Nr. 164. Dountlstllg, 20. Juli 1899. IllhiMg 118. Mllacher Zeitung. ^""NltraNl>»»p,„«: M«t Postvlisen dung: «anzjlhrla sl. lö. halbjährlg si. 7 ö«. Im llomut oii: «»»zMrl« sl. ,l, halbjühri« sl. b bU. ssür b ^"^ ^"^ Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom ^u Juli 1898 (Nr. Ui2) wurde die Weitervervreitung folgender ^"jserzeugnlsse verboten: . Flugblatt, beginnend mit «Wien, am 10. heuert« 1«iw. «MI Me aus oer «Ostdeutschen Nundschau., endigend mit «die Aeutschvoltlichen von hernalS» (Äuchdruckerei Hans Norr, Wien, ^"«fteiggasse 4). ^tneip.geituttg» der Abiturienten des t. l. Franz Josef» Mmuasiums 1U«^ (Drucl und «erlag von Muriz Waizner 6 'Vohn in Wien). Nr. 55? «Zollämter' und Finanzwach'Zeitung» vom lOten >lUll 188!>. Nr. 55 .Dtzlnicko ^i<,t7» vom 13. Juli 18W. Nr. 1b? ««onoärls. (Berlin) vom «. Juli 1«i>». «r, 20 «Aollstribune» vom 1^. Juli 1«ljij. Nr. 5 «Per Scherer» vom ?. Juli 18UU. Nichtamtlicher Theil. Zum Attentat auf König Milan. ^. Mit königlichem Ulas wurde der Richter Sava "lulic, Mitglied des Zajcarer Kreisgerichtes, zum zweiten Untersuchungsrichter in der Attentats' und ^erschwörungsaffaire ernannt. Unbeschadet der Gründ» uchteit, soll durch diese Ernennung eine Abkürzung ver Untersuchungsdauer ermöglicht werden. Der Prozess wird gegen drei Kategorien von Angeklagten an-sestrengt werden: 1.) gegen den Attentäter, 2.) gegen inne directen Auftraggeber und die Leiter der Ver-lHwörung und 3.) gegen diejenigen, die man als untergeordnete Organe dieser letzteren und als einfache Mitwisser des Complots betrachtet. Die Schlussverhandlung dürfte nach neuen Bestimmungen in den letzten Tagen des laufenden Monats beginnen. Bezüglich der Ergebnisse der Untersuchung ver-lautet, es sei durch schwerwiegende Beweise festgestellt, dafs die verhafteten Pasic, Tausanovic, Djuric, Ljotic und Proti«! zu den Leitern der Verschwörung gehört haben. Ferner sollen die verhafteten Belgrader Aerzte Dr. Georg Nilotic und Dr. Vladan Gjorgjevie nicht nur durch die Aussage des Knezevic, sondern auch durch Schriftstücke, welche bei verschiedenen Hausdurchsuchungen saisiert wurden, sehr compromittiert erscheinen. Dem unter dem Verdachte der Theilnahme am Complot verhafteten Stojan Protic, Leiter des «Novi Odjel», wurde der Gnadengehalt, der ihm mit königlicher Verfügung vom 20. October 1897 gewährt wurde, entzogen. König Alexander dürste in nächster Zeit eine vierwöchentliche Cur in Karlsbad durchmachen und sich dann zur Nachcur nach einem anderen öfter« reichischen Badeorte begeben. Auch diesmal wird während der Abwesenheit des Königs der Ministerrath mit der Regentschaft betraut werden. Die im Auslande verbreitete Nachricht, dafs König Milan für diefe Zwischenzeit zum Regenten ernannt werden wird, ist erfunden. Der Obercommandant wird aus seinem bisherigen Wirkungskreise an der Spitze der Armee auch in Zukunft nicht heraustreten. Die Kalenderresorm in Nussland. Die von der gesammten gebildeten Welt in Russland ersehnte Kalenderreform nähert sich immer mehr der Verwirklichung. In sieben Monaten etwa wird der Zeitunterschied zwischen dem Iulianischen Kalender, der in Russland gilt, und dem Gregorianischen um 24 Stunden sich vermehren, und während er jetzt auf 12 Tage sich beläuft, dann 13 Tage betragen. Der 29. Februar 1900 a. St. wird sonach als der 13. März n. St. gelten. Hiedurch werden aber die Unzukömmlichkeiten, die der jetzige Stand der Dinge mit sich führt, noch sehr vermehrt. Von diesen Un° zukömmlichleiten werden nicht nur die russischen Beziehungen zum Auslande betroffen, sondern sie üben auch im Inlande ihre Wirkung aus, da es Gebiete des Reiches gibt, wie Finnland, die sich des gregorianischen Kalenders bedienen. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften hat schon zur Zeit des Kaisers Nikolaus I. eme Bitte um Reform des Kalenders unterbreitet, in welcher sie nicht nur die unbedingte Nothwendigkeit und Nützlichkeit der Reform betonte, sondern auch Vorfchläge über das für die Reform anzuwendende System erstattete. Das größte Hindernis der Reform bildet die kirchliche Opposition, von welcher Seite man geltend macht, dafs der Iulianische Kalender der einzige ist, der den Entscheidungen des Concils von Niräa entspricht. Allein da bereits andere Reformen im russischen Kalender eingeführt worden sind, so wird es wohl gelingen, auch diesen Widerstand zu besiegen, so dass man wohl den Zeitpunkt als nahe betrachten darf, in welchem die Einführung des Gregorianischen Kalenders verkündet werden wird. Politische Reberftcht. « alb » ch, 19. IM. Handelsminister Freiherr Dipauli hat eine Ferienreise angetreten und sich zunächst in das französische Seebad Villers-sur-Mer begeben. Auch der Minister für Galizien, Ritter von Iedrzejowicz, hat Urlaub genommen und sich vorgestern auf seine galizischen Güter begeben. Die «Reichswehr» erblickt hierin eine Bestätigung der Annahme, dass für die nächste Zeit irgendwelche politische Actionen der Regierung nicht zu gewärtigen sind. Wie aus Prag gemeldet wird, hat das Executiv-Comite der böhmischen Reichsraths- und Landtags-Abgeordneten beschlossen, es sei die für Ende dieses Monates in Aussicht genommene Abgeordneten-Eonferenz bis Ende August zu vertagen. Bei den am 16. und 17. d. M. vollzogenen Wahlen für die Gemeindevertretung von Hallein aus dem zweiten und ersten Wahltörper errangen die verbündeten Gemähigtliberalen und konservativen einen glänzenden Sieg über die vereinigten DeutsHradicalen und Socialdemokraten. Die Candidate« der beiden letzteren Gruppen erhielten nur eine kleine Anzahl von Stimmen. In Graslitz hat vorgestern eine von dem dortigen deutschen Vollsvereine einberufene Versammlung stattgefunden, in welcher Reichsraths - Abgeordneter Wolf über die politische Lage in Oesterreich sprach. Als die Versammlung wegen einer Aeußerung des Redners polizeilich aufgelöst wurde, begaben sich Feuilleton. Eiu Gedenltag. Der letzte Samstag war ein Gedenktag von weltgeschichtlicher Bedeutung. Am 15. Juli 1099 wurde Jerusalem von dem ersten Kreuzfahrerheer erobert und oamit nach 450jähriger Knechtschaft aus den Händen °er Mohamedaner befreit. . Die Kreuzfahrer waren, wie der «Schwab. Merkur» "Erinnerung bringt, im Mai 1099 von Antiochien aufgebrochen, der Küste entlang gezogen und hatten am ^ Juni über Ramle und Emaus eine Anhöhe erreicht, von der das Auge die Stadt Ierufalem erspäht. Nle-mand kann uns die Gefühle der rauhen Kriegerschal ledhafter schildern, als es Torquato Tasso thut in »elnem «U«ru»»lMn sie zunächst keinerlei Belagerungsgeräthe. Nur "'" Mühe war in der walbarmen Gegend da« nöthige Holz aufzutreiben zu Kriegsmafchinen und Sturmleitern. In einem Gehölz bei Bethlehem, alfo jenseits Jerusalem, fand sich solches endlich und in kurzer Zeit wurden Werkzeuge aller Art daraus ge» fertigt. Schlimmer war der große Wassermangel. Wo eine Quelle nicht verstopft war, da lauerten versteckte Saracenen, und jeder Trunk Wassers musste mit Blut erlauft werden. Oft erhoben die Christen selbst untereinander blutige Streitigleiten darum. Ganze Herden von Lastthieren starben vor Durst, und die faulenden Leichname verpesteten die Luft. Dieser Durst erschien schrecklicher als der Hunger vor und in Antiochien. Dem auch jetzt sich anmeldenden Mangel an Lebens-mitteln ward durch die Ankunft einer genuesischen Flotte vor Jaffa abgeholfen, die auch Zimmerleute und Werkzeuge brachte. Ein gefangener Bote hatte verrathen, dass ein großes egyptisches Ersahheer herannahe. Um diesem zuvorzukommen, wurde am 14. Juli ein allgemeiner Sturm gewagt, den jedoch die Belagerten muthig zurück-schlugen. Erst am nächsten Tage gelang es, die äußere Mauer zu nehmen, und von einem VelagerungSthurm aus betrat der Herzog Gottfried mit seinen Mannen die innere Mauer. Sofort wurde ein Thor von innen aeöffnet und mit dem Geschrei: «Gott hilft! Gott will es!' drangen die Scharen in d.e Stadt. Dle Un. aläubiaen flohen in Todesangst, und ein furchtbares Blutbad wurde angerichtet. In der sogenannten Omar-moschce wurde so viel Blut vergossen, dass es über die Stufen der Treppe hcrabrieselte. bis endlich der Dunst der Luchname die S'eger forttrieb. Unermesslich war die Beute; lein Haus blieb unerbrochen. Auch Greise, Weiber und Kinder wurden nicht verschont; nur die kleine Besatzung im Thurme David durfte frei abziehen. Die Juden wurden in ihre Synagoge getrieben und mit dieser verbrannt. Die Sieger aber, nachdem sie sich vom Blut der Erschlagenen gereinigt, zogen zur Auserstehungslirche, warfen sich betend an heiliger Stätte nieder und dankten Gott unter lauten Lobgesängen — ein jäher Wechsel der Stimmung, wie es eben für jene Tage bezeichnend ist. Die Gefahr, welche von den im Rücken der Kreuz, fahrer liegenden Seloschucken drohte, und die Zwietracht unter den Häuptern trieb zur Wahl eine« Königs. Nach vielen Äerathschlagungen fiel dieselbe auf Gottfried von Bouillon, der um seiner ruhigen Selbständigkeit willen dieser Stellung würdig war. ltr wollte aber die goldene Krone nicht an dem Ort tragen, an welche,» der Heiland der Welt unter der Dornenkrone geblutet habe; so nannte er ftch nur Beschützer des heil. Grabes. . ^ <^ ^ -. Sofort hatte er sich aber seiner Herrschaft nnt dem Schwert zu wehren; fchon im August nahte ein eauptisches Heer von 140.000 Mann. Gottfried verfügte kaum über den siebenten Theil dieser Macht; dennoch trug seine Tapferkeit und Klugheit bei Aslalon den Sieg davon. Aber schon ein Jahr darauf ereilte ihn der Tod. Sein Bruder Balduin nahm den Königs« titel an. Im Jahre 1187 eroberte Saladin Jerusalem wieder, und nachdem Kaiser Friedrich II. die Stad! durch Vertrag wieder gewonnen, gieng sie 1244 d?n Christen endaMg verloren. Laibacher Zeitung Nr. 164. 13l6 20. Juli 1399. die Theilnehmer über die nahe Landesgrenze nach Klingenthal auf reichsdeutsches Gebiet, wo Wolf unter freiem Himmel seine Rede zu Ende führte. Hiezu bemerkt die Berliner « National-Zeitung» : «Man wird in Deutschland mit einem derartigen Vorgehen der böhmischen Deutschradicalen sehr wenig einverstanden sein können, das jedenfalls dem Deutschthum in Oesterreich nur Schaden zu bringen geeignet ist und sich als eine ebenso unnöthige wie bedenkliche Verletzung des Gastrechtes darstellt.» Nach einer der «Pol. Corr.» aus Rom zugehenden Meldung wird an competenter Stelle gegenüber den neuerlich auftretenden Gerüchten, wonach infolge angeblicher Meinungsverschiedenheiten innerhalb des Cabinets der Rücktritt einzelner Minister, ja möglicherweise sogar die Demission des gesammten Cabinets erfolgen dürfte, versichert, dass zu derartigen Entschließungen nicht der geringste Anlass vorhanden sei. Die Behauptung, auf welche sich diese Combinationen stützen und derzufolge die Frage der Kammerauflösung die Quelle der Differenzen zwischen dem Ministerpräsidenten General Pelloux und manchen anderen Mitgliedern der Regierung bilden soll, sei ganz unzutreffend, da das Cabinet der Entscheidung der Frage bezüglich der Opportunität der Neuwahlen erst im Herbst näher treten werde. «Matin» veröffentlicht eineE r ll ä r u ng Ester-hazys, worin diefer erzählt, er habe das Bordereau auf Befehl des Obersten Sandherr gefchrieben. Schwarhloppen habe sich damals gerade in Berlin befunden. Das Bordereau sei in feine Wohnung geschickt und während seiner Abwesenheit in der Portiersloge aufgefangen worden, daher nie in die Hände Schwartz-toppens gelangt. Das Bordereau sei hergestellt worden, um einen materiellen Beweis für die Schuld Dreyfus' zu schaffen, für die man nur moralische Beweise hatte. Es lag der Beweis vor, dass Nachrichten an Deutschland geliefert wurden. Die Agenten des Berliner Dienstes, die man unmöglich als Zeugen anrufen konnte, hatten hiefür Thatfachen gemeldet. Aus diesem Grunde konnte man im Kriegsministerimn nur sagen, dass die Wahrheit unmöglich bekanntgegeben werden könne. Alle Kriegsminister kannten die Thatsachen. Man konnte über den Verrath nicht sprechen, aber die Mittheilungen, welche Efterhazy aus dem Munde Schwartzloppens erhielt, kurz alles belastete Dreyfus, welcher auch von Berlin aus klar als der Schuldige bezeichnet wurde. Man glaubte ganz richtig vorzugehen, als man das Bordereau herstellte. Ester-hazy erklärt ferner, die Generale Mercier, Boisdeffre und Gonse kannten die Art der Herstellung des Bordereau«. Dreyfus sei zwar in ungesetzlicher Weise verurtheilt worden, aber es fei leicht zu beweisen, dass die Verurtheilung dessenungeachtet eine gerechte war. Das «Neue Wiener Tagblatt» weist auf die Thatfache hin, dass gestern die revidierten Verträge, durch welche Japan allen Völkern des Westens geöffnet wird, in Kraft getreten sind. Die Japaner seien wirtschaftlich so erstarkt, dafs sie die Fremden nicht mehr fürchten. Die alte Welt stehe jetzt in Gefahr, wirtschaftlich von Nordamerika und von Japan erdrückt zu werden. Tagesneuigleiten. — (Eine Lampe zur Beleuchtung des Oceans) bei der Gelegenheit von Rettungswerlen wird im Londoner «Engineer» beschrieben. Sie besteht aus einem hohlen Stahlcylinder, der mit Calciumcarbid gefüllt ist, so dass sich bei der Berührung mit dem Wasser Acetylengas entwickelt. Der obere Theil des Apparates bleibt über Wasser und trägt die Brenner, in denen sich das brennbare Gas durch elektrische Funken entzündet. Die Lampe soll 1000 Kerzen Leuchtkraft erreichen und kann angeblich durch das Wasser nicht verlöscht werden. Der ganze Apparat ist als Vombe eingerichtet und kann mittelst einer Kanone auf eine Entfernung von zwei englischen Meilen verschossen werden, worauf er auf dem Meere aufleuchtet. Außer feiner Verwendung zu dem genannten friedlichen Zwecke vermuthet man, dass er auch für den Seekrieg von Bedeutung werden wird. — (Folgende Einladung zur Fahnen-weihe) bringt die «Freiburger Zeitung»: Militärverein Ebnet. Wir bringen den Kameraden der Umgegend zur Kenntnis, dafs wir am 16. Juli d. I. unsere Fahnenweihe abhalten und dass wir uns am 3. Juli in den Landesverband angemeldet haben. Jedoch müssen wir von einer förmlichen Einladung der Vereine absehen, da zur Zeit in vielen Ställen unferer Gemeinde noch die Maul- und Klauenfeuche herrscht. Sollten aber Kameraden der Umgebung die Seuche nicht scheuen, so sind dieselben am Feste herzlich willkommen. — (Heirat einer Einhundertundzwei-jährigen.) In Galena, einem Hauptsitze der Industrie im Staate Kansas, hat eine jüngst stattgesundene Ver-mählung berechtigtes Aufsehen hervorgerufen. Als Vraut trat die 102jährige Mrs. James Morgan vor den Traualtar, die diesen bedeutungsvollen Schritt nun schon zum fünftenmale unternahm. Ihren Mädchennamen Mary Devenport hatte sie successive mit demjenigen einer Mrs. Leweson, Vernon und Douglas vertauscht, bevor sie als Mrs. James Morgan nun an das Eingehen einer neuen Ehe dachte. Sie hat ihr langes Leben im Staate Kansas hingebracht, wo jeder ihrer vier Ehemänner ihr ein mehr oder lninder wertvolles Eigenthum hinterließ. Kinder sind leiner der vier Ehen entsprossen. Nun hat die sich noch voller körperlicher, wie geistiger Rüstigkeit erfreuende Heiratscandidatin sich einen Gatten erwählt, der 32 Jahre weniger zählt als sie und wenn das Glück ihr ferner hold ist, kann sie möglicherweise auch noch diesen überleben. — (Die nördlichste Eifenbahn der Welt.) Die vorbereitenden Arbeiten an der Ofotenbahn, der nördlichsten Bahn der Erde, sind nun so weit fortgeschritten, dass die Schienen bereits bis Euossavara gelegt sind. Zweitausend Arbeiter sind bei dem großen Werte beschäftigt. Die Ingenieure und Arbeiter haben mit unerhörten Gefahren und Anstrengungen zu kämpfen gehabt. In jenen öden Eisfeldern beim Polarkreise be« trägt die Kälte im Winter oft 40 bis 50 Grad Celsius und die Arbeiter waren, um sich gegen die grimmige Temperatur zu schützen, genöthigt, Höhlen in den Schnee zu graben, um kleine Erdhütten zu errichten. Die Pferde, welche die Nacht im Freien verbringen mussten, starben vor Kälte und in den improvisierten Hütten, wo das Feuer beständig brannte, war das Wasser oft in unmittelbarer Nähe des Feuers gefroren. Alles war von Schnee und Eis vollständig bedeckt und jede Erdscholle, die entfernt werden sollte, musste mit Dynamit gesprengt werden. Da es in jenen Gegenden sehr früh dunkel wird, konnte die Arbeitszeit nur sehr kurz sein. Unter diesen Umständen ist es nicht zu verwundern, dass die Arbeiter einen höheren Lohn als sonst verlangten, und dass die Arbeit überhaupt nur sehr langsame Fortschritte machte. Trotz der großen Beschwerden und Gefahren waren Krankheits- und Todesfälle doch weniger zahlreich, als man erwartet hatte. Die Kranken wurden nach Gillivara gebracht und im dortigen Spital behandelt. Im ganzen erlagen nur drei Personen den Strapazen der 'Arbeit und des Klimas. — (Eine indianische Hinrichtung.) Eine eigenthümliche Illustration für indianische Rechts-auffassung liefert, wie man uns aus London berichtet, die am 13. d. M. stattgefundene Hinrichtung des Choctaw-Indianers Wallatonta in Alikichi im indianischen Territorium. Wallatonka hatte vor drei Jahren seinen Onlel, einen indianischen Häuptling, erschossen. Die Stammesältesten verurtheilten ihn zum Tode, gaben ihm aber eine dreijährige Galgenfrist, falls er sich bereit fände, einem eben von dem Stamme einem amerikanischen Impresario gelieferten Ballspiel-Team beizutreten und das von dem Impresario dafür bezahlte Geld, d. h. sein persönliches Honorar dem Stamme als Sühngeld zu überlassen. Wallatonka nahm dies natürlich an unb führte sich während der drei Jahre, während deren er in den ersten Städten Amerikas spielte und Lorbeeren gewann, vorzüglich auf, fo dass die amerikanische Regierung intervenierte und ihn begnadigte. Aber der Indianer in dem freien Territorium erkennt die amerikanische Regierung vor feinem eigenen Gewissen nicht an, und so existierte für Wallatonla auch diese Begnadigung nicht. Als sein dreijähriger Spielcontract vor zwei Wochen abgelaufen war, kehrte er freiwillig, und obwohl ihm andere Impresarii fehr vortheilhafte Angebote gemacht hatten, in den Weststaaten und später in Europa und Australien weiterzuspielen, in seinen Wigwam und zu seinem Stamme zurück und stellte sich den Aeltesten. Die Washingtoner Regierung, davon benachrichtigt und mit den Sitten der Indianer vertraut, wollte nun ihrerseits die Hinrichtung des Begnadigten verhiüdern und sandte deshalb ein llaliou^oorpu« Edict an Wallatonla, diesen zu schützen, aber ihre Häuptlinge verhinderten den «Friedensmarschall», das Document ihm zu behändige». Wallatonla, obwohl in vollster Freiheit geblieben, stellte sich auf dem Executionsplatze. Der indianische Henler verband ihm die Auge», führte ihn fo ill die Mitte des zufammengetretenen Stammes, welcher sich im Kreise gelagert hatte, entkleidete ihn und malle ihm einen schwarzen Fleck auf die Herzgegend, dann trat er vier Schritte zurück, hob nachlässig die Flinte und feuerte. Diese Sucht zu prahlen hatte fast zur natürlichen Folge, dass der Schuss das Herz nicht traf, sondern lediglich den Vruft-kasten durchschlug. Wallatonla brach klagend zusammen, lebte aber weiter. Jetzt legte ihm der Henler einen Strick um den Hals und zerrte ihn über den Platz, aber auch der Erdrosselungsversuch misslang. Dann band ec ihm die Schultern an einen Pfahl, so dass der Kopf rilcküber hieng und goss nun fortwährend große Massen Wasser in den offenen Mund des schwer Verwundeten, um s» den Tod herbeizuführen. Nach einer Stunde hatte Walla-tonla ausgelitten. — (Die Ceremonie des RingwechselnS) ist in Amerika für die Giltigkeit einer Eheschließung unumgänglich nöthig. Nls daher im Jahre 1«82 eine Frau in Christchurch auf Neu-Seeland, die keine Arme hatte, heiratete, wurde ihr der Ring auf die vierte Zehe des linken Fußes gezogen. Dies war schon vorher einmal vorgekommen. Im Heiratsregister der Kirche von St. James sindet sich folgende Beurkundung: «1832, den 5,. November. Christopher Nernson und Charity Morrell. Charity Morrell, der die Arme fehlten, steckte den Ehering auf die vierte Zehe ihres rechten Fußes und fchrieb ihren Namen in dies Register mit ihrem rechten Fuß.» ^ Ueber den weiteren Verlauf der Ehen dieser beiden Das Mädchen erhob sich unb schlich, einen schweren Seufzer unterdrückend, leise hinaus. «Gott, o, Gott, wie soll das enden?» flüsterte sie, die Treppe hinabsteigend. «Wenn ich nur einen Ausweg wusste! Wenn ich der Herrin nur helfen lönntel Es ist wahr, sie ist eine große Sünderin — aber sie ist so jung. so schön — und der gnädige Herr ist ein Greis! Mag Gott sie einst strafen, wenn sie Strafe verdient hat! Ich kann und will nicht ihre Richterin sein!» Unten im Garten machte sie sich einen Augenblick an einem Beete zu schaffen, das sich in der Nähe der weinumrankten Laube befand, in welcher die Verlobten losten, und es gelang ihr, Etienne unbemerkt einen Wink zu geben; dann verschwand sie hinter einem Boskett. Minuten bangen Wartens vergiengen. Ihr schienen es Stunden zu fein, denn sie wusste, dass sich oben ein Herz in Sehnsucht verzehrte. Endlich wurden rasche, leichte Schritte laut, und Graf Montesquion stand vor ihr. «Was gibt es?» stieß er hastig, beinahe rauh! hervor. j «Sie werden oben erwartet, gnädiger Herr!» Er runzelte unmuthig die Brauen. »Kber mem Oo//, /ch Habe /eß/ /e///e Fe///- »O, b///e, /v//?o?e/? S/5 F/M/^el Hell, tt//ö ive/m H kvch wwc ^r tvvk MwM M» ^chk Qnk. «Ich fand meine Herrin joeben weinend und der Verzweiflung nahe am Äoden liegen!» Er stampfte heftig mit dem Fuh auf und stieh einen Fluch aus. «Immer und immer dasselbe!» murmelte er. «Nicht wahr, gnädiger Herr, Sie werden kommen?» drang Ona von neuem in ihn. «Es geht nicht, nein! Es geht aus keinen Fall, dass ich jetzt meine Braut verlasse!» entgegnete er fast mit Härte. «So werden Sie also später kommen?» ließ die Zofe indes zu bitten nicht ab. «Ja, später! Sagen Sie Ihrer Herrin — > Er verstummte jäh. denn plötzlich legte sich eine Hand mit sanftem Druck auf feinen Arm und eine Stimme fragte: «Was hast du denn so Wichtiges mit Ona zu besprechen, Lieber?» Er blickte zur Seite, wie blitzerstarrt. Sonja stand neben ihm. Etienne hatte das Kommen seiner Braut weder geargwohnt, noch wahrgenommen; umsomehr bestürzte es ihn, als deren noch dazu seiner Zwiesprache mit Ona geltende plötzliche Frage an sein Ohr schlug. «Was? O, nichts Besonderes!» sagte er und rang nach Fassung. «Ich wollte, wie du weiht, mein Wege dorchm /t, so dass die Aufsicht und Eontrole kaum möglich ist. "m diese Mängel zu beseitigen, sollen sowohl für das Aeltricitäts-, als auch für das Wasserwerk im «Mestni ^om» geeignete Üocalitäten gemietet werden, und zwar raume im Parterre. Alle Räumlichleiten sollen sowohl untereinander wie auch mit dem Rathhause telephonisch verbunden werden. Der Iahreszins für die gemieteten Localitäten wurde mit 950 fl. festgestellt. Sämmtliche Anträge wurden einstimmig angenommen. Gemeinderath Pavlin berichtete weiters über die angesuchte Aenderung der Baulinien für die landschaftliche Burg. Die Straßenbreite in der Vegagasse ist im Regulierungsplane mit 22 m, die Breite des verlängerten Iudensteiges mit Um sestgeseht. Da jedoch nach den vorliegenden Plänen für die neue landschaftliche Burg der gegebene Bauplatz nicht vollkommen ausreicht, ersucht der krainische Landesausschuss um Reducierung der Straßenbreite in der Vegagasse auf 21 m; dadurch würde für die landschaftliche Burg soviel Raum gewonnen werden, dass der Iudensteig auf die Breite von 10 in erweitert werden könnte und dass auch in der Herrengasse nur die Risalite bis an die Naulinie reichen würden. Um das Gebäude gegen den Congressplatz zu architektonisch entsprechend ausstatten zu können, wäre die Abtretung eines Grundstreifens in landschaftlichen Besitz erforderlich, so dass die projectierte Rampe in die verlängerte Baulinie des Lavrencic schen Hauses fallen würde. Die diesbezüglichen Anträge des Referenten wurden ohne Debatte genehmigt. Bezüglich des abzutretenden Grundes soll mit dem Landesausschusse ein Tauschvertrag abgeschlossen werden. Gemeinderath Dr. Stari referierte namens der Finanzsection über den Anlauf einer Wiesenparcelle zur Herstellung eines Gehweges von Ilooica zur neuen Schule auf dem Mosrgrunde. Der bezügliche Credit von 180 fl. wurde ohne Widerrede bewilligt und sodann über Antrag desselben Referenten den städtifchen Sicherheitswachmännern Hercog, Molla, Anton Pototar und Franz Potolar für erfolgreiche Ausforschung von Hunden, für welche eine Hundemarke nicht gelöst wurde, eine Remuneration von 50 fl. bewilligt. Gemeinderath Zuzel berichtete namens der Vau-section über die Herstellung eines öffentlichen Platzes vor dem projektierten Iustizpalais. Die l. l. Landes» regierung hat in Erledigung des vom Stadtmagistrate vorgelegten Operates, betreffend den allgemeinen Stadt-regulierungs« und Erweiterungsplan und die dagegen eingebrachten Recurse, im Ginvernehmen mit dem krainischen Landesausschusse u. a. entschieden: «Dem pro-jectierten Verbauungsplan für das zwischen der regulierten Barmherzigergasse und der projectierten. mit dieser Gasse parallel laufenden, an der Hauptfayade des künftigen Iustizpalais vorbeiführenden Gerichtsgasse gelegene Areale wird die Genehmigung nicht ertheilt. Die Verbauung dieses Terrains aber wird zu dem Zwecke verweigert, um die Gewinnung eines größeren öffentlichen Platzes vor dem Iustizpalais zu ermöglichen. Hiebei wird bemerkt, dass für Errichtung solcher Plätze im Regulierungsplane wenig vorgesorgt ist.» Bekanntlich hat die Stadtgemeinde sich inbetreff Hrrstellung dieses Platzes stillschweigend der Meinung der k. t. Negierung angeschlossen und hat zu diesem Zwecke zwei öffentliche Plätze, welche an der Wienerstraße und au der Bahnhofgaffe projectiert waren, aufgegeben. Die Bemühungen, den für diesen öffentlichen Platz nöthigen Grund zu erwerben, blieben indes wegen zu großer Forderungen der Zeschlo'schen Erben ohne Erfolg. Um nun eventuell mit dem Vauverbot vorgehen zu können, sei es nothwendig, dass die Herstellung des öffentlichen Platzes vor dem Iustizpalais in den Regulierungsplan aufgenommen und die Genehmigung der l. k. Landesregierung erwirkt werde. Ueber Antrag des Referenten wurde die bezügliche Aenderung des ReaMerungsvlanes ^ne SMetnöe HeMo/?m /,ni> /Vl GM/maMw/ A- .. lOetV/F, öa/5 /ch /l mch/s /// veHttHe//.'- /am es Fe-^«M üker ^ine L.iyyen. «Ach, Etienne, du bist )o gut! Viel zu gut für mich l» flüsterte Sonja und verstecke ihr Köpfchen an seiner Brust. Mittlerweile war Ona im Schloss gewesen und hatte das Taschenbuch geholt, welches sie nach der Laube brachte, worauf sie zu ihrer Herrin zurückkehrte. «Du bist so lange ausgeblieben.» klagte diese, als das Mädchen eintrat, und richtete den Oberkörper ein wenig empor. «Wo warst du nur?» «Unten im Garten, Herrin, in der Nähe der Weinlaube,' sagte Ona und machte sich irgend etwas an einem kleinen Tischchen zu schaffen. «Und hast du — jemand gesehen und gesprochen?» fragte Madame Lutowojsli mit unterdrückter Stimme. «Ja, Herrin!» lautete die zögernd gegebene Antwort. «Graf Montesquion wird kommen, sich nach Eurem Befinden zu erkundigen!» «Ach, er wird also kommen! Wann/ Glelch ^"'«Da« konnte er nicht versprechen, da er Comtesse Sonja in der Laube Gesellschaft leisten muss. Aber er kommt ganz gewiss!» (Fntsetzuns sol,<.) auftragt, die Genehmigung der l. k. Regierung zu erwirken. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Gemeinderath Dr. Krisper enthielt sich der Abstimmung. Gleichzeitig wurde der Beschluss gefasst, dass das l. l. Justizministerium um einen angemessenen Beitrag zu den Herstellungskosten dieses Platzes zu ersuchen sei. Gemeinderath Zuzet referierte weiters über den projectierten Wiederaufbau des Armenhauses der gräflich Stubenberg'schen Stiftung in der Graoischa. Mitsammt dem vom Staate gewährten Unterstühungsbetrage per 0000 st. betragt der Baufond nunmehr 42.700 st. Nach den vom t. l. Oberingenieur Zuzel ausgearbeiteten Plänen dürften sich die Baulosten auf rund 38.000 fl. belaufen; somit stehe der Inangriffnahme des Baues lein Hinoerni« entgegen. Der Referent stellte daher den Antrag, dass die Aauarbeiten sofort auszuschreiben seien. Gemeinderath Dr. Starr erklärt sich im allgemeinen mit den Plänen einverstanden, glaubt jedoch, dass in einem Armenhause nicht so ausgedehnte Kellerräume nothwendig seien, und stellte den Antrag auf Restringierung der Kellerräume. Die Gemeinderäthe Lence, Grose lj und Preoovic traten jedoch für die Beibehaltung der Kellerraume in dem projectierten Ausmaße ein. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Gemeinderathes Dr. Stare abgelehnt und der Antrag des Referenten angenommen. Derselbe Referent berichtete serner über die Entschädigung für den bei der im Baue begriffenen Taubstummenanstalt in Uomat zu Strahenzwecten erforderlichen Grund. Es wurde beschlossen, den benöthigten Grund im Ausmaße von 690 Quadrattlastern mit 6 st. pro Quadrattlafter abzulösen. Der tkaufschilling wird der l. k. Regierung in zwei Jahresraten entrichtet werden. Endlich berichtete Gemeinderath Huzel über die Aenderung der Äaulinie längs des sogenannten Virant-schen Gartens an der Trubergasse. Die Baulinie wuroe nun derart festgestellt, dass dieselbe mit dem Tmrelar-schen Neubau parallel läuft und mit der Ecke des Viranl-schen Hauses übereinstimmt. Von Entschädigungsansprüchen an die trainische Sparcasse als Besitzerin des Gartens wurde abgesehen, da die Sparcasse zur Erweiterung der Trubergasse ohnedies namhafte Opfer gebracht hat. Ueber Antrag der Polizeisection (Referent Gemeinderath Grotelj) wurde die telephonische Verbindung des Wachthurmes auf dem Schlossberge mit dem «No.üwi lluin», beziehungsweise der Feuerwehr-Inspektion, mittelst Kabel beschlossen und schließlich für nothwendige Reparaturen in den städtischen Schulen (Referent Gemeinderath Profenc) ein entsprechender Nach» tragscredit bewilligt. — (Die Kaisermanöver in Kärnten.) Ueber die diesjährigen Manöver im Bereiche des dritten Corps wird gemeldet: Die 6. Infanterie-Truppenbioision unter dem Commando des Feldmarschall-Lieutenants Franz Siglih v. Siegdors wird vom 3. bis 13. September in der Gegend von Aagenfurt, Villach und Feldlirchen zumeist in freizügigen Tagesmärschen manövrieren. Die 28. Truppendivision wird unter Commando des Feld-marschall-Lieutenants Josef Höchsmann v. Hochsann vom 1. bis 10. September um Krainburg und Neumarltl manövrieren, übersteigt den Loiblpasi und geht weiter über Feistritz und Rosegg nach Villach. Am II. September vereinigt sich das aus diesen beiden Divisionen, serner au« der Landwehrdivision formierte dritte Armee-Corps und es beginnen die Hauptmanöver zwischen dem Grazer und dem Innsbrucker Corps, denen bekanntlich auch Se. Majestät der Kaiser beiwohnen wird. — (In Bezug au5. die geplanten In« //l/zc/i'le// ///r gewerb//che Oe/l/>//e/l/cha//en) m«U«i datz «HremdendiaU,», da^« die «^ Ernennung der/elben im HeMe er/olM M, und Mar Men junf Instructoren aus dem Stande der rechtskundigen Staatsbeamten ernannt werden. Dieben sün^ Iichruttonn ^skln HMorgane aus Oewerbek-eisen be/gegeben werben. Va/ ganze Staatsgebiet soll in suns InstrucUonsvezir!« eingetheilt loerden. Die Genossenschafts-Instructoren loerden voraussichtlich in den süns größten Kronlanbs - Hauptstädten stabilisiert werden. — (Die Eröffnung der Localbahn Laibach-^Brezovic-j Oberlaibach) findet mcht am 23., sondern am 24. d. M. für den allgemeinen Verkehr statt. Der Eröffnungszug, welchen nur speciell Eingeladene benutzen dürfen, geht am 23. Iul» um 9 Uhr vormittags von Laibach ab und fahrt um ^ uyr nachmittags zurück. Die Stationen Vrezovic Drenov Gric und Oberlaibach sind für den Gesammtverlehr, d« baltestelle Log jedoch nur für den Personen- und Gepacks-verlehr sowie zur Auf- und Abgabe von Outern m ganzen Wagenladungen eingerichtet. Vom Eröffnungstag an werden in der Strecke Laibach-(Brezovic-) Oberlaibach und umgelehrt die gemischten Züge 2701. 2702, 2703, 2704, 2707 und 2708 nach der im Inseratentheile des heutigen Blattes veröffentlichten Fahrordnung täglich in Verkehr gesetzt; vom selben Tage angesungen wird auch der Postzug Nr. 10 der Linie Wien-Triest in der Station Brezovic Aufenthalt nehmen und von dort um 1 Uhr 8 Minuten nachmittags abgehen. Die Iu« haben nur. Wagen l. und IU. Elaste. tzaibacher Zeitung Nr. 164. 1318 20. Juli 1N99. — (Firmung im Landes-Zwa ngs-arbeitshause.) Gestern vormittags wurden vom hochwürdigen Herrn Fürstbischöfe 21 Corrigenden des hiesigen Landes'Zwangsarbeitshauses gefirmt. Die Feierlich« keit begann um 8 Uhr vormittags damit, dass der Herr Canonicus Andreas Kalan in der Anstaltskapelle eine heilige Messe las, der Seine fürstbischöfliche Gnaden Dr. Ieglii mit seinem Secretär Victor Stesla, die Landesausschussbeisitzer Dr. Schaff er und kaiserlicher Rath Murnit, der Referent der Landesregierung in Zwangsarbeitshaussachen, Landesregierungsrath Ludwig Marquis v. Gozani, der Pfarrer Martin Malensek. sämmtliche Beamten der Anstalt und die 45 Corrigenden beiwohnten. Nach Darbringung des Messoftfers hielt Se. fürstbischöfl. Gnaden eine Predigt in slovenischer und deutscher Sprache, spendete das Sacrament der Firmung, worauf in dem anstaltlichen Schulzimmer Gesangsvorträge der Corrigenden, Ansprachen derselben an den Herrn Fürstbischof und die Vertheilung der Firmgeschenle an die Firmlinge folgten. Beschenkt wurde jeder Firmling mit einem Gebetbuche, einem Rosenkranz und einem Geldtäschchen — Spenden des Herrn Landeshauptmannes, der die Pathenstelle übernommen hatte, und der Anstalt. Die Feier schloss für die Gäste mit dem Vortrage der Vollshymne vor der Büste Seiner Majestät des Kaisers und mit dem Besuche der Krankenabtheilung um 10 Uhr vormittags, während die Corrigenden auch die weiteren Tagesstunden festlich begiengen. Von den Anstaltsbeamten haben sich um die hübsche Feier der Anstaltsdirector Alois Poljanec, der Curat Anton Koblar und der Lehrn Alois Sachs verdient gemacht. —b. — (Lieferungs-Ausschreibung.) Das l. l. Handelsministerium theilt der hiesigen Handels« und Gewerbetammer mit, dass laut einer Publication des königlich rumänischen Kriegsministeriums am 4. August d. I. um il) Uhr vormittags im Gebäude des genannten Ministeriums (Intendanz«Abtheilung) zum Zwecke der Lieferung von 1,012.000 Metallknöpfen verfchiedener Größe und Form eine öffentliche Licitation stattfinden wird. In das Bedingungsheft kann jeden Wochentag von 9 bis 12 Uhr vormittags im oberwähnten Gebäude Einsicht genommen werden. -- ^Der Laibacher Gemeinderath) hat in seiner gestrigen geheimen Sitzung den ersten städtischen Commissär, Herrn Jakob Tomec, zum Oberstadtcom-missär mit den Bezügen der zweiten Rangsclasse, ferner Herrn Ianko Ritter v. Vleiweis'Trsteniski zum städtischen Marktinspector ernannt. Die Ernennung des Magazineurs des städtischen Elektricitäts- und Wasserwerkes erfolgt in der heutigen Sitzung. — Im gestrigen Berichte über die Gemeinderathssitzung wurden die Absätze 5 und 6 irrthümlicherweise im Drucke umgestellt. Es hat der 6. Absatz vor dem 5. zu stehen. — (Artillerie « Schießplatz bei Gurt-feld.) Das in Görz stationierte k. und l. Divisions« Artillerieregiment Nr. 8 marschiert am 23., beziehungs« weife 25. d. M. zu den Schießübungen bei Gurkfeld ab. Die Marschbewegung findet in freizügigen Fußmärschen in nachstehender Ordnung in zwei Colonnen statt, und zwar: Die nördliche Colonne, Regimentsstab mit den Batterien Nr. 1 und 3, marschiert mit einem Stande von 1 Stabsofficier, 12 Oberofficieren, 145 Mann und 96 Pferden am 25. von Görz nach Haidenschaft, am 26. von da nach Loitsch, am 27. von da nach Laibach, rastet am 28. in Laibach und marschiert am 29. nach Grohlupp, am 30. nach Treffen, am 31. nach Lichten-wald, wo sie am 1. August rastet. — Am 2. August trifft diese Colonne in Zadovinel ein, wo sie in Mitter-meierhof bequartiert wird. — Die südliche Colonne, Major Commersi mit den Batterien Nr. 2 und 4, marschiert mit einem Stande von 1 Stabsofficier, 8 Oberofficieren, 135 Mann und 93 Pferden am 23. Juli nach Wippach, am 24. nach Adelsberg, rastet daselbst am 25. und marschiert sodann am 26. nach Zirlnih, am 27. nach Grohlaschitz, rastet am 28. in Grohlaschitz und marschiert am 29. nach Seisenberg und am 30. nach Rudolfswert, wo sie am 31. den dritten Rasttag hält. Am 1. August marschiert diese Colonne nach Landstrah, am 2. nach Ober-meierhof bei Gurlfeld. wo sie die Quartiere bezieht. — Das Divisions-Artillerieregiment Nr. 7 ist am 18. d. M. aus Laibach in Gurlfeld eingetroffen und ist mit zwei Batterien in Obermeierhof und mit zwei Batterien in Untermeierhof bei Zadovinel untergebracht. — Das Corps-Artillerieregiment Nr. 3 aus Graz trifft am 21.d.M. in Gurlfeld ein. Hievon werden zwei Batterien mit einem Stande von 12 Officieren, 2 Cadetten, 136 Mann und 114 Pferden am 20. d. M. in Ratfchach übernachten und am 21. in Gurtfeld einquartiert werden, zwei Batterien lommen nach Grohdorf und Drnovo. c. — (Centralcommission für Kunst- und historische Denkmale.) Aus der Sitzung vom 23. Juni: Das l. l. Ministerium für Cultus und Unterricht bewilligt dem Bartholomäus Pecnik zur Förderung der Ausgrabungen in Kram für das laufende Jahr einen Netrag von 200 st., dessen Verwendung von der Centralcommission zu bestimmen ist. (Referent: Re-aienmasrath Dr. Much.) Conservator Lehrer Konrad Crnologar legt eine vom Professor Anton Kasftret verfasste Beschreibung des Schlosses und der Herrschaft Ainödt vor, in welcher das wohlgeordnete und gut erhaltene Archiv dortselbst besprochen wird; das gesammte Urkunden- und Actenmaterial dieses Archivs wurde auf Anordnung des jetzigen Besitzers Karl Fürsten zu Auers-perg in die Fideicommiss - Bibliothek nach Laibach gebracht. (Referent: Hofrath Dr. Winter.) Nartholomäus Pecnik legt den Abklatsch eines bei Tschatejch ge-fundenen römischen Votivsteines (zu Ehren des Neptunus Iovianus) vor. Die Widmung an Neptun, den Beschützer der Brücken- und Flussübergänge, scheint auf den Ueber-gang der römischen Straße über das Gurlfeld hin-zudeuten. (Referent: Hofrath Dr. Kenne r.) — (DieSchülerarbeiten der gewerb-lichen Fortbildungsfchule in Laibach) werden Sonntag den 23. d. M. im Freihandzeichnen-Saale des ersten Stockwerkes im Realschulgebäude zu allgemeiner Besichtigung ausgestellt werden. — (Der landwirtschaftlich-chemischen Versuchsstation für Krain in Laibach) sind in der ersten Hälfte dieses Jahres, d. i. vom 1. Jänner bis 30. Juni, von Behörden, Körperschaften und Privaten 242 Objecte zur wissenschaftlichen Unter-suchung eingeschickt worden. —.(San itäts-Wochenbericht.) In der Zeit vom 9. bis 15. Juli kamen in Laibach 20 Kinder zur Welt, dagegen starben 20 Personen, und zwar an Diphtheritis 2, Scharlach 1, Tuberculose 4, Schlagfluss 2 und an sonstigen Krankheiten 11 Personen. Unter den Verstorbenen befanden sich 6 Ortsfremde und 10 Per-sonen aus Anstalten. Von Infectionskrankheiten wurden gemeldet: Mafern 7, Scharlach 1, Typhus 2 (vom Lande in das Landesspital gebracht, Fremde) und Diph-theritis 1 Fall. — (Wandervorträge.) Wie uns aus Radmannsdorf mitgetheilt wird, wurden von dem dor-tigen Bezirtsthierarzte in den Monaten Mai und Juni in Gürjach, Lengenfeld, Wocheiner-Feistritz, Mitterdorf, Veldes, Vigaun. Möschnach, Breßnitz und Natschach Wander-vorträge in slooenischer Sprache abgehalten. Die Be-theiligung war im allgemeinen eine zufriedenstellende, besonders lebhaft in Görjach, Wocheiner-Feistritz, Mitter-dorf, Breßnitz und Natfchach. In Mitterdorf erschienen 150, in Görjach bei l00 Zuhörer. In den Vortrügen wurden die rationelle Pferde-, Rindvieh- und Schweine-zucht, die Aufzucht, Stallhygiene, Fütterungslehre be-handelt. Zugleich wurden Demonstrationen bezüglich der Parasitologie, auch der pflanzlichen, vorgenommen. Zum Schlüsse der Wandervorträge wurde die viehzüchtende Bevölkerung über die Gesetze, betreffend den Kauf und Tausch beim Viehhandel, Gewährsehler und Gewährszeiten, belehrt. l). — (Platz musil unter dem Schweizerhause.) Programm für heute: 1.) Rosey: «The Honeymoon», Marsch. 2.) Bayer: «Pupvenfee», Walzer. 3.) Suppi: «Pique Dame», Ouvertüre. 4.) Schubert: «Am Meer», Lied. 5.) Gounod: Phantasie aus der Oper «Romeo und Julie». 6.) Strauß: «Rosen aus dem Süden», Walzer. — (Brand infolge Blitzfchlages.) Am 17. d. M. nachmittags schlug der Blitz in die mit Stroh gedeckte sechsfenstrige Doppelharfe des Besitzers Josef Gorisek in Sittich ein. Im Verlaufe von drei Stunden wurde die bezeichnete Harfe sammt den darin untergebrachten 170 lz Klee, Heu und Korn eingeäschert. Goriöel erlitt hiedurch einen Schaden von 900 fl,, während er bei der wechfelseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt in Graz um den Betrag von 300 ft. versichert war. Bei der Localisierung und beim Löschen des Feuers waren anfänglich die Ortsinsassen von Sittich mit einer kleinen Feuerspritze und späterhin auch die freiwillige Feuerwehr aus St. Veit mit ihrer Feuerspritze thätig. Es ist theils der schnellen Hilfeleistung seitens der Ortsinsassen, theils den vorhergegangenen starten Regengüssen zu verdanken, dass die in der Nähe des brennenden Objectes befindlichen Wirtschaftsgebäude vom Feuer verfchont blieben. Bei der Localisierung und Löschung des Feuers war auch die gesammte Mannschaft des Gendarmerie-Postens St. Veit thätig. —ik. — (Rauferei.) Anlässlich des am 16. d. M. in Unterselce, Gemeinde Döbernik, stattgehabten Kirch-weihfestes entstand unter den Burschen Johann Mulh und Anton Gorc, beide aus Unterselce, ein Streit vor dem Gasthause des Johann Ferfole in Rosenbüchel, wobei Johann Mulh den Anton Gorc mittelst eines Wagendrittels schwer verwundete. —6 — Tl)eater, Kunst und Literatur. — (Die Van Dyck-Ausstellung in Antwerpen.) Die Bemühungen des Comite's, welches an-lässlich der dreihundertjährigen Geburtstagsfeier Van Dycks (geboren 22. März 1599) eine Van Dyck-Aus-stellung in Antwerpen zustande bringen will, sind von einem unerwarteten Erfolg gekrönt worden. Es werden im ganzen 105 Gemälde zur Ausstellung gelangen, und zwar wird England 36, Belgien 31, Frankreich 16, Polen 6, Oesterreich 5, Italien und Deutschland je 4, Nussland 2 und Holland 1 Gemälde ausstellen. Dazu werden noch eine Reihe von Zeichnungen, Stichen und Photographien sich gesellen, so dass dem Unternehmen ein glänzender Erfolg gesichert ist. — (Collection Hartleben.) Eine Auswahl der hervorragendsten Romane aller Nationen. Vierzehntägig erscheint ein Band, elegant gebunden ü, 40 kr. Jährlich 26 Bände. (A. Hartlebens Verlag in Wien.) Der siebente Jahrgang der Collection Hartleben enthält bisher folgende Romane: 1.—III. Black, William, Sauina Zembra. — IV.—V. Guidi, Orlanda, Isabella Fianelli. — VI. Brociner, Marco, Das Blumenlind und andere Novellen. — VII.—VIII. Lesueur, Daniel, Hassende Liebe. — IX. Iosika, Koloman Freiherr von, Comtesse Tini. — X.—XI. Lanlen, N. von der, Der Günstling — XII.—XIII. Cameron, Lovett, Ein schwaches Weib, — XIV. Guglia, Eugen, Das Begräbnis des Schau-spielers und andere Novellen. — XV. Cantacuzene, Olga, Carmela. — XVI.—XVII. Casetti. Alex,, Das Vermächtnis. — XV11I. Ruest, Rust. Firma Löwe, Kurt und Comp. — XIX.—XX. Nradon, E., Im Verdacht. XXI.—XXII. Delpit, Albert, Alle beide. ^ XXIII.—XXIV. Waldow, Ernst von, Die rothe Locke. XXV.—XXVI. Mairet, Jeanne, Auf der Höhe. ^ Die Sammlung bietet vorzügliche Romane in schöner Ausstattung, gebunden, zu äußerst wohlfeilen» Preise. Die Anerkennung dafür blieb nicht aus, da sich von dieser Romansammlung schon weit mehr als eine Million Bände in den Händen des Publicums befinden. Ein großer Vorzug der Collection Hartleben ist der, dass dieselbe nicht nur einbändige Romane bringt, Auch ist jeder Roman, jeder Band einzeln käuflich. Ausweis über den Stand der Thiersenchen in Krain für die Ieit vom W. bis 17. Juli 18W. V« ist herrschend: die Tchasräude im Vezirte Stein in der Gemeinde Oojz» (2 h.). der Äiothlaus bei Vchweinen im Nezirte Oottjchee in del («emtinoe Mitterdorf (1 H.); im Neziile «rainburg in del Gemeinde Flödnig (2 tz.). Erloschen: der Milzbrand beim Rinde im Neziile Äadmannsdors in der Gemeinde Gürjach (1 H.). Neueste Nachrichten. Kaiserliche Verordnungen. (Original Telegramm.) Wien, 20. Juli. Die «Wiener Zeitung' publiciert kaiserliche« Verordnungen auf Grund des ^ 14 wegen Abänderung der Gesetze, betreffend die mit der industriellen Production in enger Verbindung stehenden indirecten Abgaben, dann des österreichisch' ungarischen Zolltarifes. Die Verwendung umfasst neun Theile, nämlich: 1.) Biersteuer, 2.) Brantweinstmer, 3.) Vertheilung des Brantweinsteuer - Contingentes, 4.) Zuckersteuer, 5.)Rückersatz derAusfuhrbonificationen, 6.) Aenderung des Zolltarifes, 7.) Begünstigungen bei der Zuckersteuer für gewerbliche Unternehmungen, 8.) das Ueberweisungsgesetz für Zucker und Vergütung der Vrantweinaligabe, 9.) Schluskoestimmungen. Letztere besagen: Die Bestimmungen des ersten, zweiten und dritten Theiles treten am 1. September, die des vierten, fünften und siebenten Theiles am 1. August, die des sechsten Theiles hinsichtlich des Zuckers am I. August, hinsichtlich der Spirituosen am 1. September, Hinsicht" lich der übrigen Artikel am 1. Jänner 1900, die des achte« Theiles hinsichtlich des Zuckers am 1. August, hinsichtlich der übrigen Artikel am 1. September in Kraft- Großfürft-Thronfolger Georg f (vrlglnal-lelegramme.) Petersburg, 19. Juli. Aus Abbas Tunian wird berichtet: Heute wurden «ach neun Tagen, se't dem Tode des Großfürst-Thronfolgers, die sterblichen Ueberreste desselben in feierlicher Procession aus detN Palais in die eine Werst entfernte Kirche getragen. Um 11 Uhr vormittags langte der Trauerzug bei der Kirche an. Großfürst Michaelovii, die Generale und andere hohe Officiere trugen den Sarg ill die Kirche» Wien, 19. Juli. (Orig.-Tel.) Per Arbeiterführer Dr. Ellenbogen wurde wegen Beleidigung von Wach" organen anlässlich der jüngsten Demonstrationen i" vier Wochen Arrest verurtheilt. Wien, 19. Juli. (Orig.-Tel.) Bei fortgesetzter Verhandlung wegen der Demonstrationen bei der Nrbeiterpromenade wurden vier Arbeiter zu drel Tagen, drei zu 48 Stunden, einer zu 24 Stunden Arrest verurtheilt und einer wurde freigesprochen. Agram, 19. Juli. (Orig.«Tel.) Heute um 12 Uhr vormittags fand in der Kathedrale die Taufe der neU' geborenen Erzherzogin, der Tochter des Erzherzogs Leopold Salvator und der Erzherzogin Blanca jtatt. Den Taufact vollzog der Erzbischos Posilovic' unter großer Assistenz. Die Taufpathm Herzogin von Par"" war durch ihren Gemahl, den Herzog Robert vo" Parma, vertreten. Die neugeborene Erzherzogin erh>"l den Mmen Maria Antonia. Laibacher Zeitung Nr. 164.' 1319 20. Juli 1899. Lipto Ez. MMos, 19. Juli. (Orig.-Tel.) Gestern nachmittags wüthete in Hoszuret eine große Feuersbrunst, welche das Dorf nahezu ganz einäscherte. Drei Kinder, welche von ihren Eltern in der Wohnung eingesperrt worden waren, verbrannten. Auch viel Vieh wurde ein Naub der Flammen. Es verlautet, dass spielende Kinder das Feuer verursacht hätten. Ncrchtcsgadeu, 19. Juli. (Orig.-Tel.) Der gestrige Unfall der deutschen Kaiserin ereignete sich auf dem Waldwege zwischen der Eiskapelle und St. Vartholomä. Die Kaiserin glitt auf einem deu Fußweg bedeckenden nassen Vrette aus und kam zu Falle, gieng aber trotz der starken Schmerzen eine kurze Strecke. Auf einem inzwischen herbeigeholten Stuhle wurde die Kaiserin weitergetragen und kehrte dann in einem Boote und hierauf zu Wagen nach Berchtesgaden zurück. Die Nacht verlief befriedigend. Die Schmerzen wurden durch Anlegung eine's Verbandes geringer. Die Schwellung am verletzten rechten Unterschenkel ist Mäßig, erfordert jedoch die Anwendung einer Eisblase. Die Heilung dürste voraussichtlich eine längere Ruhe-läge bedingen. Nom, 19. Juli. (Orig.-Tel.) In Rom wurde heute um 2 Uhr 19 Minuten nachmittags ein leichter Erdstoß verspürt, dem um 2 Uhr 20 Mimten ein stärkerer folgte. Um 2 Uhr 35> Minuten wurde ein weiteres Erdbeben wahrgenommen. Die Bevölkerung !st sehr aufgeregt. Soweit bisher feststeht, wurde ein un Vau begriffenes Haus beschädigt. Der Gefangenen lm Gefängnis bemächtigte sich großer Schrecken, doch beruhigten sie sich bald. In der Provinz Rom wurde w Nocca di Papa ein Erdbeben verspürt. Es ist kem Menschenleben zu beklagen. In Eastel Gandolfo stürzte ein Theil der Kirche ein. Aci Eastello, 19. Juli. (Orig.-Tel.) Heute um ^ Uhr früh ließ sich im Aetna ein sehr starkes unterirdisches Geräusch vernehmen. Kurz darauf stieg aus dem Krater eine riesige Feuersäulc auf, welcher ein dichter Landregen folgte. Verstorbene. Im Ciuil svitale. ?l in 1 5. Juli. Lulas Finl, Inwohnerin, 82 I., pa-ra^ti» l!nrl1i8. — Maria Lulczic, Conducteurstochter, 2 I., Difththeritis und Lungenentzündung. Volkswirtschaftliches. Laibach, 1!>. Juli. Auf dem heutigen Markte sind er» schienen: 4 Wagen mit Getreide, ? Wagen mit Heu und Stroh und 12 Wagen und 2 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. MaM-Prr!« Viarlt-Prel« von bl« bo» bi« fl. li, sl.ilr. fl, kr. fl, lr. Weizen pr. 100 kß 10 — 10 50 Butter pr. Kilo. . — 85------- Korn » 8l— 8 50 Eier pr. Stück . . — 2>,------- Gerste » 6^50 7 - Milch pr. Liter . . — 8------- Hafcr » 6^50 6 50 Niudflcisch pr. Kilo — 64 —^— Halbsrucht » —!-------^— Kalbfleisch » —62------- Heiden » 8— ii,— Schweinefleisch » —7b------- Hirse, weiß > 9— 6 50 Schöpsenfleisch > —40------- Kukuruz » 5 70 6— Hähndel pr. Stück —55------- Erdäpfel » 3-------^— Tauben » —20------- Linsen Hektoliter 10-----------Heu pr. 15-0 , SO. schwach , Nebel j 0-0' ' Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 20'1', No» male: 19 8°. l Verantwortlicher Redacteur: Anton Funtel. Eine angenehme Wohnung im zweiten Stockwerke, bestehend aus zwei Zimmern, Küche, Keller und Holzlege, ist in der Polanastrasse Nr. 25 mit 1. Augnat, eventuell sogleich, zu vermieten. (2812) 3—2 Anzufragen bei der Hauseigenthümerin daselbst (Parterre). Muffige Wronze in allen Farben ist das vortheilhasteste und vorzüglichste Prä< parat zum Vergolden ober Bronzieren aller erdenklichen Gegen» stände; höchster Glanz und Dauerhaftigkeit; auch Bronze in Pulver; zu haben bei Vrüder Gberl, Laibach, Francis« canergassc. Nach auswärts mit Nachnahme. (869) 11—5 Kostknabe wird von einer deutschen Wiener Doctors - Familie in Pension genommen. Strenge pädagogische Erziehung, liebevolle Behandlung, Ciavier. Anträge befördert Rudolf Moiie, Wien, sub «W. N. 3244.» (2790) 3-3 Danksagung. Für die so zahlreichen Beweise herzlicher Theil« nähme während der Krankheit und anlässlich des Ablebens unserer innigst geliebten Gemahlin, Tochter und Schwägerin, der Frau Marianne 2ebr6 geb. ßebenik Verichtsadjunctens'Gatlin für die schünen Kranzspenden, die zahlreiche Veglei-tung der Dahingeschiedenen zu ihrer lchten Ruhestätte und für den ergreifenden Trauergesang in Rad» mannsdors und in Laibach fprechen wir allen Ver< wandten, Freunden, Bekannten und den Herreu Sängern den innigsten Dank aus. Laibach am 19. Juli 1899. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Course an der Wiener Börse vom 19. Juli 1899. Na« be« o^ellm 2°«^°««. St°at«.Znl.hen. «"" "°" ^»«li'hritlicheNentc 0 40 >«0 «0 »n Killten verz. sselirnar.VlussUst ion NO l0<» k>«, »»Vllber verz. Iämier Inll 1 4^ !^«r 4°/„ Ltaal«Iu,e 250 st. l?u:h,7l7!, ""er Staatelole . . 10« l. t»4 7» !95 75, °"/° Dom.-Psanbbi. k 1»0 fl. <4. Hh ,4g __ ^» k!esterr. Woldiente, stenerfrtt ll9 «0 «lN40 ^ dli). »^,,,s j„ , nronr» Älom. im,'»!) lNU^b ,,.,°lo btu, p<-l Ultimo . . l0U'»5 l00'5ü lui 20« Kionri, Nom. . . «7-40 87 3l> lNsenbahn.VtaatSschulbver. schrllbunsscn. llNsabelhbah,, «n W„ steutlfrei (blv, st,), ,<^ „x, st K 40/ ,l«„n tt? 2>' ^M' Josef «ahn in LUber ^ (d,u Lt.) f. ,(><» st, Nuni. »'/.'/« «»ix» >26^5 «ub°lf«i,ah!l 4°/„ !» «r°nei,»v sleuerf. (dw, Gt.), f«r 20U Kr. «-"«m.........88 b0 89- «oiailbergbahn 4°/. l. Kronenw^ Uluerf,, 4<»u u. »0U<> »r. f. >U« »r. Num..... S? «ü »» ü0 Au « UinzUubwel« 2uu si. 0. W. °'°. suizb..>PrIur.' Obllnntiuncn. «illlllbrtlchaii» MN u. 3000 M, 4"/„ °b I»"/« «, St. ... «4'Ü0 l>< »0 ElilabeNiliah», 400 u. »000 Vl. 200 M. 4'V«...... ll>>«'i!l» —'- ssrlmz I»ll's V., En«. l»»4. 4'/, »ö — SU ^ «alizlschr jlar,'i>udw!«.»«h«, divers Ltückc 4»/« .... SS'— l« 70 Vorailbcrger Vahu, Vm. l88<, <"/„ (div. Lt.) E., f. lOO »U d'!i!i,ä!,l., 4"/^ stc»slfrri sür^»<>l!ru»fn Nom. g« 45 98 65 4"/n b!o, l,!u, per Ultimo . , 8U-45 96'« dlo.Lt.lt, «!. «old,fl, 4'/,"/, 85»,» 8S I0 dto. dt«. Silber 1W dto, Vläm. «nl. k KM sl, «. W, ,«).s.<> ,«l ü« dl°. dto. l^ bofl. ».». lNN»0 16lt»N Thclh Rcg..«oft 4»/. «0 ft. . ,W 2b l»9 »5 Gsundenll.' Gbligatione» (für lOO st, CM.). <»/, ungarllche (l0« tmu>«»leh«», v«ci»«b. «>/, ,(^> _ ,0090 4«/. ««wn »»tz^ «>,ch» . II._ »s llD Pfandbrief« (für 100 fl.). Vodcr. allg.üst.inboI.vtrl.^/« „.^ g^z dt°. PrHm.Vchlbv. 3«/„. l. ' 2laü<«l>llhn3"/n^ssrc».b(>op.S», z,»,^ z»i4_" blu. ü<^KLc»U,l.p.100fl. I,i25l»2^ Ung.-gallz. Vahn . . . . . ,07.50 ^g.^ 4°/, Unterlrainer Vahnm . . ßß,^ z^ _ Danll«Acil«u (per Stück). TlnssloOest. Vanl2U0fl.«0°/,». lül-zo ll>2 — Bnittveiein, Wiener, IN« si. . 272 zo 27ö — U<,d<-r..«nst,,Oest.,200sl.S.4N°/, «?- 4b»'- «lreditbllnl. Vllg. ung., 2<»U fI. . ö»8 —8«8l»U Deposilenlmnl, «U«., 200 sl. . 223 — 224 — EscomM'wr!., Nbiöst., 500 fl. 73,-5(1 ?»?«»« <5iro°u.«asls!w,Wiener, liUUfl. 268'— »64 - hvpothelli..0est.,20<>fl.250 fl. . . 241 2b 24l-?5 Oesterr.'Uügllr. Nanl, »00 st. . 909 — 9l0 — Unlonbanl 20« fl..... »1» 70 s!8 ».'» «nlll)i»b«nl, »ll«., «« ss. . l?2 - l?8 bU «tN> »»« Hltien «on Zlansporl» Knlernehmungen (per Erüll). N,l»stg-Tepl. «lsenb, 30U fl. . lso?' l«N' Vöh«. Norbbahn lüa fl. . . «l 50 »4» — «utchtichrnoer Eis. 500 fl. ll«, l«4!» lwl. dto. bto. (lit. I!) »0» fl. . «4 — «l» — Dou-^ 2!o>v.- Iassy ° Eilend.« VefcNIchaft 200 fl. V. . . »87 »5 »8? 7b Lloyd, vest., Tr!«P, 5l>0 fl, <> oeflerr. Nordwestb. ««0 fl. S. 24ö-> 24<>-. dlo. dlo. M. ll) 200 fl. I. »l>9 50 ,60 2» Prä» D>il" E'Wlb. 150 fl. lF. . 97 75 9f> <»<> ßlanizsilendahn 200 fi. S. . 544 7» 345 »5 ßüdbllhn «,0 fl. L..... 74-71, ?f»>?!> ßübnorbb. Verb.»». «0 fl. «Vl. 198 . -198 8! Tramw»>^VfI.,Wl,,17Ufl.».W. — — —-^ bt». Vm. 1»87, !i0N fl. . . 4sU— 4?0>-Tram»ay-Gel., Neue Nr., Pri»< ritüt« «lttien lNN fl. . . . l22b>: »4-— Unsi-gllliz. «ll-bo Un« W»slb.(«aab.«l»,)200fl.V. 2l3 — «<5- . Wlen« Ä«alb06 dl> l08'. »gydier ltijei,. und Otahl«I»b. in Wien lNN fl.....l !?1 50 Vl«nl«n Vesellsch.. oeft.'lllpine »,4, iz, 24» »5 Präger «i!/» Inb «ef. 2«« fl. „9z, „Y7 Salgo-larj. Kteinloblen «> fl. z^<,-^ 5^ 5,, „Vchl»,lM«'< Papi«l.»U0fl. »90-. - ,96 - »elb ««e Trifailer Kc>l,lcn»y.'Vel. 70 sl. ,?<,.^ ,«. N°ssen!..„Oest.i»Wien,w0,l. «oal ia,.'" Wngn°n.Lellill!!sl..«Ill«..inPes<, wr. «»ugefellschatt 1«, N. .' ' <^ ^'^ Vtenerberg« Zlt«el.«lt«en°»ef. ^.^ ^.^, Divtss, z„ft (per Vtück). vudapest'Vnfllira (Dombau) . ^ ... . Cred«I°!e ,<»(> ,l...... ,«,;'.°3."" «l«ryL°!e 4N fl. «M. . . . ^.7^3°.^ 4°/„Don°».Dllmpffch. iOofl.IVi. ,°b «> »? « Olener Los« 40 fl..... «?'"«'" Palffy.Lole 40 fl. «M. . . . " " " _7 «°th,„K^»,,ves» Ves.v.iofl. ??" «^ «olhen Kreu», Una. «ef. v.,5fl. A"" «."" «utwIph-Lole ,<> fl..... »,"".' Elllm-Kole 40 fl. »M. . . . "77 ^.«^. e!..Vtlwl».Lofe 40 fl. llVl. . ?," 3?.,? «iialdsieiii.Loie «0 fl. ^ ,w7z bt. Petersburg ..... __ ^>»! zalulen. Ducaten........ ^.gg z?» »0rl«-roii, l'rlorliftlcn, AcMen, tummmn «lt., U«*Im« iih LoB-Voraioherung. •Y. 4D» Mayer B«,xxic- -u.ri.dL TX7"eclxiBl«x-C3-»»cli.*,ft l.albnch, SpitalKMM. Privat-DepÖta {HtJt-ltopoelt*) Vir^itiif vii Bu-Elili|M (¦ C»it»-g«srw»- ¦¦< ¦> >Mi^> Drei Herren sachen j!nen hehrer, resp. eine Lehrerin, der eng-*«Ohen Sprache. Ansang mit Unterricht too '* ^nrnc'd|mKen werden unter Cfiifsre *«838» an die Administration dieser Zeisig erbeten. (2838) 2—1 Ein. möbliertes jftonatzimmer '»l Reiaelutraaie Kr. 26, II. Stook, *» vsrmleton. (2K42) I Ein Ponywagerl und zwei fuhrwägen sind wegen PlaLzmang«! billig zu verkaufen bei (2840) 3—1 J* Razinger, Polanastrasse 26. (2767) L. 68/99 9. Nersteigerungs-Edict. Auf Betreiben der protokollierten Firma Michael Kastner in Laibach, vertreten durch Dr. Anton Ritter v. Schoeppl, Advocaten in Laibach, findet am 11. August 1899, vormittags halb 11 Uhr, bei dem unten brznchnelcn Gerichte, Zimmer Nr. 6. die Versteigerung der Liegenschaft Einlage Z. 19 der Eatastralgemeinds Skarucna sammt Zubehör, bestehend aus einem Wagen, einem Wagerl, zwei Pflügen, zwei Eqgen, zwei Rechen, einem Stroh, schneidestuhl, einer Leiter, drei Gctrc.de-tnchen. einem Kraulboltich, fünf Centnern Stroh und drei Eentnera Heu statt. Die zur Versteigerung gelangende Liegenschaft ist auf 3619 fl.. das Zubehör auf 49 fi. 40 kr., zufammen 3668 fl. 40 kr. bewertet. Das geringste Gebot beträgt 2445 fl. 60 lr.; unter diefem Vetrage findet ein Verkauf nicht statt. Die Versteigerungsbedingungen und die auf die Liegenschaft sich beziehenden Urkunden (Grundbuchsauszug, Eataster. auszug, Schatzungsprotokoll «. f. w.) können von den Kauflustigen be, dem unten bezeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 6, während der Veschäftsstunden ein« gefehen werden. Rechte, welche diefe Versteigerung unzulässig machen würden, sind spätestens im anberaumten Versteigerungs- termine vor Beginn der Versteigerung bei Gericht anzumelden, widrigen« sie in Ansehung der Liegenschaft selbst nicht mehr geltend gemacht werden könnten. Von den weiteren Vorkommnissen des Versteigerungsverfahrens werden dle Personen, für welche zur Zeit an der Liegenschaft Rechte ober Lasten begründet sind oder im Laufe des Versteigerung«. Verfahrens begründet werben, in dem Falle nur durch Anfchlag bei Gericht in Kennt« nis gesetzt, als sie weder im Sprengel des unten bezeichneten Gerichtes wohnen, noch diesem einen am Gerichtsorte wohn« haften Zustellungsbevollmächtigten nam« haft machen. K. l. Bezirksgericht Stein. Abth. II, am 26. Juni 1899.