H^lyft. ________Mittwoch, 4. Mai 1898.________________Jahrgang 117. Macher Zeitung. "Mhri^^"p«is: Mit PostVersendung: gmizjahrig fl. 15, halbjährig fl. 7 50. Im Comptoir: klein« c>»! ' l)»lbjährig fl. 5 50. Für dle Zustellung in« Haus ganzjährig fl. l. — InsertlonS«bl>r: Für bl» zu 4 Zeilen Lb lr., größere per Ieile 8 tr,: bei öfteren Wirbel holungen per Zelle 3 lr. Die «Laib. Zta,. erschriut täglich, mit Unlnahmc der Tonn- und Feiertage, Die Nbminiftratt»« befindet sich Longressplatz Nr, ii, die Mednction Aarncherzigergasse Nr, 15, Sprechstunden der «ebacüon uai, « bi« 11 Uhr v,r< mittag». Unfranlierte Vriefe werden nicht angenommen, Manuscripte nicht zurückgestellt. Amtlicher Theil. 3lllk^^ ^ und k. Apostolische Majestät haben mit Ge?Wer Entschließung vom 27. April d. I. den zum?" A"h Dr. Eugen Ritter Böhm v. Bawerk Hofe "^Präsidenten beim k. k. Verwaltungs-Gerichts-^tn, »tHtum allergnädigst zu ernennen geruht. Thun ni. p. Äller^? l. und k. Apostolische Majestät haben mit Hinan! ^ Entschließung vom 22. April d. I. den ^w^k' Karl Lubec zum Obersinanzrathe oxtr» ^a» n ^". gereich der Finanz-Lanoesdirection in ö auergnüdigst zu ernennen geruht. _________ Kaizl m. p. Allei^eiw l. und k. Apostolische Majestät haben mit Heu7?W Entschließung vom 22. April d. I. dem "nd «'s inspector Ludwig Stampfl den Titel t«i, satter eines Finanzrathes mit Nachsicht der ""«gnädigst zu verleihen geruht. _________ Kaizl m. p. ^usei? / M" 1698 wurde in der l. l. Hof- und Staats« ^"habe ^ ^Vl. Stück des Retchsgejetzblattes in deutscher « T)n«l ^^^en und versendet. "'?2bi?^ «"M unter le ttundmllchung des Finanzministeriums im Vin« "rnehn^n mit dem Eisenbahnministenum voin 29sten pru I8u8. betreffend die Aliänberung der Verordnung "v" U. December 1892 (R. G. Äl. Nr. ^13) über dic ttwendullg voll Elsenbahnfrachtbliefen mit aufgedrucktem ->^ «lelnpelzeiche». Nichtamtlicher Theil. ^t spanisch-am e litauische Krieg. hat (3^ spanische Geschwader bei den Philippinen !patns^ 'chwne Niederlage erlitten. Die officiellen dvtt ss." Depesche» bezeichnen den großen Kampf, der kclll^' "funden hat, als zweiten, da nach heute be-llei^'^^denden Viachrichtcn vor einigen Tagen ein Hie in l^chchl in jenen Gewässern stattgefunden hat. ^panie. ."' ^ ^^^." ""^ "us den Philippinen die u»d >,.„ iwischeu zwei Feuern, dem der Amerikaner auf den b" Aufständischen, welch letztere allerdings Noch / 'Philippinen seit dem Ausvruche des Krieges stadt ln> ' ^^3 geführt haben, jedoch die Haupt-^^"lanllla sclwn ernMick bedrobcn soll. Der Schauplatz der für die Spanier unglücklichen Schlacht war die nächste Umgebung von Manilla. Manilla, auf der nördlichsten der Philippinen-Inseln, auf Luzon, und zwar an der Westküste dieser großen Insel gelegen, ist eine Stadt von mehr als 150.000 Einwohnern und erhebt sich im Hintergrunde einer tief ins Land einschneidenden Vucht, die den Umfang eines ansehnlichen Sees hat und mit den: Meere durch eine, etwa 20 Kilometer breite Zufahrt verbunden ist. Der Hafen von Subie, wo das amerikanische Geschwader zuerst erschien, liegt etwa 70 Kilometer nördlich von der Einführt. Von dort dampfte das amerikanische Geschwader nach Süden und, durch die Einfahrt, in die Bucht von Manilla, wo sich, eine kurze Strecke vor der Hauptstadt, am Ende einer schmalen Landzunge, die dem Hafen derselben vorgelagert ist und von Süden nach Norden zieht, die Festung Cavite befindet; unter dem Schutze dieser Festung nahm das spanische Geschwader den Kampf mit dem weit überlegenen Feinde auf. Nachdem die Amerikaner ihm furchtbare Verluste zugefügt hatten, zogen sie sich, wie die Madrider Meldungen besagen, zurück. Die Bergzüge rings um Manilla sollen von den Aufständischen besetzt sein. In der Stadt leben viele Fremde, namentlich Deutsche, i» deren Händen der Handel hauptsächlich concentriert ist und zu deren Schutz denn auch bereits ein Theil des in Ostasien stationierten deutschen Geschwaders abgegangen ist. Die amerikanische Escadre unter den Befehlen des Commodore Dewey hat Hongkong am Mittwoch nm 2 Uhr nachmittags verlassen. Die Escadre bestand aus folgenden Schiffen: den Panzerdecklreuzern 'Baltimore» (4413 Tonnen, Iti Geschütze), «Boston» (3000 Tonnen, 12 Geschütze), «Olympia» (5870 Tonnen, 26 Geschütze) und «Raleigh» (3213 Tonnen, 19 Geschütze) sowie den Kanonenbooten «Petrel» (692 Tonnen, 6 Geschütze) und «Concord» (1710 Tonnen, 8 Geschütze) nnd aus drei Kohlen-Transvortdampfcrn. Die unter dem spanischen Commodore Montojo stehende Escadre war zusammengesetzt aus den Panzerkreuzern «Isla de Luzon» (1045 Tonnen, 6 Geschütze), «Isla de Cuba» (1045 Tonnen, 6 Geschütze), dem Kreuzer «Reina Cristina. (3520 Tonnen, 11 Geschütze), dem Holzkreuzer «Castilla» (3260 Tonnen, 12 Geschütze), den Kreuzern dritter Classe «Don Antonio de Ulloa» (1160 Tonnen, 6 Geschütze), «Don Juan dAustria» (1159 Tonnen, 6 Geschütze), der Schaluppe «Velasco», dem Hilfskreuzer «Mindanao», nebst einer Anzahl von Kanonelibooten und Depeschenbooten. Aus dieser Zusammenstellung ergibt sich, dass die Spanier wohl mehr Schiffe hatten als die Amerikaner, dass aber die Escadre der letzteren größere Schiffe und mehr und schwerere Geschütze hatte. Den 89 Geschützen der Amerikaner standen, abgesehen von den Kanonen der spanischen Kanonenboote, nur 49 spanische Geschütze gegenüber, doch wurde die spanische Flotte auch von den Geschützen der Forts nnd sonstigen Küstenbefestigungen unterstützt, so dass die beiderseitigen Streitkräfte sich die Wage gehalten haben dürften. Bei der Junta der' Insurgenten eingegangene Briefe versichern, die Insurgenten könnten durch die Besetzung aller Anhöhen in der Umgebung von Manilla im Umkreise von 10 bis 20 Meilen und unter Mitwirkung der Amerikaner die Stadt in 14 Tagen durch Hunger bezwingen. Diese Angabe wird durch Briefe von in Manilla ansässigen Engländern bestätigt. Die Aufständischen beabsichtigen, einen Scheinangriff auf die Stadt zu machen, während die Amerikaner die Forts angreifen. Die oberwähnten Briefe an die Junta fügen hinzu, die Spanier hätten den Kreuzer« Castilla» im seichten Theile der Hafeneinfahrt auflaufen lassen, um ihn als feste Batterie zu benutzen. Einige Schiffs-kanonen seien ausgeschifft und am Eingänge des Hafens aufgestellt worden. Man glaubt, dass die Amerikaner behufs Besetzung von Manilla mit den Aufständischen zusammenwirken werden, um die Stadt durch längere Zeit zu belagern. Die Amerikaner würden dann das spanische Geschwader zum Kampfe zwingen können. Der englische Consul in Manilla verlangte telegraphisch die Absendung des Kreuzers «Edgar», da Unrnhen in der Stadt befürchtet werden. Der Torpedo-Nammtreuzer «Kaiserin und Königin Maria Theresia» (5200 Tonnen Deplacement, zwei schwere, acht mittlere, zwanzig Schnellfeuergeschütze, 498 Mann) wird in Dienst gestellt und nächster Tage von Polä nach Westindien abgehen, um daselbst während des spanisch-amerikanischen Krieges die österreichisch-ungarischen Interessen zu wahren. 5 « -«< Nachstehende Drahtnachrichten sind noch über die Seeschlacht vor Manilla eingelangt: Madrid. Der «Liberal» veröffentlicht eine Depesche aus Manilla, wonach sich Contre-Admiral Feuilleton. Neueres über Cnba. Und F '" Vorbereitung begriffene 18. Ergänzungs-Krxik "Mterband des Meyer'schen Conversations-^Uesle 5 - "gt "ber Cuba Nachrichten bis in die Heilen v - ' Mit Erlaubnis der Verlagshandlung Sck °"s Folgendes mit: ^M i»! Ehrend des letzten Aufstandes in den ^llren c^ ^ ^^^- welchen die damaligen inneren "üt 3inr^lM""6 unterstützten, gab es eincn Conflict lriege ^i '"erika. Dasselbe nahm nach dem Bürger-Aegt"y bereits mehrmals vorher schon an den Tag ^ Auss exionsbestrebungen wieder auf und ließ ^eiwilli 'k" "°" Flibusticrjchiffen mit Waffen und , Ei?^°ch ^uva ruhig geschehen. ^- i>l ^ ^ Schiffe, der «Virginius», wurde am Und 5y"°°er 1973 ^,, den Spaniern aufgegriffen ^och s Me von der Bemannung übereilt erschossen, l "Mut 6 es Spanien durch die Convention von ^rst ,Aon, 19. November, einem Kriege vorzubeugen. ^Pülnen H ?eendigung des Karlistenaufstandes ill 1 leitlräl» ^ ^ d^ Negierung möglich, gröhere Mu. «ste nach Cuba zu senden und dem Aufstand <3^0 5M 26 mit emem Verluste von im ganzeil "llürs . """0 einem Aufwande von 70 Millionen !Mön'^"lZnde ^ machen. Der neue General- « stille ^"bnez Campos vcrfprach den Cubanern Mt^„ Zugeständnisse, vermochte jedoch, als er 1879 "Nn ni^ Spitze der spanischen Negierung trat, die "W zur Bewilligung aller dieser Zugeständnisse zu bewegen, so dass die Ursachen der Unzufriedenheit der Cubaner abermals nicht beseitigt worden sind. Die Aufhebung der Sclavcrci, welche am 8. Mai 1880 ohne Entschädigung erfolgte, trug dazu bei, den Grundbesitz zu erfchüttern. Die nach dem Aufstande von 1868 bis 1878 mühsam und unter großen Opfcrn hergestellte Nuhe auf der Insel hatte keinen langen Bestand, da trotz der Einführung der spanischen Verfassung (1884) die Mifsstä'nde fortdauerten: die Ausschließung der Eingeborenen von allen einträglichen und einflussreichen Aemtern, die Aufbürdung der Kosten des letzten Aufstandes zu Lasten der Insel und der Zolltarif, nach dem allen spanischen Waren zollfreie Einfuhr in Cuba gewährt wurde, die cubanischm Erzeugnisse in Spanien aber Zoll zu entrichten hatten. Dazu kam das Sinken des Zuckerprcises infolge der europäischen Concurrcnz, durch das viele Pflanzer ruiniert wurden. Endlich wurde von Flüchtlingen, die in den Vereinigten Staaten Schutz gefunden hatten, die Unzufriedenheit genährt. Diese letzteren erstrebten die völlige Los-reihung Cubas vou Spanien und die Errichtung einer selbständigen Republik oder die Vereinigung nnt der Union. Aus der Insel selbst war dic Partei der Autonomsten vorherrschend, wclche Selbständigkeit der Verwaltung forderte. Die spanische Reglerung welgertt' sich, diesc rechtzeitig zufriedenzustellen, und so brach der Aufstand im Februar 169o aus. Der Gcneralgouvcrneur Calleza verhängte am 26 Februar den Belagerungszustand über die ganze <^nse! und bat um Verstärkung der Truppen. Nachdem in Madrid eine Ministerlrisis überwunden war, wurde ansangs April der Marschall Mattmez Cainpos wieder nach Cuba entsandt, eine Anleihe von den Cortes genehmigt uud die Zahl der nach Cuba geschickten Truppen auf 60.000 Mann erhöht. Der Aufstand war besonders im Osten der Insel gefährlich und wurde durch Sendungen von Freiwilligen und Waffen aus Nordamerika unterstützt. Die Aufrührer, zu einem großen Theile Mulatten und Neger (die bedeutendsten Führer waren Maximo Gomez und Maceo), führten den Krieg in barbarischer Weise, plünderten die Ortschaften, tödteten auch friedliche Einwohner, verbrannten die Pflanzungen und fprengten Eisenbahnzüge in die Luft. Anfangs 1696 drangen sie auch in den Westen der Insel vor und bedrohten die Hauptstadt Havanna. Dass der durch die spanische Finanznoth verschuldete Mangel an Ccwallerie und die Verheerungen des gelben Fiebers Martinez Campos an durchgreifenden Erfolgen gehindert hatten, wurde in Spanien nicht beachtet und am 16. Jänner 1896 General Weylcr zum Nch'hlshaber der Truppen in Cuba er« naimt. Diescr traf die strengsten Maßregeln, verbot, um auf die Einwohner cim-n Druck zu üben, die Ernte auf den Feldern und fuchte die Aufständischen wenigstcus aus den westlichen Provinzen zu vertreiben. Aber owöuhl die Zahl der «ach Cuba gesandten Verstärkungen schließlich 200.000 Mann betrug, von dcnen über die Hälfte den Wunden oder Krankheiten erlag, erreichte Weylcr keinen durchgreifenden Erfolg. Die Vereinigten Staaten thaten nichts Ernstliches, um die Unterstützung des Aufstandes von ihrem Gebiet aus zu verhindern, ja sie drohten sogar, wegen der Schädigung ihrer Handelsbeziehungen, mit ihrer Einmischung. Laibacher Heituna Nr. 100. 798 4. Mai 1398. Montejo geäußert hätte, dass das spanische Geschwader vollständig verloren sei. Die Mannschaft des «Mindanao» wurde gerettet. Der Feind hat vor Manilla Aufstellung genommen. Man glaubt, dass er die Blockade von Manilla durchzuführen beabsichtigt. Die Bevölkerung verlässt die Stadt aus Furcht vor einem bevorstehenden Bombardement. Eine officielle Depesche aus Manilla besagt: Am 30. v. M. um halb 7 Uhr abends versuchte ein amerikanisches Geschwader, bestehend aus einem Panzerschiffe und drei anderen kleinen Fahrzeugen, an der Küste bei Herradura zu landen. Die spanischen Truppen eröffneten das Feuer, welches mit acht oder zehn Kanonenschüssen erwidert wurde. Die Schiffe zogen sich zurück und verschwanden um 8 Uhr abends in der Richtung nach St. Domingo. Politische Uebersicht. Laibach. 3. Mai. Das «Fremdenblatt, beschäftigt sich in seinem Leitartikel mit dem Verlaufe der Sprachendebatte im Abgeordnetenhause und fpricht die Ansicht aus, dass die Debatte im Plenum sowohl als im Ausschusse den Prüfstein bieten könne, ob denn durch die Neichsvertretung und in derselben die Grundlagen gewonnen werden können, auf denen das Friedenswert allmählich aufgebaut werden könnte, nicht nach einem uorgefassten Plane, aber unter Anpassung an die Einzelart der Länder. Ist einmal der Grundsatz zur Anerkennung gekommen, dass die Sprachenfrage der Reichsvertretung vorbehalten bleibt, die dabei auch die Abgrenzung zwischen den verschiedenen Competenzen vorzunehmen hat, so muss diese wenigstens den ersten Versuch hiezu unternehmen, natürlich nicht ohne Mitwirkung der Regierung, die dann der führenden Rolle sich nicht mehr entziehen kann. Neben den beiden Parteien müsse auch noch als dritter selbständiger Compaciscent der Staat auch seinen Bedürfnissen mit allem Nachdrucke zum Durchbruche verhelfen. Neben den nationalen und staatsrechtlichen müssen auch die staatlichen Rücksichten ihre Geltung behaupten, und dies muss in umso größerem Maße geschehen, als durch die Gesetzgebung der Executive die Möglichkeit entwunden werden könnte, sie dann jeweilig wahrzunehmen und zu fördern. Was sie jetzt herausgibt, das erringt die Verwaltung nie mehr wieder. Manches, was von den Parteien dem nationalen Gegner nicht bewilligt wird, muss schließlich dem Staate zugestanden werden, wenn er die für seine Thätigkeit unerlässlichen Anforderungen auf dein fprachlichen Gebiete erheben und zu wahren entfchlossen ist. Denn dass, wenn die Parteien sprechen, der Staat allein ganz schweigen müsste, das kann niemand ernsthaft begehren. Da der laufende Sessionsabschnitt des Reichsrathes infolge der am 9. Mai beginnenden Session der Delegation schon zu Ende dieser Woche abgebrochen werden muss, wird, wie das «Fremdenblatt» erfährt, nach Schluss der Delegationstagung im Monate Juni der Rcichsrath zur Fortsetzung seiner Verhandlungen wieder einberufen werden. Der Grund dieser Maßregel ist in dem Wunsche zu suchen, dem Abgeordnetcnhause die Möglichkeit zur weiteren Beschäftigung mit der dringlichen Sprachenfrage und für die Arbeiten des Sprachcnausschufscs zu gewähren. In Berlin fand anlässlich der bevorstehenden Wahlen zum deutschen Reichstag der Dele-gicrtentag der nationalliberalen Partei statt. Das Centralbureau der Partei gab eine Uebersicht über den gegenwärtigen Stand der Wahlvorbereitungen heraus, wonach die Partei bisher in 48 von den 50 Wahlkreisen ihres bisherigen und in 62 Wahlkreisen ihres früheren Besitzstandes, im ganzen also in 110 Wahlkreisen, ernsthafte Candidature» aufstellt. Außer diesen werden in etwa 30 Wahlkreisen Zählcandidaten aufgestellt. Der deutsche Reichstag wird voraussichtlich nächsten Freitag durch den Kaiser persönlich geschlossen werden. Es besteht die Absicht, die Mitglieder des Reichstages Freitag abends zu einer festlichen Heier im kaiferlichen Schlöffe zu vereinigen. Die aus Anlass der Brottheuerung entstandenen Unruhen in einzelnen Städten Italiens dauern fort. Für die am 8. d. M. in Frankreich stattfindenden Wahlen für die Deputiertenkammer haben sich bisher rund 2000 Candidate» angemeldet, 1700 in der Provinz und 300 in Paris. In 103 Wahlkreisen von 581 tritt nur ein Candida!, fast überall der bisherige Abgeordnete, auf, und hier ist die Wahl so gut als gesichert. Die meisten Minister befinden sich in diefenl Falle und mit ihnen auch 74 Regierungsanhänger und einige Führer der Rechten, wie der Herzog von Doudeauville, Baron Mackau und Abbö Lemire und einige bekannte Radicale, unter ihnen die ehemaligen Minister Cavaignac, Sarrien, Viger, Gerville Mache und Guyot Dessaigne. Nach einer aus London zugehenden Meldung verlautet dort, dass Sir Philipp Currie, der zum Botschafter beim Quirinal ernannt werden soll, auf dem Constantinopeler Botschafterposten den jetzigen Gesandten in Teheran, Sir H. Durand, zum Nachfolger erhalten wird. Nach einer aus Sofia zugehenden Meldung hat Fürst Ferdinand vor seiner Abreise nach Wien dem Kriegsminister neuerlich den Auftrag ertheilt, alle als nothwendig erscheinenden Maßnahmen zu treffen, um jeden Uebertritt von Freischaren über die macedo nische Grenze zu verhindern und überhaupt der Eventualität von Grenzconflicten vorzubeugen. Wie aus Belgrad berichtet wird, wird sich König Alexander bei der Feier des 700jährigen Jubiläums des serbischen Klosters Hilendar auf dem Verge At hos durch einen Adjutanten vertreten lasfen und wird die serbische Negierung aus diesem Anlasse wahrscheinlich eine Abordnuug dahin entsenden. Nach einer aus Ueslüb zugeheuden Meldung hat der dortige Vali seinen Adjoint, Dänisch Effendi, nach Kumanowa entsendet, um eine Schlichtung des dort in der Kirchenangelegenheit entstandenen Conflictes herbeizuführen. Die gegenfeitige Erregung zwischen Serben und Bulgaren soll jedoch andauernd so heftigen Charakters sein, dass vorläufig keine Aussicht auf Erzielung eines Compromises vorhanden sei. Wie man aus Athen berichtet, wird sich der Commandant des russischen Geschwaders in den kretischen Gewässern, Admiral Skrydlow, demnächst in das Innere der Insel begeben, um die Lage zu studieren und die Organisation einer größeren l Hilfsaction durchzuführen. Nach den bisherigen ^ Hebungen von russischer Seite soll die Zahl der iM leidenden Christen auf Kreta 22.000 betragen. M " heißt, will sich der Admiral auch mit der Nation' Vertretung in Verbindung setzen, um provisorische ^> richtungen für den allgemeinen Sicherheitsdienst i schaffen. Mit Ausnahme eines einzigen kleinen Vezw soll übrigens gegenwärtig im Innern Kretas zielNUH Ruhe herrschen. .. Nach einer aus St. Petersburg zugehe^" Meldung hat die Regierung eine bedeutende VerstärlW der jetzt 5000 Mann betragenden Besatzung ^ Port Arthur beschlossen, die bis zu Ende M Jahres bis auf 15.000 Mann gebracht niero" dürfte. ^ Wie man aus St. Petersburg meldet, A Berichten aus Abessynien zufolge König Mene l' kürzlich das Lager der russischen Missions sucht, wo ihm der russische Vertreter, Herr 2M>?." das Schauspiel einer Kosaken-Phantasie vorführen »^ Der König, dem die auf abessynischen Pferden a" geführten Reiterküuste außerordentlich gefielen, beg' . wünschte die Kosaken und richtete an sie hiebei ^ einen Gruß in russischer Sprache. Der Negus, del reiches schwarz-goldenes Costüm trug und dem ScY , spiel auf einem improvisierten Throne sitzend wohnte, nahm danach ein ihm dargebotenes DA" unter einem der Zelte, wobei er einen Toast auf ^ Zaren und dessen Familie ausbrachte, welcher ^ enthusiastischer Acclamation aufgeuommen wurde. ^ ° Wlassow, der dem Negus zwei Porträts des Ka^ Nikolaus II. in Uniform überreichte, ließ '" dann durch Kosaken bis zu seinem Palais beaM^ Der Besuch des Negus im Lager der Russen, das" diesem Anlasse sehr malerisch decoriert worden >" ' hatte zwei Stunden gedauert. ^ Tagesneuigteiten. . — (Kriegs-Decorationen.) Dic «^^ wehr» schreibt: Die Abnahme der Auszeichnungen .. Kriegs-Decoration unter den Officiercn unserer "" ^ marine vollzieht sich in so rascher Weise, dass ma» >^, heute beinahe die Zeit bestimmen kann, wann die . Kriegs-Decoration ans derselben verschwunden seiu ' ^ Noch im Jahre 1873, also sieben Iayre ""^.I Schlacht bei Lissa und neun Jahre nach dcm Seeg"^, bei Helgoland, zählte man unter den activen ^ Officieren nnserer Kriegsmarine — die See-Officie^ ^ Marine-Üocalanstcllnngcn mit eingerechnet — ^3^ Auszeichnungen mit Kriegs-Decorationen. Zur bei! . Uebersichtlichteit und leichteren Beurtheilung des ^AA^ seien die gleichen Auszeichnungen ohne die ^^, Decoration in Klammern beigeseht, und zwar: M ^ Theresien-Orden 3 Ritter, Leopold-Orden 10 .^ (1 Commandeur und 4 Ritter), Orden der ^^e el Krone 30 dritter Classe (1 erster, 1 zweiter und 3 dl Classe), Militär.Verdienstlreuz 49 (1), goldene Tap'^ lcitsmedaillen 6, silberne Tapfcrkeitsmcoaillen ^ Classe 11 und 33 zweiter Classe. Dic ebenfalls ' hervorragende Leistungen im Kriege an Stelle ocr n, höchsten belobenden Anerkennung getretene Militar-Vcrdl ^ medaille am weiß«rothen und am rothen Bande ^ ^^l vor einigen Jahren gestiftet und vertheilt, konnte ^ hier noch nicht angeführt werden. — 2b Jahre
c>tn Oolde.
Roman von vrmanos Gandor.
(7. Fortsetzung.)
«Pflicht und Gewissenssache ist es, muss es uns sein,» fuhr Pinnow fort, «die Vorfälle dieses Tages zu Gunsten der so benachtheiligten erstehelichen Kinder des Senators auszunützen. Man muss dem Kranken, sobald er zum Bewusstsein gelangt ist, das Schändliche der ganzen Komödie vor Augen führen; man muss ihn an seiner schwache Seite fassen, ihn darauf aufmerksam machen, wie sein Ansehen an höchster Stelle durch das Betragen seiner Tochter vernichtet ist; man muss ihm zusetzen, dass er sie nicht mehr sehen will — man muss eben das Eisen schmieden, so lange es warm ist. Niemals wird sich eine Gelegenheit, wie diese, das >Lieblmgstittd< aus dem Herzen des Vaters zu verdrängen, wieder bieten!»
«Einer solch niedrigen Handlungsweise wird hoffentlich keiner von uns fähig fein», sagte Theodor stirnrunzelnd. «Anstatt Hass zu säen und den Vater aufzuhetzen, werden wir alles aufbieten, ihn verföhnlich gegen unfere junge Schwester zu stimmen —»
«Das fehlte noch gerade!» kreifchte Mathilde höhnisch und die Verwandten stimmten ihr alle bei, dass in diesem Falle Versöhnungsversuche durchaus nicht angezeigt seien.
«Wer weiß überhaupt, welche geheimnisvollen Gründe Thora zu ihrem seltsamen Benehmen veranlassten?» meinte Frau Pinnow spitz. «Vielleicht ist urplötzlich eine andere Flamme in ihr aufgelodert. Vielleicht steckt irgend ein Mann dahinter — —»
«Solche Vermuthungen schließen eine sch^F Verleumdung gegen unsere Schwester in sich-' ^^ Theodor der wegen ihrer Scharfzüngigleit aM ^ gefürchteten Dame das Wort ab. «Thoras UW und Reinheit ist über jedem Zweifel erhaben!» ^
«Nun, das letztere möchte ich doch nicht A'^, hingestellt haben!» bemerkte Frau Consul W^ ,i «Wer kann das wissen? Der Apfel fällt nicht '^ vom Stamm, und der Senator wäre wohl kall ,^ eifersüchtig auf seine Frau gewesen, wenn sie ilM Grund dazu gegeben hätte.» ^
«Um zu einem Schluss zu kommen», sas^Hii dinand gemessen, «halte ich es für das Richtigste, ^l< hiehcr kommen zu lassen. Sie mag sich se^^^,,c!> antworten und uns ihre Entschlüsse und Intent für die Zukunft mittheilen.» M'
Nach einigem Hin und Her wurde der ^ fchlag des ältesten Bartholdy angenommen, nach ^ Diener geschellt und diesem der Befehl ertheilt, /^ herzubitteu. .„F
Wenige Minuten später bereits trat dtt ^^, Dame in den Salon. Sie war noch sehr.^^ Ein schmerzlicher Zug lag um ihre feingeschnl Lippen. feie?
Die Familie empfieng die Eingetretene nw > ^ lichem Schweigen. Thora blickte sich erstaunt befremdet in dem erweiterten Familienkreise "'"' ^,y
«Ihr habt mich rufen lassen?» fragte sie M^,
«Jawohl!» entgegnete Ferdinand ÄartholdY.^ «Wir haben dich rufen lassen, um von dir Reche"! ^e über dein sonderbares Benehmen zu verlangen- ^ Handlungsweise hat den Vater aufs S»"
^aibacher Zeitung^Nr. 100. 799 4. Mai 1898.
un? " ^^ Militär-Maria-Theresien-Orbens mehr
9 3" ^" übrigen Kriegsoecorationen nur mehr:
"'pold-Orden 1 Ritter (2), Orden der Eisernen Krone
omter Classe (3 zweiter und 12 dritter Classe),
iluar. Verdienstkreuz zwei (45), Militär - Verdienst-aM a" weiß-rothen Bande 9 (am rothen Bande 34), und u ^apferkeitsmcdaille I, silberne erster Classe 3 des c? ^""^ Classe nebst 1 Comthur und 13 Ritter vo ^anz-Iosef-Ordcns, von denen 1873 kein einziger ^yandm war. - Die Differenz, die sich da zwischen Ne k Aufstellungen ergibt, findet sich zumeist in der »' - ^"^ ^^^ Activität getretenen Seeofficiere, und derw'l^ """ ^' Leopold-Orden 3 Ritter (9), Orden "nd ?7 ^" ^""^ ^^ dritter Classe (1 erster, 2 zweiter NiM ^""^ ^"^' Militär-Vcrdienstkreuz 27 (11), ^itnr. Verdienstmedaille am weiß < rothen Bande 21 Aber,""' ^"^^" Bande), goldene Tapferkeitsmedaille 3, Klass ^apferkeitsmedaille erster Classe und 14 zweiter letzte ^ ^ ^"^" des Franz. Josef-Ordens. Der besw "^^^ Seeofficier, welcher eine Kriegsdecoration die e - ?"^^ bie silberne Taftferkeitsmedaille erster Classe, -bal> l, ^ " ^" Seeschlacht bei Lissa auf dem Panzerschiff Teun. 6' erwarb, ist Eorvetten - Capitän (LA.) Josef
"sl von Fernland.
aug «7^ (Zur Auffuchung Andres.) Wie man Dr A!?«rg meldet, ist dort die behufs Aufsuchung des Ttadl' ""6 Stockholm entsandte, aus den Doctoren stehend ^ ^^°"' sowie dem Ingenieur Fränkel be-Irkutsk Spedition eingetroffen. Sie begibt sich über Inseln >>"^ ""^ Ieniseisk an die Küste und auf die sibirisH Eismeeres. Die russische Regierung wies die lMi« Behörden an, die Bemühungen der Expedition
"2 zu unterstützen.
trist I"^°rschungs'Expeoition.) Am 15.d.M. Run/" ?el"sburg eine Expedition znr Erforschung der M?s '^ku K"ste, der nördlichen Küste der Halb-^utzuna ^' "^- ^ ist von deni Comite' zur Unter-die H. .^' Pomoren ausgerüstet und hat die Aufgabe, ^loaislk " nordischen Gewässer möglichst genau in ^sonders >. ""^ hydrologischer Hinsicht zn untersuchen und zu »vid^ 3'sch' und Seehundfang ihre Aufmerksamkeit hat ,,.?"' ^^ Majestät Kaiser Nikolaus von Russland ^steuert ^°^'" ^"' ^Mdition 250.000 Rubel bei-^erfilm ' außerdem ist ihr ein Regierungsdampfer zur der E ""2 gestellt worden, bis der speciell für die Zwecke
^pedttlon ausgerüstete Dampfer fertig sein wird. desw (Ueber einen großartigen Ausbruch Hatt? "6) wird aus Neapel berichtet: Professor 3laHt z ^ Heilt den Blättern mit, dass man in der UlHarti ^' ^"^ "'" Kratersaume des Vesuvs einem iuin ^^" Schauspiele beiwohnen tonnte. In der Nacht großen H "^"l war ein Theil der südlichen Wand des stützt w?^ zusammengebrochen und in die Tiefe ge-^ntrii ^ ^^ Krateröffnung erweitert wurde. Die lichen N,/"^ verstopften den Zugang zll dem eigent-beseit f„ "' ^le aus dem darunter liegenden Lava« wodurch ""ende Hitze machte die Steine weißglühend, ^uhnliss Uammenglanz weit intensiver wurde als von hen?^ ^""^ Flämmchen von zwei Meter Höhe, ^sselt ^^ blauer und grüller Färbung, wurden ent-^gion dp"^«,^^^^ Thätigkeit zeigte sich in der Ccntral-
"big 5,^atergrundcs. Dort bohrte sich durch die voll-3arbe ^.° senden Steinmassen eine ungeheure Flammen^ kleben ^^' °^ "'^ furchtbarer Gewalt nach anßen leitet w<.^ ^Ml einem donnerähnlichen Geräusch be-^ichten ^^ Ieuerzllngen, die eine Höhe von 50 Meter ^ ain 1 ?""" meist von gelblicher Farbe. Die Eruption, vöhep^t April begann, hatte am 16. April ihren
^fang^^i mulier ende Schlangen.) Die bei anderen Insecten so bekannte
Len^ ___
""ser 5 ""d gibt — damit noch nicht genug — Ms. w- ?"^^ Familie dcm öffentlichen Gerede ^iiruna '"^^" deshalb von dir eine eingehende H in A,^ bich dazu veranlasste, und wie du ^enkst.> UW in dieser Angelegenheit zu verhalten
^ des^sl^^^ s^.ch hoch empor. Der beleidigende nnfz ti ss^ Stiefbruders empörte und verletzte
Äs 'Nil !.
"flosw" dem Ausdruck genehmen' scheint ihr die 5" be eiZ "'einer Verlobung mit Graf Botho Satten >ngi//'^'' erwiderte sie stolz. «Was dieselbe au-^ldei! h^'? ..^be ich meinem Vater und den anderen ^tgetheil/ Mten Herren bereits meine Beweggründe
^ Tb, „ . ^ bin ich niemand Rechenschaft über >.- H? l""d Lassen schuldig!. '^
3^ imnlp., ch' ^"" "ben herab und verachtungsvoll l° Dessin, ''höhnte Mathilde. «Nur weiter so,
9en'."<^ Dem Hochmuth wird sich wohl noch !>ls ^^ ""^ "'Hl daran, dass du dem Vater kl M^" unter die Augen kommen darfst. Mit .. «Iü? über ihn ist es für immer vorbei!» W^ Wte ^?'" Weg, den ich zu gehen habe, vor Muna , TtMa ruhig. «Ich bedarf eurer Ein-
^ sonst ^'"""e Angelegenheiten nicht. Habt ihr " "och etwas zu sagen?»
(Fortsetzung folgt.)
Erscheinung, dass sie die Füße an sich ziehen nnd uu-beweglich bleibell, als ob sie todt wären, eine Erscheinung, die man übrigens auch bei kleinen Vögeln und sogar bei kleinen Säugethieren beobachten kann, ist jüngst, und zwar gleich von drei Beobachtern, unabhängig voneinander, auch bei Schlangen wahrgenommen worden. Findet die gefangene Schlange kein Mittel, zu entfliehen, so fällt fie fchlaff zufammen, öffnet den Rachen und lässt die Zunge unbeweglich heraushängen: es nützt nichts, eine so todt scheinende Schlange irgendwie zu reize». Hebt man sie in die Höhe, so lässt sie den Kopf und Schwanz herabhängen; wird das Thier aber in ein Gefäß mit kaltem Wasser gebracht, so wird es sofort wieder lebendig. Es ist noch unentschieden, ob die Schlangen sich ab» sichtlich todt stellen oder ob sie sich in einem eigenartigen Nervenzustand befinden. Einige Biologen meinen, die Thiere verstellen sich, um sich vor Feindell, welche keinen Cadaver fressen, zu schützen, andere Forscher aber trauen den Kriechthieren eine so weitgehende Uederleguug uicht zu, sondern erklären das Ganze für eine Art Starrkrampf, der die Thiere infolge des plötzlichen Schrecks befällt.
Local- und Provinzial-Nachrichten.
Zur Wohlfahrts - Ausstellung.
Wie uns mitgetheilt wird, betheiligt sich die hiesige k. t. Landesregierung im Vereine mit der hierländischen Karstaufforstungs - Commission in bedeutender Weise an der demnächst in Wien zur Eröffnung gelangenden Wohl-fahrts-Ansstellung. Diefelbe wurde bereits beschickt und befinden sich unter den Ausstellungsobjecten:
Aus der Gruppe Schulwesen: Baupläne mehrerer Lehranstalten, so der Privat - Mädchenschule der Schul-schwestern in Dornegg, der öffentlichen Volksschulen in Sllwina und Stüna, des Bürgerschulgebäudcs in Gnrkfeld, des Volksschulgebäudes in Idria, der Tchnlgcbäude in Unterwusch, Mottling, Tschernembl und des Gebäudes der Lehrerbildungsanstalt in Laibach, Bauplan und photographische Aufnahme des Oymnafialgebäuoes in Krain-bnrg, Plan der Fachschule für Holzbearbeitung in Gott-schee :c.
Aus der Gruppe Sanitäts- und Hygiene-Einrichtungen: 13 sehr interessante kartographische Darstellungen, betreffend die Eintheilnng der Sanitäts-districte, Vertheiluug des Sanitätspersonalcs — Aerzte, Apotheker tt. — der Heil- und Humanitätsanstalten, der Volksbewegungsverhältnisse, der Mortalität, der Infections« tranthciten, der Impfungsverhältnisse lc.
Aus der Gruppe Landescultur: Eine Karte der beiden Weinbaugebiete (Untertrain nnd Wippachcr Thal) mit der Ersichtlichmachung der einzelnen Weinball treibenden Gemeinden, des von der Reblaus bereits m-siciertcn Terrains, sowie der beiden Weingebiete, innerhalb welcher der Verkehr mit Nebel» und anderen Neblaus-trägcrn freigegeben erscheint, eine graphische Uebersicht der Action zur Wiederherstellung der zerstörten Weingärten, und zwar: n) durch Darstellung des Fortschrcitens der Reblaus ill den einzelnen Jahren und der Wieder-begrülldung der Weingärten, d) durch Darstellung der zu diesem Zwecke gewährten Darlehen, und zwar cumnlativ aus Staats- und Landesmitteln, o) durch Vorführung des Anwachsens der staatlichen Nebenanlagen und Ertrag derselben lind ä) dnrch Darstellung der Abgabe des Neben-materials aus den staatlichen Rcbenanlagen in Kram; eine Uebersichtskarte der Wälder und Gewässer, Wasserversorgungsanlagen und Entwässcrungsarbeitcn sowie der unterirdischen Wasserlänfc von Kram.
Seitens der A u f f o r st un g s»C o m missio n für das hicrländifchc Karstgebiet wurden znr Ausstellung gebracht: eine große Ucbersichtskarte der Anfforstungs-flächen des krainischen Karstes mit einem Tableau über die Pflanzellzucht in, k. k. Forstgarten an der Triesterstraßc bei Laibach, ferner Stammfcheiben verschiedener und der ältesten Hölzer aus del» bisherigen Karstcnllurcn nebst Tafeln über die am Karste vorkommenden Holzgattungcn und Sträuche, zwei herrliche Stalaktiten aus der Otoker Grotte bei Adelsberg. Mittelst eines großen Stereoskops wird die Karstaufforstung in 12 Bildern sowohl dem Fachmanne als auch jedem Laien in der schönsten Weise veranschaulicht. —o.
— (Iubiläums-Ausstelluug,) Das einzig richtige, nach authentischen Daten der Ausstellungs-Direc-tion gearbeitete «Plan der Kaiser - Iub ilänms -Ausstellung, Wien 1898» ist zum Preise von 10 kr. soeben im Verlage der bestens bekannten, karto graphischen Verlagsanstalt G. Frcytag 6 Acrndt, Mien VII/I, erschienen. In sauberer Ausführung zeigt nils der hübsche Plait das ganze große Gebiet der Ansstellnng sowie auf dem Umschlage in einem kleinen Ucberstchts-Kärtchen die Umgebung derselben mit den Zufahrtsstraßen und Zugängen, fo dass die Orientierung Fremden, wie Einheimischen rasch und sicher möglich ist. Jede Auch-und Papierhandlung, wie der Verlag selbst, liefert für 10 kr. das nette Planchen, dessen Anschaffung wir den Ausstellungsbesucheru bestens empfehlen.
— (Geschichtliche Uebersicht des österreichischen Gold- und Münz we sens.) Mit 7 Münztafeln. Von A. v. Globocnik. Wien. 8 «. W Seiten. (Commifsionsverlag der Manz'schen Buch-Handlung.) Unter obigem Titel hat unser um die Wissenschaft verdienter Landsmann, Herr t. t. Regierungsrath Anton Edler v. Globocnik, der bei der eben in der Nefidenz eröffneten Münz- und Medaillenausstellung eine Exposition der während der 50jährigen Regierung Seiner t. ulld k. Apostolischen Majestät Kaiser Franz Josef I. stattgehabten Währungsveränderungen in einem eigenen Tableau zur Anschauung brachte — welches Tableau bei der Allerhöchsten Besichtigung durch Se. Majestät di^ Allerhöchste Anerkennung gefunden hat — eine zusammenfassende Geschichtsstizze über das osterr. Geld- und Münz-wesen inl Laufe der Jahrhunderte zur Veröffentlichung gebracht, welche historische Arbeit geeignet ist, das Interesse nicht nur der Fachkreise, sondern anch aller Freunde der Wissellschaft wie nicht minder aller Vaterlandsfreunde in hohem Grade wachzurufen. Der gelehrte Fachmann führt uns in dieser seiller neuesten Schrift die ganze Entwickelung des so wichtigen national-ökonomischen Motors, wie sie sich von den Tagen des Mittelalters bis alls unsere Zeit in der Monarchie gestaltet hat, in einer trotz des ziemlich beschränkten Raumes doch ganz ausnehmend prägnanten Ueberschan klar und deutlich vor Augen uuo illustriert seine diesbezüglichen Darlegungen uicht allem durch die Beigabe von sehr gelungenen Münztaseln, sondern auch durch den Anhang höchst wertvoller geschichtlicher Anmerknugen über die speciellen historischen Münzverhältnisse der einzelnen Kronländer. Von diesen Anmerkungen haben für Kram namentlich die Ausführungen über die alten Münzstätten der Kärntner Herzoge innerhalb unserer Heimat (Laibach nnd Landstraß) Wichtigkeit, die zwar mit dem Anfall des Landes an Oesterreich (1283) aufgelassen wurden, während die Laibacher Münzstätte im 15. Jahrhundert (1461) vorübergehend wieder aufgerichtet wurde. Wciters finden die mit dein alls Kram gelieferten Materiale zur Abwehr der Türken in den Jahren 1527 bis 1563 zu Graz geprägteil Münzen, danu die Groschen und Zweier von Ferdinand I. und Ferdinand II. mit dem Kramer Landeswappen, die Thaler und Ducaten der Fürsten Auersperg aus dem 17. und 18. Jahrhunderte, die Medaillen des Bifchofs Thomas Chrön (158!)), die stand. Vermählungs-Medaillc für Ferdinand II. (1600), auf die Erbauung der neuen Laibacher Dom« tirche (1707), auf die Burgfrieos-Bereitnng der Stadt Laibach (1705) sowie die Verhältnisse der in Kram gangbar gewesenen mittelalterlichen Münzen von Tirol, Aquileja und Venedig gebürende Erwähnung. Das Werk kann durch die Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr H, Fed. Bam berg bezogen werden. kl,.
— (Militärisches.) Transferiert werden der Hauptmann erster Classe Eduard Äaar vom Laudwehr-Infanterieregimente Nr. 4 in Klagenfurt zum Landes-schützen-Ncgimente Nr. 1 in Innsbruck, der nichtactive Lieutenant Maximilian Diamant vom Landwehr-Infanterieregiment Nr. 5 in Trieft zum Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 in Klagenfurt und der nichtactive Cadet-Officiersstellvertreter Alois Orsi vom Landwehr-Infanterieregiment Nr. 5 in Trieft zum Landwehr-Infanterieregiment Nr. 6 ill Eger.
— (Der k. t. Landes-Sanitätsrath für Krain), welcher aus dem Herrn Landesfanitätsreferentrn als Mitglied von amtswcgen, aus den vom k. k. Miui-sterium des Innern jüngst neuerlich ernannten vier Mit» gliedern und aus del, vom krainischen Landesausschusse in denselben neuerdings entsendeten Herren Primararzt Dr. Karl Ritter von Bleiweis-Trsteniski und Stadt-physikus Dr. Johann Kopriva besteht, hat sich am 3. d. M. constituiert. Hiebci wurde der Herr t. k. üandesregierungsrath und Landessanitätsreferent Doctor Franz Zupanc zum Vorsitzenden nnd Herr t. l. Landesregierungsrath und Laudcssanitätsreferent i. R. Dr. Friedrich Kcesbacher zum Vorsitzenden-Stelluertreter gewählt. Die Versammlung wurde von Sr. Excellenz Herrn Landespräsidenten Baroll Hein begrüßt. —o.
^ (Gemeinde-Vorsta nd swahlen.) Bei der am 24. April d. I. stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes für die Ortsgemeinde Smarca wurde der Grundbesitzer und Wirt Johann Ieran voll Smarca wieder zum Gememdevorsteher und die Grundbesitzer
Primus Brlc von Duplica und Johann Aenoa von Amarca zu Gcmeinderäthen gewählt. — Bei der am 24. April l, I. stattgefundenen Neuwahl des Gemeinde-Vorstandes für die Gemeinde Hoinetz wurde der Grundbesitzer Gregor Sarec von Hometz zum Gemeindevorsteher und tm Gnmdbesitzcr Franz Rode von Nojicc nnd Johann Oarec von Preserje zn Gcmcmdcräthcn gewählt.
- Bei der am 24. April l. I. stattgcfnndcncn Neuwahl des Gemcindevorstandcs für die Ortsgemeinde Stein wlirden der Handelsmann Lukas Vrgant znm Gemeindevorsteher, die Handelsleute Franz Fischer uud Josef Orel und der Grundbesitzer Ivan Potoknit, alle von Stein, zn Gcmcmderäthen gewählt.
*(Aus demPolizeirapporte.) Vom 1. auf den 2. d. M. wurdeil fiebeu Verhaftungen vorgenommen, ulld zwar fünf wegen Excesses und nächtlicher Ruhe-störung, eme wegen Reversion und eine wegen Vaciereus.
Laibacher Zeitung Nr. 100. 800 '4. Mai 1898.
— Der 1. Mai verlief in Ruhe und Ordnung. — Vom 2. auf den 3. d. M. wurden sieben Verhaftungen vorgenommen, und zwar zwei wegen Diebstahls, zwei wegen Bettelns, zwei wegen Herumstreifen» in der Stadt und eine wegen verbotener Rückkehr in die Stadt. —r.
— (Verunglückt.) Am 25. v. M. gegen 3 Uhr früh gieng der 2U Jahre alte Besitzerssohn Mathias Spilar aus Nadanjcselo in Gesellschaft mehrerer Besitzers« sühne von Schillertabor gegen die Ortschaft Narein, Gerichtsbezirt Adelsberg, zn. Mathias Spilar war betrunken und fiel voll einer steilen und steinigen Stelle derart unglücklich herab, dass er ungefähr 14 Meter in die Tiefe rollte und hiebei insbesondere am Kopfe, dann am Ellbogen und am Oberschenkel schwere Verletzungen erlitt, infolge deren er am 29. v. M. starb. —!.
* (Erhängt.) Der gewesene Postexpedient Martin Vutina des k. t. Postamtes Banjalota hat sich am 29. v. M. erhängt. Missliche Vermügensverhältnisse und die infolge erhobener Unregelmäßigkeiten bei dem genannten Postamtc erfolgte Kündigung des Dienstverhältnisses seitens der t. k. Post- und Telegraphcn-Dircction in Trieft dürfte der Grund des Selbstmordes sein. —r.
* (Kindesweglegung.) Am 2. d. M. früh wurde in der Schiehstüttgasse in der Nähe des Kinderspitals ein kaum einige Monate altes Kind aufgefunden. Bei dein Kinde lag ein Zettel mit dem Namen Rejzika. Das arme Kind wurde in das Kinderspital abgegeben. —r.
* (Aufgefundene Leiche.) Am 2. d.M. nachmittags wurde iu einem Straßengraben an: Karolinen-gründe der 75 Jahre alte Besitzer Gregor Ievc todt auf-gefunden. An der Leiche war nicht die geringste Verletzung bemerkbar. Der altersschwache Mann fiel wahrscheinlich infolge eines Ohnmachtsanfalles in den be< zeichneten, mit Wasser gefüllten Graben und ertrank darin. , —l-.
* (Verfuchter Selbstmord.) Der in misslichen Vermügensverhältnissen sich befindliche Kaufmann Franz Kouac aus Hrib, politischer Vezirk Gottschee, warf sich am 28. v. M. bei Großlaschitz vor die Locomotive eines Lastenzuges und wurde an« Kopfe fchwer verletzt. —r.
* (Naub.) Am 26. April gegen 9 Uhr abends begab sich der Besitzer Johann Muruik in Rann aus dem in Moste befindlichen Gasthausc des Johann M a tic nach Hause. Etwa 400 Schritte von Moste entfernt wurde er von dem 17jährigen Kaischlerssohne Franz Bizjak aus Moste, mit welchem er im besagten Gasthaufe vorher gezecht hatte, plötzlich überfallen und feiner Barfchaft beraubt. Bizjak, welcher die That aus reiner Habgier verübt haben dürfte, wurde dem l. t. Bezirksgerichte Nadmannsdorf überantwortet. —i-.
— (Telegraphen verkehr nach Central-Amerik a.) Alle via Haiti zu befördernden Telegramme für Haiti, San Domingo, Guadeloupe, Marie Galante, Martinique, frauzöfifch und niedcrländifch Gnyana, Curasao uud Veuczucla muffen, mit Ausnahme der diplomatischen Telegramme, in offener Sprache abgefafst sein.
— (Eine Brotconcurrenz in Wien.) Mitte Juli veranstaltet die Specialausstelluug für Bäckerei- uud verwandte Gewerbe im Nahmen der Jubiläumsausstellung eine Brotconcurrenz. Das Wesen dieser Veranstaltung, die in Wien zum erstenmal auf dem Continent dargeboten wird, besteht darin, oafs Bäcker auS alleu üfterreichifchcn Provinzen und aus dem Auslande ihre Aackerzeugnissc, Weißbrot, Schwarzbrot, Milchgebäck, Luxusgebäck :c. au die Bäckerei - Ausstellung einsenden uud es von einer Jury, die aus Bäcker-geuossenschafts - Vorständen zusammengesetzt ist, prüfen lassen. Die preisgekrönten Objecte erhalten Ehrendiplome, Anerkennuugsdiplome uud Mitarbciterdiplome. Diefe originelle Preisconcurrcnz erweckt das lebhafteste Interesse der Bäckerfachtreife und des großen Publicums, uud es werden die namhaftesten Bücker des Iu- und Auslandes an der Brotconcurrenz theilnchmen. Nähere Auskünfte über die Bedingungen, unter welchen Bäcker concurrieren können, ertheilt das Bäckcr-Ausstellungscomite'. Mit der Ansstelluug für Bäckerei wird auch eiuc im Betriebe befindliche Wiener Musterbäckerei verbuudcn seiu, sür deren praktischen Ausbilduugscurs Volontäre Aufuahme siudeu.
Merarisches.
Den Musikfreunden wird die Nachricht willkommen sein, dass der Mufitalienverlag von Breit köpf «k. Härtel in Leipzig nach den soeben erschienenen «Mittheilungen Nr. 53» mit neue», groß angelegten «Bibliotheken für Haus- und Conccrtgebrauch» vorgeht. Sie veraustaltet im Allschluss an die Clavier-bibliothek, die mehr als 7000 Hefte und Nummern umfasst, eine Vwlinbibliothek, Violabibliothek, Violoncellbibliothek, Bibliothek für Blasinstrumenic, Orgelbibliothel uud Harmoniumbibliothek. Alle darin aufgenommenen Werte sind sorgsam nach Gruppen geordnet uud werden in schmucker Ausslattuug zu einheitlichen Stufeupreifen geboten.
In cinom besonderen Anfsatze «Ueber instructive Ausgaben ^nr d«n (Klavierunterricht» schildert Heinrich Gnmer d« EuNmacwna. der iustruttiven AuSgaven der
letzten 30 Iahre^und stellt dabei Grundsätze für instructive Ausgaben, die auf der Höhe der Zeit stehen, auf. Für ein bisher weniger gepflegtes Gebiet solcher instructive» Ausgaben zeigt die Verlagshandlung eine «Schule des vicrhändigen Clavierspieles» von Konrad Kühner an, in die ausschließlich Original - Compositions aufgenommen worden sind.
Die rasch eingeführten «Concerthandbüchcr», deren erste Bände Orchesternmsit, Gcsangmusik mit Orchester und Chorwerke ohne Begleitung behandeln, haben eine Bereicherung dnrch den soeben erschienenen vierten Band: «Harmoniummusit deutschen uud ausländischen Verlages» erfahren, eine Zufammenstcllung, die jedem Harmoniumspieler umso willkommener sein dürfte, als gerade auf diesem Gebiete übersichtliche uud zugleich erschöpfende Verzeichnisse fehlten.
Den Vermifchten Nachrichten ist zu entnehmen, dass Franz Curtis japanische Märchenoper «Lili-Tsee» in Amerika bereits über dreißig Aufführuugcn erzielt hat.
Eine recht bezeichnende Statistik der im ersten Vierteljahre 1898 an den wichtigsten deutschen Theatern am meisten zur Aufführung gelangten Werke wird anf Gruud des bei Breitkopf K Härtel monatlich erscheinenden «Dcntschen Bühnen-Spielplancs' mitgetheilt. Blnmenthal und Kadelburgs «Haus Huckebeiu» erzielte 336, «Im weihen Rößl» 264, Laufs und Kraatz' «Die Logenbrüder» 153 Aufführungen.
Unter den demnächst erscheinenden Musikalien wäre hervorzuhebeu F. Draesekcs Jubel - Ouvertüre für großes Orchester, die im Auftrage der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden zur Feier des 70. Geburtstages und 25jährigen Regierungsjnbiläums Sr. Majestät des Königs Albert geschrieben und am sächsischen Iubeltage von der königlichen Kapelle in Dresden zur erste» Auf" führung gebracht worden ist.
Den Lebcnsbeschreibuugen von F. E. Koch, Ge< sanglehrcr in Berlin, H. Winderstein, Kapellmeister in Leipzig und H. Zöllner, Dirigent des Liederkranz in Newyort (vom 1. October d. I. an Universitätsmusik-director uud Leiter des Universitäts-Sangervereines zn St. Pauli in Leipzig) ist ein Verzeichnis ihrer Werte beigegeben. Den Schluss der «Mittheilungen» bildet eine statistische Uebersicht der im letzten Winterhalbjahre aufgeführten Gesang- nnd Orchesterwerte des Breittopf nnd Härtel'schen Verlages. Die Mittheiluugen werden von der Verlagshandlnng an alle Musikfreunde kostenfrei versandt.
Alles in dieser Rubrik Besprochene kann durch die hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr «k Fed. Bam berg bezogen werden.
Neueste Nachrichten.
Sitzung des Abgeordnetenhauses
am 3. Mai. (original'Ielegramm.i
Ministerpräsident Graf Thun beantwortet die Interpellation des Abg. Funke und Genossen, betreffend die Präger Excesse am Sonntag, den 24. April 1898, und erklärt, die am genannten Tage vorgekommenen einzelnen bedauernswerten Ausschreitungen, auch gegen Angehörige deutscher Nationalität, hatten nicht den Umfang gehabt, wie ihn die Interpellanten anzunehmen fcheinen und einzelne Blatter behaupten. Den betreffenden Ausschreitungen lag ursprünglich kein nationales Moment zugrunde. Der Ministerpräsident gibt eine Schilderung der Vorfalle und weist daranf hin, dass außer den vier Scheiben im Restaurant des deutschen Hauses an diesem Tage keine Eigenthums-beschädigung vorgekommen sei und dass außer eines thätlich angegriffenen, aber nicht verletzten Studenten, keine weiteren Verwundungen vorgekommen seien. Die Polizei sei strengstens augewiesen, die farbentragenden Studenten gegen Angriffe zu fchützen. Die gegen die Behörden erhobenen Vorwürfe sind ungerechtfertigt.
Mit Rücksicht anf die dem Ministerpräsidenten persönlich bekannten Diensteseigenschaften des Statthalters Grafen Coudenhove weist der Ministerpräsident entschieden den gcgeu den Statthalter erhobenen Vorwurf der Pflichtversäunluis zurück, als eine die Veamtenehre dieses Functionärs schwer verletzende Beschuldigung. Die Regierung verurthcilt schärsstens jede Störung der Ruhe und Ordnung, welche die traurigen Begleiterscheinungen des beiderseits geführten nationalen Hasses und der Unduldsamkeit sind. Er erachtet sich für verpflichtet, jede Beeinträchtigung der persönlichen Freiheit und des Elgenthmns, die Behinderung der Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte hintanzuhalten und werde auch der deutschen Bevölkerung stets den gebürenden behördlichen Schutz angedeihen lassen. Die vom Statthalter beantragte Vermehrung der Prager Sicherhcitswachlnannschaft wird von der Regierung eingehend erwogen.
Der Ministerpräsident beantwortet sodann verschiedene Interpellationen, darunter jene, betreffend die Pensionsfrage der Privatlieamten, dahin, die Regierung stehe den Wünschen nach Schaffung einer Oesetzes-einrichtung zur Sicherung des Pensionsanspruches der Privatbeamten wohlwollend gegenüber. Die Vorbereitungen lnezu seien abgeschlossen. Einen bestimmten
Zeitpunkt für die Einbringung des Gesetzes könne der Ministerpräsident heute nicht in Aussicht stellen. Dle Regierung wird vor der Einbringung des bezüglichen Entwurfes mit den betheiligtcn Interessenten in Verbindung treten. Abg. Groß beantragt die Eröffnung der Debatte über diese Interpellations-Veantwortung, welcher Antrag mit 12« gegen 93 Stimmen abgeletM wird. Das Haus geht sodann zur Tagesordnung übel, nämlich Fortsetzung der Debatte über die Sprache"' antrage.
In fortgesetzter Sprachendebatte führt der Antrag' steller Abg. Zeller aus, die Arbeitsfähigkeit des HalM hänge nicht liloß von der Aufhebung der SpraaM Verordnungen, sondern davon ab, dass das allgclnM gleiche und directe Wahlrecht eingeführt werde. Nednel verurtheilt auf das entschiedenste den NationalM''" streit. Die Socialdemokraten wollen nicht, dass e> Volt das andere beherrsche, sondern dass jedes st» Recht erhalte. Die von seiner Partei beantragte E"' setzung des Spracheuausschusses sei das beste Mt^ um einer Verständigung die Wege zu ebnen. ^' ^ gegen die gesetzliche Feststellung der Staatssprache.
Abg. Dipauli (lathol. Volkspartei) erklärt, sem Partei änderte nach der Erklärung des Mims'"' Präsidenten ihren Standpunkt in der SprachcnM dahin, dass sie die Aufrechthaltung der Sprach^ Verordnungen für unmöglich halte. Wenn mail seine zeit gegen die Aufhebung der SprachcnverordnuM vom staatlichen Standpunkt aus Bedenken have tonnte, so seien dieselben gegenwärtig geschwun^ ' An den Arbeiten des Sprachenausschusses wolle eifrigst mitwirken, und hoffe, es werde gelingen, " Vaterlande den längst ersehnten Frieden in Sprachenfrage zu geben. . ,<
Abg. Pacat (Iungczeche) betont, es sel """ wendig, die Eompetenz des Reichsrathes einzueng und die Competenz der Landtage zu erweitern, " betont, die Iungczechen stehen unverrückbar auf ..^ Standpunkte der nationalen Gleichheit nnd ^lel^ Wertigkeit beider Landessprachen im ganzen Königs! / Böhmen sowohl im äußeren als im inneren Dle" , Die Iungczechen seien vereit, auf dein compels, Boden der Landtage sich zu verständigen sowie sin, Wahl des Sprachenausschusses zu stimmen, '^ Bereitwilligkeit zur Verständigung zu zeigen- ,^ Aufhebung der Sprachenverordnungen ohne vernehmen würde einen «u,»n5 dulli bedeuten. Dle Handlung wird hierauf abgebrochen. Die nächste Sl^ findet morgen statt.
Unruhen in Italien.
(^rigwal-lelegramine).
Rom, 3. Mai. Der Ministerrath beschloss^ Einberufung der Altersclassc von 1873. .^
Rom, 3. Mai. Wie oie.Agenzia Stefani' nm" ' hat sich der frühere Kriegsminister Pello u i' l)e Z abends nach Bari begeben, um interimistisch „^ Armee-Eommanoo und die dortige Präfectur zu "" nehmen. ^,
Piaeeuza, 3. Mai. Infolge der steige"^. Brotpreise kam es hier gestern nachmittags vor Präfectur und dem Vürgermeisteramte zu ""^ gedungen. Das intervenierende Militär wurde Steinwürfen empfangen. Die Soldaten erlitten ^,^ tusioncn. Ein Manifestant wurde getödtet, el wurden verwundet. Es wurden mehrere Verhaftn'^ vorgenommen. Heute früh dauerte die Erregung > Die Truppen bewachen die Stadt.
Der spanisch-amerikanische Arieg.
(Original-Telegramm.) ,. .l»
Madrid, 3. Mai. «Imparcial» und «Llw^ behaupten, dass der Ausbruch einer MinisterMil ^ mittelbar bevorstehe. In der heutigen SitzuW ^ Cortes wird die Regierung zur sofortigen ^^"3>hel' der Anfrage der Opposition über die fpanische -"' ^, läge in Manilla ihre Zustimmung geben. I'" M sammenhange mit dem über Madrid verhängten ^ lagcrungszustande hat die Regierung die V" ,«lF nicht autorisierter Meldungen vom Kriegsscha^ untersagt. ^
Madrid, 3. Mai. Wie verlautet, wa" ^ Kabel bei Manilla von amerikanischen Schiffen ^,„ geschnitten, um dasselbe zu eigenem telegraph Verkehr zu bcuützen. ^Mel
Hongkong, 3. Mai. Hier weilende t5"^ der philippinischen Rebellen hoffen, dass an sie "^ M forderung gerichtet werde, die provisorische V^^t^ der Philippinen unter dem Schutze der UwoNi zu übernehmen. .^
Newyork, 3. Mai. Nach einem Telcg" ^. des «Journal» aus Washington hätte Prä'""« pi» Kinley die Mobilisierung aller regulären ^ A» und Freiwilligen der westlichen Staaten u ^l Francisco angeordnet, um eine Truppeuwacy .h,' Besetzung der Philippinen zu bilden, wucrlla .^ die Philippinen bis zur Veendiguug bes " yel behalten, nach welchem die Insel einen ^y Kriegsentschädigung zu zahlen hätte.
jacher IeWma Nr. 100. 801 4 Mai 1698.
^f/^ljvrk, -j. Mai. Der Dampfer .Yala» und sich «^Schnelldampfer der American Line «Paris» ^naen <7^"^ mit versiegelten Ordres in See Wstet ^ Dampfer sind für längere Zeit aus«
W^Hlve st, 3. Mai. Das amerikanische Kriegs-^pf,/"ZV,lle. hat am Freitag den spanischen ^Ne zNouauta., an dessen Bord sich zwanzig ^3 ^^"kre und Soldaten sowie eine große Laichs l,.f gaffen und Munition befanden, mit Be-llleii ue?r ^"s Schiff war auf der Fahrt nach
' rM begnfsen.
^nt^i^t, I.Mai. Lee ist zum Generalmajor 'l worden.
^nce.^^lk, 3- Mai. Ein von