Laibacher Zcllllng. Donnerstag den 25. Iumus. Inländische Nachrichten. Wien / ben 7^. Annius. Die Ge-sun-dheitsum stände unsers Monarchen andern sich fast Tag räglich. Hr. G hu-bart drückt sich hierüber in seiner Vaterlandschronik ungemein schön aus, da er sagt: „Das Leben unsers Monarchen ist eine Leuchte, die bald mit mattem sterbenden Schimmer zu verlöschen scheint, bald aber wieder hell auflodert, und Licht und Freude weit um sich her verbreitet. ^- Der grosse Kaiser ist auf alle Falle gefaßt; sein Testament ist gemacht, und er sieht dem Tode mit jenem erhabenen Gleichmuthe ins Angesicht, der den Helden , und Christen Verkündet. Mein Vater, meine Mutter, meine Gemahlin ^lsabellH, und meine Tochter Therese c starben in meinen Armen; ich kenne den ^od , und bin ganz ruhig : ach wenn nur oer Rrieg geendigt wäre! So sprach der Kaiser, und sein Engel schrieb die Wo.rte auf: - Wiegroß ist der Mann, deu der Schicker - D?r ersten Krone nicht blendet: - Der, — winkt ihm der Ewige, Seinen goldenen Zepter so gelassen Am Sarg? niederlegt, Als war's— ein Hirtenstab. Mann will sogar wissen, daß Seine Majestät Larenburg verlassen, und Hetzendorf oder Belveder beziehen werden , wo die Luft den Sommer durch vicl besser ist. Se. Maj. haben den Hauptmann Kis« sies vom Likanl'r Rcgimente, welcher sich bey der Mzsihin angezeigten feindlichen Unternehmung gegen Boberz so rühmlich ausgezeichnet hat, zum Major zu befördern geruhet. Mit einem aus Frankreich hier eingetroffen?" Kurrier hat man die betrübte Nachricht erhalten, daß der Dauphin am 3. d. M. nach einer langwierigen Krankheit im 8. Jahre scincs Alters, zum größten Leidwesm des Hofes, uni» Reichs mit Tobe abgegangen sey. ' Die letzthin durch den Todesfall des Gr. Ioh. V. Erdödy, erledigte Würde cines obcrsicn Kämmerers dcs ^Königreichs llngarn haben Se. Majestät dem Unga-?lsch - Siebenbürgischen ersten Hofvizekan;-ler, Gr. Joseph Majlath v. Szeckhely gnädigst zu verleihen geruhet. Se. Maj. haben den bey dem Guber-mum von Oberösterreich angestellten Gu-bernial - und Präsidialsekretär Wendel Ep-slein, in gnädiger Rücksicht auf dessen dem Staate geleistete treue Dienste, und sei-m dabey erwiesene vorzügliche Fähigkeit, und gute Eigenschaft sammt seinen ehelichen Leibes/rben, in den Adelstand der sämmtlichen k. k. Erbländer, mit dem Ehrennamen Edler von Ankerberg , zu erheben allergnädigst beschlossen. Graz, den 13. Iumus. AM13. d. stnd Se. Excellenz der Hoch und tvohlge» bohrne Hr. Karl Leopold des hnl. N R. Gr. v. Herbersiein k. k. wirkl. geheimer Rath und Kämmerer im 77. Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Der Verlust ist uns allen empfindlich, um so mehr, da wir den freyen Zutritt in den mit grossen Aufwande unterhaltenen Garten seines nahe gelegenen Schlosses Eckenberg genossen haben. Er begleitere vom Jahre 176s. bis 1781. die Würde eines Landeshauptmanns unsers Her^ogthums , als auf Befehl Sr. Maj. diese Würde mit jener des Gouverneurs der I. Oe. Lande in einer Person vereiniget wurde. Hier ist nelt,'lllch der Hr. Oberst , Vr. V. Weittenthall durch den Hrn. Br. le Febure, der sich seit einiger Zeit schon hier aufhält, sehr glücklich am Slaar operirt, und in wenigen Tagen, ohne daß einige Entzündung auf die Operazion erfolgt wäre, wieder hergestellet worden. Hermannsia^t,ben 17. Iuniu«.Ism« 2s. des verstoßenen Monates war in der Gegend des Vulkaner Paßes ein feindlicher Haufe von ungefähr 2OOO. Mann unter der Anführung des Kara Mustapha bis an den walachischen Schilerssuß gekommen; allein er fand es nicht rathsam weiter vorzudringen, und verschwand plötzlich, ohne, daß man bis itzt hätte erfahren können', wohin und wie weit. Inzwischen sind dießmal bey diesem Paße solche Vorkehrungen getroffen worden, daß es die Unsrigen auch mit einer weit überlegeneren Anzahl der Feinde aufnehmen konnten. Die ziemlich ansehnliche Anzahl von Infanterie , und Kavallerie ist vorthellhaft verschanzet, und mit 18 Kanonen, und 2 Haubitzen versehen. Nach einem Schreiben aus der Bukowina vom 23. May. hat ein Theil der Russischen Truppen von dem Korps des Generals Kamenskoy, die Städte Bur-lat, Husch, und Waslui besetzet, indessen der Ge. Dörfeld sich über denPrueh gcgc» Ismail, und ein Theil der Potemkinsche» Armee sich gegen Akiermauu, und Ven-ber zog. Die Pforte, als sie vernahm, daß ihr Hospodar Manole zu den Russen übergegangen sey, fand nicht nöthig, für de» sehr geringen Theil der Moldau, der ihr noch übrig ist, einen eigenen Fürsten zu bestimmen, und hat also den Fürsten Volt der Mallachey, zugleich zum Fürsten der Moldau ernannt, Diesemnach hat Ma-vrojeny einen wallachischen Bojaren, als seinen Bevollmächtigten mit andern adelichen Personen, und einem neuen Metro-polittn in die Moldau abgeschicket; allein diese game Karavane, den Metropoliten allein ausgenommen, der noch glücklich entwischet ist, wurde von einem Haufen Russen überfallen, und gcftngen genomen. Der Großvenee so3 in Eil einige bey seiner Armee gestandene französische Qf-fizirs abgedanckt, und nach Konsiantino-pel abgeschickt haben; man giebt an, daß ein geheimer Briefwechsel die Ursache seyn soll. Perrinia, den 12. Iunius. Unser Hr. F< M. v'. London scheint die'Belagerung von Zettin ganz aufgegeben zu haben : denn er Befahl dem slavonischen Korps sich in 2 Koloncn in Marsch zu setzen: Se. Excellm; wlrdeu Selbst nächstens mit 17 Bataillonen Infanterie, und 8 Divisionen Kavallerie von kroatischen Truppen-Korps von S^luin aufbrechen; wohin ja doch der Marsch genommen werden wird, ist unbekannt. Es ist unsere ganze Armee in statter Bewegung; einige Bataillone marschirm rückwärts; andere bald nach Altgradiska, bald wieder Hieher, so, daß wir selbst nicht errathen können, was unser London im Schilde führe. So marschirten 2. Bat. v. Kle-bcck, und Gradiskanern nach Altgradiska, lagerten sich dort unweit des Kontumaz-Hauses'auf einer Wiese, wo sie allerley Bewegungen, und Wendungen machten, auch einige Mannschaft an dem Ufer des Flusses mit Schanzzeug arbeiten ließen, als wenn sie den Weg zur Schiffsbrücke bahnen sollt?, alle Abend Sperrschüsse machten, und die Berbirer auf alle Art zu reitzen suchten ; aber die Türken thaten bloß einige Schüsse aus der Festung auf unsere Arbeiter, und schickten auf verschiedenen Seiten , Bothen um Hilsstruppen aus, hielten sich sonst aber ganz ruhig, daher «uch die unserigen den 30. in der Nacht das Lager abbrachen, und wieder nach Ogutschany zogen. N)ciskirchcn , den 4. Iunius. Nachdem die in das Lager bey Oppowa beor-«ttten Truppen dort versammelt waren, brachen ben 27. May das Km'rasserreg^ menc Zeschwitfch, das Dragomrreg. Ios. Toskana, und 3 Grenadierbataillone auf, zogen über Alibonar, hielten dcu 24» Rasttag, und trafcn den 25. im Lager bey Wcißkirchen ein. Den 22. May folgten die Kuirassierregimenttr Schackmin s und Nassau , ncbft 2 Bataillon von Ferd. Toskana, welche am 26. und 27. im La-ger ankammen. Am 23. brach das Hauptquartier auf, und kam am 27. nach Wciskirchen, RothNrchen, und Ruschitz. Zugleich zogen 7 Grenadierbataillone, und 2 Bataillone von Pell?gnni, das Drago-nerreg. Leop. Toskana > 2 Bataillone von Am. Esierhazy, 2 von Kciroly, 4 Divisionen von Wnrmstr Hussaren, 4 Koni« pagnien Pioniere, und die Neserveartil-, lerie, welche vom 28. bis zum 30. sich ^ im Lager einfanden, in allem, mit Aus-nahmedes Artillerie-und Pionierkorps, 18 Bataillotie Infanterie, und 19. Divisionen von der Kavallerie ausmachen, und das Zentrum der Hauptarmee sind, dessen rechter Flügel unter dcm Kommando des F. Z. M. Fürsien von Liqne bey Semlin/ und der linke unter dcm F. I. M» Grafen von Clairfair im Lager bey Caranstbes sieht. Ausländische Nachrichten. Frankreich. Paris, den 13. Mav. Die Rebe des Gen. Direckt. der Finanzen Hrn. Neckers ist nunmehr in Druck erschienen. Wir wollen unsre Leser damit zuerst bekannt machen. Sie ist ein eben so unvergängliches Denkmal seiner Beredsamkeit, als seiner Einsichten, seiner Redlichkeit, nn> seines Patriotismus. Wir wollen uns be« mühen unser» Lesern den wesentlichen I«- halt in möglichster Kürz- mii"ucheil