LaibachtlMMtllltg. Nr. 131. Pr仫 >„rva,'mv),Ul>j. sl, 5>,5><». Für die ^»s!c»>l»ss in« Ha»t! Yalbj. 5.« I». Mil dcr Pvst «anzj. sl, l5,, halbj. sl. ?.5>u. Samstog, N.Inni Inscrlionsncl'ülir l>i<< U» .^>:ilc» ' Imal, ! sl.; sonst Pi. Zcilc Nn. <>ll., ü»i. »lr., üm. N» lr. ». s. N>. .Nijertionsftempcl jcdcsm. «O lr. l87tt. Ailltlicher Theil. ^u Du', chfühiung des ^I^ bcs Gesetzes von» W. April 1870, R. G. Bl. Nr. 08, hat dcr Minister dcs Innern nach Anhörung dcr Dccanc dcö Wiener Medicinischen Professoren- und Doctorcn Collcginms und der ärztlichen R^screnten im Ministerium des Innern und im UnlerrichlsministciillM nachstehende Doclorcn der Vtcdicin in Wicn zn ordcnllichc» Viit^licdern dcs obeistcu SanilätsrathcS ans dic Dann von dici Jahren ernannt: Joseph Hoffmann, Director des allgcmciucu Krankenhauses; Eduaid Nüsse r, Slüdlphysicus; MorizRöll, Negicrungsralh, Professor, Director dcS Thicrarzuci Institutes; Karl Noli tan sty, Hofralh, Professor, Rcfcrcnt im Uulcrrichlsminislcrilim. lebenslängliches Mitglied des Hcrrcnhanfcs; Franz Schneider, Professor der Chemie; Joseph Schneller, Medicinalraih, nnd Karl Nillcr von Schroff, Regie-rungsrath, Professor der Pharmakologie. Heule wird in deutschem und zliqleich slovenischcm Tcj!te nusgrgl'brn und versendet: Bundesgesetzblatt für das Hcrzogthum Krain. XII. Stück. Jahrgang 1870. Inhalts-Uebersicht: Erlaß des l. l, ^aiidcoprasidmtcn fllr Krain ddo. 2^. Mai 1870, bclrrfftnd die Nrclifirinma. deS Ellasscö vom 12, December l«65, Z ^l>9, L, G. Bl., !l. 2. s.-,^. 16, ildcr die Vorspllnnsanfrrch- uulig zwischen den Schubslalionen Nalschach nnd Nasfenfuß. Kniidmachmiss des l. l. pnudcdprasidenlen sür Krain ddo. 25. Mai !«?(), »z. :. bclN'fftlid dir ,ni> ?lN>>rl,Uchs!rr Clüschlirsnixss uom 8, Mai 1«?«» sanctioilirtl Eiiirrihüliss uun »o«,'!! und Äliflüssüüss nllrr Sllnfü'li' sircctrn aus dcr Kallgoric dl'r Concurrciizstrasz^u. i!llil,ach, den 11. Inui I«?0. Vom l. l. Nedaclionslmrcall des ^aildeij^cschblaltrs für ^lraili. Nichtamtlicher Theil. Neunzehnte allgemeine deutsche Lehrer-Versammlung. Erster Tag. Wien, 8. Juni. An die Begrüßungsrede dcS Herrn Villgcrmeistcrs ^r. Felder anknüpfend lichtclc der Herr Scctionschcf !»' Unlerrichtsministcrlum v. Czedil nachfolgende Worte an dic Versammlung: „Mein Hcrr Vorredner hat Sie, verehrte Herren, scitcns der Stadt Wicn begrüßt. Dcr herzliche An^ ^nnq, dcn scinc Wolle faulen, hat bewiesen, daß Sie ^n ihm den Mann schätzen, dcsscn Name selbst eine Zierde dcr W>sscns6)aft ist, sowie den ersten Vertreter lc»er Stadt, deren sclbstbcwnßte Bcilretunss es sich znr schonc» Anfgabc gestellt Hal, zahlreiche Schulen äußeilich Und innellich »en anf^nl'ancn. Erlauben Sie mir nun, daß ich Ihren Blick über b>c Bannmeile dieser Stadt hinanblcitc. Cs ist mir dic ehrenvolle Aufgabe zn Theil ge-lvordcn, in Stellvertretung Sr. Excellenz dcS Herrn Eiters dcs UnlcrrichlsnlinisleriulnS Sic, incinc verehrten Vnren. im Namen der laiscrlich österreichischen Ncgic-^""g hicmit zil begrüßen. Ich thnc dies mit frcndia.cn, Herzen, nicht nnr, '""l ich sollst ^il ulcincr gcgeinvärligcn Stellung die vollst Sy!„pall)ic für dic Schule milgcbracht habe. son-°"'" weil ich „lit Befriedigung auf das warme Inter-^'k hinweisen darf, welches Sc. Majestät dcr Kaifcr und °" östeircichischc Regierung den Schnlangclcgcnhcilcn cu>-^"'bringen, l^cbhaflcr Beifall.) Inmitten dcs staat-«?°" Umgcstallnngsprocesscs. wclchcn dieses vielgestaltige "lc,ch dnrchzuniach'cn Hal. hat dic österreichische iltcgic-^"^ dcr Schule nie vergesstn. ^iner in vielen Bczic-^"'gcn freisinnigen Verfassung ciitsprcchend, wurdc cinc ^cform dcr Volloschnlc angebahnt, dercn Principien '.°!st>Ulich anch Eie, mcinc Herren, als dic allein rich-.'Ncn ancrlcnncn werden. lB"rar>c>!) Möge mir gestaltet ^"' miter den vielen werlhvollcn <^inzclnhcilcn nnr dar-^.' liiü^i^ciscn. das; cinc hochsiunigc Ncichsvcrlrclung st»^ ^"^bicdcnlicit für dic Unabhäm,iglcil nnd Selbst-' ""digtcit dcr Schnlc, so writ dies erforderlich, cingc-^ /^'^ 'st nnd das; daS Votnm opferwilliger ^andcsvcr-"""gcn dic matcricllc Vage der ^hrer nach Kräften gehoben hat. Daß dic gcgcnw.irligc Ncgicrnug, welche cö sich zur Aufcr die Mängel dcs dcntschcn Bildnngewcscns und Dr. Brüllow über dic Reformen dcr ^chrerscminarc motivirlc» Thesen entspinnt sich cinc längere DiMlssion. Dircclor ^cdcrcr aus Pest unterstützt den Anlrag 5löhlcrö aus Errichtung einer eigenen UnivcrsilälS-doccntur für Bildnngswcscn. erachtet jedoch, znr zweiten Frage übergehend, nicht dic Aushebung dcr Internate, sondern ihrc freisinnigere Institution zunächst für geboten. Prof. Elhardl fpricht gleichfalls für den Köhlcr-schcn Antrag, welchen er znm Ausgangspunkte wählt, um cincn hcrbcn Tadel gegen die staatliche Toleranz bezüglich mancher dic Siltlichkcit und Bildung untergra-bcudcn Eorruptionsmiltcl ausznsprcchcn. Doch constatirl dcr Redner mit Bcfricdignng, daß endlich eine Rückkehr zur besseren Erkenntniß bcmcikdar werde. Director ^iibcn (Brcmcn) ist cin entschiedener Gegner dcr Inlcrnatc und mißbilligt die lhcologisircnoc Rich-tnng in dcn meisten Seminarien. Schnlrath Borncmann (Dresden) spricht einer ver-mitlclndcn Mcinnn^ das Woit. Dic nntcrcn Classen, welche in dcr Regel von schs jungen nnd dahcr nicht gcmig scll'slä'idigcn Lculcn firquentirt werden, sollen ein ^litcriial haben; dics müsse aber gut geleitet und wo möglich vc>!, großen Residenzen entfernt scin. Pollal (Boskowitz) vertritt die cnlglgcngesctztc Au« sicht. Anf dcm Vandc sei die AuSbcnluna von Seminarien zn PlNtcizwcckcn vill leichter. Director Ditte? (Wie») erinnert daran, nicht nnr der Bcgcistcrui'g, fondern anch der Vlsoni,c»hcit »l'aum zn verstauen. Nicht im Stmmlaufc könne dcr Jugend bildncr sein Zill erreichen, sondern Schrill filr Schi ill, Der Partcilampf, auf wclch.n so oft liimMicsen wird, sei kein gcciguclcr Boden hiczn. Ucbcr das, Was zu geschehen habe, sei man so ziemlich cini^. man verständige sich nun auch vorurlheilssrci über die Millet, wie cs zn geschehen habe. ^chrcr Neumann (Neustadt Eybiswaldc) bekennt jich zu dcn culschkdcnsten Gegnern dcr gcgcnwäilig bcstchcn-dcn Präparandicn. . . Bei dcr Abstimmung wnrdc im Prmcivc ausl,c-sprochcn - Pios^minaricn oder Präparandicn sind als .c.ucinschädlich aufzufassen. Die Voltoschullchrer haben ihrc Bildung an dcn bestehenden Milttlschnle-i zu cr landen. An allen Hochschulen Denlichlands ist e»,c Lehrkanzel für das gesammtc dculschc Bildungswcsen zu errichten. (Hchluß soln».) Politische Uebersicht. «aibach, 10. Juni. Nach einer Kundmachung dcr k. l. Statthaltern in Tirol und Vorarlberg wurden znr Vornahme der N c li w ahlen für dcn Landtag von Vorarlberg folgende Tage festgesetzt: Für die ^anogemein^ dcn dcr !>. Inli, für die Städte der 14. Juli, für dic Haudcls» und Gewcrbctammcr in Feldtirch der Klle Inll l. I. Dcr in der Beilage des Winzer „Pollsblatt" vom 7. d. abgedruckte Protest der Gc ist l ichkeit deS lccanales Stcyr gcgcn dcn Aufruf dcs liberalen Vereines hat in Slcyr große Entrüstung erregt. In diesem jesuitischen Machwerke wird die Verfassung verhöhnt und mit Mißbrauch dcr Kanzel zu Angriffen gcgcn dic Slaatsgcschc offen geprahlt. Der „Tagcsbole" beleuchtet auS Anlaß der „aller Wahrheit Hohn sprechenden" Urtheile der czcchischen Blätlcr übcr das Rieger'sche Memorandum die „Gemeinheit und Verlogenheit" desselben. „Nirgends," sugt cr. „gebe es anständige Parteiführer, die es über sich brächten, an eine fremde Regierung hcranzulricchcn, um ihr devotcst die Wundc am Slaatstörper zu e»l-hüllcn und sie allcrunlcrthänigst der eigenen Petfioie zu versichern. Zu folch erbärmlichen! Mangcl jeder Selbstachtung sank noch leine Partei." Zwei neue Bcitritte zu dcm Wiener Programm vom ^2. Mai, aus Aussig und Znaim, werden von dcu dortigen politischen Vereinen gemeldet. Mit Bezug auf die jüngsten Nachrichten übcr eine angcblichc Secession im Schoße der ungarischen Rcichstagsliulcn erklärt jctzl Iotai, er habe zwar mit dcm Iuslizmiuislcr Horvalh über die NollMudig-leit der Reform der Gerichtshöfe nnd einer freisinnigen Reform dcr Mnuicipien gesprochen, von der Bildung liner Reformparlci sei aber umsowcnigcr dic Rede gewesen, als »ach Ansicht Iolai'S die gemäßigte ^inle dicsc ReformplN'tri ift, der er sich auch in Allem vollkommen anschließt. Wic bcrcitS telegraphisch gcnieldet, fand am 5. d. i» Sannois bci Paris cin czcchifchcs Bankel slalt, welches dcr bekannte Professor Porack. cin int,mer freund Rieqrr's und Palacly's, dcm dortigen czechischcn Vereine gab. Zlvciundnchlzig Personen. Herren und Damen, darunter auch einige Nicht-Czeclicn, wohnten dcm Banket an. Beim Dessert wurden Toaste auf die baldige Unabhängigkeit Böhmens u. dgl. ausgebracht und czcchische bieder gesungen. Dcr Verein zahlt 5)0 bis 60 Mitglieder, die dcn verschiedensten Ständen angehören. Zucck tcs Vereins ist, die nationalen Bcstre-bnngen der Ezcchcn nach Kräften zu unterstützen. Porack ist Präsident dcSsclocn, Aus dcm italieni schcn Sen at sind nachstehende Aeußerungen des Ministers V is co n t i-Ven o st a bei dcr Deballc übcr das Budget des Aeußcru zu erwähnen : Dic Politik Italic», s bezüglich des Concils läßt sich tahin zusammenfassen: Achtung der Freiheit dcr Kirche in dcr Freiheit dcS Concile nnd Wahnmg dcr Rcchtc des Staates und dcr bürgerlichen Gcjell-schasl. Dic italienische Regierung hat sich dcn von mch-rcrcn Regicrnngcn dcm römischen Hofe geinnchten Vorstellungen wegen dcr Natnr ihrcr Beziehungen zu Rom nicht angeschlossen, weil sie glaubt, duß ihre Rathschläge teinc Elemente des Erfolges dcn Nlllhsch'ayc» dcr anderen Viächte zuführen können. Bezüglich dcr französischen Occupation tes römischen Gebietes hat dic italienische Rcgi.rung keinerlei Mittheilung von Frankreich erhalten^ folglich glaubt fic, daß keinerlei Acnocrnng in der französischen Politik eingelrelen sei. Ilalicn hat leine ncnen Üliitlhcilungcn provocirt, weil ihm cinc Politik des Abwartcns und der Zurückhaltung durch die Ver» hälluissc nnd Würde gcbolen schicu. Bezüglich dcs Vor» fallcs von Maralhon tint sich Ilalicn mit England m Verhandlung gesetzt, nm im Einvernehmen mit diesem vorzugehen. Die italienische Regierung hat zwei Dinge r>ou Griechcnlant' vrlangl: die Bestrafung dcr Schuldigen nnd Müschnldigcn nnd cine Untersuchung deS Verhaltens dcr Behörden. Ncuc Rxhcslörunsscu senden in Borello stall; in der Romugna wnrdcu F>cil>cilsbö,u>nc c>licht»t In Eu-lania brach cin Tumult ous, wobei Hc>ch"> nuf Mazzini und aus die R'Püblik ausgebracht wuldcu. Die Unlel-snchnngt'c mm,,sion hat ihre Arbeiten bezüglich dcs .'ilricgi'schiffes ..Vcdctla" vollendet, jedoch noch feinen definitiven Beschlnß gcsaht. 942 Wie versichert wild, soll zwischen Lucca und Pi-ftoja eine fünfzig Mann starte Bande aufgetaucht sein. Eine zweite Bande soll in der Provinz Bologna er« schienen sein. Nach dcr „Unilü, Cattolica" wird in mehreren Städten an der römischen Grenze offen eine Gari« baldi'sche Freischaar angeworben, die zur Invasion in den Kirchenstaat bestimmt ist. Jeder Mann belommt 150 Francs Handgeld und einen Franc tägliche Löhnung. Das Jesuiten-Organ beschuldigt die italienische Regierung, daß sie das Geld zu dieser Unternehmung hergebe, meint, daß ein zweites 1867 bevorstehe, und fraat, wo das Mentana von 1870 liegen möge. Die Ankunft Mazzini'S in der Schweiz bestätigt sich; nach dem ..Constituzicmale" von Pavia wäre der Agitator in La Prcse, einem Badeorte des Cantons Graubündten, eingetroffen. Vom Concil liegt heute die Nachricht vor, daß am Pfingstmontag die Svecialdcbatte über die Unfehl^ barleit begonnen hat; die rrsten zwei Capitel wurden angenommen. Die „ketzerischen" Broschüren der Oppo« sitions Bischöfe follen (wie ans einem Briefe des Msgr. Nardi ziemlich deutlich herumacht) nach der Publication des Dogma's sämmtlich vom Papste verdammt und als Ausgeburten dcr Unwahrheit und des Irrthums ver» urlheilt werden. Der Gencral-Adjntant des KaiserS von Rußland und Gouverneur von Bcssarabien, General Paul von Kohcbue, der seit dem 1. d. M zum Curgcbrauch in Maricnbad weilte, wurde zum Kaiser nach Ems be» rufen und ist Donnerstag dahin abgereist. In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers Frankreichs vom 8. o. interpcUirte Raspail den Kriegsminister wegen der über Soldaten in Straßburg verhängten Strafen. Der Kriegsminister antwortete, daß die Strafe wegen unerlaubter Versammlung und nicht wegen der Abstimmung erfolgte, und daß er die Absicht habe, die Disciplin der Armee aufrecht zu erhalten. Ferry tadelte das Vorgehen der Beamten bezüglich der Zöglinge der pharmaceutischen Schule, er liest den Tagesbefehl des Obersten des 61. Regimentes vor und verlangt, daß derselbe getadelt werde. Der Minister er> klürte, daß er daS Vorgehen desselben nicht mißbilligen werde. (Lärm), Der Minister sagte, die bestraften Zöglinge haben eine Kundmachung redigirt, welche zurEweute aufreizt, er widerlegt die Anklagen qegen die Abstimmung in den Easernen. Gambella bestand darauf, daß der Oberst getadelt werden müsse. Der Minister er< klärte wiederholt, daß er es nicht thun werde; wenn man es doch thue, werde er dies auf sich beziehen. Hierauf wurde die einfache Tagesordnung angenommen. Der Bericht über die künftige Dotation der Senatoren liegt nun dem gesetzgebenden Körper vor-Derselbe geht darauf hinaus, daß die seitherigen Mitglieder des Senats ihre 30,000 Francs jährlich behalten, die neu zu ernennenden dagegen in Bezug auf die ihnen zu gewährende Indemnität den Deputirten völlig gleichgestellt werden sollen. Letztere beziehen bis jetzt für die Theilnahme an der ordentlichen Iahressession die Summe von 12,500 Francs jährlich, erhalten aber noch besondere Monats - Entschädigungen für etwaige außerordentliche Sessionen, Auch über die sogenannte Cumulation der Gehalte soll baldigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werden. Ein von Mitgliedern des linken Centrums ausgegangenes Amendement verlangt, daß kein Beamter, die Minister ausgenommen, mehr als 30.000 Francs Besoldung im Ganzen beziehen darf. Die Commission will jedoch diesen Betrag bis auf 50.000 Francs erhöht wissen. _________ Wie philharmonische Gesellschaft in Cilli. (Schluß.) Der Morgen des Pfingstmontages zeigte einen trüben, umwölkten Himmel und es sah so drohend aus, daß die Partie nach der Schloßruine Cilli aufgegeben werden mußte. Dafür begaben sich die Vereine, geleitet von der Stadtmusik und vielen Cilliern, auf den Iosefi-berg, um von dort auS einen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung zu werfen. Da lag es, das liebliche Sannthal mit dem Fluße. der sich gleich einem Silberbande durch seine Auen schlangelt, mit seinen vielen Kirchen. Weilern und Märkten. Fehlte auch dem Bilde die groteske Umrahmung — die Sulzbacher und Bachercr Alpen waren in Wollen gehüllt — so war e« doch anmuthig anzuschauen. Die beiden Vereine sangen einen Gesammtchor und abwechselnd mehrere Chöre und zogen dann. geleitet von einer großen Menschenmenge, durch die Stadt inS Casino, wo der Gäste eine neue Ueberraschung harrte. Die Damen von Cilli servirten nämlich ein prächtig«« Mahl. ausgezeichnet durch die Fülle. Auserlesenheit und Güte des Gebotenen, noch mehr aber durch die vollendete Liebenswürdigkeit dcr Spenderinnen, die die Rolle der Hausfrauen vortrefflich zu spielen wußten. Kein Wunder also, daß die vollen Herzen sich in Trinlsprüchen Luft machten, von denen insbesondere der Ungarische Antwort auf die czechische Provocation. Wien, 8. Juni- ..Pcsti Napso" sagt heute, indem er die Drohungen der Wenzelsblätter bespricht, „daß die aus Prag kommenden und gegen Ungarn gerichteten Wuthausbrüche nichts Anderes scicn, als der Ausdruck der Impotenz, daher die Ungarn darob blos lächeln tön< nen. Nichtsdestoweniger werde es gut sein, solche Liebenswürdigkeiten !l,ä uotain zu nehmen. Nachdem die Gefahr mit dem Abbrüche dcr Ausgleichsverhandlungcn für Ungarn geschwunden ist, kann Alles das, was in Prag geschah und jetzt noch in Agram und Karlowitz geschieht, nur dafür sprechen, daß die Gefahr nunmehr dcr Vergangenheit angehöre, daß fic gewesen." Auch dcr „Pester Lloyd" gibt den Czechen eine Pille zu verschlucken. Er sagt: „Es ist gerade von Seite der Czechen kaum begreiflich, wenn sie uns beschuldigen, daß wir es sind, von denen sie an die Wand gedrückt werden. Niemand hält uns unsere eigene Schwäche so häufig vor, wie die czechischcn Organe. Sie üben mit großer Selbstverleugnung und mit noch größerer Verletzung des s,ntcn Geschmackes die christliche Pflicht, uns au Demuth zn gewöhnen. Sie behaupten, wir seien den vielen oppo» sitionellen Elementen im eigenen Lande nicht gewachsen, stünden selbst in Gefahr, von unseren ullranationalcn Fraclionen überwältigt zu werden. Wie können also gerade sie behaupten, daß uns, den Schwachen, von allen Seiten Bedrängten, noch Kraft und Lust übrig bleibt, auch noch für die cislcithanischen Deutschen die Kastanien aus dem Feuer zu holen?! Sie haben nicht den Muth, offen zu sagen, daß sie mit unseren Gegnern gehen wollen, weil sie uns hassen, daß sie uns vernichten wollen, weil wir ihnen im Wege stehen. Sie suchen nach RechtSgründen, dort wo es sich, wie sie ja am besten wissen, für sie nur, nm eine Machtfrage handelt. Wozu diese Heuchelei? Glauben sie vielleicht, daß wir uns mit geringerer Energie vertheidigen werden, wenn unsere Gegner sogenannte Rechtsgrünoe vorschützen? Sie mögcn nur die Rechte und Interessen unseres Landes angreifen, und sie werden die Ueberzeugung gewinnen, daß wir ihre Hiebe zu pariren wissen werde», ohne erst zu fragen, mit welchem Punkte der czechischen Declaration sie jene Angriffe zu rechtfertigen fuchen. Ihre offene Erklärung wird wenigstens das eine Gute habcn, daß von nun an von unseren verfassungsmäßigen Parteien keine mehr so verblendet sein wird, mit den Czechen aus schlecht angebrachter Sympathie für deren autonome Bestrebungen in Solidarität zu treten. Die Maske ist gefallen, und wir werden einig und stark sein in der Abwehr dcr gegen uns gerichteten Angriffe." Dir Zatthyany-Feier. Der „Allg. Ztg." wird ans Ungarn. 6. d., geschrieben : Sämmtliche Pester Glätter ministerieller Färbung bringen der Reihe nach Artikel über die am 10. d. abzuhaltende Leichenfeier des im October !849 hingerichteten ersten ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Ludwig Balthyany. ES scheint, daß die absolutistische und militärische, zum größten Theil Ungarn feindliche Partei in Wien bemüht ist, die bevorstehende Feier als eine antidynastische Demonstration zu deuten und damit daS gute Einvernehmen zwischen der Krone und der Nation zu trüben. Die Blätter der Dcak'Partei sehen sich daher bcmüsfigt, zu erklären, daß es sich damit durchaus um keine Demonstration handle, sondern blos um einen an die Frauen Cilll's (Dr. Kecsbacher) hervorzuheben ist. Herr Laiblin aus Laibach wußte durch den Vortrag dcr Parodie des Schiller'schen „Handschuh" die Zuhörer zu stürmischer Heiterkeit hinzureißen. Die Vereine trugen abwechselnd Chöre vor, und schließlich verleiteten die Töne der Tanzmusik die Tänzer, das erst wenige Stunden vorher abgebrochene Tanzvergnügen wieder aufzunehmen. Mittlerweile erwiesen die Mitglieder des Streich' quartettes einem durch Krankheit an der Theilnahme am Feste verhinderten Cillicr Sangesbruder (Otto Wagner) eine» Liebesdienst, indem sie in seiner Wohnung drei Mendelssohn'sche und einen Veith'schen Satz spielten. Miltaqs waren die Sänger bei ihren Quarticr-gebern zu Tisch geladen, und auch da zeigte sich wieder die Gastfreundschaft der Cillicr im schönsten Lichte. Die Cillier hatten aber auch die Herzen ihrer Gäste derart erobert, daß, als die programmäßig festgesetzte Abfahrtszeit heranrückte, nur jene Gäste sich zur Abreise entschlossen, die ihrer Berufsgeschäfte wegen fort mußten. Der weit auS größere Theil, darunter fast alle Damen, verschmähten den gemifchten Zug und beschlossen, erst mit dem Nachtzuge nach Hause zn kehren. Bis 10 Uhr Abends wurde im Casinogartcn ge< tanzt, da hieß es aufbrechen. Dr. Hi e gcröp e r g e r nahm in herzlichen Worten von den Laibachern Abschied, Fräulein Wo taun überreichte einen von den Damen Cilli's gespendeten Kranz, eS folgten von Seile der Laibacher einige Worte des DanleS und fort ging's unter den Tönen des Radetztymarsches und dcm Geleite einer großen Menschenmenge nach dem Bahnhöfe. Un- Act der Piclät, den die Nation gcgcn eincn ihrer verdienstvollsten Söhne und eines der wenigst schnldigcn Opfer — wenn heule noch von eincr Schuld die Rcde sein kann — der Revolution begeht. Wir wissen nicht, was man über die Leichenfeier in dcr Wicncr Hofburg denkt, und ob dic Kaiserin nur deswegen mid nicht aus anderen Gründen dm Sommeraufenthalt in dcm gesunden Ischl, statt in dem staubigen Gödüllö genommen hat; sicher aber kann cs Niemand der Nation verargen, wenn sie den von einigen patriotischen Mönche» uurr-lauulcrweisc und heimlich in einer 5ilos«ergrnst vermauerten Leichnam des Grafen Ballhyniy nnnmchr feierlich be-stattet. Wir begreifen, daß «er jetzige Augenblick, wo die Südslavcn sich wieder taiscrlichcr als dcr Kaiser zn gebcrden beginnen, und Hcrr u. Schmerling zn den Croaten rcist, nachdem die Crcmten durch so liiclc Jahre nicht zu ihm in den ReichSrath vor den» Schottcnthor gekommen sind, nicht besonders geeignet ist zur Mhal-tung einer Leichenfeier für eines der Häupter dcr letter Erhebung; die Schuld daran trifft aber nur das ungarische Ministerium, das dic seit 1868 angeregte Sache bis jetzt verschleppt und ein volles Jahr gebraucht hat, lim den Ort zu ermitteln, a» welchem Graf Batthyany nach seiner Hinrichtung bestattet worden ist. Wir sind ' überzeugt, daß dic Feier mit dcr größten Ruhe begangen werden und nicht zu den geringsten Demonstrationen Anlaß gcbcu wird. (Dies hat sich seitdem bewährt. Dic Leichenfeier ist ohne den geringsten Anstoß vorübergegangen.) Der Schluß der Eeneraldl balle über dic päpstliche Unfehlbarkeit. Ueber die Scenerie jener Concils-Sitzung, in der — wie unseren Lesern bereits bekannt — mit einem Male der Schluß der Generaldebatte über die Infalli» bilität von der Majorität der Väter gefordert und vo-tirt wurde, geht der „Pr." nunmehr ein ausführlicher Bericht zu, dcm wir Nachstehendes entnehmen: Dic Sitzung hob ruhig an und nichts deutete auf eine plötzliche Veränderung der Physiognomie der Vätcr-vcrsammlung hin. Der Augsburgcr Msgr. Dinkel bekämpfte zwar mit wackeren Giündcn das Dogma, aber trat ebensowenig provozircnd auf als TagS zurior Vi-schof Stroßmayer. Der nächstfolgende Redner war aber ein heißblütiger Franzose, Msgr. Märet, Bischof von Sura. Besagter Prälat steht auf der äußersten gallicanischcn Linken und hat dies auch durch sein zweibändiges Werk ausgesprochen, welches hier solches Aergerniß erregt hat, daß dasselbe nach der Ansicht vieler Eiferer noch Schlimmeres als Ketzergericht und Flammentod verdiente. Danach läßt sich einigermaßen errathen, wie seine gestrige Rede beschaffen war: Er kannte keine Rücksicht: dcn Iufallibilisten ward's grün und gelb vor den Au' gen. Je länger M^ret sprach, desto mehr stieg die Un> ruhe und Gereiztheit auf Seite der Majorität; dic Stimmen und Zeichen dcr Mißbilligung mehrten sich, cs ging ein dumpfes Gemurre durch die Reihen der Dogma-freunde. Was weiter folgte, wirkte wie ein Blitz aus heilerem Himmel. An 150 Väter verlangten wie Ein Mann Schluß dcr Debatte. Ungeheuerste Ueberraschung und Aufregung! Die Väter verließen ihre Sitze und bildc< ten Gruppen um einflußreiche Sprecher und Führer. Im Nu hatte sich die animirteste Conversation entsponnen, und wogte es in allen Sprachen durcheinander. Selbst auf der Präsidentcnbanl ging es lebhaft zu; die Legaten und die hinzugetretencn anderen Porporati waren keineswegs einig. Wird der Antrag zur Abstimmung geachtet dcr Postzug eine halbe Stunde Verspätung hatte, und daher die Mitternachtsstundc herannahte, harrten die wackeren Cillier bis zum Eintreffen de.s Zuges bei ihren Gästen aus. Noch einmal ertönte der Wahlspruch der Philharmoniker, Sänger und Sängerinnen bestiegen die Waggons, daS Zeichen zur Abfahrt ward gegeben, — da erglänzte die Bahnhofhalle in prachtvoller bengalifcher Beleuchtung. Die Locomotive setzte sich in Bewegung und bald hörte man nur mehr in der Ferne die Hochrufe unserer Cillicr Biüder. So manche Thräne erglänzte in dcr Sänger Auge; denn in der That, cs war den Cilliern gelungen, sie hatten das Herz uns bezwungeu! Die in Cilli verlebten Tage werden allen Fest-theilnehmcrn unvergeßlich bleiben. Was beim Einzuac im Festgruße prophezeit wurde, ist eingetroffen, den» — wcr dic Tage mitgemacht— muß mit uns ausruft»' „Das Bündniß ist geglückt." Photoglllphisches. Die Photographischen Mittheilungen, Z"t' schrift des Vereins zur Förderung der Photographie, h^ ausgegeben von Dr. H. Vogel, haben am i. April ihre" 7. Jahrgang eröffnet. Sind schon das langjährige Bestehen der Zeilsch"'' und die rühmlichst bekannte Thätigkeit ihres Nedacteu" als Forscher und als Lehrer dcr Photographic cm ^ lönigl. Gewerbcakademie, als Mitglied der norddeutsch" l Sonnenfinsternißefpeoition und der overcgyptischen archac" « 943 gebracht oder nicht? Das Präsidium schweigt und schwankt mehre« Minuten lang Man glaubt, daß die Legalen in ih'cr Verlegenheit möglich unvermerkt einen Vertrauensmann zum Heiligen Vater odcr zu Anlonelli hinaulgeschickt, um sich für diesen unerwarteten, höchst wichtigen Incidenzfall Rath zu erbitt.,'!,. (5md Aeußerungen durcheinander, die Gruppen wollen sich nicht auflösen, um die verwaisten Vänle ^ besetzen, namentlich auf oppositioneller Seite ist dic Aufregung, theils Erbitterung, theils Bestürzung, außerordentlich. Endlich ist die Nuhc so weit hergestellt, daß die Abstimmung in Scene gehen lann — nicht mittelst Namensaufrufs, sondern nur durch Ausstehen und Siz-zeubleibcn. Daö Resultat kann nicht zweifelhaft sein — an drei Viertel der Versammlung haben den Schluß der General-Debatte angenommen. So gcschchcn am 15tcn Dcbaltetag, nachdem 07 Väter gesprochen haben und obwohl fast cbcu su viele noch auf der Ncdncllistc stan-dcn. Dem Schluß der Debatte folgte rasch der Schluß der Sitzuug uud die Väter gingen in noch sichtbarer Errcguug auseinander. Durch die Stadt verbreitete sich die Kunde von dein, was sich so unerwartet iu der Aula ereignet halle, wie ein Lauffeuer und weckte die verschiedenartigsten Empfindungen und Aenßerungeu. Im in< fallibilislischen Lager herrscht großer Jubel. Die über-stimmten Bischöfe haben sich zu ernster Vcrathuug um ihre Führer geschaarl. HlMsnemsskeilen. — Ihre Majestät die Königin der Belgier ist am ?. d. M. um halb 8 Uhr Morgens von Pest nach Prag abgereist. — (Vorgang bei der Wahl der Fachmäu-ner für die Bezirksschulräthe.) Eine im Octo» ber 1«6!> gefaßte Entscheidung des t. t. Laudesschulrathes in Görz ist, insofern mit derselbe» den Lehrerinnen an der öffentlichen städtischen Mädchenschule in Görz die Berechtigung zuerkannt wurde, an jener Lehrervcrsammluug Theil' zu' nehmen, welche die Wahl eines Fachmannes fiir den Bezirksschulrat!) vorzunehmen hat, vom Unterrichlsmi-nisterium bestätigt worden. Hingegen wurde dic zugleich getroffene Bestimmung, wonach zu den gedachten Wahlversammlungen auch die Lehrer an den mit dem Ocffcutlich-teitsrcchte ausgestatteten Privawultsschlilcn beigezogen werden sollen, nicht gebilligt. Nach ß 45> des Nclchsvvlksschul-gesctzcs vom 14. Mai 18tt!1 steht es den Lehrern an solchen Schuleu allerdings frei, sich an den periodisch abzuhaltenden Lehrerconferenzcn zu belhciligcn. Hieraus kann aber noch wncswegs die Berechtigung zu irgendwelcher Velheiliguug an den Wahlen für die Vezirlsschulbehördeu abgeleitet werden, zumal die dicfcn Conferenzcn gesetzlich zugewiesene Aufgabe auf die Berathung und Besprechung von Gegenständen, welche das Schulwesen an sich und tne Fortbildung der Lehrer betreffen, beschränkt erscheint. Außerdem kommt aber noch in Betracht, daß die Bezirlsschul-behörden in erster Linie die Interessen der öffentlichen Schulen und der an denselben angestellten Lehrer zu vertreten haben und daß es sonach mit der eigentlichen Stellung eines Privatlehrers in mehrfacher Beziehung nicht vereinbar wäre, wenn demselben eventuell in der Bezirls-schulbehörde Sitz und Stimme eingeräumt und hicdurch die Eigenschaft eines Repräsentanten der öffentlichen Schule zugestanden werden wollte. Aus diesen Rücksichten wurden auch im § 45 deS ReichövoltSschulgesetzes die bezüglichen logisch-pholographischen Expedition vom Jahre 1808 eine Bürgschaft sür die Gediegenheit des Inhaltes, so erhält dieser noch einen besonderen Werth durch die VerHand lungen deS Vereins zur Förderung der Photographie, welcher die ausgezeichnetsten Vertreter der Berliner Photographie und Heliographie und eine Reihe sehr achtbarer Namen aus dem Gebiete der Wissenschaft, Kunst und Industrie zu Mitgliedern zählt, so wie durch die treffliche» Korrespondenzen aus England und Amerika, wo sogar m neuerer seit ein Filial des Berliner Vereins gegründet ist. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit fiudeu wir in ben nettesten' Heften der künstlerischen Seite der Photographie zugewandt uud dürsten Artikel wie die photographl-schcn Studien über Perspective vom Herausgeber, über Hintergründe von Kurtz in New-York, über Rculliuger s Gelier iu Paris mit einer prachtvollen Cabiuelsphotogra-PH" desselben als Beilage, auch sür andere als photogra-Mche Kreise Iuteresse besitzen. I" noch höheren. Grade 2'lt dies von den Proben der neuen photograptnschen Druclmethooell — Heliographien, Neliesdrucke, Lichtdrucke, Welche die Bedeutsamkeit der Photographie für Kunst I»' dustrie, Wissenschaft und Lebe» in ungeahntem Maßstabe erweitern. Vei der wunderbareu Vielseitigkeit der Photograpie 7" als vervielfälligeude Kunst —'als chemisch-physilall-lcher I»dustriezweig — als Vcobachtungshilfömitlcl für Naturforscher, ist die vorliegende Zeitschrift ebenfo interessant filr Chemiker, Physiker', Milroslopiker lc. :c., als für praktische Photographen. Wahlen nicht als Aufgabe der periodisch abzuhaltenden Bezirkslehrerconfere»zen bezcichuct, sondern sind dieselben kraft des Schulaufsichtsgesetzes von Fall z» Fall durch besonders zu berufende Lchrcrversammlungen des Bezirkes vorzuuehmen. — (Runore ise billele zu sehr ermäßigten Preisen.) In der Station Wien (Nordbahnhof), dann i» der Station Brün» (StaalSbahnhof und Nord-bahnhof) werden Rundreiscbillcle zu bedeutend ermäßigten Preifen für folgende Touren verabfolgt: 1. Von Wien und von Vrün» aus, »ach Prag. Furth, Schwandorf, Re-gensburg, München, Salzburg, Linz. Wien, resp. Brunn. (Billetpreis 2. Classe fl. 3120 Silber); 2. von Wien und von Brunn nach Prag, Vodenbach, Dresden, Leipzig, Franzensbad, Lger, Schwandorf, Regensburg. München. Salzburg. Liuz, Wien, rcfp. Brunn. (Billetpreis 2. Classe fl. 39 95 Silber); 3. von Wien und von Brunn nach Prag, Furth, Schwandorf, Rcgensbnrg, München, Rosen-Heim, Kuffsteiu, Innsbruck, Sterzing, Votzcn, Peri, Verona, Padua, Venedig, Udine, Eormons, Trieft, Laibach, Graz, Wien. resp. Brunn. (Billelpreis 1. Classe fl. 85 54 Sil-> ber, 2. Classe fl. 53 5« Silber); 4. von Wien und von Brunn nach Prag, Furth, Nürnberg, Regensburg, Passau, Linz, Wien, resp. BrUnn. (Billetpreis 2. Classe fl. 30 91 Silber.) — (Ein Pudel als Dieb.) Vor einigen Tagen, erzählt die Pester „Reform," halle im Auwinkel bei Öfen ein reicher Privatier Herr G. F., ermüdet von einem weiten Spaziergange, sich uuter einen Baum gelegt nnd war dort eingenickt. Plötzlich erwacht er darüber, daß Jemand in seine Rocktasche fährt und elwaS daraus hervorzieht. Er sieht um sich, bemerkt aber leine Seele und glaubt schou das alles nur geträumt zu habe», als er, nochmals in die Tasche greifend, seine Brieftasche darin vermißt. Er springt nun auf und allarmirt die Umgegeud durch deu Ruf: Diebe! Diebe! Man läuft zusammen, allein der Bestohlenc kann nur augebeu, daß er beim Erwachen außer einem Pudel Niemanden gesehen habe. Ein Dutzend Kinder zerstreue» sich sogleich nach allen Richtuugen, um uach dem Pudel zu fahnden, der denn auch »ach langem, vergeblichen Suchen iu einem dichten Gebüsch gerade in iu deu, Moment entdeckt wird, wo ein alles Weib das Geld in die Brust steckt u»d die Brieftasche unter dem Gesträuch verbirgt. Die n> ti^ranti ertappte Gaunerin gestand, daß sie ihre» Pudel schon seit langer Zeit zum Stehle» abgerichtet habe, der denn auch sein Metier mit großer Virtuosität ausübe, sich in die Gewölbe hineinschleiche und von dort stets mit Beute heimlehre. Unter Thränen entschuldigt sie sich damit, daß sie von ihrem Manne vor fünf Jahren treulos verlassen worden sei und dem gelehrigen Thiere ihre Subsistcnz verdanke. — - (Ein gräßlicher M o r d) hat sich am vorigen Donnerstag, wie dem ..M. A." berichtet wird, in VöröSlö im Gömörcr Comitat zugetragen. Ein drciundzwanzigjäh, rigeö Mädchen stand feit längerer Zeit in einem Liebes-verhälluiß mit ciucm Militär-Urlauber, der als Arbeiter in den Eisenwerken beschäftigt war, wegen schlechter Aufführung aber immer entlassen wurde. Seine Geliebte brach daher ihr Verhältniß mit ihm ab, worüber er so wüthend wurde, daß er ihr den Tod schwur. Am 26. Mai hielt er sie auf offener Gasse an und verlangte von ihr die Forlsetzung des Verhältnisses. Als sie entschieden sich dessen weigerte, siel er über sie her, wars sie zu Boden und versetzte ihr zwanzig Stiche mit einem scharf geschliffenen Messer, bis sie zu leben aufhörte. Der Mörder ist eingezogen. — (Ei»e Schauspielergesellschaft gräßlich verunglückt.) Sine Tchaufpielertruppe, welche in einen, für diese Zwecke eingerichteten Waggon, der mit zwei Pferde» bespannt und nut noch einem Locomobil auf zwei Pfcrdclraft construirt ist, — am 1. d. M. auf der Straße von Münchendorf gegen Eise»stadt fuhr, wurde durch die Nachlässigleit, verschiedene breuubarc Stoffe und explodi. rcude Fcuerwerkslörper iu der Nähe des Dampfkessels aufbewahrt zu haben, von einer furchtbaren Katastrophe heimgesucht. Durch die allzu große Hitze nämlich entzündete sich eine Schachtel mit bengalischem Feuer, wodurch auch die danebc» befindlichen Cartons mit Pulver, Kolofonium und Knallsilber sich entzündeten uud mit einer furchtbaren Detonation explodirten, den Wage» zerlrümmer» ten, wobei die darin befindlichen Personen, der Director Ed. Zahn, dessen Tochter Louise, ein 17jähriges Mädchen, und die erste Liebhaberin, Frl. Anna Kallinger, auf die Straße geschleudert wurden und, am ganzen Körper verbrannt, bewußtlos liege» blieben. Die Pferde wurden ebenfalls verbrannt und rannten, vou Schmerz getrieben, mit der abgebrochenen Deichfel querfeldein. I» einem furchtbar entstellten Zustaude wurden die Leichen der Tochter des Directors und des Directors selbst, und Frl. Kallingcr in lebensgefährlichem Zustande verletzt, von Fuhrleuten aufgefunden und ins nächste Dorf gebracht, wo der noch Leben-deu die möglichste Hilfe geleistet wurde. — (Der Brand in Bremen.) Die „Weser-^tq" meldet in einem Extrablatt: Gestern am zweiten Pfingsttage ist unsere Stadt wieder durch ein Brandunglück heimgesucht worden, das der Fcuersbrunst, tne vor nunmehr fast zwei Jahren so großen Schaden angerichtet, an Ausdehnung und Verhecrnng wenig nachstehen wlrd. In unglaublich'kurzer Zeit siud 12 Packhäuser und etwa 20 Wohnhäuser völlig durch die Flammen Zerst"", cme Anzahl anderer Gebäude theils durch Feuer, lhells durch Wasser mehr odcr minder beschädigt und wenn die muthmaß-lichen Schätzungen des Werthes des vernichteten Eigenthums augenblicklich noch weit aus einander gehen, so muß man leider befürchten, daß derselbe, auf eine Million Thaler tarirt, nicht zu hoch gegriffen ist. Ueber die Entstehung des Nrandcs wird mitgetheilt, daß drei Kinder eines auf einem Lagerhause beschäftigten Arbeiters. Knaben im Alter bon 3 — 6 Jahren, wie sehr oft, so auch an dem verhängniß-vollen Pfingstnachmitlag auf den, Lager fpielten. Der älteste Knabe ließ sich beikommen, eine Cigarre mit einem Streiche Hölzchen anzuzünden; durch das weggeworfene Streichholz entzündeten sich Holzabfälle, und bald hatten die mit rufender Schnelligkeit sich weiter verbreitenden Flammen das ganze Lagcrgcbäude, iu welchem das Holz lose zum Troll» nen aufgeschichtet war, erfaßt. — (Der Mordaunt'sche Ehescheidung«-Proceß.) Von dem Mordaunt'schen Scandalprocesse haben wir das Letzte noch nicht gehört. Englischen Blättern zufolge beabsichtigt nämlich Sir Charles Mordaunt die Frage, ob der geistesschwache Zustand seiner Gattin ihn verhindere, aus Scheidung zu klagen, dem Oberhause in letzter Instanz vorzulegen. — (Eiuc wunderbare Entdeckung.) Wunderbar ist ein schwacher Ausdruck, um den Charakter einer Entdeckmlg zu le»nzeichnen, von welcher ein amerikanisches Blatt, nämlich die im Staate Illinois erscheinende ..Vieden Weekly Record" Kenntniß gibt. Das genannte Blatt schreibt vom 21. April l. I.: Gestern Nachmittag wurde, vier Meilen südlich von Pclla, in einem Kalksteinbruch eine große Höhle zufällig entdeckt, welche eine ungeheuere Aufregung iu jcuer Gegend hervorgerufen. Nach dem Sprengen einer Mine bemerkten die Arbeiter eine lange Spalte im Felsen, aus welcher ein starter, warmer Luft- oder Gasstrom hervorlam. Durch das Hinwegräumen einiger großen Felsstücke wurde dic Oefsnung einer Höhle bloßgelegt, unvergleichlich an Großartigkeit der Scenerie und angefüllt mit merkwürdigen und werthvollen Ueberbleibseln, welche einer Race angehören, die in entlegener Zeit unser Land bewohnt habe» muß. Die Höhle selbst ist nur mit der großen Ma<-mulhhöhle in Kentucky zu vergleichen. Der Entdecker verschafft«: sich Licht, um einzudringen, fuhr aber entsetzt zurück, als er die gespenstischen Gestalten von Geistern und Dämonen zu erblicken glaubte. Er ging, um sich Begleitung zu holen sunler welchen unser Berichterstalter) und nun wagte n,an sich wieder hinein. Anstatt einer düsteren Grabstätte fanden wir eine prachtvolle Höhle, deren hohe Wölbung mit glitzernden Krystallen besäet ist, welche die Strahlen unserer Lichter nach lausend Richtungen hin re-slectirlen. Anstatt der Geister fanden wir Hunderle von versteinerten Mänuern, Weibern und Kindern. Einige waren vollständige Riesen an Wuchs, die größten unter ihnen 8 Fuß 4 Zoll lang. Einige standen in Gruppen, andere lehnten sich gege» die Wände und andere lagen zerschmettert und zerschlage» von abgelöste», von der Decke gefallenen Fels-stiicken. Die Wissenschaft, welche bisher behauptet, daß voll-lommen versteinerte menschliche Wesen nie gefunden wurden, mag hier ihren Irrthum einsehen. Zerstreut unler diesen Bersteinerungen find Hunderle von steinernen Kriegs» waffen, Pfeilspitzen, Lanzenspitzen und Schlachtbeilen, außer» dem Steinkrüge von eigenthümlicher Form und Arbeit. Das Seltsamste aber ist eine große Anzahl Kupferplatten, welche auf einer Art von Altar liegen und mit Hieroglyphen be< deckt sind, ähnlich denen, welche auf egyptifchen Ruinen gefunden werden. In das obere Ende der Kupferplatte sind viele maurerische Embleme eingegraben, welche ohne Zweifel ein helles Licht auf die Allerthümlichleit dieser angesehenen Verbindung werfen werden. Die einzige Vermuthung, die wir aufstellen lönnen, ist, daß die Höhle ein Zufluchtsort für einen alterthümlichen Stamm gewesen, welcher, vor seiuen Feinden fliehend, seine religiösen Geräthe und Waffen mit hier hineinnahm und sich vermauerte. Durch die aus den tiefen unterirdlfchen Klüften ausströmenden heißen Gase wurde alles Lebende vernichtet und im Laufe der Zeit versteinert. Locales. — (Das Leichenbegängniß) des geachteten Bürgers Herrn Tauzher fand unler großer Theilnahme gestern statt. Dabei zeigte sich auch wieder einmal das ge» schmackvolle und einer Trauerfeierlichleit wirllich würdige Arrangement der ersten lrainischen Leichenbestattungsanstalt des Herrn Doberlet. — (Kirchen fei er.) Morgen um 11 Uhr veran< staltet der Hanolungs-Kranlenverein in der Ialobslirche die alljährliche Messe für feine verstorbenen Mitglieder, wobei die philharmonische Gesellschaft unler Mitwirkung des Damenchors jene Chöre zur Aufführung bringen wird, mit welchen sie bei der kirchlichen Feier in Cilli so großen Beifall fand. — (Für die freiwillige Feuerwehr) fpen. deten Herr Director Mahr für A... 5 fl.; Herr A. Ma-litfch, Realitätenbesitzer, 25 fl.; die Firma Anton Krifper 25 fl. — sDie Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr) werdeu, wie wir mitzutheilen erfuchl werden, aufgefordert, morgen Früh um 7 Uhr pünktlich sich im Magistratshofe emsinden zu wollen. — (Theater.) Herr Podhorsky, den Besuchern unseres Theaters von seiner Bühnenlhätigleit noch in autem Audenken, verweilte gestern hier, um in Betreff der Uebernahme der Theaterleitung für die nächste Saison zu unterhandeln. Wir hoffen in Kürze einen befriedigenden Ab- chluß der Verhandlungen melden zu können. 944 — (Zum Tabor in Zirkniz) geht, wie aus! dem diesfälligen, in heutiger Nummer enthaltenen Inserate! ersichtlich, von Laibach um sechs Uhr frUh ein Se-paratzug ab. Legitimationslarten zur Erlangung von Fahrkarten zu halbem Preise sind beim Custos der Citalnica zu haben. — (Das Neue Blatt Nr. 25), nur 12'/, Sgr., ist soeben eingetroffen und enthält: „Pygmäen." Ein Roman nach der Natur. Von L. K. v. Kohlenegg (Poly Henrion). — .,^,'eim Khedive." Angenehme Erinnerungen von Alfred Weigel. Mit Illustration. — „Plaudereien eines alten Komödianten." Von H. — „Etwas vom Fuchse." Mit Illustration von L. Beckmann. — „Pro» menaden durch Hamburg." Skizzenblätler von Harbert Harberis. — „Viola." Novelle von S. Iunghans. — „Allerlei": Die Geschichte „Eine Ursache ohne Wirkung." Die deutschen Reimlenka. Ueber Luftschiffahrt. — „Corre-sponoenz." Verzeichnis) der Usn «nfann Mai Mi« bis <5nde Mai 1870 eingegangeneu Gescheute «nd sonftigen Erwerbungen des lrainische« ^audesmusemus. ü. AntiqllitütlN, Waffen «nd Mnnstgc^cnstandl, (Forisetznnsi.) 86. Pon Hern, Anton Iellonschegg, pens. Bnchhal ! tunsssbeamien: Oberes Ende einer kleinen Säule aus Korallen kalt, gesunden nächst Oberlaibach, auf einem Acker am rechten Uier d>s!^nbachflusseS, trägt an der G.simsl iste folgende römische! Inschrift: ! c^ini^i* IH,.!! 0Vs. 0^ii?mi* "N^iiiLg* 81. ?. VI. ^ (die Briider Cnejus und Marcus, Empinius Cattielus haben sich dieses Dermal bei Lebzeiten g'seht». Dieser Fund ist um so interessanter, da seit A Jahrhunderten von jenem Orte, wo einst ^äupurtu8 stand, lein Äiomcrstcin belaunt geworden ist. ."?. Von Herrn Veorg Krizaj, Pfarrer zn Altenmarlt bei Laas: Römische Fb^ln und andere Schmn>ifragmente aus-Bronze, nebst buntfarbigen (Abperlen, wurden bei Altenmartt, dem römischen lerpo ausgegraben. 8«. Aus dem Nachlasse des Herrn Canonicus Franz Iellou-schegg in Rudolfswerth durch gefällige Vermittlung des Herrn Victor Langer von Podgoro: Zwei Bilder in Wachs bossirt, unter Glasrahmeu, Scenen aus dem holländischen Voltsleben darstellend, wahlscheinlich nach Gemälden der niederländischen i Schule. 89. Von Herrn Paul Luschin. Ein viereckiger Ziegel mit dem Wappen der Grafen von Cilli, aus dem Kirchenpflaster! von Plettriach. ! 90. Von Frau Anna it a st u er, Hausbesitzerin: Ein paar ^ chinesische Schuhe mit Silbe», und Goldstickerei auf blauem Sammet. 91. Von Frau Elisabeth Kimmcl, Vildhauerswitwe: Eine schöne Sammlung gelungener Gyps>ibgüße vou Medaillen, meist auf die französische Revolution und die Siege Napoleon» I. Bezug nehmend, fenur von (hedenlmlinzen auf Gelchrte, Staats» Männer, und von antilen Camcen. In Bücherformat, 5 Bände, mit Schieber. 92. Von Herrn Andreas K r a m c r , Handlunascommis in Laibach: Mittelalterlicher eiserner Nittersporn nebst zwei Hufeisen, gefundeu beim Einreden eines alten Kircheugewölbcs in Maria« feld. — Eine schöne Sammlung von Abdrücken alter Sigille. 93. Von Herrn Victor Lan g er von Podgoro: Keltische Neste von einem Funde auf dem ^nbcnberge nächst To'plitz, be« stehend aus sogenannten Kelttn, sichelfönnig gebogenen Opfer-Messern, unbearbeiteten Stiicken von gediegenem Kupfer und von Bronze; wahrscheinlich stand daselbst eine keltische Schmicdwcrl-ftätte. 94. Von Herrn Anton Namre, Pfarrer in St. Martin am Fuße des Grohtahlenberges: Römische Funoe von einer AuS' grabung nächst Gamling, und zwar: ein bauchiges Glaßgefäß mit 1" dreitem Rande, ildcne Orablampc mit der Anfschrijt cnminu-uis, zwei stavk verrostete eiserne Messertlingen, sichelartig getriimmt. 9,?. Von Herrn Julius Pogatscknigg in Schtofje: Bronzener Kelt mit offenem Lappenschaft, aufgefunden bei Zwi. schenwässern. 96. Von Herrn Ottolar Sckenl in Laibach: Dänisches Schwert, erbemet in der Schlacht bei Königsberg; italienische Kammerbuchse mit Zunderschloß, Kernjchußweitc 1200 Schritte. 97 Von Herrn Schobert, Handwerter: Drei mittelalterliche, start verrostete Schlüssel, aufgefunden im l!aibachflusse. 98. Von Herrn Eduard Seunig, Hörer der Rechte in Wien: Silberne römische Fibel mit anhängender Kette, gut erhalten , gefunden im Seunig'schen Garten in der Gradischa-Vorstadt. 99. Von Herrn Dr, Franz Suppantschitscl,, Hof und Gerichtsarvocaten: Metallene Pfeife für Opiumraucher in ledcr nem Etui nebst Opiumbehälter, auf der Schließe eine kleine mchingene Schildkröte. Angeblich japanesisches Fabricat. 100 Von Herrn ^utas Tau tscher, Hausbesitzer: Römischer Grabstein aus salinijchem Marmor (Urlalt, wahrscheinlich voni Packerngebirge in Sleiermarl), ausgegraben an der östlichen ! Fronte des neugebauten Hauses gegenüber dem Livilspital bei Aushebung des Straßencanals, Höhe des Steines 3^ 2", Breite 2' 4", Dicke 6". Die aut erhaltene Inschrift lautet: VRBANA. IULI* SALVI * H*S* ATIMETUS * CONSERV * FEC*T* CONIVGE * DIREPTA * MEO * DIREPTAQ * NATIS* ET * MIHI * FATALES * CUR * RAPVERE * DEI* NAM * TERDENOS * EGI • NATALES * DYM * VITA* REMANSIT* NVNC * TVMVLVS * CINERA * OSSAQ * LECTA * TEGIT* VIDE * AGE * NVNC * IIOSPES * QVA * TE * VIA * DVCIT* EVNTEM* HVC * OMNIS * FATIS * TVRBA * RELICTA * RVIT. ju fcentfd): urvana oes Julius Salvius (Sklavin) liegt hier begraben. Atimetus ihr Mitsllave machte ebogeucn Rande der Bleiplatie steckten und dieselbe an eine ans dicke« hölzernen Bohlen gezimmerte änßere Sarghülle befestiget zu haben schienen. Bisher sind nur wenige Bleisärge auö der Römcrzeit belannt geworden, ^ Mehrere große römische Ziegel; zwei Glasuruen mit Gebeinrestrn. Einzelne der in den Steinsärgen lind in deren Nähe ausgesuudencn römischen Münzen werden in der betreffenden Rubrik dieses Ausweises beschrieben. lFortschnng folgt) Nrncllr Pust. sTriginal-Teleglllmm der „Laibachcr Zeitung.") Florenz, >O. Im»i. In Ful«,e des Ab-bruchs der officiellcu Beziehllugen Saldanha's mit dem italienischen s^esandten Vldrini w»»rde letzterer mit Urlaub abberufe». Die Vezie-hun^el, der portugiesischen (Gesandtschaft in Florenz wurden dcS officielleu (ol>prii^ E>zl,clzcg Nndolf nach S. PalciUin adgn'ciot sind lind von dort ül'cr Slcyei', W^yer, Micnlmn'tl, Hicflau, dlirch dns Grause, Admoitt, ^ictzci,, Slcinach, Mitle>»oc,if, Aussee sich nach Ischl dc^cdc!', wo c>uch Il),c l. Hoheit die dlnchlalichti^stc Elzhelzugin Gisela am Samstag (11. d.) cmttcffel,. Se. Cxccllenz der Ncichokalizlcr gedachte, nachdcni cine eiheblichc Bcsscrnng scincs Äsfindcut« cingctrctc» ist, DmmcrStacz nach Wien znnick^itthsei'. Ans Lcmlie ra., 9. Iuin, luird gemeldct: In ciner hcute adsschaltcnen Conftt'enz wurde das Programm dcr uerciniqtel! Parteien Zicillialfowski, Smolka lmd dcö Krakauer politischen Clubs mit geringer Aliänderung und unter Vorbehalt einer cndgilti^cn Präcisirung der Landcswünsche durch eine besondere Commission angenommen, sin Antrag Smolta's, nur solche Vandtags-candidaten aufzustellen, welche es mit der staatsrechtlichen Opposition im Reiche hallen, wurde abgelehnt, worauf sich dessen Partei die volle Actioilsfreiheit vorbehielt. Dcr Prag er Landtag soll erst Ende August zu» sammcntrctcn. Bei der am 9. d. M. stattgehabten Wahl dcr Land-tagswahlmärmer dcr Ortsgcmeinde Gloggnitz hat die vcr-fasslmgslrcuc, freisinnige Partei trotz ultramontancr Agi-tatioi'cn cincn gläuzcuden Sicg erfochten und sämmtliche Männer ihres Vertrauens durchgesetzt. Die Niorgenftost bringt nachstehendes Telegramm aus Trient, 9. Juni: ^ängs dcr üstcrreichisch-italicni- schen Grenze sind bereits kleinere republikanische Banden aufgetaucht, welche die Bevölkerung aufzureizen versuchten. Die Bemühungen dieser bis zn zwanzig Mann zählenden Schaarcn blieben jedoch erfolglos. Der Statthalter hat bereits nach allen Nichtnngcn hin Auftrag zu strenger Ucbcrwachung der Grenze und nüthigenfalls auch zu bewaffneter Auhaltung dcr republikanischen Frcischärler ertheilt. Pola, W. Juni. (Tr. Ztg.) Eine Landung von Frcischärlcrn iu Islrien ist angekündigt und eine Kreuz-zung disponibler Kriegsschiffe angeordnet. Strenge Ueber-wachungslnaßrcgcln sind getroffen. Die Propellercoroctte „Helgoland" ist hier angctonüiun. Nom, 9. Juni Die Note Gramont's droht, wie von gut unterrichteter Seile versichert wird. mit dem Mzugc der Franzosen, falls die Unschllmrkcit proclamirt werden sollte. Hundert Bischöfe haben gegen den Schluß dcr Debatte protestirt. Madrid, 10. Juni. Samstag verhandeln die Corlcs die Monarchcnwahlfragc. Isabella i'lbergab ihre Abdankung dcm Kaiser der Franzosen. ! Telestraphischer Wechselcours > vom 10. Juni. 5)prlc. M.tnlliqueS 00 45> - 5fterc, Melalliqlns mit Mai- und NoUsüilier-Hinseu l!<».^5) — 5,perc, Nalional-Anlchcu l»9.75>. t««Uer S!lla!.-!-Anlcheil W..!0. — Nankaclien 7^j - Credit- ?lc!,rn ^5>Z,'j<». London 12l,W. Silber Nl>. -- ?iapo- leoud'orö 9.<>8'/,. Handel und 'Jolkswirtljschastliches. SUocheuauSweift drr Nativüalbauk vom 8. Juni. V au tu o l e n . l! m l auf 2l;5),11!) 120 sl. Hi.uon ab: Äm Schlüsse de« H)iunates bar zn lifa.leichendi' Fordrrnnq dsr Vaul ans dcr couimissiunaweiseu Besc,rf>unf> deö Hyvotliclar-Anmri^ snnss«^schäf!e8 ^ 02 der StalnlciN ^0<>,N7 fl. U1 lr., uer-lileilirn 37,'z47 fl, ,'!(» lr., iu Metall zahlbare Wechsel .".4,«W,90!» st. 8 kr., SlaalSnolcn. welche der Äanl gehören, 1.^36.?l2 fl,, Esrompte 6!).2:j8.85i!> fl. 7 lr., Darlehen 38,<;87s>.ll><» fl,, eingelöste und liörsenmnfzia. anc>elauftc Pfandbriefe zu «<)',".. I0,^'/2.!».'l:l fl. !l-j lr., znsamnien i^<;7 Millionen 5N4.184 fl. 00 tr. Verstorbene. Den .'!. Juni. Ant^n Ierin, Fabrikarbeiter, all !l7 Jahre, im Ciuilspilal, in ^uls>e zufällig erlittener Verlehnng, — Maria Viltenz, Ärdeitcrswilwe, alt <>5> Jahre, in der St. PelerSvurstadt ^)lr. ^i^ an der Brustwassersuelit. Den 4. Juni. Herr !i,'urenz Grum, Soliritator, alt ii5> Jahre, in der Stadt Nr. 40 an der i!„ftröhrenschwindsncht. -Dem Marcus Polular, Mloclenssleszerarbeiter, sein Kind weiblichen Oeschleckleö, all 5 Minuten, nothgetauft in dcr Stadt Nr. 77 an der Wassersucht, Den 5>. Juni, Maria Iavornil, Inwohnerin, alt 5l» Jahre, und Gertraud Slrulelj, Inwohnerswitwe, alt 7i! Jahre, beide im Cioilspital an Marasmus. — Karl ssabian. Schuhmacher, alt 2tt Jahre, iu der Stadt Nr. 3!l, und Oeurc, Märn, Taglöhncr, alt i^!» Jahre, im Livilspital, beide an dcr Tnbcrculose. Den an der allgemeinen Wassersucht, Den 7. Juni. Äitton Petroviii. gewesener Schullehrer, alt 38 Jahre, im Civilspital au der Oehirnerwrichung, Jakob ^eqat, Schlossergrselle, alt 38 Jahre, im Civilspital' un der 5,'un gentüberculose. -- Dem Damian Millauöic, Iuwohnrr, sein Kind Johanna, alt 9 Monate, in der Äarlstädtervorstadt Nr, 17 an Fraisen. Den 8. Juni. Herr Johann Tanzher, Handelsmann und Hausbesitzer, alt 60 Jahre, in der Stadt Nr. 2l,1 an der Gehirnerweichung. — Franz Kolesa, Inwohner, alt 69 Jahre, im Livilspital an dcr tubercullifen Caries, .« ft« ^z - "^ ^ 6 U Mg.^Ä^^sM^ 'wlildslill^isT^a^'^ew"<.'^ U) 5 l l 13.« NW. schwllch^roßlh. bcw. ""l!" Morgens nach 6 Uhr schwacher »legen Untertags wechselnde Newöllnng, Wetterleuchten in N. und' SW, Tas Tage^mitlel der Wärme >- 14-5", nm 0'I" unter dem Normale. VrraiUwurllich« N^datten, : Igna^. K l r i n m a y r. ^^»'^»nki'^i^t 2Uien, 9, Juni. Die Vorbörse verlief uuler grrinafilgigeu Umsätzen zu elwaö weichenbeu Lurscu. Die Millagsbörsc ucruachlässiglc Äautpapiclc mit weuia.cn Aubua^nen, Iilll^llullllliz. zu wclchcn Natioulllbanl zu rrchncu ist, bezahlte Rente elwas höher, realisiue ciuige Sorten von Eiscubahuactieu, poussirte aber andere, daruuter lirsoudcrs Frauz-Ioseph, Nordvahn und Karl-Ludwia, mit größerer Energie. Devisen fielen neuerdings beträchtlich. Mall nolirte bei Abgang des Berichtes: ^. llllgemeiue TtaatHschuld. 5U ^i FUr 100 fl. Geld Wllar? Einheitliche Staatsschuld zn 5 pEt.: in Noten verzins!. Mai-November «0 35 60.45 , ., „ Februar-August 70.10 70.20 „ Silber „ Jänner-Juli . «9.95 70.05 „ „ „ Apnl-Octover. —.— —»- Steueranlehen nlclzahlbar (?) —-— —>— (l) - 98.- 99.- Lost v.J. 1839 ...... 837.-239 — ^ „ 1854 (4 "/„) zu 250 fl. 90 50 91.-„ „ 1860 zu 500 si. . . 96.60 96.70 „ „ I860 zu 100 si. . . 105 80 106. -„ „ 1864 zu 100 st. . , 116,75 11/.— GtaatS-Domänen-Pfauddriefe zu 120 st. ü W. in Silber . . 12925 129.50 ». Grundentlastunas- Obligatiouc«. Filr 100 st. Geld Waarr Vbbmen .... zu5p(lt 9550 96.50 GaU,»eu .... ,.5 „ 74.50 75.— Nieder-Ocsterreich . . „ 5 ^ 97 75 98 25 Odcr-Oefterrelch . . ^5 ^ 95.50 9650 Siebenbürgen ... ^ 5 ^ 7625 7ß 75 Stelerinarl ... „ l, ^ 94 — 95 -Ungarn .... „ s> 5, 7975 80.- l V. Action von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üsterr. Bank abgest. . . 307 50 308— Aualo-uugar. Bank '. . . . 95.-- 95.50 Bankverein.......229.50 230.- Älldeu-Ereditanstalt . . . .382— 383.— Ereditansialt f Handel n. Gew. . 253 50 ^5ij.50 Lrcdilcmstalt, allgem. nugar. . . 8» — 86 50 EScomple-Geseltschaft, n. ü. . . 868. 870. Franco-österr. Banl . . . .119.25 119.50 Gemralbaut.......—.— - Nationalbauk. ... 724 — 725 — Niederländische Bank .... --- —- - Verciusbllut.......107 50 108.50 Verlrhrsbaul.......113.— 113.50 Wiener Bank......—.— ^ .— K». Actien von Tr^uSportunternel,« mungen. Geld Waare Alfüld-Fiumaner Bahn , . . 174. - 174.50 Böhm. Wcslbahn.....241.25 241.75 Earl-Üudwig-Vahn.....243.25 243.75 Donau^Dampfschifff. Gesellsch. . 592— 594 - Elisllbelh-Westbahn.....21 >.75 212 25 Ferdinauds-Nordbahn . . . .2290-2295),— Fünftirchen-Barcser-Vahn . 174.- 175.— > Frauz-IosephS-Vllhn . . , . 196.75 197.25 > Welk Waar? > lLembera-Lzern.lIassyer-Bahü . 207- 207.50 !l!lov.d, öslerr........369.— 3?0 — ! Omuibu«........-^. - —,— ! Rudolf«-Bahu......16?.— 167.50 z lSicbenbürgcr Bahn . . . .173— 173 50 i iSlaatsbahii.......395.50 396.50 iSlldbahu.......190.90 191. - iSild.nurdd Verbiud. Bahn . .174—175..' iTheiß'Bahu.......237— 23^.—l »Tramway........21050 210.75 ! «. dlo.in33I.r>/, pCt. 90 75 91. - l'. «^rioritätsoblinationen. i. 103 st. ü. W. ! Geld Waare! 6lis,-Westv. in S. vcrz. (!. Emiss.) 94 - - 94 50 ' Ferdiuauds.Nordb. in Silb verz. 107.25 107.50' Frauz-Ioscphs-Bahn .... 96,25 <>6.50^ M.Harl-^ndm.^.i.S.v«,.!.^m, 1l)2.— 103-- Oestci!. Nordwcstbah» ... 97 - 97,25, > Geld W.i l! Siebend. Vahu in Silber uerz. . 92. 9^ 20 Staatöb. G. 3"/« « 500 Fr, ,.I. Em. 142,— 1!3 -Slldb.G.3"/„!.500Frc. „ . .117 75 118 35' Sl!db.-BonS 6"/„ (1870 74) i. 500 Frcs......247.— 247,5»» Ung. Ostbahu......89.85 !0. - «. Privatlose (per Slilck.) Kreditanstalt f. Handel u. Gew. Geld Waare zn 100 fl. 0 W......1^2 25 162.7-'' Rudolf-Stiftung zu 10 st. . . 1450 15.51 Wechsel (3 Mo»,) Geld Waare Augsburg für 100 st siidb. W. 101.30 I0l,50 Franssurt a.M.100 st. dctlc, 101.40 10170 Hamburg, filr 100 Mark Banco —,— -,^ London, für 10 Psuuo Sterling 121 60 121.75 Pario, siir 100 Francs . . . 48.25 48 30 (sour« ver (tieldsortrn Ärld Waa'e K. Miinz-Dncatn . 5 st. 76 lr. 5 st.'/7 lr. Napolconsd'or . . 9 „ 69 .. 9 „ 70 " Vcrcinsthalcr. . . 1 « 80 ,, 1 „ 80i " Silber , . 119 „ 50 „ 119 ., 75 " Krainischc Grundcntlnstuug« - Obligalioncu, PU' vatnotiruug: 86. Geld, 94 Waare-