>»"' » «H Tamstass am V 3 Inli »852. Amtticker Theil. K u n d m a ch l, l, g. W^ie durch die erfolgte Peusioniruug des Local-Caplancs Joseph Zose in Erledigung gekommene und dem Pacrouate des train. NeligioliofoudeS unterstehende Locale Maseru ist dem Pf.nrcooperator zu Obernassenfusi, Anton Scheleonik, verliehen worden. K. k. Scalchalterei ^'aibach. am 1'4. Juli 1833. Vcrcindernngc» i» der k. k. ^lrmee. Befördcr li >i g e >, im G e n e r a l q u a r t i e r» meisterstabe. Zu Oberstlienteuanten die ?)lajore: Johann Wag-, ner und Franz Freiherr Kuhn von Knhnenfeld; zu Majoren die Hanplleute: Carl v. Nagy, Carl Graf Potting und August Freiherr De Traur. Nichtamtlicher Tbeil. Die Geusd armcrie. v. ^ Bikanullich entfallen von dem gesammten Corps d«r k. k- Gensd'aimeric das '»., li. u. 7. Negiment auf U,igar„. Es möchte ron Interesse sei», die wichtigsten Ergebnisse der Thätigkeit der Gensd'armerie gerade in ditslM Lande kennen zu lernen; die Hindernisse, welch: ihr dort im Wege stehen, entspringe,, theils aus cer unverhaltnißmasiig großen geographischen Ausdehnung dtS LandeS, theils auS manchen, in einigen Theile» der Bevölkerung lief eiün.swurzelcen sicherheit^gefths-. lichen Gewohnheiten, theils cxdlich »ins der l'ioherige» Fremdartigkeit politisch-polizeilicher Ueberwachung^sor« mell in jenem 5'ande. Wenn dessenungeachtet die Wirksamkeit des In« stitUteS auch dort schon als eine wahrhaft gedeihliche sich darstellt, so unterliegt eS keinem Zweifel, daß hierin mit der Ausbildung und Befestigung aller übrigen Elemente und Grundlage» de, gesel)lichen Ordnung im Laufe der Zeit der befriedigendste Fortschritt sich üusieru wird. Von der ob.'N aufgeführten Gesammt-ziffer der durch die k. k. GenSd'armerie seit ihrem Bestände vorgenommenen Amtshandlungen pr. 9^3.29.'i entfallen auf Ungarn 164.449, somlt beiläufig 17 ein Viertel Procent; ein unter den eben gedachten beschränkenden Bedingungen immerhin sehr beachttnS-wertheS Nesnlrat. Bei specifischer Zergliederung ergibt sich folgen-deS B'lo der Thätigkeit der k. k. Genod'armeri« in Ungarn. Aufgegriffen wurden durch sie dort «>';« ^,,-dioiduen wegen Eldruug der off,utllchen Ruhe/«^ Spione und Falschwerber, 36 wegeu Aufstand'und Aufruhr, 17 wegen öffentlicher Gewallhütigkeit. 222 wegen Münz-, uud l>reditspaplerverf^schung. 4 wegen Religion5störuug, 9 wegen Notbzuchl. Schändung ,,»d anderer Velbrechen gegen die Sittlichkeit. 6ll wegeu Mord und Todlschlag. l wegen Äbtreibung der Leibesfrucht. 12!i wegen schwerer körperlicher Veschadi-. gung, 2?« wegen Brandlegung. 24.40 Selbst-ptlstümmler, 88 Bettler, 29.123 Vagabunden uu Paßlose. 428 Hazardspieler, 340 entwichene Slr^f« l'l'ge, 6474 Rvcrulirungofinchllinge. 42« Inqmslten. 69 steckbrieflich Verfolgce. 104 wegen Tragens p"N-tlscher Abzeichen, N9 polili,ch Verdachtige. 3.481 Ueberttetcr gegen das Waffengesel), "Ul'» Uebertrecer d<3 Jagd'. Forst, und FlschereigescheS, ^jlj.'i wegen sonstiger strafbarer Handlungen gegen die öffentliche Sicherheit, 930 weg^u sonstiger strafbarer Handlungen gegen d>c persönliche SlcherlM. ^^ "'^gen leich--terer SilllichkellSvergehen. Anfgefnüten wulden vcu der Genod'aimerie in Ungarn (,^8 Leichen, 23li franke und Verwundete. Noch war sie dort bei 4180 Haus-snchnllgen, 289 3 mmigen thacig. W e ft e r r c i ch. Wien, 20. Juli. Se. Mai- der König rcn Sachsen wird ans Höchstseiuer Neise nach Italien auch Tirol und Dalmatien berühren und besondere in ersterem Lande sich längere Zeit aufhalten. — Das k. k. Milüsterlum für Handel. Aewerbe und öffenlliche Bauten hat angeordnet, daß die Bau-, barmen des Staates die Cenfralcommmlssion znr Erforschung und Erhaltung der Ban5eükmalt u-,d teren Organe, die Eouservatore», behufs der Erreichnng des, oorgestecklen Zweckes lliiterstilneu soUe», so wcit dicß ohuc Abbrnch für ihre ordentliche» AmtSgcschäfce möglich ist. Da die beabsichtigten Eous^rl^nolen nicht llbcr alle Krouländer ll«d deren sammcliche Bezirk,: gleichmütig vertheilc sei» koüllei», so hab»'» dort. wc» noch kciüe (5o»serl,'citore>l bestehen, oder wo denselben zeitweilig bis znr Bestellung einer größeren Anzahl ein so umfassendes Gebiet zugewiesen ist, daß sie in dem entfernteren Umkreise ihre Obliegenheiten nur zum Theile erfüllen können, die Vaubeamten. namentlich die Veznksingenieure, dieselben in ihrem Wirken zn unterstüyen. oder deren Obliegenheiten zeitweise zu übernehmen. Abgescheu von den besondere,, Fallen, in welchen die Baubeamtcn. zur näheren Mitwirkung für die Zwecke der Eenlralcomm'ssiou beigezogen wer. den, haben die Bezirksingenieure auf Grnud der ge-sammclleu Erfahrungen und Localk.'nncnisse ein Verzeichnis; aller Bandenkmale jedes Baubezirkes anzu» legeu. Diese Verzeichn>sse hat die Vaudirrclion je-des Kroulaudcs zu sammeln, uud lu dem rorschriflS» mäßigen Wege mit ihren Elläuterungeu oder Be» merkungeu an die genannte Cenlralcommisslou ein» zusenden. Den k. k. Baubeamten liegt insbesondere die Aufnahme und Anfertigung der Pläne oder Zeichuun, gen ron solchen Vaudeukmalen ob. die ihnen entwe, der bezeichnet worden s,ud, oder welche nach ihrem ei« geoeu Ermessen als fthr beachtenowcrtl) sich darstellen. Sollten Plane «ineo Denkmales bereits ganz oder the>lwe,se bestch,». s^ h^ sich der Baubeamte Copieu zu macheu odcr zu verschaffe.,, und sie nur im Gegen-haltt mit dem Objecte zu ver.ficir.u. Dl« Herstellung oder Erhaltung der Eindeckung, die Befestigung locker gewordener Bestand.heile. d,e Erneuerung des Bindemittels in dcn ausg.wilicrteu ^ngen. und dle Ergänzung solcher The.le. dcre» Man. qel einen weiterei. Verfall des Baudenkmales zur Folge hätte, sind A,bmen. auf welche dle Thätigkeit der k. k. Vaubcamml vorzüglich gerichtet sein soll. Sie haben sich aber nicht auf die Ergänzung anderer, in den Charakter oder Baustyl eingreifel.den Bestand« thelle eiujnlassen, selbst dann nicht, wenn eine solche Ergänzung im Geiste des ursprünglichen Balleutwnr-fes uorzuuehmeu beabsichtigt wurde. Die lestterwühn» cen Restaiilalwne.l gehören zu deu selteuell Falle», welche nur bei besonder? wichtigen, noch immer in Veunpnng stehenden Baudeukmaleu voikommen köu-neu, und worüber die Baubehörden sich jedenfalls nach den ihnen diesifalls zukommeudeu höheren Weisungen zu benehmen haben werden. Ieccr Banbeamre ist verpflichtet, von der Entdeckung elueS Baudexkulales die Anzeige zu erstatten. Ist das Baudenkmal in einem engere» Kreise bereits bekannt gewesen, und ein baldiges Verder» beu desselben gerade nicht zu besorgen, so ist der Anzeige eine Aufnahme, Zeichuung oder Skljze te» Denkmales, mit Rücksicht auf die Mitwirkung roi, Privaten beizufügen, und das Bekannte über seinen Ursprung, seine spätere Entwickelung, dcn gsgenw^ tigen Zustand, die Vemlpllng und das Eigenthum anzuführen. Ist jedoch eine baldig? Zerstörung des Denkmals zu befürchten, oder ist cS zufallig bei Mauer-a'obrcchuugeu oder Erdbewegungen eindeckt, oder ist bei solchen Anlassen ein archliolgischer Fnnd überhaupt gemacht worde», so m»si die Auzrige unverzüglich cr» stattet werden, gleichoiei, c>b die Arbeiten vom Staate oder von »vem immc« uuteroommell »rordeu smb. Gleichzeici.i sixd die eucspi,chel,den Maßregeln, allen» ^ falls mit Hilfe der politischen Behörden zu ergreifen, um Beschädigungen oder die Verschleppung des F»u-l>eö hinlalizühalsrn. - Mit dem Jahre 18il4 wird eiue Aenderiiuss im Gepräge der österr. Silbermünzen eintreten. Die Jahreszahl und das Bildniß Sr. Maj. des Kaisers werden nämlich erneuert werden und lepmes in besonders vollkommener Weise. - In j,nen Kroi'lüudern, ,„ welchen das Forst-gesel) in Wirksamkeit steht, wird ein Cataster der Walder uud Forste, und ein Verzeichuip der mit Ve-wii thschaftuug derselben betrauten Organe angelegt. Dieser Cataster. ein für die, Wallculcur wichtiges Unter« nehmen, wird nicht nur Hoch' und Niederwälder, sondern auch Auen umfassen. — Aus Aulaß einer vorgekommenen Anfrage hat die k. k. oberste Polizeibehörde im Sinne der Dieust-Iustrucciru für das k. k, österr. MilittwPolizei-.Wach-corps bestimmt, dasi auf d,e Mannschaft dcr Mililär-Pollzeiwache iu d^m Falle, wo sie sich auf dem Durch-zuge ohne eigcutliche dienstliche 2^'rweudung befindet, die fur die Einqualtirung des Heeres bei Durchlügen bestehenden Vorschriften Anwendung zu finden haben. Die hiernach entfallenden Auslage,, werden aus den, Polizeifoude bestritteu. — Nach Brief«,, aus St. Petersburg wird der ü!l, 'i. d. M. doll eingetroffeue k. e. bsterr. F8M. Graf Gyulai daselbst mit größter Auszeichnung und allen militärische» Ehre» behandelt. Graf Gy"lai dürfte die Rückreise nach Wi«n "och in dieser Woche antreten. - Der am lepten Mittwoch Abends rou Aachen nach (5öln fahrende E'seubahnzug wurde oor^ ^''^ E.ufahrt in deu Löniug^orftrTnm.el vo.. e.''^ ^ schl.g getroffen. E.n 0onducteur wnr e ^ .^ ^,^ lahmt und gebracht werd.". Sonst crlitt ^ Betäubung, Niemand eine., ^"t... V9ft — Nach übereinstimmenden Berichten, besonders aus dem Vauate, ist an einer höchst ergiebigen Ernte nicht mehr zn zweifeln. Die Ernte ist so vortrefflich, das; selbst die Gecreidespcculai'teu mit ihren alljährliche» Lamentationen über schlechte und gnte Ernte verstummen müssen. — In Nauders in Tirol starb am 10. d. der blinde Bildhauer Joseph Kleiuhaus. In sciuem fünften Ialire in Folge der Kuhpocken erblindet, tändelte und schniNte der Knabe für die Langeweile. Prugg gab ihm Auleituug und Figuren zum Nachbilden, und in seiimn zwölften Jahre verfertige der Knabe einen Christus in Lebensgröße. In der Werkstatte des berühmten Bildhauers Nisil in Füge» profitirle er iu kurzer Zeit sehr viel, und wurde vermöge seiner guten Anlage und seines Talents der weithin bekannte blinde Bildhauer. Seiue verschiedenartigen Arbeiten sind sehr zahlreich. Bloß seine i^hristusbilder belaufen sich auf 400, und iu diesen tritt anch, iu Anbetracht seiner Blindheit, seine Meisterschaft zu Tage. Noch zwei Monate vor seinem Tode verfertigte er eine Büste Sr. k. k. Majestät des Kaisers Frau; Joseph, wclche nach Wien übersendet wnrde. — Ihre Maj. die Königin von Sardinien stattete ^ am 14. d. Ihrer Maj. ter Kaiserin Maria Anna einen Besuch in Massa ab, wo slc mit allen ihr gebührenden AuSzelchuuugeu empfangen wnrde. Die Kaiserin, der Herzog von Parma und cin zahlreiches Gefolge begleiteten die .Königin bis zum Emschiffnugs-playe, von wo sie sich mic einem königl. Dampfer zurück nach Specia begab. — Zwischen Dänemark und England besteht derzeit ein sehr lebhafter, die orientalischen Angelegenheiten betreffender Depesch.'uwechsel. Dem Veruehmeu nach beabsichtiget England das dänische Eabiuet M Abschlußnug cines Vertrags sür alle Eocutualitaten in der orientalischen Differenz zu stimmen. — Bei der Wahl des hochw. Pater Veckr zum General dcS Ordens der Vater Jesu, hat derselbe dem „UuiverS" zufolqe 3"» Etlmmen erhalteu; von den übrigen 17 fielen 10 ans den Pacer Pierliuss, 4 auf den Pater Navignan, 1 auf den Paier Nu-l'lllon, 1 auf den Pater Patrizi und 1 auf den Pater Ferrari. — Die Stadt Faenza wurde wegen des Mordversuches gegen den Gouverueur iu Belagerungszustand gcsent, um so mchr als ein ähnliches Attentat auch a/gen den Vic^kauzler Eollina in Eastel Volognese (zwischen Imola und Faenza) vorgekommen ist. — An der Münchner Hochschule hat sich ein „academischer Dombauverein" a/vildet. — Seit einigen Tagen ist man in Bonn da-mit beschäftigt gewesen, eiueu großen römische», Mo-numcntstein auszugraben und mit Flascheuzügen aus-zuHeben, welcher sich beim Legen der GaSröhreu mitten auf der Prückenstrasie. die vom Mcukl zum Müuster-playe führt, in der Erde unter dem Pflaster qcft'.ndeu hat. Jenr steht er auf der Ob,»ssache; er tragt auf eluer Seile eine giößerc lateinische Inschrift, welche indeß sehr beschädigt ist. Der Stem ist 4^ Fuß hoch, ziemlich eben so breit nach einer Seite, uach der andern abcr schmaler u»d dürfte etwa 20 bis 22 bubikillsi Inhalt haben. Er besteht aus Trachyt von Be,kmn, welcher bekanntlich von den Römern vielfach zu solche« Zwecken angewendet worden ist. Es ist diest dae^elbe Gestein, welches anch gegenwartig zu großen Quadern beim Völner Dombau benuftt wird. Eiu zweiter ähnlicher, „och größerer Stein, welcher nahe „eben jenem lag. hac nicht ansgchobeu werden können, weil er bis in das Funtamou cines Hauses auf jeuer Straße reichte. — Warschauer Blät'er berichten folgenden glücklichen Fluchtversuch ans dem Kaukasus: Es warrn im December v. I. der Unteroffizier Gonowicki und der Dragoner Dudatiew, beide vom Regiment Kroiw'iu; von Württemberg, welches einen The,! der kaukasischen Armee blldet, von den Bergbewohner», gefangen genommen und nach der Ortschaft M«atla gebracht worden. Gotowicki wurde alsbald in eiserne Fesseln geschmiedet und nur Dudatiew genoß, nach einer kurzeu Haft iu cinem unterndischen Kerker, einige Freiheit. Beide beschlossen zn fliehen. Eines Abends b/uuple Dudatiew eine passeude Gelegenheit, nahm semen Unter- offizier auf die Schultern uud eilte mit seiner Last einem liaheu Flusse zu, in dessen Schilf sie sich, bio sie vor jedcr Verfolgung sicher waren, verbargen, um sich dann durch den Fluß auf das jenseitige Ufer zu begeben. Hier erst befreite Dudanew seineu Eameradeu, so gut es giug, von seinen Fessel» und nach sechs saureu Tageu kamen sie im Fort Eugeniuschowa glücklich an. Auf dcm ganzen Wege mußte Gotowicki gelrage» werden, da die Fesseln ihn so gelahmt haccen, daß er zum Gehen unfähig geworden war. Se Majestät der Kaiser, von diesem Vorfall iu Keuncniß geseyl, verlieh dem Dudatiev die silberne ReltungsmedalUe uud ließ ihm noch 160 R. S. auezahlen. — In einem Berichte ans Coustantiuopel wird bemerkt, daß die Frequeuz der östcrrelchischeu Schisse daselbst seit oieleu Jahren nicht so hanfig war w>e jeyt, uud daß sie stecS eine sehr lohnende Fracht finden. " Wien, 21. Juli. Se. k. k. Hoheit der durch-, lanchcigste Herr Erzherzog Carl Ferdinand haltt als Almeecommandant iu Italien häufig Gelegenheit, sich die Ueberzeugung zu verschaffen, daß durch die Folgekrankhellen nach hartnäckigen Wechselfieberrecl-dioen alljährlich eine große Zahl k. k. Mllltars dienstuntauglich wird. Hochdielelven besichtigten daher wah' reud des vierwocyeuclicheu Aufeulhaltes zn Karlsbad das für solche Kranke bestimmte, der Vollendung sich nähernde neue Millcarbade-Hospual uud geruhle», nebst den schon im Jahre 18^,0 gespendete» 200 fi. EM., dem Vaufoude ueucrlich ein Gescheuk uou 600 Gulden EM. huldvollst zuzuwenden. Ucberall, wo in dem weiten Umfange der Monarchie e>ue wohlthätige oder genninnüyige Anstalt zu gründen, oder ein edles Werk zu fördern ist, da glauzen die Ml> glieder unseres allerdlirchlauchcigsteu Kaiserhauseo iii der ersten Reihe, uud siud so für aUe Patrioten und Mcuschelifreuude die mächtig belebendste Ermunterung zu ähnlicher Mildthätigkeit. ' Nach einer allerhöchsten Entschließung vom 20. März l. I., meldet die „Aussria", haben die Bauten der a. pr. Kaiser-FerdinandS-Nordbahn nunmehr Vl0 Oow>ecz>iu zn eucrculare vom 14. Jänner 18!ll si»d nachstehende Spiele als Hazard- oder Glücksspiele bezrichnel: Macao.'Wallacho, Pharaou. Basset, Würfel, Passat»«!. Lanequenct. Quindici, Trema, Quaiauta, Rauschen, Farbelu, Sliaschak si-mere, Brenuceu, Moliua Halbzwölf oder Mezzoduo-decl, VlUgt'UU. Zw'ckeu. Drchbrett, HcUifeln. Trl-! schacken, Wirbisch. Viribis, das sogenannte Villardke-gelsplel. das Alibiecen. Frclbieten oder Sticheln, tao Leveuferln oder Ramschen, das sogenannte Vierzeh-»erln uud das Zappa'le; danu durch die Regierungsverordnungen vom ii. Jänner 1843 lmd ö. October 1843, vac, sogeuanute V^auscheiln u»d Pumsen. Im Allgemeinen worden aber alü velbotcue Hazardspiele alle je„e Spiele eiklart, bei welchen Gewinn oder Vrrlust lnchl sowohl von der Geschicklichkelt der Spie- lenden, als vom bloßen Zufalle abhängt. Nach ! §. ü22 deS Strafa/seltts über Verbrechen, Vergehen j uud Uebertretungen unterwirft das Spiel aller Ha- « zard- oder reinen Glücksspiele, sowie aller derjeuigen Spiele, welche durch besondere Vorschriften nameitt« , lich verboten sind. sowohl alle Spielenden, als Deiije- ! uiqen, der in seiuer Wohnung spielcu lüßt, für jeden « Fall dieser Uebertreciixg drr Strafe von 10 — 900 ss., wovon daS eingebrachte Drittel dem Anzeiger zufallt, uud wäre er felbst im Falle oer Strafe, auch diese ganz nachgesehen wiro. Ausländer, welche wegen dieser Ueberlretuna, in Strafe verfallen, siud aus dem l Reiche abzuschaffen. Diese Vorschriften siud in eini» geu Krouläildern mit dmi Beifügen rcpublicirt wor« den, daß die k. k. Polizeidirectionen in den Städten, sowie auf dem Lande, die k. k. Bezirkshauplmallu-schafceu, die Gemeilidivorstehungen, nild die k. k. ^Gcuod'alMerie zur genauen Handhabung derselben angewiesen werden. * Am 2. d. M. haben die neuei, Fahrte», der Gesellschaft des österreichischen Lloyd au den Küste», Albauiens begonnen. DieseS Factum ist beilierkenS« werth, sowohl durch die erleichterten Eommnuicatioue», als anch durch die große» Vortheile, dic mau sich fiir den Handel Albaniens, Thessaliens mid Macedouieüs vcrspiicht, der bioher zahlreiche Hiudermsse zu erlei« deu hatte. " Die Gesellschaft der italienischen Ceittral-Eiseu-. bahn hat der internationalen Commission sämmtliche Stndleu und Pläne übergeben. Um die Arbeiten zu beschleunige!», hat die (Commission iu emer außerordentlichen SN'Uiig daS Betreffende eingeleitet, l Gratz, 18. Juli. Heute ve,sammelte sich noch ein Mal der gesammre (sleruo beider vereiuigleu Diö« ceseii, so viele» es zn kommen möglich war, um seinem scheidenden einstigen Oberhirten die herzlichsten Gefühle des DaukeS für seioe weise Führilug darzulegen. Mit dem hochwürdigen Herrn Domde» chant, als Administrator des Kreisdechanates Grap, llild den übrig,,'!! Herren Dechanten a» der Spipe, präsentirte sich der ges.imnue Sacular- und Reguläre clernS um li Uhr VornnctaHs Sr. fülsterzbischösti» cheu Gnade», lun »och cm Mal de» schllldigsten Daus, so wie die aufrichtigste» Glückwünsche Aller, zu einer so hohen, so wichtige», aber auch so wohl ve>dienten Würde zu brmgeu. Einen andern schönen Beweis von Daukbarkeit und Liebe zeigt auch das deute nm l! Uhr Abends im Refvccorium des hiesige» Diöcesau - PriesterhauseS von den zwei trefflichen Directionen deS Priester- uud KüabenseminarS veranstaltete (^oucert, zu dem der hochwürdigste Fürss-Erzbischof Joseph Othmar, daS hochivürdige Domcaimel. riclr Notal'ilicateu dcr Scadt und ei» zahlreicher EleluS erschicneu. / ?sachdem der hochwürdigste Herr Fürsterzbischof iu den Saal gekommen, uud mit einer Eunade em« pfangeu war, crat ein ÄlumuliS des D'öcesau - Prie-st^rbaüses vor. nud bielc >u latei»ischer Sprache eine kur;e, gediegene DauksagunqSrede, worill er im Na» men der Herrn Wmmieu des Oberhirte» weise, sich inchl bloß auf die Dlöcese, sondern weithin erstreckende edle Wirksamkeit iu kirchlicher Beziehung schilderte, für pic viele» aufgezeichneten Wohlthaten, ergreifen, den liebevollen Ermahnungen uud schöueu Lehren herz» llch dankce uud aufrichlill bedauerte, daß eiu solcher Führer die Dlöcese verlasse, daß der Herr es aber so gefügt, der des Oberhirteu Weisheit uicht iu d<» e„-geu Schraukeu der beiden Diöcesen eiuschließen wollte. Nach geendigter Rede folgte das (5o„cert, daS in einer Eamate, becic^lr: »Der Hochgesanq von der Nacht", von dem rühmlichst bekannten Comvosiceur Ritter v. Ncukomm, bestaub, worauf noch znm Schlüsse ein Zögling des Diöcesan - KuabeuseminarS eiu von ihm selbst verfaßtes rührendes Abschiedsqe-dicht vortrug, uud zum Scheiden um den crzbischösti« chen Segen bat. ^ r a n k r c l ch. Paris, 13. Juli. Zur Ergänzung der theil» weise mitgetheilten Erwiederung deö Ministers der auervl'irtlge» Aogelegeuheiten auf die zweite Circular-Depesche deS Grafen Nesselrode lassen wir den Em--gang derselben nachstehend folgen: «91 Paris, den Ik. I„li 1»^t. Mein Herr! Die nene Depesche des Herrn Grafen ?tesselrod?, die das Journal von St. Petersburg Tags darauf, als sie an alle russische,, Legaiio-neu abgesendet wurde, veröffentlicht datie, machte auf die Regierung des Kaisers emeu Eindruck. den ich Ihnen ohne Umschweife m,tznthe,len von Sr- kais. Majestät beauftragt bin. Wir können nur bedauern, daß wir gerade iu demselben Augenblicke, wo die Anstrengungen aller (Zabinete, eine befriedigende Losung der obschwebend-n Schwierigkeiten herbeizuführen, einen so großen Beweis ihrer Mäßigung geben. Rußland eiue Halcnng annehmen sehen, welche den Erfolg chrer Unteihand-. lungen mehr unsicher macht, uud einigen uon ihueu die Pflicht auferlegt, die Verantwortlichkeit von sich «bzulchnen, die mau umsoust versuchen wurde, ibrcr Politik zur Last zu legcu. Ich würde mich in keine bereits erschöpfte Eiörcerung einlassen. da aber Herr Graf Nessrlrode zur Untesstnnung der Fordermia/u des Petersburger EabinetS die Beleidigungen anführt, deren sich die Pforte ihm gegenüber s^uldig gemacht haben soll, und da er die Versprechungen „,cht berücksichtigt . die sie der russischen Gesandlschafc znr Zeit der ersten Regnliinng dcr Frage der h. Orte im Jahre l8.'i2 geihan, so bin ich wohl genöthigt zn wiederholen, daß die iu Folg« der Mission des Fürsten Nieulschikoff vom Sulcan erlassenen Fexnans dieser einzigen Beschwerde aUen Grund benalnnen, und daß, wenn eS einer Regierung zukommt, legitime Klage zu erheben, die Regierung Sr- Majestät des Kaisers Nicolans gewiß nicht in diesem Falle ist. Als Graf Nesselrode am 10. Mai l. I. die Depesche des russischen Gesandten von Eonstauiinop.,'! erhielt, schaßte er sich dem Herr» General Castelbajac gegenüber glücklich über ein Resultat, das er als ei» nen erfteulichen Schluß der Angelegenheit der heil. Orte betrachtete. Hr. v. Kiseleff gab mir ci»e ahnliche Erkläruug, uud überall führten die Agenten des Petersburger CabinetS dieselbe Sprache. Die späterhin vom Fürsten Meucschckoff gestellceu Forderungen, als schon der Hanptgegenstand seiner Mission erreicht war, als man schon seine Abreise verkündigte, knüpfen sich in gar keiner Weise a» jene, deren Annahme er bei der Pforte bewirkt hatte; es war eine ganz neue Frage, eine viel wichtigere Schwierigkeit, die in (5ou-. stai'tinopel auftauchte zur Zeir, als das einen?ln^el>. blick lang alarmirte Europa durch Nußlaüd selbst aufgefordert wurde, sich »l>r ganz zu beruhig«,». Ei^ nigermaßen dnrch ^Infoiderungen ubernifcht, die sie nicht ahnen konnten, waren die Gesandten von Frankreich, Oesterreich, England u.'d Preußen in loyaler Welse bemüht, einen Bruch zu vechindern. dessen Fol, gen so unheilvoll werden konnten. Sie riechen der Pforte zu keinem selchen Widerstände, der sie den ernstesten Gefahren hatte ausseye» können, und einstimmig anerkennend, daß die Forderungen Rußland's zu >el)r die Freiheit und Sonveraiuetat des Sultans berühren, als daß sie sich ein Gutachten anmaßen könnten, überließen sie deu Ministern Seiner Hoheit aUein die Verantwortlichkeit, sich hierüber zu entscheiden. Es gab also von ihrer Seite weder ei» wie immer geartetes D.ängen noch eine Einmischung, m,d wenn die ottomanische Regierung, sich ftlbst über- ^ lassen, auf die Vedmgnngen nicht eingehen wollte, die man ihr anfiuzwingen gedachte, so mnß sie cieß selbst Mlt ihrer Unabhängigkeit und Würde gänzlich unverträglich gefunden haben. Unter solche,, Umstanden war eS, daß Fürst Mcnlsch'koff Constantinopel rer. ließ, lndem el aUe diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und der Pforce abgebrochen hatte, und daß die durck ,hre Traditionen und ihre Interessen zur Erbalcnng der Integrität deS lüikischcn Reiches verpsllchteten Mächte sich ein, Bahn für ihr Verbal halten vorznzeichnen hatten. Die Regierung Seiner kaiserl. Majestät dachte im Einverständnisse mit der Ihrer Majestät der Konigin von England, daß die Sllnasion zn drohend sei, um nicht in der Nabe überwacht zu werden, und die Flotten Frankreichs und Englands erhielten alsbald den Befehl. in ter Besika-Buän zu ankern, wo sie in der Mille de? Monats Inni ankamen. Diese rein von der Bor-sichl eingegebene Maßregel bacte in Bezug auf Ruß. land keluen feindlichen Charakter; sie war von dem Ernste der Umstände dringend geboten, nnd von den Kriegsrnstungen. die srit mehreren Monaceu in Ves-sarabicn und auf der Nhede von Sebastopol betrieben wurden, hinlänglich gerechtfertigt. Das Motiv deo Bruches zwischen dem Cabinet von St. Peters« bürg uud der Pfone war so zu sagen verschwunden; die uuvorhergcsehene F.age. die in Coustaniinopel gistelll werden konnte, war die über das Bestehen des occoma-"lschen Reiches selbst, und niemals wi>0 e« die Regierung Sr. ka.s. Majestät zuli,ssen. daß so gewaltige In-, ceressen aufs Spiel geseyc werden, rhne allsogleich jenen Anthcil an E.nsiuß'nnd an der Handlung in An^ lprnch zu nehmen, der ch^-r Macht und ihrem Range >" der Wclt zukommt. Angesichts einer russischen Är° mee an den Gränzen des cnrkischen Gebietes. hatte sie das Recht, und es war ihre Pflicht, durch die Anwesenheit lhrer Stlellkrafle zur Sce in der Besika-Bucht zn aucworcen, einer zeden Mar«ne frei geöffneten Bucht, die übrigens außer jenen Gränzen liegt, welche zu überschreiten nach den Vertragen in Friedenszeiten nichc gestattet ist. Die Regierung Ruß« lands sollte sich übrigens bald selbst dannc befasse», die Nothwendigkeit der Bewegungen der beiden Flotte» zu erklären. In der That l)ac Graf Nessekcoe am III. Mai. als es unmöglich war. eß. gleichsam um dessen Vollzug unwiderrufbarer zu machln, war unsere Flotte »och in Salamis, und dic Englands hatte den Hafen Malta's noch l'lchc ver» lnssen. Diese einfache Anführung der Daten reicht hin. um zn zeigen, von welcher Seile diese Inilia.ire ausging, die man hence abzulehnen snchl, indem mau die ganze Verantwortlichkeit bier^ou anf Fraükieich und England schiebt; es reichl ebenfalls hin, n»il zn beweisen, daß zwischen dcr in ParlS und London gemachten Mlllheilniig über den direct vcm Graf Nes-selrode zu (^vnstancn Eoustanlinopel Gebrauch machen zu können. 0iein. mein Herr! ich sage eg mit der ganzen Macht der Ueberzeugung, d>e französische Regierung hat sich ln dieser wichtigen Sache gar nichis vorzuwerfen, sie wrist sowohl om ih^em Gcwisscn, wie nicht minder oor ganz Enropa die thr znr ^ast gelegte Verantwort-Ilchkeu zurück, uud staik in ihrer Mäßigung, appcl-lirt sie ohne Fnrchc lhrerseits an daö Urlhell der 0a-dineie. Abgesehen von daf Nesselrode scheint dieß übrigens auch anznetkennen, da er die Flotten 'chon vor Constancinopel vermuthet. uud als eine "o.hweudige Schadloohalcnng fm daö. waS er unsere mar.mne Vcsepnng (.,(,,u^li<.n) „ennt, die durch russische ^ruppeu an den Ufern der Donau eingenommene m.Iltarische Strung darstellt :c. :c. Par.S, 17. Iul,. B,^. aus Bordeanr stellen übere.nst.mmeud die Reise des Ka.serS und der Kai-serln .» d.e Py,enä,n in nächste Aussicht. Nach dem „Memorial" re.sen Ih,e Majestäten am 20. von Paris ab nnd tre^n >m Nrengste, I,.cog..ito m Vordeanr ein Ein omcieller Empfang ist in Pan vorbereitet, wo der Ka„er einige Zelt verweilen will. Die Adjutanten Edgar Ney und Tonlongere werde» dem Käiferpaar eine Tagreise voraneilen. Ihre Majestäten k.hren am 10. August nach Paris zurück. Die Untersuchung über das Complot in der Opeta comique danert fort; mebrere der Verhafteten sollen bereits Gestandnisse gemacht haben. S p «l n i e n. Madrid, 9. Juli. Die „Espana" meldet, daß sich die mittelst emes fönigl. Decrees gebildete Eom-lnission zur Untersuchung der Frage über die heiligen Stätten und znr Regelung der frommen Sttftung in Jerusalem an, 7. d. zum ersten Mal versammelt hat. Sämmtliche Mitglieder zeigen den größten Eifer, um das ihnen geschenkte Vertrauen der .^rone zn rechtser-tigen nnd sie wcrden in wcnigen Tagen der Regierung die Maßrcglln vorschlage», die s»e für die geeignetste» ballen, um dic Wünsche der Köüigin und des Bandes zu erfüllen. Eli, neues politisches Ionrnal unter dem Titel: „Stimme deu V?Ikeö". ist in Madrid erschienen. Nach dem Ausweise der Sa» Ferdmandsbank vom 2. Inll belief sich daS sämmtliche Bankvermögen auf 5 sich ^'^" d" ^^..s',, „,,0 vertheidigte... nnd dieselbe m.t ^"..'e'^ ^^^,„^ m.t heißem Wass. i'berschüne^ ^ .^^ Macht siegte nach lang"" Kamps« Viele, unter denselben anch^ale^------- « «f>2 Feuilleton. Aus Central. Afrika. (Missionsbencht an das Comii6 des Manen »Vereines in Wien.) 3v!it denselben Gefühlen, mit denen ich bald nach dem Beginne dcö verflossenen Jahres voll der innigsten Dankbarkeit gegen die unsere Mission be» schützende Hand Gottes und aegen die so thatiqe Theilnahme unserer eifrigen Missions'reunde daheim die Feder ergriff, um ihnen die denkwürdigeren Begebenheiten unserer Erpedition durch Aeyypten, den Nil Hinaul und durch die Wüste über Nubien und Berber aufzuzeichnen, ergreife ich sie heute wieder, um Ihnen, hochverehrte Herren, Einiges über unsere fernere Erpedition auf den Bahar el Abiad, über unscrn Empfang unter den Bari» Negern und den Beginn der Gründung einer festen, stabilen, für alle Nachdargegenden bestimmten Station einen kurzen Bericht zu erstatten. Am 10. November wurde ein kleines Si'gel' schiff, welchcb für die Station in dcm obersten Nil' lande unter den Bari bestimmt war, von der Werftl in Ehartum in den Strom gelassen und feierlich in Gegenwart des kais. köiugl. österreichischen Hcrrn ViceconsuIS unter dem Namen „Paul^" getauft und eingeweiht. Die Provisionen, die man für eine bedeutende Anzahl von Menschen für ein ganzes Jahr bedürfte, die Utensilien zum Baue der Sta-lionsgebäuds, zum Land. und Gartenbau erheischten, daß ich noch ein Schiff mit offenem Verdick,, hier zu Land Nögör genannt, miethen mußte. Da sich weder untlr den Bari, noch unter den benachdartsn Stämmen Reitthiere befinden, und die Neger bei ihren Reisen in der Regel die bedeutendsten Stricken in Sprüngen, dit ein Weißer wohl schwerlich nach-rmichtn könnte, zurücklegen, so land ich es sür noth wendig, ein Paar Reitpferde für die neue Station und sür die Reisen d«r Missionäre mitzunehmen, indessen der vorangegangene Angelo Vinco tbcnfallb zwei Esel mitgenommen hatte, Ich lirß die Pferde mit Getreide, Pflanzenlöpfcn mit den in unserm Galten i» Chartum vorhandenen Obstl'äumen. Wein reben, Colocassien u. dgl, auf dieses letztere Schiff laden und schickte es bereits den l3. November mil der „Paul.i" auf d,n Bahar el Abiad voran. Die >)8ll.'ÜÄ n,ulut,l,2" war bestimmt, die Missionäre, die Kirchcngerä'he sammt Allem, was einer besseren Aufbewahrung bedürfte, aufzunehmen. Sie Halts keine liichle Ladung; denn es wnrden nicht nur alle dis zum Verrecke leibenden geschlossenen Sclnsss-rä'ume vollkommen ausgefüllt, sonoern wir mußten noch nebenbei vieles in den Kajüten und auf derci, Verdick anbringen. Ich konnte erst nach der Beendigung der Haupt, angelegcnheiten der Mission gegm Ende des Monats November reisefertig sein. Vom snihen Morgen des 30. November, am Feste des h. Andrcas, wehten im frischen Nordwinde c,lle Flaggen von den Segelstan. gen der »tit^ü«, niatuiin»«, zum Zeichen, daß der Tag angebrochen sei, da sie in Kürze ten in den Finsternissen des Un^uibens schmachtenden heidni schen Negern des innersten Afrika's das Erscheinen tincr neuen Morgenröthe und die frohe Bots^asl d«s 9lahens des Himmelreiches bringen werde? Des Nachmlltagb versammelte sich eine große Zahl Be kaimKr und Neugieriger aus jeder G^ssc der Bevölkerung EhattumS an dem User der Misssoos-gärten und nicht weniger als 90 'Personen befanden sich im Ailgelch.ick unseres ilbsegelnS auf der ,>3lI» m»l»l!ilH", darunter auch unsere kleinen Zöglinge, die mich gebetln halten, mich bis zur Spitze der '^cr einiguilg der beiden St>öme, wo sie einen Monat vorher die Ferien zugebracht hatten, begleiten zu dürfen. Gegen 6 Uhr Abends wurde daS dritte und letzte Zeichen z»m Aufbruche gegeben. Wie segelten den blauen Fluß hinauf, theils weil uns dcr stalte Nord ,n mit einigen Salven zu begrüßen. Er erschien am Fenster und grüßte mit einem weißen Tuche, indessen seine Bcys vor dem Divan am Ufer erschienen. Wir lenkten an der weiten Stelle um und erreichten mit Sonnen Untergang die Spitze des Bahar el Abiad, wo der k. k. Viceconsul Dr. (5 Rcitz, unsere Zog. linge und andere Bekannte ausstiegen, wir aber unsern Weg mit einer noch bedeutenden Anzahl Fremder am Bord, durch eine Stunde im Dunkel der Nacht fortsetzten. Da ich schon Tags vorher wußte, daß eine Anzahl Leute mich bis zu einer be-stimmten Strecke begleiten wolle und ein Abschlag von meiner Seite übel wäre gedeutet worden, ließ ich im Verlaufe dcö Tages ein Paar Hammel, die ich zum Geschenke erhalten, dahin bringen und die. selben braten, um für Alle eine hinreichende Adcnd.-Mahlzeit zu besorgen. (Fortsetzung folgt.) Lit er ari sch c s. Von dein "lisgczeichüeien Werke des nur zu früh dcr Wissenschaft, dem öffenllichen Dienste und dem ltedcn entrissenen Ntmisterialsecreläls Ios. Hain, »Handduch der Statist,k des österreichischen Baiser? staalcs«, ist im Verlage von Tendier und Eomp. nunmehr der 2. Band cischlenen. Die Vollendung und Herausgabe dieses sür die Kenntniß der uater. ländlichen Intercsscn so wichtigen W.lkes wäre bei dem raschen Hinslciden des Verfassers, ohne die hilfreiche Dazwlschenkunsl des Directors der ad^ ministrativen Statistik, Frciherrn v. Czocrnig, kaum möglich gewesen. Unter der Leitung des Genannten war es dem Ministcrialconcipisten Friedrich Schmitt gegönnt, die reichen Schätze des statistischen Bureaux zu benutzen und das Handbuch vorläufig zu beschließen. Wir können uns nur damit einverstanden c>Uären, daß die in eine Statistik des österreichischen Kaiserstaates allerdings ebenfaUs hincingl^öri^eu Ad-schnitte über SlaatSuelfassong u,id Slaatsvcvwal.-tu"g vor dcr H.mc» hinwessgclasscn wurden, da zu Folge der gegenwärtig eben im Zuge befindlichen Umstaltungen des Verw^ItU!igsorg,mismns jcdc Darstellung desselben Icicht schon währcnd dcö Druckes veralten könnte. Als cinc interessante Probe, wie lichtvoll und verständig in dicsem Werke die wichtigsten Interessen des Kaiftrst.iates behandelt werden, lassen wir einen kleinen Abschnitt aus dem 2 Band>-, Scile !53, eine Sch'.ußdemcrkung über den Zustand der 5,'and' wirthschaft im wesentlichen Auszüge folgen. Nach einer treffenden Bemerkung d,r Schattcnscitcn dics.s für Oesterreich wichtigst»» Zweiges der Volkswirt!).-schriftlichen Prodiillion heißt es wciter: „Zu den allgemeinen Mitteln, die Landwirts schaft einem rascheren Aufschwünge zuzuführen, gehören in erster Linie Hebung der Intelligenz durch Verbesserung des ungenügenden Vc'lks'schulwcseiU' und durch Vermehrung der landwirtschaftlichen Special'Lehranstalten; die Ermöglichuna., reu Be-lrieb zu verbessern und die Seldstständigkeil des minderen Gilindbesitzes zu sickern, durch Er.ichtm'g von Kreditanstalten un» Znwenden von Capit.Uisn in ausgiebigerem M>»ßc, als sie b,sher dcr Land-wirthschaft zukam,»; die Erleichterung des Absatzes oer landwirlhschasllichei, Erzeugnisse durch Verviel^ sältigung der Verkehrsmittel." „Eben so einleuchtend lst cs, daß die Land.-wirthschaft, besonders in der gegenwärtigen Ueber gana.Zp>rio5e, der materiellen Hilfe bedürfe. So lange der Landwirth Eapitalien zu geringen Zinse» „ickt zur Verfügung hat, — der Grundbesitz gewährt zwar nickt die hohen der Industrieunter. nehmunqen, unter Volsicht aber die sicheren des ».cntenbesitzrS — kann er den Betrieb nicht verbessern, muß er in Mißjahren darben, Vlih und wohl auch einen Theil seines Grundbesitzes und zwar in dr,- Ncael wodlfeil ueskaufen. um ocn R>st >>u rstt.n und später wieder theuer kaufen, wenn er dem Wucher nicht in die Hände fallen, und den sicheren Verlust seiner S'lbstständigkeit herbeiführen will. (Zreditanstallen sind eine unabweisbare Forderung für d.,s Gedeihen der L^lndwlrthschaft, um so mehr aber dort, wo die Schöpfung des freien Bodens eine junge ist und tie Keime einer folgenreichen Entwickelung eben erst gelegt wurden. Daß dem Staate n cht alle "ast aufgebüsvet werden dürfe, versteht sich von selbst. Darum ist die in jüngster Zcit wahrgenommene E'scheil'U'ig, daß Wolilhabende den in der Entlastung begliff.ofn Grundbesitz nunmehr als sicher für Kapitalanlagen anerkennen, ^ höchst erfreulich.« »In nächster Linie als Mittel zur H.bung der landwirlhschaftlichen Zustände stehen die Errichtung von V.rsl'chcrlingsallstillcn gegen Feller, Hagel und Viehseuchen, da die bestehenden der Z.ihl und wohl auch der Einrichtung nach nicht genügen, wenn auch erwiesen die a/gemvärtigr Theilnahme cine beschränkte i>l; die Vc-lbreicung nützlicher W^rkzeu^e und Maschinen sür den landwirlhfchaltlichcn Betrieb, nach welcher Riämmg die bestehenden Vereine allerdings sehr wohlthätig, aber noch mcht ausgiebig genug glwilkt t>.ben; die Dlllchiührung einer zwlckenlsplc» chcnden Dienstboten- und Albcitcrordliung, da er-wiesen auch der landlvirlhscl)>,ftlichc Betrieb durch häusige Wechsel der Hilfsarbeiter schwer l.idet, u. s. w." ,>Ocrlliche Uedtlstande tönucn auch nur durch örtliche Heilmittel l'escitigt werdcn, was jcooch zu» incist äußerst schwierig ist. Dahin gehören die Zer» stückelung dcs Bodens, welcher allerdings Schran< ken gesetzt werden können, welche jedoch dort, wo sie weit vorgeschritten ist, nur ausnahmsweise und unter großen Oplern die Bildung größerer Eoinplexe gestattet; die Gemeindebesitzllngen, welche elendig ! lich bebaut, größtentheils gänzlich vernachlässigt, überall und besonders dort, wo sie große Flächen einnehmm, ein fressender Krebsschaden sind, der aber schwer zn heilen ist, endlich abcr dennoch, und sei cö unter Ainveiidung d«r scliroff.sten Form, ge-heilt wlldcn muß, weßhalb es recht bald acscheb"» mag; die zerstreute Lage dcr P.nccllen des näm-lichen Grundbesitzes und deren große Entfernung von einander und von den Wirtkschaitsgcdaudi'!', ! welche den Betrieb u»gem<,'in erschwert, den Ertrag schmälert und sogar zur gänzlichen Vernachlässigung der entfernteren Grundstücke führt, wie die Erfahrung schlagend be>v.'ist. Die Mittel, durch welche die wllnschenswcrlhcn Ar>0iidisungen erzielt wcrderl könnten, sind nach den Klonländern verschieden; auf dem We..e der freien Vereinbarung dürfte inzwischen wtnig zu erreichen sein.« «Die Uc'belstäiide, welche die cinzclncn Zweigt der ^andwirthsch.'ft als ihnen allein eigenthümlich zeigen, können auch nur durch sp.ciclle Mittel gt» hoben werden, welche zumeist n.,he liegen und deß- z hall' hier unbeiprocheu oleiben. Nllr mag bemerkt werden, daß es von Wichtigleit sei, der Unbehilf-lichkeir des gewöhnlichen Landw rlhes bei der Ve» h.indlung des crsranktcn Viehes möglichst Bei' st^nd zuzuwenden « M i s ce l l eu sGiu den Frauen „iinstiges Gesetz) wurde im Tla.ite Indiana in Amerik., in Vorschlag gebracht. ES verdiente hie und da Nachahmung. Nach oemseidcil soll jeder Hagestolz, der 30 Jahre alt ist. ciUw^cr heiraten, oder jährlich 50 OoU.,rs a„ ren Staatssch^ entrichten. Von den eingegangenen Geldern soll tw Fond errichtet werben zur —Ausstattung armer sittsamer Mädchen. Das Gestz soll auch au, solche Männer Anwendung sl'lden, die länger als ein Jahr Witwer bleiben. Klug sind die Amerikaner Bei uns würde die ,>pa gc st o lz e n st e ue r« auch viel Geld ein-tragen. U"0 vielleicht ein wenig zur Verbesserung der Moralität beitragen. Einem, der aus Mangel an Geld Hagestolz ist, müßte dann der Sta.tt ein süßes Weit" cvcn zuwciscn, sammt dem Nötlngm, um sich <'" 'raiUich's Nestchen zu bauen. ___ V^ck^Verla« °°>. I, '- «'«....myr und F. B°«b°r« u> va.dach, V«mm°°«„che H«au°,«bcr m,0 -»edac.eur«^ I. ». ««i»...«». »,w ,, ^»mb.rs-