Nr. 3. Samstag, 4. Jänner 1908. 127. Jahrgang. Zeitma P»«inu«tl«tl»nSprtis: Mit P oftvcrsendu ng: ganzjährig 3« X, Halbjahr,«, ,.>» X. Im ttontor: ganzjährig 2« X, halbjährig li X. ssür die gnftellung ins Haus ganzjährig 2 X. — InseNlonögebühr: ssür llcme Inserate bis z» 4 Zeilen bo b, grdhere per f^eile 12 l,- bei öfteren Wiederholungen per Zeile 8 d. Die «Uaibacher Iellung» erscheint täglich, mit llulnahme der Sonn- und Feiertage. Die Nd«lnlftl«tio» besinbet slch Kongrehplah Nr. 8, die Mcdaltion Dalmatingasse Nr. l0. Sprechstunden der Redaktion von 8 bi» iO Uhr v«> mittag«. Unfrankierte Briefe werben nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. HelepyoneVir. oer meoanwn 20». MchtanrtNcher Geil. Das Jahr 1907. Das „Neue Wiener Tassblatt" nennt m einein Rückblick auf das Jahr 1007 dieses das „Jahr der Entrevuen". Starter noch, als sonst, bewährte sich Isä)l als „Hauptquartier des Friedens". Nicht lauste vor Jahresbeginn hatte Freiherr v. Ährenthal, ausgestattet, mit dein Vertrauen des Monarchen und ausgenistet mit einer seltenen Fülle au staatsmännischer Erfahruug, seiu Amt angetreten. Zuerst in Berlin, dann später in Desio und Nac-conigi sprach er bei den Monarchen und den lei-tenden Staatsmännern der verbündeten Reiche vor, und diese Besucl>e waren in demselben Maße Missionen im Dienste der Völkerfreundschaft und des Völkerfriedeus, lvie es daun der ^'genbesuch war, deu der italienische Ministerpräsident, Tittoni unserem leitenden Staatsiuauu am Seminering abstattete und lvie die Aufwartung, die er am kaiserlichen Hoflager zu Ischl machte. Manche der 1907 geschlossenen Enteuteu hätten in nervösereil Zeitlänsteu da und dort Unruhe, Mißiranen und allerlei Ängstlichkeit geweckt' iu der Ära regen und ehrlichen Vertrauens, das die Staaten und die Natiouen gegeneinander hegen, kaineu solche Gefühle, die sonst ül>er Nacht zu, eiuer interuativ' ualeu Gefahr lvurden, bei keiuer der Mächte auf. Dieses gegenseitige Vertrauen fand den bezeichn uendsten Ansdnick angesichts der Dinge, die sich in Marokko herausgestaltet harten. Das „Fremdenblatt" charakterisiert die „Welt Politik", in welche sich die internationale Politik schon seit einiger Zeit umgewandelt und die anch das abgelanfeue Jahr beherrscht hat, in folgender Weife: „Ostasien, das dicht bevölkerte, reizt man nigfacl)e Vesitzwi'msche - ihre Befriedigung kann aber nicht mehr uach der verhältnismäßig simplen Methode erfolgen, die bei den Erwcrbnngen uud (Mündungen iu Afrika geübt wurde. Von Auf teilung ist nicht die Rede mehr. Die Territorial Politik wird verdrängt von der Absatzpolitik. Die erstere findet im russify ja panischen Krieg auf lange hinaus ihren vorläufigen Abschluß. Was die kon- kurrierenden ^taaten verlangen, ist nicht mehr neuer Boden, sondern die offene Tür für die Erzeugnisse ihrer Industrien oder lwie es bei Japan der Fall ist) für die iu der Heimat beengte Überbevölkerung. Die erste Phase der Weltpolitik ist zu Ende. Militärisches aus Rußland. Man schreibt aus Petersburg: Durch das Anfang 1900 erlassene Gesetz wurde den Kapitulanten-Unteroffizieren, abgefehen von den ihnen währeud ihrer Dienstzeit zugestandenen höheren Kompetenzen und dienstlichen Vorrechten, nach zehnjähriger Kapitulationszeit eine einmalige Prämie von 1000 Rubeln bewilligt. Diejenigen, welche die Kapitulation bis zum fünfzehnten Jahre (äußerste Grenze des Verbleibs bei der Truppe) fortsehten, erhalten außer dieser Prämie eine jährliche Pension von 96 Rubeln. Um die lveitcre Lebensstellung dieser meist verheirateten und noch im kräftigsten Alter stehenden Leute besser zu sicheru und dadurch mehr Unteroffiziere zur Kapitulation zu veraulasseu, hat sich das Kriegsmiui sterium schon seit langem, aber mit nur geringem Erfolg, lxstrebt, die Zivilbehörden zur Austeilung von Viilitärpersoneu in ihren Ressorts zu bewegen, bezw. zu verpflichten. Die Abneigung gegen die Verwenduug ehemaliger Soldaten war, aus älterer Zeit stammend, zu groß und auch die mit empfeh-lendcn Zeugnissen entlassenen Unteroffiziere wur< den auderen Bewerbern nachgestellt oder gar nicht angenommen. Die im Jahre 1996 eingetretene Verkürzung der aktiven Dienstzeit und der daraus hervorgehende Bedarf eines stärkeren Kadres von durchaus tüchtigeil gedienteil Unteroffizieren nötigte das Kriegsmim'sterium -,u noch energischeren An-slreuguugen, die Loge der abgehenden Kapitulanten auf die ins Auge gefaßte Weise zu sicheru. Das Resultat ist bisher auch nur ein beschränktes ge blieben. Erst von drei Ministerien: denjenigen der Finanzen, der Justiz uud dcd Kaiserlichen Hausen und tx^r Apanagen ist die Eiuwilligung erfolgt, deu von der Militärbehörde empfohlenen Kapitulanten-Unteroffizieren eiuebestimmte Zahl von Posten offen zn halten, und zwar unter der Bedingung, daß die Anwärter sich vor ihrer Anstellung erst ein halbes Jahr uuter Fortbeziehuug ihres Soldes usw. eiuer Prüfimg unterziehen. Verhandlungen darüber schweben auch mit dem Ministerium der Kommunikationen. Bis jetzt stehen zur ausschließlichen Besetzung durch das Kriegsministerium 11.520 Posten zur Verfügung- davou bei der Fiuauz 10.006 Posten mit 200 iund Quartier) bis 900 Rubelu-, Justiz 646 mit A00 bis 400; kaiserl. .haus «78 mit 204 (und Quartier» bis 1083 Rubeln Besoldung. Über die Anspruch und die Befähigung der Anwärter zu irgendeiner Stellung werden bei den Truppenteilen Listen geführt, die jährlich am 1./16. Angnst an die Militärbezirksstäbe zur weiteren Vereinbarung mit den Zivilbehörden ihres Rayons gehen. Je nach vorhan« deiler Vakanz erfolgt dann die Zukommandierung der- Kandidaten zur Probedienstleistung. Nach einer darüber angestellten Berechnung würden bei Erreichung des vollen Etats ungefähr 26.0l)0 Kapi-t n lau tcn-Unt er offi ziere (Feldwebel, Wachtmeister und Zugunteroffiziere) vorhanden sein. Angenommen, daß jeder dieser Kapitulanten zehn Jahre als solcher bei der Truppe lxrbleibt, würden zu ihrer Versorgung im Zivildienst, jährlich 2500 Vakanzen eintreten müssen. Bis jetzt sind, wie erwähnt, nur 11.520 Posten fest zugesagt, man hofft aber im ztriegsnnnisterium noch auf einen alle Kapitulanten sicherstellen deu Zuwachs dieser Versorguugs stellen. Politische Uebersicht. Laibach, 3. Jänner. Die „österreickn'sche Polkszeitnng" erinnert in ihrer Neujahrsbetrachtung daran, daß das Jahr 190« das Fest deo sechzigjährigcn Regi c r u n g s-jubiIäums des K aisers bringt, und spricht die Hoffnung nutz, daß in der gesteigerten Stimmung dieses Jubiläumsjahres auch das erlösende Wort gefunden werden wird, das die Völker lehrt, einander zu verstehen und nach Recht und Billigkeit zu behandeln. — Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" gedenkt der- Stürme, die das Reich und Feuilleton. Die heilige Koronna. Die Lisi und die Rest wareil zwei herzige, leb frische Dirndill. Alles besaßen sie, um sich ihres jungen Lebens zu freueil, mrr das wichtigste fehlte ilmeu momeutan, das C»>eld! „Wn'st seg'u, dös bekommn a no", sagte die Resi zur Lisi. „Ich hab' so viel von der heiligen Koronna g'hürt, die hilft armeil Leuten, weiln man nnr recht fleißig z' ihr bet, und just gestern hat m'r d' Mahm d'erzählt, lvie ma's machen muß. um zu au Geld z' kommen." „Na, wie denn?" fragte die Lisi, nnd ihre blauen Angerln leuchteten auf, deuu sie sah in der Feime schon ihr.Heiratsgut verzehnfacht. „Woast, wir müssen halt jede Nacht von l l bis 12 Uhr 70 Vaterunser l>eten, ohu'ö Amen dazu z' sagen, durch vier Wochen- nachl>er müssen m'r nach die vier WockM, zeitlich, so ill der Früh um a dreie außi geh'n, nnd s' erste, was nns iu Weg liegt, auflfebeu, und z' Hau5 trageil, das ver-wcmdelt sich dann zu Golo! Aber beileib dan nit a Wärtel dabei g'redt werden, sonst ist alles hin! Willst dräu?" „Na, uiw ool" Die Resi uud die Lisi giugeu also au die Vor' bereituugeu. Von ihren e'l-spnrten Hellern kauften sie eine mächtige Wachskerze, die sie obendrein noch weihen ließen, „denn es kann uir schaden, wann ma z'um Beteil a g'lveihts Licht'ailzünd't, sagte die Resi znr Lisi. Daml giug'c> jeden Abend vou l i bis 12 au die Beters. Äugstlich sä>aute immer die Nesi auf die Lisi. daß die ja nit das Amen dazn sagt. Die arme Lisi wußte ül>erhaupt llach dem zehnten Vaterunser nimmer, was sie sagte- es wirbelte ihr nur so im Kopf, das Beten, das Geld, s' Licht, die heilige Koronua! Und waun die kräftigere Resi s'letztc Vater unser gesprochen hatte, fiel die Lisi mu, so schläfrig war sie und die arme Nesi hatte alle Plage. Eudlich waren die vier Wochen herum, und die Mädchen, die sich während dieser Zeit ganz ge^ hörig gegrault hatten, machteil sich am uächsteu Morgen gegen .5 Uhr früh auf deu Weg. „Reden darfst ka Wort, verstauoeu?" sagte die Resi zur Lisi. Die uickte uur schweigeud-, es kam ihr das so furchtbar schwel- all, uud dann fühlte sie auch eine unbestimmte Furcht vor dem künftigen Glück. Das war ein herrlicl>er Morgen, als die zwei Mädel schell aus der Tür traten, durch die Torfstraße schweigeud dahin gingeu. bis sie ins freie Feld gelangten. Auf einmal hielt die Resi mit einem Ruck an. und zeigte auf die Erde. Eill mächtiges altes Vnmnenrohr lag da! Die Lisi glotzte es mit ihren blauen Veilcheu-ä'ugleiu recht dumm all; sollte das der Tcl^atz sein? fragten ihre Augen die Resi. Diese machte patl>etisch die Miene des Aufhebens, aber alle zwei vermochten es nicht, das alte Brunnenrohr war zu schwer. Nun bedeutete die resell Resi der zagenden Lisi mit einein Stock, der zufällig daneben lag, in die Röhre hineinzufahren, um es auf diese Art in die Höhe zu brill geil. Die Lisi nahm gehorsam den Stock auf und fuhr damit in die Öffnung des alten Brnnnen-rohres. Aber schnell wie der Blitz sprang da ein Eich-höiilchen der sich gerade bückenden Resi ins Gesicht. Laut kreischte diese auf, sekundiert von oer blassen Lisi. Als sie sich von dein Schreck erholt hatten, saß das Eichhörnchen schon am uächsteu Baum und schaute schadenfroh aus die Nesi uud Lisi hinunter, die sich gegenseitig Vorwürfe machten, das Schweigen gebrocheil lind so den ^uber. der das alte Vruuuenrohr in Gold verwandeln sollte, verscheucht zu habeil. Traurig gingen sie die alte Straße zurück die heilige Koronna — ja, die ist halt gar so schwer zu d'erbitten! Laibacher Zeitung Nr. 3. 18 4. Jänner 1908. oer Kaiser während der sechzig Jahre seiner Regierung zu bestehen hatte. Er allein sei immer festgebliebeil., hat den Glauben an seine Mission ine verloren. — Das „Vaterland" sagt: Der Friedenskaiser feiert in diesem Jahre ein Fest, das Wenige vor ihm feiern durften, wie wenige nach ihm es feiern werden. — Die „Rcichspost" hebt die Pflichttreue und unendliche Aufopferung hervor, mit welcher der iwiscr Österreich von der Wiege seiner Verfassung durch sechzig Jahre heraufbegleitet hat bis zum heutigen Tage. — Das „Deutsche Volksblatt" spricht die Hoffnung aus, daß die Hand des nimmermüden Achtundsiebzigcrs. die ilr Europa so oft dein Kriege wehrte, auch gesegnet sein möge, wenn sie nunmehr zwischen den Völkern Österreichs den Frieden stiften will. Das „Fremdenblatt" bemerkt zu dem Depesche n w e ch s e I Ährcntha 1 - Titt 0 ni: Das politische Jahr 1908 beginnt für unsere Monarchie mit einem erfreulichen Zeichen der herzlichen Beziehungen, die zwischen ihr und dem verbündeten italienischen Königreiche bestehen. — Die „Neue Freie Presse" weist darauf hin, daß die beiden Minister in Reden und sonstigen Kundgebungen immer wieder hervorgehoben haben, daß sie ihr Möglichstes tun wollen, um zwischen den beiden Reichen eine immer engere Freundschaft herzustellen. Den Wunsch, daß die von der Regierung befolgte Politik der Interessen, die auf ein vertrauensvolles Verhältnis' hinweist, immer weniger von einer Politik antiquierter Gefühle durchkreuzt werde, kann man auch aus der heute vorliegenden Ährentbalschen Depesche herauslesen, und Minister Tittoni versichert aufs neue, daß er beharrlich demselben Ziele wie sein österreichisch-ungarischer Kollege nachstrebt. — Das „Neue Wiener Tagblatt." schreibt: In höchst erfrenlicher Weise dokumentierten sich bereits am ersten Tage des neuen Jahres die herzlichen Beziehungen zwischen Öster-reich'Ungarn und Italien. Die Neujahrsgrüße, die Baron Ährenthal und Herr Tittoni austauschten, sind Aktenstücke von politischer Bedeutung und bilden einen Beweis dafür, welch hohcn Wert die beiden Staatsmänner- auf die Ausgestaltung der Freundschaft zwisckM, den verbündeten Staaten testen. Der neuerliche Zusammentritt derDeIega -ti 0 nen , bezw. ihrer Überschüsse, wird nicht, wie anfangs verlautete, am 8. d. M. erfolgen. Wahrscheinlich dürften die Ausschüsse erst nach der Rückkehr der Delegierten von der Informationsreise nach Trieft und Pola, d. i. also frühestens am 18. Jänner, ihre Tätigkeit beginnen. Die Plenar-verhandlungen din-ften en't in der letzten Iänner-woche stattfinden. In den politischen N c u j ah rs ku n d-gedungen der un g ari sch en Minister war auch die Rede von der bevorstehenden Wahlreform. Ministerpräsident Dr. Wekerle stellte mit wenigen Worten die Vorlage der Reform für die lmifende Tagung des Abgeordnetenhauses in Aussicht, lvährend sich Handelsminister Kossuth aus- führlich äußerte. „Die aus dem Schoße der Koalition gebildete Regierung" — erklärte Kossuth — „nähert sich der Lösung einer der wichtigste«: von ihr übernommenen Aufgabelt. Im Frühling dieses Jahres gelang die Frage der Wahlreform vor den Reichstag. In dieser Frage bedarf die Nation im vollsten Maße des Zusammenhaltcns. Diese Frage dürfen wir nicht in der Weise läsen, daß lvir etwas gefährden, was der Grund des unerschütterlichen Fortlebens von uns allen ist. Wir dürfen nämlich nicht die große Wahrheit gefährden, daß Ungarn als Vaterland der staats-crhaltendcn magyarischen Nation ewig fortbestehen muß. Wenn lvir auch diese Frage gelöst haben, dann wird die gegenwärtige Regierung die von ihr übernommenen Aufgaben erfüllt haben. Bevor dies geschieht, werden wir noch Gelegenheit haben, solche Schöpfungen zustande zu bringen, wobei lvir in noch größerem Maße das Terrain begründen, auf dein die volkswirtschaftliche Selbständigkeit Ungarns aufgebaut werden kann und auf dem lvir sie anch nach anderen Richtungen hin vorwärts bringen können. Es ist Euch wohl bekannt, daß den Aufgaben der Nation gewisse Schrankeil gezogen sind. Anderseits ist es wahr, daß lvir all das, was lvir seit dem Bestände der Koalition und dieser Koalitionsregierung tun können, auch tun lverden, daß lvir unsere Zeit nicht vergeuden, sondern jede Gelegenheit benutzen werden." Tagesneuigleiten. — s <3 ine Familie von Schlafsucht befallen.) Der Londoner „Daily Telegraph" meldet in seiner Neujahrsnummcr: In ssishod bei Bristol hat man in einem Landhause drei Personen gefunden, die nahezu ihr ganzes Leben hindurch geschlafen haben. Die alte Hausfrau befindet sich seit vierzig Jahren ununterbrvchen im Bette. Ihre beiden Söhne schlafen abwechselnd einige Monate; während der eine schläft, sorgt der andere für die Mutter und den Bruder. Alle drei Personen sind volllom-men gesund. Die Hausfrau ist 90 Jahre alt. der ältere der beiden Söhne 60 Jahre. Das Leben dieser Familie war für die Nachbarn bis in die jüngste Zeit ein Geheimnis. Die Neugierde wurde immer größer und es wurden schließlich Nachforschungen gepflogen, die zu dem obigen merkwürdigen Ergebnisse geführt haben. Die Aerzte sind der Ansicht, daß es sich nicht um eine Schlafkrankheit, sondern um Schlafsucht der Familienmitglieder handle. — (Von Ratten zernagt.) Aus Christiania wird der „Voss. Ztg." geschrieben: Gudrun Klausen, die siebenjährige Tochter eines hiesigen Schriftsetzers, deren Verschwinden schon seit einem halben Jahre in Nvrn?egcn von sich reden macht, ist in den unterirdischen Gangen des Vazargebäudes vollständig von Natten zernagt aufgefunden worden. Es ist dies das Mädchen, das nach Aussage John Flöttums. des Knaben mit dem sechsten Sinn, von dessen Hellsehertunst die norwegischen Blätter nicht genug zu berichten wußten, durch Zigeuner entführt und im Gebiete von Drontheim in einer Höhle gefangen gehalten würde. Unter Führung de3 Hellsehers wanderte eine große bewaffnete Bauernschar. mit Prodianl ausgerüstet, nach der entlegenen, Höhle, vor deren Eingang man lange Zeit Wache hielt, und schließlich kroch ein beherzter Mann durch den engen Eingang. Gleichzeitig begann im ganzen Lande eine förmliche .hetze auf alle Zigeuner, die manchmal nur mit genauer Not dem Tode entgingen. Wie sich nun zeigt, hat sich das unglückliche Mädchen, wahrscheinlich um sich beim Spielen zu verstecken, in die Gänge des in der Nähe ihrer ellerlichen Wohnung gelegenen Vazargebäudes begeben, wo es dann in einen engen Luftschacht gestürzt ist, Aus diesem konnte es sich nicht allein retten. Vermutlich haben sich bald die hier hausenden Mengen von Ratten auf das Mädchen gestürzt, von dem alles Fleisch abgefressen war. Die Mutter erkannte ihr Kind an dem einen Schuh, der noch einigermaßen erhalten war, denn die Kleider waren ebenfalls zernagt. Das Schicksal der Gudrun. die am Tage der Auffindung des Skeletts ihren siebenjährigen Geburtstag hätte feiern können, erregt in dcr Stadt allgemeine Teilnahme. — (Zuviel des Guten.) Aus Paris wird berichtet: Um ein Haar häiie Theodore Veronr, ein stellen ^ loser Gelegenheitsarbeiter, seine Leidenschaft für einen guten Tropfen mit seinem Leben bezahlen müssen. Dem Armen ging es sehr schlecht, er hatte leinen Pfennig mehr und litt unsäglich unter dem unfreiwilligen Temperenzlertum, das die Verhältnisse ihm diktierten und das seinem durstigen Temperament keineswegs entsprach. Es kam die Stunde, da er es nicht mehr länger tragen konnte; heimlich schlich er sich in die Kellereien des WeinhänblerZ Martineaux, ließ sich einsperren und als am Abend alles still und einsam geworden, begann er einen kleinen Slreifzug ins Land seiner Sehnsucht. Er begann mit einer Flasche alten Bordeaux; im Verlaufe seiner Reise geriet er auch auf ein Faß löst-lichen alten Haut Sauternes, der dem armen Derour zu seinem Unglück so trefflich mundete, daß er beschloß, hier länger Station zu machen. Langsam öffnete er den Spundhahn und ließ das erquickende Nah über seine Zunge rieseln; aber mochte es nun sein, daß das Glück ihn überwältigte und daß er dabei etwas zu viel getrunken, in seine Glieder senkte sich eine seltsame Schwere, kraftlos sank er zurück und seine tastende Hand vermochte den Spund nicht mehr zu schließen. Der Wein rieselte und plätscherte; schon lag Beroux in einem kleinen See; umsonst versuchte er, sich zu erheben, das langentbehrte Glück lahmte ihn und mit Entsetzen sah er den Nein steigen und sieigen. In Haut Sauternes zu ertrinken, schien sein unabwendbares Schicksal. Um Mitternacht vernahm Mr. Martineaux verzweifelte Hilferufe, die aus seinem Keller zu dringen schienen. Er eilte hinunter und kam gerade noch zurecht, den gurgelnden und röchelnden Theodore Veroux aus seinem Weine zu retten. Veroux erbot sich am nächsten Tage, den verlorenen Wein durch Arbeit zu ersetzen, aber der Weinhändler hat vor der Leidenschaft Beroux für Alkohol zuviel Respekt, um darauf einzugehen, und so wirb der Richter zur über-standenen Todesangst noch die Strafe des Gesetzes fügen. ^- (Wegen ungenügenden Portos gehenkt.) In Lincoln. Amerika, wurde der Neger Harrison Clarke infolge eines eigentümlichen Versehens gehenkt. Clarke war wegen Mordes zum Tode verurteilt worden, aber die Beweise für seine Tat standen auf so schwachen Füßen, daß der Gouverneur von Nebraska am Abend vor dem Hinrichiungslage zu der Ueberzeugung kam, daß eine Begnadigung des Verurteilten notwendig sei. Diese Be- Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. Lehs. Autorisierte Übersetzung von Minna Vahns««. (18. Fortsetzung.) an-deln, niemand um Rat zu fragen und meine eigenen Wege ohne fremde Hilfe zu suchen und zu gehen. Dies mag in diesem Falle zn meiner Entschuldigung dienen. Meine allzu große Selbständigkeit führte mich vom rechten Pfade ab. Vor ungefähr zwölf Monaten erhielt ich eine Stelle als erste englische Erzieherin an einer großen Mädchenschule in Elapham, die von Frau Maple-son gehalten wurde. Das Pensionat, war in seiner Art eine sehr glite Schule und ich würde mich dort recht wohl gefühlt haben, lvenn nicht zwisclM der französischen Lehrerin Mademoiselle Gaspard und mir eine gegenseitige Abneigung entstanden wäre. Mademoiselle war, die Seniorin des Lehrkörpers, da sie schon längere Jahre an dem Institut unterrichtete; als solche maßte sie sich in Frau Maple sons Abwesenheit die Zügel der Regierung an. Diese Tatsache übte, wie ich gleich zeigen werde, zu einer kritischen Zeit einen loichtigen Einfluß auf mein Verhalten aus. Es war eine der Regeln des Institutes, daß die zuletzt engagierte Lehrerin die Sommerferien in der Schule verleben mußte, falls einige der Schülerinnen nicht für die Ferien nach Hause reisteil. Eines der Mädchen verlebte die Fercin stets in der Schule, Ifabella Gaunt. Sie hatte kein Heim, da ihre Mutter starb, als sie noch ein Valni und ihr Pater über See lvar. Mir wurde erzählt, er sei irgendwo im Osten, und sie habe ihn nicht gesehen, seit sie fünf Jahre alt lvar. Da es Frau Maplesoir dieses Jahr nicht, paßte, Fräulein Gaunt mit ins Seebad zu nehmen, war es meine Pflicht, da ich erst seit Ostern an der Schule war, während der Ferien da zu bleiben und Fräulein Gaunt Ge-sellsck>aft zu leisten. Da Isabella jetzt siebzehn Jahre alt lvar, konnte sie kanin noch als Schülerin gelten, mrd lvir schlössen bald Freundest. Die Köchin und ein Hausmädchen lvaren zu unserer Vediennng da, und lvir beide mit den zwei Mägden waren die einzigen Bewohner des großen, stillen Hanfes. Ich genoß die Ferien sehr. und Isabella, glaube ich, ebenso. Schon die Ruhe war köstlich. Keine unerbittliche Glocke läutete alle Stunden. Da waren keine Aufsätze, zu korngieren, keine Aufgaben aufzugeben, keine langweiligen Lektionen durchzugehen, keine kleinlichen Intrigen zu e,n> wirren. Wir verbrachten unsere Tage lesend und malend, was wir beide leidenscksaftlich liebten: die langen Sommerabende verbrachten lvir in dein großen Garteil hinter dem Hause in dem angenehmen, Bewußtsein, daß un-d der nächste Morgen noch nicht wieder zur Arbeit nife. Ah! Man muß am Schulkarren zieheil, um das Nichtstun zu genießen. Isabella war eine e ntzückende Gefährtin, immer zu allem bereit, was ich vorschlug, immer heiter, gut und selbstlos. (Fortsetzung folgt.) Laibackcr Hcitmm Nr. 3. 19 4 Jänner 1908. gnadigung lies; er durch die Post dcr Gefängnisdehörde mitteilen. Dcr Vuieaubeamle, dcr den Brief übersenden sollte, hatte diesen ungenügend frankiert und der Brief erlitt dadurch eine Verzögerung, die zur Folge hatte, daß das Ve-gnadigungsschreibcn drei Stunden nach crfolgtcr Hinrichtung in die Hände der Gefängnisbchördc gelangte. — (Eine tolle Wette.) Man meldet aus London, 2. d.: In einem hiesigen Klub wurde zwischen einem reichen Amerikaner und einem Engländer folgende Wette abgeschlossen: Der Engländer macht cine Reise um die Welt, ohne einen Heller Geld mitzunehmen. Die Reisekosten bestreiiet er durch den Verlauf von Photographien und Flugschriften, für die er 20 Schilling ausgeben darf. Auf der Neise muß er eine Maske tragen und einen Karren vor sich hcrschicben. Er hat jede Grafschaft Englands zu berühren, muh durch Irland, Schottland und zwanzig verschiedene Länder reisen, muh aus jeder Stadt eine Postkarte schicken und sich amtlich den Aufenthalt bestätigen lassen. Obwohl er die Maske nicht abnehmen und seine Persönlichkeit nicht verraten darf, soll er auf der Reise eine Frau finden. Als Einsatz erlegte der Amerikaner 20.000 Pfund Sterling (480.000 Kronen), die dem Engländer zufallen, wenn er alle Bedingungen erfüllt. Dieser trat die Reise gestern vom Trafalgarplatze aus an. Eine große Volksmenge gab ihm das Geleite auf die Wanderung, die er mit dem Rufe „Auf Wiebersehen in zehn Jahren!" antrat. Lotal- und Provinzial-Nachnchten. Vom Architekten Rudolf Petz. Wir leben in einer merkwürdigen Zeit. Unermüdlich drängt der menschliche Geist in die Geheimnisse der Nawr ein; rastlos folgt ihm, jeden Schritt nach vorwärts aufs äußerste ausnützend, eine bewunbernswerte Technik. Bezwungen beugen sich die Elemente — in rasenden Wirbeln durchpeitschen die Schrauben der großen Schnelldampfer die Wasser der entlegensten Meere, nicht einmal in die purpurnen Tiefen des Ozeans können die alten Götter flüchten, ihnen folgen Unterseeboote, die kühn die Oberfläche verlassen und hinabtauchen wie Fische in die geheim^ nisvollen Abgründe' eiserne Schienenstränge durchkreuzen die Sahara und Zentralafrilas Urwälder, wo sich sonst nur Löwe und Elefant in unbestrittener Herrschergewali ihre Pfade bahnten- stählerne Zahnräder erklimmen die jungfräulichen eisgepanzcrten Gipfel der stolzesten Schweizer Berge, Automobile durchrasseln die Einöden Mittelasiens; ja selbst in die Lüfte erheben sich ungeheure Flugmaschinen und wetteifern mit den Adlern an Schnelligkeit und Gc wcmdtheit! Wo ist die Zeit. da der Mensch noch mit schwerer Sohle festgewurzelt auf dem Erdboden stand, der ihm seine Nahrung bot! Die Kultur, die bereinst in grauer Vorzeit die hereinstürmenden Nomcidenhorden an die Scholle fesselte und zu Bauern machte, hat sie nun wieder losgelöst, und wie Blätter im Herbstwinb so taumeln im lräfiigcn Wehen des Atems moderner Zeit Tausende und aber Tausende von Menschenleben dahin — der Scholle enl rafft, hrimatl 0 s. Ungezählte Zugvögel gelM zerschmettert an den Wänden der weithinblinlenden Leutfeuer zugrunde, immer neue werben gelockt — und so leuchten auch die großen Städte als Niesenfanale hinaus ins Land, das sich wegen des Massenzuzuges zu jenen Emporien der Kultur langsam entvölkert. Von den grünen Fluren und Triften, von den goldenen Saatcnfelbern und rauschenden Wäldern eilen Mann. Weib und Kind zu jenen Stcinlabl)rinthen. in denen sie fürder im Rauch und Dunst der Massenkerker hausen, fronen und zugrunde gehen werden — haltlos, heimatlos. Düstere Bilder von Krankheit und Verzlveif-lung rollen sich vor den Augen ab, doch die Menschheit ist zu kräftig, um an der Zeit, die sie sich selbst geschaffen hat. zugrunde zu gehen. Ihre Propheten, die Dichter und Denker, hatten schon vor mehr als hundert Jahren warnend gerufen: „Rückkehr zur Natur!", und so sehen wir gerade überall dort, wo der Kampf der Zeit am schärfsten tobt und ihr Atem am l)eißesten geht — eben in den große» Städten — scheinbar merkwürdige, aber im sozialen Ganzen wohl begründete Erscheinungen auftreten, die alle im Grunde genommen nichts anderes darstellen als Versuche jene als richtig anerkannte Forderung der Denker in Wirklichkeit umzusetzen. Eine von diesen zahlreichen Erscheinungen »vollen wir herausgreifen: Scharen wandern allsommerlich aufs Land, in die Berge oder siedeln sich dauernd in der Nähe der Städte, auch schon gewissermaßen auf dem Lande, an. Die Stadt selbst wird sozusagen ein einziges Geschäftshaus wie die City in London, in dem man nich! wohnt, sondern wo man nur arbeitet und Geld verdient Dann gehl's auf den eisernen Flügeln der Technil hinaus aus dem Trubel und Rauch ins Grüne, in die Vorstadi obcr Umgebung, wo aus Vaumwipfeln der Giebel be« rigenen Hanse» entgegen blinkt, das wirklich ein Heim ist Erholung, Frieden und Freude bietet. Glücklich der Mann * Mein HauS meine Burg! der solches zu eigen nennen kann, den nach des Tages Arbeit ein eigen .Heim und darin Liebe und Frieden erwarten! Er lann feststehen im ärgsten Sturme dcr Zeit, denn hier findet er stets von ncucm Frische und Kraft; an den Mauern der Burg brechen sich die Wogen des heißen Ringens draußen. — Hl? liou«« in? ) über die Zuschrift des Stabtmagistratcs. betreffend die Regelung der Rechtsverhältnisse des Eisenbahngrabens am Tivoliteiche (Referent Dr. Triller); <-) über die Zuschrift des Bürgermeisters, beireffend den Abschluß des Transllltionsvkltragcs mit der Heeresverwaltung, in betreff des MilitärVcrpflcgsmagazins (Rcfercnl: derselbe). — 2.) Berichte der Finanzseltion: 1,) über das Gesuch des Witwen- und Waisenfonds des Vereines der Aerzte in Kram um Neiiragsleistung (Referent Lcn<"-c); 1>) über bas Gesuch des k. t. Stadtschulratcs um außerordentliche Veitragsleistung zur Beheizung der äußeren Schule im Ursulinerinnenlonvent (Referent Svetcl); c) über das Gesuch des l. l. Stadtschulraies um Erhöhuns, der Beiträge zu den Weihnachtsfeiern an den städtischen Kindergärten (Referent: derselbe); ) über das Gesuch des vor- - bereitenden Ausschusses für die Gastwirte- und Kellner - schule in Laibach um Subvention; K) über das Gesuch de« 1 Kuratoriums der städtischen höheren Töchterschule um Bei^ > tragsleistung zu den Kosten des Jahresberichtes dieser An , stalt. — l>.) Bericht der Finanzseltion über den Voranschlac ! bcs städtischen Fonds pro 1908 (Referent S v e t e l). - l 7.) Bericht der Verschönerungsseltion über bie Aufstellung 1 eines dritten Treibhauses in den Tivolianlagen (Referen , M al l y). — «.) Bericht des Direktoriums des städtisches , Elcltrizitätswerlcs über die Zuschrift des Stabtmagistrates : beireffend die Verbesserung der Beleuchtung einiger Straße, - (Referent 5; u b i c). — Hierauf geheime Sitzung. " (Aus dem Vollsschulbicnste.) Der l. l - Bezirksschulrat Laibach Umgebung hat an Stelle des krank , heitshalbcr beurlaubten Lehrers Herrn Franz Lonöc, , ben geprüften Lehrer Herrn Johann Gabrov^el zun ; Supplcntcn an der Volksschule in Ralitna bestellt. —r t " (Marltverlegun g.) Die t. l. Landesregierun, . für Krain hat über Ansuchen der Gemeint« Obergurl z politischer Bezirk Littai, bie Verlegung des laut Aller t höchsten Privilegiums vom 21. August 1842 am Monta, z nach dem Rosenlranzfestc in Vibem abzuhaltenden Jahr , und Viehmarltes auf dc» 1. März eines jeden Jahre . unter wr Maßgabe bewilligt, daß. wenn auf diesen Ta> ein Sonn- ober Feiertag fallen sollte, der Markt ar nächsten Werktage abzuhalten ist, ..^,. — (Gründung einer Zentral-Geflügel- genossen schuft mit beschränkter Haftuno in Laibach.) Wie bereits berichtet, fand am 2. b. M. im Hotel „Union" eine Versammlung ber Gefülgelinter-essentcn behufs Gründung einer Zentral-Genossenschaft zur Hebung der Geflügelzucht in Kram und in den südlichen Kronländern überhaupt statt. Von verschiedenen Seiten waren Interessenten und Fachmänner erschienen, um an der Gründung dieses wichtigen Wirtschaftszweiges teilzunehmen. Die Versammlung beehrten auch die Herren Landes-ausschuhbeisitzer Graf Varbo und Handelskammer-Präsident Lenari-i^ durch ihre Anwesenheit. — Nach Begrüßung der Versammelten durch Herrn Dr. Pegan entwarf Herr Mollereiinspeltor I. Leg wart ein klares Bild über den Nutzen einer verständig geleiteten Geflügelzucht sowie einer auf gesunder Basis geschaffenen Genossenschaft, die sich in erster Linie mit bcr Einführung und Erprobung der für jedes Land geeigneten Hühnerrassen, bezw. mit bem Einkaufe unb Verlaufe von Hühnern und deren Produkten zu befassen hätte. Welchen eminenten Wirtschaftszweig die Geflügelzucht bilden könnte, beweisen die ministeriellen statistischen Daten, laut welcher im Jahre ü!)03 der Erport von Geflügel und dessen Produlten aus Oesterreich-Ungarn rund 91 Millionen Kronen betrug, während ber Erport an Vieh die Höhe von rund 90 Millionen Kronen erreichte. Auf Grund der hierauf erfolgten Wechselreden, woran sich bie Herren Oberlehrer 2ebre, Hauptmann K u m p , Direktor R 0 h r m a n . Tierarzt Ribnilar . Kaplan Peng 0 v , Kommissär G 0 m b a 5. Mollrreiinspeltor Legwar < unb Dr. Pegan beteiligten, sowie auf Grund der vom Herrn Wanderlehrer Pu-^enjal zusammengestellten Statuten wurde sogleich die Wahl des Ausschusses vorgenommen, in welchen Herr Kanonikus A. Kalan als Obmann und die Herren Graf Barbo, W. Rohrman. Direktor in Stauden. I. Ivan(>i<-, Besitzer in Zwischenwässern, Fr, G 0 m d a 5, Landesweinbaulommissär in Laibach, Fr. Trpin, Pfarrer in Möschnach, K. Lenassi. Pfarrer in St. Michael bei St. Peter. I. Legwart, Mollereiinspeltor in Laibach, Nl. Pu5enjal. Wanderlehrer in Laibach. I. Traven in Gleinih, I. Muley. Landesgerichtsrat in Oberlaibach, und M. Aebre, Oberlehrer in Slarui-ma. eintraten, während in ben Aufsichtsausschuß bie Herren ^ Kammerpräsident I. L e n a r <" i 5 . Pfarrer A. Oblat, Hotelier I, Po^ivavnil. Fabrikant H. F r a n'z l. Kaplan Mrlu n unb Beamter I. 5> l r l gewählt wurden, > Man hatte zuerst die Tätigkeit ber Genossenschaft nur auf Krain beschränken wollen, doch wurde aus naheliegenden Griinben ein unbeschränkter Wirkungskreis gewünscht, in welchem Sinne auch die Statuten geänberi wurden. Somit 1 lann diese Genossenschaft, die den offiziellen Titel ..Zentral-; Geflügelgenossenschaft mit beschränler Haftung" führt, ihr? ^ Täiigleii auch auf Küstenland. Dalmatien. Steiermarl und , andere Kronlcinber ausbehnen. Laut tz .> ber Statuten z wirb es ihre Aufgabe sein: ») in geeigneten Gegenden ben > Verhältnissen entsprechende Geflügelpepinieren zu errichten : und zu unterhalten, gute Rassen einzuführen, um mit der - rationellen Zucht und Kreuzung bessere Eierlegerinnen unb : gutes Fleisch lieferndes Geflügel heranzuziehen; l,) den 5 Verlauf von Eiern und Geflügel überhaupt von einzelnen 1 Mitgliedern zu besorgen; <) öffentliche Vortrage. .^ ' i- und Ausstellungen zu veranstalten, um bei ben I, f essenten nach Möglichkeit Freude zur intensiveren Geflügel-i- zuchi wachzurufen; ,1) sämtliche Interessen der Geflügel- - züchter zu vertreten; ^) ben Anlauf von allerlei Geflügel-h crforbernissen für bie Mitglieder zu besorgen. — Die r Zential-Geflügelgenossenschaft in Laibach wird im engen t Kontakte mit bem hiesigen Mollereiverbanbe stehen. Da - bcr Mitgliedsbeitrag nur 2 X jährlich beträgt und sich zur - Gründung tleiner Ortsgruppen 20 Mitglieder anmelden . miissrn. so steht in Bälde die Gründung von recht vielen Z Ortsgruppen in unseren südlichen Ländern zu gewärtigen. - Wenn in allen Kreisen eine entsprechende Agitation ein- - geleitet werden sollte, so ist Aussicht vorhanden, daß die ^ Geflügelzucht namentlich in Krain in wenigen Jahren eine - bedeutende Einnahmsquelle bilden wird. da ja bie Hühner-g zucht ohne große Auslagen bei jeder noch so kleinen unb i entlegenen Wirtschaft in größerem Maßstabe eingeführt 1 werden kann. Wie sich jetzt die Verhältnisse gestalten, s "! », eine intensive Geflügelzucht namentlich in bei Nähe groj, n Stäbte sehr rentabel werden. —m— — (Der Verein der Advolaturs» und l. Notariatslandioaten für Krain) hält mor- - gen um 3 Uhr nachmittags im Salon des Hotels „Ilirija" r seine gründende Versammlung ab. n — (Weihnachtsfeier.) Der Verein katholischer -. Jünglinge veranstaltet am Dreikönigstage um li Uhr abends g im Handwerlerheime eine Weihnachtsfeier, auf deren Pro-l, gramm sich vier Gesangsnummern, eine Rede und das drei- - altige Theaterstück ..Zapradljivec" (nach Schütz bearbeitet) g befinden. Eintritlsgebühr 60 li. 40 l, und 30 k. — (Die Laibachei Vereinslapelle) kon-s zertiert heute abend im Hotel «Südbahnhof" (A. Stibl). g Anfang um 8 Uhr abends; Eintritt frei. — Montan., den n 6. d. M.. findet ein Konzert im Hotel ..Ilirija" statt. An- fang um halb 8 Uhr abends; Eintritt frei. Laibücher Zeituna Nr. o. 20 4. Jänner 1908. — (Radetztys 50. Todestag.) Morgen jährt sich zum 50. Male der Todestag des Feldmarschalls Radetzlys. Wir werden aus diesem Anlasse in der nächsten Nummer auf das rühm- und tatenreiche Leben des Kriegshelden, der bekanntlich auch Ehrenbürger der Stadt Laibach war, ausführlich zurückkommen. — (Steigerung der K o h le n p re i se.) Die hiesigen Steinkohlenhändler haben mit Neujahr abermals cine Erhöhung der Sleinlohlenpreise eintreten lassen, die 10 Heller bei 50 Kilogramm beträgt, Sie begründen ihren Entschluß damit, daß ihnen von der Kohlcngesellschaft dic Steinkohle um 15 X und von der Südbahn der Fahrpreis um 2 X erhöht wurde. — (Todesfälle in der Stadt Laibach im Jahre 1907.) Das städtische Totenbeschreibamt lMe im Jahre 1907 mit Inbegriff des Landesspitales 1285 Todesfälle zu verzeichnen, also um 20 mehr als im Jahre 1906, wo sich nur 1265 Todesfälle ereignet hatten. Der Zuwachs im verflossenen Jahre ist demnach geradezu ein minimaler, wenn man das stete Anwachsen dcr Ve völterungszahl und die Typhusepidemie des letzten Jahres in Erwägung zieht. ko—. — (Die Hauptversammlung des slove-nischen kaufmännischen Vereines „M e r -l u r") wird Sonntag den 26. d M. um 10 Uhr vormittags in den Vereinslokalitäten stattfinden. Außer den üblichen Programmpunttcn steht die Aenderung der Vereinsstatuten auf der Tagesordnung. — ( l> i ,n c» n (! ro Fo r ? i <;« vu i' n v n u k n ^ i 2 n i c n in 5itn,Iiiiea v I^ub1^n,ni.) Die öffentliche Lesehalle wurde in der vergangenen Woche, d, i. vom 28. Dezember 1907 bis 3. Jänner 1908. von 601 Lesern besucht. Die durchschnittliche Frequenz betrug also 86 Personen pro Tag. — (Ein ft a b a re t t a be nd.) Der Gesangövercin „Ljubljana" veranstaltet morgen abend im großen Saale des Hotels „Union" eine gesellige Unterhaltung in Form eines Kabarettabends, woran die Militärkapelle mitwirkt. Nie wir vernehmen, hat der Vereinsausschuß alle Vor-' lehrungen getroffen, um dem Publikum wirklich Unterhaltendes zu bieten. Nach Schluß des Programmes wird getanzt werden. — Anfang um halb 8 Uhr abends, Eintrittsgebühr 1 X. — (Ta nz tr ä nzchen des ..Merlu r".) Die Einladungen zum Tanztränzchen des slovenischen kaufmännischen Vereines „Merkur", das Samstag den 18. d. im großen Saale des „Ncirodni Dom" stattfindet, werden m einigen Tagen versendet werden. Vei der großen Anzahl der Eingeladenen ist es leicht möglich, daß hiebei jemand übersehen wurde. Daher werden jene. die in Kürze eine Einladung nicht erhalten sollten, gebeten, hievon dein Aus-schusse Mitteilung zu machen, worauf ihnen die Einladung ^sofort zugesendet wird. — (Der Verein der slovenischen Handelsangestellten in Krainburg) beendet seine Tanzschule mit einem Schlußlränzchen, das am 5. d. im ^italnicasaale stattfindet. Die Tanzmusik besorgt das beliebte Streichsextett aus Laibach. Entree: 50 n per Person. Veginn halb 9 Uhr abends. Promenadetoiletle. — (Der k. l. Bezirksschulrat in Krain-bürg) hielt am 30. v. M. unter dem Vorsitze des Ve-zirtshauptmannes Alfons Pirc eine Sitzung ab. Der Lehrer Rudolf Zore hat mit Veginn des Jahres 1908 die ihm verliehene Oberlehrerstelle in Predoslje anzutreten; Alois Seiun und Leo Pibrovec übernehmen den Unterricht mit zweitem Semester 1907/1908. der erstere in Mav-öiee, der zweite in Iavorje. — Dem Lehrer Lulas Knific in Trstenik wird der Urlaub bis zum 1. März 1908 der-längert. — Die Lehrerin Amalie Iegliö tritt ihre neue Stelle in Lengenfeld Ende Februar an, ihr Posten ist auszuschreiben. — Die dreillassige Voltsschule in St. Mar tin bei Krainburg wird zu einer vierllassigen erweitert. — Der Rechnungsabschluß für das Jahr 1907. der 1909 X 41 k Einnahmen und 1317 X 18 k Ausgaben, daher einen Ueberschuh von 592 X 23 k aufweist, wird genehmigt, ebenso der Voranschlag für das Jahr 1908 mit dem Gesamtbedürfnis von 2331 X 5 k. — Zu Ortsschulinspet-loren werden ernannt: für Bulovica bei Vischoflacl Johann Podobnik, Grundbesitzer daselbst; für Dra^gc^e Johann Lotriö. Grundbesitzer daselbst; für St. Lenart Franz Seder. Pfarrer daselbst, und für Pölland ob Bischoflack Vartho-lomaus Ramov;, Pfarrer daselbst. — Behufs Vesehung der ausgeschriebenen Lehrstelle in St. Georgen im Felde wird der nötige Ternodorschlag gefaßt. — Der Inspeltions-bericht des l. t. Vezirlsschulinspeltors Ferdinand Kalinger über einige Schulen wirb zur Kenntnis genommen. —ss. — (Mut iermorb.) Der Besitzer Johann Mihelw in Sneberje, Umgebung Laibach, lebte schon seit längerer Zeit mit seiner Mutter des Ausgedinges wegen in Unfrieden. Die Zwistigleiten verschärften sich so. daß die Mutter samt ihrer Tochter in ein fremdes Haus übersiedelte und gegen den Sohn die gerichtliche Klage anstrengte. Am 2. d. erschien nun Miheli5 unerwartet in der Behausung seiner Mutter, gerade als diese in der Küche mit der Zubereitung d«s Nachtmahles beschäftigt war. und versetzte ihr mit einem angen Messer einen Stich in die rechte Vrustseite, so daß sie sofort tot zusammenbrach. Dann flüchtete er sich völlig verstört in die Waldung. Miheliö war vor zwei Jahren aus Amerika zurückgekehrt und galt als ein sehr tüchtiger Besitzer. Sein Vater ist in Laibach bedienstet. Gestern begab sich eine gerichtliche Kommission an Ort und Stelle. Der unmenschliche Sohn wird von der Gendarmerie und von der Polizei verfolgt. —1, — (Der freiwillige Feuerwehrvcrein in Krainburg) hielt am 29. v. M. seine 29. Vollversammlung ab, an der sich 31 Mitglieder beteiligten. Der Obmann, Herr Ianto Sajovic. begrüßte alle Erschienenen, vor allem den Vertreter der Stadtgemeinde, Herrn Bürgermeister lais. Rat Karl 8 a v n i k, der in auserlesenen Worten erwiderte und die Vereinsmitglieder aufforderte, von ihrem bewährten Eifer nicht nachzulassen. — Ueber die Tätigkeit des Vereines erstattete der Sekretär, Herr Georg Dcpoli, einen ausführlichen Bericht, dem wir folgende Daten entnehmen: Der Verein wirkte bei zwei Feucrsbrünsten mit. Da der frühere Sekretär Herr Max N'itsch auf seinen Posten verzichtete, wurde damit der Berichterstatter betraut. Der Verein hielt 6 Sitzungen ab, hatte 3 Uebungen und 11 öffentliche Auftritte. Er zählt I Ehrenmitglieder, 65 unterstützende und 51 mitwirkende Mitglieder. — Der Kassier. Herr Johann Pirc. gab einen detaillierten Ueberblicl über die Geldgebarung. Die Einnahmen betragen 1839 X 18 !,, die Ausgaben hingegen 1509 X 90 li. woraus sich für das Jahr ein Kassarest von 329 X 72 !l ergibt. Das Gesamtvermögen macht 2644 X 90 k aus. — Zum Sekretär wurde wieder Herr Georg Depoli gewählt, — In seinem Schlußwort gedachte der Obmann des bevorstehenden 60jährigen Regie-rungsjubilaums Seiner Majestät des Kaisers und lud die Anwesenden ein, auf Seine Majestät ein dreimaliges „Slava" auszubringen, in welchen Ruf sie begeistert einstimmten. —j>. — (Der Oi ta lnicave re i n in Krainburg) veranstaltete am 31. v. M. die übliche Silvesterfeier, die sich eines zahlreichen Besuches erfreute und einen recht befriedigenden Verlauf nahm. Das Laibacher Streichsertett trug einige Musilpiöccn von I. Rühr. N. Smetana. V. Parma und Ch, Gounod mit der bekannten Eialtheit vor; der Vereinschor sang unter der Leitung des Herrn Vilko Rus mehrere Lieder von Pater H, Sattner. A. Ned-ved, F. Iuvanc, E. Adami<" und A. Foerster. Nach dem Konzerte gaben die Dilettanten die einaktige Posse von Triesch „V mi5la und die übrigen drei im „Räuberkommando" nächst Adelsberg durch die Gendarmerie aufgegriffen und in die Zwangs-arbeitsanstalt eingeliefert. — (K. t. P ostspa rla sse.) Im Monate Dezember betrugen in Kram die Einlagen im Sparverlehre 66.869 X 75 k, im Scheckverlehre 7.449.220 l< 3 k. die Rückzahlungen im Sparverlehre 71.055 X 59 k, im Scheckverkehr« 3.488.532 X 20 l,. ' (Ein inkognito reisender Zwäng ling.) Am 21. Mai 1905 ist der Zwängling Dionisius Malaj aus der Zwangsarbeitsanstalt entwichen. Um allen Empfängen durch die Sicherheitsorgane auszuweichen, reiste er unter dem Namen eines Privatiers Karl Waldmcmn aus Leipzig herum. Als er sich indessen diesertage in Görz einen Rausch antrank und hiebei sein Inkognito ein wenig lüftete, wurde er sofort von einer Gendarmeriedeputation empfangen und wird nun in dem bekannten Salonwagen in sein .Heim am Poljanadamm gebracht werden. " (Verloren) wurde: ein langer schwarzer Pelz-kragen, ein Geldtäschchen mit 11 X. ein Damenohrring mit blauem Stein, eine silberne Taschenuhr samt solcher Kette, eine goldene Damenuhr, eine Zehnlronen-Note. ein seidenes blaues Kindcrhäubchen. eine Fünfzigtronen-Note und eine kleine goldene Taschenuhr mit dem eingravierten Namen Kenda samt einer kurzen goldenen, mit mehreren Anhängseln versehenen Kette, eine Geldtasche mit 280 X, ein goldener Damenring mit einem Saphir und ein Geldtäschchen mit 21 X. * (Aus Amerika) sind gestern 400 Kroaten. 105 Mazedonier und 198 Kramer zurückgekehrt. — (Richtige Zeit.) Landhausuhr am 4. Jänner: — 4 Sekunden, daß heißt, es müssen von der Zeit des ersten Vicrtelstundenschlages 4 Sekunden abgerechnet werden, um die richtige mitteleuropäische Zeit zu erhalten. — Die Zulorreltur wird fortan an jedem Samstag veröffentlicht werden. Theater, Dunst und Literatur. "* (Deutsche Bühne.) Ve! der gestrigen Wiederholung der Operette „Das Wäschcnnädel" brachte sich wieder Fräulein Kurt als Titelträgcrm durch ihre gut musikalische Leistung und lecke, ungezwungene Fröhlichkeit in frische Erinnerung. Die anmutige Musik verfehlte auch diesmal ihre Wirkung nicht und steigerte sich namentlich im dritten Alte bei dem Duett des Näschermädcls und des Fürsten Kleben, der von Herrn Walter recht wirksam gesungen, getanzt und gespielt wurde. Auch das Schlußquartett schlug kräftig ein. Gesanglich stand die Leistung des Fräuleins Seldern als Irene Leitner, die überdies auch gewinnend aussah, am höchsten. Herr Hermann lehrte in seiner Rolle als Deutschmeistcrkorporal die komischen Seiten hervor. Fräulein Alb in und Herr Engel tonnten mit ihrem hübschen Duett diesmal nicht recht durchdringen. Das neuerliche Auftreten von Fräulein Helms-dor f. die ihr Debardcurliedchen ganz nett zur Geltung brachte, trug ihr eine Ehrung mit hübschen Blumenspenden ein. Die übrigen kleinen Rollen wurden ganz brav gegeben. Der Chor tat unter der umsichtigen sorgfältigen Leitung des Herrn Kapellmeisters Felix Günther sein möglichstes. Das Theater war gut besucht; die Vorstellung beehrte Herr Landespräsident Theodor Schwarz miV fewer Anwesenheit. — (Aus der slovenischen Theater-tanzlei.) Heute gehl Gerhart Hauptmanns „Rose Bernd" mit Frau D a n i l o in der Titelrolle zum zweiten-male in Szene. — Montag nachmittags wird „Dornröschen". Zaubermärchen mit Gesang und Tanz von Bolton Naeckers, Musik von Heinrich Müller, wiederholt werden; abends findet die erste Reprise der Farce „Das Aergernis im Tale von St. Florian" von Ivan Canlar statt. — (Aus dcr deutschen T he a t e r l a n z l e i.) Morgen gelangt die Operette „Die Geisha" zur Nieder-holung. Dieses zugkräftige japanische Singspiel mit seinen originellen Gesängen und Tänzen wird sicher auch morgen ein ausverkauftet Haus bringen, zumal die meisten ersten Kräfte in hervorragenden Rollen beschäftigt sind. — Weiterer Spielplan: Dienstag: „Der .Hausfreund"; Mittwoch: ..Der Nettelstudent": Donnerstag: „Das Protettionztmd"; Samstag: „Hugdietrichs Nrautfahrt". Rlullio» »»or» in der Domkirche. Sonntag, den 5. Jänner (Vigilie der Erscheinung des Herrn) um 10 Uhr Hochamt: Messe in s^ciui-von Ernst Nröer. Graduate Np^-innu» von Anton Foerster, nach dem Offtrtorium Ossero tiki oor nwum von I. Ch. Rinct. Montag, den 6. Jänner (Erscheinung des Herrn — Drei Könige) um 10 Uhr Pontifilalamt: ^li^u trottn don Adalbert Rihovsly mit Instrumentalbegleitung, Graduate Omn^n t1<; 8ul>n v<>ni. Jänner. Infolge der durch die Herr-schcnde .Nälte verursachten Verspätung einer Anzahl von Lokalzügcn veranstalteten heute vormittag etwa 3000 Reisende im Bahnhöfe von Lazare Uundgebungen. Sie zertrümmerten Fensterscheiben und die Nänic des Bahnpolizei lommifsariateZ. Es wurden etwa 50 Personen verhaftet, von denen 40 wieder freigelassen wurden. Sevastopol, 3. Jänner. Infolge von Schnee-stürmen sind die Verbindungen zwischen den Hafenplähen bcs Schwarzen Meere» unterbrochen. Mehrere Fahrzeuge haben auf hoher See Beschädigungen erlitten. Berlin. !>. Jänner. Harden wurde zu vier Monaten Gefängnis und zur Tragung der Kosten auch des ersten Prozesses verurteilt. H a a g, 3. Jänner. Der Führer der antirevolutionärcn Partei, Heemserk, wurde mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. Stockholm, 3. Jänner. In der Munitionsfabrik in Marienbcrg hat heute vormittag eine anscheinend durch eleltrischen Kurzschluß verursachte Explosion stattgefunden Das Trockenhaus flog in die Luft. wobei zlvei Arbeiterinnen del, Tod fanden. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Belgrad, 3. Jänner, Die SluMina hat das Budgetprovisorium pro Jänner in zweiter Lesung angenommen und sich hierauf mit Rücksicht auf die bevorstehenden griechisch-orientalischen Feiertage bis 24. Jänner vertagt. Petersburg, 3. Jänner. Zwischen dem General Kuropatlin und dem Grafen Witte besteht eine Mißstimmung, die von Kuropatlin in der „Novoje Vremja" zur Sprache gebracht wurde. Heute widerlegt Graf Witte in der „Novoje Vremja" die Angriffe Kuropatlins. an den er zum Schlüsse appelliert, er möge einsehen, daß er nicht nur als Generalissimus, sondern auch vor dem Kriege als Kriegsminister Irrtümer begangen habe, Petersburg, 3. Jänner, Der gestern abend fäl-ligc Schnellzug aus Wirballen ist infolge eines Brandes im Schlafwagen mit sechsstündiger Verspätung hier eingetroffen. Der Schlafwagen ist vollständig verbrannt. Die 30 Passagiere des Schlafwagens lamen mit leichten Verletzungen davon. Das gesamte Handgepäck wurde ein Raub der Flammen. Das Feuer soll infolge Schadhaftigkeit der Hcizvorrichtung entstanden sein. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Sechöhe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. « 2 U. «. 742 8 , -5 -7"BZO. z. stark heiter ! s 9U. Ab. 743 0! -9 b NO. mäßig , 41 7U. F. j?41 6I-lS-0j N. schwach I . j 0-0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur -8 0' Ni>r> male -2 7°. Vlonalouvernait. verflogene Monai ^ezemver war sehr mild und ziemlich naß. — Die Beobachtungen am Thermometer liefern durchschnittlich in Celsiusgraden: Um 7 Uhr früh 0 4", um 2 Uhr nachmittags 3 7", um !> Uhr abends 2 0°, so daß die mittlere Lusttemperatur dcs Monates 2 0° beträgt, um 3-5° über dem Normale; Maximum t) 4° am 13., Mi» nimum -<»-()° am 18. — Die Beobachtungen am Barometer ergeben 735-1 mm als mittleren Luftdruck des Monates, um 0 9 mm unter dem Normale; Maximum 750 6 am 18. früh. Minimum 718 0 an, 14. abeuds. Nasse Tage gab es 14; der Nirderschlag, siegen und Schnee, beträgt 1 des Ößterr. Lloyd die beste Gelegenheit. Vom 22. Jänner bis 17. Februar unternimmt sie eine Fahrt nach dem Heiligen Lande und Ägypten. Die Stationen dieser Tour sind: Athen, Rhodus, Makry, Famagosta, Haifa und Jaffa für Jerusalem, Jericho, den Jordan, Nazareth, Tiberias etc), Beyruth (für Baalbeck, den Libanon und Damaskus), Alexandrien (4 Tage), Kan-dien (für Knossos) und Venedig. Fahrpreise für die Seefahrt mit Verpflegung von 650 K aufwärts. Es folgt Reise II vom 26. Februar bis 24. März nach Süditalien, TuniB uod an die Riviera, über Syrakus, Tunis, Philippeville, Ajaccio, Villefranche, Neapel, Palermo und Messina. Fahrpreise für dio Seefahrt mit Verpflegung von 600 K aufwärtß. — Vergnügungsreise III, «Ostern zur See>, die nach Süditalien, Tunis und Tripolis gerichtet ist, berührt Messina, Palermo, Tunis, Girgenti, Tripolis, Malta, Syrakus und Korfti. Fahrtdauer vom 4. biB 21. April. Preise für die Seefahrt mit Verpflegung von 450 K aufwärts. Die Landtouren werden von dem Reisebureau Thos. Cook & Son, Wien, I., Stephansplatz 2, zu den in einem Spezialprogramm enthaltenen Bedingungen ausgeführt. Programme, Auskünfte und Anmeldungen bei der General-Agentur des Österr. Lloyd, Wien, I., Kärntnerring 0, und bei allen Reisebureaus. 6411 a) ! t > W Tiefbetrübten Herzens geben wir allen Ner> W W wandten, Freimben und Bekannten die traurige W W Nachricht von dem Ableben der innigftgeliebten W W Mutter, bezw. Großmutter, Urgroßmutter, Schwie» ^ M germutter u»,d Schwester, der Frau M V Anna 3erti W l. l. »ezirlslvmmissärs Witwe M W welche heute um 9 Uhr morgens, versehen mit den M W Tröstungen der heil. Religion, in ihrem 80. Lebens» W W jähre sanft verschieden ist. ^ M Die irdische Hülle wird am 5. b. M. um M ^ '/,4 Uhr nachmittags im Trauerhause Slomsel' ^ ^ gasse Nr. 31 eingesegnet und auf dem Friedhofe ^ ^ zum Heil. Kreuz beigesetzt werden. « Die heil, Seelenmesse wird in der Pfarrkirche W zu St. Peter gelesen werden. W M Laib ach, am 3. Jänner 1908. M W Friedrich, Nnna, verw Vtesla, Karl und W ^ chjaul, Kinder Gabriele »nd Iella Sertiö, M ^> Tchwirssertöchter. - Tämlliche Vnlel «nd ^ M Urenkel M ^ M l. l. Rrgiernngsselretär i. R W ^D nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den ^ heil. Sterbesakramenten, Mittwoch den I.Jänner d.I. ^ sanft im Herrn entschlummert ist. ^ Das Begräbnis des teuren Verblichenen findet W ^ am Freitag den 3. Jänner um 3 Uhr nachmittags W « vom Trauerhause »oliseumgasse Nr. 14 auf den ^ ^ Friebhof zum Heiligen Kreuz statt. W ^ Die heil. Seelenmessen werden in mehreren W ^> Kirchen gelesen weiden. W Laibach. den 2. Jänner 1908. W W «ranzspenden werben anf ausdrücklichen M M Wunsch deb Verstorbenen danlend abgelehnt M W Diele verspätete Todesanzeige wolle man gütigst M ^ entschuldigen; die rechtzeitige Veröffentlichung unter- M « blieb infolge eines Mißverständnisses. W W Danksagung. D ^ Für die uns allseitig bewiesene tröstende Teil» M ^ nähme während der ttranlheit «'.id anläßlich des W ^ Hinscheiden« meines lieben, gute» Gatten, resp. W ^ Bruders, Schwagers, Onkels und Großonkel», des W ^ Herrn W > Dr. Franz Hinterlechner D W l l. «egiernngsselretär i «. W W sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhe» W ^ statte spreche ,ch im eigenen und im Namen aller ^ ^ Anverwandten bni tiefftgefühlten Dank aus. M M Laibach, an, 3. Jänner 1 A>8. W W Eonftanze Hinterlechner. W