poälnms plsösns v gotovini. Nr. 16. Erscheint jeden Mittwoch. 4. (19.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Lauerupartei. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 25 Din, halbjährig 12-50 Din. D.-Oesterrmck: ganzjährig 34 Din, halbjährig 17'— Din. Amerika: 2'50 Dollar. — Einzelne Nummern 60 Para. Mittwoch, den !9. Äprit 1922. Briefe ohne Unterschrift werden nicht.berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Gottscheer Bauernpartei. Der Obmann der Gottscheer Bauernpartei wird in den nachstehenden Ortschaften Versamm- lungen abhalten: Am 23. April d. I. um 1 Uhr nachmittags in Unterlag. — 29. April um 7 Uhr abends in Gottschee, Hotel Triest. — 30. April um I Uhr nachmittags in Graflinden, Gasthaus Göstel. — 7. Mai um 1 Uhr nachmittags in Unterdeutschau. — 14. Mai um 11 Uhr vormittags in Nesseltal, Gasthaus Lnckner. Um regen Besuch der Versammlungen ersucht der Obmann. Landwirtschaftliche Ailiate. Sonntag den 23. April um 10 Uhr vor¬ mittags findet im Gasthause Gruber die dies¬ jährige Hauptversammlung der landw. Filiale statt. .— Die Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Der Obmann. Vorpostengefechte. Der englische Ministerpräsident Lloyd George hat im Unterhause seine Ansichten über die Kon¬ ferenz von Genua dargelegt und sich mit 382 gegen 94 Stimmen das Vertrauen aussprechen lassen. Sein Pariser Kollege Poincare hat sich beeilt, seine Haltung zu all den Fragen zu kenn- zeichen, welche gegenwärtig die öffentliche Mei- nung seines Landes bewegen. Die beiden Staats¬ männer sind die Vertreter zweier verschiedener Standpunkte und sie werden bei der Konferenz, wenn sie in Schwung kommen, hart aneinander prallen. Vorläufig haben sie bloß Reden gehalten, welche mehr verbergen als verraten und nur in ikaildmliiuls Miuterabendr. Die bäuerliche Pferdezucht. Von Kreistierarzt Georg von Zippelius. Zweiter Abend. „Heute, Herr Bürgermeisters wollen wir uns zunächst mit der Geburt des Pferdes be¬ schäftigen," sprach der Verwalter. „Es ist dies ein Kapitel der Pferdezucht, gegen welches, wie ich mich allerwärts überzeugte, sehr häufig und schwer gefehlt wird. Manches Pferd trägt für sein ganzes Leben ein Siechtum mit herum, das die Folge einer unvernünftigen Be¬ handlung während seiner ersten Lebensstunden ist. Ich setze voraus, daß man die Zeit, wann die Stute zum letztenmale den Hengst angenommen, genau im Kalender ausgeschrieben hat. Ein jeder ordentlicher Bauer uud Pferdezüchter lut dies, und kommt dann die Zeit der Geburt heran, fallen ihrer Gegenüberstellung verstanden werden können. Es war ein Vorpostengefecht, das sich Lloyd George und Poincare geliefert haben; sie wollen das Pulver für die eigentliche Schlacht aufsparen und haben vorläufig bloß in die Luft geschossen. Lloyd George machte ein paar freundliche Verbeugungen gegen Paris zu, deutete aber an, daß er gegen seine Bundesgenossen gewisse Über¬ raschungen im Schilde führe. Er sagte, daß die Versammlung in Genua nicht geeignet sei, be¬ stehende Verträge abzuändern; aber er fügte bei, auch dann nicht, wenn eine solche Abänderung wünschenswert wäre. Wenn der Versailler Ver¬ trag abgeändert würde, so würde die Last von Deutschland auf Frankreich und Belgien abge¬ wälzt werden; aber er setzte hinzu, daß Deutsch¬ lands äußerste Zahlungsfähigkeit nicht nach seiner Fähigkeit in der Gegenwart zu beurteilen sei, wo es ebenso wie das übrige Europa um die Erho¬ lung von der Erschöpfung durch den Krieg kämpft. Deutschland könne die vollen Reparationsforde¬ rungen überhaupt nicht leisten, bevor Rußland wieder hergestellt sei. Lloyd George empfahl ge¬ genüber der Sowjetregierung ein gewisses Ent¬ gegenkommen und begründete seine Versöhnlichkeit mit allerlei Anzeichen, welche aus eine Änderung in der russischen Wirtschafts- und Außenpolitik hindeuten. Ganz Europa müsse sich zusammen- tun, um die Wunden zu heilen, die ihm der Krieg geschlagen habe. Wenn die Maschinerie des inter¬ nationalen Handels zerstört sei, so leide das bri¬ tische Volk am allerempfindlichsten darunter. Der französische Ministerpräsident führte dem¬ gegenüber eine scharfe, fast drohende Sprache gegen Deutschland und Rußland. Er erklärte, bei der Stute die Flanken und das Kreuz ein, schwillt das Euter und der Wurf an, hängen vom letzteren Schleimsäden herunter, trippelt die Stute hm und her, uriniert und mister sie öfter, so nimmt man ihr die Eisen ab, bringt sie in einen Lauf- siand oder hängt den Latierbaum aus und sorgt für eine gute Streu. Zerrissene Bretter, Nägel usw. an denen die Stute oder bas Fohlen sich verletzen können, werden zuvor sorgfältig entfernt. Merkt man gegen das Ende der Trächtigkeit, daß das Euter der Stute nicht recht anlaufen will, so sind häufiges Abreiben desselben mit weichem Flanell, Ziehen an den Strichen, und wenn die Stute mager ist und viel hat arbeiten müssen — Ruhe und gute Schrot- oder Ölkuchenfütterung die besten Mittel, um die Milch herbeizuziehen. Und ihnen, Herr Gastgeber, möchte ich emp¬ fehlen, daß Sie bei Ihrem Laufstande für bessere Beleuchtung sorgen. Sie können ja gegen den Hof Ihres Nachbarn leicht ein Fenster anbringen; dann wird es Ihnen auch nicht mehr passieren, daß sich ein Fohlen durch Abreißen der Nabel¬ schnur verblutet, ohne daß sie cs merken. Ich daß Frankreich die Konferenz von Genua sofort verlassen werde, wenn eines der Themen ver¬ handelt werde, dessen Erörterung unzulässig sei. Der Versailler Vertrag sei von Deutschland feier- lichst unterzeichnet worden und müsse heilig bleiben. Frankreich könne auch über den Betrag der fran¬ zösischen Reparationsfordcrungen keine Aussprache dulden und behalte sich, falls dieses Verbot nicht beachtet werden sollte, volle Freiheit gegenüber Deutschland vor. Das französische Volk habe die russischen Anleihen seinerzeit nicht gezeichnet, um Rußland zu unterdrücken, sondern um es durch das Bündnis an Frankreich zu fesseln. Mit der Sowjetregierung könne deswegen insolange kein Vertrag abgeschlossen werden, bis die Vorkriegs¬ schulden durch Moskau anerkannt seien. Der wirtschaftliche Wiederaufbau Rußlands und des übrigen Europa dürfe nicht auf Kosten Frank¬ reichs, welches an seinen verbrieften Rechten unter allen Umständen festhaltcn wolle, vor sich gehen. Und mit einer großen Gebärde schloß Poincare seine Rede: Frankreich kehre der Finsternis den Rücken und marschiere der Helligkeit entgegen. Ein aufmerksamer Vergleich der beiden Reden zeigt deutlich den Gegensatz, der zwischen dem englischen und dem französischen Standpunkt be¬ steht. Die Tünche gleisnerischer Worte, welche die Meinungsverschiedenheiten verdecken soll, darf niemanden darüber täuschen, daß Lloyd George und Poincare bereits die Fechtstellung gegenein¬ ander eingenommen haben. Auf der Konferenz von Genua werden sie, wenn nichts Unerwartetes dazwischentritt, die Klingen kreuzen und dreißig Völker werden dem Waffengang mit angehaltenem. Atem zuschauen. Deutsches Volksblatt. lobe mir zwar die Sparsamkeit, aber nicht am unrechten Orte." „Sie können Recht haben, Herr Verwalter, es wär' auch schon lange geschehen, aber man hat sonst so viel zu sorgen, daß man an solche Kleinig¬ keiten immer nicht kommt." „Bis man den Schaden hat, dann wird man gewöhnlich klug. An solchen scheinbaren Kleinig¬ keiten hängt niehr, als man denkt, Herr Gastgeber, man darf nur das Rechnen anfangen und wenn Sie zusammenzählen, wie viele Kälber Sic schnell verkaufen mußten, weil Sie zu spät' entdeckten, daß dieselben krank waren, werden Sie zu dem Schluffe kommen, daß Ihnen der finstere Stall schon mehr geschadet hat, als Ihnen am Ende Ihr neuer, schöner Tanzsaal nützt. Aber wir kommen zu weit von unserem Ge¬ spräche ab; kurz und gut, ein guter Pferdezüchter verliert, wenn die eben erwähnten Zeichen bei seiner Stute eintreten, dieselben nicht mehr aus den Augen. Gewöhnlich legt sich die Stute beim Fohlen und beendet das ganze Geburtsgeschäft in 10 bis 15 Minuten; es kann aber auch eine Seite 62. Gvltscheer Zeitung — Nr. 16 Jahrgang VI. Politische Rundschau. Inland. Die italienischen Kriegsschiffe verließen Split. Am 7. April haben alle italienischen Kriegs« schiffe den Hafen von Split verlassen und, wie aus gut informierten Kreisen verlautet, sollen diese nicht wieder zurückkehren. Entspannung der kroatischen Krage. Wie die slowenischen Blätter berichten, scheint sich in Beograd und Zagreb das Bestreben in den Vordergrund zu drängen, eine Annäherung zwischen Beograd und Zagreb herbeizuführen. In der demokratischen Partei hat jene Gruppe an Bedeutung gewonnen, die für die Beseitigung der bisherigen Taktik in der kroatischen Frage eintritt. Die radikale Presse Hai viel von der früheren Heftigkeit verloren und sogar die radikale Tribuna schreibt sehr gemäßigt über den kroatischen Block. Die radikale Partei hat es sich zur Aufgabe ge¬ setzt, vorerst zwecks Annäherung in vertrauliche Beratungen mit den Führern der Kroaten zu treten und diese dazu zu bewegen, noch vor der Ausschreibung der neuen Wahlen nach Beograd zu kommen. Im Parlament soll dann eine Ver¬ ständigung bezüglich der Verwaltungseinteilung des Staates und des Wahlgesetzes erzielt werden. Wie die Ljubljanaer Jugoslavija meint, ist auch dem Hofe daran gelegen, daß sich das gegen¬ wärtige Verhältnis zwischen Zagreb und Beograd entspanne oder wenigstens nach den Wahlen nicht noch schärfer in Erscheinung trete. Hine Williardenanleihe. Wie die „Pravda" berichtet, beabsichtigt der Finanzminister eine innere Anleihe von einer Mil¬ liarde Kronen im Wege einer Lotterie durchzu- sühren. Zum Finanzgesetze über die Zwölftel für Mai und Juni wird em Zusatz vorgelegt, der den Finanzminister bevollmächtigt, eine innere Anleihe im Betrage von einer Milliarde Dinar auszuschreiben. Die Anleihe soll zur Ausbesse¬ rung von Eisenbahnstrecken, zum Bau von Staats¬ gebäuden, zur Verminderung der Zirkulation von Staatsgeldern und zur Abzahlung der Staats¬ schuld bei der Nationalbank verwendet werden. Die Anleihe soll mit 5V2°/o verzinst und mit 1 Vs Vo im Wege einer Lotterie amortisiert werden. Nach dem Plane sollen die Verlosungen viermal jährlich mit einem Hauptgewinste von einer Mil¬ lion Dinar und mit mehreren anderen Gewinsten und verschiedenen größeren Beträgen ftatlfinden. Ausland. Deutsch-französischer Kleinkrieg. Am 9. April suchten aus dem alten Hüttenfried- hof in Gleimitz französische Besatzungstruppen in einer alten Gruft unter der Kapelle nach Waffen, halbe Stunde dauern. Nach der Geburt des Fohlens springt die Stute auf und zerreißt die Nabelschnur, wenn dieselbe nicht vorher unter¬ bunden und abgeschnitten wurde." Schmied: „Soll man denn nicht zugreifen und durch Anziehen des Fohlens die Geburt be¬ schleunigen ?" „Im allgemeinen soll man nicht zugreifen, wenn man sieht, daß die Geburt-schnell und kräftig vor sich geht. Schwachen Stuten kann man ein Quart alten guten Weins oder ein Achtelliter Zwetschkenbranntwein oder Arak mit zwei Teilen Wasser verdünnt einschütten. Wenn jedoch die Schultern nicht recht durch wollen, muß kräftig gezogen werden, damit das Fohlen nicht erstickt." Schmied: „Aber die Wasserblase muß bei Zeit aufgemacht werden, sonst erstickt das Junge, das hat mir mein Vater schon gesagt." „Damit bin ich nicht einverstanden, denn nach meinen Beobachtungen gibt's allemal eine schwere Geburt, wenn man die Wasserblase zu frühzeitig öffnet. Die Wasserblase hat den Zweck, die Ge- stießen sie auf eine Miene, die in die Luft flog, die angeblich dort vergraben sein sollten. Dabei 15 Franzosen wurden getötet, 10 schwer verletzt. Die Kapelle ist vollständig vernichtet. Abordnungen sämtlicher alliierten Besatzungstruppen begaben sich an Ort und Stelle zur Untersuchung des Tatbe¬ standes. Ausdehnung der Kungersnot in Wühlend Im Jekaterinoslawer Kreise ist der Hunger im Zunehmen begriffen. Auch epidemische Krankheiten breiten sich aus. Der Watikan «nd die Sowjets. Zwischen dem Vatikan und Sowjetrußland werden Verhandlungen betreffend den Schutz der katholischen Kirche in Rußland gepflogen. Wückzng der Japaner aus Sivine«. Die „Times" melden aus Tokio: Die japanische Regierung hat unter Verzicht aus Verhandlungen mit der bolschewistischen Regierung von Tschita be¬ schlossen, die Besatzungstruppen aus Sibirien zu¬ rückzuziehen. Ausschluß der kleinen Entente an den Vor¬ beratungen der Alliierten in Henna Am 8. April fand im Hotel Bristol zu Genua, wo der Führer der tschechoslowakischen Delegation Aufenthalt genommen hat, eine Beratung der Ver¬ treter der kleinen Entente über die gemeinsamen Richtlinien in den wirtschaftlichen Fragen der Hauptkonferenz statt, die als Abschluß der Sach- verständigeubesprechungen in Preßburg und Beo¬ grad anzusehen ist. An der Vorkonferenz der alliier¬ ten Mächte am 9. April nahm die kleine Entente nicht teil, da sich England und Italien trotz des französischen Wunsches gegen eine Beteiligung aus¬ gesprochen haben. Kröffnungssitzuug der Konferenz von Henna. . In der Eröffnungssitzung hielt der italienische Ministerpräsident Facta die Begrüßungsansprache. Er wies auf die Notwendigkeit der Verständigung und der internationalen Zusammenarbeit hin. Premierminister Lloyd George beleuchtete die vier Hauptpunkte des Abkommens von Cannes und drückte die Erwartung aus, daß die Vertreter der Staaten sich auf dieser Grundlage zu gemeinsamer Arbeit zusammensinden werden. Der französische Minister Barthou erklärte, Frankreich erwarte, daß die Konferenz den Ausgangspunkt zu einer neuen Weltorientierung bilden werde. Baron Jschi betonte die großen Erwartungen, die Japan auf die Konferenz setze. Der belgische Ministerpräsident Theunis überbrachte die besten Wünsche Belgiens. Nach Reichskanzler Dr. Wirth ergriff Tschitscherin das Wort. Er erinnerte an die Erklärung Faclas, daß es hier weder Sieger noch Besiegte gebe. Die russische Regierung sei im Interesse des Frie¬ dens und des Wiederaufbaues nach Genua ge¬ kommen. Die Zusammenarbeit aller Nationen sei notwendig. Der Wiederaufbau Rußlands sei eine burtswege so zu erweitern, daß Kopf und Schultern des Jungen dieselben leicht pafsieren können. Wird jedoch die Wasserblase zu frühzeitig geöffnet, dann fließen die Fruchtwässer ab und die Geburtswege bleiben eng, so daß das Junge zurückgehalten wird, sein Kopf sich umschlägi usw, Je frühzeitiger deshalb die Wasserblase geöffnet wird, desto schwie¬ riger und gefährlicher wird in der Regel die Ge¬ burt. Wer hilft denn den Rehen oder Hirschen im Walde, bei denen wird die Wasserblase auch nicht geöffnet und doch hört man nicht, daß je¬ mals eines dieser Tiere nicht hat gebären können. Legt man Stricke an, so dürfen dieselben nicht dicker als ein kleiner Finger sein, keine Knoten haben und müssen vorher gut gebrüht und ein¬ gefettet werden, damit man durch dieselbe keine Änsteckungsstoffe in die Geburtswege bringt. Man schlingt damit einen Knoten und legt sie um die Fessel des Jungen, gibt aber acht, daß man dabei keine Nachgeburt mit anschlingt, denn das kann zu einer gefährlichen Tragsackentzündung führen. Ihnen, Herr Schmiedmeister, der Sie infolge Ihrer schweren Arbeit eigentlich lauter Daumen notwendige Voraussetzung für die Rekonstruktion der Welt. Die russische Regierung sei bereit, ihre Grenzen den anderen Nationen zu öffnen. Tschi¬ tscherin schloß mit Dankesworten an die italienische Regierung und mit den besten Wünschen für einen Erfolg der Konferenz. Worfrühlingsträumerei. Vorfrühlingslag — aus tausend Märchenaugen Leuchtest du durch's Braun der Wälder — Zarte Knospen gucken durch die Auen, Im Zauberglanz du schreitest über Felder — Und doch ist's nicht wie einstens . . . Jubilierend steigt empor die Lerche, Himmelan zum Äther blau, Ein Frühlingsgruß beglückt die Erde, Durch die Gärten säuseln Lüfte lau — Und doch ist's nicht wie einstens .. . Mit harter Hand streut Samen aus Der Landmann, geht ruhig weiter Schritt für Schritt, Die Kinder spielen vor dem Haus: Die Unschuld weiß es wohl noch nicht, Daß es nicht ist wie einstens ... „Alleluja" singt die Christenschar Am frohen Auferstehungstag — Die Ostersonne, hell und klar, Sie lacht durch Hain und Hag — Und doch ist's nicht wie einstens. . . Bei all der Freude und der Lust, Die uns der Lenz nun beut, Erfüllt ein Wunsch wohl uns're Brust, Ein Wunsch zur schönen Frühlingszeit: O wär' es doch wie einstens! Aus Stadt und Land. KoLevje. (Verbotene deutsche Ansichts¬ karten.) Der Innenminister hat die Verbreitung der vom Bunde der Deutschen in Niederösterreich herausgegebenen Ansichtskarten auf dem Gebiete des SHS-Staates untersagt. — (Pr essen a ch r i ch t.) Wie aus Beograd gemeldet wird, hat das Innenministerium der Grazer Tagespost das Postdebit wieder zuerkannt. — (Für Besitzer von Feuerwaffen.) Auf Grund des Gesetzes über das Tragen von Feuerwaffen werden alle jene Personen, welche solche Waffen (Gewehr oder Revolver) besitzen und dieselben bisher nicht angemeldet haben, auf¬ gefordert, dies zu tun. Wer bis 1. Mai solche Waffen nicht anmeldet und sie bei ihm gefunden werden, wird mit Geld von 100 bis 500 Dinar oder Arrest bis 14 Tagen bestraft. Waffen sind bei der Bezirkshauptmannschast anzumelden. Diese Anordnung bezieht sich nur auf Personen, welche keinen Waffenpaß besitzen, jene dagegen, welche einen solchen besitzen, werden aufmerksam gemacht, daß derselbe für ein Jahr vom Ausstellungstage an gilt und daß sie nach dieser Frist ein neues Gesuch um einen Waffenpaß einzubringen haben. Wenn sie dies unterlassen, sind sie ebenso strasbar wie jene, die keinen Waffenpaß besitzen. als Finger haben und kein so feines Gefühl mehr in der Hand besitzen, möchte -ch überhaupt raten, bei der Stute ja möglichst wenig zuzugreifen. Die kleinste Verletzung im Wurfe kann verhängnis¬ volle Folgen für das Muttertier haben. Wenn Sie je zugreifen wollen, dann schneiden Sie vorher Ihre Fingernägel ab, waschen und bürsten Ihre Hände mehrmals tüchtig mit Seife und reiben dieselben, sowie den Arm gehörig mit Öl, Schweinefett oder Seife ein. Dann gehen Sie mit zugespitzter Hand vorsichtig in die Scheide ein." Bürgermeister: „Ich war schon einigemale dabei, wo die Fohlen mit den Hinterfüßen zuerst gekommen sind, aber die waren dann regelmäßig lot. Woran liegt denn dies?" Wenn die Jungen mit den Hinterfüßen voran . geboren werden, so heißt man eine solche Geburt eine Steißgeburt. Merkt man dies, so muß man freilich schnell bei der Hand sein, denn derartig geborene Fohlen ersticken leicht. Da heißt's zu¬ greifen und ziehen, denn bleibt ein Fohlen länger als eine Viertelstunde verkehrt in den Gevurts- wegen stecken, dann ist es in der Regel verloren." Jahrgang IV. Gottscheer Zeitung — Nr. 16. Seite 63. Wir erhalten Z°nach- 8^^^Vereh^e Sckriftleitung! Im ^nde Zuschnst- Be«h Erhöhung ge chätzten Blatte von t--- " der Gehälter" sind die neugeregelten Teuerungs- . welche für die lokalen Ver- zulagen angeführt, ' hältnisse unrechüg aufgefaßt werden konnten. So B ist für Slowenien eine Wohnungszulage überhaupt nicht vorgesehen, die persönlichen Zu¬ lagen der höchsten Beamten in KoLevje betragen bzw erreichen 96 K — und die Familienzulagen sind für ganz Jugoslawien bei allen Kategorien mit 5 Dinar das ist 20 X — und nicht mit 40 X — festgesetzt. Achtungsvoll Johann Cirk, Steuer Verwalter. — (In welcher Sprache haben unsere ÄmtermitdemAuslandezuverkehren?) Die Landesverwaltung erließ ein Zirkular an alle politischen, lokalen und Polizeibehörden, demzu¬ folge diese Ämter in der Dienstsprache unseres Staates oder in der französischen Sprache mit dem Auslande zu amtieren haben. Nur in dringenden Fällen darf eine Übersetzung in der betreffenden Sprache des fremden Staates oder im Franzö¬ sischen beigelegt werden. Geradeso müssen aber auch Zuschriften ausländischer Ämter, die in der Sprache des betreffenden Staates oder französisch gehalten sind, von unseren Behörden ihre Erle¬ digung finden. — (Die Kriegsdienstzeit für pensio¬ nierte Offiziere.) Im „Uradni list" wurde ein Gesetz veröffentlicht, demzufolge pensionierte Offi¬ ziere, die während des Krieges in militärischen Diensten standen, die Kriegsjahre in die Pension doppelt eingerechnet erhalten. Weiters ein Gesetz, demzufolge alle Militärdienstpflichtigen ohne Rück¬ sicht auf den Rang, mit Ausnahme der Offiziere, der Verpflichtung, dem Staate für angerichteten Schaden an Fuhrwerken und Tieren Schadenersatz leisten zu müssen, enthoben werden. — (Wichtig für Familien von Aus¬ wanderern.) Alle Bürger des Staates SHS, welche Nachricht davon haben, daß ihre nach Nord¬ amerika ausgewanderten Angehörigen während oder nach dem Krieg gestorben sind, haben der Auswan¬ derersektion des Ministeriums für soziale Politik (Iseljsöki ockbek Nin. 8oc. politike) in Belgrad folgende Daten bekanntzugeben: Name des Ver¬ storbenen, dessen Beruf und Beschäftigung, Datum, Ort und Ursache des Todes (Krankheit, Unfall und dergleichen), Verwandtschaftsverhältnis, Name und die Adresse des Rechtsnachfolgers (berechtigten Erben), beiläufigen Wert der Hinterlassenschaft des Verstorbenen. — (DieSilberkronen undihrWert.) Ein Verkauf oder Ankauf von Silbergeld unter oder über dem staatlich festgesetzten Wert, wird strenge geahndet. — (Unser Anteil an der Österr.-Ung. Bank.) Von dem unter die Nachfolgestaaten aufzuteilenden Vermögen der Bank wurden unserem Königreiche noch 25 Millionen Goldkronen, das sind 1125 Millionen gewöhnlicher Kronen zu¬ gewiesen. — (Düngungsversuche mit Chilisal¬ peter,) Kalisalz und Superphosphat auf Flächen von je ein Ar werden von der Landwirtschafts¬ gesellschaft jetzt den Landwirten anempfohlen und ihnen die zum Versuche nötigen Kunstdüngermengen kostenlos zur Verfügung gestellt, worauf wir auf¬ merksam machen. — (Z e i t u n g sw e s e n i n J u g o s l a w i en.) Dem „Slovenec" zufolge erscheinen in Jugoslawien insgesamt 510 Zeitschriften. (Die Tagblätter mit den periodischen Blättern mitgerechnet.) Kroatische Blätter gibt es 269, serbische 118, slowenische 86, deutsche 17, ungarische 15, russische 2, fran¬ zösische 2 und 1 türkisches. — (Eine i n t e r e s s a n t e S t a t i stik.) Der ,,^as", eine wissenschafliche Zeitschrift der Lev Gesellschafi, bringt in Nummer 2 l. I. einen Artikel über die Volksbewegung in Slowenien vom Jahre 1920 und schreibt unter anderem wörtlich folgen¬ des: Die Bevölkerungszahl in Slowenien betrug 892.626 (Prekmurje mit dem Teile des Logateger Bezirkes noch nicht eingerechnet.) Die Zahl der Geborenen betrug 28.536, wovon 4618 oder 191'4°/o unehelicher Geburt waren. Jedes sechste Kind ist in Slowenien außerehelich. Interessant ist in dieser Hinsicht der Unterschied in den ein¬ zelnen politischen Bezirken. Städte mit Gebär- hänsern haben in Prozent: Celje 288, Maribor 268, Ljubljana 242, der Bezirk Guätanj L50, dec Bezirk Slov. Gradec 226, der Bezirk Črno¬ melj 77, der Bezirk Cerknica 51 und der Bezirk Kočevje 48 außereheliche Kinder. Wieg. (Neue Kirchenglocken.) Die Pfarr¬ kirche in Rieg hat aus der Stahlglockengießerei der krainischen Jndustriewerke in Aßling drei Glocken erhalten. Sie haben die Gewichte 480, 718 nnd 1212 Kilogramm und sind auf die Töne D, Fis, A genau gestimmt. Das Äußere der Glocken ist zwar mehr schlicht als jenes der Bronze¬ glocken, dafür ist aber ihr Ton ein geradezu über¬ raschend schöner. Weich und milde klingen sie und sind, wie bereits festgestellt ist, bedeutend weiter zu hören, als die früheren. Reich geschmückt und bekränzt wurden die Glocken am 4. April vom Bahnhofe nach Rieg überführt. An der Pfarr¬ grenze bei Sralzern wurden sie vom Pfarrer, Gemeindevorsteher, von den beiden Feuerwehren (Rieg und Hinterberg) die zu Fuß und zu Pferd ausgerückt waren, und vielen Pfarrangehörcgen empfangen und unter Pöllerschüssen und Jubel¬ gesängen zur Pfarrkirche geleitet. In den nächsten Tagen wurden sie in den Turm aufgezogen und zum Läuten fertiggestellt. Am folgenden Sonntage wurden die neuen Glocken geweiht. Es war ein Fest, wie es Rieg noch nie gesehen und auch nicht sobald wieder sehen wird. Eine unüberseh¬ bare Volksmenge war aus der heimischen Pfarre, aus den Nachbarpfarren Morobitz und Göttenitz und auch aus dem Vorderlande zusammeugeströmt. Die beiden Feuerwehren aus Rieg und Hinter- berg waren ausgerückt und nahmen Aufstellung in der Kirche. Bor dem Altäre hatten die Gemeinde¬ vertretungen der eingepfarrten Gemeinden und als Vertreter der Sammler und Spender die Herren Leopold Meditz aus Rieg und Johann Krisch von Hinterberg Platz genommen. Um 10 Uhr hielt der heimische Pfarrer die Festpredigt und nahm nach derselben unter Assistenz der beiden Herren Nachbarpfarrer aus Morobitz und Göttenitz die Weihe vor. Die große Glocke wurde dem heil. Johannes dem Täufer, die mittlere der Rosen¬ kranzkönigin und die kleine dem heil. Florian ge¬ weiht. Nach der Weihe wurde unter Pöllerschüssen das erstemal feierlich geläutet. Manches Auge füllte sich mit Tränen der Freude, denn nun war wieder eine Wunde geheilt, die der Weltkrieg geschlagen hatte. Hernach hielt der Pfarrer unter Assistenz der Herren Nachbarpfarrec ein feierliches Hochamt mit Te deum am Schluffe. Die Gc- samtanschaffungskosten belaufen sich auf 89.114 X. Dieser Betrag wurde größtenteils durch Spenden unserer Landsleute in Amerika aufgebracht. Es sei deshalb allen jenen, die sich um das Zustande¬ kommen des schönen Geläutes, sei es durch Sam¬ meln, sei es durch Spenden bemüht haben, hier der wärmste Dank gusgesprochen. Kvi8ljarji. (Todesfälle.) Am 11. April starb hier die Witwe Maria Deutschmann im hohen Alter von 81 Jahren und am 12. April die Auszüglerin Maria Boic 76 Jahre alt. — Unsere Ortschaft ist mit alten Leuten außerge¬ wöhnlich gesegnet. Wir hatten bei einer Ein¬ wohnerzahl von rund 170 Seelen 20 Personen, welche mehr als 70 Jahre zählten, darunter sechs mit über 80 Jahre. Aovi Lazi. (Neue Glocken) bekam am 7. d. M. Hinterberg für die im Kriege abgeliefer- len. Die Glocken wurden unter Beteiligung der hiesigen Feuerwehr, die beritten war, vom Bahn¬ hofe in Koäevje abgeholt, dort mit Blumen und Reisig geschmückt und hierauf nach Hinterberg überführt, wo sie von der Ortsbevölkerung feier¬ lich in Empfang genommen wurden. Um die Beschaffung der Glocken hat sich neben anderen in Amerika lebenden Gotlscheern besonders Herr Krisch aus Hinterberg bemüht und sei ihm an dieser Stelle nochmals der beste Dank der Ort¬ schaft ausgedrückt. Aktfriesach. (Feuerwehr.) Am 9. d. M. fand in Altsriesach die Hauptversammlung der hiesigen Feuerwehr statt. Nach Genehmigung des letzten Protokolles und Prüfung der Kassa, die einen Stand von 312'48 X aufwies, schritt man zur Neuwahl, die folgendes Ergebnis hatte: Josef Breser, Wehrhauptmann; Josef Rankel, Neu- friesach, Stellvertreter; Johann Kump, Schrift¬ führer; Wilhelm Stalzer, Kassier. Es wurde ein¬ stimmig beschlossen, den Mitgliedsbeitrag von 2 X aus 2 Din zu erhöhen. Bon den anwesenden Gästen spendeten Herr Matthias Ostermann und Herr Rudolf Tanke, beide aus Grafenseld, je 40 X und Herr Nick aus Hohenegg 22 X. Der Verein zählt derzeit 29 ausübende Mitglieder. Starilog. (Todesfall.) Am 6. April um 8 Uhr abends starb der Oberlehrer in Ruhe Herr Anton Locker. Er war ein langjähriger Abnehmer der Gottscheer Zeitung, sein Leben war mit den Gotlscheern tief verknüpft. Geboren in einer Unterbeamtenfamilie zu 8kofja Loka in Oberkrain am 13. Juni 1842 kam er nach vier Jahren seines Dienstes in BuLka nach Morobitz, zu An¬ fang der siebziger Jahre nach Stari log, wo er bis zu seinem Tode verblieb. Da hatte er auch geheiratet und sich ein Heim gegründet. Seinen Kindern, von denen noch sechs leben, gab er eine gute Erziehung und ließ trotz seiner Ärmut drei Söhne studieren. Die ersten Jahre in Stari log war er der einzige Lehrer für die ganze Pfarre. An Stelle dieser einen Klasse entstanden später in der Pfarre deren sechs. In den achtziger Jahren mußte er wegen Schwerhörigkeit in den dauernden Ruhestand treten. Als im Jahre 1907 die hiesige Raiffeisenkasse gegründet wurde, trat auch er in die Reihe ihrer Arbeiter und widmete als Obmann des Aufsichtsrates der Genossenschaft manche Stunde stiller und freilich nicht bezahlter Arbeit. Der Verstorbene war eine kindlich fromme, seelengute Person, der kaum je einen Feind im Leben gehabt hak. Vierzehn Tage vor seinem Tode empfing er als guter Christ die Osierbeichte und Kommunion, täglich ging er zur Messe, am 6. entschlief er sanft. Am gleichen Tage erhielt er noch von einem seiner Söhne eine Einladung, ihn zu besuchen, was ihn ungemein erfreute. Er möge in Frieden ruhen. Auntes. Km jugoslawisches Konsulat in Klagensurt. In Klagenfurt wurde ein jugoslawisches Konsu¬ lat errichtet. Zum Konsul wurde Vosislav Rasic, der bisherige Sekretär im Ministerium des Äu¬ ßern, ernannt. Ausländische Körer an reichsdeutschen Koch¬ schulen. Über die Zahl der ausländischen Stu¬ dierenden auf reichsdeutschen Universitäten und Hochschulen im Sommersemester 1921 gibt folgende Nachweisung Auskunft: Bulgaren 1066, Öster¬ reicher 731, Tschecho-Slowaken 561, Rumänen 494, Ungarn 410, Schweizer 408, Russen 407, Litauer 321, Letten 285, Türken 214, Estländer kOösxjs gsvväbrt KnVlIllL unter kulantesten Leäingungen, übernimmt ebne ^insverlust unä rablt sie über Verlangen sokort aus, übernimmt ^inIsgSN gvgSN AiÜNÄsgUMg, äie sieb bis 4°/« verzinsen, übernimmt TvKsvK, 8sn!kSiN«rsiSUNgeN usrv sur Linlösung, kauft aller 8taatsn, beson- äsrs üvllsn 2u äen böobsten Tageskursen. Direkte VerbinUunZ mit Ameriks. Aml88tun Einlagenstand Ende Dezember 1921: llöl AklU MKVD sZTr Das Amtslokal der Sparkasse der Stadt Kočevje be- Amtstage jeden Montag und Donnerstag- von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. "lwv