Anbacher Zeitung.
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Montag am R«  Mai
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Die „Laibacher Zeituna" erscheint, mit?l>lsnah>m der Sonn- und Fsiertaqe, täglich, und kostet sainmt den Anlagen im Eomjvtoir ganzjäbrig 1l fl.. balbjnhrig 5 ff. 3tt fr »»it Kreuzband im (5o»N'toir ganzjährig 12 ss., halbjährig N ft. Für die Zuilellmlg in's Hans find h al b jäh l i g 30 kr. mehr z» fiitrichflii. Vl i < der Poss vor to< frei ganzjährig, unter Kr.nzband und gedrllcktn- Aoresft 15» sl., hnlbjährl.g 7 fl. 3N fr. - In ,'erat« on sgebü h r fiir ciiis Zl'alt»n<s>!e öfter ds„ Na,,», ^slsel^n fiir ein^ '»aligc Mischaltimg .-» fr., für zweiinalige 4 lr.. siir dreinnüige 5 lr. V. M. Inserate l'is 12 Zrilen soften l N. fiir 3 Mal. 5)0 fr. s»r 2 Mal nnd 40 fr. fiir l Mal ein'zilschalte» 3u diesen Gebühren ist „ach dein „provisorischen Gesetze Vom N. November l. I. fur InsertionSstämpcl" noch 10 fr. fiir eine jedesmalige lzinfchnltimg hinzu z„ rechnsn.
Amtlicher Tbeil.
^Ve. k. f. apostol. Majestät baben Sich mit allerhöchster Entschließung vom 2.'l. April d. I. bewogen gefunden, die Polizei-Vcrwaltnng von dem Ministerium des Innern zu trennen und für diesen Zweig eine eigene selbstständige nnd von Sr. k. k. Majestät unmittelbar abhängige Oberste Polizei-Behörde unter dieser Benennnng einzusehen.
Der Zeitpunct, mit welchem diese Oberste Polizeibehörde in Wirksamkeit zu treten hat, wird nachtraglich bekannt gemacht werden.
Von dem k. k. Finanzministerium sind die im Bereiche der serbisch-banater Finanz-Landesdirection erledigten Nechnungs-Nevidentenstellen dem Amts-official der Groß-Kanisaer Finanz-Bezirksdirection, Eduard Sandmann, und dem Amtsofficial der Linzer Vameral - Bezirksverwaltung, (Sylvester S ch m i d-bauer, verliehen worden.
Das Finanzministerium hat den Steucr-Inspector ^arl Khern zum Finanzsecretär bei der Steuer-direction in Laibach ernannt.
A'" 4. Mai 18ll2 wird in der k. k. Hof-"nd Staatsdruckerei in Wien das XXVl. Stück des allgemeinen Reichsgesetz- und Regierungsblattes, und zwar in den sämmtlichen Ansgaben ansgegeben und versendet werden.
Dasselbe enthalt unter
Nr. !>7. Die Verordnnug des Ministeriums für Lan-descultur nnd Bergwesen vom 24. April 1«tt2, wodnrch im Elnvernchmen mit den Ministerien des Innern und der Instiz bestimmt wird, von wen« künftighin die in den bestehenden Waldordnungen für Steiermark, Kärnten und Krain begründete Maßregel der Auszeignng von Holz und anderen Waldproducten, ohne deren vorläufige Vornahme der Servitutsberechtigten und Eingeforsteten der Vezug solcher Producte bei Strafe verboten ist, vorzunehmen sey.
Nr. n«. Verordnung des Justizministeriums vom 26. April 1«i'i2, wodnrch im Einverständnisse mit dem Ministerium für Landescnltur nnd Bergwesen . bis zum Eintritte der Wirksamkeit eines neuen Verggesetzes, mehrere Bestimmungen wegen Evidenzhaltung der Bergbücher nnd Berglehens-Vorlner-knngen angeordnet werden.
Mit diesem Stücke wird für die deutsche Alleinausgabe   dco   Ncichsgesetzblattcs   anch   das   Inhaltsverzeichnis; der im Monate April 1ttK2 erschienenen kucke dieses Gesetzblattes ausgegeben und versendet-Am 24. April 1tt!l2 wurde  von dem vorlänfig am ^4. I^ner i«/:2 biosi in der deutschen Allein-ausgabe, und der italienisch-deutschen Doppelansgabe erschienen v,. Sti'.cke des allgem. Reichsgesetzblattes vom Jahre l8^.2 d.e rnthenisch-deutsche uud polnischdeutsche Doppelausgabe ausgegeben und versendet.
Am 1. Mai 18.'i2 wnrde die ruthenisch-deutsche Doppelansgabe des XXlV. Stückes des allgemeinen Neichsgeschblatteö vom Jahre l«W ausgegeben und versendet.
Ferner wird am s». Mai 18.'i2 ebendaselbst das .  ^ll. Stück des allgemeinen Reichsgesetz- und Re. glernngsblattes,   und zwar in sämmtlichen Ausgaben auegegeben und versendet werden.
Dasselbe enthalt unter
Nr. W. Die Verordnnng des Ministeriums für Cnltus und Unterricht vom 1. Mai 18.'i2, womit in Folge a. h. Entschließung vom 27. April 1tt'!2 einige Modisicalioncn des Gesetzes über die theory tischen Staatsprüfuugen vom 30. April 1tt>>0, Z. :l27, getroffen werden.
Wien, am.'i. Mai 1«.'i2.
Vom k- k. Nedactionsbnreau des allgemeinen Reichs-gesey- und Regieruugsblattes.
Nichtamtlicher Theil.
(Korrespondenzen.
Trieft, «. Mai-
— ^ — Mit der heutigen Post erhalten wir wieder betrübende Nachrichten über die stets sich erneuernden Anfälle von Seite der Montenegriner auf die türkischen Dörfer. Schon in den lebten Tagen Aprils wnrden die türkischen Dörfer Upoversic, Bagnani und die sogenannte Gegend Petrovich von AU) ^ 400 Montenegrinern überfallen, in Goftko wurden 2 Pan-dnren ermordet und eine Menge Vieh beraubt, in Rerazi wurden drei Häuser ausgeplündert, auch in das Dorf Knez - <!<'» im Kadiluk von Trcbigne waren die Montenegriner eingedrungen, wurden jedoch von den Einwohnern, zu denen sich die Bevölkerung von Vileciani gesellt hatte, verfolgt, ohne dasi mau bis jcht erfahren konnte, wie die Verfolgnng endete. Diese lleberfälle hat man besonders der jel.'t in der Herzegowina vorgenommenen Entwaffnung zn verdanken, indem die l'i'ajahs j<'<'t keinen Wiederstand mehr leisten können. In Albanien glaubte man letztens noch immer auf einen Einzug türkischer Truppen unter dem Befehl des Seraskiers Omer Pascha. Diese Nachricht scheint jedoch eineS Grundes zu entbehren , da wir erfahren haben, daß Omcr Pascha nach Eonstantinopel bernfen wnrde. Gewiß ist aber, daß der Pascha von Scutari sich bereitet, mit seiner ganzen Familie Albanien zn verlassen und nach Eco-pic, sechs Tagrcisen weit von Scutari, zu übersiedeln. Man sprach in Scutari: Omer Pascha werde mit vielen Truppen dahin marschiren, um die^'ecrn-tirung vorzunehmen, und ma» befürchtete ernsthafte Conflicte zwischen den Albanesern und den Truppen. Dieß soll der Grund seyn, welcher den Pascha bewegt, Vorbereitungen zur Abreise zu treffen, obschon diesen Angenblick Albanien keine ernsthafte Miene zeigt, eine Insurrectiou organisiren zu wollen, überall herrscht Ruhe, wenn man die Gräuelthateu ausnimmt, welche, wie gewöhnlich, hie und da verübt werden. ^ I" der Nähe von Bilibrig wird ans Befekl der hohen Pforte ein Zollamt errichtet werden; eine Mi-lttärabtbe.lung soll sich dort stets aufhalten, um die Rechte der türkischen Unterthanen zu wahren. -Ans Venedig erfahren wir, daß das Mnnicipium gestern beschlossen habe, eine großartige Badeanstalt zu errichten. Eine Commission soll alle betreffenden Pläne prüfen und sie dem Etadtrathe mit einem Be-nchte vorlegen. - Aus Rom langte die am 2. Mai Abends erfolgte glückliche Ankunft II- kk. HH. der russischen Großfürsten Michael und MolauS hier an.
Turin, A. Mai.
..^.. Die Generaldebatte über die Personal-"nd Mobiliartaren wurde bereits vorgestern in der Deputinentammer vollendet, und gestern Abends wurden 2 Artikel angenommen.   Ner Deputirte Brü-
nier machte den Antrag, die Provinz Savoyen an ^ Jahre von der Tare zu befreien. Der Antrag wurde verworfen; D'Ariernoz und Despine griffen wieder die Regierung an: letzterer behauptete, daS Gesetz habe in der Form mehrere Fehler, aber der Finanzminister wußte das Gegentheil zu beweisen. Heute wurden die Debatten fortgesetzt. ^ Der Stadt« rath beschloß, dem Feldwebel Sacchi, dem Netter Turins, das Bürgerrecht zn ertheilen, ihm eine lebenslängliche Pension von jährlichen 1200 Lire zu gewähren, einen Denkstein zn errichten, welcher seinen Na; men nnd die Namen aller jener muthigen Bürger verewigen soll, welche bei Gelegenheit der Erplosion am 2ss. April zur Rettung der Stadt beigetragen haben, endlich einer Gasse der Stadt den Namen des Feldwebels Sacchi zn geben. Dieser Beschluß macht unserem Municipium Ehre, ludem es dadurch zeigt, den Muth eines Soldaten würdig und mit Dankbarkeit belohnen zn wollen.
Oesterreich
Wicn, (i. Mai. Wie die neueste telegraphische Depesche aus London vom gestrigen Tage meldet, hat das britische Cabinet abermals bei fortgesetzter Berathung der Milizbill in mehreren nicht unwichtigen Abstimmnngen gesiegt. Namentlich war cs die Manchestcrpartei, welche bei dieser Gelegenheit eine derbe Schlappe erhielt.
Wir schöpfen hieraus die erneute Zuversicht, daß die Vornrthcile und Parteigehässigkeiten, welche sich dem Cabinete Derby bei dem Beginne seiner Wirksamkeit entgegenstellten, im Schwinden begriffen sind. Wir hoffen, daß es auch seinen ferneren Bestrebungen glücken werde, die Lauterkeit seiner Bestrebnngen in klares Licht zn stellen und die Gegner allmälig zum Schweigen zu bringen, die schon bei dem Beginne der Milizbilldebatte so auffallend bewiesen, daß es ihnen nicht um ein Princip, nicht um eine ernste Sache, nicht um gewichtige Interessen, sondern lediglich um eine Frage deS persönlichen Ehrgeizes zu thun ist.
Uebrigens hat thatsächlich bereits ein bedeutender Zerfall der Unterhausopposition Statt gefunden, so daß bei der Abstimmung in der Nacht vom 2«. auf den 27. die Whigs zum Theile nur widerst«-beud, zum Theile gar nicht mit ihr vom gewohnten Führer stimmten, was schwerlich folgenlos bleiben dürfte.
Die Agitation gegen die österreichisch-deutschen Zolleinigungsbestrebungen hat sich, sey es nun künstlich oder zufällig, nach den Sälen der Ständekammern verpflanzt. So z. B. wird aus Wiesbaden vom 4. d. gemeldet, daß der Abgeordnete Braun einen Antrag für den Fortbestand des Zollvereines, ohne die Vorbedingung der Einigung mit Oesterreich gestellt habe und daß selben in Betracht zu ziehen von der zweiten Kammer mit Ausnahme einer einzigen Stimme beschlossen worden sey. Eine ähnliche Erscheinung ist kürzlich aus Hesseu-Darmstadt gemeldet worden. Wir sehen, die Kammermajoritäten sind es nicht, welche die weittragenden, höheren Interessen der Völker wahrhaft vertreten und die kleinen, par, ticnlaristischen Interessen drängen im Schoße derselben nicht selten die Rücksicht auf das Allgemeine uud auf cine gesegnete Zukunft in de», Hintergrund.
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*  Mehreren Telegraphenämtern   sind Eremplare der nach den  nenesten Daten  verfaßten Karte   über die  Stationen   des   deutsch - österreichischen   Telegra-phenvereins   nebst  dem betreffenden Tarife   zugemit-telt  worden,  und  sind  für  das Publikum um sehr billigen Preis zu erstehen.
*   Die „Agramer Zeitung"  bringt  in Nr. 10A die Nachricht von   der  Abberufung   Omer   Pascha's aus Bosnien; derselbe sey schon vom  28. April gegen Mittag über Monastir und   Salonich  nach  der Residenz abgereist.    Den  Oberbefehl  über die Truppen führt einstweilen Velleddin   Pascha,   der   schon früher Brigadegeneral   war.   Nebst   dem   bekannten Franciscaner Tukich befinden sich nur noch zwei Rajahs in Haft,   die   übrigen   sind   bercits   entlassen. Statt Omer Pascha geht jeyt Ibrahim   Pascha nach Mostar, wo zu des ersteren   Empfang   bereits  Alles vorbereitet war.
" Im März 1861 betrug die Gesammtcrzeu-gung von Branntweinen in Galizieu, Krakau und der Vukowlna 1,432.682 Eimer Maische und ward in 826 Brennereien betrieben; im Mär; 1862 gab es 838 Brennereien und wnrden 1,690.442 Eimer Maische gewonnen. Ein verwandter Industriezweig, der in den genannten Kronlandern bedeutend in Aufnahme kommt, ist die Bierbrauerei. Zu Folge statistischer Nachweisungen wnrden daselbst im Jahre 1851 71507"/^, im Jahre 1862 81716'/^ Eimer während der beiden Monate März erzengt.
Wien, 6. Mai. Das Ministerium für Landes-cültur laßt sich durch die Bezirkshauptmannschaften nach den Gemeinden abgetheilte Berichte über den Stand der dießjährigen Saaten erstatten, um ans selben ermessen zu können, in wie weit die ausgesprochenen Besorgnisse wegen der Mißernte gerechtfertigt sind.
—   Die Etationen   für   Anfstellnng  der Gens-d'avmerieposten in der k. k. Militärgränze sind bereiw ermittelt und wird die Dislocirnng dieser SicherheitS-wachen nächstens vor sich gehen.
—  Wie eS heißt,   soll   eine ungenannte Dame dem Redacteur,  Hr. I. B. Weis, welcher in seinem Blatte  wiederholt  Vorschlage  zur  Errichtung   einer Arbeitscolonie in Ungarn und einer Strafcolonie auf einer Insel DalmatienS machte, 20.000 ss. CM. ale Beinag   für   derlei  Colon ien   mit  der Aufforderung zur Disposition   gestellt   haben,   die   Errichtung derartiger  Institute  mit  Wort  und  That zu fördern.
—  Eine   Anzadl   sehr   geachteter,   einflußreicher und geschäftskundiger Männer   beabsichtigt,   hier ein neueS Credit-Institut zn gründen.
—   Der   Ministerialrath   im   Ministerium   des Innern, Hr. Sachse, ist, wie man Hort, mit der Ausarbeitung  deS  Entwurfes einer GeschäftSordnnng für die Ministerien beauftragt worden.
—   Der Herr Minister   des   Unterrichts,   Graf Thnn,   hat   gestern   eine zweimonatliche Urlaubsreife angetreten,   und   ist nach Prag abgereist.    Während seiner Abwesenheit   wird   er  durch   den Hrn. Unter-staatSsecretär Dr. Helfert vertreten.
—   Wie wir erfahren,  wird die Staatsprüfung der allgemeinen Abtheilung   dahin   modifizirt werden, daß statt deS bisher verlangten Studiums der Weltgeschichte bloß eine universelle Anffassung und Kenntniß der osterr. Geschichte genügt.
—  Das Medicinalwesen in Oberösterreich erhält eben «ine wesentliche Verbesserung durch Ausgabe eiuer neuen Pharmacopöe   für   die  Apotheker.   Das Cen-ttalgvermum derselben hat dießfalls auf Grund höherer Ermächtigung  durch   den  Statthalter  für  die Mitte dieses Monates eine Berathnng  ansgeschrieben,  wobei  sämmtliche Apotheker   des   Kronlandes   interve-niren sollen.
—   Ein Prager Knustler, Herr F. Lorenz, läßt in Stahl radiree  Abbildungen   böhmischer  Bandenk-male in monatlichen Lieferungen zn einem Folioblatte erscheinen, wovon zwei   Blatter,   die   byzantinischen Kirchen zu Podwinep und Holubiy darstellend, bereits vorliegen.    In 12 Lieferungen wird ein  Bogen   erklärenden Tenes beigegeben.
—   Eine   englische   Gesellschaft  beabsichtigt  den Bau einer Eisenbahn von Constantinopel nach Aoria-liopel und den Balkan,  um  sich den österreichischen
Bahnen anzuschließen. Die Vorarbeiten haben bereits begonnen.
Die „N. Z." entnimmt emem Preßburgct Briefe, daß Bakuuin, den die Zeitungen todt gesagt, noch als Gefangener „in der Nähe Petersburgs" ^wahrscheinlich in Schlüsselbnlg) lebe.
D c u l l ch l a n d.
Berlin, 4. Mai. Ein Besuch des Kaisers von Rußland steht für die hiesige Residenz, trop entgegenstehender Mittheilungen, doch bevor, nnr die Zeit ist, wie dieß bei den meisten Reisen des rnssichen Kaisers zu seyn pftegt, keine im Voraus festgeseyte.
Dem Vernehmen nach wird die Vereinigung des Obertribnnals mit dem rheinischen Cassationshofe schon in ganz kurzer Zeit zur Ausführung gelangen. Em diese Vereinigung regelndes Gesel) ist bekanntlich schon zwischen der Regierung und der Kammer vereinbart worden.
Vreslau, 4. Mai. In der heute abgehaltenen General-Versammlung der Actionäre der Vreolau-Schweidniy-Freiburger Eiseilbahn wnrde mit großer Majorität der Weiterbau der Bahn von Schweidnin nach Reichenbach beschlossen und der Verwaltungsrath beauftragt, die erforderlichen Maßnahmen sobald als möglich zu treffen. Somit rückt die Bahn der österreichischen Gränze sehr nahe.
Earlsruhe, 2. Mai. Gestern Abend um 7 Uhr hat die Beisetzung des hochstieligen Großherzogs Statt gefunden. Wie eS der Dahingeschiedene gewünscht hatte, wurde das Leichenbegängniß in der möglichst einfachsten Weise vollzogen; nur die Glieder des großherzoglichen Hauses und die im nächsten Dienst befindlichen Personen befanden sich in dem Zug, die übrigen Militär- und Civilstaatsdieuer wohnten in der Kirche der Trauerfeierlichkeit bei. Hinter dem von zwölf treu gebliebenen Unterofficieren getragnen Sarg schritt unmittelbar Se. königl. Hoheit der Prinzregent, tief gebengt von dem Verlust eines heiß geliebten Vaters, ihm zur Rechten des Großherzogs von Hessen königl. Hoheit, zur Linken Se. Hoheit der Herzoq von Sachsen-Cobnrg Gotha. Gleich nach diesen kamen die beiden jüngsten Söhne des verstorbenen Großherzogs, die Prinzen Wilhelm nnd Carl großherzogl. Hoheiten, ihnen znr Seite Seine großherzogl. Hoheit der Markgraf Mar (Se. grosi-herzoql. Hoheit der Markgraf Wilhelm war durch Krankheit, eine Folge der Erschütterung der leyten Tage, in das Zimmer gebannt) uud Se. Durchlaucht der Fürst v. Fürsteuberg, des höchststligen Schwager. Dann folgten die Adjutanten dieser hohen Herrschasten, darunter Se. Ercellenz der General - Lientenant v. Schaffer aus Darmstadt und aus Mannheim der Kammerherr Ihrer königl. Hoheit der verwitweten Großherzogin, Freiherr v. Schreckcnstein. Der Zug, welchen zwei Schwadronen Dragoner eröffneten nnd zwei Schwadronen schlössen, ging von dem Schloß in die Stadtkirche dnrch ein von Militär auf der einen nnd von der Bürgerwehr auf der andern Seite gebildetes Spalier, begleitet überall von den Thränen und dem Beileid des in dichter Menge in Trauer-kleldern versammelten Volks. Um 8'/4 Uhr verkündeten die letzten Kanonenschüsse, daß der Sarg in der Gruft angelangt und damit die Ceremonie zn Ende sey.
Gotha, 2. Mai. Am 29. v. M. sind die Verhandlungen über die Unions- und Revisionsvorlagen der StaatSregiernng im Landtage zu Ende gebracht worden. Dem Hauptautrage des Verfassungsausschusses hinsichtlich der Enbloc-Annahme war nämlich ein Antrag angefügt, nach welchem zur Eicherstellung der neuen Verfassung der Consens Sr.' k. Hoheit des Prinzen Albert, als des nächsten znr Regiernngsnachfolge berufenen Agnaten, nnnmehr unverweilt eingeholt und die Staatsregierung um ihre deßfallsige Vermittelung ersucht werden soll. Dieser Antrag ist znm Beschlusse erhoben worden uud mit ihm ein damit connerer, welcher auf eine Verständigung der Landesvertretung mit dem regierende» Herzoge und dem Prinzen Albert in Betreff der Beil. lll. des Staatsgrnndgesettes von 1849 gerichtet ist. Diese Beilage erklart nämlich alles Domänen- und Kammervermögeu zu StaatSgut und es war deßhalb, da durch dieselbe die Rechte der Agna-
ten beeinträchtigt werden, vom Prinzen Albert, vvm verstorbenen Herzog Ferdinand nnd von dem Könige der Belgier schon im April des Iabres 1849 ein Protest gegen den Inhalt dieser Beilage erhoben worden.
Hamburg, 4. Mai. Wie aus verläßlicher Duelle von Hannover berichtet wird, hat die Anwesenheit des Generalstenerdirectors v. Klenze, Bevollmächtigter bei der Berliner Zollconferenz, bei der leltten Ministerconferenz in dem hannover'schen Cabinet eine Einignng über die Stellung Hannovers ;u den uächstvorliegeuden Fragen dahin bewirkt, daß Hannover eine Vermittluug zwischcu den isollrten Plänen der preußischen Regierung und den coalirten Verabredungen der Darmstädter Bundesgenossen zn erstreben bemüht seyn wird, und zwar in der Weise, daß der Fortbestand des Zollvereins nicht gefährdet werden solle, jedoch vor irgend einer definitiven und bindenden Erneuerung der Zolloereinsverträge eine Unterhandlung uud Verabredung mit Oesterreich, betreff eines Handelsvertrages und anzubahnender Zoll-einigling vorhergehen würde.
Die Nachrichten aus den skandinavischen Reichen gehen bis in die leltten Tage des April, sind aber ohne besondere politische Vedentung. — Die Ernennung des Dr. Neuterdahl znm Staatsrath und Chef des geistlichen Departements im Stockholmer Cabinet wird als ein vollständiger Sieg der conservative,, Partei angesehen, als deren Repräsentant der Genannte während der lenten Jahre in der Repräsentation aufgetreten war.
—   Ans Frankfurt wird vom 4. d. M. telegraphisch gemeldet:    Ein  bedentender Brand  wüthet in Lorchhansen im Rheingan.
—   Aus Fraukfnrt wird   dem „N. C."   mitgetheilt, daß die in der „Vossischen Ztg."  erschienenen Protocolle des Darmstädter Ministercon' gresses authentisch   sind.    Als Beweis wird angeführt,   daß   der Minister  von Dalwlgk bei den Angriffen, zu welchen sie in der grofiherzoglich hessischen Kammer kürzlich Anlaß gaben, jene Protocolle nicht als nnterschoben erklärte.
—   Die   baierische  Regierung   soll   entschlossen seyn, die München-Salzbnrger  Eisenbahn  auf Staatskosten zn bauen.
—   Der Bischof vonFnlda sott entschlossen seyn, sowohl anS Anlaß der  neuen Verfassung,   wie  auch wegen  anderen   Beschwerden,   gegen  daS   Verfahren und die Absichten der chnrhesslschcn Regierung Protest einzulegen. Er soll Willens seyn, weder in die erste Kammer zu  treten   noch den Eid anf die Verfassung oder  den Huldignngseid   zn leisten,   so   lange   diese Beschwerden nicht erledigt sind.                                      »
—  - Der Vürgeranoschnß von Cassel versammelte sich am 28. v. M., nm die Wahl anderer Mitglieder des Stadtrathes   für  die   snspendirten vorzunehmen. Die   Majorität   der   Versammlung   beschloß   jedoch, vorerst   bei   der Regierung   anzufragen,   auf welchen RechtStitel  sie  das   Verfahren  gegen den Stadtrath gründe,   und derselben zugleich mitzutheilen,   daß der Bürgerausschusi   mit  dem Verhalten des aufgelösten StadtratheS vollkommen einr-erstanden  sey.
_ . Die Auflösung der deutschen Flotte wird in diesen Tagen zur That werden. Es wird mit der Abtakelung der Schiffe und Entlassung der Bediensteten der Marine begonnen, und der nächste Monat bietet einer Anzahl dieser Leute eine traurige AnSsicht in die Zukunft.
Frankreich.
Paris, 2. Mai. Der Minister deS Innern hat an alle Präfecten ein Circnlarc gerichtet, welch^ sich auf die Verificirung der Maße und Gewichte be« zieht. DieseS Circulars machte es den Beamten M' Pflicht, anf das Strengste die Vollziehung der hierüber festgestellten Gesepe zu überwachen.
Dem „Moniteur", so wie gleichzeitig sämmtliche" übrigen Pariser Journalen ist  die  Conflictbesch""de deS Seine>Prafecten  gegen   die   CompetenzerklänMg deS Civilgerichts in der   Orleans'schen   Güterangett-genheit znr Veröffentlichung mitgetheilt worden, wlrd darm noch v.el schärfer, als   blöder   g^M ' die unantastbare gesepl.che   Kraft  deS  Decrcts  vo 22. Jänner behauptet, daS daher   in semen 2Ulrlu.
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gen von der richterlichen Gewalt nicht angegriffen werden könne. „Das Decret vom 22. Jänner," drückt sich das Document namentlich aus, „ist vom Prinzpräsidenten der Republik in seiner ganzen legislativen Machtvollkommenheit erlassen worden, und hat dem Tert des .'i8. Artikels der Verfassung ge-mast den vollständigen Charakter eines Gesetzes, dessen Wirkungen es auch haben mnfi. Das Decree hat auf definitive Weise die" Wiedervereinigung der in der Schenkung des seligen Königs Lonis Philipp an seine Kinder begriffenen Güter mit den Staatsdomainen ausgesprochen und die Besitzergreifung derselben im Namen des StaatS ist nnr die Folge und Ausfüh-rnng des beregten Decrets. Das von den Erben des seligen Königs Louis Philipp's eingelegte Gesuch steht mit demselben im 'Widerspruch und bezweckt, die Verwaltungsbehörde m ihrer Wirksamkeit zn behindern. Das (5iviltribuual hat daher, indem es sich für competent erklärte, den geschlichen Bestimmuu' gen znwider gehandelt, die den Gerichtsbehörden verbieten, sich in die Regiernngs- und Verwaltnngs-handlungen einzumischen, und hat den Grnndsatz der Trennung der Gewalten verletzt. Einen Passus enthält jedoch das Document, der anf die Anerkennung der von der Schwester Louis Philipp's, Madame Adelaide, herrührenden Ansprücke der Orleans'schen Erben, insofern dieselbe persönliche Miteigentümerin mehrerer der in Frage stehenden Domainen war, schließen lassen könnte. - Der Seine-Präfect Ber^ ger hat, wie in dem Document ausdrücklich besagt ist, in der ganzen Angelegenheit anf directen Befehl des Finanzministers gehandelt.
In dcm am 17. März decretirten Budget des laufenden Jahres stehen die drei großen Staatskörper mit folgenden Snmmen aufgeführt: der Senat mit 1,4l4.0.'i0, der Staatsrath mit 1,947.600, der gesetzgebende Körper mit 701.!l0tt Fr. Die Dotationen der Senatoren betragen 770.400, die Gehalte der Grosiwürdenträger 20.:.000 Fr. Das Personal des Staatsraths nimmt 1,8<l0.li00 Fr. in Anspruch. Der Präsident des gesetzgebenden Körpers hat 82.200, d'e beiden Quästoren 1.'l.400 Fr.
Nach einer officielleu Ermittelung  betrng  Endc '^^ bas gesammte Kriegsmaterial Frankreichs 44!» Millionen an Werth.
Paris, A. Mai. Der legiolam'e Körper Hai seine erste ernste Debatte gehabt. Es handelte sich l»n das Rehabilitationsgesetz. Die beiden Haupt-Redacteure des „Eoustitlitionnel", die Herren Veron und (Trainer de Cassagnac haben ihr Debut gemacht. Der Eme sprach für, der Andere gegen das Gesetz, Letzterer glaubte den Moment günstig, nm gegen die Revolution von 1789 loszuziehen, was aber nicht den Beifall jeiner Collegen zu erhalten schien. D«e „Assembl»'e" hat dann die Prüfung der Artikel vorgenommen. — In derselben Sitznng wurde auch das Budget für 1W vorgelegt. Die „Assemble" beschloß, eine Commission von 18 Mitgliedern zur Prüfung desselben zn ernennen. Die Regierung hat ihrerseits 2U Etaatsräthe bezeichnet, welche das Budget vertheidigen werden.
Man sagt, daß der Senat seine Eitznngen nack Schließung des gesetzgebenden Körpers festseyen werde, um die Petitionen wegen Wiederherstellung des Kaiserreichs zn prüfen. DieZahl dieser Petitionen beläuft sich bis jetzt auf ll0.
Das Fest, das am W. nnd 1l. Mai in Paris Statt finden wird, ist, insoweit es die Revne betrifft, a""; dem nachgebildet, welches 181!! Statt fand. R'vi^p'^ ^'"dwig Bonaparte, hente Präsident der l„i M '^"" demselben damals. «'/- Jahre alt, oel. ^lan gia,bt, daß die Revue, die Ceremonie und d.e Vertheilung der Adler vier Stnnden danern wird.
Großbritannien  und Irlnnd.
«ondon, 3. Mai. Sonnabend war der Geburtstag des Prinzen Arthur (zweiten Sohn Ihrer Majestät). Die Königin nahm die Glückwünsche der "- l). Familienglieder in Empfang, und gewährte dem H"zog von Wellington, dessen 83. Geburtstag ebcn-'"lls am 1. Mai fallt, cine Privataudienz.
Das große Gebäude der Ausstellung ist definim.
für 70.000 Pf. St. verkauft wordeu. Der Verkaufs-coutract war schon abgeschlossen, als den Bauunternehmern von anderen Parteien 'l000 und 10,000 Pf. Et-mehr geboten wnrden. Die Anbote kamen leider zn spät. Was die Käufer mit dcm colossalen Gebäude anfangen werden, ist bis jetzt ein Geheimniß. Wie es heißt, wollen sie darans einen großen Volks-belnstigungsort machen, und es zn diesem Zwecke an einem schönen Puucte in der nächsten Umgebung der Hauptstadt aufstellen. Man spricht von Battersea nnd von Wimbletonpark als den geeignetsten Aufstellungsorten. Doch ist bis zur Stunde noch nichts entschieden.
Gestern Mittags hatte man in den nordwestlichen Stadttheilen Londons den ersten Schnee m diesem Jahre.
U u ß l a n d.
Tausend Jahre sind verflossen, seit aus der Gründung Rurik'o auf der Hochebene zwischen den Quellen der Wolga nnd des Duiepr ans fünf slavischen Stämen die russische Großmacht erwuchs. Tau-seud Jahre des Besteheus werdeu in kurzer Frist die blocken in Moskan nnd in St. Petersbnrg feiern, in Asien und im nördlichen Amerika, von den Eis-steppen Sibiriens bis an die Gränzen von Mitteleuropa die verschiedensten Völkerstämmc in das Freu-denfest mit einstimmen. Die Blatter der russischen beschichte rauschen bei diesem Anlasse gleichsam von selbst anf, die verschiedenen Epochen ausweisend von der Berührung mit dem byzantinischen Reiche nnd dem Kampfe gegen die Tartaren bis auf die Grün-dnng von St. Petersburg und dem Brande von Moskan, der eine Aera der größten Erschütternng wie eine dcm Himmel dargebrachte Hekatombe schloß.
Rußland ist, was es ist, durch seine großen Herrscher geworden. Peter der Große, der erste Kaiser, den der Senat, die Synode und das begeisterte Volk nach lauger Negierung als solchen begrüßte, Katharina U., Kaiser Nicolans, ragen wie Erzge-stalten hervor ans dem Strome der Zeitgeschichte, nnd ihr ^'eben bezeichnet zngleich die wichtigsten Epochen in der rnssischen Entwickelnng.
Die Stellung nnd Größe, welche Rußland jetzt anfznweisen vermag, verdankt es namentlich dem regierenden Kaiser. Als Kaiser NicolanS vor mehr als fünfundzwanzig Jahren die Zügel der Regierung ergriff, durchzuckten daS weite Reich noch die Nach-weyen der großen Kriege. Eine stille Aufregung gahrte hier und da fort. Mit dem Aufeuthalte in fremden Landen waren fremde Ideen aufgekommen, die Finanzen erschöpft und ungeachtet virler versuchter Reformen nur wenige Verbesserungen in das Fleisch und Blut der Nation übergegangen.
Kaiser Nicolans griff mit machtvoller Halld unmittelbar nach seiner Thronbesteigung ordnend und heilend ein. Er regelte die Geldverhaltnisse, gab dem Reiche ein einheitliches Gcsetzbnch, vervollkommnete die Administration. Der Soldat erfrente sich bald kürzerer Dienstzeit, der Landbewohner besonderer wiederholter Sorgfalt. Dem Bau von Eanalen und Straßen folgte jener von Schienenwegen. Handel uud Industrie blühten, getragen von entsprechenden Verhältnissen. In Allem hielt dabei der Kaiser den streng russischen Standpunct entschieden fest. Er suchle ein veredeltes Bewußtsein des mächtigen Vaterlandes in allen Schichten der Gesellschaft zu wecken, und bald erfreute ihn ein lohnender Erfolg. Die naturwüchsige Kraft des tausendjährig gepflegten Bodens erprobte sich ,„ herrlichster Welse. Dazn gesellt sich, daß die kirchliche Stellung deS Kaisers sein eifriges nud hohes Wirken mit dem Glänze einer höheren Weihe umgibt, nnd wie sehr wußte nicht auch da der Kaiser seinen tief religiösen Geist in jeder Richtung befrnchlend und läuternd einwirken zn lassen'
Ueber allen diesen Bestrebungen schwebt überdies; als leitender Gedanke die Idee der „Ordnung", welche den erhabenen Kaiser am lebendigsten beseelt. Sie ist der ethische Inhalt seines Lebens, der Impuls seiner gesammten Thätigkeit. In allen Beziehungen sucht sein mächtiger Geist dieses Ziel  zu  er.
reichen und wieder zu finden. Diese durch lange Jahre consequent festgehaltene Richtung bewirkte, daß in einer Zeit, in welcher Mitteleuropa dem Anprall ei-neS unerwarteten Stnrmes vorübergehend sich beugte, selbst England von Fieberschauern ergriffen war und die conservative»! Elemente, wenn auch nnr scheinbar zurückwichen, daS lmerschütterte, unberührte Rnßland als die Veste und das Bollwerk der staatlichen nnd gesellschaftlichen Ordnnug erschien. Die Vorsehung erlaubte es den unermndeten Anstrengungen des Kai? sers, was er im Innern an Festigung nnd Herr-schaft der Ordnungsideen erzielt hatte, auch seinen Verbündeten in benachbarten Ländern an moralischer Beihilfe oder unmittelbarer Unterstützung zuwenden zn können. Die Macht Rnßland's wurde in weiser Mäsiignng nnr dazn benützt, den conservativen Elementen weit und breit die nöchige Selbstständigkeit baldigst wieder zurückzugeben.
Der Kaiser hat mit dieser Weltstellung Rußland's seinem Roche sicher das kostbarste Geschenk znr Feier tausendjährigen Bestehens gemacht. Sein Bild reiht sich jetzt schon den bedeutungsvollsten nn« ter seinen Vorgängern an. Man begreift in allen Bändern der Erde, daß der energische Wille, die hohe Thatkraft, die tiefe Einsicht dieses Monarchen die Träger der Größe Rußland's sind, daß zugleich Keime der ausgedehntesten Entwicklung damit der Zukunft dieses Reiches anvertraut wurden. Haben nun günstigere Zeitnmstände in den europäischen Staaten fast überall den couservatwen Interessen eine in eigener Macht gegründete Herrschaft zurückgegeben, so kann dieß die Theilnahme an der tausend-jährigen Schöpfung nur befördern, welche in ihrer Iugeudkraft zur großeu Feier -sich unverwelkliche ' Kranze selbst flocht. Durch Orduuug und durch daS monarchische Prinzip wurde Rußland in tansend Iah» ren was es ist.                                   (Wiener Ztg.)
Nenes und Nenestes.
Wien . !>. Mai. Se. Maj. der Kaiser vo^ Rnßland ist gestern um 1 Uhr Mittags h«er angekommen. Se. Maj. der Kaiser Franz Joseph war Seinem bohen Gaste bis nach Preran entgegen gefahren nnd hatte aus diesem Anlasse die Residenz nm 1 Uhr nach Mitternacht ii, Begleitung Sr. k. Hol), des Herrn Großfürsten Konstantin und des Hrn. Generaladjmanten F. M. L. Grafen von Grünne mit einem Separating der Nord-bahn verlassen. DaS erste Znsammentreffen der beiden Monarchen erfolgte daher schon in der frühesten Mor-stunde des gestrigen TageS im Schlosse zu Prerau. Die Fahrt nach W,en machten Ihre Majestäten gemeinschaftlich in der kurzen Zeit von vier Slnnden. Der hiesige Bahnhof war mit vielem Geschmacke festlich geschmückt und sinnreich decorirt, der Wartsaal in einen Garten voll der schönsten blühenden Blumen verwandelt. In den Vorhallen erwartete eine große Zahl von Civil-und Militär-Autoritäten die hohen Ankommenden; an der Spitze derselben Ihre kais. Hoheiten die Herren Erzherzoge Albrecht, SigiSmnnd nnd Leopold. Se. Erc. der Herr Gouverneur FVN'. v. Kempen, Banns Frei-hexr v. Iclacic und der Herr LandeS-Militarcommcm-dant FML. Graf von Schafgotsche n. a. m. DaS Personal der kais. russ. Gesandtschaft nnd die hier anwesenden rnss. Generale und Officiere waren gleichfalls in vollster Galla erschienen. Unter den (5ivil-Autoritäten war der Herr Statthalter von Niederösterreich, Doctor Emminger. Die Majestäten fuhren sodann durch die mit Menschen überfüllten Straßen in die k. k. Hofburg, wo Se. Maj. der Kaiser von Rußland in den fur ihn bereit gehaltenen Appartements abstieg. Se. Maj. der Kaiser von Rußland trug die österrclchische, Se. Maj. der Kaiser Franz Joseph die rnss. Generalsuniform.
—  Heute  früh  !) Uhr  ist  bei Hose  öffentlicher Kirchengang, bei welchem die sämmtlichen Hof-Chargen, Generale und Vivilautoritäten erscheinen.
Telegraphische Depeschen.
—   London,'7.   Mai.    Der   Schatz-Kahler D'ISraeli   crMrl,    daS   Gouvernement   beabsichtige nächstens dem Parlamente  einige Maßregeln  vorzuschlagen, wodurch den nothlcidenden Ackerbau-Interessen Abhilfe gewährt werden soll.
Verleger.  Ign. v. kleinmayr nnd Zcdor Va.nbe.«.
Verantwortlicher Herausgeber:   Ign. v. Klcinluayr.
Anhang zur Iai^aHerSeitmm.
Telegraphischer Eonrs«Vericht
der   Staatspapiere   vom s. Mai   1852
Staatsschuldv«rschreibu«g«n zu 5        M. (in CM.)     93 l l/ltl betto            , i ,/i     ,         .         85 3/»
detto                ., ^           .,         ..            75 7/8
Ttaatsschllldversch. v. Jahre
1850 mit Rückzahlung        .,4           „          .             M l/8
Darlehen mit Verlosung v. I. 1839, für 2.10 il.      :W5 5/«
Nencs Anlchcn l.iu,era ^..........      i>5 9/16
V.'uf-Actien, vr. Stück   !269 fl. <» (5.  M.
Actieu bcr Kaiser Ferdinands-Nordbahn                 „ ,   „   ««
,u 1NN0 ss. ?. M.......      <725       ft", C. M.
Actien  der Wien  Gloqqnitzer - Eisen-                        .    >   ^ .«>
bahn zu 5tt0 ft. C. M.....7».",        ft. ln C.M,
Ncticn der Ocdenburg-Wr.-Ncustädter                         .  .  ^ «,,
Eisenbahn zu 200 fi. (5. M.    .    .    .      l «7 l/2 ft. m(5. M,
Acticn  der  österr. Donau-Dainpfschifffahrt
zn 500 fl. ss. M......        686        fl. in C. M.
Wechsel-(iours vom 8. Mai   ,852
Nuass-nrq,. für <«0 K'nldcn ss»r., «uld.  «2^ Vs.               Uso. «ra.llmrtn.M,, (für !2Nss,südd. V.r-
ems-Währ, i»,2^ '/^ st. F,isi, E'll?,)  «22 Vf.            3 Monat,
Hamburg für l<>0 Thaler Aa»co. Rtbl.   1 «2 Nf.            « Monat.
Londr»   sür <  Piimd S!cr!i»a. Guli't"     «2-<N            3 Monat.
Viailaiid. für 300 Oesterreich. Lire, tt!»ld, <23 1/i            2 Mon t.
Marseille   für :l<)<» bansen.    .    Gülo,    l^g Vf.            2 Monat.
I^ris. für 3<>0 5r,i.>l>„      .    -    l«!l!d,     1^6 Vf.            2M.n>l.
Vukarcst, für l Gulden.....22t            8l T. Sicht.
Gold - und Tilber<<3ours, von,   ^.   Mai   l 852.
Brief.             «eld.
Kais. Münz-Dncaten N^io    ....        —                   ^
dctto Nand-      dto         .,....—                   29^/^
Napolconsd'or's               ,.....        —                9.5.^
Vouvnaiusd'or'S            „      .    .    .    .        —              l?.l2
Ruß. Imperial.......         —-             l0.4
ffriedrichsd'ov's                „      .    .    .    .        —              l0.ll
Engl. Toveramg«          ......         —              l2.2l
Eilbcragio            ........        —                   22 l/4
Z. lll». 3 (l)
Anzeige.
Das h. k. k. Landesgeriätt in Leoden hat mit d" Erledigung vom ^tt. Jänner 185,2, Nr. 74, di? Fc>lb,etung der, zur Daniel Fischer'-säcn Concursmaffe gehörigen Realitäten, als: de5 mit cin.r Wald- und sonstigen Grundarea von l^2^ Joch, tl<»l> ^ Klafter, nebst anseien 'Adstockun^sre.iten dotincn, von der lz^'endahn-st,.ticn Kopfende,g, in Obeist.iermack, drei Meilen entfernten, »rgebigen Elsend.r^- und Schmelz w.rkes ln Gr iih, Pfarre Turnau; dmn des, mic einer W^ld und sonstg.n ^riind^rea von 4«9 I^, 13W^/,y ll> Klafter, mbst and.ren A sic'ckun^sre! len dotlrt.n Wal;w<rkes, mit drci Fr s^s^uern u,,d zw<i altber.chcigten 3tlcckfeu.rrn i" Thörl, s.nn'lt 5em antiken, wohl erhaltenen, schloßntgcn Hrrenhause und d.n Wirth,chafts-geda d>», nicht gar eine Meile von der Eisen-t'ahn St't'or, K'pf^nb.rg entfernt, an der Ma-ri.zeller 2e tenpoststriße g.legcn, sammt fus,si«, ill»l.,!l<'l<, U"d E>zvolrathen, >m Gesammtw.rthe von 290, »26 st 49 kr. <Z. M. dew,Uiq.t, und z^l dero, ^olnahm^ bei s.lbem die erste Taqsaz zung auf d.n 29. Ap'il 1«5,2, und die zwe te alif den 3 Juni K,2, jedesmal V^rm'.tta^o um 9 Uhl, mit dem Beisatze angeordnet, 0>ch d,^se Realitäten nur in ihrer lÄesammthit und auä) b<i d^r zweiten Fe ldl<tl,t!gst^satzung nlcht unt<r dem odangeqebenen Bchahungswcnhe hint-angeae'en  werd.n.
Indem ich in Folge besonderer Ermächti-ftunft dleft mit dem B.merken, daß bei der er üen T^satzunq die bezelchnit^n R'alltaten nicht veräußert .vurd.n, zur hierlandigen Kenntniß bnnge. wache ich d'e Kauflustigen auf die sch> v0ltl)t'U)afte Zahlungsmodal'tät aufmerksam, daß uom Mc.st^te dcr Th^'ldttraq per z2«.WN si. 6. M. in erst.r Priorität auf den erstandenen Realitäten gegen 7» p^t Vcrzmsung locirt blei-dkn kann.
Die   betreffenden,   die   einz.lnen  Civil- "nd Mo..tan-Ne^l!tät.n, und dcr<n Schätzungswerth be')elchn.nden Lcitatlonsdcdingnissc   halte   ich  le mir  zur vorläufigen Emsicht   oder Avschriftener theilung bereit.
Laibach am 6. Mai  1852.
Dr. Anton Rak, m. ^. Wohnhaft in dcr Gradischa-Vorstadt H. Nr. 17.
3. 62 l.
Ankündigung.
Die Gefertigten haben bcnitö <m Laufe des Jahres !85l eine Niederlage ihrer ^'cincnerzcug niffc unter der Firma: C. A. Wagner in Wien, Kölnerhofgasic Nr. 739, eröffnet, und empfehlen sich ihren werthen Geschäftsfreunden mit der gleichzeitigen Anzeige, daß ihr ehemaliger Agent, Herr F. C. Preysel aus Mailand, seitdem aufgehört hat, die Geschäfte unseres Hauses als Geschäftsreisender zu desora/n.
Schön bcrg in Mahren.
C. A. Wagner c?>  Comp.
———    ,—
Gebrüder T anze r, Hopfenhand-ler aus Böhmen, empfehlen sich mit neuem Saazer u. Au scher, sowie ^W" und 18Z0" Hopfen, wo kercttS wieder neue Sendungen angekommen und zu dilltgsten Preisen zu haben sind. Das Lager befindet sich in Laidach bei Joseph Mateusche, Haus-Nr. 42 in der Gradlscha. Vorstadt.
Z. 519. (2)
Bei  F. F   Hoffmann in Villach
ist erschienen, und in allen Buchhandlungen Laibachs zu haben:
9ken entdecktes approbates Geheimniß, vcmnttclil einer Mischimg von präpamtem Franz-bra»ntwcin und Salz all? lind jede, sowohl innere Krankheit, wie auch Schade», als: Verrenklmge,,, ^ahnnlNften, offene Wnndei,, Brai'd, Kiebsschade», Zahnw.'h, Colik, Rose, so wie i'lbei-haupt alle in, neri, und äußern Eütznnduiigen sicher mid i» auffallend kurzer Zeit, ohne irgend einer Hilfe eines Arztes zu heilen; ein unentbehrliches Handbüchlein für Jedermann.    Ans dem Englischen.   P^g 24 kr.
Aphorismen   eines  Veteranen,   von
I.  I. M,    Preis ss.   1. 20 kr.
Karutens geistlicher Ghrenkranz; eine
Criiinciiln^ an Veföidl',,,'!' des Christenthulnz >>n Vatettande, welche im Nnfe der Heiligkeit gestorben sind, von F. L. Hohenaner, Probst, Stadtpfar-rer  llnd  Dechant zu  Friesach.     Preis  5»0  kr.
Himmelsleiter, ei>, Gcbetbnch fiir denkende katholi^ sche Christen.    Geb.  20 kr.
Gin   Strauß   ftottwohlssefällisser   Vet«   «nd
Bnßblimllel!,, ein siebet- nnd Erbaiulngsbuch für evangelische Christen.    Geb. PieiS 50 kr.
3.  583.    (2)
Baiter. Wjc IIIoikI.
Braclsliow ««• Coitip.
in   London
patentirte Oelfarben - Druckbildcr
f ü r
Albums,  Htammbucher, Gartonaneu, Htubenvee
zioruntten n. s. w.
Von diesen in England wie m Delitschland mit grosiem Beifall anfa/nommene« Bildchen, wtlche in ihler Art das Schönste, was dis jetzt in O e l f a r d en dru ck erschienen und zn Tansenveii verbreitlt sind und noch werden, bestimmten auc!) mich, eine Parthic zn liezilhcn, um das qeehlte Publicum damit bekannt zu machen. Da über >00 <Nvl!i-«,! Oeine Bildchen, wie itandschaften, schon erschiene», so führe ich nur einige mit Pre isbezeich n u n q an.
ö H« kr. p< n Ttiilk.
l) I verschiedene Blumcudmiquets, :» 20 k. 2) 3er Liebe Aufenthalt. 3) Die Muschclsamm-lerinncn 4) Tarantellentanz. 5) Schloß Windsor, .Rückkehr von der Iaqd. 6) Walliser Üjichtreider. 7) Nliine Stolzenfels a. Nh. ») Werde ich Erfolg habe"? 9) Ansicht vom (5omer-See. 10) Eine Was, sermüdle, Landschaft I l) Der Tiroler Walzer. l2) Vemdig. ((>lMi,!'^!-:>i!,l.!.) l3i Der Hochzeitstag. l4) DaS Liebespaar. l5) Die Abreise. l<j) Die Jungfrau am See. l?) Das Mädchen aus der Fremde. 18) Türkisches Mädchen im Bade. !<)) Venus im Muschelschisschen. 2U) Die nackte Lauten» spielerin.    2l) Sylphyde.    22>  Lngano-See in Italien.    23) Die Maurische Braut lc.
» »« kr. z,<»r Stück:
l > Der Harem. 2) Der griechische Nationaltanz. 3) Die Prior«! St. Ruth (Mondlandschaft.) 4^   Der erste Eindruck.    5)  I'»» clc« ll-oix,  l   und 2 ü 36 kr.
H 4V kr. i»««' Stück:
l) Paul und Virginia.    2) 2 Miniaturbilochen,  «0 Stück auf einem Blatte, » 40 kr. lc.
il» fl   >   «2 kr. p<n Stück l) Die Braut.    2) Die Achrensammlerin ?c.
» fi   «  3O kr. ,,<»>' Stück! l) Die heilige Familie, nach Raphael.    2,  Ai'sicht  von  Verona.    3) Jenny Lind, Portrait tt.
» fi. > ^lltt kr   p< >> Stück:
l)  Das Abendmahl.   2) Dcr Segen:   Jesus auf dem Schooße seiner Mutter segnet Johannes lc. Ferner Stücke zu fi. 2, fi. 2 »O kr,
die dei mir stets zur Ansicht bereit liegen;   auch   bin   ich gerne  geneigt,   wo    zur  Auswahl   g^ wünscht wird, per Post auf das Land zu senden. «aibach den 2»   April 1832.
.1. «^ioiitiiil«
«uch.,.«unst, u, Mus,ta>i<n>!»nel<l^
^^^ rivat-Ulltcrricht iu dcr italienischeu 2pra^e MWM und Literatur, schnell und gründlich, sowM (^FM  F au Eiuzclnc als .mch qeineilischaftlich, an Hcnen u>w M^ Frailen, ertheilt qcqcn dic billi«,sten Vcdlna,ul,,e>l.
M^                                   Wohnt: am Hauptplatze, Nr,  ö<^, .!. Stock.