Nr. 137. Montag, 20. Juni 1887. WU. Iahn,!,««. Zeitung. Pränumrratlllnöprcis: Mit Poftvclsenbu "g : gax.zjähr.g fl. 15, ^ldlähng fl. 7,bu Im «omptolr: aai^jadri,, !>,!l. »aibjätnig jl, 5,oo, ,^i, h^ ^!l,!: l'i« zu 4 Heilen 25 lr,, «röß«« per Zeile «lr,: bei öfteren Wleberholmincii pl, Zeile » ll. Die ,,Laibacher ^eituna'' erscheint täglich m« Ausnahme der So»n» und Feiertage, Die Admlulftiatlon defiubet fich VaOnhofgasse »5. dl>> Ntbactiou Wlciicrftraße 15, — Unfranlierte «lies« weiden nicht angenoniM!,'» und ^Iliin^ic^vl,: ui>dt zurückgestellt. Umtlicher Weil, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Juni d. I. dem ill den ballernden Rlihestand versetzten Zoll-Oberamts-controlor des Hauptzollamtes in Trieft Anton Tram -Pus in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes allrrgnädigst zn verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Juni d. I. dem in den dauernden Ruhestand «ersetzten Zoll-Oberamts-controlor in Trieft Anton Gasparini in Anerkennung seiner vieljährigen treuen nnd ersprießlichen Dienst-lcistnng taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes allergnädigst zll verleihen gerllht.___________________l Nichtamtlicher Weil. Rede des Abss. Dr. Ferjauoi«, gchaltsu im Mgeordtictl'nhausl- dos Ncichsrathes am 25, Mai 1««7 mUässlich der Debatte über de» Etat des Justizministeriums. (Fortsetzung.) Also wie die allgemeine Gerichtsordnung bei den Gerichtsbehörden, so hat dieses Gesetz bei den Admini-strativbehördcn der slovenischen Sprache die Thüren der Aemter geöffnet und trotz dieses alten Rechtes der slovcnischen Sprache, trotzdem dieselbe bei Gerichts- wie bei Admiuistrativbehördcn vor mehr als hundert Iah-lc>l zugelassen war. welcher Widerstand wild ihrer Verwendung in den Aemtern heute noch entgegengesetzt! Es ist nicht lange her. dass in Krain, da, wo angeblich den Slovenen Milch uud Honig fließt, stove-Nische Eingaben nur der Gnade der Annahme gewürdigt wurden. Erledigt wurden sie deutsch, uud zu meiner Betrübnis lese ich in den öffentlichen Wittern in der allerletzten Zeit, dass in Unterkrain un Sprengel des Kreisgerichtes Rudolfswert wieder begonnen wird, slovenische Eingaben delltsch zu erledigen. (,yort! hört! rechts.) Diese Klagen habe ich kürzlich m emem öffentlichen Blatte gelesen. Sehr großer Widerstand wird slovenischen Eingaben in allen übrigen von Slo-Venen bewohnten Gegenden entgegengesetzt. Solche Em-gaben lässt man wie missliebige Stücke liegen, nicht als ob sie Schwierigkeiten bereiten würden, sondern man »vill gewissermaßen der Partei verblümt die Andeutung mache», dass es besser wäre. wenn ste deutsch oder italienisch gebeten hätte. (Hört! Hört! rechts) Dass aber mündliche, in slovenischer Sprache vorgebrachte Ansuchen auch sloveuisch bei Gericht protokolliert würden, kommt selbst in Kram nur sporadisch vor. Es ist ein beklagenswerter Zustand, dass zum Beispiele die Zengeneinvernehmungeu nicht in der Sprache des Zeugen protokolliert werdcu. Es ist aber ein nnerhörter Zustand, dass selbst der Eid den Parteien in einer ihnen nicht bekannten Sprache abgenommen wird. (Höit! Hört! rechts.) Erlauben Sie mir zum Beweise meiner Behauptungen von den in Haufen vorliegenden Fällen nur immer einen anzuführen. In Cormous im Küstenlands ist es vor nicht langer Zeit. im Jahre 1885, geschehen, dass eine uur des Slove-nischen kundige Partei verhalten wurde, eine italienische Eidesformel nachzusprechen; während dieser Eides» abnähme brachen die Anwesenden in ein Gelächter aus. die Partei mag statt eines richtigen in der Eidesformel vorkommenden Wortes ein unsiuuiges Wort nachgesprochen haben, welches die Lachmuskelu der An-weseudcu reizte. (Hört! Hört! rechts.) Wie sich das mit der Feierlichkeit der Handlung verträgt, das, bitte ich die Herren, sich selbst zu vergegeuwärtigeu. Dieser Fall ist übrigens dem hohen Justizministerium in einer Petition des dortigen Vereines vom 18. August 1886, in welcher auch viele andere Missstände znr Sprache gekommen sind. zur Kenntnis gebracht worden. In Käruten werden heute noch von nur des Slovcnischeu kundigen Parteien die Eide in deutscher Sprache abgenommen. (Hört! Hört! rechts.) Den Eideswstern wird nlir gesagt, warum es sich handle. Wer es ihnen sagt, das werde ich mir erlauben, etwas gegenauer später zn besprechen. Die Staatsauwaltschafteu in Cilli. Laibach uud Nildolföwert sind augewiescu, die Auklagefchrifteu ill jener Landessprache zu überreichen, welcher sich der Beschuldigte bei seiner Verantwortung brdient hat. Es wäre nun natürlich nnd selbstverständlich, dass man eine solche Weisung auch alleu übrigen Staatsanwaltschaften in sloveuischcil Gcgeudeu ertheilen würde. Aber selbst von den genannten drei Staatsanwaltschaften vermag jene von Cilli dieser Weisung, trotz der Geneigtheit, es zu thun, wie ich annehme, und trotz der Befähigung hiezu, uicht uachzukommeu. und zwar einfach darum, weil der Untersuchungsrichter das Protokoll deutsch aufnimmt. Es ist somit in die Hand des nächstbesten Gerichtsadjuncten gelegt, diese ministerielle Wei-sung an die Staatsanwaltschaften zu paralysieren. Dass bei einem solchen Vorgänge der Iuculvat einer unverstandenen Anklage gegenübersteht, dass er eiue unverstandene Verhandluug und ebensolche Plaidoyers! ! über sich ergehen lassen, dass er ein nnverstandenes Urtheil vernehmen muss. so dass es gauz gleichgiltig wäre, wenn man an seinerstatt auf der Anklagebank einen Popanz aufrichten würde (Hört! Hört! uud so ist es! rechts), das ist zu viel bekaunt. als dass es nothwendig wäre. des näheren darauf einzugehen. Und sehen Sie. meine Herreu, der Vertreter der Städteqruppe Cilli hält seinen Wiedereiuzug in dieses hohe Haus. bewaffuet mit einer Petition des deutschm Vereines in Cilli, des Inhaltes, dass die ministerielle Weisnng, welche besagt, dass im Krcisgerichtssprcngel Cilli diejenigen Individuen, welche sonst die Befähigung zum Geschworuenamte haben, aber nnr des Sloveuischen mächtig sind, abzuschaffeu seien. Diese Weisung, welche für eiucn Gerichtssprengel gegeben wurde, in welchem 40 000 in Marburg und noch in ein paar Städtchen lebenden Deutschen die zehnfache Anzahl, das sind 400000 Slovenen, gegenüberstehen (Hört! rechts), diese Weisung sollte nach der Anschannng jener Petition zurückgenommen werden. Diese Zumuthung wird der Petitionsausschuss hoffeutlich in geeigneter Weife zurückweisen. Die Petition sagt, dass. wenn auch nur ein Theil der Verhandluugeu sich den« Verständnisse des Geschwornen entzieht, eine richtige Urtheilsfällung nicht vorauszusetzen ist. Richtig! Allein, da würde ja mit Rücksicht ailf das von mir angeführte Populatious-uerhältnis zu erwarten sein, dass man vor allem petitioniere, dass zu allererst die bloß des Deutschen kundigen Geschwornen vom Geschworncnamte auszuschließen wären (Sehr richtig! rechts), und dies würde zuerst —einen Herrn tteffen, der in der Budgetdebatte als erster das Wort ergriffen hat, es würde den verehrten Herrn Abgeordneten Ritter von Carneri treffen — ich kann nicht nmhin, dies zu bemerken, weil er uns vorwarf, dass wir auf Kosten des Deutschthums Vortheile anstreben. Dieser Herr würde, als vollkommeu der Keuutuis der sluveuischeu Sprache bar, nicht mehr als Geschworner in Cilli fungieren; er würde nicht mehr in Processen, wie sie vor die Geschwornen gehören, in Mord- und anderen schwierigen Processen sein Urtheil abzugebeu haben, ohne die Verantwortung des Angeklagteu. ohne die Aussagen der Zengen zu verstehen (Hört! Hört! rechts), sich lediglich mit den kargen Ausführuugcu des Vorsitzenden begnügend, die angeblich eine Wiedergebung des Vorgebrachten sein sollen. (Sehr richti i! rechts.) In dieser Petition wird auch gesagt, dass diese miuisterielle Weisuug eiu Agitationsmittel sei (Hört! Hott! rechts), welches den Zweck habe, den Gerichts» Feuilleton. Das Jubiläum der Köuigiu Victoria. Das weite englische Reich, das Reich, in welchem die Sonne nicht untergeht, schickt sich an, eine Festwoche zu begehen, wie eine solche in der Geschichte desselben thatsächlich ohne Beispiel dasteht. Ihre Majestät Victoria, gesalbte Königin des vereinigten Komg-leiches Großbritannien uud Irland. Vertheidigerin des Glaubens. Kaiserin von Indien, begeht morgen c»n 21. Inni ihr füufzigjähriges Regierungsjubiläum, Und die getreuen Unterthanen derselben schicken sich ?n. dieses Fest ihrer geliebten und populären Königin 'n einer wahrhaft grandiosen Weise zu feieru. Die Königin wurde am 24. Mai 1814 geboren, lulgte am 20.'Juni 1837 ihrem Oheim, dem Könige Wilhelm IV auf den Thron; sie wurde am 28. Juni ^38 gekrönt und heiratete am 10. Februar 1840 deu Mnzen Albert. Herzog von Sachsen-Coburg-Gotha. ber am 14 Dezember drs Jahres 1861 starb und ' brssen Tod nahezu der einzige finstere Schatten iu dem > glänzenden Lichtbilde des Lebens dieser Königin ist. ^lchr .„an. abgesehen von dem tiefen Schmerz um den ^llust dieses uuvergcsslichen Gemahls, als die gluck-Me Frau Europas betrachtet. Ihrer Ehe unt dem "inzen waren neun Kinder entsprossen, von welchen ^ei gestorben sind: Prinzessin Alice im Jahre 1878 M der Herzog von Albany im Jahre 1884. Mit "usnahme der an den Marquis de Lorme verheirateten Prinzessin Louise, welche keiue Kinder hat, sind alle Prinzen uud Prinzessinnen mit zahlreicher Descendenz gesegnet. Wenn Königin Victoria bei ihrem Iubiläumtz-feste nur ihre Kinder lind Enkel an ihrer Tafel vereinigen wollte, müsste sie zweiundvierzig Converts aufdecken lassen. Ini Kaiserreiche Indien lind in den überseeischen Besitzungen Englands haben die Iubiläumsfcstlichkeiten bereits 'staltgefunden; allein die eigentliche officielle Jubiläumsfeier wird morgen in London stattfinden, ein Tag. der durch königliche Ordounanz als ein Fest- uud Ferientag erklärt wurde uud an welchem die Gerichtshöfe, die Verwaltuugsbehördeu, Schulen und andere öffentliche uud private Institutionen feiern uud die Verkaufsläden geschloffen sein werden. London wird an diesem Tage festlich geschmückt uud abends lllumuuert sein; iu allen großen Parkaulagen werden Feuerwerke abgebrannt, was seit dem Jahre 1856. als der Friede mit Rusöland nnterzeichnet wurde, und seit 1863, als die Hochzeit des Prinzen von Wales gefeiert wurde, nicht mehr der Fall war. Außerdcn werden morgen '.'.,11 Uhr abends aus allen Bergen Englands, Schott-lauds uud Irlands mächtige Freuocufeuer aufflammen. In der Westminster-Äbtei wird morgen cm Dankgottesdienst gefeiert werden, welchem die Königin anwohnen wird. Sie wird sich vom Buckingham-Palaste in einer Gala-Equipage, nnd begleitet von allen Groß-Officieren der Krone, nach Westminster begeben. Zu dieser Gelegenheit wird jenes berühmte Gespann von acht isabellfarbigen Pferden aus dem Marftall gezogen werden, welche seit der letzten durch die Küiligin vor ungefähr zehn Jahren erfolgten Pallamentseröffnung nicht benutzt wurden. Das Cortege wird großartig sein; die Gassen, welche der Zug durchschreiten wird. werden in einer noch nicht dagewesenen Art dccoriert sein. Die Bewohner der Sainl-Iamcs Straße allein haben im Wege einer Subscription 25 000 Francs auf^ gebracht, für welche der Schmuck der Häuser besorgt werden soll. Die Fenster auf dem Wege des Zuges werden zu fabelhafte» Preisen vermietet. Der Ceremonie werden anwohnen: der König nnd die Königin der Belgier, der König von Dänemark, der König von Griechenland, der König von Sachsen, der Kronprinz uud die Krouprinzessin von Deutschland, der Groß-herzog von Hessen, der Kronprinz von Oesterreich-Uugarn, der Kronprinz nnd die Kronprinzessin von Portugal, Großfürst Sergius von Rnssland und Gemahlin, die Großfürstin Elisabeth Feodorovna. Enkelin der Köuigin von England, ein Wunder an Schönheit., der Kronprinz von Schweden, ferner Nubar Pascha, der Maharodscha von Indore, der Prinz von Siam und die Köuigiu von Hawa,. In der Westminster-Abtei währen die Adaptierungs-arbeiten bereits seit einem Monate, und das Parla-mcut hat zu diesen, Zwecke 500000 Francs votiert. Die Westminster.Abtei hat nicht die kolossalen Dimensionen der St. Panlskirche; demzufolge wird das Schiff der Kirche ausschließlich für die Königin, die königliche vlliliacher Feitung Nr. 137 1162 20. Juni 188?. saal zu einem Tummelplätze von sprachlichen und nationalen Bestrebnngeu zu macheu. (Velächter rechts.) Ich glaube nicht, dass diese Weisung ein Agitatious-mittel sei, wohl aber, dass diese Petition ein Agitationsmittel ist (So ist es! rechts), und zwar ein Agi° lationsmittel, welches den Zweck hat, die politische Leidenschaft bei dem Gcschwornengrrichte in Cilli in Presssachen anfrecht zu erhalten. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Es ist gut. dass der Ueberreicher den Antrag stellte, dass diese Petition vollinhaltlich dem stenographischen Protokolle beigedruckt werde (Heiterkeit rechts), damit die Nachwelt es wörtlich lese, wie eine angeblich liberale Partei unsere wirklich liberalen Gesetze gehandhabt wissen wollte. (Beifall rechts.) Da ich, veranlasst durch diese Petition, die Ge-schwornengerichle gestreift habe, sei es mir gestattet, mit ein paar Worten dabei zu verbleiben. Wir Slo-venen wissen Sr. Excellenz dem Herrn Leiter des Justizministeriums ausdrücklich Dank, dass er es durch seine jüngsteu Ernennungen für das Landesgericht Trieft nnd Rovigno ermöglichte, dass bei diesen Gerichtshöfen wenigstens für das sogenannte Erkenntnis-verfahren, wo Berufsrichler urtheilen, das Dolmetscher. Wesen oder richtiger gesagt -Unwesen (Sehr richtig! rechts) wird entfallen können. Nicht so wird es in Vezng anf die Geschwornengcrichte entfallen. In Klagenfurt, in Trieft, in Görz, in Rovigno werden nach wie vor sluvenische Angeklagte, slouenische Zeugen Richtern gegenüberstehen, von denen sie nicht vei> standen werden. Bei diefer Sachlage werden Sie es begreifen, dass es selbst einem begeisterten Anhänger der Geschwornengerichte ans unserem Volke schwer wird, sich für diese freiheitliche Institntion mit Wärme einzusetzen; wenn er sieht, dass sein Volk durch dieselbe au seinen nationalen Rechten Schaden leidet. Es sei anch hier noch eines zwar kleinen, aber symptomatisch bedentsamen Falles Erwähnung gethan. Bei der letzten Schwurgerichtssession in Görz ist es vorgekommen, dass beim Aufrufe der Geschwornen der Vorsitzende des Schwurgerichtes — es war der Kreis» gerichtspräsident selbst, der, nebenbei bemerkt, die Sprache der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung seines Sprengels weder versteht, noch weniger spricht oder schreibt — einem Slovenen, der seine Anwesenheit nicht italienisch oder deutsch, sondern slovenisch knndgab, dies ausstellte nnd so vor seinen Collegen persönlich kränkte. Wenn ein Slovene auch noch persönlichen Kränknngen ausgesetzt ist, wenn er sich im gegebenen Falle nicht schämt, dies zu bekennen, so werden Sie begreifen, dass das Geschwornenamt für Sluvenen auch den Mitgeschwornen uud dem Gerichts« Hof gegenüber sich schwierig gestaltet. Nicht glimpflicher als mit den Parteien geht man bei uns mit Gemeinden und Gemeindevorstehern nm. Anch da gestatten Sie mir, nnr eines Falles Erwähnung zu thuu, der Gegenstand der Besprechnng in den öffentlichen Blättern war. Eine Gemeinde anf dem Vachergebirge in Steiermark ersuchte bei dem betreffenden Bezirksgerichte, man möge künftighin die Corre-spondenzen an dieselbe von Seite des Bezirksgerichtes in slovenischer Sprache richten, nnd begründete dieses Begehren damit, dass der Gemeindevorsteher der deni-schen Sprache nicht kundig sei und einen weiten Weg machen müsse, um sich die dentsche Zuschrift des Bezirksgerichtes verdolmetschen zn lasfen. Das Bezirks- gericht hat darauf erwidert, dass derartige Wünsche der Gemeinde für dasselbe nicht maßgebend sein können. Als nun über ein Ansuchen des Bezirksgerichtes nicht sofort die Erledigung erfolgte, beschwerte sich das Bezirksgericht bei der Vezirkshauptmannschaft, und diese verordnete die sofortige Erledigung bei sonstiger Ordnungsstrafe von 20 st. (Hört! Hört! rechts), — ein Eifer, wie er von den politischen Vehöiden zugunsten der slovenischen Sprache nicht an den Tag gelegt zu werden pflegt. Wir erkennen unverhohlen an, dafs die hohe Instizverwaltung bestrebt ist, diese nud andere Miss-ständc in der Justiz zu beheben. Ich begrüße es als einen Schritt zum Besseren, dass kürzlich slovenischc Drucksorten für das gerichtliche Verfahren erfchiencu sind. Ich möchte daran nur die Bitte knüpfen, die hohe Justizverwaltung möge sich um die Sache der sloveni-fchen Drucksorten annehmen. (Fortsetzung folgt.) Die Notztrautheit. Vom l. k. Landesthierarzt I. I. Wagner. III. Ans den bisherigen Erörterungen möge der Leser entnehmen, dass mitunter ein Stillstehen, ein Rückgang robverdächtiger Symptome beobachtet wird, deshalb ist für deu Rotzuerdacht eine genane Behandlnngsweise vorgeschrieben. Solche Pferde sind zn isolieren nnd durch 6 Wochen zn contumazieren; sie dürfen nnr von einem approbierten Thierarzte arzneilich behandelt werden. Dauert dieser Zustand über 6 Wochen, so hat der Eigenthümer die weiteren Kosten dcr behördlichen Be« obachtung zn tragen; falls er sich hiezn nicht herbeilässt, ist das Pferd zu todten. Dagegen erhält aber, wie oben bereits erwähnt, der Besitzer eine Entschädi-Ping, wenn das Pferd bei der Section als nicht rotzkrank erkannt wird. Es mnfs daher dem Pferdebesitzer mit Rücksicht darauf, dass nicht nur seine, sondern fast alle Pferde verloren sind, die mit einem rotzkranken Pferde in Be-rührnng kommen, bestrebt sein, jede Drüsenerkrankung, Nasenkatarrh, Hnsten, schweres Athmen, Dampf, Anschwellungen u. v. a. bei seinen Pferden ehestens dem Thierarzte — aber nicht einem Pfuscher, deren es eine Unzahl gibt — zu übergeben, welche die ordentliche Untersuchung pflegen, die Behandluug nach nenesten Grundsätzen einleiten und bei Rotz oder Rotzverdacht sofort das Geeignetste veranlassen wird. Hiebei bemerke ich, dass das Gesetz sehr strenge Strafen denjenigen, die solche Krankheiten dem Gemeinde«Amte nicht anzeigen oder gar bei bekannt gegebener Seuche, die Vorschriften nicht befolgen, verheißt. Die fogenanntcn Drüsenpnlver sind ein crasser Unsinn, schade nm jeden Kreuzer dafür. Wenn noch etwas hilfreich ist, so sind es der Brcchweinstein. Carbol-uder Terpentindämpfe, Mercnrialsalbe. das Jod, überhaupt der Krankheit augemessene Mittel, so n. a. Mittel-salzc und der Salmiak, die Fmol'.r'sche Lösung; die aber ganz wirkungslos sind, wenn man es bereits mit ciner der Rotz formen zn thun hat, deren Behandlung wegen zu großer Gefahr für Menschen nnd Thiere überhaupt gauz uustatthaft ist, da der F 29 des Seu-chengesetzes die sofortige Tödtuug uicht nnr rotzkranker, sondern auch solcher Pferde vorschreibt, die Erscheinun- gen zeigen, welche einen erfahrenen Sachverständigen auf die Entwicklung der Rotz-(Wuriu-)krankheit, wenn anch nnr in ihrem Beginne, hinweisen. Ich warne daher aufrichtigst das Publicum, auf den landläufigen Ausdruck, das Pferd hat die «Kehle», nicht zu höreil, sondern jedes solche Pferd gleich zu separieren, wenigstens durch Leerlaffnng eines Standes im Stalle, nnd der sachverständigen Behandlung zu unterwerfen, welche bei gutartiger Drüse umso eher einen günstigen Ausgaug uehmen wird und den anderen Thieren keinen Schaden bringt, während — falls diese Symptome Begleiter der schon bestehenden Notzkrankheit sein sollten, was auch bald offenkundig wird — eine Verbreitung verhindert werden konnte, aber nicht, wie es gewöhnlich geschieht, dass die an Drüse erkrankten Pferde gar nicht behandelt nnd erst mit offenbaren Rotzerscheinungen dem Abdecker gewöhnlich zur Cnr zugeführt werden. Dass dieses Verfahren jedenfalls strengstens strafwürdig ist, kann wohl nicht bezweifelt werden. Es trifft also jedermann die Pflicht, Pferde mit Nafenansflnfs, gar abgemagerte nnd dämpfige dcr politischen Behörde bekanntzugeben, damit die Maßregeln zur Tilgung und Verhinderung der Weiterverbceitung rechtzeitig getroffen werden. Insbesondere aber sollten die Gemeindevorstände gewissenhaft auf die Auzeigepflicht seheu, auch dem Gesundheitszustande der Pferde ihr Augenmerk zu scheuten, was bei dem meistentheils kleineren Pferdestande keine große Mühe macht. Ein Pferd also mit garstigem, eiterigem, die Nüstern stark verklebendem, gar einseitigem nnd blutiggestriemtem Nasen-ansflnsse, mit einer harten, knotigen Drüse im Kehl> gange (unter der Zuuge) oder mit einem schnanfende», dämpfigen Athmen, mit trockenem, dumpfem, kenchendem Husten, Abmageruug, mit Beulen in der Haut, An> schwellnngen an den Füßen n. s. w. begründet die An zeige und Vermnthnng auf Rotzverdacht. Bei dem hohen Werte der Pferde, der Wichtigkeit der Pferdezucht, deu lästigen polizeilichen Maßregeln bei Rotz, der Gefahr für Menschen nnd Thiere glaube ich eutschiedeu die Hoffnung aussprechen zu dürfen, dass die Einsicht und der gute Wille der Pferdebesitzer doch zum Durchbrüche kommen uud allgemein werden wird. Zur wirksamen Bekämpfnng des Rotzes mnfs also die Anzeigepflicht strenge gehandhabt werden, damit die Behörde in die Lage umsetzt wird, alsbald durch die Beseitignng rotzkranler Pferde, durch Contumazierung (Separiernng, Stallsperre) von rotzverdächtigen lind Behandlung von mit ähnlichen Krankheiten behafteten Thieren, fodann aber zur wirkfamen Dcsinfection schreiten zn können. Das Notzgift haftet außer im Rotzeiter und Rotz-tubcrkel im Blute, in der Haut und den drüsigen Organen des Thieres, an allen StaNgegenständen, an den Pntz-, Fütternngs- und Tränkgerätschaften, an den Kleidern nnd Stiefeln der Knechte, an den Geschirren und Decken, welche Gegenstände, auch Wände und Mauern mit Rücksicht auf die hohe Widerstandskraft des Notzbacillns anf das eingreifendste desinficiert werden müssen. Der ungenügenden Desiufection znfolge verbleibt der Rotz in manchen Stalluugcn stationär, so dass früherer Zeit von manchem schw r geschädigten Eigenthümer oft ganz nene Stallungen erbaut werden mnssten, um des wiederkehrenden Unglückes Herr zn werden. Familie, die fremden Könige uud Priuzeu. d,^s diplomatische Corps uud die Parlaments-Mitglicder reserviert werden, während temporäre Gallerien errichtet werden mussten, auf welchen nngcfähr tausend geladene Personen Platz finden sollen. Dcr königliche Thron wird derselbe sein, der seit hundert Jahren im Gebrauch ist; man hat sich damit begnügt, die Löwen desselben neu zu vergolden. Der Thron wird unter einem Baldachin in der Mitte des Chores gegenüber dem Altare placiert werden. Der Teppich, welcher vmn Eingänge zum Throne führt, ist speciell für diese Gelegenheit fabriciert wordeu; er ist zwölf Fuß breit, und anf seinem Grunde glänzen die Sterne des Bathordens. Ein in seiner Art einziges Fest wird das Kinderfest sein, welches als ein integrierender Theil der Iuln-länmsfeierlichkeiten am 22. Juni im Hydepark gefeiert werden soll, wo ihnen Zerstreuungen und Spiele aller Art und nach echt englischer Sitte ein Thee geboten werden sollen. Vier Militärkapellen werden über speciellen Befehl der Königin den musikalischen Theil der Feier besorgen. Die Königin, welche am 22. Inni London verlassen wird, um nach Windsor zuriickzukehreu, wird den Park durchschreiten uud sich einige Augenblicke inmitten dieses kleinen Volkes aufhalten. In den verschiedenen, nicht von Bäumen bestandenen Theilen des Parkes werden Zelte errichtet werden, welche nnter der Direction von Ladies-Patronessen stehen sullen, welche die Aufgabe haben, über das Wohl der Kleinen zn wachen. In diesen Zelten wird den Kindern der Thee, natürlich in Begleitung von kaltem Fleische, Obst und Kllchen verabreicht werden. Jeder der kleinen Gäste wird seine mit zwei Porträts der Königin geschmückte Tasse, das eine ans dem Jahre 1837, das andere aus dem Jahre 1887, mit nach Hanse nehmen. Einen Theil der Festlichkeiten werden ferner zwei große Revuen bilden, eine Truppen- uud eiue Flotteu-Revue. Erstere wird am 9. Juli in Alderfhot über eiue Cavallerie°Diuision, 18 Batterien mit nngefähr 100 Kanonen, eine Genie'Division, die Eleven der Militär-Anstalten, die Brigade-Garden zu Fuß, eine Brigade Marine-Artillerie uud leichte Infanterie, eine Brigade Linien- nnd zwei Brigaden Miliz-Infanterie, 17 Train-Compagnien und 62 Freiwilligen-Regimenter abgehalten werden. Es wird dies ein Armeecorps von 80000 Mann bilden, commandiert vom Herzog von Cambridge, Generalissimus sämmtlicher Truvpeu des Köuigreichs. Die Flotten Revue ist auf deu 23. Juli angesetzt nnd wird auf dcr Rhede vou Spithead abgchalleu werdeu. 30 Panzerkolosfe, 20 große Keeuzer, 60 Kanonen- nnd 60 Torpedoboote werden an dieser Revue theiluehmcn, welcher große Mauöver folgen werden, die mehrere Tage ballern sollen. Wahrhast großartig sind die Stiftungen, welche znr Verewignng des Andenkens der Jubiläumsfeier gemacht werden. Die großartigste dieser Stiftuugen wird das «kaiserliche Institut» sein. desseu Zweck noch unbekannt ist, da man nicht weih, ob es Schule, Wohl-thäligkeits-Institut oder sonst etwas dergleichen sein wird, für das aber bereits ungezählte Millioueu aus dem Königreiche sowohl wie auch ans Indien nnd den Colonien eingefwssen sind. Es sind das geradezu fabc.-hnfte Summcn. Die Königin wird den Grundstein zu dem ungeheueren Gebände legen nnd zngleich den Zweck desselben bestimmen. Eine sinnige Huldigungsgabe beabsichtigen die Frauen Englands der Königin dar-znbringen; es ist das eine große Statue des Prinz-Regenten, die ein Meisterwerk der Bildhauerkunst werden soll. Anch in der englischen Provinz sowie in Schottland nnd Irland werden großartige Festlichkeiten stattfinden, nnd Großbritannien wird thatsächlich durch eine Reihe von Tagen in einem Meere von Freuden schwimmen, an das sich noch spätere Geschlechter erinnern werden. Wie es von den Engländern nicht anders zn erwarten ist, wimmelt es auch von seltsamen Vorschlägen zur Feier dieses Tages. So hat ein braver Pati iot in einer der gelesensten englischen Zeitungen den Vorschlag gemacht, es sollen am Inbilänmstaqe um 3 Uhr "ncl>< mittags sämmtliche Einwohner aller Städte, Dörfer. Flecken u. s. w. an der Spitze ihre Üocalbehörde auf dem Marktplätze ihres Ortes eine Procession veranstalten uud daselbst eiue junge Eiche pflanzen; ein anderer schlng vor. dass zu der erwähnten Zeit jeder Besitzer eines mnsikalischen Instrumentes, ob es ein Clavier, eine Violine, eine Flöte oder was immer sei. sämmt< lichc Bewohner seines Hauses um sich velsammelu und ihnen das Coä 5kv6 t,!>o ^ueen vorspielen solle. Diese Vorschläge, so barock sie auch sind. zeugen doch von der großen Liebe des englischen Volkes fiir seine Königin nnd von dem patriarchalischen und nw»' archischen Sinn desselben; es ist das jedenfalls cine Erscheinung, welche in unserer Zeit, wo so viele subversive Tendenzen thätig sind, auch außerhalb Englands einer ganz besonderen Beachtung wert erscheint N. I- uMmchcr Zeitung Nr. 137 1163 20. Imii 1««7. Politische Vleverltcht. (Die n eueste Versöhnnngsca mpa gne.) Wie die Prager «Politik» ausführt, ist es leider anzunehmen, dass die neueste Ausgü'ichscampagne zwischeu Deutscheu und Czecheu resultatlos oerlaufeu sei. «Die Thatsache», sagt das Blatt, «dass die Ablehnung jedes neuerlichen Verstäudiguugs-Versüches iu der gesummten, den Inspirationen der Linken zugänglichen Presse des In- und Auslandes in die Aufforderung an nns gekleidet ist. unserseits mit Vorschlägen hervorzutreten, nachdem Dr. Matu^ selbst der Möglichkeit Ausdruck ge-geben hat, dass wir lins unter Umstanden selbst mit der Abgrenzung der Bezirke nach Nationalitäten befreunden dürsten, spricht eine so beredte Sprache, dass wir nicht umhin können, bis auf writrres, d. h. bis uns unzweideutige Grklärnngen berufener deutscher Partei-manner vom Gegentheile überzeugt habeu werden, anch unseren neuesten Auuäherungsversnch als gescheitert zn betrachten.» (DasReichsgesetzblatt) promulgierte Freitag die sanctio«ierten Gesetze, betreffend das für die Aufnahme in das Gymnasium erforderliche Alter; betreffend die Wirkungen und die Anfechtbarkeit der von Behörden des stehenden Heeres, der Kriegsmarine und der Landwehr anf administrativem Wege gefällten Er^ saherkenntnisse, nnd betreffend die Abänderung, beziehungsweise Ergänznng einiger Äestimmun en des Exe-cutionsverfahrens znr Hcreinbringung von Geldforderungen. (Ein Erlass des Unterrichtsmini' st ers.) Wie uns aus Wien berichtet wird, erfloss der jüngste Erlass des Uuterrichtsministers Gautsch au den mährischen Landcsschulrath ans einem ganz concrete» Anlasse. Es hänften sich nämlich in der letzten Zeit die Klagen über die Unzulänglichkeit der Methode, nach welcher bisher der Unterricht nicht nur in der czechi-schen, sondern überhaupt in allen lebenden, den Schülern fremden Sprachen vorgenommen wurde. Den an-erkannten Uebelständen abzuhelfen, ordnet der Erlass die Ansarbeituug eines Lehrplanes uud einer beson' deren Instruction für diese Fächer uud die Bcstellnug bewährter Fachleute für den Unterricht in der deutschen Sprache an den czcchischen Mittelschulen an. (Ungarn.) In Ungarn haben die allgemeinen Reichstagswahlen begonnen. Am ersten Wahltage wurden 42 Liberale, fünf Anhänger der gemäßigten Opposition, sechs Unabhängige, zwei keiller Partei Angehörige lind ein Mitglied der sächsischen Volk^partei gewählt. Aus Zahlreichen Bezirken laugen Nachrichten über Schlä-gen'ieu mit tödtlicheni Ansgauge. uameutlich im Zcm-pliuer. Biharer, Pressburger uud Veszprimer Cumilat. ein. Im Taber Wahlbezirke wurden gegeu die Auhäu-ger der liberalen Partei sogar Brandstiftungen ver sucht. In Karad n»d Saguar wurde das Wirtshaus angezündet, in welchem der liberale Candidat Karl Pnlszky eingekehrt war. (Die'Landtagswahlen in Kroatien) sind überwiegend zugunsten der Nationalpartei aus gefallen. Einzelne hervorragende Mitglieder der Nationalpartei erscheinen mehrfach gewählt, so dass in den betreffenden Bezirken Nachwahlen erforderlich sind. (Angebliche Monarchen-Begegnung.) Wie die «Pol. Corr.» erfährt, ist von einer Zusammenkunft unseres Monarchen mit dem Zaren in maßgebenden Kreisen bisher nichts bekannt. Hingegen stehe es außer Zweifel, dass Se. Majestät im Laufe des Sommers Kaiser Wilhelm, nnd zwar nach den bisherigen Dispositionen in Gastein besuchen wird. Der Begeg nuug der Monarchen werde eine Zusammeukunft des Grafen Kälnoky mit dem Fürsten Bismarck vorangehen. (Der deutsche Reichstag) hat die' Vorlage, betreffend die Ernennnng der Bürgermeister in den Reichslanden, nach erregter Discnjsion genehmigt. Während Winterer im Namen der Elsass Lothringer das Gesetz als den «Anfang der Vergewaltigung der reichsländischen Gemeinden» bezeichnete nnd Windthorst bereits eine «Preußische Provinz» Elsasö - Lothringen ahnte, begrüßte Carolath die Vorlage als das Zeichen eines Systemwechscls zugunsten der reichsländischen Deutschen gegenüber den französierenden «Notablen» mit Frenden. (Frankreich.) Wie die «France» meldet, wird im französischen Kriegsministerium der Plan geprüft, die 28tä'gigen Waffenübungen der Reservisten anf die Hälfte dieser Zeit zn beschränken, wodnrch im ordentlichen Kriegsbudget bedeutende Ersparnisse erzielt werden könnten. (Vnlgarien.) Der bulgarische Instizministcr Dr. Stojlou ist Freitag früh von Wien abgereist; er begibt sich nach kurzem Aufenthalte in Belgrad sofort nach Sofia, wo die Mitglieder der Regentschaft anf seine Ankunft warten, um endgiltige Beschlüsse in» betreff des an das Sobranje zu erstattenden Berichtes zu fassen. In Belgrad will sich Stojlov durch persönliche Fühlung über die Bedeutung und Tragweite des dort eingetretenen Cabinetswcchsels für die serbischbulgarischen Beziehungen uuterrichlcn. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das «Prager Abeudblatt» meldet, den Bewohnern des Dorfes N.'u« gruud zur Anschaffung einer Feuerspritze 100 fl., der Gemeinde Dobran zur Deckung der ihr ans der Anschaffung von Löschrequisiten erwachsenen Kosten uud der Feuerwehr in Ptenin zu ihrer Ausrüstuug je W fl. zu spenden geruht. — (Südbahn-Gesellschaft.) Der General-director Herr Schüler hat sich in Begleitung des com-merciellen Directors, Herrn Packeny, nach Paris begeben, um den dortigen Großactionäreu über den gegenwärtigen Stand der Südbahn eingehend Bericht zu erstatten. Es ist begreiflich, dass diese, namentlich im Hmbllck auf die Schwierigkeiten, mit welchen das Unternehmen derzeit zu kämpfen I>it, ei» lebhaftes Interesse daran besitzen, vollen und klaren Einblick in die Verhältnisse zu gewinnen. Dies ta»n aber sicherlich viel besser, als im Corrcspoudenzlvcgc, dadurch erreicht werden, wenn die betreffenden Darlegungen und Aufklärungen von demjenigen Manne persönlich gegeben werden, iu dessen Hän-den die oberste Führung des ganzen Betriebes liegt, Da aber hiebei die Daten über die Verkehrsbeweguug sowie die Conjuneturen der letzteren eine hervorragende Nolle vielen, über welche niemand so umfassende Aufschlüsse zu geben vermag, wie Herr Packeny, so hat der General-director die Reise iu Begleitung desselben unternommen. Die Pariser Großactionäre werden durch ihn in die Lage versetzt werden, sich selbst über die Details des cvmmer-ciclleu Verkehres der Südbahn vollständig instruieren lassen zu können. — (Die räthselhafte Haupttreffer-Affaire) ist endgiltig gelöst. Freitag nachmittags, als Szöcs' College» dem Temesvarcr Stadthauptmann erklärten, die Nichtigkeit ihrer Angabe, wonach Szöcs der Gewinner des Hanptreffers sei, beschwören zu wollen, erschien eine angeblich erst Freitag von der Affaire in Kenntnis gesetzte Person namens Singer bei der Polizei und deponierte dort einen über drei Dombau-Lose von Adler und Compagnie ausgestellten Ratcnbricf, der bei ihm mit einem Gagebogen des Gebürenbemessnngs-Veamten Galffy und mehreren Pfandscheinen versetzt worden war, Der Ratellbrief trägt die Nummer 16 489 und lautet auf dieselben, von Adler bei der Vudapcstcr Polizei all-gegebenen Losnummern. Es liegt ein offenbarer Betrug auf der Hand, denn derselbe Nussbaum, welcher die, Szöcs'sche Angabe zu beschwören im Begriffe steht, ist bei Singer. — (Für Italien - Reisende.) Die italienischen Bahnen führen in neuester Zeit wieder eine alte Bestimmung rigoros durch, wonach das in die Wagen mitzunehmende Handgepäck nicht mehr als 50 cm in der Länge, 80 in der Breite und 25 cm in der Höhe messen darf. Alle Stücke größeren Umfangs müssen als Gepäck aufgegeben werden, und da man den Reisenden ihr Handgepäck oft in der letzten Minute ausmisst, resp. zurückweist, ist es schon manchem passiert, dass er entweder den betreffenden Zug versäumen oder aber ohne Handgepäck weiter reisen musste. — (Wird's eiu Bub'?) So lautet die Frage aller Ehepaare, wcnu sich der Storch anmeldet. Diese Frage beschäftigt auch die Männer der Wissenschaft, deren Forschungen sehr interessante Resultate zutage fördern. Der Professor der Gynäkologie in Prag Dr. Heinrich Kisch hat nun aus dem genealogischen Hofkalendcr eine Statistik von Ehen der regierenden Häuser, der fürstlichen lind hocharistokratischen Familien Europas zusammenstellen lassen und ist aus Grund seiner eingehenden Untersuchung zu folgenden! Resultate gelaugt: Wenn der Mann mindestens um zehn Jahre älter ist als die Frau und diese 20 bis 25 Jahre alt, sind bedeutend mehr Knaben als Mädchen zu gewärtigen. — (Russisches Gefängniswesen.) Nach der soeben veröffentlichten officiellen Statistik des russischen Oefäugniswescns für 1865 existieren in Russland 885 Gefängnisse verschiedener Classen. Die Zahl der Verhafteten betrug 94 485, wovon 85 287 Männer und !)2l)1 Frauen. Diejenigen Sträflinge, die nach Sibirien ulld Sachalin deportiert worden, sind in diese Ziffern nicht eingerechnet. — (Zu den U eb erschwemm ungen in Ungarn.) Das Zunehmen des Hochlvasscrs bei den H.-M.-Vasarhelyer nud Cscmadcr Dämmen hat aufgehört. Von Lelc stehen nur mehr zwei Gassen unter Wasser; die Bewohner kehren daher wieder zurück. Auch in Szol-uok ist das Wasser gesunken. Ze^ kleine Kelö. Aus dem Russischen drs F. M. Dosiojevstt von » * 5 (13. Fortsetzung.) Ich sah ihre Qualen uud irrte mich nicht. Ich weiß bis hente das Geheimnis nicht, weiß nichts, außer was ich selbst gesehen uud soeben erzählt. Dieses Verhältnis ist vielleicht nicht so, wie man von vornherein vorautzschen möchte. Vielleicht war jener Knss rin Abschiedstnss; vielleicht war er der letzte schwache Lohn für das Opfer, das ihrer Ruhe und Ehre gebracht war. N—i reiste fort; er verließ sie vielleicht auf immer. Schließlich, dieser Brief selbst, den ich in Händen hatte, — wer weiß. was er enthielt? Wie vermöchte man zu urtheileu, und wer — zu uer-urtheileu? Und bei alledem war kein Zweifel, eine plötzliche Entdeckung ihres Geheimnisses wäre etwas Entsetzliches, ein Donncrschlag in ihrem Leben. Mir schwebt noch hente ihr Gesicht in dem Momente vor, man kann nicht qualvoller leiden. Fühlen, wissen, überzeugt, gewärtig sein, wie der Hinrichtung, dass über eine Viertelstunde, über eine Minnte alles entdeckt, das Paket von iemandcm gefuuden, aufgehoben sein konnte; es war ohne Aufschrift, es konnte aufgemacht werdeu, und dann... was dann? Welches Urtheil ist furchtbarer als das, welches sie erwartet? Sie wandelte inmitteu ihrer llN'sligen Richter. Eine Minute später werdeu ihre lächelnden, schmeichelnden Gesichter streng und uucrbitt-l'ch sein. Sie wird auf diesen Gesichtern Spott, Zorn u»d eisige Verachtung lesen, nnd dann bricht für ihr ^cben ewige, dämmerungslose Nacht au. . . Ja. damals begriff ich das alles nicht so, wie ich lcht darüber denke. Ich konnte nnr ahnen uud vor-^'ftfinden und in meinem Herzen schmerzlich nach- fühlen ihre Gefahr, deren ich nicht einmal völlig be° wnsöt war. Doch was auch immer ihr Geheimnis verschließen mochte — mit jenen schmerzlichen Minuten, deren Zeuge ich war nnd die ich nimmer vergessen j werde, war vieles abgebüßt, woferu überhaupt es etwas abzubüßen gab. Doch da erscholl ein fröhlicher Signalrnf znr Abfahrt; alle geriethen in frendige Bewegung; von allen Seiten ertönte munteres Reden nud Lachen. In zwei Minuten war die Terrasse leer. Mme M* sagte sich von der Mitfahrt ab. indem sie schließlich gestand, dass sie sich nnpässlich fühle. Doch Gott sei Dank. alle brachen auf, alle eilten, nnd es war keine Zeit, mit Klagen, Fragen und Rathschlägen zu belästigen. Nur wenige blieben zurück. Der Gatte sprach zu ihr ciu paar Worte; sie autworlete, sie würde noch heute gesund sein, er möge sich nicht beunruhigen, sich hinzulegen brauche sie nicht, sie würde in den Garten gehen, allein . . . mit mir . . . hur blickte sie anf mich. Nichts konnte sich glücklicher treffen! Ich erröthete vor Freude. Eine Mimite später machten wir uus anf den Weg. Sie suchte dieselben Alleen. Wege nnd Pfade aus, anf denen sie unlängst aus deni Wäldcheu zurück-grkehrt war, iustinctiu l'hren früheren Weg einschlagend, unbeweglich vor sich hiublickend, die Augen vom Boden nicht abwendend, suchend, ohne mir zu antworten, vielleicht vergessend, dass ich mit ihr zusammen gehe. Als wir aber beinahe bis zu der Sttlle kamen, wo ich dru Brief aufgehobn» und wo der Weg endete, blieb M-me M* plötzlich steheu und sagte mit schwacher, vor Gram ersterbender Stimme, dass ihr schlimmer sei, dass sie nach Hause gehen wolle. Doch als sie bis znm Gartengitter gekommen war, blieb sie wiederum stehen, dachte eine Weile nach; < in Lächeln der Ver- zweiflnng zeigte sich auf ihren Lippen, nnd, ganz entkräftet, qualzerrissen, auf alles gefasst, in alles ergeben, kehrte sie auf den ersten Weg zurück, diesmal sogar vergessend, mir darüber einen Wink zu geben. . . Mir wollte das Herz vor Gram zerspringen, doch wusste ich nicht, was ich thun sollte. Wir kamen, oder besser — ich führte sie zu dem Platze, wo ich eine Stunde vorher das Pferdcstampfen uud ihr Gespräch gehört. Hier war in der Nähe einer schattigen Ulme eine Bank in einem ungeheuren gan« zen Steine ausgehauen, um den herum sich Epheu schlangelte nnd Feldjasmin und wilde Rosen w.ichsen. (Dieser ganze Hain war besäet mit Brücken, Lauben, Grotten nnd dergleichen Surpriscn.) Mine M* setzte sich auf die Bank mit einem mechanischen Blick auf die wundervolle Landschaft, die sich vor uns ausbreitete. Nach einer Weile schlug sie ihr Buch auf und heftete unbeweglich ihren Blick darauf, ohne die Seiten umzuschlagen, ohne zu lesen, fast ohne dessen bewusst zu sein. was sie that. Es war schon halb zehn. Die Sonne stand schon hoch und schwamm in üppigem Gepränge über nns am blanen, tiefgrüudigcu Himmel; es schlen, als zerschmelze sie in der eigenen Glut. Die Mäher waren schon weit entfernt; sie waren von unserem Ufer aus kaum zu sehen. Ihnen nach, stets hart auf den Fersen, zogen sich endlose Schwaden abgemähten Grases, und hin und wieder wehte ein gelinder Windhauch zu uns herüber mit dessen wohlriechender Ausdünstung. Rundum erfüllte die Lust das nnverstummende Concert jener, «die nicht ernte» nud nicht säen», sondern frei sind wie die Lnft, die sie mit ihren munteren Flügeln zertheilen. Es schien, als spräche iu diesem Augenblicke jedes Blümchen, das nichtigste Gläschen, den Opferdnft rmporsendend, zu seinem Schöpfer: «Vater! selig bin ich und glücklich!...» sSchluft folgt.) ^aibacher Zeitung Nr. 137 1164 20. Juni 1887. — (Bestrafte Aufschneiderei.) A: Safterlot, haben Sie aber einen schönen Anzug! Was kostet er denn? — B (stolz): Hundert Gulden! ^ A: So? Da scheint der Schneider gleich die Gerichtskosten d'raufgeschlagen zu haben!________________________________________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Der erst eLaibachcr Kranke n-Uu ter-stützungs- und Versorgungsverein) hielt gestern uin 11 Uhr vormittags im Magistratssaale in Anwesenheit vou 6N Mitgliedern seine 2l. Generalversammlung ab. Director Regierungsrath Dr. Kecsbach er eröffnete die Versammlung mit einer Ansprache, in welcher er, nachdem er die Versammelten herzlich begrüßt, con-statierte, dass die Zunahme der Mitglieder nicht in dcm Maße stattfinde, wie cs die Interessen des Vereines erheische n, dass dagegen die Ausgaben von Jahr zu Jahr sich steigern, indem die Mitglieder aller und gebrechlicher Werden, daher eine ausgiebigere Unterstützung nothwendig werde, so dass sich die Einnahmen und Ausgaben nicht mehr decken. Die Direction werde daher bestrebt sein, zu außerordentlich»,'« Einnahmen ihre Zuflucht zu nehmen. Eine Erhöhung der Einnahmen sei im laufenden Jahre bereits eingetreten, indem der löbliche Svarcasseverein die bisherige Subvention von 100 fl. auf 200 fl. erhöhte, uud ersucht der Herr Director, die Versammluug möge sich znm Zeichen des Dankes von den Sitzen erheben. (Geschieht.) Weiters dankte der Director den Herren Apothekern, welche den Vereinsmitgliedern die Medicamente zu den billigsten Preisen verabfolgen, sowie den Herren Buchdruckern, welche die Vereinsdrucksorten zu den möglichst billigen Preisen herstellen. Eine Ehrenpflicht — sagte writers der Herr Director — sei es, zweier Männer zu gedenken, welche, jahrelang in» Interesse des Vereines thätig, dahingeschieden sind: der Herren Andreas Zit-terer und Jakob Spoljaric. (Die Versammlung erhob sich zum Zeichen der Theilnahme von den Sitzen.) Der Herr Director betont schließlich, dass die vorjährige Bilanz des Vereines zwar keine vortheilhafte sei, allein der Verein möge trotzdem frohen Muthes der Zukunft entgegengehen; der Verein werde gedeihen, denn nur sittliche und humane Zwecke, die Idee der Menschenfreund-lichkeit hält die Mitglieder zufammen, und fo Gott will, soll sie dieselben noch viele Jahre zusammenhalten. Herr M. Pakic trug hierauf deu Rechenschaftsbericht vor. Die Einnahmen und Ausgaben stellen sich in der Schlussziffer mit 1402 st. 58 kr. gleich; allein nachdem unter den Einnahmsposten ein Betrag von 40!) fl. 74 kr. als ein vom Hauptcassier geleisteter Vorschuss verzeichnet erscheint, so ergibt sich daraus, dass in Wirtlichkeit im abgelaufenen Jahre die Einnahmen hinter den Ausgaben um jenen Betrag zurückgeblieben sind. Die Mitglieder erhielten an Unterstützungen 1067 fl. 40 kr., flir Begräbniskosten l 20 fl. Das Vereinsvermögen beträgt, durchwegs in Obligationen, 4054 st. 9? kr. Namens des Revisionsausschusses berichtete Herr Alois Eberl, dass der Rcchxungs-nbschluss geprüft und richtig befunden worden ist, u»d wnrdeu in den Revisionsausschuss gewählt die Herren: Anton Kosak, Josef Novak und Alois Eberl. In die Direction wurden einstimmig gewählt die Herren: zum Director Rcgierungsrath Dr. Keesbacher; zum Director-Stellvertreter Nuchdruckereibesitzer Anton Klein; zum Hauptcassier Handelsmann Michael Pakic; znm Schriftführer Dr. Schaf fcr; zum Controlor Johann Borovsty. Statt der zwei früher erwähnten vcr« storbenen Mitglieder wurden die Herren Wilhelm Strecker und Jakob Witt gewählt. Hierauf wurde die Versammlung geschlossen. — (C on vertierung von Grundentlast u n g s - O b l i g a t i o n e n.) Dem Beispiele des Landes Oberösterreich, welches den Nest seiner Grundentlastuugs-schuld soeben mit günstigem Erfolge in eine niedriger verzinsliche convertiert hat, scheinen nuumehr anch andere Kronländer folgen zu wollen. Schon während der letzten Landtagsfession ist diese Angelegenheit, namentlich von Seite der Landesvertretuugeu der Alpenländer, angeregt worden. Es ist seinerzeit berichtet worden, dass namentlich in Krain und Stciermark die Absicht bestehe, die noch im Umlaufe befindlichen Grundentlastuugs-Obligationen zu kündigen uud gegeu Titres neuer vicrprocentiger Anleihen umzutauschen. Wie man nuu aus Graz telegraphiert, befindet sich Herr Director Minkus von der Unionbank, welche bekanntlich das neue oberösterrcichische Anleheu übernommen hat, in der steierischen Landeshauptstadt, um dort mit dem Landesausschnsse über eine analoge Finanzoperation für die Steicrmark zu unterhandeln. Herr Minkus wird sich von dort nach Laibach begeben, um auch hier in gleichem Sinne betreffs einer Anleihe des Landes Krain zu wirken. — (Personalnachrichten.) Der Rcchuungs-rath Herr Franz Pfeifer wurde zum Obcrrechnungs-rath, der Rechnungsrevident Herr Raimund Kastelle zum Rechmulgsrath beim Rcchuungsdepartcmrnt der k. k. Landesregierung in Laibach ernannt. — (Sanction! ertes Gesetz,) Das von dem lrainischcn Landtage in der verflossenen Session beschloss scne Gesetz, betreffend die äußeren Kennzeichen der zum Schutze der Landescultur bestellten und beeideten Wach' organ?, hat die ANerlMist,' Sanclmn erhalten — (Hagelschlag.) Der Bezirk Gottschee wurde am 15. Juni durch einen Hagelschlag schwer betroffen. In den Gemeinden Sele, Malgern, Altlag, Ratzendorf, Mosel, Schwarzenbach und mehreren anderen Gemeinden ist die Ernte zum größten Theile vernichtet. Die Bezirkshanfttmannschaft hat umfassende Schadenserhebungen eingeleitet Auch in den Bezirken Rudolfs wert und Gurkfeld hat das Hagelwetter am selben Tage große Verheerungen angerichtet. Der beiläufige Betrag des Schadens in dem ersteren Bezirke dürfte 150 000 st., in dem letzteren 200 000 fl. erreichen. — (Wichtig für Eltern und schulpflich -tige Kinder) ist die Entscheidung des Appellfenates beim Wiener Landesgerichte, dass das Strafrecht der Lehrer eine rechtmäßige und gesetzlich begründete Verfügung fei, Der Lehrer sei als obrigkeitliche Person zu betrachten, indem der Unterricht als eine öffentliche Angelegenheit unter staatlicher Aufsicht steht. Die Func-tionen eines Lehrers seien also Amtshandlungen, nnd deren Strafverfügungen fallen in die Sphäre der Amts-wirtsamkeit. — (Eine Tropfsteinhöhle in Oberkrain.) Im Wochciner-Feistritzthale entdeckten einige Baneru eine große Tropfsteinhöhle; ein neues interessantes Obiect für Naturforscher und Touristen nnd ein neuer Beleg, wie reich das Land Kraiu an Naturschätzen ist. — (Wallfahrt nach Trfat.) An dem Pilger-zugc nach Trfat bei Fiume nahmen aus Laibach, dann von den Stationen Franzdorf, Loitfch, Adelsberg nnd St. Peter über 1200 Pilger theil, darunter auch Cano-nicus Zamejec, welcher gestern in der Wallfahrtskirche zn Trsat das Hochamt celebrierte. Da die Wallfahrt nach den Intentionen Sr. Heiligkeit des Papstes anläfslich dessen 50jährigen Priesterjubiläums vor sich gieng, ertheilte Se, Heiligkeit den Pilgern anf telegraphischem Wege den päpstlichen Segen. — (Vom Wetter.) Nach der gegenwärtigen Vertheilung der Witterungs-Factoren sind zunächst noch nördliche Winde und wechselnd bewölktes Wetter ohne wesentliche Niederschläge und vorläufig noch verhältnismäßig niedrige Temperaturen voraussichtlich. — (Beamtenhäuser.) Die Südbahn hat in Marburg den Bau von vier zweistöckigen Häusern in der Mellinger-Straße znr Beqnartierung von Conducteuren in Angriff nehmen lassen. — (Ertrunken.) Einem Berichte aus Gurkfeld zufolge giengen am 12. d.M. fünf Artilleristen vom neuen Schießplatze bei Haselbach in die nahe Save baden und kamen dabei in eine Strömung, aus welcher sich vier mit genauer Noth retten konnten; der fünfte Namens Vanovsek, aus der Umgebung von Cilli gebürtig und 22 Jahre alt, ertrank in den Wellen. — (Die Stouhütte) im Värenthale wurde am 9. d. M. eröffnet. — (Tombola.) Mittwoch den 29. d. Mts., als am Peter- und Pauls-Tage, wird in Görz das traditionelle Tombolafpiel zugunsten des Kinderasyls abgehalten werden. Nachdem das Fest im Vorjahre dnrch die traurigen sanitären Verhältnisse unmöglich war, wird es heuer mit umso größerer Fröhlichkeit begangen werden. — (Dynamitdiebst aHl,) Wie man ans Fiume berichtet, wurden Mittwoch nachts ans den Sprcngmittel-Lagcrräumen der Fiumaner Petroleum-Raffinerie circa 100 Kilogramm Dynamit gestohlen, ohne dass man der Thäter bisher habhaft werden konnte. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Budapest, 19. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat für die Ueberschwemmten in Südungarn den Ve-trag von 20 000 fl. gespendet. Budapest, 19. Juni. Bisher wurden gewählt: 184 Liberale, 77 Oppositionelle, 6 Antisemiten und 11 Parteilose. Budapest, 19. Juni. Wahlrchiltat: 224 Liberale, 38 Mitglieder der gemäßigten Opposition, 59 Unabhängige, 9 Antisemiten, 4 Parteilose; 4 Neuwahlen sind nothwendig. — Von den bei Packs in der Donau Verunglückten wurden 127 gerettet; bisher sind 100 Leichname geborgen; 87 Personal werden noch vermisst. Budapest, 19. Juni. In der Provinzstadt Paks wollten 250 Wallfahrer die Donau mittelst einer Ueberfuhrplätte übersetzen. Der Sturmwind stürzte jedoch das Fahrzeug um, u»d sämmtliche Passagiere fielen in den Strom. Bisher hat man hundert Leichen ans Ufer gebracht. Lccco, 18. Juni. Die dem Privaten Veruard Pi-loni gehörige Pulvermühle iu Castello ist nachmittags in die Luft geflogen, wobei fünf Personen gelobtet und drei. darunter zwei tödtlich. verwundet wnrdeu. Bcrliu, 19. Juni. Der Kaifer Hütte im gauzen eine gute Nacht und stand mittags auf. Bcrliu, 18. Iuui. Dcr Reichstag wurde durch eine kaiserliche Botschaft geschlossen, w.lchc den Dank uuo die Anerkcnunng für die Arbeiten und Beschlüsse ausdrückt, wodurch die Wchikmst und die Finanzen des liieiches, die Vorbchingmu^ll des Frieden«, Stärke und Festigkeit erhielten. Paris, 18. Juni. Die Kammer genehmigte in ihver heutige» Sihlmg die ersten zwei Artikel des Militärgesetzes. Artikel 1 bestimmt, dass jeder Franzose militärpflichtig ist. Artikel 2 setzt fest, dass die Militärpflicht 20 Jahre dauert, eine persönliche und für alle gleich ist. Paris, 19. Juni. Der Kriegsminister General Ferro» leqte dem Ministerrathe verschiedene militärische Oesetzentwiirfe vor. Emer derselbe» betrifft die Creiemng vo» vier Cavalleriereqimentern, d»rch einen anderen werden 18 neue Infanterieregimenter geschaffen, »nd wird der Effectivstand der Compagnien erhöht. Diese Gesetzentwürfe werden in der nächsten Woche der Kammer unterbreitet werde». Paris, 19. Juni. Der oberste Knegsrath a.e»et> migtl' die vom Kriegsminister vorbereiteten und gestern dem Ministerrathe unterbreiteten vier Entwürfe. London, l9. I»»i. Hente morgens sind der Krmi-priuz Erzherzog Rndolf u»d das Prinzenpaar Philipp Coblllq hier eingetroffen und wurden vom österreichi' schen Botschafter empfange». Belgrad, 18. Inni. Heute mittags wurde der erste Miuisterrath unter dem Vorsitze des Königs lil>-gehalten. WMswirtschaftl'iches. Laibach, 18. Juni. Aus dem heutigen Markte stud erschienen : 5i Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu uud Stroh/ 31 Wageu und 4 Schiffe mit Holz. Durchschnitls-Preise. iltll^ Mssj,. Mlt,. OM» fl, j lr, N',!ll. fl.i lr, fl-!^ Weizeu ftr. Heltolil. 7 64 "Üs"H Butter pr. MW . . -l!)0 — -" Korn » 4 55 6>2« Eier pr. Stück . . —! 2------' Gerste . 4 22 5) 10 Milch pr. Liter. . — 8------- Hafer . 2 92 A 10^ Rindfleisch pr. Kilo — 64 — ^ Halbsrucht . —!— 6 70 Kalbfleisch . —50------- Heiden » 3 W 5^— Schweinefleisch » — 60 — ^ Hirse . 4>71 4,90, Schöpsenfleisch » -^36------' Kukuruz » 5^0 5 30 Händel pr. Stiick. — 60 -— Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------Tauben » — 20------- Linsen pr. Hcltolit. 12-----------Heu pr. M.64-------— weißer, »-------20!-- Augetommette Fremde. Am 18. Juni. Hotel Stadt Wien. Nentz Irma, Private- Schulz und Landa", Kaufleute, Wien. — Uggöc, Beamter, Prag. — Dr. BaudM Advocat, Brunn. — uou Fodroczy, k. k. Kämmerer, und PaÜ, Agent, Agram, — Ielenc, l. Gcrichtsrath, Gospic, — TH, l, t. Oberförster. Görz. — Mahnic, Agent, uud von Schiw'^ hosen, k. k. Gerichts-Coueipist, Planina. Hotel C-lcfllilt. Trenller, Privatier, sammt Frau; Matschet, Fricomaun und Gicgl, Kaufleute, Wien. — Oraschem, l. l. Oberlieutenant, Budapest. — Purebl sammt Familie um' Iellcnc, Kaufleute, Karlstadt. — Gerdinic, Professor, sammt Frau, Krainburg. — Loncanc, Bescher, Selzach. — Kocjancic, Besitzer, Podgora. Gasthof Siidlmhlchof. Aßelwauger, Reisender, gilrich. — MW', Reisender, Wien. — Kärschner und Mayer, Kaufleute Klagen-surt. — Waniek, Kaufn,., sammt Frau, Saybusch. — Gam-bock, Bahubeamter, Steyr. — Ianowez, akademischer Maler, Czernowitz. Verstorbene. Den 17. Iun i. Thomas Furlan, Kelluerssohn, I Tag' Dampfmühlgasse 11, Schwäche. — Maria Preml, Hausln sitzen», 86 I,. Burgstallgasse W, Marasmus. Den i 8. Iun i. Josef Ierse, Eisengießer, 26 I., Rosen-gasse 39, Sticksluss durch Einathmen irrespirabler Gasarlen. -" Maria Prijatelj, Arbeiterstochter, 16 I., Kuhthal 22, Tubel' culose. Mtozichiliigcii vom 18. Juni. Trieft: 5tt 88 79 48 30. Linz: 90 42 76 24 57. Meteorologische Vcobachtuttgen in Laibach. Z ^ ß^ 3.55 3 2" "Z" "Z Wind "»Ncht ?^" " ? u. Mg. 73^84" ^13.2^"M schwach "bewöltt^ i"7^ 18. !i . ')l. ! 736,16 18,2 NO.schwach heiter «'.e» 9 . Ab, j 737,00 13.8 NO. schwach heUer^ " " ?U7Mg, 737.30 15,6 NO.schwach halbheiter! 19.2 . N. 736,66 22.8 NO. schwach hcitcr 0,0« 9 » Ab. 738.14 15.8 ! »oiudstill heiter Deu 18. morgnls bewöllt, gcge» 9 lihr Regen nicht lange anhaltend, dann Aufheiterung, luhl, die Alpen llar; stenieuheln' Nacht. Den 19. herrlicher Tag, llare Luft, abends etwas wind'^ Das Tagcsmiitel der Wäruie au beiden Tagen 16,4" und 16,' ' beziehungsweise um 2,1° und 0,4° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Depot der k. k. Generalstabs-Karten. Masjslab 1:75000. Preis per Blatt 50 lr., in Taschenfor»'^ ce».ofineanLonölatt Geld >wal<1 Etnats Anlchen. «oxinenl« ....... »I »0 «I 50 Vi!l crteule ....... 82'uo ^2 !.» 1854.l 4°/„ Slaalslose 250 ft. '29 2b 12!» ?b l8S<..^ 2°/« nanze 500 « 186-701»? ^0 1»«(,>i 5"/^, ylinftel 10« „ 138 —1»!< °» 1864^ Etüatsloic . . I00 „ N!L - l««.s<> I8L4« « . . b« „ 162 5<>I»«'s. . H«85ii3l5 vefterr. No'curenle, slcue,!r>?! , z»6vc,!'?io «nq, Volbien«^ <°o , . . .10185 1'^-- , Pnpiclr^le 5°/» - . - - »» - 58 Ik „ s>,ö.W,S. !5»'!5l!,lc> » cstdahN'^norilälc» . . »?e<» «» — > Clunl'!an,!r» «»I. i^wo fl. o.W ,2, 50 122- IH.!^M>„..t'ole 4°„ 100 ,l, , . 12X70 12«'- ^ rundcnll. » Obliaatloxen (silt ,00 ft !i M) ,hr!!ch<.......10? 85------- l»°/, Nlidcrdllencichische . . . l«9 —ill — 5°/, cl'iiös!^leichisH!> , . . . »05- — - 5°/, ftlirische....... l05> bl> ive-co e">. ?>l,'.uis^e und slavonisch«! . 104 50111« — ü"„, st"'o ungarische......I04,!l0105'10 «ndere öffentl. Nnlehen. Fri^u Reg,«kose 5°/o lua fl. . »«-5011?-— lie. «nleihe 1878, fieucrsrc« . i«L»0i0?k0 »l!,!che» d. Ctadtgcnninde Wien K»b00K>e'> Nülcb?!! b, Etablgl'melnd,: Men (5llt>i,r unb Void) . . . .!iL4 - -- — 'l/, °/o INI - ,01 40 dlo. in 50 „ „ 4°/° . ! l>« «o 97«0 dto, Prämien'echuldverschl.3°/l, loilü loi 75 QeN,^ypo«hclcnbanl I0j. b'/,°/o 101 ^0 !02'5c, Q>Il,.,»ig, «'»>»! verl. b°/„ . . — — — — No, „ ^'/,"/° , l02'8'»l», I^t» Ve,I, 5>/,°/u —'--------— Priorltiite.Obligationen .) «ililabelh-weftbahn I, tzmijfion —-------— 8e»di>lanbs«Notbbc>^n in tz?0 !)iünz-^rj>f'Vah».....—._ ^ — Galizijll c ^>>>! l'»b>l!^» Bahn 8i U! (1 st, S. 4> ,°„ , 101 30 101-70 Oefterr. Uiordweflbahn . , , !i0L »s> io«'30 Eiebeubülger.......!-------!—— «cld ^l'nre klaat«bahn l. «mission . .198 75, — - Vildbahn k »«/o.....14»2b148-?s> « «»5«/^.....1»? 301»? 90 Ung.'gallz. Nahn.....gi» lo :>!< 5V Diverse Uose (Per «tücy, Erebitlos« ion fl...... 171'eo 1??'- Llarv-Lose 2chcl Plllmien°N»leh, W fl, 20 ?5 l!i20 Ofen« l!oje 4l< fl. , . 4« — —'— PllIssV.i,'ose 40 fl. . , ' , 45 50 <6- Nöthen itieuz. öst. Ges. r, ><»ss 14 »0 ib 20 Utudols-Lose iu fl..... »8 5« 1U— Slllm»Vose 4u !» no Ct.-Ginois.Lose 40 fl, . . , 5? — 57 75 llva!bftein»z,'ose «o fl, . . , ü« «5 !,7 25. Wlnd,schgiäh^'ose l!0 sl. , . «« 50 47 bu Bllnl.Actien lpcr Vtllch, Nnglo»Oest«r. Vanl ^00 sl. . 104 50 105 s,0 Vauluei^u Wiener, 1U0 fl. . »4 — '/4 5« Vbncr-Anft.,Oeft,L00fl.S.«)°/o248 50244 ^ «irdl.Anft, f, Hand. u. V. I«U slWs 70 Ü84 I(» <i.! —-—! —-^,nd«b., öst. ^ousl. G. 5u°/i> 5c» fl, . , ^-'— ^ - . Weftbahn 200 fl. . . ,2»l —282 — Vuschtiehiaber «isl-. 500 fl, LM »00 ^-»i« ^ » (Ut.«) 300 fl. 206 — «U? — Donau « 3)a«pfschiffahrtö . «ses, Oesterr. 5ou fl. E«l. . . .384—3,!«-— Drau'liis. (Äat.«Db.»>^.)z!U0fl.S. I7l> — l?u — Dur Vobenbacher E,.V, «oo fl S, —'-^ —'— Elisabhn «uu fl, H«t, . —— —'^ „ !>,'in,«Vlldlocic! uuu fl. . —-— — — ,. Slld.-Tir.lll. lt. i«?8itoc>fl.S —— —'-Ferblnanb«»Norbb. 1000 sl. liM «»?, ««»u ßranj'Iolcf^Bahn »00 0fl. «,«Ü,------------— Kablelibeig.Liseudahn 100 sl. .-------— - ^aschau.OderI).»»5, — ^loyb.öst, ung., Tnest5U0sl,üM.4»8 — 4U« -Oesterr,Nordwestl>, uuu fl. Lild ,i«i 50 l«» — bto. (lit. Il) U0U ,l. Silber .!iu, 2sl. Silb.! «2 b» 23,50 Nubols»oahn 2U0 sl. Silb« 187-5018»< — kiebc>lbllr»cr «Hisenb. i!00 f>. ! —'------------ Stllal«eli^!l>a!.l! .ü,u !l. ö. 2v j«l!b'i,0 2lci'gc< Oell, wire Ellbbahn M)0 fl. Silbe» , . . 8U 2!i 8« 75 Vilb,N°rbd..»crb..«.»oa fl, r, 170 sl. ö. W 231 25 »«l 60 , «Dr., neu 100 fl. s.0'll5 06 76 Tlan^Port»<»e!eUschaft 100 fl. , — - — -Nng.z, «iiscnb. «00 f«. Vilb« »7» — 17« 50 Uug, Horboftbah» ^00 fl, Silbe, ,u« — l«e 50 Nug Weftb,(«aaI>.O,az)«00«,V. .«« ?5 I 50 N« ^ M^iüai^^cselllch., öfte,r.«alpine is. 90 1» !«> Prag« ü»se»^nd.!W fl, ll»l,75l»5 75 ^alao.Tarj, Hisenraff. 100 sl . l?5. —------- Irifailer «ohleuw,«>s>:I, 70 tt, — — —> -Waffens-.O., Oest, iu W i fl---------------- Devisen deutsch« !pläli<......»» «!<» "" " Bonbon.........l,6 «<» il« u<» Varis .........>0^2z50l»7. Petersdurg .......„ ., — - Valuten. Ducate»........5 »7 ü »s ii0»Fia»c««Otillle.....10 04» 10 0!» Silber.........—-. — — Deutsche ««ichebanlnolen . Ss 2»z, «2 »7»