^^279. Dommstag, 4. Dezember l 902. 121. IahiMg. Macher Zeitung. ^nl ''"'l'lahvin l, «. ssin b>r )>.is!rllui,n !»« Hc»^ «aüzj.iyii!, ll l<. — Ins«rlion0«ebuhr: Ynr llsine ''"'"lots lii^ ^, ^ Hfiisn b<> d «röfül» mr )ls!l!> «« d^ d»i oftsre» ltttsdi'ilw!»»«!'!! prr )!si!c N l, sich konqrekplaft Nr. ^, dl» ^cdaltlon Lalmalin Vass, ^». «. Vvr'ch!lu»d'n t>»l ^fdaliion «m 8 bi« >u Ul»f vll'M'Oaq?,, Uülranl'^li- .'«l'l'ss wrrdsn nich< »nqsnommsn, Maüülli-lp!» Nicht /iuründ/.!^ 'iustimiuung beider Häuser des NeiäMates ^ch anzuordnen, wie folgt: 6 1. will's uormalmnßigen Nuhegenüsso (Pmsionen, ^» !n"'^"bezii^l') der vor dein 1. Oktober 1898 in Is^, "hchand versetzten Staatsbeamten (Staats-i,„^"'"""') der fünf untersten Nangsl lassen d^l, Tintenklassen) iverden um ll> Prozent, je-er^.'""idestenb ^us 8l«) l< init de,r Einschränkung "'cht 's "^ ^" ^" ^'ll'^bte Nuhegeliuß jenen Betrag l^, '""'schreiten darf, lvelcher fich bei Zugrnnde> !^,^ ^, "^ dnrch die Gesetze von, 19. September l^M ' ^- Vl. Nr. 172, 107, 178, 171 und 175, fest-stimm ""'^"baren Aklivitätsbezüge und der Be-^is .'""üen des Gesetzes vonl !L Mai 1896, N. G. Vl. ' "'M'ben U'iirde. ^, s 2. ^"" uornialmäßiaen. Nuheaeniisse (Pmsioiu:n, schrif^' ^^'^'Ne) der nach dm Zivilveusion5vol> t>er 1^'/"^' ^irtsanikeit deo Gesetzeo voin '25. Dezem- !'"1l'l,t> '^' ^' ^^ ^- ^ ^^ ^'^ '" den Nubesiand st^, ?^" "'" U) Prozent, jene der nach dem er-leit d,'. ^itpunft^' bic- zuin Eintritte der Wirlsam-?lr. ^^ Asches ^^„ 2<1. Jänner 18:>7, N. G. VI. ^ichi;."! ^"' -'luhestand versetzten llin « Prozent, Nach ^"' ,^')'tuheaenüsse der vor dem <. Jänner U«X) '''''l^^^llpensiononorinen in den Ruhestand vcr- setzten Gendarinerie-^anzlcidimer uiu 8 Prozent, alle diese Kategorien von Nuhegeniissen jedoch mindestens auf M» l< mit der (5inschränkung erhöht, das; der so crhölite ^ilU)ege»nls; jenen Betrag nicht überschreiten darf, welcher dm Netreffmden bei Anwendung dor Bestimmungen des Gesetzes vorn 29. Jänner 189., N. (A. Vl. Nr. "12, und bei Zugrundelegung der am 1. Jänner IWl) in 5lrast getretenen anrechenbaren Attivitätöl'eziige zugekommen wäre. §3. Tie normalmähigen Nuhegenüsse (Pensionen. Quieszentenbezüge lind Provisionen) der in die Kate< gorie der Dienerschaft geliörigen, vor dem 1. Septem« ber 18W in den Ruhestand versetzten Staatsbedienstc^ ten werden um 15 Prozent, jedoch mindestens auf einen Iahreobetrag von 4lX) k, mit der Einschränkung erl,ol,t, das') der so erdöl,te Nuliegnich jenenVelrag nicht überschreiten darf, welä)er den, lx'treffenden Staatodiener bei Anwendung der Bestimmungen d2s Gesetzes vom 14. Mai 189^, N. G. Bl. Nr. 7^, znge. kommen wäre, falls er bei der Gehalt5regulierung in die im 8 2, bezieliungoweise ll, des Gesetzes vo,n 2l!. Dezember 1899, N. G. Bl. Nr. 255, fl^tgesehte böchste M'baltoklalsse. beziehungoweise höchste Gehalts, stufe der höchsten Gehalt^klasse einglieiht wordcu lliärc. Bezüglich der Personen des Mannschastsstande5 der uniformierten Sicherheitswache, der Mitglieder der Mulpolizeiwaäie und der Polizeiagenten darf der erhöhte Nuhegennf; jmen Betrag nicht übersteigen, lvelcher der beiresjenden Person bei Zugrundelegung der im 8 5 des Gesetzes vom 2l5. Dezember 1899, !)i. G. Vl. Nr. 255, für die Dienstesstelle derselben festgesetzten anrechenbaren Aktivitätsbezüge unter An-Wendung der Bestimmungen des Gesetzes vom 11. Mm >89ü, R. G. Vl. Nr. 7^l, als Nnhegenus; gebührt hätie. 8 4. Die auf Grund älterer, durch das Gesetz vom l l. Mai 1890, N. G. Bl. Nr. 7^, nicht außer .«-raft gesetzter ^wilpensionvnornien bemessei,en Nuhe- genüssr, welä>e den Vetrag von i^X) X für einen Vc» amten lTtaatslehrperson) und von ^lX) X für dis in den ^2 und '5 bezeichneten Kategorien von Staat > bcdiensteten nicht erreiche, werden — msoferne fich deren Erhöhung nicht bererts aus den borgehenden Paragraphen ergibt — auf diese Veträae erhöht und smd in Hinkunft mit leinnn geringeren Vetruge z^.i bemessen. 8 5. Die durch die Gesetze vom 25. Juli 1871, R. G. Bl. Nr. 8!5 (s 2), vom 20. Februar 1870, R. G. Vl. Nr. 19 (8 4!l), und vom 25. Dezember 1894, R. G. Vl, Nr. 1 <-x 1895 (8 34), dnnn das Gesetz vom 27. März 187!l, N. G. Vl. Nr. 5<) s!i 2), . Vöhm n>. p. Gcsctz vom 19. Juli 1902, betreffend eine weitere Erhöhung der auf Grund dec 5 10 des Gesetzes vom 14. Mai 1890, N. G. Vl. Nr. 74, erhöhten normalmäiligen Versoraungs» genüsse der Witwen nach Zivilstaatsbeamten und Staatslehrpersonen. Mit Zustimmung beider Häuser des ReichHrates finde Ich anzuordnen, wie folgti Feuilleton Mlluug dcr Geheimnisse dcs Mecres. ^gl),^'' Wunderbaren Erfindungen dex italienischen "u ^ ,^' .,^U'sepp^ Pino, dessen Nuhm bald mit ! ^ >ui'?'^"'^"' ^l'sinder aller feilen lvetleisern '^'n ^l^'!^ ^'^ »Eontemporary Nevielv" einen ^il, ^ '" Uielcl)<'m es unter anderen' heiht: ^""m„"^^ ^ ll>l';"ll ein llnterseeboot zur Wieder-^ dol->^.,!'"^'''^'!^uigener Schijfsschätze ei'funden, ?"^Uc>., , "' Ergebnisse geliefert hat. Der junge i ^'l,ö.^" nn ^olfe von Genna in Gegenlnar^ "»licht i^" '"'t l"nenr Boote erfolgreiche Versuche i, ""m'tj, " "' l'is zu einer Tiefe von 90 Metern i/ ^'» G'. ^' "^^ 'u weniger al5 zehn Minnten ein ,>1tr. > "'" «tt'ohrtes Schiff an die Oberfläche " ^''ot^, ^," können höchstens in einer Tiefe von !>^ b" 4<) ,."'^"len luegen des starken Wasserdrucks s,^r b^r'> ^ "'" ^'"' Kilogramm pro iHnadiatzei'l!-!?'len N»^ ^'"" "ber lanu in seinem Voote dem ^bi^.""!'"drncke Widerstand leisten und in jeder !, D^^''l'arb"ten. "I.^ob..^^ ^ <^"uz aus Stahl gebaut, und zwar t» l"t i.^""'' """u Stück loäre. Das gestattet dem k>.'s '' hat ^ ^"" "nszuhalten. llm arbeiten .'/.l U^'ä wi " """' n,echaniscl)<,'n Arm erfnnden, ^N loln, l"" ^'"'sclx'narns, jede Veniegnng an«. >»,^Ml'sl ^""" ^'^ ^u'N"'. nach allen Nichtun« si,^chh,^^ "'"' "nd alles, was man will, ergreifen to» 'hen .'' -'-'^'hl'ere solcher Arme, die mittels einer <^'n duils/""^"'^'^ am Voote angebracht sind,! ^ kann s-'^" ^'' '^ln'it eines Menfchen leisten.! ^ Du,,/ "''l ^"'' ^""w, das ungefähr drei! ""neisor hat, j^^' beliebige Operation zur l Wiederei iangnng von Schiffen oder von untergegan' genen (Gegenständen ausführen. Es ist schon in einev Tiefe von l50 Metern erprobt worden. Der Erfinder ist mindestens 1 lOmal herabgesti.'. gen und hat bei >:iO M^ern arbeiten können. Zwei Pl'rfonen können in dein Boote^zwölf Stunden hin^ teremander arbeiten, Von dem schiffe aus lann Ml'ii durch besonders konstruierte Scheiben die Gegenstän^V ganz genau sehen. Das Boot steigt mit einer Schnellig, feit von :; 50 Metern in dcr Sekunde hiuunter und beranf. Man lann es bei jeder beliebigen Tiefe fofort sieben bleiben lassen. Auf dem Meeresgrunde fahrt es mittelst eine^ wunderbaren Räderwerkes, das von einer elekll-ischen Schraube in Bewegung gesetzt w,rd, »vie ein Wagen ,m,lier Die Leute, die sich im Boote befinden, bleiben mitlels des Telepbons in ununterbrochener Verbi,,' dung mit der Außenwelt, Man kann aus dieser Nachricht leicht ersehn,, wie bedeutend Pinos Erfindung ist, die das Problem der unterseeischen Arbeit löst. Pino hat aber noch einen anderen wunderbaren Apparat erfnnden, den er „Hydroskop" nennt, und mit Hilfe dieses Apparates kann man an der Ober-fläche des Meeres genau die Gegenstände s^n, die sn-b in irgendeiner Tiefe befinden, fie Photographieren und fie dann ohne große Ausgaben und mit der grös,-ten Leichtigkeit wiedererlangen. Ein Versuch di^er Art wurde vor turzem im Mittelmeere geinacht. Di/.> Nesultate sind fast unglaublich. Ein Wasser-Volumei: von «5 000 .«.inbilmetern über emer Meeresgrund-fläche von 1500 Metern Umfang wurde fo glänzend beleuchtet daß ">an alle Gegenstände im Wasser und auf dem 'Meeresgrunde genau sehen sonnte. Dabei war der Apparat sehr klein und emfach, wäbrend die Instrumente die zu industriellen Zwecken konstruiert werden dürften, viel stärker und größer und dabei nicht senr viel kostspieliger sein werden, Pino hat mit dieser Erfindung eine unbekannte Welt voll von Geheimnissen und Schätzen entdeckt. Die Meeres..>joologie und -Botanik, die bis jetzt nur geringe fortschritte gemacht haben, werden piör> lich vollständige Wissenschaften werden, und wir lver» den eine Mineralogie kennen lernen, die viel wunder» barer ist als die der Erde. Auch die Geologie wi,ro große Vorteile aus der neuen Erfindung ziehen. Die. Hndrographie wird eine sichere und positive, nicht mehr auf Vermutungen gestützte Wissenschaft werden, und die ,<,!alx'llegnng wird ebenso leicht sein wie das Durch» schneiden der 5!alx'l in ^riegszeiten. Unterseeboote und Torpedoboote dürste Pinos Hydroskop ganz unnötig machen, denn der Kommandant eines Kriegsschiffes wird sie genau sehen und, bevor fie Scl>aden angerick-let haben, in dn, Grund bohren sönnen. Auch d,e Handelsmarine wird aus dieser Erfindung großer: Nutzen ziehen tönnm, denn der.Uapitän eines Schiffes wird nicht nur den Meeresgrund, sondern sogar den Kiel seines eigenen Schiffes sehen können. Er wird daher Klippen und Sandbänke vermeiden und etwaige Schäden am Schiffe sofort findm und ausbessern tonnen, für die Tnuä)er und die Fisch<-r wird der Apparat natürlich gleichfalls von großer Bedeutung werden. Die Zahl der fische in den nntcren Meeres» tiefen ist so groß, daß sie dem ^ngenieur Pino, als er in seinem Boote unten war, säst den Ausblick raubten. Was soll man noch von den unermeßlichen Schätzen sagen, die im Meere begrabt n sind? Von den drallen» bänlen, den Schwammfeldern, den Perlen u. s. w. Von den Schätzen, die vom Meere verschlungen wer» den, kann man sich eine Vorstellung marl>en, wenn mm, hört, das: durchschnittlich 1«0 Scln'ffe in, Monate untergeben. Man kann sich also eine wimderbarere und nützlickiere Erfindung als PinoS Hydroflop nicht denken. Es klingt wie der Traum eines Phantasie-reichn Dichters, und ist doch WirMchfeit. Aaibacher Zeitung Nr. 279. 2314 _______ ^Dezember ^M^ 8 1. Die auf Grund des 3 16 des Gesetzes vom 14. Mai 1896, R. G. Bl. Nr. 74, erhöhten normal-mähigen Versorgungsssenüsse der Witwen nach Zivilstaatsbeamten und Staatslehrpersonen werden um weitere 25 Prozent mit der Maßgabe erhöht, daß die Erhöhung zusammen 5(1 Prozent der ursprün^ lichen normalmäßigen Pension nicht überschreiten dürfen. In diese 50 Prozent werden die bewilligten Gnadenzulagen eingerechnet. 32. Dieses Gesetz tritt mit dem ersten Tage des au? die Kundmachung desselben folgenden Monates in Wirksamkeit. 3 3. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes ist Mein Finanz» minister beauftragt. Ischl, am 19. Juli 1902. Franz Joseph m. p. Koerberu^. p. Böhm m. p Politische Uebersicht. Laib ach, 3. Dezember. Das „Vaterland" würde es schon als wertvollen Fortschritt begrüßen, lvenn es in den deutsch-c z e ch i s ch e n Verständigungsverhand» 1 ungen wenigstens gelänge, den gerissenen Faden zwischen den beiden nationalen Parteien Böhmens wieder ai^utnüpfen. Ueber einzelne Teile des natio-nalen Streites in Böhmen sei eine gedeihliche Lösung überhaupt nur durch eine freie Vereilwarung erziel» bar. — Die „Arbeiterzeitung" hält es für unzweifel« haft, daß sich Deutsche und Czea>n verständigen könnten, lvenn sie wollten. Dennoch sei es unwahrscheinlich, daß man diesmal zum Ziele gelangen werde, weil jede Partei sich nur reinwaschen und die andere ins Unrecht setzen wolle. Das Blatt hält das Wahlprivilegium für die Urfache des Uebels, ohne dessen Beseitigung der Chauvinismus nicht auszu-rotten sei. — „Lidove Noviny" behaupten, daß die von den Deutschen geforderte ^'reiseinteilung für Böhmen > die Zerreißung des Landes in zwei national gesonderte i Gruppen bezwecke. In Mähren seien die Deutschen grundsätzliche Gegner der Errichtung von Bezirlsvcl> tretungen, lveil fie hievon die Schmälerung der Äo fugnisse des in ihrem Sinne Wirlenden Landes-Aus« schusses befürchten. Das beweise, daß sie nur dort Zen> tralisten seien, wo es ihren nationalen Interessen fromme, während sie überall für die Dezentralisation schwärmen, wo sie sich in der Minorität befinden. Me meisten der neugewählten Land« tage dürften Ende diefes Monats zu kurzen Sessionen zusammentreten. Im ganzen werden kaum mehr als zwei bis drei Vollsitzungen geplant. Die Neuwahlen in den Landesausschuß werden, was den st eier märkischen Landtag betrifft, erst in der Hauptsession erfolgen. Aus Rom, 2. Dezember, wird gemeldet: Die Ankunft des Zaren steht bestimmt für d'.i 15), April bevor. Dieser Termin ist während der An-Wesenheit des Großfürsten Sergius endgültig fest» gesetzt worden. Wie das Nitzausche Bureau nmldet, erklärte der Arzt der Kaiserin»Witwe von Nnßlnnd Professor Schmiegelow in Kopenhagen einem Vertreter des Blattes „National Tidende" gegenüber, daß die in auswärtigen Blättern verbreiteten Gerüchte, der russische Großfür st>T hron folger leide an Phthisis, vollständig unwahr seien. Schmiegelow ha>,"2 den GroßfürstcN'Thronfolger während dessen Aufent Haltes in Kopenhagen an einer leichten Erlältnng behandelt. Ans Serbien wird gemeldet: Der König nnterzeichncte einen Ukas, womit eine Neihe neuer Kreis- und Vezirkspräfetten ernannt wird, während die bisherigen Inhaber der betreffenden Posten ander weitige Verwendung im Staatsdienste finden. Ent lassungen aus dem Staatsdienste finden nicht statl. Die neu ernannten Präfelten gehören znmeist dein rechten Flügel der liberalen Partei an. Es gilt mm-mehr als abgemacht, daß die nächsten Skup> schtin a Wahlen erst Ende 1906 stattfinden werden. Die Ergebnisse der griechischen Wahlen sind noch nicht endgültig festgestellt, was namentlich in der Provinz Anlaß zu Polemiken über die Stärke der Parteien gibt, weil manche Kandidaten auf Grnno der gemischten Liste oder ohne Angabe einer bestimmten politifcl>en Nichtnng gewählt wurden. Vorläufig behauten sowohl die Delyannisten als auch die Theo« tollsten den Sieg davongetragen zu haben, doch läßt sich die Nichtigkeit der einen oder der anderen Behang tung nicht erkennen, da hundert Wahlergebnisse noch ausständig sind. Bisher weiß man in Athm nnr, daß 7b Delyannisten und U1 Anti.Telyailnisten gewählt worden sind und glaubt, daß die Stärke, dor Parteien vor dein Znsammentritte d«.>r Kannner nicht wird sesl» gestellt werden tonnen. Eine von den gegen die K abul - Waziris ausgesandten vier englischen Kolonnen über» rumpelte am ^l). v. M. Khoza. Vier Turme wnrden in die Lnft gesprengt, zehn Waziris gefangengenom-men. Die Engländer erlitten keine Verluste. Da wei-tere Operationen dieser Kolonne nicht mehr erforder lich sind, tehrt fie nach Kohat zurück. Tagesneuigleiten. — (Merkwürdigkeiten aus dem Eheleben.) Ein seltsames Paar wurde kürzlich in der Kirche > zu Stanlau in Böhmen getraut. Der Bräutigam ist der, Dudelsackpfeifer Josef Hojda aus Nepolih. Er ist 84 Jahr: alt und heiratet zum viertenmale. Die Braut zahlt 77 Lenze, und beglückt den fünften Ehemann. — Gin nicht alltäglich ^ vorkommendes Familienereignis wird aus Schramberg im! Württemtxrgischen gemeldet: Es wurde ein itind geboren,! dessen ältester Bruder jetzt 50 Jahre alt ist, hierauf reihen sich Geschwister an mit 48 und 40 Jahren bis herab zu 2 Jahren, Der Vater des neuen Sprößlings steht im 78. Lebensjahre und lebt in dritter Ehe. — In Pardubitz lebt eine Frau, die sechs Monate verheiratet ist und von dem Gatten noch leinen neuen Hut verlangt Hai. Sie ist Modistin. - (Das Ei des Kolumbus.) Alk Nett ^ daß eleltrisä)e Ströme von hoher Spannung dem ^"'^ todbringend sind, »oenn er mit den Leitungen in Ve/"y ' kommt/und die Frage, wie insbesondere bis Vewenun^ Mannschaft vor solchen Zufälligkeiten ausreichend aM'^ wnben kann, ist von umso aktuellerer Bedeutung, als z«^ reiche elektrische Anlagen nur l>ci Anwendung H^Mspa" Ströme wirtschaftlich sind. Solche hochgespannte Stt"' lassen sich wirtschaftlich nur als Wechselströme erzeugn, sind bekanntlich Ströme, die in sehr tleineil Vruchte'.len /u Sekunde ihre Richtung wechseln, und sie sind es, gegen?' Schutz namentlich der Bedienungsmannschaft "nerla^a) ^ Es liegt nahe, zu diesem Zwecke Isolatoren anzuwenden, man hat in der Tat auf diefe Weise lvcnigstens dieM^ Teile des menschlichen .Uörpecs. die am ehesten mit ben tungen oder den mit diesen in Verbindung stehenden HP? raten in Berührung kommen können, die Führ "" .A^,,, durch Gummischuhe und Handschuhe aus Gummi zu M» gesucht. Aber so gewaltigen Kräften, wie sie heute bn^ Uebertragung eleltrischcr Energie in Frage kommen, w stehen diese Isolatoren nicht, oder cs mühten die ?"N Handschuhe eure solche Dicke haben, daß die VctvcgliaMl Finger völlig ausgeschlossen wäre. Da kam Profesio:Artt aus Kiew auf den Gedanken, den entgegeilgeschtcn ^^ . ,, zuschlagen, und den menschlichen Körper durch "ue '' ^ lisch«, also leitende Hülle, vor den geheimnisvollen elelM'^ Kräften zu schützen. Der Gedanke, so paradox er be".^ ^ auf den ersten Blick erscheinen mag, ist dennoch so e"I ' daß man sich, wie immer in solchem Falle, wundern ' daß er nicht längst zur Tat geworden ist. Aber wieoN^ pern wir über das Einfachste, ohne es zu fehen. ^,^,h fachen, die zu dem Gedanken leiteten, sind längst belann' ^ erfahreil im praktischen Leben seit langer Zeit wichtige Wendungen. Ein Blitzableiter bietet bekanntlich leinen kommenen Schutz vor Blitzschlägen. Aber weit ^H"" ^l er. wenn die Mctalltcile des Hauses mit dem VlWvl metallisch verbunden werden, und ein Gebäude, das nut ^ metallischen Drahtnetze überzogen wäre, würde von ^ stärksten Blitzschlägen nicht berührt werden, '^so a"^ ' schnellen elektrischen Bewegungen, wie sie in den elclt > ^ Entladungen dcs Blitzes'statthaben, sind unfäh'g. "' , Innere von Metallen einzudringen. Es ist ebenso ve daß die rasch pulsierenden Telephonströme nur an der fläche der Leitungen entlang gleiten, das Inne" de^^ weih nichts von den elektrischen Bewegungen, die an d^ ^ fläche ihr Wesen treiben. Nur Gleichströme, d. h- S'" sestets gleich bleibender Richtung und Stärke, oder se^^>, sam sich ändernde Ströme dringen in das Innere d" ^ ^ erfüllen also den ganzen Querschnitt eines Leiters. A ^jev und ähnliche Tatsachen gestützt, lich nun Professor "l ein Gewand anfertigen, dessen Oberfläche aus "»"" !^,, Kupfergewcbc besteht und das den ganzen Körper "'"^7^6 Das Ganze ist aus einem Stück, zur Bedeckung des v ^ mit Kapotte versehen, und von ihr hängt ein weit" ^. des feinen Gewebes herab, das das Gesicht wie em ^ bedeckt und noch durchsichtig genug ist, um das ^ye ^n möglichen. Mit diesem Gewände,' das nur ein ^^^ss,ie° zwei Kilogramm hat. angetan, stand nun Professor .^, — ein elektrischer Taucher — diesertage im primer ^> technisckM Vereine vor einer ungewöhnlich ^ahl"'^ ^ Hörerschaft zwischen zwei Drähten, zwischen denen ^^c trischc Spannung von 150,000 Volt erzeugt wal' M ^ die Drahte, die den unbcwehrten .ttörper auge"^ . ^ tötet haben würden, mit seinen metallenen Händen, ^l' Funken von den Drähten auf sein metallenes Ha^ sM springen und zog riesige elektrisch« Flammen, " ,<^ ^ Hände den Drähten näherte und allmählich von y ^l fernte. So stand er in einem elektrischen Flammen^^l wie die drei Männer aus dem Feuerofen ging " hervor. ________________________________„i Helga. Ein« Erzählung vom Nordseestrande von Th. Kühl. (12. Fortsetzung.) „Viktor — Hermine!" sprach ihr aschfahler Mund. „Ja, Mutter!" Die kühlen Hände ineinander gelegt, standen beide am Bette. Da ging ein Lackeln, sonnenhaft ohne» gleichen, über das Geficht der Sterbenden — und mußte nicht fie, die auf der Schwelle zweier Welten stand, hellsehend sein? Alle dachten einen Gedanken, und fest, freilich nicht in Zärtlichkeit, sondern als Aus-druck ernsten Wollens, umschloß Viktors Hand die-jenige seiner Braut. Hermine ließ es sich nicht nehmen, die Tot«:» wacht mit zn halten. So blieben alle, drei im Sterb?» zilnmer sitzen, besprachen die kommenden Förmlich« leiten und — als sei auch das eine Trauer-Angelegen« heit — die baldige Vermählung des Paares. Veim Morgengrauen folgte Hermine ihrem Bruder in deffen Wohnung, und Viktor hatte Muße genug, mit sich fertig zu werden. Seine Seele erfaßte klarer und klarer das Ent-sagen als einzige ihm bleibende Möglichkeit; es schloß sich als logisä>e Notwendigkeit der Kette seines Da-seins an; nur der Gedanke an Helga, die vertrauend seiner harrte, durchbohrte ihn bald mit der Schärfe eines Messers, sank bald mit der Schwere eines Eisen-gewichts auf seine Brust. Ihn umschnürte sein Schicksal, aus Leid und Schuld und wobl auch Torheit geflochten — das war line Notwendigkeit, die feine Vernunft gelten lassen mußte — aber Helga — was hatte sie gesündigt? Was sollte er ihr nun schreiben? Oder sollte er schweigen, auf daß in ihr Glaube und Hoffen nicht jählings, fondern stückweise brää>e? Las letztere, das in tansend fällen eine Feigheit und verlängerte Grausamkeit bedeuten würde, erschien ihm endlich — soweit er Helga kannte — als daö Barmherzigste. So wurde in aller Stille Hermine Friesland sein Weib. Aber als sie sich in seine Arme schmiegte und ihre heißen kippen auf die seineil preßte, da loste er sie sanft von sich und dachte an Helgas schöne, keusche Seele. Ein anderer Geist zog ein in des Professors stille Näume. Nach Ablauf der Trauerzeit öffnete das Ehe» paar sein Hans einer lebhaften, fröhlichen Gesellig!eit. Es wurde zwar hier und da gesagt, daß der Gelehrte diesem Treiben wenig hold sei, doch wandeten andere triftig genug dagegen ein, daß er doch stets, wenn er mit feiner schönen Frau in einer Gesellschaft el' schiene oder im eigenen Hause empfinge, von form» vollendetster Liebenswürdigkeit sei. Uebrigcns tonnte es aufmerksamen Beobachtern nicht entgehen, daß der Ton, den er gegen seine Gattin anschlug, und keine Nuance wärmer war, als wenn er zu des Hauses Gästen sprach. Sie schien nichts zu en!> behren, und der flehende Blick, den Viktor bis zu ihrer Verheiratung so oft zn feiner Qual in ihren Augcn gefehen hatte, war weggelöscht. Dafür konnten dic>e schönen Augen recht fpöttifch blicken, wenn der Pr» fefsor aus gänzlicher Interesselosigkeit einmal eine tleine gesellschaftliche Unterlassungssünde beging. Sonst glitt ihr Blick meist achtlos über den Mann an ihrer Seite hin, der auch in kurzer Zeit zum Er- schrecken gealtert schien, während H^riinne ^,,< immer vollerer und nnr zn viel bewundert heit emvorblühte. , ^P^ Nach dreijähriger Ehe wurde ihnen ""^ef-" boren. Da schien es Viktor Tho Aspern, als " ^Ml Leben dennoch einen Wert erhalten. Zw" ^"^.,! ^1 erlag der .Wiabe trotz Dr. Frieswnds ^"^n^ mühungen einer Epidemie, und aufs neue? l ^c> Leben dem Professor ungenießbar wie ^ Trims. ^-^^. ._____________________________— -— "" ^i'l'l''' Und die Jahre gingen dahin im ""Hi^ laufe der Zeit. Da eines FriihjatirS l»> ^jlB hauptstädtischen Blätter die Notiz, daß de» ^ M, Professor Dot tor Viktor Tho Aspern <"'. ^' durch Italien, die er in Begleitung ""^lbB,^ unternommen habe, am gelben ^^'^^.^.^lcl^c Der juuge norddeutsche Student, ein de!^ ^ s^ ling des Professors, sei zuerst orkranlt >» ^^ ^ Pflege habe nch der Aeltere dcn T^ .^ ,'i>, ^',, Es folgten die üblichen Nachrufe, "" >'''^ .,^l, ^ von der Wirlsamteit dieses Maum's vic ..^ dessen Leben sich das Wort „Arbeit" mo l motiv gezogen ,m haben schien. . ,^.s ^,i„l'>' Bei der Nachricht von dem T" ,'^ z" !^B aers begab Dr. Friesland sich oh„e ^"^1'^'''' Schwester, die ohne sichtliche Spnren von^ ^ ,M,^, ihn bat, gelegentlich ihres Mannes N"")^^ 5 ^, Bei dieser Arbeit fand Nalss W '^ch, ^l,'" e»g beschriebene Blätter. Er erkannte ^ ^,5 1 ,,,, leine wissenschaftlichen Notizen "ltlN?" ^ ,»' fie, ohne Hermine ein Wort davo» zu in seine Wohnung. Laibacher Zeitung Nr. 279. _________________2315__________________________________________4. Dezember 1902. ^ (Der überraschte Erzbischof.) Dem Primas der anglikanischen Kirche, Erzbischof Dr. Tempel, 'st. wie die „Tägliche Rundschau" erzählt, in voriger Woche "n Geschichichcn Passiert, für dessen Wahrheit Sc, Gnaden I'ch selbst verbürgte. Der Erzbifchof besichtigte in Dover o^e schulen und als cr in einer den Knaben und Mädchen einige su^ne religiöse Lehren gab, tam er auf „Gewohnheits-^undcn" zu sprechen und erklärte, baß jeder Mensch ein-lolchc habe — „selbst Erzbifchöfe sind nicht frei davon". Als blcsc letzte Bemerkung in der ganzen .Masse osfcnbar das gwßtc Erstaunen l)ervorrief. lieh Sc. Gnaden sich weiter yerab und fragte, ob wohl einer der .Meinen raten könne, '"as seine, des Erzbischofes, Gewohnhcitssündc sei. Zuerst wagte keiner auf den Bänken seine Ansicht kundzugeben, bis schließlich ein kleiner intelligenter Vurschc zaghaft den Finger yob und auf freundliches Kopfnicken des Primas mit der "»twürt herausplatzte: Di-unkcn,!^ (Trunksucht). Del °",tsctzte Erzbischof, der der eifrigste Apostel der Enthaltsamst 'st. wollte nun den Grund für dieses kindliche Urteil w'ssc» und erhielt darauf die nicht weniger überraschende ""Wort: „Eure Nase ist ja so rot." Es herrschte nämlich, ^nufzen bittere Kälte, und der Erzbischof war im offenen! ^Wn gekommen. ^ (Die Zukunft oon St. Vincent.) Die ^lligc. ob die Insel St. Vincent verlassen weiden müsse, .vurde scholl hei dem ersten großen Ausbruche der Soufrwrc 'U dicscm Jahre aufgeworfen. Damals wurde angekündigt ^U die britische Regierung die Absicht, eine gänzliche Räu ! n>u„g der Insel zu veraniasscn, vorläufig nicht l>ge. Seit ^'» haben jedoch erneute heftige Ausbrüchc stattgefundn,. "^ letzte am 15. und 10. v. M. Jetzt ist nun ein vom "' u. M. datierter Bericht von dem Gouverneur der Wind-^rd-Inseln in London eingelangt, der zwar nicht die auö-"uclliche Erklärung gibt, daß es nötig wäre. die Insel zu fassen, aber doch eine Warnung darstellt, nach der di?ö ^unvermeidlich scheint. „Es muh ernstlich erwogen wer-^ ' l)5Nscl erworben und alle Leute dort zusammengedrängt m °^"' ,y^ ,^ ^.^^ ^ ^ ^,^^^ ^lz. j^ Armut und "" leben sollten. Ich kann leine entscheidende Meinung dar- °" abgeben, ob irgendein Teil der Insel außerhalb der von ^!cm schrecklichen Vulkan drohenden Gefahr ist. Es ist sehr . ""rig, dies schreiben zu müssen; aber ich fürchte, man muh l Gefahr entgegensehen, obgleich St. Vincent noch vor '"'" halben Jahre sicherlich eine schöne Insel war." ^ ^ (Einc Uhri m Magc n.) Vor einiger Zeit hatt? c Sängerin Mllc. Ncrri in Newyorl eine goldene Uhr zum ^ Ichenle erhalten, nicht größer als ein Zchnpfenmgstücl, u,eü Abends hielt sie sie vor dem Zubcttegchen in der Hand, s " mn folgenden Morgen konnte sie sie nicht wiederfinden, " °"l sie auch suchte. Einige Zeit daraus stellten sich Magen-herzen bei ihr ein. Der Arzt verschrieb ihr Mittel, diese cocn wirkungslos. Darauf nahm der Arzt eine Durchlcuch N mit Nö'ntgenstrahlcn vor; nun zeigte sich, daß die Sän-,^ " 'hrc Uhr im Magen hatt.'. Sie kann sich nicht erkläre,,, ^ >" s,ch dorthin verirrt hat; jedenfalls muß sie sich einer ^anon unterziehen, die nicht ohne Gefahr ist. Mel^/^ ervcrlanntc Sachse.) Die „Rumbg. Ztg." lank '^aendes heitere Vorkommnis: Zu einem im Neich5-,?)ff, Narnisonierendcn sächsischen Negiinentc wurde ein "eu?'"l"^ Stuttgart versetzt. Derselbe tam an seinem einn ^^st'U"nungsort gegen Abend an und begab sich nacy gezogenen Erkundigungen bald in das Restaurant, wo u», s^^'"""'men hatte, seine neuen Kameraden verkehrte,!, sicind' ^'^" vorzustellen. Er traf die Herren ziemlich voll. freu,!?,'""' doch fand er eigentlich den Empfang nicht allzu '-^^H'dennnach lmzei Zeit erhob sich einer nach dem anderen und schließlich saß cr allein; er begriff die Sache nicht recht. Am nächsten Morgen meldete ei sich beim Obersten und auch dieser schien ihm verstimmt; aus ein leiste Anklopfen tam e6 endlich heraus: die Herren waren alle sehr verstimmt gewesen, daß sie der aui> dem Schwabenlanbe zu-gclominene Kamerad durch „Sächseln" verulkt hätte . . . „Aber, Herr Oberst" — rief dieser — „ich bin ja ein geborener Leipziger! — ich war gliectlich. meine Mubderschbracht wieder zu hären!" — (Der Löwe alb Schauspieler.) Mit einem incrlwmoigen Falle hatte sich soeben die Gesellschaft zur Verhütung von Grcmsamleitcn gegen Tierc in Jersey City zu beschäftigen. In einem dortigen Theater spielt man ein Stücl „Dir Löwenvraut", in dem ein Löwe, der im Käfige auf der Bühne gehalten wird. laut brüllt, wenn die „Braut" in Sicht lcinmt. Diese ist von einem türkischen Sultan zum Tode durch Zerhacken verurteilt worden. Die Regelmäßigkeit, mit der nun der vicrfüßige Schauspieler mit seinem Brüllen immer zur rechten Zeit einsetzte, erregte den Verdacht des Vertreters der Gesellschaft, und bei seiner Untersuchung entdeckte er, daß Elektrizität als anreizendes Mittel gebraucht wurde. Die Echllschaft hat den elcltrischcn Draht, der unten am Käfig befestigt war, ausschalten lasscu und der Lö>ve brüllt jetzt in mehi oder weniger unregelmäßigen Zwischenräumcn. — (Schnellsattlcr.) Ueber den Schnellsattlc:. Patent Äeranel-Kauöiö, befindet sich in Nr. N. 32 der vom deutschn hippolog. Schriftfteller Major a, D. Dich. Schoen-bccl redigierten illustrierten Wochenschrift „Roß und Reiter" ein Aufsaß, dem wir folgendes entnehmen: „Der Schnell' sattlcr hat gehallen, was cr versprochen hat. Es gibt bereis viele Reiter, welche sich ihr Pferd gar nicht anders gegürtet vorstellen können als mit dem Schnellsattler. In allen Ländern (nicht nur bei uns in Deutschland) gelangt er zur Ein führung. Uebcrall wird die höchst wertvolle Gurtungsmaschine gelobt, und noch kein einziger Tadel hat sich dagegen erhoben. Warum? Weil der Schnellsatllcr tatsächlich eminent pratliscl' ist. Für das Pferd bedeutet der Schncllsattler eine große Wohltat, und für mit Sattelzwang behaftete Pferde ist er ganz unentbehrlich. Besonders die Stallburschcn sind begeistert davon; denn ihnen wird die schwierige Arbeit des Nach-gurtcns, vei welcher sie sich die Zähne an den Satielstrippen abbissen und das Pferd stöhnte, erspart. Ein kurzer Hebel-oruc!. und der Sattel liegt fest. Zum Nachgurten auf dem Pferde genügt ebenfalls ein einziger Griff. Bei jedem kurzen! Mitzen kann man dem Pferde die Wohltat dcs Löscns des Gurtes gewähren, denn wieder nur ein einziger Griff genügt, um den Sattel fest zu machen. Welch wichtige Errungenschaft das für den Feldbienstmarsch. besonders aber für den Krieg (Manöver) ist. braucht wohl dem Reiter lam-i erst erklärt zu werden, eine Errungenschaft, an deren Nutzen drei Faktoren beteiligt sind: der Reiter, der Pferbepflegcr und das Pferd." Lolal- und Prouinzinl-Nachrichten. .- (Preisermäßigung für das Diphthe -rieheilscru m.) Das letztcrschicnene Verordnungsblatt des k. l. Ministeriums des Innern enthält unter anderen einen an die l. l. Siatthalterci in Wien gerichteten Erlaß, laut welchem der Preis des im staatlichen scrothcrapeutischen Institute erzeugten Diphthcrichcilsrrums vom 1, Jänner )90!i an ermäßigt wird. Nach dieser Ermäßigung wirb dieses .Heilmittel beim Dctailverlaufe in den Apotheken zu folgenden Preisen erhältlich sci»: ein Fläschchcn gewöhnlichen Serums Sorte 1. um 1 X «0 b, Sorte II, um 2 K 50 l., Sorte III. um 4 X, ein Fläschchen hochwertigen Serums Sorte ^ um 4 X, Sorte ^ um 5 X. Sorte <' um l; X. Aus jedem, zum Vertriebe im Inlande bestimmten Flasch chcn des Sernmpräparates wirb der Detailverlaufsvreis , Und als er abends in seinem eleganten Arbeitt- > ',''"' <"ß, da nahn, c- die Blätter hervor. Anfang? Ms f "' ^'" derselben gänzliche ^assnngslosigtvit sci' '""ei, ^ügen, die allmählich erst einem tief ''"^liäx'n verstehen wich. bttnl ^ m die Nacht saß er sinnend darüber gl" d^t und las sk> wieder und wieder, die letzte Veichte An-s s " ^' ^'ttl'te die Tragödie eines um sein getrogenen ^.„,n, Menschenherzens! Eli., ^^lter. die .zu Doktor ssriesland wie eine « ww aus de>n Jenseits redeten, enthielten die 23. Oktober 18!) . in d?^'"" "nzelnes Wort Packen lcinn, wie es sich Hont.' " hiiwinbohren, wie es plaam kann! — dr,i ^'^ <""'an Heyden'? ^esellschastoabend sang Nalff "Doufilas": ..Ich hab' cv geiragen sieben Jahr', ^ 'ch kann es tragen nicht mehr —" ^chs?^' "'tlunnen und nun sas; es bei nur. Sieben ist (,/ "'"' zwölf Jahre habe ich es getragen; mm; n^i ^/'"'' "Is sri heute der lehw Tropfen gefallen m ^rinn. ^^' Erduldens. Ich kann nicht mehr — das in s..:, ' l'is; und weh ohnegleichen, flieslt iiber, und ^"r ^'ii,j ^^.sijz,^ ^.^ ^„^^, Gefühl. > ^„^"M'er wurde es nur, Hermincs Geplauder auf »lich '?""'wea anzuhören, und ich atmete auf, als ich san/^"'""Men Korridor entlang nach meinein ein- ">'l'mmol-tasten tonnte. "vrno > ^^lasen nicht zu denken. Was nur heute blMlst?" "" ^''^r Strom durch Herz und Hirn ^' ^,-, s'^' "'^ ^" st^bensnieli und doch so selig durä, ^'U'< acht !>ic5 Aufleben alter, lang dergo" gener Zeit, da» hält nur heilt den Schlaf von den ^ti-deru so gut wie vor langen Jahren. Anfangs hat ein Gedanke mein Aewuhtsein auf. recht gehalten, der Gedanke, daß ich gehandelt habe, wie ec' einzig, wie es notwendig sein muhw. Tic Stütze ist gebrochen, seit >»ir Hermme gesagt hat, daß jene unheilvolle Stunde in Martin Wendlofss Vibli> thek ein auf die eintretenden ^onseauenzm von ihr klug berechnetes Spiel gewesen sei. Ich will nicht mit ihr'rechten, .^ur „Schlange" gehört der Giftzahn. So will es die Natnr. ,^ . < ^ ^ ^ . .. Aber zu dir nms; "-h belite reden, du schönster Traum meines irren, dunklen Lebens - zn dir: Helga! Du sollst nicht denken, du Süße, Einzige, daß ich dir treulos war -- ich war es nicht. Ich habe mich gebeugt unter eins jener unerbittlichen Gesehe des Bebens — aber, daß ich dein geliebtes Haupt nicht schützen konnte, das hat mir das Herz zerdrückt, das hat ^eitweise mein Denken wie eine Klammer gelähmt, daß'ich gemeint habe, nun müsse der Wahnsinn kom-,nen Er kam nicht, wolil aber eine verwandte, Ge< walt die mir dein schönes Vild verwandelte, so dah iä) e^ sah in allen Gestalten von, Engel bis zum Da-nw» so daß ich es in leibhaftiger Deutlichkeit er-blickte, wenn ich iiber die Straße schritt, wenn ich vom Katheder ans meine Zuhörer blickte, wenn ich arbei. tend an meinem Schreibtisch saß. Dies wilde GanlMnel der Phantasie ist nun geendet' wein Geist sch"'t dein Vild so klar und fest-umrissen wie nie. lind ob es redet, lächelt oder sinnt, stet'' bist du es selber, die,ch cmst geliebt habe uud die ich ich suhle es erschauernd — ewig lieben werde! — Helg", ich t'omme! Wo du auch seist, ich schc dich wieder! ^orls^nng f^., sowie der Zeitpunkt ersichtlich gemacht, bis zu welchem das Diphthcrieheilscium von der Institutsleitung als verwendbar erklärt wurde, —u. — (Pahzwang für Reisende nach den, Suda n.) Nach verläßlichen, dem t, l, Ministerium des Innern zugekommenen Informationen wird gegenwärtig Fremden der Eintritt in den Sudan in der Regel nur dann gestattet, wenn sie mit einem Passe der sudanesischen Regie rung versehen sind. Um die Ausstellung eines solchen Passes muß der Reisende auf Grund einer Empfehlung seiner Kon-sular-Vcttietung oder einer in Acgyptcn oder in dem Suda.! betannten Persönlichkeit (bei dem Agenten der Sudan-Regie-rung in Kairo oder bei dem Administrator in Haifa, dezw, in Sualim) persönlich ansuchen. Von Touristen, welche unter Führung einer anerkannten Touristen-Agentur reisen, werden derartige RcisebrwilliguiMn nicht verlangt. —o. — (Die Post- und T e l e g r a p h e n b e d i e n steten in L a i b a ch) veranstalten morgen abends um 8 Uhr im Gaßhause „Zur neuen Welt", Maria Theresien strahe, einen Niloloabenb. Eintritt frei. — (Das sogen annte Wände rherz,) Di? Verschiebbarleit der Niere, die man als Wanderniere txzeich net, ist eine sehr häufig vorkommende Krank' Dagegen haben die Aerzte erst seit verhäl' Zeit der Beobachtung sich zugewendet, daß cmch o«6 Ht^ gelegentlich ähnlichen örtlichen Veränderungen unterlieg:, Braun hat nachgewiesen, daß das Herz ausschließlich cin seincr Stelle festgehalten wird durch den großen Hauptstamm der bc» Vlutausfluß aus dem Herzen vermittelnden Ader, di? Aorta, und durch deren Wuczel. Der Herzbeutel, der aus seiner Vorderseite am sestesten mit anderen Organen verbunden ist, verhindert das Herz außerdem noch am Ausweichen nach hinten. Die Verbindung mit dem Herzbeutel halt also das Herz an der Brustwand fest, so daß in den verschiedensten Lagen des Körpers die Herztöne immer in gleicher Stärke vcrnelnndar bleiben. Der eigentliche Firpunlt aber, um d?n alle Äcw'.'fn!!igen des Herzens ei folgen, ift jene Aorta-Wurzel, Außerdem kommt noch bae Zwerchfell in Betracht, soweit der Herzbeutel mit ihm evrwächft. Von dorn nach hinten kann sich das Herz bei gesundem Zustande aller umgebenden Organe gar nicht bewegen, sondern nur nach den Seite», und zwar mehr nach rechts als nach links. So vermag es den seitlichen Bewegungen des Körpers bis zu einem gewissen Orabc zu folgen, jedoch ist di:se Beweglichkeit beim gefunden Menschen sehr gering. Bei Erkrankungen des Herzens dagegen, die mit einer Vergrößerung des Organes verbunden sind, ferner auch bei Veränderungen der Aorta in ihrem de.n .Herzen znnächsMegcnden Teile kann die Beweglichkeit des Herzend cinc größere werden, ohne baß jedoch daraus un mittelbar rinc Beschwerde für den betreffenden Menschen entstünde, wenn ihm solche nicht durch krankhafte V> rungen des Herzens selbst bereitet werden, ssälle vo, nanntem Wanderherz sind nicht gerade häufig, aber die meln-zinische Literatur enthält doch schon eine Reihe von Be-schrribungcn davon. Schmerzen und andere Beschwerden sind gewöhnlich vorhanden und rühren von eine: krankhaften Veränderung des Herzfleischcs selbst her, Uebertriebene und beschleunigte Entfettungskuren find beispielsweise eine Veranlassung für diese Erkrankung und daher durchaus zu vermeiden. Hai jemand dadurch bereits ein Wanberhcrz ci' worden, so muß für benWiederersatz bei geschwundenen Hett lMc gesorgt werden. Liegt die Ursache in Nervens^, so muß der erhöhten Reizbarkeit des Herzens entgen/ leitet werden, was nicht nur durch körperliche, sondern uuch durch geistige Diät anzustreben ist. Ein besondere Art solcher Leiden besteht in einer zu tiefen Lage des Herzens, die nicht mit einer Erkrankung des Organes in Zusammenhcmd steht, cilxr doch zu Beschwerden führen kann. Der Grund liegt in einer Erschlaffung der großen Gefäße, Eine unrichtige Lagr uud eine zu große Beweglichkeit des Herzens kann auch als angeborene Eigenschaft vorlommen. — (Zur Wein- und Obstlultur.) Wie uns mitgeteilt wird. ist in Raden«, politischer Bezirk Tscher-nembl, die Gründung eines landwirtschaftlichen Verbände» ..Sloga" im Zuge. welcher Verband die Hebung des Nein-daues und der Obstzucht bezweckt. Das betreffende Komitc.' hat die Statuten zur behördlichen Genehmigung bereits überreicht. .—u. " (Eine Brieftasche ge st o h le n.) Gestern früo Kurde in Tarbis einem gewissen Ermenegilbo Eolosse eine Vrieslasche mit 00 X Inhalt. Reisepaß. Militärpaß und Ge-wlrbcschcin und fünf Franken von einem jungen, zirlu 10 Jahre alten kroatischen Burschen gestohlen. Von dem Dicbstahle wurde die hiesige städtische Polizei verständigt. welck)e die mit dem Personenzuge mittags angekommenen iroatisclM Arbeiter anhielt und ihre Effekten durchsuchte. Die Anhaltung und Durchsuchung führte nicht zur Ergreifung d. jetzt Müller in Ober-Fcrnil, Gerichtsbezill Krainliurg. wegkü Totschlages. Am 25. August l. I. lam Urban Ropotai in die Küche des Mill>rschen Gasthauses in Ober-Fernil zul Il'Ianna Remcc auf Besuch. Deren Bruder Johann Nemec 'war da5 Verhältnis der beiden nickt nach Wunsch, und c; Laibacher gntung Nr. 279. 2316 4. Dezember 1902. schickte seine Schwester in den oberen Raum. Während diesem Zcit meldete sich vor dem Hause Nastran und fragte den Johann Remec, warum er so schlimm sei, worauf dieser er-widerte: „Soll ich ihn dir hinausschicken, damit du ihm einen Schlag gibst?" Er machte die Tür auf und ließ den Nopotar hinaus. Dieser begab sich zur nächsten Mühle und blieb dort eine Weile stehen. Da tam Nastran aus der Mühle, wo er zu Hause war, und ging dem Dorfe zu. Ropotar ging ihm nach und bewaffnete sich unterwegs mit einem Schlägel, um sich eines eventuellen Ueberfalles erwehren zu können, holte den Nastran ein und fragte ihn, warum er dem Remec mitgeteilt habe, daß er bei dessen Schwester gewesen. Nastran gab leine Antwort, sondern erhob die Hand, in welcher er eine Kugel auf einem Vindfaden befestigt hatte, und schlug damit den Nopotar auf den Kopf so, dah dieser zu Voden stürzte; dann nahm er ihm den Schlägel ab und versetzte ihm damit noch zwei Schläge. Ropotar erlitt eine so schwere Beschädigung, dah er am 19. September starb. Das Urteil lautet auf drei Monate strengen Arrestes und einem Fasttage alle 14 Tage. — In der zweiten geheim durchgeführten Verhandlung wurde der 22 Jahre alte Knecht Alois Merlat aus Kleinligojna, Gerichtsbezirl Oberlaibach, wegen eines Sitt-lichleitsdelittes und Diebstahles zu zwei Jahren schwerr-i Kerkers, mit einem Fasttage allmonatlich und alljährlich einmal zur Absperrung in einsamer Zelle und hartem Lager verurteilt. — Weitere Verhandlungen finden noch heute (zwei Fälle von Kindesmord), morgen (Vrandlegung) und übermorgen (Privatllage auf Ehrenbeleidigung gegen Josef Zilih) statt. —I. — (Explosion einer Petroleumlampe.) Beim Herrn Zuckerbäcker Murmayer im Hause des Herrn Ktricelj, Petersstraße, explodierte vorgestern abends durH Unvorsichtigkeit eines Dienstmädchens eine Petroleumlampe. Das Oel ergoß sich über die Kleider des Dienstmädchens, so dah dieses sofort in Flammen stand, sowie über den Fußboden der Küche und ergriff auch einige Einrichtungsstücke. Auf die Hilferufe der Magd eilten sofort die Rauchfang-lehrergesellen des Herrn 8tricelj herbei und löschten die Flamme an ihr. Auch die brennenden Einrichtungsstücke wurden von den Hausbewohnern gelöscht. — (Das Leben Jesu in farbigen Lichtbildern) nach betannten Meisterwerken mit begleitendem Texte wird über Veranlassung der evangelischen Kirchengemeinde am 8. d. M., V26 Uhr abends, in der Kasino-Glashalle bargestellt werden. — Eintrittskarten 60 li, für Kinder 40 li. Im Vorverkäufe in der evangelischen Pfarr-lanzlei (Maria Theresienstrahe Nr. 9) und in der Papierhandlung Till (Kongreßplah). — (N i l 0 lo b e sche ru n gen in Krainburg,) Für die Kinder der Oitalnicamitglieder findet die alljährlich übliche Bescherung am Vorabende des großen Festtages der Kleinen um 6 Uhr im ('.'italnicasaale statt; bebacht werden nur die noch unschuldig gläubigen Kleinen, die von den Angehörigen pünktlich an Ort und Stelle gebracht werden sollen; fcnst findet leine Festlichkeit statt. — Eine Stunde nachher, um 7 Uhr, beginnt von Seite des Lesevereines in dessen Räumlichleiten die Bescherung der Kinder, die den in diesem Vereine vertretenen Kreisen angehören. —in— * (Zigeuner.) In der Schottergrube gegenüber der Artillerielaserne haben gestern polnische Zigeuner ihr Lager aufgeschlagen. Eine Polizeiabteilung wies sie heute aus dem Stadtgebiete. * (Verloren) wurde auf dem Wege von der Ressel-straße durch die Petersstratze, über den Marienplatz, durch die Wolfgasse, die Sternallee bis Gradi^öe eine silberne Damenuhr. * (Nach Amerila.) Gestern nachts sind 67 Personen vom Südbahnhofe aus nach Amerika abgereist. Cheater, Kunst und Literatur. Konzert der «Glasbena Matica». «Die reizende Triglav-Sage, durch Deschmann seinerzeit zuerst in unserer Zeitung zur Oeffentlichleit gebracht, hat den DichterBaumbach zur poetischen Bearbeitung derselben begeistert, und es enthält dieses sprachschöne und formvollendete Gedicht eine so glückliche Mischung epischen, dramatischen und lyrischen Inhalts, daß es zum Vortrage und zur Komposition geradezu herausfordert . . . Thierfelder in Berlin hat es in musikalisches Gewand gelleidet. Da das Gedicht zu gänzlicher musikalischer Bearbeitung zu lange und stellenweise wohl auch nicht geeignet wäre. hat der Kompositeur mit glücklichem Geschmacke nur die lyrischen und dramatische i Stellen herausgegriffen und die Verbindung der einzelnen Musilnummern durch eingeschaltete Deklamationen bewert> stelligt. Trotzdem ist die Aufführung etwas zu gedehnt und dies aber auch der Hauptvorwurf, den wir gegen die Komposition erheben. Ist die Musik auch nicht vom größten Stile und entbehrt sie auch des Originalen in Gedanken und Ausführung, so ist sie doch durchwegs gefällig, ansprechend uno dem poetischen Zauber, der über den schönen Versen liegt, sich möglichst anschmiegend. So ist z. V. gleich die erste Nummer, die eine Schilde rung des Lebens der Hochalpennatur gibt. charakteristisch und voll von Schönheiten und die Stimmführung in dem Schlußpassus „So atmet Freud' und Frieden nur" von überraschend schöner Wirkung. Desgleichen zählt die Romanze der „Schönen Anla", der Männerchor „Am Felsenhange" mit dem eingeflochtenen hübschen Varitonmotiv „Nicht, um zu jagen", der Frauenchor „Am wilden Waldbach" mit spelas Lied „Bist du geboren zu meiner Qual", der Chor „Es tam der Föhn geflogen" sowie die dramatisch bewegte und aus dem wildesten Sturm der Leidenschaften in den versöhnenden Choralsah „Schlaft und träumt in Frieden" ausllingende Schlußchor zu den hervorragendsten Schönheiten des Werles. Trotzdem wollen wir die Frage unentschieden lassen, ob Vaumbachs herrlich's Gedicht durch die musila--lische Interpretation gewinnt, lder ob es gesprochen nicht zu wirkungsvollerer Geltung gelangt." So berichtet die „üaibacher Zeitung"" anläßlich der Erstaufführung des „Zlatorog" von A. Thierfclder, welche am 28. November 1380 seitens der Philharmonischen Gesell-, schaft in Laibach unter Leitung des damaligen Musikdirektors A. Nedved erfolgte, und bei welcher — wir erwähnen dies als eine interessante Reminiszenz — die solistischcn Rollen in folgender Weise besetzt waren: Ierica — Fräulein F Kordin, 8pela — Fräulein Klementine Eberhart, der Jäger und eine Solostimme — Herr I. Kosler, der Walbgeist (^ate2 — .Herr Ant. Razinger, Deklamator — Robert von Valajtly. Der „Zlatorog" ist inzwischen wohl in Vergessenheit geraten, und so kann man die gestrige Aufführung, welche dem Werke durch die „Glasbena Matica" unter Leitung des .Herrn Matthäus Hubad zuteil wurde, als eine interessant Tat bezeichnen, als eine Aufführung, welche wie eine Novität wirkte und vom Publikum zu wiederholtenmalen mit lauten Beifallsdezeugungen aufgenommen wurde. Wie uns berichtet wird, erfuhr der „Zlatorog", über dessen musikalischen Wert sich bereits vor 32 Jahren die Kritit in einer auch heutzutage gültigen Art und Weise geäußert hatte, eine so vortreffliche Wiedergabe, daß sie rückhaltslo^ ailerlannt zu werden verdient. Der über 100 Sänger und Sängerinnen starke Chor brachte, wie wir dies bei der „Glasbena Matica" eigentlich schon gewöhn: sind, seine Nummern mit Präzision, Geschmack und Anmut zur Geltung. Die Solisten, so die Fräulein Miru Dev (Ierica). Marie Glivarac (äpela). Ivan Za-l.r«an (Jäger), Ianlo Kersnil (Öatei) und Anton Deöman (Solostimme), verhalfen insgesamt dem Werke zu einem schönen Erfolge. Mit feiner Pointierung sprach Herr Dobrovolny den verbindenden Text und verdient dafür noch besondere Anerkennung. Das Militärorchester löste seine Aufgabe in gewohnt voitrefflichel Weise. Das Konzert war sehr gut besucht. " (Deutsche Bühne.) „Die große Sandbank", das ist die Ehe, der ein alternder, aber noch immer viel begehrter Junggeselle glücklich entronnen ist, um den großen Ozean der Freiheit fröhlich zu durchqueren. Leider stößt er da auf so kille Klippen, daß er schließlich froh ist, sich auf die gemütliche Sandbank retten zu tön.ien. Das ist ungefähr der kurze Sinn der langausgesponnenen vier Alte des neuesten Lustspieles von Davis, dem Dichter der ansprechenden Lustspiele „Das Hciratsnest" und „Die Katakomben". Lustige Szenen aus dem Leben eines Junggesellen könnten allenfalls die zwei ersten Akte heißen, die mit vielversprechender Findigkeit beginnen, während die zwei folgenden Erfindung und Triebkraft vermissen lassen und einem Uhrwerke gleichen, das nuc mit Mühe in Gang gehalten wird. So lustig und frisch die Komödie beginnt, so folgen ihr nxite, leere Strecken in den breiten Alten und der überraschend frische, kräftige Humor, den der erste Teil atmet, kann diese öden, brüchigen Stellen nicht verhüllen. Die Aufführung war flott und launig; Herr O l m a r gab den Junggesellen mit weltmännischer Fröhlichkeit; Herr Bach mann spielte ein beschränktes Muttersöhnchen mit wirksamer, natürlicher Komil, vielleicht ein wenig allzu komisch, aber die Possenhaftigleit rüttelte die schläfrige Laune auf. Fräulein v. Effner gestaltete ein naiv-freches Mädchen aus dem Volle, das sich zur Wirtschafterin des Junggesellen emporschwingt, schmiegsam-beweglich, lustig und fesch; ihr schmarotzendes Elternpaar brachten Herr Walzer und Fräulein P a u l m a n n zu heiterer Geltung. Fräulein Müller zersplittert leider ihr schönes Talent in letzterer Zeit in nichtssagenden Rollen, und das war auch gestern der Fall. Die übrigen, in kleineren Rollen beschäftigten Darsteller erfüllten ihre Schuldigkeit. — Das Theater war mäßig gut besucht. ) ^<1^>!<> ui, pl^ao mo.^l); e) Ii<)l>l I^-moII. u) ^.Us^i-tt non truppn, d) ^,nc1unw mollcü-liw; c) ^Ns!^r<> l5i«l!s)ks>; ci) ^.ücjfrs» «nni-^ic-l) « M,^is)lmt« (Erste Aufführung in Laibach.) — Beginn des Konzertes um '/.5 Uhr nachmittags, Ende nach '/^7 Uhr abends.— Das dritte Mitgiederlonzert findet am 4. Jänner 1903 statt. Geschäftszeituns- — (K. t. Postsparlasse.) Im Monate November betrugen in Kram die Einlagen im Sparverlehre 67.715 X 46 Ii, im Checkverlehre 4,767.856 K 95 k. die Rückzahlungen im Sparverlehre 50.952 15 93 li, im Checkverlehre 1,958.178 X 33 li. — (Viehmarlt.) Auf den am 1. b. M. inWatsch abgehaltenen Iahresviehmarlt hatte sich eine stattliche Anzahl von auswärtigen Viehhändlern eingefunben. Da aua) dcr Auftrieb ein recht günstiger war. entwickelte sich alsbald rin lebhafter Handel, dcr bis zum späten Nachmittage an hielt. Von fremden Viehhändlern wurden mehrere große« Partien von Ochsen, welche sich im Preise sehr gut behaupt ten, erworben und deren Verladung auf der Eisenbahnstation Littai veranlaßt, Ein Umsatz im heimischen Zwischenhandel wurde nicht bemerlt. ^'. — (Vieh mar lt.) Auf den am 1. Dezember m Martinja V a s bei St. Lorenz abgehaltenen Vichmartt wurden etwa 700 Ochsen und Kühe aufgetrieben. Der Hände, gestaltete sich sehr lebhaft, da auch fremde Viehhändler er-schienen waren, die eine größere Partie Mastochscn auskauften. Die aufgetricbencn Tiere waren meist von schönem Aussehen und dementsprechend auch die Preise für das er> handelte Vieh günstig. Von den vielen Krämern erfreuten sich die Tuchhä'ndler und Lederei des meisten Zuspruches, indeni die Landleutc in der jetzigen kalten Jahreszeit sich nut wärmerer Kleidung und Schuhwerl versehen. ^' ^, Telegramme des k. K.Telegraphen-KorresP.-Kureaus. NcichSrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses, Wien, 3. Dezember. Das Abgeordnetenhaus setzte die Verhandlung des Gesetzentwurfes, betreffend die Regelung des Hausierhandels, fort. »velche bis zur Spezialdebatte ge< dich. nachdem ein Antrag des Abg. Vencajz auf Rua-verweisung des Gesetzes an den Gewerdeausschuß behufs Umarbeitung im Sinne der Schaffung eines Rcichsrahmen-gesetzes. dessen Anpassung an die Verhältnisse einzelner Lander der Landesgesetzgebung vorbehalten bleibe, abgelehnt wurde. Im Laufe der Debatte bemerkte Handelsminister Freiherr v. Ca ll. daß angesichts der widerstrebenden Interessen d« Regierung nur bestrebt sein könnte, auf ein, den Schutz »egi-timer Ansprüche verheißendes Kompromiß hinzuarbeiten uN angesichts der aus beiden Lagern vernommenen Krltltt glaube der Minister, die Ueberzeugung schöpfen zu können, daß der angestrebte Zweck erreicht werden dürfte. Iedensau» könne das Haus überzeugt sein, daß die Regierung die 'y durch das Gesetz einzuräumenden größeren MachtbefugMl! niemand zu Liebe und niemand zu Leide in vollkommen u^ parteiischer Weise handhaben werde. Wenn es einerseits seI' stel>. daß in wirtschaftlich hochentwickelten Ländern das ^ dürfnis für den Hausierhandel nicht mehr so lebhaft ist '" früher und den Klagen der stabilen Handeltreibenden uv die ihnen bereitete Konkurrenz eine gewisse Berechtigung n^ abgesprochen werden könne, so bilde der Hausierhandel d ) anderseits, namentlich in vom Eisenbahnverkehre cutlegen Gegenden, ein nützliches Bindeglied für den Absatz der ^, dultc. so daß seine Abschaffung oder ungerechtfertigte ^ schränlung Tausende von Unbemittelten, ja sogar ganze stritte dem Elende und der Auswanderung preisgeben lvur ' Aus sorgsamer Abwägung dieser Gesichtspunkte sei d« ^°/ läge hervorgegangen und der Minister betonte mit ^>u aung. daß der Ausschuß mit Ausnahme eines emz'9 Punktes leine prinzipiellen Einwendungen gegen "'^ ^ erhob. Dcr Grund, warum die Regierung dem Votum Ausschusses, wonach die Ausschließung von Orten '"^ .^ Hausierhandel den Landesbehörden vorbehalten sein soll, n zustimmen lönnc. liege darin, weil nach ihrer Ansicht hier nach einlMlichen Prinzipien durch die Zentralstelle, das das Handelsministerium, zu übende Praxis geboten "'^^ Was die Erhöhung der Steuerbelastung betrifft, so bez"" dieselbe hauptsächlich einen Schutz gegen die Uebcrflutung « wisser Gegenden durch Hausierer aus anderen Verwalt"'^ gebieten und sollen namentlich auch die Hausierer aus ,^ Ländern der ungarischen Krone, ohne Rücksicht auf '9 ^ Ungarn zu leistende Steuer hierzulande die ganze ^ ^s lcistung zu tragen haben. Endlich verweist dcrMmistcr dar daß die Berücksichtigung der Notlage jener erwerbsar ^ Gegenden fortdauern soll, welche seit unvordenklichen ^^ einen Teil ihrer Bevölkerung als Hausierer in die ?5 senden. — Nächste Sitzung morgen. Richard Belcrcdi f. . ,^ Gmunden , 3. Dezember. Der einstige StaatsM'N ^ Graf Nelcredi ist gestern abends an Gehirnschlag f" gestorben. . ...-i hess Gmunden. 3. Dezember. Von Seiner Mal«''« ^< Kaiser ist folgendes Telegramm eingelangt: "2^ ^e zellenz Gräfin Velcredi! Ich habe mit großem VcdaM ^ Nachrich: vom Hinscheiden Ihres Gemahls vernomme ^ beeile Mich, Ihnen Mein aufrichtiges Beileid zu ^ schlvcren Verluste auszusprechen. An dein Verstorbene ^ licre Ich einen treuergebenen Diener, dem Ich "^m.ihlt' großer Verdienste willen eine danlbares Andenken «' Franz Josef." Madrid. 3. Dezember. Ministerpräsident ^ ycl ii5r> reichte dem Könige die unwiderrufliche Demission ^>-Begründung, dah ihn die Oppositionsparteien M" ^ ^t tung und mit Mangel an Höflichkeit behandeln, w^ ^t vcrdiene. Der König behielt sich eine 24stiindige ^ ket. ttiilti^ Athen. 3. Dezember. Die Delyannisten ^""' ^ vor dem Hause ihres Führers eine große Kundgev ^ lchtcn Momente ließ der König Delyannis ersuche"' Liste seiner Parteifreunde vorzulegen. Vochu m. 3. Dezember. Dem «Märkischen ^ ^el zufolge brach in einer hiesigen Konditorei ei" g"v^ vi" "« und Veianlerungen, K 7 20. — Ncllingshausen. ^.°' Foischu,!a«fahrten im südlichen E smecr 1818 bis 182l, «< ° .^ Hoder, Dr. R., Physilalische Chemie der Zclle und d^r iez?' ^ w 80. — ik i r s ch m a » u , D r. Ä., Die Dimensionen ^MllUmes, li 2 40. — Vylosf. Dr. Fr.. Das Vcibreche» ^'""uderei (erim mn^ill«), X 9 60. — Fischer Kuno, t>°ä -5 menschliche Fieih^it, X 1 44. — Ihering. R, v,. det iN ^rld. X I'". ^ Kohler, Dr. I., EnMopäd'e l^ n^tSwisftnschastrn in systemnMchcr Bearbeitung, ^iief. 1. ^ne ^ ^aussmanu Fricdr.. Nalder Mythus und !«it» ^ ^^^ Dichtungen und religiösen Elemrntril unter» Ver/i ^ 6U. ^. K,^,^ ^^,^ Vorl'ä^c jiir latho!ischc ^7,'nr. K ^tto. __ Müller. Dr. I., Predigten. X l 60. !«.^ 0 v. G.. Abrüstung, K - U) - Alten, G v., Krieg«. "'" Aufgaben. X ^20. tz^"°lrätig iu der Buchhandlung Ig, v. Kleinmayr ^ ^/Uamder g in Laibach, Kungr,ßplah 2. Velstorbene. ltonn^" ^ Dezember. Josef Mstclir, Albeiter, W I., ^«kplah 3, '1'»l)ess,u!c)8i« pulm. Volkswirtschaftliches. heujj.^lbllch, 3. Dezember. Die Durchschnittspreise auf dem --»^Vialltc stl'lllen sid, wir folgt: Marl! >Mc,ze ^Osl, l«t«z«, lt°^" pr. .z , .--------17 60 V,:t!rr pr. liß , 8 20------ V^s,, » . . —!— 14 ssi.'r sir. V<«^ . -- <>9 — h^' , . . __!^ ,4 — Milch p,, Uite, . ,1» boi!>c .,.—,. 1420 RindfleischI»l",llss 1 24 . j-h^'chl . ^ ^ Kalbfleisch . I 3b - -^ » , .-------19— vchweinesleisch » ! 45 — b<„^'b > . . -.!—1tt50 Zch^scnfltllch . 80 -tz^"''. alt .,.____ h _ hähndel vr 3tnc? 1 20 - -Ku! 7" ....... 4 b0 rauben . - 45 -Z<^ Wrr , . 2b >- He. ss. Y . . , 7 20 -3i!oi^, ' —40 -!— 3'wh » » . , . 680 ^ ^kN'"'^".^ 2 50 !- -weich.. - 5 50 -" °eF.H ' l 60 ......^ti^r. . _ , . - H)ieteorologische Beobachtungen in ^aibach. Geeböhe ^<»«-2 m. Mittl Uuftdrucl 7W 0 mm. l ^l ft! I - «««. st « ? » I> ' j 734 2'j -0 6! NO. schwach i Nebelregen',0 0^ Das Tagesmittcl dcr qcftrigcn Tcmsciatur 14", ?ior male: 0 1°. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. D^^ Meilage. ""HRI Un'er,r hmligen Nummer (Swdtanslage) liegt ein Nnswahlverzrichnis der l'ieher erschienenen Ncrle des in letzterer Zeit zu so giohcr Beliebtheit gelangten Schriftstellers Hanns von Jobeititz bei; die Merle sind vosrätioldne, v izbi St. 10. V obrambo pravic loženega se poslavlja /a skrbnika gospod Marko Èernugelj v (iabrovcu šl. 38. Ta skrbnik bo zastopal ime.novanega v oznumenjeni pravni stvari na njega nevarnost in slroške, dokler se nn ne oglasi pri sodniji ali ne imenuje })oobla.šèenf:a. C. kr. okrajna sodnija v Melliki, odd. H, dne 25. novembra i902. Verlao von Ifl. v. Kleinmayr & Fefl. Bambera in Z-iSLiTosioli- Poezlje dr. Franceta Preierna, 2. ilustrirana izdaja K 5—, v platno vozane K 6'40, v elegautnem usnju vexane K 91—, po poSti 30 h veC Poezljo dr. Franceta Preierna (ljudska izdaja) K 1-—, v platno vezai.e K 1-40, po poSti 20 h veC. Oregordld Simon, Poezlje X, 2. pomuožena izdaja, K2-- eleeaatno vezane K. 3-—, po poäti 20 h ve«. ' b»uuiv ^^pošthh^ie^ ^ rOm&nOe' K 2"60' eleganlü0 vezane K 4-, po ^op^ti^h^eJ11 9P"ke P0WlJe' K26°' *W™ «-* * *-. Aikoro ^ A.,^Nove Poezlje, K 3-, elegantuo vezane K 4-, po poSti ßOh6Ä'KNJ!Co%Po!r^ Blovnoev, K 2-, elegantno Bftm?obap°o^ fÈT"*' PÜSl0Veml A'Fttatok' «*«a»tno vezan K 4-, Lev«tlkovl «brani «pi.l 5 zvezkov K 21-, v platno vezani K 21-, v pol francoski vezbj K 29-, v najfinejSi vezbi K 31-- Bede20°h'v^d PlUSa d° ^0116' K 2~' V PlatD0 vezan K 3~- P° P°Sti Funtek, Oodeo, K 1-60. elegantno vezan K 2-50, po poSti 20 h ve« Majar, Odkritje Amerike, K 2-, po poSti 20 h veè. Brezovnlk, Öaljlvl Sloveneo, 2. za polovico pomnožena izdaj» K löO, po poSti 20 h veè Brezovnlk, Zvonöeki. K 1-50, po poSti 20 h ve^!.