerzenskinder Deutschlands. Wir müssen zeigen, daß wir beim Wiener Iuristentagc uns nicht blos vorübergehend für die deutsche Rcchtseinheit be« geistert haben, sondern wir für alle und jede Zeit dieselbe fördern wollen — sie findet sich freilich nicht immer in gedruckten Gesetzen, aber immer in den gleichen Ncchtöanschaunnacn, wic sie dem deutschen Volksgeiste und dcr deutschen Wissenschaft eigen sind. Wir sind nnd bleiben au ch alS Oe sterreicher d cutsche I u r i stc n. Die Operationen >er italienischen /reischaaren in Tirol. (Nach dem „Journal des Dcliats.") Den Freiwilligen war die Aufgabe zn Theil ge« worden, in Tirol einzudringen. Aber die natürlichen Vcrthcioigungswcrke dieser Gegenden und der Widerstand deö Feindes machten bald auf die Nothwendigkeit aufmerksam, diesen unerfahrenen Trnppcn zwei Batail« lone Bcrsaglicri beizugebcn; man sendete ihneu nach dcr Niederlage Garibaldi's bei Monte Suelo sogar ein drittes, und znlctzt war man genöthigt, seine Zufincht zur Division Medici (sie gehört zu Cial-dini's Armcccorvs) zn nehmen, um in Tirol einen Er» folg zu erzielen. Dcr Plan Garibaldi's scheint gewesen zn sein, den Feind anf mehrere Grenzpnnkte Tirols hinzulockcn und ihn dadurch zn schwächen, daß er eine langc Linie dcckcn mußtc, indcm die Freiwilligen über das Stilfscrjoch, über dcn Tonalc und durch das T^al Chicsa durchbrechen sollten. Gegen Endc Juni (am 23.) warfen sich die Frcicorps von (5omo auf die drei Straßen, dic im Osten nach Tirol führen. Die erste im Norden dcS Comoscc's führt über Sonorio und Bor-mio nach dem Stilfscrjoch und von dort durch das Tra« foythal nach GlurnS im Etschthale. Es ist dies die große Vcltlincrstraßc oder das obcrc Addathal. Die zweite, weniger bedeutende, steigt das Ogliothal hinan im Norden dcS Isco-Scc'S, folgt dem Camomcathalc und länft am Tonalc-Ioch aus, jenseits dessen sie, und zwar durch das Sulzbcrgthal und dem Laufe der NoS folgend, ebenfalls im Etschbassin mündet; es ist dies die Straße von Bozcn nach Trient. Die dritte Straße endlich steigt das Ehicscthal hinan, nördlich vom Idro-Scc. Anf dcr Höhe von Tionc, am Eingänge des Rcndcna-Thalcs, bricht sie fchroff nach Westen ab und führt nbcr Ragoli, Doblino und Vezano nach Trient; alier zwischen Tionc und dem Idro - See, jenseits des Fleckens Storo, geht eine kleine Seitenstraße von ihr ab, wclchc über Ampola, Bccccca und durch das Ledrothal direct nach Riva, am obersten nördlichen Ende des Gardasec's führt. Diese Seitenstraße hat Ganbaldl eingeschlagen. So ist in wenigen Worten der Schauplatz der Operationen, welche in Tirol stattgefunden haben. 1200 geschildert. Auf dem ersten dieser Punkte im Vcltlin hat< ten die Oesterreich cr vor Beginn dcs Fe!dzngcs auf dem! Stilfscrjoch ciuc treffliche Stellung. Im Besitze uon Gormio, waren sie bis Lcftrcse vorgerückt; am 19teu Juli aber schlugen die Abthcilnngcu der mobilen Na-tionalgardc, welche fich mit dcn Freiwilligen des Obersten Gnicciardi vereinigt hallen, dcn Feind nach einem Kampfe zurück, welcher dcu ganzen Tag gewährt hattc. Sie nahmen Bormio wieder und bemächtigten fich so-gar der ersten Eantonicrc des S t i lfsc rj o ch s. Seit dicfcr Zeit vcruahnl man von jcucr Seite gar nichts mehr, nnr soll an» 23. Juli dort ein Kampf stattgefun-dcn haben, dessen Auögaug mau aber'noch nicht kennt. Auf dem zweiten Punkte, am Fuße dcöTonalc, bei Eingang dcs Eamouicathalcs, gelangten die Ocstcr-reichcr bis Bez;a, indem sie dcn Lauf dcS Edolo vcr> folgten. Sie wurden jedoch durch dcn cucrgischcu Widerstand eineS Bataillons Bcrsaglicri uud des Frciwil-ligcn-Regimeuls des Obersten Eandolini aufgehalten. Hier wie anch am Stilfscrjoch hielten die Ocstcrreicher ihre ursprünglichen Scllnngcn nnversehrt. Auf dem dritten Pnnltc, im Thalc Ehicsa, wo Garibaldi operirtc, war der 5lamps länger uud lebhafter uud von abwech» scludcm Kricgsglück begleitet. Zu Pontc di Eaffaro und in Lodrouc (23. und 24. Juni) hielten sich die Ocster-reichcr gut; bei Monte Sucllo (3. Juli) wnrdc der verwundete Garibaldi auf d'Anfo zurückgeworfen uud war genöthigt, das dritte Äcrsaglicri-Bataillon zu sich zu berufcu. Erst elf Tage später konnte er die Offensive wieder ergreifen. Während er das Fort Ampola belagerte, das die Slraöc vou Sloro vertheidigt, nahm Nicotera Stellung bei Eondino, ciucm kleinen Flecken auf der Hauptstraße vou Poutc di Eaffaro nach Tiouc, uul dcn Angriff gegen das Fort zu decken, das sich am 18. uach zwcitäggigcu Kampfe ergab. Nicotera griff bereits am 10. Eondiuo au und hielt sich dort, bis Garibaldi Ampola genommen und sich Tiaruos, Be» ceccaS uud Pievc di Lcdros bemächtigt hatte. Eiuc Rückkehr zur Offensive seitens dcr Ocstcrrcichcr compromit-tirte aber seine ersten Erfolge. Einerseits überschritt dcr Oberst Moutluisant mit «000 (?) Jägern dcu hohen Berg Pichea, nahm mit Stnrm Picvc di Ledro und Äc-cecca, machte 1000 Gcfangcuc und blieb Herr dcs Le-drolhalcs. Andererseits drang eine zweite österreichische Ablheilnng in dcn Indicaria-District uud verjagte dcn Feind, dcr ans Eondino zurückgeworfen wurde. Seit dicfcr Zcit machten dic Freiwilligen einen neuen Angriff in dcr Richtung von Lardaro und lie-» mächtigtcn sich Eim ego's. Im Ganzen gcuommcn gelang es dcu Frciwilligcu uur auf Eiucm Pnnttc, die Grenze zn überschreiten. Die Ocstcrrcichcr blieben im Besitze dcö Etilfscrjochcö und dcS Bcrgcs Toncilc. Was daS Chicscthal anbelangt, sc> wurdeu dic Freiwillige» auf dem südlichen Abhänge dcr Gebirgskette, welche das Saarthal von dem Ehicscthalc trennt, festgehalten. Dic Niederlage dcr Freiwilligen erklärt dic Jutcrvcution dcr Division Medici, dic nach dcm Einrücken dcr Italiener in Pcnczicu auf die Tiroler Grenze marschirte, indem sie dcn Lauf dcr Brcnta verfolgte. Am 22len Inli nahm sie nach einem ucnnslüudigcu Kampfe die Positioucn von Primolano. Dicscr Erfolg gestattete ihr, zu Piaucllo die Grenze Tirols ;n überschreiten und in das Suganathal, in dessen Mitte dic Stadt Borgo liegt, einzudringen. Die Oestcrrcichcr hatten diese Position stark (?) besetzt. Am 23. Inli erstürmte sie Mc« dici uud verfolgte dcn Feind bis Leuico. Dcr Widerstand der Ocstcrrcichcr zwang Medici dort zu cincm ucucn Kampfe, dcr ebenfalls glücklich für ihn auslicf und der ihu bis uach Pcrgiuc brachte, wo er fich am 29. Juli (9 Kilometer vou Tricnt) festsetzte. Aber ein letztes Treffen warf die Italiener uach Bigolo, zwei Stuudeu füdlich, zurück und bedrohte die Stellung dcr Division Mcdici im Augenblicke, wo der Waffenstillstand eintrat. Dic Die amtliche Florcutincr Zeitung vom 12. d. meldet: In Folge dcr gestern nnd vorgestern in Eormons zur Bestimmung dcr militärischen DcmarcatiouSlinie für die Daner dcs zwischen Oesterreich und Italien abgeschlossenen Waffenstillstandes stattgehabten Verhandlungen wurden folgende Puutlc festgesetzt: Als Dcmarcatiouölinic riugs um daS FcsluugS> vicrcck wurdc dic altc Grenze bis zum Po bezeichnet; sodann dcr Po bis zu cincm Kilometer in der Richtung nach Ballc d'Osliglia; fcrncr eine gerade Linie bis zur Etsch mit dcr Zone um Lcgnago; schließlich der Fluß Alpouc bis zur Tiroler Grenze. Die Zouc riugs um die Festungen wurdc auf"'^ Kilometer rcdncirt. In Friaul wird die Demarcation die allc Grenze vou dcr Scc bis zum Wildwasser Torrc mit Ansnahmc der Zone um Palmaunova sciu; sodann dcr Lauf dcs Torrc bis Tarccnlo; dic am Fuße dcr Hügel vcrlau< fcndc Linie bis zum Tagliamcnto zwifchen Geuiona uud Ofopo; dcr Lauf dcö Tagliamento bis Tolmczzo; dcr Gcbirgokamin dcr Berge Tianca, AvcniS, Erostis, Eo-gliano. Dcr Bclricd der Eifcnbahn in dcr Zone von Mal^ ghera ist gestattet, cbcuso dic Schifffahrt auf dcn Flüsfcn und Eanälcn, die in italienisches Gcbict ausmünden. Die nach Oesterreich internirtcn Venezianer dürfeu nach ihrer Hciuiat zuriicklchrcu. Dc7 dcrartig stipulirtc Waffenstillstand danert vicr Wochen und wird, falls kciue Kündigung erfolgt, als fortdauernd angesehen. Oesterreich. Wien, 10. Angusl. Die „Wr. Abdpst." schreibt: Ein in dcr „Eorrespoudcnz Havas" cnthaltcncs Tclc^ gramm ans Florenz, 13. August, briugt die Mitlhci' lnug aus Primolano, daß dic Oesterrcichcr nach Abzng dcr Truppen dcs Königs Victor Emauucl Rachcactc zu iibcn begonnen und insbesondere „dic Häuser dcr besten Patrioten geplündert" habcn sollen. Es ist uns Einsicht in cinc Meldung dcS Truppcncommando in Trieft gestattet worden, welche jcnc Mittheilung als vollständig unwahr und als cinc jener Tcndcnzlügcn, wic sie italienische Blätter seit Jahren bringen, bczcich-uct. Im ganzen Laufe des Fcldzngcö ist wcdcr bei dcu regulären, noch bei den Truppcu dcr Tiroler Landes- Vertheidigung auch nur ein Fall vorgekommen, der entfernt zn cincr folchcn Bcschnldigling Anlas; geben könnte. Ebensowenig ist ein Fall bekannt, daß von Seite dcr dortigen Bevölkerung cin Act dcr Nachc gc-übt worden wärc. Dcr Landsturm hat sich ohne jcdcu Anstand aufgelöst und cnlfcint. Gleich nach drm Einmärsche unserer Trnppcu wnrdcn dic politischen Behör» den ordnungsmäßig eingesetzt. Die vereinzelten Arrcli-rnngcn wcgcn Hochvcrraths und Nlajcslätebclcidigung haben im gesetzlichen Wcgc statlgcfliudcn. Dcr Empfang unscrcr Trnppcn vou Seite dcr Bevölkerung war überall, wie wir schon neulich hcrvorgchobcu haben, cin über-aus herzlicher. Nirgcuds ist die Ordnung auch uur im mindcstcu gestört worden. Ausland. AuS München wird ciucm Wicucr Blatte bc« richtet: „Die Rüstungen werden hier mit großem Eifer fortgesetzt. Am Hofe und in dcn ministeriellen Kreisen herrscht große Aufregung über dic Berichte, welche von Berlin aus hichcr gelangen. Graf Bismarck scheint gewillt, nntcr allcn süddeutschen Staate» unserm Baiern die schwcrstcu Bcdingnna.cn aufzuerlegen, wclchc nicht nur cinc bcdcntcndc Vcrkleincrnng uuscrcs Territoriums, sondern auch eine fast gänzliche Vcrnichtnng dcr Sou-vcräi'ctäts stechte (?) zum Ziclc habcn. Unter diesen Umständen sind die hiesigen forgesctztcn Rüstungen leicht begreiflich. Dcr König ist entschlossen, sich nicht den preußischen Bedingungen zn fügcn. In uutcrrichteten Krciscn verlautet anch mit Bestimmtheit, daß dcr König sich in dicscn Tagen an dcn russischen Hof gcwcu-dct habc (dic Kaiserin ist bekanntlich scinc Tantc), um dic Iutcrveution dcs Kaisers in Berlin auzusuchcu, gegen, nbcr dcu Bismarck'schcu Forderungen." Anch Frank« rcichs Vcrmittlnng soll angerufen worden fein. Wenn Baicrn fest bleibt, wird Prcnßcn wohl nachgeben. Ein ucucrlichcr Kampf gcgcn Baicru wäre über allc Maßen mnthwillig uud bötc dcn bcsten Anlaß zur Intcrucntion. Vimbur«. Auf eine Interpellation dcS Abgeordneten für Limbnrg, Ex.Ministcrs van der Marsen dc Sombreff, erwiederte dcr holländische Minister dcs Auswärtigen, Graf Znylen: Limburg sci bereits factisch aus dem deutschen Vnndc getreten; eS werdc ihm schwerlich noch fcrncr angehören können; dcr Austritt sci der Wunsch der Regierung uud dcr Äcoölkcruug. — Ueber dic Stellung Luxemburgs zu dcm iu dcr Geburt begriffenen dcutschen Bnndc ist im Haag noch nichts mit Sicherheit bclanut. — Was Limburg angeht — fchrcibt man dcr „Voss. Ztg." uon dort — fo könnte dlcs ohuc Schmcrzcu cms dcm bishcrigcu Pcrbandc entlassen werden gcgcn cinc vou dcn Niederlanden anderweitig befürwortete Rectification dcr Grenzen vou Prcu-ßisch-Gcldcru gcgcu die Maaß hin. (Limbnrg ist übrigens bereits faclisch aus dcm Bnndc getreten.) In Bezug auf Luxemburg dagcgcn darf von dcm gcgcuwä'rti-gcu Gouvcrucmcnt in Prcnßcn mit Sicherheit erwartet werden, daß es, cbeufo wic es Deutschlands Integrität gcgcu das mächtige Kaiserreich dcs Westens geschirmt hat, noch viel weniger irgend welchen Prätentionen in Bczng anf Ausscheiden odcr Sonderstellung dcö be« sagten Ländchens nachgeben wird. Bei dicscr Gelegen- Die Hchlacht bei Liffa. (Eixem PnvlUlirn'fc eiiuS iiilitfänipsrrö entiioininrii.) Lissa, 22. Juli. Es wird Dich iutcrcssircn, den Verlauf unfcrcr großen, folgcnwichtigcn Seeschlacht zn hören, in welcher gcgcn 60 Schiffe durch 4—5 Stunden cugagirt waren. Ich will Deiner Ncugicrdc gcru cut» gcgrnlommen uud Dir das Erlebte so gcuau als mög-llch schildern. Mittwoch Abends erhielt Gcgenadmiral Tcgelthofs ein Telegramm mit dcr Nachricht, daß die Iuscl Lissa, unser Malta dcö adrialischeu MccreS, schon sieben Stunden von 10 Panzer- und 2 Holzfrcgatten belagert und beschossen worden, und traf allsoglcich seine Maßregeln. Donnerstag früh liefen wir aus dcm Canal von Fasana, wo wir für alle Eventualitäten bereit geankert lagen, aus — in drei Divisionen getheilt, welche in Schlachtordnung drei Angriffswinkel bildeten. Die erste Division, vom Gegenadmiral Tegclthoff selbst befehligt, bestand aus dcn Panzcrsregaltcn „Ferdinand Max" (Admiralschiff) uud „Habsburg," jede mit 16 Kanonen, «00 Pfcrdckraft und 400 Manu, daun „Kaiser Max," „Prinz Engen," „Don Inan d'Anstria," jede mit 28 Kanonen, 05,0 Pserdekrast und 3-10 Mann; endlich „Drache," „Salamander," jc 20 Kanoncn, 550 Pfcrdekraft und 320 Mann, nedst den Repetitors Rad< dumpfer „Elisabeth" mit 0 Kanoncn, 350 Pferdclraft und 180 Mann, und „Stadium" (gemietheter Lloyd-dampfcr ohnc Geschütze). (Repetitors wcrdcn dic Dam^ pfer acnannt, wclchc bestimmt sind, dic Signale dcS Ober. commaudautcu einer Division zu wiederholen, damit sie von allen Schiffen gesehen werdcu.) Die zweite Division, befehligt vom Eomodore v Petz, bestand aus dcm Linienschiff „Kaiser" (Flag- gcuschiff dcs Eomodore), 92 Kanoncn, 800 Pferde' kraft und 893 Mann, dann dcn Fregatten erster Elassc „Novara," 51 Kanonen, 500 Pfcrdclraft und 534 Mann, „Schwarzeubcrg," 44 Kanoucu, 400 Pfcrdelrafl und 398 Mann, fcrncr dcn Fregatten dritter Elasse „Donau" und „Adria," je 31 Kanoncn, 350 Pfcrdekraft uud 398 Manu, dcr Eorucltc „Friedrich," 31 Kanoncu, 230 Pfcrdctraft uud 270 Manu, uud dcm Repetitor „Grcif" (Radyacht), 2 Kanonen, 320 Pferdctraft und 90 Mann. Die dritte Division untcr dcm Befehle dcs Fre« gattcncapitänS Ebcrlc bcstand aus dem Kanonenboote „Hnm" (Flaggcnfchiff dcö Eonunaudauten), dann aus dcn Kanonenbooten „Neta," „Streiter," „Seehund," „Wall," „Dallnat," „Bclcbich" zu je 4 Kanonen, 230 Pferdckraft nnd 139 Mann, ferncr den Schrauben. Schooucru „Kcrta" und „9larenta" zu jc 0 Kauonen, 90 Pferdelraft und 120 Mann, nebst dcn Repetitors „Audrcas Hofcr," 2 Kanonen, 180 Pferdekraft uud 130 Mann, und dcr Radyacht „Trieft," 2 Kanonen, 220 Pfcrdelraft uud 60 Mann. Die Gesammtflolte hatte demnach eine Stärke von 500 Kanonen, 10.790 Pferdekraft und 7789 Mann. Wir fuhren bei Südost, hoher See und dichter schwerer Luft, so daß dcr Rauch überall so dicht lag, daß man kein Land, wclchcö doch iu dcr Nähe war, sah. Die Atmosphäre war schwill und regnerisch, die See ging hoch — kurz, cö war, was die Seeleute cin garstiges Wetter ucuucu. Unsere Fregatte ging laugsam, da sic nicht im Dock gcreiuigt war und ciuc schwache Maschiuc hat, kam aber nach und nach schon ncbcn dcn Repetitor der dritten Division. Da wendeten wir im Eurs, konnten Hilfssegel führen und brachten dic Frc. gälte, die sehr gnt segclt, auf ihrcu Posteu. Um halb 10 Uhr wurdcu wir allarmirt — es wurde Klarschisf geblasen. Lissa war in Sicht. Der Wind trieb uuscnn Rauch, von mehr als 10.000 Pferdekraft erzeugt, welche ihre ganze Dampfkraft culwickelttn, vor uns hin, und die fchwcre dicke Luft über uns hiudcrtc daS hohe Aufsteigen dcs Dampfes nnd drückte ihu nieder. Bon Lissa aus lonutc man uur dcn Dampf sehen und hielt ihn, wic wir später in Lissa selbst erfuhren, für cinc schwere Gewitterwolke. Auch ward, wie iu der Folge constalirt wurdc, dic Ankunft unserer Flotte dcm Feinde nicht durch diesen Rauch, sondern durch einen "von Arindisi auS ab-gcschicktcu Dampfer verrathen. Es scheint daher, daß längs uuscrcr ganzen Küste eiuc geheime Corresponded zu Gunsten des Fcindcs orgauisirt war. Auf diese Weise erhielt Admiral Pcrsano noch zeitlich genug Kunde vorn Auslaufen unscrcs Gcfchwadcrs, um die schon im erneuerten Ausschiffen begriffenen Laudungstrnppcn zurück-rufen uud wieder eiuschiffm zu können, sonst hätten wic sie wahrscheinlich vou ihrer Flotte abgcschuitten und z» Gefangenen gemacht. Ein Theil derselben, der mit dc"' „Rc d'Italia" zu Grunde ging, wäre diesem grausame" Schicksale entgangen. — Als wir uns Lissa näherM', waren wir vollkommen gefechtbcrcit uud hörten aus plötzlich vorne schießen und bald wurdc daS Feuel ziemlich lebhaft. Dichte Rauchwolken hüllten unser Schi" ein, wir konnten uichtS sehen und hörteu nur dcn Donn^' dcr Geschütze. Endlich theilte sich der Ranch auf eiucn Auge"' blick, und wir sahen eine grau angestrichene riesige Pan^ frcgattc, über 360 Fuß laug — somit uugemcin groß"' als uusere, in großer Flaggeugala mit cincr uugchcuctt" Tricolorc vor uns. Dicscr Anblick wirkte electrisirc''" auf uns. Dcr Baltcric-Eommandaut hiclt cinc kl>^ energische Ansprache in illyrifchcm Idiom an um^ dalmatinische Mannschaft und ciu dreimaliges bcgc stcrtcö Hivio! erdröhnte in dcr Batterie. Einen ^^g blick fpätcr warcu wir engagirt. Wir eröffneten " Fcucr auf Befehl dcs Eommandantcn mit ciucm ^^ meisterfcucr auf 7 Kabcl, die bald 6 Kabcl und n^ weniger wurdeu. Nach einigen Schliffen stellte'' , da« Feuer ciu, das Schiff wcndctc und wir f^.''^ mit der Stencrbordscitc Granaten. Wir fuhrcu m^''^ Aufstellung senkrecht aus dic Insel zu, indeß der ü'l — 1261 hcit erinnern wir an den Umstand, der in Deutschland oft ignoriit wird, daß nämlich Holland mit Luxemburg absolut nichts zu schaffen hat, infofcrnc die Vcreinignng des Königreichs mit dem Großhcrzogthnm durchaus nur anf Personalunion basirt. Holland selbst ist bei der in Nede stehenden Affaire ganz uubcthciligt. Kliegschronik. Nach einer Korrespondenz der Gazzelta di Trento aus Pcrgine war die Rückkehr unserer Truppen daselbst von enthusiastischen Ovationon seitens der dortigen Bevölkerung begleitet. Kanm waren die letzten Truppen der Division Medici znm großen Schrecken der wenigen Verblendeten in der Nacht vum 10. auf den 11. d. auf dem Wege, anf dem sie gekommen, wieder abgerückt, so sttömten die Bauern der nmlicgcn< den Ortschaften haufenweise herbei und gingen in der frühlichsten Stimmung den kaiserlichen Trnppcn entgegen, deren Einmarsch erwartet wnrdc. Als an der Spitze derselben der Truppen-Commandant General Khuen erschien, ertönte von allen Seiten Evivuas anf den ritterlichen General nnd die tapfere Truppe. Inng nnd Alt, Männer, Weiber und Kinder wollten sich dem General nähern und erschöpften sich in den herzlichsten Begrüßungen an die Mannschaft. Der Einmarsch in Perginc gestaltete sich in dieser Weise nnd dnrch die Bctheilignng der Einwohner des Ortes selbst zn einem wahren Trinmpfznge. Nachdem Baron Khncn vom Pferde gestiegen und die ans den Gcmcinderäthen Fi» lippo, Ehimclli, Massimigliano, Grandi, Eonte, Eri« vclli nnd Giacomo Gioligo bestehende Dcpntation empfangen halte, mischte er fich in die herbeigeströmte Menge, nnd da war es ein wirklich ergreifender Anblick, wie ditsc schlichten Leute den General mit herz« lichcm Händcdruck begrüßten, wie die Weiber ihn den Kindern als ihren Befreier zeigten. Wir haben es selbst — so schreibt der Correspondent — gesehen, wie in den Augcn dcö Generals nnd Mancher seiner Be« glcitung Frcudenthräncn über einen so warmen Elu> pfang erglänzten. Neuen Stoff zu Freudcnbczcignngcn bot das Dcfilircn der Truppen, aus deren Reihen Eltern, Geschwister, Frcnndc nnd Bekannte auf das Herz« lichste bcwilltommt wurden. Nach Beendigung des'Di-filircus setzte die Brigade ihrem festlichen Einmarsch nach Lcvico und Borgo fort. Mit den italienischen Tlnppm halten sich auch einige nnsercr Signori ans trif' tigen Gründen cutfcrut. Niemand, so schließt die Eorrc« spondcnz, beweint ihre Abreise, und es ist nnr zu bedauern, das sie bei dem eben beschriebenen Anlasse nicht gegenwärtig waren. Nachdem in Bozcn die Nachricht von der Nämmmg des tirolischcn Gebietes nnd Entlassung ocs Landstnrmcs bckannt geworden war, sprach sich über ^nrcgnng des Landcsucrthcidignngs-Obcrcommandantcn ^lafcn Eastiglionc der allgemeine Wnnsch aus, die heimkehrenden Krieger, deren Ankunft in Bozen anf ^u 1'j. d. festgesetzt war, festlich zn begrüßen und zu ^Wirthen. Die Mtlel hiczn wnrden dnrch eine über ^'Wartcn günstig ansgcfallenc Sammlnng herbeigeschafft, ""d cin Eomitc mit der Veranstaltung dcö Festes bc< llaut. Ein Telegramm dcs Landcsvcrtheidignngs'Obcr-commando's in Aozcn an den Statthalter in Innsbruck N'cldct über dicfcn Empfang: Bozcn, 13. August. Vereinigte Äozener Stadt-und Landsturm-Mannschaft vom rechten Eisackufer, 52 Officicrc, 1700 Mann stark, heute Mittags mit festlich geschmückten Waggons in Bozcn eingetroffen. Feierlicher Empfang, gastliche nnd sehr reichliche Bcwirthung, die sich znm wahren Volksfeste gestaltete nnler Betheiligung aller Stände. Alles voll Enthusiasmus. Toast der Sturmmasscu auf Sc. Majestät nnd allcrdurchlanchtig« stcs Kaiserhaus zur Allerhöchsten Kenntniß gebracht. Seit 1809 solches Fest in Tirol nicht stattgefunden. Hagesueuigkeiten. — Ihre taiserl. Hoheiten die Herren Erzherzoge Albrecht und Rainer sind am 14. d. Abends nach Wien zurüclge-lehrt. Das Armeecommando hat der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ernst übernommen. — Nachträglich erwähnt die „Tr. Ztg.," dah bei dem Dejeuner im Hotel de la Ville (dem u. a. auch Herr Nitter v. Tonello deigezogen zu wer-den die Ehre hatte), der Herr Erzherzog-Feldmarschall einen Toast auf den Viceadmiral v. Tegetthoff und die ganze heldenmütige lais. Kriegsflotte ausbrachte. — Wie die „Tr. Ztg." meldet, hat im Auftrage des k. t. Armeecommando'ö die k. t. Centralseebehürde in Trieft mittelst Circulars vom 13. d. M. an die Hafen- und Ea-nilktsamter die Abfuhr von Victualien jeder Att von den übrigen österreichischen Küsten nach jenen Veneziens und Friauls strenge untersagt. — Der croatische 3täu be r häup tli ng U d m a n i c, auf dessen Kopf ein Preis von 1000 fl. seit Monaten gesetzt ist, und mit dessen Gefangennahme odcr auch Erschießung zahlreiche militärische und Gendalmeriestreifungen fruchtlos sich abmühen, hat wieder einmal von sich hören lassen. Nach amtlichen Verichten aus Sissck trieb sich Udmanic in der letzten Zeit wieder in der Moslavina herum und tödtete dort am 8. d. seinen Eollegen, den gcfürchtcten und blutdürstigen Räuber Peter den Zigeuner. Der letztere, hübsch von Gestalt, elegant gctlcidct, vsissig und verschmitzt, tollkühn, mehrmals aus der Hast entsprungen, war im Lande wo möglich noch gcfürchtcter als Udmanic selbst. Peter der Zigeuner wollte, wie erzählt wird, der Führer der Vande werden, und als noch Eifersucht mit ins Spiel lam, entstand zwischen den beiden Räubern ein Streit, der mit dem, Tode Peters endigte. Udmanic hatte ihm das Hinterhaupt zerschmettert. Ein in der Tasche Peters vorgefundener Zettel sagt hierüber Folgendes: „Da habt Ihr vom Josef Ud-manu- ein Geschenk. Ich tödtete den Zigeuner Peter, Eueren gehaßten Haidutcu: weil er mich vernichten wollte, wurde er selbst vernichtet. Trauern soll die Mutter eines jeden, der nach meinem Verderben trachtet. Im schönen Vaterlande am 8. August I860 um 6 Uhr Vormittags. — Josef Udmanic m. i>., Räuberhäuvtling." — Die „Voltszeitung" schreibt: Die „Vossische Zeitung" verlangt, daß Preußen dem Hause Eotta den Krieg erlläre. Das heistt: man verbiete die „Augöbnrgcr Allgemeine Zeitung" oder gar den ganzen Eotta'schen Verlag, wie dies z. Ä. Preußen früher und Mecklenburg neuerdings in Betreff des „Hanfes Campe" gethan. Schiller und Goethe werden ja bald nachgedruckt werden tonnen; darin läge also kein Hinderniß. Wir hoffen, daß dies nur cin Scherz sein soll und die preußische Regierung an eine solche Maßregel nicht dentt. Locales. Die Finaylllgc tcr LMeshauMM Mach. Wir sind in der Lage, nachstehend ein ausführliches Expose über die Finanzzuständc unserer Commune zll veröffentlichen: 1. Der Gemeinderath hat mit Sitzuugsbeschluß vom 18. Juli l. I. die Aufnahme eines Darlehens bis zum Betrage von 100.000 fl. ö. W. für fo dringlich erkannt, daß er einhellig beschloß, die a. H. Genehmigung hiczn sich sogleich zu erbitten, da es unmöglich erscheint, die Einberufung dcs Landtages und die Erflie-ßnng eines Landcsgcsctzes abzuwarten. Die Dringlichkeit ergibt sich zunächst darans, daß die Gemeinde zur Bezahlung der ersten Kanfschillings« rate des Gntes Tivoli von 22.000 fl. cin Darlehen von der löbl. Sparcasse mit Gemcindcraths«Sitznngs« beschlusse vom 25. October v. I. aufgenommen hat, welches mit Ende October l. I. contractlich rückbczahlt werden muß. Ferners wurde zur Deckung der erhöhten laufenden Bedürfnisse mit Gemeindcraths'Sitzungsbeschlusse vom 28. März l. I. die Aufnahme eines Darlehens von 20.000 fl. beschlossen, welchen Betrag der löbl. Landes, anöschnß nntcr der Bedingung der Rückzahlung gegen halbjährige Auftüudigung dargeliehen hat. Es taun somit gar keine Frage sein, daß eine sorg» same Wirthschaft darauf Bedacht nehmen muß, Geld« uliltcl zur Deckung dieser schwebenden Schuld von 42.000fl. herbeizuschaffen, da 22.000 fl. davon bestimmt am letzten October l. I. zu zahlen sind, der Rest mit 20.000 fl. aber anch jeden Augcublick gekündet werden kann nnd sohin in einem halben Jahre znr Rückzahlung kommt. 2. Es ist bemerkt worden, daß im Gcmeindcprä» liminare pro 1866 von dem am letzten October 186l> rückzuzahlendcn Darlehen der Sparcasse von 22.000 fl. leine Erwähnung geschehe. Das ist ganz richtig; cS hat nämlich dcr Gcmcindcrath mit Sitznngsbcschlnß vom 28. December v. I. den Antrag, auch diefes Darlehen von 22.000 fl. in das Präliminarc anfznnchmcn, folgerichtig und consequent abgelehnt. Dcr Gemeindcralh ging nämlich von dcr Thatfache aus, daß bei einem Deficit von 27.000 fi. jenes Darlehen unmöglich auS den laufenden Einkünften gedeckt werden könne, daß daher fowohl für dieses als auch für das Deficit von 27.000 fl. andere Aedccknngsmittcl beschafft werden müssen. !!. Woher kommt es aber, daß zur Deckung dcr laufenden Auslagen schon im ersten Halbjahre d. I. 20,000 fl. aufgenommen werden mnßtcn, da doch mehrere im Präliminarc vorgesehene Ncubantm bisher nicht zur Ausführung gelangten? — Der Grnnd hicvon liegt in mehreren dnrch die Zcitucrhältnisfc bedingten Umständen, welche das Präliminare der Stadt Laibach wesentlich modificirtcn. Die a. H. Genehmigung dcr vom Landtage bewilligten, vom Gemcindcrath am 23. September v. I. beschlossenen Umlagen (Vicrznschlag nnd Zinötrcuzer) langte erst Ende März d. I. hier an, und es ergaben daher dieselben, da dcr Bicrzuschlag erst mit 1. April inS Leben trat und die Zinskreuzcr (wegen den noth- Köstlich aus dem Hafen ansgelaufcn war und um die Mcl herum, iu Schlachtlinic formirt und auf uns lchicßcno lief. Unser Admiral durchbrach ihm die Linie, '"dem er mit seiner Phalanx mitten hincinfnhr nnd die pnnzcrschisfc dcö Feindet« von seinen Holzschiffcn trennte, ^htcre blieben zurück, erstere gin geil weiter. Der Feind ^l somit getheilt. Unsere 'Fregatte „Novara" halte "M'ch den ersten feindlichen Schnß ihren wackern Eom- Nandantcn Erik of Mint verloren, den eine Granate i^risz. Sie schloß sich, vom SchiffSlicntcnant Schröder "t Low^mih geführt, dcr ersten Division an und "l'o bald yo„ fcindüchcn Panzcrfrcgallcn umzingelt, ^ . Ne sich mit einem heftigen Vormcisterfcucr vom "°c hielt. Die Italiener schössen schlecht, so daß die Kl/^'a" beinahe unversehrt — anßcr einem Dutzend All ln im Leibe — aus dcm wirren Knäuel herauskam h "crsnchc dcS FcindcS, die „Novara" ciuzurennen, "en umsonst, so geschickt manövrirtc sie, obwohl sic vov n^ ^' ^' in Ausrüstung gegangen war und ich g/ «l'rzem noch Matrosen iu ihren Eioilklcidern am hj. s s s"h- Aber die Knltc macht nicht den Mönch und ^. ^laue Jacke nicht den Matrosen. Das sahen wir eben s ^"licnern. Unsere Matrosen aber sind gewiß d^ss >° c>ut wie die Engländer und Amerikaner. In-fiil,. l^rmilleu unsere Holzschiffc eine Doppelreihe und di/ "' '" ^c den italienischen Panzcrfregaltcn entgegen, ^Nl-t/" ""^, "^ kMlm guten Pormeistcrfcucr bedient fcindl^' ^'" Vornicisler ^n lmscrcr Batterie traf eine ""sere ^ ^^"^ dreimal anf demselben Fleck, und Echii!, "c schösse ohne Ausnahme wie die Tiroler schlickt ' '^" ^alimcr schössen unter allen Begriffen l"wn i'tt,^ ä"> ^ nnd zu weit, so daß ihre Kngcln l)'»tc >, « i "!" unsern Köpfen hinsauStcn und weit wendete, ,">. ^" sulcn. Wir näherten uns und Iregllt lam ! ?"^ die Italiener wendeten. Unsere f^a.tc., a " ^' ^gc, daß drei italienische Panzer-^ic konnten m.« .^"lfcrnung hinter nnö passirlen. onnlen uns vcru.chle.,, allein sie scheinen den Kopf verloren zn haben, denn sie passirlcn, die erste ohne zu schießen, die zweite gab imö cinc Enfilade, fo daß ein Hagel von Projectile» über unsern Köpfen hinpfiff. Ein Shrapncll cxplodirte nnd zerschmetterte einem braven deutschen MaiSgast den linken Fuß und dic rechte Hand. Die dritte Fregatte schoß mit Kngcln und riß dcm andern Marsgast in dem Krcnzmars den rechten Fuß weg, dcr anch gleich anf Deck fiel, indeß dcr übrige Stumpf jammt dem andern Fuß oben liegen blieb. Die Kugel scheint eine Wpfündigc gewesen zu sein und war dnrch den Backcn gegangen. Der Fuß flcl mit Wucht dicht vor dcu Eommandautcn hin uud wurde gleich ins Wasfcr geworfen. Später fielen noch andere Stücke herab. DaS ganze Qnarterdcck war mit Blut bespritzt. DaS hinderte aber gar nicht, nnd die wenigsten Lculc bemerkten es in der Hitze des Gefechtes. Der Todte blieb oben liegen, bis nach dcm Gefechte. Die dritte Fro gälte schoß auf gut Glück :mt> erzeugte blos Splitter, indeß alle Kugeln über uns, zwischen dem Manövrir» Officicr und dem Eommandantcn, dic auf dcr Brücke standen, hinflogen. Indessen gingen auf dcr audcrn Seite unsere Panzerschiffe auf die italienischen los — 7 gegen 12. Dabei muß ich beirrten, daß unsere Panzcrfregattcn gegen dic italicmschcn Prachlschiffc sich wic Boote ausuahmen. Auf der einen Seite von den italienischen Holzschiffcn beschossen, ging Gcgcnadmiral v. Tegelll'off anf die italienischen Panzerschiffe los und machte um 10 Uhr Z5 Minuten das Signal: „die feindlichen Schiffe cinrcnncn nnd zum Siulcn bringen" nnd in demselben Augenblicke rannte er sclbst cm Pan-zcrschiff an. Smi Adjntant, Aaron Minntillo, ergriff die Leinc dcö feindlichen Schiffs nnd riß die Flagge an sich; cs gelang ihm jcdoch "nr halb, denn cin Pc-lotonfencr von Gcrsaglieri anf Dillanz von ctwa 18 Schritten wurdc auf ihu gerichtet -- cr bekam zwei Gewehrkugeln in dic rcchtc Hand, cm Untcrofficier half ihm, wurde auch verwundet -- aber die Flagge wnrdc hcrabgerissen. DaS italienische Schiff lag stm-k auf dcr Seite und hatte viel gelitten. Einem andern ging es noch schlechter. Endlich stürmte dcr „Ferdinand Max" (daS Flaggcnschiff Tegctthoffs) mit voller Kraft auf den „Rc d'Ilalia", ein Niescnschiff, los und rannte es senkrecht durch die Breitseite ein. Gleich lag es anf der Seite; das Leck war wic eine Thür und noch größer unter Wasser. In Zeit von drei Minuten war das Riescnschiff spurlos versnukcn. Es war beim Sinken so geneigt, daß alle Lentc vom Deck hcrabrntschten nnd daß man in dcn Nanchfang wic in cin Fernrohr hineinsah. Sie halten nicht Zeit, ihre Flagge zu streichen, auch hinderte sie das schiefe Deck daran. Die ganze Mannschaft, ctwa 800 Köpfe start, stürmte an Deck und schrie: „!U!.-><'i'lrl!i:l! ^jlilc)!-<> Einige schienen dic Flagge streichen zu wollen, aber zn spät, denn in zwei bis drei Minuten war daö Prachtschiff, anderthalb Millionen au Werth, mit ">00«Pfündcrn bespickt, spnrlos verschwunden. Eine Unzahl von Menschen, halbnackt, d. h. ohne Hemden, wie die Matrosen im hitzigen Go fechte immer find, schwammen hcrnm. Einige wenige gingen wic Männer zn Grunde nud riefen im Sinken: „kvivü I'll«!»;»!" Unser Admiral ließ ein Boot ab« schneiden nnd ins Wasser fallen. Die „Elisabeth", sein Repetitor, wollte ebenfalls ein Boot streichen, um dcn Unglücklichen zn Hilfe zu eilen, allein umsonst, dcnn schon kam eine zweite italienische Panzcrfrcgattc los anf nnS nud wir mnßtcn Platz machen. Unser „Habsburg" (Panzerfregattc) fuhr gerade über das gestrichene Boot, daö gleich sank, nud beinahe die ganze Acmannnng dcö „Rc d'Italia" war rcttnnMoS vcr-lurcn. Als nnser Admiralschiff gegen dcn Italiener an« rannte, gab es einen derartigen Ehoc, daß allcs umfiel, sich aber gleich wieder anfrafftc und die voidcrn Pivot« gcschützc abfeuerte, die auf eine Distanz vou ewigen Klaftern 52 Pfund schwere Concussions»Granaten in daö feindliche Schiff hincinpracticirttn. (Fortsetzung folgt.) 1262 wendigen Vorarbeiten) gar erst im Juli cinznheben begonnen werden konnten, anstatt der präliininirtcn 7800 ft. lediglich an Bicrzuschlag pro April, Mai und Juni..........1735 „ somit einen Aubfall an Einnahmen . . . <)005 fl. Hicbci soll nicht in Betracht gezogen werden, daß dnrch die allgemeine Geldnolh die Pachlschillinge der städtischen Realitäten sehr spärlich cinflicßcn, dann, daß iu Folge der Militärdislocalionen der Gemeinde mehrere MilitärzinS - Entschädigungen entgehen, während der Zins für die dicSfälligcn Woh-nungcn fort gezahlt werden muß. Außerdem sind der Gemeinde eine Reihe nicht vorgesehener und nicht prä'liminirter Auslagen erwachsen: I. Durch die Uebernahme der Localpolizti. Mit Sitzungsbeschlusse vom 20. Februar I860 wurde der Magistrat erwach-tigt, die nothwendigen Adautirungcn der Ar» reste, dcS Anmcldungsamtcs uud dcS Bu-reau's des MagistratScommissärS schleunigst durchzuführen und die nothwendigen Ein° richtnngcn herzustellen. Die dicsfälligen Auslagen betragen circa....... 0lX) fl. Fcrncrö beschloß der Gcmciudcralh gleich» zeitig die Ernennung eines Magistrals-Com- missars mit dem Gchallc von . 800 fl. die Aufnahme eines Dinrnistcn mit 25>5i „ und von 12 Stadtwachcu mit einer Löhnung von......3A00 „ endlich iu der GcmcindcralhSsitznng voul ^l. Viai d. I. die Remuneration dcrNachtpatrouillcn mit 260 „ zusammen mit 4675> fi. oder gegenüber dem präliminirtcu Beitrage zur Eivilpolizciwachc von 1577 „ eincu Mchrauflvand jährlicher .... .'l!00 fl. abgesehcu von der Vermehrung der Arrcstan« tenverpftegslosten und der Kosten für die Natnralllciduug der Stadtwache. II. Auch dcr Krieg hat unserer Stadt namhafte Opfer auferlegt. Glücklich zwar müssen wir uns fühlen, uicht unmittelbar dcu Schauplatz des Krieges in unserer Nähe und den Fcind in unserer Mitte gehabt zn haben. Dennoch haben wir, von angc-stammtcm Plltriotismns bcsccli, sür das lrainische Alpcnjägcrcorps......1000 st. beigesteuert. (Gemcindcrclthö-Vcschlns; voin .^0. Mai 1866.) Um die Söhne unserer Bürger von dcr zwangöwciscu doppelten Asscntirnng zu bc< freien, hat dcr Gcmcindcralh die Werbung von Freiwilligen beschlossen nnd zu diesem BehufeHandaeldcr bewilligt. (Beschlusse voin 28. October 1865 nnd .'!. Mai 1866.) Ol" gleich daraus dcr Gemeinde die bedeutende AnSlagc von.......... 725 fl. erwachsen ist, so hat dieselbe das Bewußt« sein, selbst unter so schwierigen Verhältnissen den Bürgern eine bedeutende ^'ast aba.c> nommen zu haben. Um endlich die dcr Stadt drohende Gefahr einer Natural«Militärbcquartierung zu beseitigen, wurden aus Anlaß dcr starten Trnpvcndurchzilgc provisorische Schemal« untcrkiinftc (Barakcu) errichtet und dem Gcmcindcrathc am !i0. Mai 18<^6 zur Kenntniß gebracht, wofür die Stadt uud zwar für scchö Monate einen Miclhzins von..........^600 fl. für Strohsäcke und Stroh aber . 3417 „ zusammen . .7017 fl. zahlen mnß. In Folge der an die Hans-besitzer gerichteten Anffordcrungcn wurden bishcr freiwillige Beiträge geleistet mit .... 1650 fl. an Schlaflrcnzern aber sind eingegangen . . . 690 „ daher nach Abzug dieser Einnahmen 2340 fi. sich die Kosten hicfllr vorläufig ergeben mit 4677 fl. III. Auch die EntsumpfllngSarbeiten zur Trockenlegung des Morastes erfordern be-deutende Concurreuzbciträgc dcr Sladtge-mcinde. Ein Veitrag sür das LaibacherFluß>. absftcrrnngSwerl von .... 486 fl. wurde vom Gcmciuderathe au, 28. März d. I. bewilligt; cin weiterer Anspruch dcr t. k. Landes« behörde von....... 1724 „ an außerordentlichen Mehrarbeiten lommt in der nächsten Sitzung zum Vortrage. Summe 2210 fl. IV. Um das im Vorjahre von Sr. Maj, dem Kaiser gekaufte Gut Untcrlhuru best. möglichst vciwerthen und zugleich dcu Bewohnern LaivachS annehmlich zu machen, warcn cinc Ncihc von Ncstauraliouen und___________ Fiirtrag . . 18377 fl. Uebertrag . . 18377 si. Verbesserungen nothwendig, welche dcr Ge-mcindcrath in seiner Sitzung vom 28. December u. I. in den Hauptprincipicu genehmigt und sohin die Ausführung dem besonderen Verwaltungs.Comill' übertragen hat. Die Kosten hicfür betragen u) für die Gasbelcuchtungsröhrcu und Candclabcr 2620 ft., zahlbar in füns Jahresraten, somit . . . 524 fl, l)) Restaurationen an den Gc« bänden, namentlich Ausmalen dcS Schloßgebäudcs, Sctzuug dcr Sparhcrde, Hcrrichtung des Schweizer-Hanfes, des neuen Daches daranf, der Gärtuer- und HausmeistcrSwohnung . . 2985 „ t-) Amelioration der Gründe . 800 „ znsammen . . 4309 fi. V. Die seit dem Jahre 1858 obschwe. benden Verhandlungen wegen Errichtung eincs städtischen EiincutirungsamtcS haben endlich in der Errichtung dicscS Aiutes im Grunde dcs Gemcindcrathsbcschlusses vom 25. No» vcmbcr I8l!4 ihren Abschluß gefunden, in^ dem Anton Ezerny sich der Prüfung in Wien unterzogen hat, hicramts den vorgeschriebenen Eid ablegte und das Amt selbst am 17. Fc« bruar l. I. crösfnct wurde. Zu dicscm Ende müssen auch die erforderlichen Maße uud Gewichte theils ncu hergestellt, theils rccimeu< tirt werden, wozu dcr Gcmeindcrath unterm 20. März uud 18. Juli l. I. die erforderlichen Gelder mit ....... ._____825 ft. angewiesen hat. Diese Darstellung zeigt, daß die Ge-sammtsummc dcs geringeren als prälimiln> ten Empfanges und dcr nicht vorgesehenen, daher anch nicht präliminirten Ansgaben den Betrag von..........23511 ft. übersteigen und damit nicht bloS das vom löbl. Landesausschussc aufgenoinmcnc Dar« lchen von 20.000 st., sondern auch die Auf« nähme eineS wlilcren Darlehens zur Deckung dcr laufenden Bedürfnisse rechtfertigen. Dcr Ausfall an dcr Eiunahmc wird durch das Eiugchcn dcr für den crstcn Semester entfallenden Zins-lrcuzcr zum Theile gemindert werden. Die Mehrkosten dcr ^ocalpolizci finden in den unbestrittenen Vorzügen dcr communalen Autonomie uud Selbständigkeit ihre glänzende Rechtfertigung. Die Aus« gaben für die Restauration vou Nnterthurn und dic Entslimpfung dcS Mc'orcS, machen Laibach wohnlicher nnd angenehmer und wcrdcu auch ihre uumittclbarcn reichlichen materiellen Früchte' tragen. Die Errichtung dcs Eimcntirungsamlcs - - im Gesetze gegründet -ist eine nützliche Schöpfung von dauerndem Werthe. Die KricgsnuSlagcn endlich ^ durch drängende Zeit« verhältntssc hervorgerufen haben dcu palriotifcheu Siuu unserer Stadt ucucrdingS bewährt und die Bürger vor größeren Lasten bewahrt. (Schluß folgt.) Heute Vormittag N) Uhr fand in dcr Domlirche zur Feier des a. h. Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ein feierliches Hochamt mit Tedeum, celebrirt durch Se. fülstbischöfliche Gnaden Dr. Varth. Widm er, statt. Sämmtliche Civil- und Militär«Autoritäten und eiue zahlreiche Menge Andächtiger wohnten demselben bei. Die in Parade ausgerückten Truppen , worunter auch die beiden hier liegenden Compagnien Landesschützen fich befanden, wurdcu vor dem Beginne dcs Hochamtes vou dem Commandiretidcn, IM?. Ha betmann, besichtigt und gaben während der kirchlichen Feier die üblichen Salven. Heule Nachmittag 3 Uhr findet ein Festdiner von 25 Gedecken bei Sr. Excellenz dem Herrn Stalthalter Eduard Freiherr» v. Bach statt. — Gestern Nachmittag um 4 Uhr besuchten Ihre Ezc. die Freifrau v. Aach, Fräulein Pistor, Frau Baronin Cooelli, Frau u. Spring e n s feld, Gräfin Wurm-brand, Frau Zottmann, Frau Schisfer und Frau Truxa das Spital in der St. Peterscaserne und beschenkten die Verwundeten reichlich mit Geld, Wäsche und Cigarren. Auch die Krankenwärter wurdcu mit Geld bethcilt. — Die bereits vor zeh n Tagen angeordnete wichtigste Sanitätsmaßregel der Desin section der Aborte, Canäle :c. scheint bisher leinen Eingang gefunden zu haben. Es ist noch nirgends etwas davon zu bemerken. Der Franciscanervlah (Maricnplatz) ist von den Aus. dünstungcn der Canäle förmlich verpestet, und auch andere ohnehin schlecht gelegene wintlige Stadttheile mit engen Gassen leiden an diesem Ucbelstande, der die Vewohuer in die griMe Gefahr scht, iudem er dem Eindringen der Cholera Thür und Thor öffnet. Es ist daher höchste Zeit, das, die iu der magistratlichen Anordnung in Aussicht gestellte Strafsanction energisch grhandhabt werde, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen. Wie groß die Indolenz und wie sonderbar die Anschauungen dcr Hauseigenthümer mitunter sind, beweist ciu uns erzähltes Factum. Eine Hauscigenthümerin äußerte sich, alö sie vou der Anordnung der Desiusectioil hörte: „G was, nuf Gott vertrauen solleu sie, was braucht man das," und als man ihr bcmcrllich machte, daß eine Strafe auf die Außerachtlassung geseht sei, erwiederte sie in ciuer uns unerklärlichen Sicherheit: „Ich werde nicht gestraft." Die Umstände sind gegenwärtig durch die Truppendislocirung viel drohender als sonst, es ist wissen« schaftlich bewiesen, daß die Ercremente der Herd der Fort« Pflanzung und Ansteckung sind, und die D csi» fccti on, d. i. das Vegießeu mit reinigenden Substanzen (wie Eisen» Vitriol), das einzige Gegenmittel ist. Es ist daher vbllig unbegreiflich in einem nicht muhamedanischen Lande, wi« man sich einer solche» Sorglosigkeit hingeben kann. ^uvcüt MüN^Il'NllO. II.,' ljlml (I.ll'NlK'NÜ I'^MlI'llCl, ,'lll»ll,t! — Die Transporte von Verwundeten haben nun ihr Cnde erreicht, und wir tünneu dabei nicht umhin, auch den beiden Aerzten Dr. Adolf Eisl uud Josef Tomiz für ihre uneigennützige, unermüdliche Thätigkeit, die sie während der abgelaufenen Zeit in dcr Pflege der Verwundeten entwickelten, sowie den Mitgliedern des Fra uenver ein s für ihre feltcne Aufopferung die öffentliche Anerkennung zu zollen, die denselben sicherlich gebührt. — Es werden von nun an uur mehr lrante Soldaten aus den südlichen Pro» viuzen hier durch befördert, und ist am hiesigen Bahnhöfe eine Haltstation eingerichtet, die unier Leitung und unmittelbarer Aufsicht des t. t. Oberarztes Dr. Philipp Ellbogen steht. Die ankommenden Soldaten werden hier sogleich schon am Bahnhöfe in ärarifche Verpflegung genommen. — Wir erhalten von den im Filialmilitärsftitale der St. PeterZcascrne zugetheillen Herrn Aezirköwundarzt Sau« rau nachstehende interessante Mittheiluug: Bis zum gestri« gen Tage wurden 1691 Verwundete im Spitale der P e. ters caserne untergebracht. Davon sind nur 6 gestorben (2 Amputirte mitgcrechuet). E4 hat weder eine Epidemie noch der Hospitalbrand geherrscht, welcher Erfolg gewiß ein hervorragender zu nenneu ist. Von 1083 vor dem Feinde Verwundeten stehen heute uoch 25 iu ärztlicher Behandlung, die übrigen wurden lhells reconvalescirt, theils nach 3ludolfswerth , Carlsstadt , Agram, Pest, Graz, Pet tau und Klagen fürt tranZferirt, theils in Privatpflege übernommen. Obige 25 sind sämmtlich schwer Verwuudete, davon "- "' Vanlactieu L5.0. - London 12 3lteteorlilossische NelMchllMlM ill ^nliaA^. ß 3 3 8^3 "« ^ ^Z ° ^ m^ n! ^" ^l 0 U. Mg. 325.^5 -f- 8,8 windstill heiter 17. 2 „ N. ' 321.7« 4-18.0 SW. mäßig f. ganz bew. ^"° 10 „ Ab. , 325.0l! -i 13.3 windstill hriter ^ .„j,^ ^ Pormiltnn ssrdcr- uud Haufmwollcn. sscgrn Mitlag M»i" ^ woitcu. Gegen Abend Aufheiterung. Mondhof. _____,—« ^ Vrrantwortlichcr Redacteur: Iguaz v. Klei'»mayr. W