BrLmrmerationS-Preise: F tir Laibach: -S-nzjiihrig ... 8 fl. 40 kr. Halbiiihrig ... 4 „ 20 „ Siertkljahrig . . 2 „ 10 „ Stonatlich ... — ,, 70 . Laibacher $ieCuciivn: Vahnhosgaffe Nr. 138. M i t her Post: Gouzjiihng... 11 fl. — ft. Hvlbjiihrig ... 5 „ 50 „ Merteljiihrig . 2 „ 75 „ GSr Zustellung inS HauS Biet» rrijvhrig 25 It., monatl. 9 ft. -i-rzelne Nummern 6 tr. agblntt Anonyme Mittheilungen wrrden nicht beriicffidnttqt; Manuscrlpte nicht zurkckgesendet. Kxpedition- & 3nfcrotcn> Bureau: rongretzplay Nr. 81 (Buch--bandlung bon Jgn. v. Jtfciu* mayr & Fed. Bamberg.1 Jnscrttonsvreise: Fiir die einspaltige Petitzeile & 4 kr., bet »weimaliger ffitit* fdjaltimg a 7 kr., dreimaliger a 10 kr. Jnserlionsstempel jedeSmal 30 kr. Nr. 235. Montag, 13. Oktober 1873. — Morgen: KallistuS. Bei griiheren Jnseraien unb bfterer Einschalrung tr/.fpc« chender Rabait. 6. Jahrgam. Reine Hande. Die Geschichte aller Zeiten lehrt, bah der Pruf- unb Probierstein wahrer politischer Tugend die Uneigennutzigkeit und Selbstlosigkeit derjenigen sei, welche sich berufen glaubcu, das Fiihrcramt einer Partei oder einer Nation zu Lbernehmen. Der Zaubcr der „reinen Hand" zicht oft machtigcr an, als die Argumente politisch geschulten Scharfsinnes und politische Ehrlichkeit wirkt oft nachhaltigcr, als politisches Talent und Genie. Was hat — urn hier nur citi paar Beispiele der Neuzeit hervorzuheben — dem schlichten Fuhrer der ungarischen Majoritat Franz Deal semen iiber-waltigenden moralischcn Einfluh bei seiner Partei gesichert, ihm das unbedingte Vertrauen derselben, und die ungetheilte Achtung selbst seiner politischen Gegner errungcn, als gerade die erprobte Uncigcn-nutzigkeit, mit der er Wiirden und Ehren, materiellen Vortheil und Belohnung zuruckwies, urn seine Thatigkeit riicksichtslos und unabhangig dem Wohle des Landes und seiner politischen Uebcrzcngung widmen zu konnen. Und der Ziegenhirt von Caprera Garibaldi — dieses unerfahrene Kind in politischen Kunsten, und doch der Abgott und einfluhreichste Mann seiner Nation? Jst es nicht auch bei ihm die heroische Selbstlosigkeit und die Ehrenhaftigkeit seines uneigemmtzigen Charakters, denen er es zu danken hat, dah ihm das italienische Volk im un-bedingten Vertrauen ergeben bleibt wie keinem Anderen. Fragen wir uns — si parva licet componere rnagnis — wie eS in dieser Beziehnng mit ben« jenigen stcht, die sich so gerne die „Pcrvakcn", die „Lieblinge und Fiihrer der slovenischen Nation" nennen Horen, — und wir mussen gestehen, dah wir bei ihnen das gerade Gegentheil dieser politischen Tugend aus Schritt und Tritt durchschlagen sehen. Hier ist^das liebe „ich" der Angelpunkt, urn den sich alles dreht; jede politische Combination wird nach Moglichkeit ausgebeutet, urn darans sich selbst und seiner Sippc einen greisbaren Nutzen, einen materiellen Vortheil zuzuwenden; ob dabei tie wahren Jnteressen des Staates und des Landes gewinnen oder nicht, bleibt Nebensache. Consequenz und Prin-cipien, — Gesinnungstiichtigkeit undUeberzeugungs-trene, zahlen da nicht; daS eigene Jnteresie allein gibt zumeist den Ausschlag. Lassen wir fiir diese Behauptung Thatsachen Zengnis geben. Die Riicksicht, die wir den Todten immer angedeihen lietzen, zwingt uns, — so nahe sonst die Versnchung liegt — jene mehr als zwei-deutige Action nicht uaher ins Auge zu fassen, die aus einer Eisenbahnconcession zum Nachtheile des bei der Zinsengarantie betheiligten StaateS sich pecuniare Vortheile in einem Matze zuzuwenden wutzte, welche ganz autzer allem Verhaltnisse zu den eigenen Leistnngen stehen, und von der schlichten Moral und der „reinen Hand" als JudaSlohn zu-riickgcwiescn werden mutzten. Ebenso wollen wir jenes ergotzliche Bild nicht wetter ausmahlen, welches unser Blatt an einer anderen Stelle von der unglaublichen Leistungsfahig« keit in der Anhaufung von FunctionsgebLhren jeder Art, beziiglich eines anderen „Lieblings der Nation" bereits gebracht hat. Aber der Siegespreis bei diesem edlen Wettkampse gebuhrt unstreitig dem Herrn Doctor Ethbin Heinrich Costa. Es ist bekannt, dah dieser etwas anriichige Hei-lige der Altslovenen seine politische Lausbahn damit begonnen, datz er sich unter dem Protectorate deS Vorsitzenden des gewerblichen Aushilfskassevereines von den kleinen, von der Gunst dieses Vorsitzenden abhangigen Gewerbsleuten in den Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach wahlen lietz. Aber nicht um die nur mit Opser an Zeit und Miihe verbun dene Stelle eines Gemeinderathes war eS dem Dr. Costa zu thun, sondern er — obwohl das jungste Mitglied der Gemeindevertretung, bewarb sich sofort um den Posten des Burgermeisters. Es ist eben so bekannt, datz das Zunglein der Wage zwischen ihm und dem damaligen Bezirkshauptmann Pajk derart schwankte, datz daS Gewicht Einer Stimme den Ausschlag geben muhte, und siehe da: Dr. Costa nahm — wie man weih — keinei: Anstand, seine Stimme — sich selbst zu geben, um in solcher — parlamentarisch vielleicht zu lastigen — vor dem Forum des Anstandes und der Selbstlosigkeit aber verabscheuten Art und Weise die Majoritat fur sich zu erzielen. Kaum war der so zu Stande gebrachte Burgermeister Dr. Costa in sein neues Amt ein-gesuhrt, mutzten schon die biSherigenFunctionsgebuhren des Biirgermeisters erhoht, seine Wohnung neu her-gerichtet, und so der Stadtsackel mit AuSlagen im rein personlichen Interesse des Dr. Costa belastet werden. Freilich hietz es, dah dieses nur deshalb geschehe, damit der Biirgermeister die Landeshaupt- Ieuilleton. Die schwere Roth der Zeit. (Schluh.) Jch bin durchaus tein Gourmand oder Schlem-mer, wenn mir aber meine wackere Hausfrau an den Tagen, da ich ihr meinen Monatsgehalt..frisch vom Zapfen" iibergebe (und ich pflege ihr, ich guter Narr, stets den ganzen zu iibergeben), mit verstand-nisinnigem Hindeuten^ aus diesen und auf die „Schaar munterer Kleinen", die doch auch gefiittcrt sein wollen, srei nach der heiligen Schrift die Worte zurust: „Deine Kost sei Rindfleisch und Sauerkraut vder Einbrennsuppe und Topfenstrudl, was dariiber ist, ist — Luxus", so schlagt mir das gerade auch nicht wie Spharenklange aus heiteren Hohen ans Ohr, und in der dumpsen Verzweiflung, die darob in meiner Magcngegenb, wie ferner Donner grol-tenb entsteht, klammere ich mich an bie einzige Hofsnung, welche mir in biefein „Kampse um bas Dasein" noch ubrig bleibt, an bie Hofsnung, wenig-stens bes abeubs, nach gethaner Arbeit, meinen Jngrimm unb Weltschmerz an einer ehrlichen Krainer. wurst (bas Stiick zu 10 kr.), wenngleich im Schweihe meines Angesichtes, verbeihen zu konnen. O schwere Noth ber Zeit! O Zeit bcr schweren Noth! Freilich, jenes golbene Zeitalter, ba man sich noch um zwei „gute Groschen" in bester Gesellschaft salt efsen konnte, ober ba man — wie uns Ueber= lieferungen aus bein Magyarcnlanbe erzahlen — in Gasthausern bieses klassischen Lanbes bas Trin-ken (nicht etwa bes WasserS) „nach der Stunde" bezahlte, ein wahrhaft unvergleichlicher Zustand, ber ben Ungar ohne Zweifel auch zu seiner fur fremb-lanbische Ohren etwas borniert klingenben, beruhm-ten Nationaldevife: „ Extra Hungarian! non est vita, et si est vita, non est ita“ begeistert hat, jenes golbene Zeitalter ist fiir immer dahin. Es brauchte aber auch in dieser Herrlichkeit wahrlich nicht wieder zu erstehen, um ber schwer heimgesuch-ten Menschheit, insonberheit uns Kindern Aemonas, die wir cine so barbarische Behanblung vonseite ber mobernen preisemachenben Goiter am allerwe-nigsten gewohnt sinb, bas Leben etwas eriraglicher zu gestalten. Denn auf Ehre, tin so friebUbcnber SDZann ich auch sonst bin, so oft ich neuester Zeit einen Fleischhauer, unb besonbers, wenn es um bas Cube bes Monates herum geschieht, begegne, fuhle ich mit Schrecken, wie mein theilnehmendes Porte« monnaie, das cinft befferc Tage gesehen, bie Faust in ber Tasche macht, und so oft mich mein Weg an einem Backerlad^n voruberfiihrt, halte ich mir regelmahig die schiitzende Hand vor bie ©time, weil ich immer befnrchte, bcr nachste noch so lcisc Wind-stoh konnte mir unvcrschcns cine Kaiscrscmmcl ins Augc wirbeln — gewih in bcidcn Fallen cin Seelcn-zustand, bcr fiir meine etwas weniger starken Ncr-ven leicht von tragischen Folgen begleitet sein konnte, und darum vor Wiederholungen schon aus Grirn-ben ber Humanitiit unbedingt bcwahrt werden sollte. Doch nicht allein bie cnormc Thcucrung, auch bie Wohnungs- und Dienstbolen-Misere hat sich bei uns eingcniftct. Dieses Kapitel mit vcrdicnter Grilndlichkeit zu bchandcln, bazu gchort nun otter« bings cin cigcncs Kapitel, mit bem ich jcboch meinen Lcscrn hcute nicht mehr kommen barf und wozu mir wohl auch die entsprechende BcsShigung man-gcln durste. Jch will nur kurz barauf hinrocistn, bah man bereits sehr ticfe Knixe machen muh, um fur thcucrn ZinS einige Kubikklafter Raum zu er- stadt nach Autzen wiirdig reprasentiere. Welcher Art diese Reprasentation mit bent rothen Sokol-hemde war, dies lcbt schaudernd noch im Gedacht-nissc unserer Zeitgeuossen, und man kann, ohne der Wahrheit nahe zu treten, wohl behaupten, batz in der mehrhundertjahrigen Geschichte der Burgerschaft Laibachs diese Stadt — Dank dent selbstsiichtigen Parteiregimente ihres damaligen Burgermeisters — ,n ihrem Ansehen und gutem Rnfe nie so ties ge-sunken war, als gerade damals. Dem fortgesetztcn Škandale machte endlich die kaiserliche Regierung dadurch ein Ende, batz fie den Dr. Costa suspen-dierte, nachdem dieser Herr im auffallenden Ge-gensatze mit dem Gebote der Ehre fur die immer tauter werdende Stimme und das Mistrauensvotum des Publicums tcin Gehor hatte, und sich um jeden Preis in dieser Stelle behaupten wollte. Es war um jene Zeit, als Manner von ver-schiedener politischer Farbung sich in dem lvbens-wcrihm Gedanken einigten, ein Journal „fur vater-landische Jnteressen" in deutscher Sprache zu grun-bett, welches sich die Ausgabe stellte, zwischen den im Lande und der Stadt immer schrosser austreten-den Gegensatzen der Parteien zu vermitteln und iu einem nach alien Seiten gerechten und versohnlichcn Tone die Herstellnng des Friedens anzubahnen. So entstand der „Triglav" der ersten Auslage. Es schien ansangs, batz dieses Unternehmen den erwunsch-ten Erfolg haben wurde, allein gar bald wutzte der Burgermeister Dr. Costa ben Nedacteur des ge« nannten Journals, welchem nebcnbei auch bie Ord-nung bed stabtischen Archives gegen eine Remuneration iiberlassen war, derart zu beeinflussen, datz der-selbe vorzugsweise als Lobposaune den Ruhm der burgermeisterlichen Agenden bet* unglaubigeu Welt zu verkunben, hatte unb das in beutscher Sprache werben solite, was bie „Novice" in slovenischer Sprache war unb noch ist: eine Verhimmlungs-anstalt bet werthen Personlichkeit ber sogenaimten „Pervaken." — Damals erschien in btefem Jour-nale „fiir vaterlanbische Jnteressen"auch jene schweis-toebelnbe Kritik bes beruchtigtcn Werkes „Julius Casar", bes nicht minber beriichtigtcu Kaisers ber Franzosen. Man fonnte allerorts bie Frage Horen: welches »vaterlanbische Jnteresse" benn mit biefein Werke ober seinem Autor in irgenb einem Causal-nexus stehe ? Die nun nach bent Sturze Napoleons ausgesuubenen Bettelbriese „Deutscher" (o Ironic des Schicksals, Dr. Costa als beutscher Mann), losten jenes Rathsel, benn Dr. Costa sanb es angemessen, jenen Artikel ber gnabigen Beachtung Sr. Majestat des Kaisers ber Franzosen in tiesster Devotion zu unterbreiten, um so seine Knopslochschmerzen nach einem rothem Banbchen zu beschwichtigen. Hoffent-lich wirb bie Welt jetzt auch jene zum Fenster hin-aus gesprochenen Neben zu wiirdigen wissen, in welcher ber uber Nacht zum slovenischen Paulus be- stehen, batz hie unb ba schon gewisse hochnothpein-liche, in zierliche Paragraphen gezwangte Hausorb-nungen nach nnversalschtem wiener Muster aus-tauchen mid batz es in ben Augen mancher unserer ein- bis breisach verstockten Hausgcwaltigen, bie es im allgemeinen ihrem grotzstadtischen Originale tresf-lich abgeguckt, „wie es sich rauspcrt unb wie es spuckt", keine grotzcre Untugenb, kein „schrcienberes" Uebel geben kann, als toettn so eine Partei bie Schwache besitzt, auch Kinder zu haben. Diese wa-dcren Menschen sind in der That die allerloyalsten Staatsbiirger, benn sur sic ist „Ruhe die erste Biirgerpflicht", unb barum nehrnen fie in thren wohl- ober llbelconbitionierten Zinshausern auch nur fogenannte „ruhige", will sagen kinberlose Parteien in Gnaben aus. Diese merkwiirbige Abneigung gegen Kinber (sremder Regie) theilen auch unsere P. T. hochver-chrlichen weiblichen Dienstboten jungster Generation, was von alien Mutter« und svlchen, die es werdcn mochten, aufs schmerzlichste empsunden wird. — Kenner der beziiglichen Verhaltnisse werden es nicht Lbertrieben ftttben, wenn ich von den erwahnten kehrte Mandator des freimaurerischen Hochstistes in Deutschland, Dr. Costa, seiner angekunstelten Begei-sterung sur das unsehlbare Papstthum Worte gege-ben hat. Vielleicht finden sich uber kurz oder lan g diese Reden auch in der Dataria des Vaiicans con Rom mit einem im slovenischen Asterkatholicismus ersterbenden Promemoria uber die fonftigen Tugcn-den d es uneigennutzige n Redners.____________________ Politische Rundschau. Laibach, 13. Oktober. Inland. Die erste Reichsrathswahl Hat Frei-tag in Trie st ftattgefunden. Der erste Wahl-korper dieser Stadt ivahlte den Doctor Karl Porenta zum Abgcordneten. Doctor Porenta ist cin Renting im parlamentarischen Leben und kaum uber das Wcichbild ber Stabt hinaus bekannt. Doch ist es gewitz, batz bie Partei ber Reichsseinbe an ihtn teine SBerftarfung gefunben Hat. Autzcr bem italieni-schen Wahlcomit^, bas in seinem Programu: bas Festhalten att ben Slaatsgrundgesetzen betont, Hat auch die triester Versassungspartei sur ihn gestimmt. Moge die gute Borbebeutuug, welche in biefer Wahl liegt, bie Hofsimngen ber Verfassungsanhanger iti Erfullung bringen. Die gegenwartige Wahlbewe-gung latzt iibrigeiis bas osterreichische Bewutztseiu mehr als je hervortreten, eine erfreuliche Thatsache, ait welcher weber bie Wahlstrikcs ber Feubalen, noch auch allenfallfigen Declarations- unb Protest« erneuerungen vvn natioualflericaler Seite etmas zu anbent vennogen. Die bohmischen Feubalen werfetr nemlich schon jetzt bie Flinte ins Korn. Nach bent „Vater-tanb" erlatzt bas conservative Somite sur bie Reichs-rathswahlen aus bem bohmischen Grotzgrundbesitze cin Rundschreiben, nach welchem beschlosscn wurde, zu der ant 29. Oktober d. J. beftimmtcn Wahl von 23 Reichsrathsabgeordneten des bohmischen Grotz-grundbesitzes vou conservativer Seite nicht cinntal Canbibalen anszustellen. Nachbent bie Feubalen teinen Sanbibatett aufstcllen, werben ste alletn Ver-mnthen nach sich auch ber Wahl enthalten. Den verfassnngstreuen Grotzgrunbbesitzern in Bohmen ist bie Majoritat unter allot Uinstanden gesichert; sur jebett also, ber bie Verhaltnisse kennt unb ber bas Borgehen ber Feubalpartei bei Wahlen beob-achtet, sagt biese Etklarung nichts anberes als: „Wir wissen, batz wir in ber Miuontiit sind, wir wissen, datz wir nicht AuSsicht haben durchzudriugcn, barum enthalten wir uus, wie wir es in ohnlichen Fallen fchon oft gethan, auch biesrnal lieber ganz ber Wahl." Stiinben bie Dinge anders, hatteit die Feubalen auch nur bie geringsten Chancen, einige Canbibalen bnrchzusetzen, ste roitrben schwerlich bent Beschlusse ber „anticentralistischen" Parteien, sich an ben bireeten Wahlen in energischer Weise zu betheiligen, birect zuividcrhanbelu. Als Vorwanb Darnen unb ihrer seltsamen Kinderscheu, ein bekann-tes Spriichwort paraphrasierenb, sage: „Mit einem Kinbe an ber Hanb — treibt man ste durchs ganze Land", — uttb es biirste in ber That noch so tveit lommen, batz Junge Ehepaare tiinstig jedem Kinber-segen insolange hartnackig werden aus dem Wcge gehett mussen, insolange ste sich nicht a Conto des prasumtiven Sprotzlings eine verlittzliche War-terin werden gesichert haben. Moralisten, Social-Philosophen u. dgl. mogen Ursache uttb Wirkungen biefer eigenthiimlichen Erscheinung bes Nahereit uit-tersuchen, ich fitr meinen Theil glaube genug gethan zu haben, indein ich ste hiemit einfach constaticre. Die locale Signatur unserer Tage ist also, alles im allem genommen, unerquickliche Theuerung, toettig behagliche Wohnungsverhaltnisse, aus ben Aussterbeetat gesetzte gute Dienstboten unb ttutt auch keine Kinber noch! Bei Gott, Habe ich nicht Recht, wenn ich es wiederhole: die Stadt unserer Vater ist schlechter geworben als ihr Ruf!? — Ein Wink fur die „Bater unserer Stadt", bas Jhrige zu thun. Richard Kronegg er, fitr ihr Verhalten geben fie ben Maffenattfauf lanb» taflicher Gntcr burch bas verfaffungStreue Consortium unb die Uebertragung des Wahlrechts auf bie egerer Rittergiiter an, Argumente, bie schon tausen-sach roiderlcgt Worden und die heute kaum ernft zu ttehmett, da ihnen an ber Štirne zn lesen, batz fie nur als btllige Vorwanbe herzuhalten haben. Der wiener Corresponbent der „Krenzzeitung" beweist, datz er auch lichte Momente hat, fitr welche ihrn allerdings die Gesinnungsvcrwandten itn Lager bes „Baterland" ant tvenigstett bankbar feia werben. Derselbe gibt bas fotgenbe gefunbe UrtheiC uber das osterreichische P a r t e i w e s e n ab: „Unsere Foderalisten lieben es, sich die eigentlich conservative Partei in Oesterreich zn ttennen. Da-mit thun fie aber dem Sprachgebrauch und bett politischen Begriffcn Zwang an. Einen Foderalis-rnns, wenigstens einen folchen, wie fie ihn anstre-bett, Hat es in Oesterreich nie gegeben. Zn fetner Zeit der Geschichte jener Landercomplcxe, aus wel-chett unfere Monarchic besteht, war das Verhaltnis der einzelnen Provinzeit zu einaitber und zu der (Sentralregierung ein so lockeres, roic es beispiels-toeife bie bohmischen..Fundamentalartikel" einfiihren wolltcn. Scit Karl VI. unb fetner Tochter Maria Theresia herrschen bei ttnS centralistische Staats-einridjtungcn; bas Regiment war fogar bamals in einheillichem Sinite vici ftratnmer gezogen unb ist cs gebliebot, bis nnsere Berfassung vvn 1861 bis 1867 einige Zngestanbnisse in ber Richtung einer grbtzerett Antonornic ber Provinzeit gcwahrte, unb nterkwnrbigerweise ist es gerabe diese Versassmtg, die von den Foderalisten so grimmtg angefeinbet wirb. Der Centralismns ist bei tins anberthalb Jahrhunbcrte alt; ihn, mitiiichten aber ben Fobera-lismus, kann man etnen histotisch bcrechtigten nennen. Letzterer ist fitr Oesterreich etwas ganz neues, eine Erstnbnng bes Revolutionsjahres 1848. Was bie Foderalisten in unserem Reiche burch ihre Principiett „confervieren" wollen, ist abfolut unerfittbUch; sode-ralistische Staatseinrichtungen konnten in der Monarchic nur burch benUmstnrz der bestehenben, „histo-risch bcrechtigten" Verhaltnisse, also burch eine Revolution, zur Geltung gebracht werben, Es ist eine Vcrwirmng ber Bcgriffc unb zuglcich ein —-SDfangel an Aufrichtigkcit, wenn bie Fobcralisten bett Ansprnch erhebett, cvnscrvativ zu hcitzcn. In neuerer Zeit gibt cs bei uns eine Partei, ber man biefen Namen beigelegt hat. Die sogenamtten „Jnngcn" ber Versassungspartei haben bett „Altm" bie ©ezeichnuttg »Conservative" spottweise vor bie Ftitze geworscn; bie „Altcn" haben bas Prabicat als ein eben so zutrcffcnbes, als achtenswerthes auf-genomntcn unb gebettfen zu Ehren zu bringen, was bie Foderalisten verunehrt haben. Die „Jungrn" haben bctt rabicalen Fortschritt, ben Dcmokratismus auf ihr Panier gefchriebett; bie „Altcn" wollen in crfter Linie, ohne bie gematzigte Reform auszu-schlietzen, bie Bcrsassung „cottscrt)iercn“. Es schcint, batz ber Conservatismus, so aufgcsatzt, bie Sym-pathie der Mehrzahl ber Bevolkcrung fur sich cr* rtttgen werbe." Die lausenbe Woche gehbrt den Wahlen. Hcute wahlen die Lattbgemeinben in Bbhmen unb Kam-ten, iibermorgeit am 15. Oktober wahlen bie Lanb-gemeittbett von Gorz unb Jstricn; am nachsten Donnerstag ben 16. Oktober bie Landgemeinden von Krain unb JTriest, am 20. Oktober die Land-gemeinbm ber Steiermark. Auslaud. Wenn aus nichts anberem, so rourbc aus bem jungsten Artikel ber „Norbbcittfchen Allgemeinen Zeitung" hervorgehen, welchen Werth man in Berlin auf bie Freunbschaft O ester« re ich 6 tegt. Die Lamarmora’schcit Enthullnngen haben an bxefer Erkenntnis nichts geanbert unb stub, autzcr von ben Ultramontane«, von niemanbem als etwas anberes benn als ein persibcr unb noch bazu unzeitiger Klatfch betrachtct warden. Das sreund-nachbarliche Verhaltnis zwischen Oesterreich unb Deutschland, welches in ber Gesinimng ber beiben Monarchett feinett Ausbruck finbet, beruht, wie bas berliner Blatt mit Recht bemcrkt, in der That nicht, auf ben Jntentionen einzelner Minister, sondern hat das wohlvcrstandcne Jnteresse der Volker zur Vor-aussetzung. Ueberdies ist Furst Bismarck der Mann nicht, welcher der veranderten Weltlage gegen-iiber umtVtvcgt auf sruchtlosen Velleitaten verharrt. Sein Cntschlutz, im Gefolge des deutschen Kaisers dem wiener Hofe cincit Besuch abzustatten, beweist eben so wie die Einladung, welche von Wien aus an ihn gerichtet wttrbe, batz mit bent „Lichte", welches von bem Lamarmora'schen Bnche ausgegangen ist, der Autor selbst sich grunblich heimgeleuchtet hat. Graf von Cham borb scheint sich mobili-siert zu haben. Er ist von Frohsborf abgereist. Anfangs hietz es, er gehe nach Oberosterreich, allein „bie Reise muhte wetter sein". Nach einer Mel-dung befindet er sich bereits in Saconnex bet Gens, nach einer anderen wird er in Brussel erwartet. Im Suden obcr Norben, jebensalls wirb her Pra-tenbent ber franzosischen Grenze sehr nahe sein. Osfenbar hat ber „Roy" sich aus bem Grunbe bem Schauplatz ber Ereignisse genahert, um bte eben fchwe-benbe Verhanblung moglichst rasch beenbigen zu konuen. Bis zum 21. Oktober, bis zu wclchem Zeitpunkte Gras Daru, ber Berichterstatter ber monarchischcn Vierer-Commission, scinen Vericht ber Hau^tversammlung vorlegm soll, sind nur noch wenige Tage, uud mit bem Hin- unb Herreisen der fusionistischen Parlarnen-tare zwischen Paris unb Frohsborf geht viel Zeit verloren. — Leiber muh man gestehen, batz die Royalisten eine viel grotzere Riihrigkeit entwickcln, als ihre republikanischen Gegner. Bisher haben von der republikanischen Partei nur das linke Centrum unb bie untcr Fiihrung Gambettas stehende radicate Linke etwas gethan, inbem sie fur beit 23ten, respective 25. Oktober Parteiversammlungen ausge-fchricben haben. Bis bahin faun jeboch ber Pact zwischen bem „Roy" unb ber Vieriercornrnission schon langst abgcschlossen, unb in ber am 21. Oktober abzuhaltenden Hauptversamrnlmig der Royalisten sogar ratiftciert sein. — Ganz unthatig hat sich bisher bie sogenannte repubtifanifche (geinahigte) Linke vcrhaltcn. Dies ist um so bcbauerlicher, als gerabe biese Partei burch ihre Stellung berusen ist, zwischen bent Cunctator bes linken Centrums unb ben uberstiirzenben Elementen ber rabicalen Linken bie Vermittlerrolle zu itbernehmen. Dem ProzetzBazaiue wibmen bte „Times" eine langere Betrachtung, an derett Schlnsse sie sagen: ..Marschall Bazaines Freunbe versichern, batz es an einer befriebigenben Ausklarung nicht schlen toerbe. Seine Anklager beschulbigeit ihn zum we-nigsten einer unwiirbigcn unb seigen Lcitzigkeit, selbst wenn er seine militariste Pflicht ber Forderung bon Planen fur bie Aufrechthaltung seiner eigenen Bebeutung in irgeub einer kunstigen Reconstruction Fraukreichs nicht unterorbnete. Er ist gcheimer Unterhanblungcn mit ben preutzischen Couimandeurett behnss ber zwangsweisen Wieberherstellung ber no-Poleonischen Dynast'.e verdachtigt worben. Es heitzt, datz Prinz Friebrich Karl unb ber (beittfche) Kron-prinz schristliche Evidenz uber biesen Punft Itefern werden. Bor allein mag es billigerweise bezweifelt wcrden, ob Bazaines Aussichten auf Entkommen, nachbem er einmal in Metz eingefchlossen roar, je fatten gebesiert werben konnen. Wenn es ben Deutschen gtilctte, seine Armee einzuschlietzen, als sie in der vollen Kraft threr erften Stellung war, ist es wahrscheinlich, batz sie ihrn einen Weg bes Entrin-nens an ber Spitzc beftegter unb bemoralisierter Truppen offen lasseu tourbcn ? Es heitzt, datz sein fcheinbarer Mangel an Energie in ben entscheidungs-vollen Schlachten bes August einent Mangel an Munition znzuschreiben set, fur welchen nicht ber Marschall sonbern bie Jutendantur unaeranttDcrtlich war. Alle biese Zweisel werben indctz, wie wir hoffen, burch den Prozetz aufgeklart werben, unb falls nicht eine politische Revolution ihn unterbricht, werben wir klarer als bisher bie wirklichen Ursachen der grotzett franzosischen Rieberlogen von 1870 er-fahren." I In Brasilien nimmt ber Strett zwischen ber Regierung unb ben Liberalen einer- unb ber Klerisei unb ben Ultraconferaaticen immer grotzere Dirneusionen ait unb beunruhigt alle Provinzen. In Pernambuco rourbe bie Entscheibung ber Regierung in bem Streite zwischen bem Bischofe unb ben Bruberschasten mit ungcheuerm Jubel ausge-nomrnen. Matt lietz Raketen steigen unb tftutete mit beit Kirchengtocten. Abeubs war eitt grotzer Theil ber Stadt illuminicrt, ebettso verschiebene Kirchm. Der Bischos von Pernambuco hat nun auch die bortigen Bruberschasten in ben Bann gethan unb ihre Kirchen mit bem Jnterbict belegt. Ein gleiches geschah in mehreren anbertt Provinzen, jeboch hat bie Regierung solche Jnterbicte fur gesetz-uttb krastlos erklart. Wohl an ein Dntzenb Pfarrer find im ganzen von beit Bischofen wegen three liberalen Ansichten snspenbiert worben. In fast allen Provinzen hatte bie hohere Geistlichkeit, welche roeit liber bie Halfte aus italienischen unb deutschen J e suiten bestcht, offen Krieg gegctt die Regie-rung erklart, das Publicum, besonbers in ben See-ftabten, hat sich aber burchans auf bie ©cite ber Regierung gestellt.___________________________________ Local- unb Provinzial-Angelegeuheiten. — (Der Herr k. k. Landesprasibent Alexander Graf Auersperg) istnach langerer UrlaubSreise am 11. d. in Laibach eingetroffen, begibt sich heme auf kurze Zeit nach Wien unb wird nach erfolgter Riickkehr, nachbem ber angegriffene Gefunb-heiiszustanb beS H-rrn Lanbeschefs sich in erfreulicher Weise gebeffert hat, bie Leitung ber LandeSregierungS-geschafte mieber itbernehmen. — (3 u ben Wahlen.) DaS LandeSprii-fibium hat bem Recurfe ber Franziskaner-Pa-tres in Stein gegen bie vom bortigen f. f. Bezirks-hauptmanne verftigte AuSlafsung ber PatreS auS ber Wiihlerliste auf Grund beS § 9 ber R. R. W. O. toegen Mangels der Eigenberechtigung (eine willfah-renbe Folge gegeben. — (HauSverkauf.) Heute hat die Commune Laibach baS HauS Consc.-Nr. 56 zur golbenen „Schnolle" um ben Meistanbot von 39,800 fl. er-stanben. — (DaS e r ste M il i t a r c o n c er t der S a i s o n) gestern abenbs in ber Casinorestauration war sehr gut befucht unb bie Vortrage ber Regiments-capelle fanben bei bem recht animierten Publicum freunbliche Ausnahrne unb ernteten mieberholten ApplauS, letzteres besonbers bas Potpourri: „Der Schwarmer" von Davib. Wenn bet birigierenbe Herr Kapellmeister sich gegenUber bem Wnnfche bes PublicumS nach Wie-berhclung irgenb einer gelungenen Programmnummer ein toenig entgegenkommenber verhielte, so, meinen wir, roiirbe cr nur bas Beispiel zahlreicher beliebter unb sehr tUchtiger Kapellmeister nachahmen; eine geheime Otbre wirb dieses eigentlich selbstverstandliche Entgegen-fomnten hoffentlich nicht verbieteit. — (Ein bliihenber Rohkastanien-6a um) ist feit einigen Tagen imHosranme bes hie-ftgen Garnisonsspitals zu fehen; der Baum ist bereits vollkommen entbiiittert, bagegen ber Gipsel iibersiiet mit den schbnsten Bliithen. — (Schadenfeuer.) Im Hause des Georg Perz zu Unletfliegendorf, Bezirk Gottschee, brach am 27. v. M. auS bisher noch unbekannter Ursache Feuer auS. DaS genannte Haus unb auch jenes bes Johann Plitre nebst Stallungen, Einrichtunzsstiicken, Kleibung, LebenSmitteln u. a. verbrannten. Der Gesammtschaben betrdgtl370 fl. unb ist nicht oersicherf. — Am 2. b. enstanb im Hause bes Josef Slobac in Autzergvritz, Bezirk Umgebung Laibach, Feuer, welches ben Dach-stuhl bes Hcmses cindscherte. — Ant 3. b. gerieth, an-geblich burch unvorftchtigeS geuermachen eineS sllnMhri-gen Kiiaben, bie Schupse bes Hliusbesitzer Jznaz Čebular in Gcotzgaber, Bezirk Littai, in Brand nnb ver-zehrte bas Wohnhaus, bie Stallung, ben Dceschboden unb die Schupse deS genaunten B-sitzerS. Der Ge-fammtfchaben belduft sich auf nahezu 3500 fl. Zu be-bauern ist, datz die bezeichneten Objecte gegen Brand- schaden nicht versichert roartn, nnb bte Wohlthat ber Braubschabenversicherung bei ber LanbbevSlkerung gar so schwer Eingang findet. — (Karlstadt-Fiumaner Bahn.) SBte man bem „P. N." auS Fiume telegraphiert, ging die polizeilich-technische Probesahrt auf der karlstadt finmaner Strecke glucklich vor sich. Der Zug rourbe bei seiner Ankuust in Fiume vom Publicum lebhaft begriiht. — (Die forstliche Collectivausstel-lung) unseres Landes hat auch in roeitern fach* mannischen Kreisen Beachtnng gefunben. JnSbesonbere sind eS die bas kcainische HolztranSportwesen borstel-tenben Mobelle von Schlitten, Rieswerken, Walbbahnen, bann bie Schanstllcke aus bem B-reich bet KLhlerei unb Torsgewinnung, bes Billichfangs, ber Zlinbholz* hobelei, soroie bie bcastische Darstellnnz beS Weide-schabenS im Walbe, welche Jnteresse erwecken. Bei ber LanbeScommission in Laibach unb bem Arrangeur, Forstmeister Dimitz in Gorz, sind Rachfragen einge* laufen, bie ben AuSstellem alle Ehre machen. Die Sorstakabemiebirection i n M at i ab runn, — bie bieSsallS wohl auch bevorzugt werben biirfte — beroirbt sich um sammtliche Mobelle siir ihr Museum; Obersorstnieister Danckelmann wtinscht ahnliche Erwer-bungen fiir bie fonigl. prentzischeForstakabemie Rču« stabt.EberSwalbe; Dr. Hetz fitr bas grotzher-zogliche afabemische Forstiustitut Gietzeu zu machen; bie Direction einer Baufachschule in Wien wiinscht bie ausgestellten Fourniermuster fiir ihre Lehrmittelsamm-lung anzukausen. — So zeigt sich's im tleinen, wie baS grotze Werk der bsterreichischen AuSstellung mdchtig auf ben Kullurfortschritt unsereS JahrhuudertS ein* wirkt unb nachhaltig befruchtenb sortwirken wirb, wenn schon langst Uber ber Stiitte ihrer stolzen Bauten ber Praterrasen toieber griint unb bie often ehrroUtbigen Banme ber schbnen Donouou auf eine neue Generotioa von Baum unb Busch herniedersehen. — (Theot er.) Das Freitag zur Auffllhrung gelangte Schauspiel „Ein Abenteuer bei Hofe, ober die Novizen" bon Levin Schtiking unb G. v. Moser roar ttotz ber guten DurchfUhrung beSfelben, nicht im ©tonbe, bas Publicum nachhaltig zu erro&rmen. Ein Jntriguen-stlick (ann auf Erfolg nut bann technen, wenn baS Publicum ben Ansgang ber Intrigue nicht kennt ober ist dieset bekannt, wie bei einem historischen Sujet, nur bann, wenn die feingefponnenen Faben unb die iiberraschenden Verwicklungen ber Intrigue selbst ba« Jnteresse wachrufen. DaS erwahnte Jntriguenstitck breht sich um bie Frage, ob Mario Antoinette von Oesterreich Kbnigin von Frankteich mlro ober nicht. Wir wiffen es nur zu gut, batz fie es getoorben ist. Es fonnte also nur bas Jnttiguenspiel als solcheS auf unfere Spannung einen Einflntz liben, nun unb dazu war bie Intrigue boch zu mager. Zwei junge Lente, ein junger Herzog unb bie Nichte der bem sronzbsischen Hofe abgetteigten, ber Erzherzogin Antoinette jeboch sehr ergebenen Gcafin Wiepprechtstein, beibe in Klbstern er» zogen, verlieben sich ineinanber; Ptinz Rohan befindet sich in biplomotifcher Mission, fiir feinen Donphin um bie Hanb ber Erzherzogin zu werben, am Hose ber , grotzen Kaiserin, ohne einen Fortschritt in seiner An-gelegenheit erreichen zu tbnnen. Eine tolle Laune ber GrNfin Wiepprechtstein unb ber Erzherzogin Antoinette veranlatzt fie, bem jungen im Kloster erzogencn Herzog von Broncos, ber wegen seiner SchUchternheit bei Hofe ber Gegenstonb bes GespLttes war, unb seinem Vater, einem narrifchen Kauz, ber feinen Sohn it tout prix verheirathen will, ein Rendezvous bei ber (Statue ber Juno zu geben. Ptinz Rohan kommt hinter bie ©ache, roritz sich anstatt beS jungen H-rzozs zum Rendezvous zu begeben, unb compcomittiert burch sein Benehmen die weibtichen Theilnehmet besfelben. Die Kaiserin hort von bem Votfalle, wirb sehr ungehalten, bie Wiepprechtstein foll vom Hose verbannt werben, b e Erzherzogin erhielt Zimmerarrest. Prinz Rohan ver-fohnt die Kaiserin mit der 'Wiepprechtstein untcr bem Vorwanbe, bas Renbezvous Habe nur ber Verhciro-thung ber beiden Rovizen gegolten, die Erzherzogin Marie Antoinette aber latzt er zlauben, die Wiepprecht« stein sei wirklich verstohen um ihretwillen, die Etzhet-zogin abet, im guten Glauden, sich fttt ihre gteunbin jjU cpfern unb selbe zu retten, gibt ihre Zustimmung zur Heirat mit bem Dauphin von Frankreich. Die Vorstellung ging UbrigenS recht gut von flatten. Friiu-lein Solwej, als Erzherzogin Marie Antoinette, war fehr gut, Herr Lakner spielte seinen Rohan vollkommen zufriedenstellend, er sprach beutlicher alS sonst; Frau KletzinSki-Blirger gab bie Wiepprechlstein recht anspre-chenb. FrLulein Brambilla konnte in unS bie Illusion, bie Kaiserin Maria Theresia vor unS zu haben, nicht wachrufen, selbst jene Maria Theresia nicht, von der Pririz Rohan an seinen Hof berichlen liitzt, sie fange an bick zu werben. Frau Gottich war cine hiibsche Novize unb wurbe von Herrn Suppan, ber den blLben Herzog von Brancas spielte, aufs beste unterstlltzt. Herr MLrtenS als Herzog BrancaS ber Voter war wieber auSgezeichnet. So viel steht fiir heuer jebenfalls fest, im Gebiete beS Schauspiels kann unS Director Kctzky mit ben vorhandenen KrLflen an-erkennenSwerihes bieten. Zum Echlufse eine Anfrage an ben Herrn Director: warum haben bie nngeraben Logentage schon bie britte Oper, bie geraben noch gar teine?___________________________________________________ Eingesendet. Allen Kranken Krast imb Gesundheit ohne Medizin unb ohne Kosten. Revalesciere du Barry Don London. »cine UtonlSeit eetmag bet delicaten Revalescičre du Barry til toil erstehen, unb Befeitigt btefelbe ohne Mcbizin unb ohne jtoftc.ii alls Slojen«, Nerven-, Brust-, Limgen-, Leber-, Drttsen-, Echleimhaut-, Ltbem-, Blasen- nnb Jftetenleibcn, Tubercnlose, Echwindlllcht, Asthma, tnflen, Unverbaulichkeit, Berstopfung, DiarrhSen, Echlaftostgkeit, i<6toi6e, Hiimorrhoiben, Wasscrsncht, Fieber, Echwinbel, Blutausstei. gen, Dhrenbraufen, Uebelleit unb Erbrcchen selbst toahtenb bet Echwan-gerschast, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, NheumatiSmuS Gicht, Bleichsucht. — Ausziige auS 75.000 Certistcaten iiber Genesnngen, bie eUet Sicbigin toiberftanben, werben auf Verlaugen franco cingefenbet. Nahthaftet als Meisch etspart bie Kevalescičre 6ei Lrwachsenen nnb flinbetn siinfzigmal ihten Preis in Sltjneien. 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Kilstentanb 5 „ llngarn ju . . 5 „ Rtoat.u.etae.5 „ eiečenbtitg. ju 5 „ Action. aiationalBant . . . Union - Bank . . . Sretitanftatt . . . Si. o. LScompte-Gc Kngto.-dficn-.Sant Deft. Bobencteb.-A. Franco - Austria . *eif. Ferd.-Notbb. Sitdb-hn-S-f-lllch. f. Mfabeth.Bah! Rart»8ubtoig>teahn. Eiebenv. Lifenbahu EtaatSbahu . . . lkaif. Franz-Jofefsb. gtinfl.-Barcfer «.-« «f6lb.gium. Bahn Pfandbricfo. bto. in 8» 3. rtickz. Witterung. Laibach, 13. Oktober. Gestern fieiter. Heute Morgcmtebel, millcS Wetter anhaltend, kein Wvlkchen, fchwacher Westwind. WLrme Morgens 6 Uhr -|- 9’6”, nachmittags 2 Uhr + 20 5° (£. (1872 + 13 0». 1871 + 8'4“.) Barometer im raschen Fallen, 734-38 Millimeter. Das vorgestrige Tages mittel ter Wiirme + 171, das gestrige + 15-2°, bczie hungsweise tttit 5 0° nnb tint 3 2 iiber tern Normae. Berstorbene. Den 11. Oktober. Maria Teklai WirtMastbesor-gerskind, 3 I. und 8 T., Elisabeth-Kmdcrspital, Polanavor-start Nr. 67, Dyphtcritis. — Franz Zajc, Settler, 68 I., Civilspital, Emphysema pulmorum. —• Franz Mahkovc, Strasling, 20 I., Civilspilal, Tuberculosis pulmonum.— Karoline Negrelli, k. f. Hauptmamtstochter, 8 I., Kapuziner-tiorftabt Nr. 84, Darmlyphus. Den 12. Oktober. Victoria Waissict, k. I. Stras-hausausseherskind, 2 I., Stadt Nr. 53, Keuchhusten. — Maria Komann, AbleberZwitwe, 76 IKrakauvorsiadt Nr. 69, Marasmus. Gedenktafel fiber bie am 16. Oktober 1873 stattfindenden Licitationen. 2. Feilb. Medvcd'sche Real , Temence, BB. Sittich. 1 Geld Ware Geld Ware 68.25 68.50 Deft. Hypoth.-Ban!. 90.50 91.— 1 72.80 72.90 | *3.75 94.- Prioritiits-Obl. 101.— 107.— 102.- 107.50 Sitdb.-Ges.zu 500 Fr. 110.— 110.56 134.75 135.- bto. Bons 6 pCt. Nordwb.(lOO fl. CM.) 101.75 102.25 Sieb.-B.(roo fl. L W.) 136.25 131.75 89.50 90.50 Staatsbahn pr. Stuck 131 - 131.50 Staatsb. pr. St. 1867 111- 111 50 89.50 75 — 90.50 75.75 Rudolfb. (300fl.o.W.) 92.75 93.25 Franz-Ios. (200 fl.S.) 103.— 103.25 74.- 74.50 Lose. 73.- 73.L0 Credit 100 fl. o. W. . 164.-- 165.- Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . 92.50 93.- 953.- 955.— Triefter 100 fl. CM. 124.75 125.15 bto. 50 fl. o.W. . 56.- 57.- 216.- 217.— Ofener . 40. fl. o.W. 23.50 £4.- 940.— 950.— Salm . „ 40 „ 34.— 35.- 154.— 154.50 Palffy . „ 40 „ 23.- 23.50 170.— 175.— Clary . „ 40 „ St. GenoiS„ 40 „ 31.50 32 - 25.- 26.- 23.50 24.- WiudisckgrLtz 20 „ 22.50 23.50 43.50 44.— Waldflem . 20 „ 24.50 25.- 2035 2040 Keglevich . 10 „ 14.— 16.- 160.75 161.50 RubolsSstift. 10 „ 214..iO 21£.- VVeehsel (3Mon.) 213.-- 214.— 148.- 328.— 149.- 329.— Augsb.iOOfl.stidd.W. 95.30 95 50 208.50 209.— Franks. 100 fl. „ w London 10 Pf. Sterl. 95.55 112.80 95.65 113. 144.— 145.— Paris 100 tyranc« Alftnzeu. i 44.45 45.55 —.— Saif. Mitvz- Ducaten 20-Araucsftitrk . . 5.41— . 5.45 83.— 9.05 9.06— . 10V.— 100.50 Preutz. Kassenscheiue 169.— 170.— . 87.- 87.25 Silver . ... 1108.- 108 25 Telegraphiscker Cursbericht am 11. Oktober. Papier-Rmte 68,15. — Stlber-Rente 72,50. — I860? StaatS-Anleben 100,25. — Sonfnctien k'52. — firebtt 214,— — Loudon 112,80. — Silver 107,85. — K. f. Mituz-Ducater 548'/, — 20-Francs-SWcke 906'/,. Madame Charlotte ist fiente frith Beint „Ele-fontcn" Nr. 34,1. Stock, abgestiegen itnb empfiehlt sich sowohl mit moberttcn billigeu Tanien- roie auch mit Kinderhi'lten aufs angelegentlichste, unb bittet tint balbigen Besuck, bit sie wegen Geschaftsange-legenheiten tv.tr brei Tage hier verweilen kann. Mit Hochacbtung Obige Laibach, 13. Oktober 1873. (530—1) Sogleich zu vermietheu: Eiil schoues Magajin in ber Mitte ber Stadt, auch zu eitter Werkstatte bestens geeignet. Auskunft ertheilt aus Gefalligkeit bic Expebition bieses Blattes. (529—1) Gegen hohe Provision werden zum Yerkauf etnes leicht absetzbaren Artikcls tiichtige und solide Yerkaufer gesucht. Ofi'erten unter M. 15.11. »1 nimmt die Annon-cen -Expidition von Kudolflloiscin Sliillgart entgegen.____________________________(527) ohnliugs-Verliii-truiiji. Dr. Wilhelm Kovatsch, Prov. Stabtphyftker unb erster Stabtarzt, wolmt vom 14. Oktober b. I. an auf ber Wiencrstras;e N». 7 (vis-tVvis bent k. k. Garnisonsfpitalc) im 2. Stock. Ordiuationsstunden von Halb 3 bis Halb 4 Uhr nach-mittags. (528—1) Der von der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Krain herausgegebene, in uuserem Verlage etfdjeinenbe HJirtOfdjafts - 3iafcnf)cr fiir das Jahr 1874 wird bis (fttBc Oktober 1873 in reicher A us stat tunc, zur Versenbung kontmen. Derselbe wirb autzer dem Kalenbarium unb vcrschiebenen lanbwirthschaflichen Notizen auch einen vollstiindigcn Lcheiimtisnins alter iisfcntlichen landes-fiirstlichen, Landes-, vienieinde-.Tchnlbeliiirdcnu.s.w. in Krain enthalten unb baburch cinem bringenbcn Be-biirsnisse abbelfen. Auch bag Mitgliebverzeichnis ber k. k. Laubwirthschaftsgesellschaft fiir Krain nach bent neueften Staube ist beigegeben. (521—2) I. Alasnili'sche pntdicrct. limi Docent Dr. Tanzer aus Graz tvirb am 15. Oktober b. I. nach Laibach kommcn imb ftch burch brei Wochen zur Ansllbiiug seiner „;ahnarztliche>r und zahntechnischeil Praxis" baselbst aushalten, roie ge-wohnlich, im „Hotel Elcfant", 1 Stock, Zimmer Nr. 21 unb 20 wohnen, ltnb taglich von 8 Uhr frith bis 5 Uhr abenbs otbinieren. (526—2) Das Allnollckn-ll.Ausknlls1s- purran .frail’, iltuflci befindei sich von heute an im Fiirsteuhofe (Herren-gasse Nr. 206). (519-3) Telegramme. Salzburg, 12. Oktober. Graf Chambord ist heute hier angekommen, besucht den Grotzherzog von Toscana, imb empfangt heute die ankommende fran-Zvsische Deputation. Paris, 12. Oktober. Ein Schreiben Rouhers beruft auf den 15. Oktober eine Versammlung der Bonapartisten tin, urn den gegenwartigen zweideu-tigen Transactionen vorzubeugen und Beschlusse toegen eines Appells an die Nation zu fassen. oljimnfls- Aendernng. Dr. Fr. Fux, Operatenr unb Primararzt, wohnt in ber Hcrrengassc Nr. 216. Orbination von '1,3 Uhr bis 4 Uhrnachmittags. (524-2) Auf der Herrfchaft Po-nowitsch find ein paar gute brauchbare Zeschajts-Aiizkisie. roegcn Abreise billig und so-gletch zu verkaufeu/. (525-2) Die ergebenst gefertigte Borstehung bechrt sich hiermit namens ber Genossenfchafts-mitglieber bem p. t. Publicum bie ergebcitste Anzeige zu ntacheit, bas die Kleider-mnchcr (Arbeiter) in Laibach eine Genossenschaft zum Zwecke ber Uebernahme unb Verfertigung alter tit bas Schneibergetvetbe einschlagenben Arbeiteii gegriinbet haben und bas Geschcift unter ber Firma "Iroductiv-Henossenschast ber Il'eidermacher Betreibett werben. Der Gefchaftsfalon befinbet sich im Hanse Nr. 333 in Laibach (neben ber Hrabezkibriicke, Safe Karl, riickwarts im 1. Stock), wohin wir uns a tie ge-eigitetcn Anftrage unb Bestellungeu erbitten. Jnbem wir bie Aufmerksamkeit bes p. t. geehrfett Publicnms cmf unfev Gefchaft tenten, versicheni wir unter eincm, dah roir atlc geeigneten Bestellungeu elegant und billig ansfiihren werden. Unsere Geschaftseinrichtung und der Umstand, dah nut Ge-nossenschastsmitgtieber unb fehr tiichtige Arbeitskrcifte befchastigt feiit roetbett, ermiigtichen bie Erfiillnnq biefer Aufgabe. Recht zahtreichen Anftragen entgeaenfehend zeichnet hochachtungsvoll , (522-2) die Borstehung der Lieideriitacher-Geilossmschast in Laibach. SCrucr era Jgn. v. Kle,tnmayr * get. Bamberg in liattc*. Derleger und fiir tie Ketactien etiantttottlich: Ottvmar Bamberg.