Mlmcher W Zeiwug. lV^^. ^!?s» Pränumeratloneprei«: Im «llomptrir ganzj. I/li^ l ^«» ll. »,, halbj. fi. s. f.n. »ür bi« Zustellung '"« Hau« «o.,-. ^.W. halbj. 50tr. Vtit bei Post ganzj. fi. ,5, halbj, ? 6«, Samstag, 13. Juli. Inltlllon«»eb«r: F«l Nelne Inserat« bi» ,n 4 O^s^ » ZeUeu «5 tr., ««he« pel .^eile ß ll,; be! öslercu l s» / ^7. Wiederholungen Per Zeile 3 lr. ^.v , v. Amtlicher Theil. Der Handelsminister hat den Posttassier Heinrich Haus er zum Hauptkassier in Grnz und den Post-controllor Ferdinand Dictl zum Oberpostcontrollor daselbst ernannt. Nichtamtlicher Mil. Zur Situation. Je mehr die Neuwahlen fur den Reichsralh !« " ^"^ zuneigen, desto klarer wird es, daß die Grau ^, ^^^ gehaltenen Situationsschilderungen gewisser Wiener Blätter an starten Urbertreibnngen lei' bkn. Wol ist ein nicht nnbeträchtlicher Theil jener Abgeordneten, welche den .'»lern der Vcrfassnngspartci gebildet haben, nicht wiedergewählt wurden, allein ab-gcsehen davon, daß trotz dieser Verluste das verfassungstreue Element im künftigen Abgeordnelrnhause mimerhiu noch start genug sein'wild. um jeden Versuch, au deu Grundlagen der Vl'lfassnng z,l rütteln, kräftig abweisen zu löuneu, müßte der Beweis erst noch erbracht werde»«, daß vun den vielen neue» Männer,,, welche diesmal aus der Urne hervorgegangen sind — es sind deren au hundert — wirklich cm so großer Theil zu deu Gegnern der Verfassung gehört, wie vun gewisser Seite in tendenziöser Absicht ausgesprengt wird. Ist es doch vorgekommen, daß so mancher neugewählte Abgeordnete sich erst förmlich dagegen verwahren mußte, als Gesinnungsgenosse der Dentalen zu gelten, so sehr hatten sich gewisse Organe ...5 i5 1"^" Gegnern zuzuzählen, einzig und allem aus dem Grunde, weil er sich zufällig nicht anf der allein patentierten Kandidatenliste befnnden hatte. Uelmgens erscheint es nichts weniger als gerecht-fertigt, «eden, der etwa in kirchlichen Dingen anderer wlstcht «st, als das Gros derjenigen Partei, welche» un bisherigen Reichsrathe die Majorität gebildet hatte, sofort den Verfassungsgegnern anzureihen. Daraus erwachst der Sache, der man dienen will, nicht nur kein Nutzen, sondern ein empfindlicher Schaden, da denn doch die Verfassung kein bloßes Parteiprogramm, sondern eme allseitig anerkannte Rechtsgrundlage zu bilden bestimmt ist. ^ " " Aus der Thatsach?, daß die gegenwärtigen Wahlen em von den ersten direkten Ncichsrathswahlcn so wesentlich verschiedenes Resultat ergeben haben, und daß es, wenn auch nicht ausschließlich, so doch vorwicqend das autonomistische Element ist, welchem diese Veränderung zugute kommt, läßt sich vorderhand nur zweierlei folgeru: Erstens, d,^ die Bevölkerung theil-weise nach neurn Männern suche, weil diejenigen, welche bisher als ihre Vertreter fungiert haben, nicht in allen Fällen den in sie gesehen Erwartungen entsprochen haben; zweitens, daß die von der Opposition so viel verschriene Wahlordnimg dem, doch nicht so ausschließlich Eine Partei begünstige, wie von gewisser Seile immer nud immer wieder behauptet wurde' Wenn man auch billigerwcise auertenlun umß, daß die lang wicrigeu. au peiulicheu Zwischensällru so reicheu Aus gleichsverhaudluugen mit Ungarn einen großen Theil der Zeit und der Thätigkeit des Reichsrathes währcud der abgelaufeueu Vcrathungspenude ausschließlich in Auspruch genommen haben/so wird mau doch anderseits die Reichsraths-Majorilät nicht ganz vun dem Vorwurfe freisprechen können, daß sie manche hochwichtige, im Interesse der Bevölkerung gelegene Reformarbeit — wir uennen beispielsweise nur die ucue Zivilprozeßordnung und die Stcucrreformvurlagcu — unnöthigerweifc auf die lange Banl geschoben habe. Anch die Thätigkeit des Parlaments hinsichtlich der Bekämpfung der wirthschaftlichen Krisis hat den Wün-schell der Bevölkerung beiweitem nicht genügt. Kann es dann auffallen, wenn bei den Neuwahlen, ohne Rücksicht auf d,e Partcischattieruug, nahezu ciu Drittel der fruhereu Abgeordneten nicht wiedergewählt wird? Daraus aber schließe» zu woll"n. daß sich die Bevölkerung von der Verfassung abzuweudeu begiuue. wäre ebenso verfehlt, wie wenn man jetzt uoch, uachdem das nationale und autonomistische Element ohne jedes äußere Hinzuthun eine so namhafte Vcrstärinng erfahren hat, bei der Behauptung beharren wollte, das Gruppen-sistem iu unserer Wahlordnung komme ausschließlich den Deutschen zugute. Ueberhaupt sollte man sich angesichts des Um. standeS, daß ein großer Theil der neugewählten Ab. geordneten bisher keine Gelegenheit hatte, seine politische Gesinnung zu manifestieren, davor hüten, so pessimistisch angehauchte Allarinruse auszustoßen, wie es namentlich jener Theil der Presse thut, dessen Ge-sinnungsgenossen kein Bedenken trugen, in ihren Programmen die weitestgehcnden Verfassungsänderungen als das zunächst anzustrebende Ziel hinzustellen. Weuu es auch wahr ist, daß die Rechte des aufgelösten Abgeordnetenhauses wesentlich verstärkt im nenen Hause erscheinen wird, so folgt daraus noch keineswegs, daß man sich etwa auf neue Kämpfe um die Grundlagen der Verfassung, auf reactionäre Experimente oder gur auf Attentate gegen das Dcutschthum gefaßt machen müfsc. Zunächst sind es denn doch hauptsächlich die Vertreter dcr böhmischeu Opposition, vun denen die Rechte des Abgeordnetenhauses, sowol numerisch als moralisch, die größte Unterstützung erwartet. Daß aber gerade diese in ihrer Gesammtheit so durchaus reactionäre Gelüste haben sollten, wie ihnen von mancher Seite zugemuthet wird, müßte denn doch erst erwiesen werden. Auch darf nicht übersehru werden, daß es die Verfassungspartei selber war. welche wiederholt dem Wuusche und der Erwartung Ausdruck gegeben hat, auch die Vertreter des czecho - slavischen Stammes auf dem Buden der Vrrfassnng im Reichsrathe begrüßen zu tölmen, es somit conseqneuter wäre. diefe nun näher gerückte Evcntnalität statt mit Unmuth oder Besorgnis mit offener Genugthuung aufzunehmen, zumal es drnn doch nicht angeht, einen ganzen intelligenten Volksstamm als auf die Dauer dem Genusse der parlamentarischen Rechte entsagend zu betrachten. Es ,st immerhin möglich - so schließt das „Präger Abendblatt", dem wir die vorstehende Wahlbetrachtung entnehmen, — ja sogar in hohem Grade wahrscheinlich, daß die czechischen Abgeordnelen, sobald sie einmal im Parlamente sind, mit Anträgen auf Erweiterung der Ländcrautuuoniie uud größere Berücksichtigung ihrer Nationalität in Amt uud Schule hervortreten werden, liegt aber hierin etwas, was vom wnstitutionellen Standpunkte im'orrect wäre? Gewiß nicht, denn dazu ist ja das Parlament da. daß in demselben allfällige Wünsche der Bevölkernng zur Geltung gebracht werde». Ob aber die erwähnten Anträge auch burch-dringcn, das hängt ja nicht ansichNeßlich von den Antragstellern, sondern vom Gesammtparlamente ab, in welchem die Verfassungspartei auch in Zukunft eine hervorragende Rolle spieleu wird. ES liegt somit wahrlich kein Gruud zu derartigen pessimistischen An« Wandlungen vor, wie sie jetzt wieder m gewissen Organen Mit Vorliebe kultiviert werden. Auö Bosnien-Herzegowina. Zur Erzielung einer einheitlichen Benennung der politischen Behörden m Bosnien uud der Herzegowina hat das l. und l. gemeinsame Ministerium mit Erlaß vom iil. Juni 187'.< angeordnet, daß von nun an für dieselben nachstehende offizielle Bezeichnung zu ge-! brauchen ist, uud zwar: 1.) „Kreisbchördc" für jene Feuilleton. Hlera «der »uf dunklen Wegen. Roman vun Ed. Wagner. (Fortsetzung..) «Wahrscheinlich kehrtet Ihr anf dem Wege nach oem Schlosse m einem Wirthshanse ein, nachdem Ihr Eurem Schatz «Gute Nacht" gesagt," spottete Reuard. «Ihr mögt sicher sein, daß der ermordete Marquis letzt nicht umherwandelt, nachdem er sich achtzehn >lahre lang ruhig verhalten hat. Die ganze Sache war: Ihr fürchtetet Euch vor Eurem eigenen Schatten oder vor einer Statue. Ja, was doch so eil, gutes Glas heißeu Wciucs zu bewirkeu im stände ist; es Macht sogar, daß man Gespenster sieht!" Pierre Nenard galt im Bedientcnzimmer als ein kluger Mann, uud darum wurde seiuc letztere Aeußerung als Scherz aufgenommen, der ein schallendes Gelachter hervorrief. Der Geisterseher ärgerte sich, verbiß aber eine Erwidcruug und brnmmte nnr einige Worte vor sich hin, die zum Glück für ihn Pierre Renard Mcht verstand. Unter dem noch anhaltenden Lachen der Anwesenden schritt Pierre hinans. Als er in die Halle kam, gewahrte er einen Fremden, der Mrs. Matthews zn sprechen wünschte. Die Hanshältcnn lieh den Fremden m ihr Zimmer kommen, wo sie in ihrem Lehustuhl am Kamin saß, mit einer Handarbeit beschäftigt. Beim Eintritt des Fremden erhob sie sich, uud anf ihrem Gesicht prägte sich deutlich eine große Ueberraschnng aus. Sie hatte den Geheimpolizisten erwartet, den Mr. Daltun ihr zu schicken versprochen hatte; aber dieser Mann schien ihr eher das Gegentheil von dem Erwarteten zu sein. Er war noch sehr jung, ruhig, etwas zurückhaltend uud leise in seinen Bewegnugen, — ein wahres Ideal von einem Diener. „Sie wünschten, mich zu sprechen?" fragte Mrs. Matthews. „Ja, Mistreß," antwortete der Fremde mit einer Verbeugung. „Ich wünsche eine Strlluug uud wollte scheu, ob. Sie nicht eine für mich hätten. Ich werde alles thuu, was Sie vou mir verlangen." Die Haushälterin sah den Mann zweifelnd an. Nein, er könnte kein Geheimpolizist sein. Nie war ihr ein einfältigeres, gewöhnlicheres Gesicht vorgekommen als dieses. „Es ist hier keine Stelle frei," sprach sie etwas kurz. „Ich kann Ihnen keine Austelluug geben." »Ich kann Ihnen gute Referenzen zeigen, Mistreß," sagte der Mann. „Mr. Dalton. der Pfarrer von Mont Heron, empfiehlt mich Ihnen bestens." Das Gesicht der Haushälterin klärte sich auf. «Ah, ich verstehe," rief sie. „Kummen Sie näher, Sir, nnd setzen Sie sich." Sie machte die halb offen stehende Thür zn, während der Fremde näher trat. „Ich erwartete Sie," sagte Mrs. Matthews; „aber ich würde Ihren wahren Eharatter nicht errathen haben. Haben Sie einen Brief vun Mr. Dalton?" Der Mann zog einen Brief aus der Tasche uud reichte ihn Mrs. Matthews. Derselbe enthielt eine einfache Empfehlung des Uebel bringers, welche mit den Worten fchluß, daß Mrs. Matthews in dem Mann einen treucu Dieuer finden werde, wenn sie ihn engagieren sollte. «Es ist alles in Ordnung," sagte Mrs. Matthews. „Ich habe mit dem Kellermeister über Sie gesprochen, und er wird Ihnen Beschäftiguug im Haufe geben. Sie follen die Stelle eines Heizers verfehen nnd haben als solcher alle Zimmer zu heizen, einschließlich das der Diener Mylords." „Ich zweifle nicht daran, daß ich mir die Zufriedenheit des Kellermeisters erwerbeu werde," bemerkte der Mann ruhig. „Er hat den Heizer auf eine Woche fortgeschickt, um Ihnen Platz zn macheu," sagte die Haushälterin. „Mr. Puffet ist iu die Sache eingeweiht uud wird es Ihnen hier so angenehm wie möglich machen. Sie sind gerade zur rechten Zeit gekommen," fügte sie mit leiserer Stimme hinzu. „Pierre Renard kam gestern abends ohne seinen Herrn nach Hause. Er beabsichtigt irgend etwas Unheilvolles auszuführen." Es wurde au die Thür geklopft und Alexa trat ein. Beim Anblick des Fremden wollte sie sich zurückziehen, aber die Haushälteriu rief sie zu sich. „Das ist uuser neuer Heizer, Miß Strange," sagte sie. „Ich habe ihu eben auf Grund der Empfehlung Mr. Daltous engagiert." Alexa betrachtete den Mann aufmerksam und dieser begegnete ihrem Blick mit Interesse. Er hatte dnrch Mr.Dalton vun Alexa's Entdeckung gehört und sich felbst die Idee gebildet, daß ein Geheimnis sie nmgcben müsse. Auf den ersten Blick sah er mm, daß sie 'nicht war, was sie zu sein sich deu Anschein gab. Er war auf's Schloß gerufen worden, um ein Geheimnis zu erforsche»; er entschloß sich, zum Zeitvertreib auch das andere zu ergründen, nämlich das über Alexa's Geburt. Ein kurzes Studium des ruhigen Gesichts des Mamies überzeugte Alexa. daß er die nöthige Umsicht nnd Kenntnis besaß. Sir fühlte ein gewlfses Vertrauen zu seinen Fähigkeiten und beschloß, ihm ihr volles Vertrauen entgegenzubringen. Nach einigen Fragen, 1354 politische Vehörde, welche bestimmt ist, im Kreisorte die politischen Geschäfte mit Einschluß der Finanz-, Forst-, Sanitäts- und Bauagenden für den Umfang des ganzen Kreises zu besorgen. — Die bisher zum Theile noch übliche Bezeichnung „Kreisamt, Mutesa-rifat" hat zu entfallen. 2.) „Bezirksbehörde" für die politische Behörde erster Instanz. Der Ausdruck „Kaj-makamat" ist von nun an uicht mehr zu gebrauchen. 3.) Was die bisherigen Mudirate anbelangt, so sind dieselben als „Exposituren der Bezirksbehörden" zu bezeichnen, z. B. „ExPositur Buzovaca der Bezirks-behörde Fojnica." Der Vorstand der Kreisbehörde hat Kreis-, derjenige der Bezirksbehörde Bezirksvorsteher zu heißen; der politische Adjunct bei der Expositur sührt den Namen „exponierter Bezirksadjunct." Der ohne Ernennungsdekret des Ministeriums die Leitung der betreffenden Vehörde besorgende Functional aus der Monarchie hat den Titel „Kreis-, beziehungsweise Bezirksleiter" zu führen. Für die jeweiligen Leiter der Expofituren (ohne Ernennungsdelret der Landesregierung) ist die Bezeichnung „Expositursleiter" anzuwenden, z. B. Oberlieutenant N. N., Expositursleiter in X. Dagegen haben die von der Landesregierung bestellten, ehemals ottomanischen Functionäre bis auf Weiteres ihren bisherigen Titel „Kajmatam," ..Mudir" uä por-80UHIN beizubehalten. Das t. und k. Ministerium des Aeußern hat mit Erlaß ddo. Wien, 8. Juni 1870. die k. und k. öster-reichisch-ungarische Botschaft in Konstantinopel ermäch« tigt, den bosmsch-herzegowinischen Unterthanen interimistische Reisepässe auszufolgen und die von der Se-rajewer Landesregierung ausgestellten Reisedocumente zu vidicren. Bei dieser Ermächtigung ist das hohe Ministerium von der Voraussetzung geleitet worden, daß die Bosmaten in der Türkei vor einer definitiven Regelung der Angelegenheit derartige Legitimationsurkunden nicht zu ihrer Legitimierung den türkischen Organen gegenüber, als vielmehr zu dem Zwecke nach« suchen werden, um sich beim Betreten österreichisch -ungarischer Schiffe oder des bosnisch-herzegowinischen Bodens damit ausweisen zu können. Der deutsche Zolltarif. Der deutsche Reichstag hat den bekannten Kampf-zoll«Paragraph des Tarifgesetzes in der wesentlich milderen Fassung des Kommissionsantrages angenommen. Der Kampfzoll - Zuschlag ist von 100 auf 50 Perzent herabgemindert; der Eintritt dieses Zuschlages wird zwar durch den Reichskanzler verfüg!, über dem Reichstage ist die nachträgliche Genehmigung vorbehalten, und die Anordnung des Reichskanzlers ist außer Kraft zu setzen, wenn der Reichstag die Zustimmung nicht ertheilt; endlich kann der Kampfzoll überhaupt nur Staaten gegenüber angewendet werden, welche deutsche Schiffe oder Waren ungünstiger behandeln, als diejenigen anderer Staaten. Die Vorlage der Reichsregierung hatte den Kampfzoll auch gegenüber jenen Staaten als zulässig erklärt, welche deutsche Waren mit einem höheren Zoll belasten, als Deutschland selbst auf die betreffenden Warengattungen lege. Diese letztere Bestimmung wäre ohne Zweifel das Schlimmste in dem ganzen Gesetze gewesen, sie hätte den Kampfzoll einfach zur Regel gemacht, da in jedem die er zu ihrer Zufriedenheit beantwortete, erzählte sie von Pierre Renards gestrigem Mordversuch. Mrs. Matthews Schreck war groß. John Wilson, so hieß der Fremde, hörte aufmerksam zu, unterbrach sie aber mit keiner Frage, sondern ließ sie alles erzählen, was ihr Feind bisher gegen sie unternommen hatte. „Aber warum ist er Ihr Feind, Miß?" fragte John Wilson. „Warum trachtet er nach Ihrem Leben?" ,. . Alexa wurde glühend roth, dann bleich bis auf die Lippen. .. ^ „Weil er mich fürchtet," antwortete stc. „Er weiß, daß ich ihn für den Mörder seines früheren Herrn halte, und er denkt, daß es mir gelingen möchte, ihn zu entlarven." .Wenn er den Mord begangen hat," bemerkte John"Wilson, „und dafür seine Strafe erhält, so ist das nur Ihnen zu danken, Miß. Niemandem würde es eingefallen sein. das Erkenntnis des Gerichts umzustoßen, bis Sie die Umänderung zur Möglichkeit machten. Sind Sie eine Verwandte der Familie, Miß?" fragte er respektvoll. Alexa erbleichte wieder. Miß Strange?" fragte Mrs. Matthews lächelnd. „O nein. gewiß nicht. Sie ist als Gast bei Mrs. In-gestre; sie hat das Geheimnis ganz aus e,genem Antriebe aufgenommen und bringt die Wahrheit ans Licht, obw'ol sie keinerlei persönliches Interesse an der Sache hat." . , . John Wilson dachte anders Es stand bel lhm unumstößlich fest, daß Miß Strange ein sehr großes persönliches Interesse an der Rechtfertigung Lord Stratford Herons habe, und er nahm sich vor, die Natur dieses Interesses kennen zu lernen. (Fortsetzung folgt.) Staate der Zollsah für irgend einen einzelnen Artikel höher ist, als der betreffende Satz des deutschen Zolltarifs. Damit wäre der Zollkrieg in Permanenz erklärt. Die Tarifkommission verwarf denn auch, trotz ihres sonstigen Wohlwollens für die Aismarck'sche Vorlage, die bezeichnete Bestimmung kurzweg. Im Reichstage versuchte es der Vertreter der Reichsregierung, Staatsminister Hofmann, gar nicht mehr, die volle Wiederherstellung der ursprünglichen Fassung der Regierungsvorlage zu begehren. Er erklärte sich mit dem 50per-zentigen Kampfzoll sowie mit dem Vorbehalte der parlamentarischen Genehmigung einverstanden; was aber die Voraussetzung betrifft, unter welcher der Zollzuschlag eintreten soll, so erklärte Minister Hofmann ganz entschieden, die Regierungen müßten zum mindesten auf dem Amendement des Grafen Stollberg bestehen, nach welchem der Kampfzoll - Zuschlag auch gegenüber jenen Staaten zulässig sein soll. welche deutsche Erzeugnisse, abgesehen von Verzehrungsgegenständen, mit einem Einfuhrzoll von mehr als 40 Perzent des Werthes belasten. Auch dieses Amendement würde, wie Dr. Delbrück im Lauf der Debatte nachwies, den Kampfzoll nahezu allen Staaten gegenüber möglich gemacht haben. Glücklicherweise raffte sich der Reichstag zur Beseitigung dieser Gefahr auf; der Stollberg'schc Antrag wurde trotz der entschiedenen Erklärungen vom Regierungstische mit l63 gegen l48 Stimmen abgelehnt. — Das deutsche Reichsgesetzblatt veröffentlicht eine Bekanntmachung des Reichskanzlers, wodurch für Branntwein aller Art uud Essig 48 Mark; Wein, Most uud Cider in Fässern 24 Mark. in Flaschen 48 Mark; Südfrüchte 30 Mark; Kaffee roh 40 Mark, gebrannt 50 Mark; Thee 100 Mark; Petroleum und Mineralöle tt Mark, als die vom deutschen Reichstage letzten Samstag in zweiter Lesung angenommenen Eingangszölle, vorläufig zur EinHebung gelangen. Der Kulturkampf in Frankreich. Das Tagesereignis in Frankreich bildet gegen-wärtig die sensationelle Rede. welche der Deputierte Paul Bert anläßlich der Discussion des H 7 der Ferry'schen Unterrichtsvorlagen in der französischen Deputiertenkammer gegen das Sistem der jesuitischen Erziehung gehalten hat. Auch die Blätter beschäftigen sich vielfach mit ihr, und das „Journal des Dcbats" erklärt. Bert habe den Finger auf die wunde Stelle gelegt. Er habe mit Recht gesagt, die Gefahr liege darin, daß die Jesuiten sich jetzt als Republikaner aufspielen. „Die außerordentliche Wirkung — schreibt das genannte Blatt, — welche die Rede des Herrn Paul Bert und seine Citate, die für viele Leute eine Enthüllung waren, hervorgebracht hat, beweist, daß die große Mehrzahl der französischen Familien noch gar keine Ahnung hat von der Erziehung und dem Unterrichte, die heutzutage der Jugend beider Geschlechter zutheil werden. Iawol, das alles ist die reine Wahrheit! So erzieht man Euere Kinder, solches lehrt man ihnen und damit bildet mau sie zu Männern und Frauen heran! Was früher in die verschlossenen Mauern des Seminarunterrichts gebannt blieb, bildet jetzt einen Bestandtheil der allgemeinen Erziehung; man erfüllt die Einbildungskraft der Iu-geud mit den dümmsten und unsaubersten Mysterien und unterwirft sie sozusagen einer einschläfernden Operation, in welcher sie alles Urtheil und allen gesunden Verstand verlieren. Darauf gerade hat man es aber abgesehen; es ist ein mit erstannlicher Klugheit durchgeführtes Sistem der Verdummung: materiell angenehmes Leben, Artigkeit im äußeren Umgang, Protection in der großen Welt und dafür vollständige Knechtung des Denkens und Willens. Man mag es nur unumwunden aussprechen: das vorliegende Gesetz ist ein politisches, ein Abwehrgesetz. Der bedeutendste, gewandteste uud gefährlichste Mann der Partei, derselbe, welcher das Gesetz von 1850 ins Leben rief (Herr v. Falloux), hatte wol recht, wenn er sich gegen die unvorsichtigen Tölpel erhob, welche die Fahne der Contrerevulution aufpflanzten. Aber er empfing von höherem Orte einen Verweis und sah sich daher zum Schweigen verurtheilt. Das Losungswort lautet also: Contrcrevolution. das ist Krieg gegen die weltliche und confessiouslose Gesellschaft, gegen den Ox!« l:ivil, gegen alle organischen Gesetze des Landes. Herr Paul Bert hat den Finger auf die wunde Stelle gelegt. Mit Recht sagt er, die Gefahr liege darin, daß die verschlagenen Leute sich jetzt zu Republikanern machen. Du mein Gott. sie werden sich zu allem machen, was man und was die Sache von ihnen verlangt. Sie trugen ehemals die Freiheit als Aushängeschild und lockten unter dieser Fahne unschuldige und aufrichtige Liberale herbei. Seit dreißig Jahren wissen wir, welchen Gebrauch sie von diesem blinden Vertrauen gemacht haben. Die Geschichte hat uns eines Besseren belehrt. Ueberraschen kann uns nur die Ucberraschung, welche die gestrigen Citate der Kammer bereiten. Das alles steht ja schon in den Katechismen und Schul-büchelcheu. Wie gestern Herr Paul Bert, so bat neulich auch ein Redner in der belgischen Deputiertenkammer in seinen Citaten aus einem Katechismus im Hinblick auf die anwesenden Frauen und Mädchen mitten innehalten müssen. Und das nennt man eine christliche Erziehung. Das sollen wir als die Lehre der Kirche ansehen." Daß in allen klerikalen Blättern sich ein wahres Wuthgeschrei gegen Herrn Paul Bert erhebt, der als Physiologe in der französischen Gelehrtenwelt einen hervorragenden Platz einnimmt und mit seiner Person dem Gegner kaum eine Blöße gibt, braucht nicht erst gesagt zu werden. Der „Univers" nennt ihn einen Libertiner, einen entmenschten Materialisten, der allm Lastern und Schändlichkeiten von Paris schmeichelt; eine Schande der französischen Tribüne, einen Elenden und sogar eine „Raupe." Die „Union" erblickt in seiner ganzen Rede nur ein Gewebe von Verleumdungen; für die „Gazette de France" ist er der Vertreter einer Secte von Wollüstlingen, Genußmenschen, Ueberläufern aus allen Schulen, Leuten, denen es an jeder Moral und Ueberzeugung fehle; der „Fran^ais" endlich erklärt Herrn Paul Bert drohend, er werde von allen Familienvätern, welche ihre Kinder der Gesellschaft Jesu anvertrauen, wegen seiner leichtfertigen und ehren« rührigen Angriffe gegen diese Gesellschaft streng zur Rechenschaft gezogen werden; der „Püleriu" erstreckt seine Bannstrahlen gleich auf alle Wortführer der Linken. Zur Orientfrage. Wie alls Konstantinopel gemeldet wird. sind Frankreich und England fest entschlossen, die Angelegenheit weqen der Aufhebung des Fermans von 187!i nicht gänzlich rührn zu lassen. Wenn sie sich momentan jedes weiteren Schritlcs enthalten haben,! so geschah dies in der Erwartung, daß der Wortlaut^ des' Investitur.Fcrmans für Tewfik Pascha in der nächsten Zeit pulilicicrt werden wird. Von dem Wortlaute des betreffenden Fermans wollen die genannten Mächte ihr weiteres Vorgehen abhängig machen. Der Sultan hat nunmehr sämmtliche Mitglieder des o st r umelische n Regiernngs-Directoriums. welche von Alsku Pascha ernannt wurden, mit Ausnahme des Direktors des Justiz-Departements. Korsaloff, bestätigt. Die Antecedentien des letzteren, sowie seine auch noch heute ostensibel zur Schau getragenen Gesinnungen sind für die Pforte Grund gcuug gewesen, ihn vom öffentlichen Dienste ill Ostrumellen auszuschließen. Wie es heißt, beabsichtigt die Pforte, bei den Machten Schritte zu thun. um von diesen die Veranlassung der raschen Denwlierung der Donaufest nn-gen iu Gemäßhcit des Artikels N des Berliner Vertrages zu verlangen. Die Nachrichten von einer bevorstehenden Demission des Kabinets Bratianu bestätigen sich vorläufig nicht. Es scheint auch nicht wahrscheinlich, daß ein Ministerium aus der conservatiuen Minorität der rumänischen Kammer im stände wäre, die Iudenfrage besser als das jetzige Kabinet der Rothen zu lösen. Die signalisierte energische diplomatische Action einzelner Signatarmächte zugunsten der Juden unterbleibt bis auf weiteres. Einem Wiener Telegramm des „Temps" zufolge beabsichtigten nämlich über Initiative Deutschlands die Regierungen von England. Frankreich und Italien eine strenge Sommation nach Bukarest wegen stricter Allsführung des Artikels XI.lV des Berliner Vertrages zu richten. Ueber Vorschlag Oesterreich-Ungarns wurde jedoch beschlossen, zunächst durch den k. und k. Gesandten in Bukarest, Grafen Hoyus, einen freundschaftlichen Schritt dahin unternehmen zu lassen, daß die rumänifche Regierung noch einmal gemahnt würde, eine der Auffassung der europäischen Mächte entsprechende Lösung der' der rumänischen Regierung durch Artikel XI^IV des Berlincl Vertrages gestellten Aufgabe mit der größten Beschleunigung ins Werk zu fetzen. Dieser Schritt sei aw 7. d. geschehen, und erst für den Fall, daß derselbe nicht zum gewünschten Ziele führen follte. werde ein Collectivschritt aller Mächte erfolgen. Eine Annullierung der Souveränetät Rumäniens und WiederunterstelllMg desselben unter die Suzeränetät der Pforte befinde sich jedoch nicht unter den von den Mächten in Aussicht genommenen Cuiircitiv-Mahregcln, uud zwar alls den« Grunde, weil Rumänien als souveräner Staat voll einigen Mächten — darunter von der Pforte selbst ^ bereits anerkannt sei. Die griechische Kammer ist nach einer Athentt Meldung der ..Pol. Korr." für den 17. Juli zu eine' außerordentlichen Session einberufen, um sich mit der Verwendung der aus der Nalionalanleihe eingeflossene» Summen zu beschäftigen. Allen Versionen gegenübe,, welche von der Geneigtheit Griechenlands zu melde!» wissen, auf einen sogenannten billigen Ausgleich mit d<> Pforte eingehen zu wollen, versichert der Korrespondent des genannten Organs, daß das griechische Gouvernement weniger denn jemals von seiner Forderung nach d»'l Abtretung von Ianina abgehen werde. Die Pforte hat ihren bisherigen Delegierten b>'l der Grenzregulieruligs-Koulmission für Serbien. VaY' Pascha, abberufen und denfelben durch Iewat W'1 ersetzt. In Belgrad will man wissen, die Delegier!'" der Großmächte hatten die Instruction von ihre" « 1355 Regierungen erhalten, im Sinne der serbischen For-denmgkii für eine bessere Defenfivarenze Serbiens znm Schutze gegen eventuelle künftige Ärnauteueinfällc vor^ zuforgen. Die Grenzkommission hat die Delimitation zwischen Serbien und der Türkei bei Dlogowka beendet. Kagesnemgkeilen. — (Todesfall.) Iu Nad Steinerhof verschied am 8. d. M. im 39. Lebensjahre der Chefredacteur der amtlichen deutschen „Agramer Zeitung", Herr Wilhelm menberger. — (Oesterreichische Torpedoboote.) Am vorigen Freitag sand in London die Probefahrt eines der von den Herren S. Yanruw ^ Cump. zu Poplar (London) für die bsterreichifch-nugarische Regierung gebauten Torpedoboote erster Klasse in Gegenwart des Grafen Eassini. Marinc-Attachcs der österrcichisch-ungari. schen Botschaft, uud des Herrn A. Waldvogel, Obcr-Mgenieurs der österreichischen Marine, statt. Es wurde Während einer cinstündigen Fahrt eine Geschwindigkeit von 21 1 Knoten erzielt. Die Dimensioucu des Fahrzeuges siud: 80 Fuß Länge. 11 Fuß Breite, bei 450 Pferdekraft. -- (Broder Eiscnbahnbrücke.) Aus Brod w'rd berichtet, daß dort vor einigen Tagen die Ac» lasluugs.Probe der üeuen Eisenbahnbrücke stattfand, die em vorzügliches Resultat lieferte. Es ist uunmehr der ^"tc Verkehr über diese Brücke eröffnet, und nachdem "as «rlegsministerium beschlossen hat, auf der schmal, Zungen Eifenbahn auch Personen zu befördern, und zu olc,cm Zwecke auch bereits vierzig Waggons gebaut wurden, wird man in Znknnst von der DalUll'Broder ^lsenbahn ans direkt bis Zcpöe fahren können. Die olrelte Verfrachtung hat bereits begonnen, und findet die Ueoerladung der Waren in Türkisch-Brod statt. ^ (Hcuschrecken-Flut in Ungarn.) Die Heuschrecken richten feit eininrr Zeit in einem Theile des Szathmnrcr Comitnteö enorme Verwüstungen an Trotzdem bis znr Stnudc alle erdenklichen Vorlehnmaen zur Vertilgung der fchädlichen Insekten getroffen wur-den. haben letztere bereits eine Fläche in der AuS-dehnung von 000 Joch — durchweg? Ackerland — occuplert und größtentheils verlvüstet. Die Gegenmaß' «As! ^"'c """' Zuhilfenahme militärischer Macht «etr«^ ganzer Gemeinden U ^ ,^?.^ ^^"^" lind beständig damit beschäf. binden U'nstchgrelfen der Heuschreckenschwärme zu ver-?", ^' 's."urden m einer Länge von 100M'Klnf-lus i.n'^c?" ^^ll"'' '" ber Absicht, den wander-lUstlgeu Insekten an dieser künstlichen Scheide Halt zu gebieten. Die Gräben sind binnen wenigen Minuten bis an den Rand mit Heuschrecken gefüllt; das bereit ge, yaltene Stroh wird dann über denselben angezündet und m dieser Weise das Vernichtungswerk ununterbrochen fortgefetzt. Vonfeite der ungarischen Regierung wurden zum Zwecke dieser Arbeiten die erforderlichen Geldsummen bereits angewiesen und die benachbarten Conutate auf das Vorhandenfein der erwähnten Gefahr wiederholt aufmerkfam gemacht. tt.«^ Veränderungen'im Vefih- nnd La-!//! ^ der Realitäten.) Das achte Heft '"hält die Bewegung des w ^abr 187?"'^^^ d" Realitäten in Oesterreich ÄesiÄ../?.. ^!' ^"^ der Veränderungsfälle im N"uoe durch Verträge, Executionsführungen und ^alle beziffert sich auf 211.057 mit einem Geld-Ver r „ m 5^377,086 si. Per Neubelastuug durch As. ' 'p^'wtatwncn, Intabulationcu und Verlassen-Mften un Gesanuutbetragc von 283.849.058 st. steht D. ^lammtentlastuug von 245.132.409 st. gegenübel, ^er Großgrundbesitz participierte an den Besitzstands-^eranocrungen init einem Geldwerthe von 37.850.300«.. der städtische Besitz mit 102.422,275 st., der Montan-N^!. ^ ^7'900 si, und der sonstige Besitz mit ^ »c.,^" ll' Die Gesammtzahl aller Veränderungsfalle beträgt 783.621 mit einem Geldwerthe von 1,066.272,821 Gulden. m ^>^'" vom Himmel herabgefallener Prozeß.) Gegenwärtig wird vor dem Gerichte zu ^ssoudun in Frankreich ein Prozeß verhandelt, zu welchem bereits Vergnüguugszügc urgauisicrt sind. Die ^ache ist folgende: Eines Abends in letzterer Zeit ging en» Bauer aus der dortigen Gegend gemüthlich seines "leges, als er plötzlich ei« furchtbares Geräusch hörte "nd eiu lauger Lichtstreifen zu seinen Füßen niederfuhr und erlofch. Er glaubte fchon vom Blitz getroffen zu MU. als er sich aber von seiner Bestürzung wieder er-yolt hMe. erblickte er vor sich einen großen Stein, der aus der Luft herabgefallen war. Der Bauer war nicht 1" einfältig, steckte den Meteorstein in die Tasche und g'ng damit in die Stadt, wo er ihn um 250 Francs an das Museum in Issoudun verkaufte. Die Sache machte von sich reden nnd wurde in den Zeitungen besprochen, So kam sie auch zu den Ohren der in Paris wohnhaften Eigenthümer»,, des Feldes, auf den, der Meteorstein niedergefallen war. und sie wußte nichts «cssercs zu thuu, als den Bauer vor Gericht zu belangen, mit der Forderung, ihr entweder den Stein zurückzustellen oder zehntausend Francs zu bezahlen als -preis, den sie für den himmlischen Schatz forderte. Der! Bauer wendete sich wieder an das Museum, und nun wurde dieses iu den Prozeß mitverwickelt. Um die Sache aber noch origineller zu mache», wurde das Museum in Pari» über oeu kaufmännischen Werth des Aerolitheu befragt, und dieses erwiderte durch den Mund des ausgezeichneten Professors Dciubray. daß ein Tarif für Meteorsteine bestehe und daß der Werth eines solchen gerade 250 Francs betrage, so wie das Museum in Issoudun ihn bezahlt hatte. Darauf hin wurden nun die Anwälte bestellt. Herr Chartwnnel von der Pariser Narre für den Bmier nnd Herr Boite. Advokat in Isfondun. für die Eigenthümern, des Feldes. Es frägt sich nun, wem der Meteorstein gehöre und welches der wirkliche Werth eines solchen sei? Darüber werden nächstens die Richter in Isfondun zu entscheiden haben, — (gnngcnübung) Eine Abhandlung, welche soeben in einem chemischen Fachblatte erschienen ist, enthält folgenden interessante,» Passus: Das aus den Nitrotetramethyldiamtoriphrnylmethan durch Reduction entstehende krystalli- siert in ähnlichen Formen wie Tetramethyldiamidotri-phenylmethan. — In der gleichen Zeitschrift ist von Pentamethylpararosanilinchlorhydrat sowie von gewissen Farbstoffen die Rede. deren Äildnng in naher Beziehung zur Entstehung des Hexamethyltrlamidudibenzoylbel,zo1s steht. Alle» denjenigen, dir an Uugelenkigleit der Zunge leiden, sei das öftere laute Herfagen dieser wissenschast-lichen Ausdrücke besteus empfohlen. fokales. Aus der Handels- und Gcwerbekammer sür Krain. lForts.) 2.) Nachdem in drn Vertretungslörpeln zur Begründung der Nothwendigkeit von Vorkehrungen gegen den Wucher stets auf die vielen Executionsvertäufe von Grnndstü'cken der Landbevölkerung hingewiesen wird, und die Thatsache der anßelvldentlich raschen Steigerung dieser Verkäufe in den letzten Jahren gegenüber den oicsfälligen statistischen Nachweisnngen lw allgemeinen nicht m Miede gestellt werden kann. l" w'ro m dem Falle, als nach den Wahrnehmnnqcu der loblichen Handels- und Gewelbelammer diese Er-jchemuug auch m Krain zutage getreten wäie, auch die Frage zu beantworten sein, ob es die verderbliche i Art dcr Beschaffung des Kredites ist, welche zu solchen Executionen geführt hat? 3.) Da ferner die Anzahl der Geldforderungen, welche bei executive» Verkäufen der Realitäten der Landbevölkerung nicht zur Befriedigung kommen, den statistischen Nachweisnngen zufolge seit mehreren Jahren in steter Steigerung begriffen ist, so wird, falls dieses Verhältnis von der löblichen Kammer wahrgenommen worden wäre. nach Thunlichkeit auch die Frage zu eröitern sein. ob in der Regel wucherische Darlehen oder ob sonst gutgläubige Kleditgebcl, die sich etwa nnt einer den Wucherpostcn nachstehenden Sicherheit begnügen, durch del, erwähnten Ausfall leiden? — Die Kammer hat sich nun an mehrere Gemeinden und Kredltvrlmie gewrndet. um ihre Ansichten in diefcr wichtigen Sache kennen zu lernen. Bisher find von zwanzig Gemeinden uud einem Krediloercinc Berichte eingelangt. Die Gemeindevurstehnng von Littai theilt mit, daß gewöhnlich 6-, 7- oder 8perz. Interessen, selten jedoch 10verz. intabuliert werden; bei nicht intabulier-ten Forderungen werden jedoch noch höhere Zinsen gefordert. Die Gemeindevorstehung von Steinbüchel theilt die Aeußerung der dortigen Industriellen mit, zufolge welcher Wucher in Steinbüchel nicht getrieben wird. Die Vemcindevorstehnng von Alten markt bei Laas spricht sich für Eilassung von Maßregeln gegen den Wucher aus. Es glbl dott Mäkler, welche 100 fl. leihen, sich gleich 10 N. abziehen, dann 10 fl. für das erste uud weitere 10 ft. für das künftige Jahr nehmen und damit noch eine Wohlchal erwiesen zu haben glauben. Noch verderblicher ,st die Uebergabe des Genusses von Giundstiicken an die Darleiher statt dcr Zinsen ll> Geld. da kommt der Ki cditwerlicr unter 30 Pcrzent nicht weg. Klcingnmdbesitzcr mit einer Schuld von 3—400 fl. gehen infolge der hohen Zinfen in wenigen Jahren zugrunde. Diese Art Geldgeber gehen bei Ver. stcherungcn noch dazu mit einer Vorsicht vor, daß nicht sie, sondern die gelinde verfahrenden Gläubiger oder Augehörige des Schuldners Velluste erleiden. Die Gemcindcvorstrhung von Sei senberg berichtet, daß der Wucher dort zunimmt, bei bücherlichen SichersteUungen werden in der Regel 7 bis 10 fl., bei unvelblichen Forderuugen 10 bis 20 fl. verabredet. Sie ist daher für Voltehrungen gegen den Wucher, umsomchr, als in dortiger Gegend leine Kreditanstalt besteht, die allein dem Wucher wirksam begegnen könnte. Die Vorstehung erklärt sich für ein Zinsmaximum von 8 fl. für büchcrliche und mit höchstens 10 fl. für un-verbriefte Forderungen. Die Gemeindevorstchung von Laas ist für Vorkehrungen gegen den Wucher, befürchtet nicht eine Ae^ cinträchtigung des Kredites und theilt mit, daß der Wucher seit fünf Jahren mcltlich zugenommen, daß ! zuweilen 20 und noch höhere Pelzente knt.ieii)u.uä<) verlangt werden, daß Waren zu höheren Preisen aus Kledit gegeben und bei der Saldierung der Rechnung enorme Interessen verrechnet werden. Die Gemeindevorsteyuug vonLandstrah erttärt sich für Vorkehrungen geaen den Wucher, der vorzüglich darin besteht, daß die meisten Weingatten-besitzel im vorhinein gegen eine aeringe Dai^naabe an Weinfammler die Fechsung versetzen und dieselbe bei der Abschä'nkung oft um den mindern Lolalpreis abzugeben bcmüssiget sind, um wieder für künftig um weiteres Darlehen für Befchaffung der nothwendigen Bedürfnisse bitten zu dürfen. Da der Besitzer oft auch tenie Fechsung erzielt, ist er gezwungen, das schuldig gewordene Kapital gegen hohe, oft bis auf 20 fl. per l00 reichende Zinfen von anderen aufzubringen ober dem Wucherer gegen noch höhere Zinsen und Zinses-zinsen zum Kapitale aufzufchlagen. Die Wucherer gehen gewöhnlich derart vor, daß von einem Schaden bei ihnen nicht die Rede sein taun. Die Gemeindovolstchung von Mottling ist auch sin Vmkchlungeii gegen den Wucher, erwähnt der Devastationrn de, Realitäten, erklärt sich für Errichtung von Geldinstitute» nut staatlicher Hilfe und als Zins» maximum 10 Peizent. Die Gemeindevorstehung von Rudolfswerth clllärt fich a»ch für Vorkehrungen gegen den Wucher. Als Uebelstände werden die Grundzerstückung, die Grunduberqaben und Erbthrilnngen und die Höhe der Steuern sammt Umlagen, dann die theuere Prozeßführung angeführt. Es wird der Wunsch nach Beschränkung nlcksichtlich dei Wechselfähigkeit des Land-mannes und nach Erleichterungen im Gerichts- und Executionsverfahren ausgesprochen. Oortschuna solsst.) — (Ernennung.) Der Dollor der gesummten Heilkunde Eduard Ehrl,ch wurde zum activen Oberärzte beim Infanterieregimente Freiherr v. ttuhn Nr. 17 ernannt, — (Canouifche Visitation und Firmung.) Der Herr Fürstbischof Dr. Chrusostomus Pogaöar wird die canonische Visitation und Firmung in einigen Pfarren der Drlanate Krainbnrg und Stein an folgenden Tage» umnehmen: Am 27. Juli vormittags in Zirl' lach. am 28. vormittags in Ulrichsberg, am 29. vormittags in Komcnda. am 3. August vormittags in Vo-dicc. am 4. vormittags in Slarutschnci. am 5. vormittags in St. Margarethen. In den letztgenannten zwei Orten findet blos die Visitation statt. — (Pcrfonalveränderungen im lraini-fchen Lchrftande.) Die „Laibsicher Schulztg." theilt nachstehende Personalveränderungen im lramischen Lehr» stände mit: Herr Iatob Dimnik. absolvierter Lehramts-ziigling. kam als provisorischer Lehrer „ach Teiniz. AlS Aushilfslehrer find im Krainburger Schulbezirle angestellt worden: I. Kos in Olfcheul und dcr gewesene Lehramtszögling L, Knific in Zarz. - Fräulein Iherefia Drafchlcr. Lehrerin zu Töpliz, Sugor. hat auf ihren Postcu resiguiert. — Gestorben ist der Lehrer in Teiniz bei Stein, Herr Johann UM, im Alter von 39 Jahren. — (Neuer Unterstützungsverein.) Der Lehrkörper der l. l. Lehrerinnen-Viloungkauftalt in Laibach hat. wie wir seinerzeit mitgetheilt haben, anläßlich der Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten die Gründung eines Vereins zur Unterstützung dürftiger und würdiger Zöglinge und Schülerinnen der genannten Anstalt und der damit verbundenen l l. Uebungsschule beschlossen. Zur ersten Dotierung des lieuen Vereins wurde demselben jene Summe zugewiesen, welche der Anstalt aus dem Reinertrage des von der philharmonischen Gesellschaft am 24. April d. I. im landschaftlichen Theater in Laibach veranstalteten Festkonzertes zugesalleu war. Der von einem Comite des Lehrkörpers ausgearbeitete Statutenciltwurf erhielt bereits die behördliche Oenehmi-gung, es steht somit der Konstituierung des VereinS lein weiteres Hindernis im Wege, Dieselbe wird erfolgen, sobald sich die nöthige Zahl von Mitgliedern gefunden haben wird, so daß der Verein hoffentlich schon mit Beginn des nächsten Schuljahres in der Lage sein wird, feine Thätigkeit zu entfalten. Da alle übrigen Mittelschulen bereits ähnliche eigene Vereine besitzen, die alljährlich fehr danlenswerthe Resultate erzielen, so zweifeln wir nicht, baß auch dcr Appell des Lehrkörpers der k. k. Lehlerinneu-NildilngSanstlllt, die dazu berufen ist, unsere weibliche Jugend heranzubilden, das Land mit tüchtigen Lehrerinneu zu versehen und dadurch auch so manches ärmere begabte Mädchen im edleren Sinne des Wortes erwerbsfähig zu macheu, in den Kreisen nnserer Schul« und Jugendfreunde auf jene warme Sympathie und Förderung rechnen darf. die zur erfolgreichen Durchführung dieser Idee unerläßlich ist. Wir bemerken fchließlich nur noch. daß der jährliche Mit-gliedsbeitrag. um eine möglichst zahlreiche Vetheiligung zu erleichtern, blos axf l fl. festgesetzt wurde. Mitglieder, welche einen Beitrag von 10 fl. ein für alle mal leisten oder denselben in fünf Jahresraten z« leisten sich verpflichten, haben Anspruch auf den Titel „Gründer des Vereius." Anmeldungen zum Veitritte werden sowol von der Direction als auch von jedem einzelnen Mitgliede des Lehrkörpers entgegengenommen. 137,« — (Blitzschlag in eine Harftfe.) Während eines in der Nacht vom 2. zum 3. d. M. über die Ortschaft Sairachberg im Krainburger Bezirke niedergegangenen Gewitters schlug ein Blitzstrahl in eine der dor tigen Grundbesitzerin Luzia Kaucic gehörige Fruchtharpfe und setzte sie in Brand. Die Harpfe sammt den darin aufbewahrten Kleevorräthen wurde vollkommen eingeäschert, wodurch die Besitzerin einen nicht versicherten Schaden von 500 fl. erlitt. (Schadenfeuer.) Der Grundbesitzer Josef Ko-privnit in Großdorf in, Gurtfelder Bezirke verlor durch ein am 29. v. M. in den Morgenstunden aus unbekannter Veranlassung in seinem Besitze ausgebrochenes Feuer sein Wohngebäude sowie mehrere Wirtschaftsgebäude nebst den darin aufbewahrten Getreidevorräthen und Geräthschaften. Der hiedurch angerichtete Schade be» ziffert sich auf 2000 fl., doch waren glücklicherweife alle abgebraunten Objekte feuerverfichert. — (Juristische Literatur.) Im Verlage von Manz in Wien ist soeben unter dem Titel „Die Vertheidigung in Strafsachen. Historisch und dogmatisch dargestellt von Dr. Julius Vargha, Docent der Rechte an der k. k. Universität in Graz", ein größeres, 900 Druckseiten umfassendes Werk erschienen (Preis, geheftet 6 st.), welches nicht ermangeln wird, in allen juristischen Kreisen gerechtes Aufsehen zu erregen. Die Vertheidigung in Strafsachen war bis jetzt ein von der Wissenschaft stiefmütterlich behandeltes Thema. Außer dem heute schon ganz veralteten, seinerzeit ganz tüchtigen Buche Mittermaiers hat die deutsche Rechtswissenschaft dem Institute dcr Vertheidigung kein irgendwie bedeutenderes Werk gewidmet. Ein vor zwei Jahren darüber erschienenes hat die auffallende Lücke nur iu ganz flüchtiger Weise, wie man es den» vielbeschäftigten Verfasser nicht verargen darf, auszufüllen grsucht. Das hochinteressante und wichtige Thema harrte noch immer der streng wissenschaftlicheil Bearbeitung. Einc solche ist ihm nun in vollem Maße geworden. Das vorliegende Werk Dr. Vargha's lst eine Leistung, die durch das großartige historische Material, auf das es sich stützt, und die all-seitige juristische und dogmatische Behandlung des Themas wahrhaft imponiert. Nachdem der Verfasser in dem ersten Theile des Buches das Institut der Vertheidigung in seiner welthistorischen Entwicklung (Juden, Griechen, Römer, canonischen Prozeß, Deutschland, Frankreich, England) geschildert hat, wobei das ganz unerwartet Neue in Hülle und Fülle geboten wird, behandelt er im zweiten Theile die Vertheidigung im reformierten Prozesse in allen ihren Einzelnheiten, indem er den Vertheidiger durch alle Phasen des Prozesses begleitet und auf jedem derselben seine Rechte, Pflichten und Auf» gaben in streng dogmatischer Weise analysiert, andererseits aber auch die Postulate der Wissenschaft in einer höheren Auffassung des Vertheidigerberufes, wo es noth thut. geltend macht. Durch die stete Hinweisung auf die Pflichten des Vertheidigers und durch die immer tiefdurchdachte Anoiehandgabe der Mittel, deren sich derselbe im Vor- und Hauvtverfahren und beim Plaidoyer zu bedienen hat, um seine Zwecke zu erreichen, hat das Buch jedoch auch nach auderer Richtung hohen Werth erlangt. Denn es ist nicht nur für den Vertheidiger eine unschätzbare Rüstkammer, aus der er seine besten Waffen holen wird. sondern es ist zugleich auch für dei, öffentlichen Ankläger, für den Staatsanwalt und die Richter von außerordentlicher Wichtigkeit geworden, da ei auch für ihr Auftreten die mannigfachsten, aus Erfahrung und Wissenschaft gefchöpften Winke und Rathschläge enthält. Neueste Post. Wien. 10.Juli. Die „Wiener Abendpost" schreibt: Die „Politische Korrespondenz" vom 9. d. M. bezeichnete die der „Neuen freien Presse" aus Prerau zugegangene telegrafische Mittheilung, daß Se. Excellenz der Herr Minister des Innern. Graf Taaffe. den Vezirks- hauptmann von Prerau ..Plötzlich pensioniert" habe, weil er angeblich für Se. Excellenz den Herrn Handelsminister Ritter von Ehlumecty gegen den klerikalen ?. Wurm agitierte, als vollkommen erfunden. Wir hätten geglaubt, daß im Bereiche einer anständigen publicistischen Discussion dieses Dementi den Sach-verhalt unzweideutig klarstelle. Nachdem jedoch die „Neue freic Presse" an jener Mittheilung der «Politischen Korrespondenz" ihre Iiiterpretationstünste übt und derselben gegenüber ihre Meldung aufrechterhalten zu wollen scheint, so sind wir zu der erneuerten Erklärung ermächtigt: daß die ganze Meldung der „Neuen freien Presse" vollkommen erdichtet war. Der „Nemn freien Presse" ist es mit der „rechtzeitigen Publication" jener Tendenzlüge weder gelungen, einen „wackeren Staatsdiener vor unverdienter Zurücksetzung zu bewahren," noch wird ihre heutige gewundene Erklärung im stände sein, ihre in dem vorliegenden Falle stark compromittierte publicistische Ehre herzustellen." Prag. 10. Juli. (Presse.) Ein Leitartikel dcr „Bohemia" ruft die Verfassungspartei zu einem einsichtsvollen, thatkräftigen Vorgehen auf. Wenn ein solches Vorgehen, das sich in gleicher Weise von leichtfertigem Optimismus wie von »»patriotischem Pessi»»3-mus fernhält, platzgreifen wird, dann dürfte dic neue Sachlage der Vcrfassungsftartei. die an bedenklicher Hypertrophie von staatsrcttenden Elementen leidet, durch die Erweckung der so nöthigen Eintracht schließlich noch sehr zustatteil kommen. — Ein Wiener Telegramm der „Bohemia" meldet, es trete mit Bestimmtheit das Gerücht auf von der Berufung der Minister Glaser, Stremayr, Chlumecky und Horst, ferner der Herren Baron Eichhoff und Baron Hopfen in das Herrenhaus. Prag. '».Juli. (Presst.) Mehrere altczcchische Abgeordnete werden ihr Mandat niederlegen. Man nennt vorläufig Kaizl, Kletetta, Hcvera und Ierzabek. An ihre Stelle sollen Nanda, Albert und Habötinek kandidiert werden, welche die Maildatsannahme von der Beschickung des Reichsraths abhängig machten. — Eduard Gregr schreibt eine Broschüre über den Niedergang des Iungczechenthums. Versailles, 10. Juli. Das „Pays" veröffentlicht ein Schreiben Robert Mitchells zugunsten der Anerkennung des Prinzen Jerome Napoleon als Chef der Familie Napoleon und demzufolge auch als Chef der bonapartistischen Partei. Cassagnac erwidert hierauf, indeni er vorher von dem Prinzen Itröme Bürgschaften verlangt. — Die „Estafette" glaubt zu wissen, daß Prinz Icröme vor den Forderungen Cas< sagnacs nicht capitulieren werde. London, 10. Juli. Der Dampfer „Orontes" ist mit der Leiche des Prinzen Louis Napoleon in Portsmouth eingetroffen. Der Sarg wurde auf die Jacht „Enchantrcß" gebracht, um nach Woolwich überführt zu werden.— Aus Captown wird gemeldet: Wolseley ist am 24. Juni hier eingetroffen. — Carey wurde verhaftet und foll nach England transportiert werden. Telegrafischer Wechselkurs vom 11. Juli. Papier«Rente 66 80. — Silber - Nente 68 25. — Gold« Rente 7850. - 1860er Staats-Anlehen 126' . — Bank-Äctien 822. — Kredit«Actien 267 2> — London 115.90. — Silber — —. lk. l. Münz» Dukaten 5.48»/,. — 20 - Franken - Stücke 9 20»/,. - 100'Reichsmarl 56 80. Wlen. 11. Juli. 2'/, Uhr nachmittags. (Schlußkurse.) Kreditactien 267 20. 18'iOer Lose 126 —. 1864er Lose 157 75, österreichische Nente m Papier 66 80. Staatsbahn 277—, Norbbaljn 81? 25, 20-3rnnlenstücke 9 20. ungar. Krcditactien 254 75. österreichische ssrancubauk -.—, österreichische Annlubanl 124 60. Lombarden 86 15. Unionbant 86 30. Lluudactien 584-, türkische Lose 21' -, Commimal.Anlehen 111 60. Enuvtische —, Goldrente 78 50, ungarische Goldrente 93 62. Günstig. Handel und Dolkswirtljschastlichcs. llose der Stadt Salzburg. Vei der am 5. d. M. in Salz-lmra, vorssrnommenen 21. Verlosung dcr Schuldverschreibungen dcs mwclziüülichcn Lotteric-Anlchcns dcr 2tadt Zalzliurg wln°! den außer den acht Haupttreffern, und zwar Nr. 82459 per 15.000 fl.. Nr. 32029 per 1000 fl., Nr. 21075 per 500 fl. und Nr. 11621 11840 74922 77455 und Nr. 81780 zu je 100 fl., noch die nachstehend verzeichneten 122 Losnummern mit dem geringsten Gewinste von je 30 fl. österr. Währ. gezogen, und zwar: Nr. 127 «035 6513 6761 7195 7344 8126 8369 8415 8812 10202 10625 11349 11900 13059 13072 13356 14524 14684 15346 15702 16477 16972 20043 21157 22073 22446 22982 23238 25059 25359 26557 27991 28459 30047 3307? 33359 3!'415 33549 34342 35529 36207 36935 38113 39191 39777 41524 41565 41771 42684 42814 43123 43175 4355? 43634 44514 45118 45502 47168 48338 48358 48520 48560 48909 48990 49909 50292 50739 51503 51369 51802 51836 53155 53742 54053 54849 55086 55315 55374 56048 56090 56288 56637 56727 57132 608-32 61375 61576 63010 636l9 64071 64733 04811 66245 66859 67246 67299 67888 68121 69917 71279 71811 72346 72401 7243? 73367 73863 73995 74716 74833 75722 76779 77315 78266 78506 79306 79545 82268 83095 84464 85525 nnd Nr. 85711. 2lussckomme«c Fremde. Am 10. Juli. Hotel Stadt Wien. Bcracr. Seibt, Plant, Kaufleute, und Aret, Wien. — Vinaflcisch, Holzhändler, und Iuch, Littai, -Plcschc, Kfm.. Prag. — Kramer. Kaplan. Seizach. - Plant. Kaufm.. Nürnberg. - Lch. Frankfurt a. M. — Rack. l. t. Oberst, Graz, - Neinheimer. Kfni,, Trieft. Hotel Europa, hersan, Psarrer. Wien. Hotel Elefant. Mllhorilsch, t,-f. Strafanstaltsdireltor, Capo» distria. — Felkl, Ruckenstein. -- Freiherr Marclich von Rio-Alpon. l, l. hauptmann im Generalstab, Wien. Mohren. Casteliz. Wien. — Prieger, Lehrer, nnd Utzler, Graz. Tireuu. Studierender, Wien. .^ Kaiser von Oesterreich. Mayer, Fiumc.Ml Gruntnar. Gurlseld, Verstorbene. Den 10. Juli. Richard Mataiz. Dimmstcns - Sohn. 14 Mlin,, Chröngassc Nr. 16. ssolarlranlheit nach Mafern, -Anton Tlosic, gewesener Iabrilstischler, 66 I, Etudentengasp Nr. 12, Gesichtsrothlaus. Den 11. Juli. Franzisla Herovuil. Ladcndicnerm, 51 I. ssroschssassc Nr. 12. Älntzcrsc^uug. Panln Gersten-maller, l. l. Puslofficials Tochter, 2 Mon., liiatlMiöplah Nr. 13, Gchirnhöhlcnwassersuchl. — Carl Göstl. t.l, Postofficials-Soh». 4 I. Schellenburggasse Nr. 1, Diphthcritis. Ini Zivilspitalc: Den 9. Iuli. Franz Majer, Tischler. 37 I, Eiterung», fieber, Lottoziehung uom !1. Juli: ______ Brünn: 35 89 8 78 64. Meteorologische Beobachtungen in öaibach. --TFL53T " ^" 3-, 3 ' 'Z W N Z 3,k W -111 ' O. schwäch^—Mh^--------------- 11. 2 ., N. 73306 >21 3 SW. mnslig!theilw.heiter ^''0 9 „ Ab. 735-46 ^14-6 SW. schwach! bewölkt ^gen Morgens Nebel, dann heiter, nachmittags bewölkt gegen 3 Ulir stürmischer Südwest, lurzer Regen, abends trübe, DaS Taacsmittel der Wärme -<- 1b 8", um 81« unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomnr Van, berg. W Danksagung. > W Durch dcn Verlust meines innigst geliebten Gatten, W beziehungsweise Vaters, Herrn ^ W schmerzlich getroffen, erfülle ich die mir geworbene W M Pflicht, den Freunden und Betannten sür die be- W M zeigte Theilnahme und die su zahlreiche Begleitung W M des Verstorbenen zur lcftten Ruhestätte, der Neu» W ^ marltler Liedertafel für die ihrem gewefeneu Mit' W ^ gliedc, meine», dahingeschiedenen Gatten, erwiesenen W M lchten Ehren und den gespendeten Grablranz in W ^ meinem und meiner Kinder Namen den innigsten W ^ Dank llttszusprechen, « W Die trauernde Witwe M W Marie Deu. M W Ncumarltl, 10. Juli 1878. W H4l^si>n l>i>Vll^t Wien, 10. Juli. (1 Uhr.) Gerüchte betreffs des Standes der Ernte.Aussichtcn fanden ihren Weg von Pest Hieher und beeinflußten den Effektenmarkt in sehr gün- «elb Ware Papierrente........6665 66 75 Silberrente........6825 6835 Goldrente.........78 80 78 35 Lsse. 1854........116 50 11675 . I860........12625 126 50 . I860 (zu 100 fl.) . . - 1292b 12975 " 1864........15? 75 1t»8 - Una. Prämien«««!.....102 50 10» 75 Kredit-L..........16725 16775 «udolss-L.........16 80 17- Prämienanl. der Stadt Wie» 11180 112-Honau.Rcgulierungs-Lose . . 108 25 108 50 Domäne,: > Pfandbriefe . . . 142 50 143 -vesterr. Schahscheme 1881 rück» zahlbar .......l01- '01 25 Oesterr. Schahscheinc 1882 rück» zahlbar .......100'70 100 90 Ungarische Goldrcntc .... 93 50 93 60 Ungarische EisenuahN'Unleihc . 11U 25 110 75 Ungarische Eisenbahn-Anleihe, llumulatlvstücke......11025 11050 Ungarische Schatzanw. vom I. 1874..........-'- -'" Anlehen dcr Stadtgemeinde Wlen in Ä. V......9950 100 - Velb Ware Grundentlaftungs vbllgatisuen. Böhmen.........10250 10350 Niedcrösterreich......105 — — — Galizien.........90- 9050 Siebenbürgen.......83 75 8425 Temeser B°nat......83 75 8450 Ungarn..........8625 86 75 «ctlen von Vanlen. «Held Walü Anglo-Üsterr. Vanl..... 123 60 l23 90 Kreditanstalt ....... 265 2t. 265 50 Depositenbank....... 173 1?5 Krcbitanstall. unz,c,r. . . . 252 50 252'75 Ocsterrcichisch.ungarische Nanl 821 - 823 Unionbanl....... 8550 85 75 Vcrlehrsbanl....... 116- 116 50 Wiener Vankverein..... 120— 120'50 Actien von Tranüvort Unterneh« muugen. «tld «L>,rt Nlfiild.Vahn .......13450 135- DonaU'Dampsschiff.Oesellschalt 575' 576 -Elisabeth.Westbühn.....179— 17950 «elb «La« sserbinands.Nordbahn. . . .2175—2180 — Hranz-Iosevh-Vahn .... 144- 14450 Galizische Karl »Ludwig . Nahn 233 75 234 — Kllschau.Odcrberger Bahn . . 113— 113 50 Lemberg'Czernowihcr Nahn . 134' 13425 üloyd. Gesellschaft.....585—587 — Oesterr. Nordweslbahn .... 126 75 127- - Rudolsz.Vahn.......133 50 134 Staatsbahn........277 — 277 50 Iiidbahn........86-8650 Theih.Bahn........21S'?5 21? 50 Ungar..galiz. Verbindungsbahn 103 - 10350 Ungarische Nordostbahn . . . 12675 12725 Wiener Tramway.Gesellschaft 186 50 187 — Pfandbriefe. Allg.öst.Bodenkreditanst.li.Eb.) 115 50 116 — . « . (i.V.-V.) 100- 100 25 Ocstcrrcichifch < ungarische Nar.t 101 70 10180 Ung. Äodenlredit^Inst. (V.-V.) 9950 100 — Priorltats Obligationen. Elisabeth.V. 1. Em.....96 - 9625 Fcrd.«Nordb. in Silber . . . 104'- 104'50 Franz.Ioseph.Nah» .... 938l) 94- Gal. Karl-Ludwig-V. l, Em. 102 50 103 — Ocsterr. Nordwest-Vahn . . 9525 95 50 Sleoenbürger Nahn .... 72— 7225 Ttaatsbahn 1. Em..... 166 50 167-- Slldbahn k 3°/....... 119 l.ft ,20 - 5°/....... 10060 10090 Devisen. Ans deutsche Pliille..... 5540 zg go London, kurze Slcht .... llb85 115 9l< London, lange Sich» .... ng_ ll6W Paris.......... 45N5 45^ «elds.rten. »tld Wal« Dukaten .... 5 fl. 49 kr. 5 ft. 5N tt Navolconsd'or . 8 ^ 21 ^ 9 21'/. - Deutsche Neichs- . "^/« - Noten .... 56 , 85 . 56 . 90 . Silbergulden . . 100 ^ — , 100 ^ — . Krainifche Grundentlastung«/, bis 9 22. Silber 100- bis 100 -.