MbacherOMtung. Nr. 99. PlänulüeratlonSPlei« : 3m H>)mptolr ganzj. fi. li, h,>I^j. ss. 5.5». Für bie^usteciiiüü >n« Hau« halbj. 5u ii. Mit der Post ganzi. fl. 15, halhj. st. 7.50. Monta,,, 3. Mai Inlertl onsgeb iihi bi« 10 Zellen: imal 6U ll., »m.üolr., Ä«>. 1 st.; svüft pr.Zeile lm. ßlr.,l!m.8lr., 3m. iU lr. u. s. w. Iüsertioilöstcuipel jedc>>m. 50 l». 18«9. Aintlichcr Theil. Se. t. und t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. April d. I. den Titnlarkrcisgcrichtsrüthm Eduard Ezibnlka zu Wi-schan, Gustav Wittck Ficihcrrn v. Salzbcrg in Wien, Friedrich Zcchncr zu Mähr.-Kromau, Karl Umlauf zu Proßnitz, Jakob Viayer in Lichtcuwald, Alois Pcsaric in Cilli, Otto Ritter v. Luschan in Eilli, Franz Rcpitsch in Görz und Karl Lidl in Weinberg den Titel und Charakter von Landcsgerichts-rüthen allcrgnädigst zu verleihen geruht. Herbst m. p. Das Prtisidium der k. t. Finanzdircction für Krain hat dem Finanzprocuratursconceptsprakticanten Dr. Josef Schranz eine adjutirlc Eonceptsprakticautcnstelle bei der k. k. Fiuauzprocuratur in Laibach verliehen. A»i >>(). April 1869 wiirdc i» drr l. k. Hof- ll»d Slaati«-drliclcn'i das XXV, Stilck deö Rslchögl'schl'latles aiii'licgrbcn lind lmsrndct. Daiiselbe cuthält lintcr Nr. 54 den Erlns; dcö ssmlmzliiinilimiims Uom 28. April ^ »M'gcil rini^'r Aciidniinqc!, in den Vesliimillliigrii ildor dil' Vierstcuercoulrolc und iilicr die Bieraußsühr. (Wr. Ztg. 3ir, !'l» uoin 30. April.) Nichtamtlicher Theil. Nach dem Jusnllhms^ustllnde. Als sich die constitutiouelle Regierung der diesseitigen 3leich^hälftc im October des vorigen Jahres gezwungen sah, mittelst außerordentlicher Miltcl den Unordnungen zu steuern, welche in der Hauptstadt Böh-^klis und deren be.mchbarten Bezirken von ciiier gewissenlosen Agitation hervorgerufen worden waren, cr-^^W8, au welchem Tage der AusnahmSzustaud über Piag und die Gebiete der Bczirlshanplmannschaftcn Karolinenthal und Smichow verhängt wurde, bis ans den Tag, welcher die Auf-hebnng dcö AnSnahmSzustandes brachte, ist lcuim mehr als ein halbes Jahr verflossen, und man kann Gott sei Dank uicht sagcu, daß die Reaction iu dieser Zeit auch uur einen Fuß breit von dem Boden wiedererlangt hätte, der ihr vom Liberalismus mit Mühe und Noth abgerungen worden war. Es hat im Gcgcutheil der Liberalismus seither wesentliche Fortschritte gemacht und die Reaction aus maucher Position vertrieben, die sie noch inne hatte. Die von dem Alp dcS AusnahmS-zustandcs befreiten Bezirlc treten wieder in den Voll-gcnusi der Freiheit, die inzwischen wesentliche Erweiterung erfahren hat. Ein 5 1^ Windischgrätz geübter AuSuahmszustaud hätte vielleicht binueu kürzerer Frist die Orduung wieder hergestellt, wie die beliebte Phrase lautet. Die auf den Knauf des Schwertes fich stützende Energie liebt den kurzen Proceß der Füsiladcu, um sich — Achtung zu verschaffen. Der Absolutismus macht nicht viel Federlesens mit den Ruhestörern. Ihn ficht es auch wenig an, wenn hin uud wieder die Härte des Auönahins-^ustandcS, dem er den erschreckenden adcr treffenden Namen Belagerungszustand gibt, ciucn Unschuldigen trifft. Der Charakternuterschied spricht sich ebcu auch iu den AuS-uahinözuständen aus. Die Reaction brutal, hart, grausam; der Liberalismus, das conslitntionelle Regiment, ruhig bei allcv Energie, vcrsöhulich bei festester Prin-cipientreue, milde bei strengster Gesetzlichkeit. Der Verschiedenheit des EharaktcrS entspricht auch die Verschiedenheit des Erfolges. Die reaktionären Ordnungmachcr verbreiteten Schrecken, erregten Haß uud erzeugten Rachsucht. DaS constilutionelle Regiment begnügte sich mil leidlich beruhigter Sti'iiuimia. eö benutzte die Gelegen h.'it dcS auöüühinsweiseu Zustande, die Bevölkerung durch Milde versöhnlich zu stimmen. Der Libcraliöm'is verlangt nicht wie die Reaction entehrende Iluteiwer^ snng. Den Birg über einen, feiner vorzüglichste., Waffe, der Freiheit beraubten Gegner hält er für schmachvoll und er beeilt sich deshalb, sie demselben wieder einzuhändigen, sobald er nur vermuthen darf, daß von ihr ein ehrlicher Gebrauch gemacht werden wird. Es wird sich erst zeigen müssen, ob die der Frei» heit Wiedcrgcgcbencn in Böhmen nicht abermals Miß» uranch treiben wollen mit der Freiheit. Fast scheint es, daß die Deutschen in Prag solches fürchten. Die Mah« uung, welche das gemäßigteste Organ Böhmens, die „Bohemia", an die c;echischen Kreise richtet, hat den Beigeschmack der Beiorgniß, daß die alten Zustände, welche den Ausnahmszustand hervorriefen, wiederzukehren drohen. Die „Bohemia" schreibt in ihrer Nummer von gestern: „Alle Gerüchte, daß die Nufhebuug des Ausnahms-zustandcs in Prag und Umgebung vertagt worden sei, liabcn sich nicht bestätigt. Die Aufhcbuug war gegen Schluß dicscö Monats in Aussicht gesttllt und ist mm auch in der That erfolgt. Mit dem heutigen Tage nimmt also der Ausuuhmszustaud uach mehr als halbjähriger Dauer ciu Ende. Prag und dessen Umgebung gelangen wieder in deu ungeschmälerten Besitz aller verfassungsmäßigen Freiheiten; die Beschränkungen, welchen dicsel« ben — so weit es die Presse, die Vereine und Versamm' lungcn betraf — zeitweilig hier unterzogen worden wa« rcn, fallen nnnmehr zur Gänze wieder weg. An jenen Kreisen, deren Verhalten die Regierung zur zeitweiligen suSpendiruug der verfassungsmäßigen Freiheiten be» stimmt hatte, liegt es uun, dnrch die That zu beweisen, daß sie fortan diese Freiheiten im gesetzlichen Maße zu benutzen und Ausschreitungen, wie jene, welche zum Aus-nahnlszustaude gefühlt haben, hintanzuhalten verstehen —- zn beweisen, daß Jene uicht Unrecht hatten, welche jetzt zur Aufhebung des AnSnahmSzustandeS cingcrathcn haben." Wir wollen hoffen, da^ß die ezcchische Agitation sich fortan innerhalb der Or nzcn des Gesetzes bcwcaen werde. Am Ende haben doch auch die Czcchen ein Interesse darau, den wohlthuenden Unterschied ins rechte Licht zu setzen, welcher zwischen dem Absolutismus und einer volkSlhümlichcn Regierung besteht. An den Solida-rismus der liberalen Parteien appcllircn wir, um den czcchischen Gegnern der ihnen um der Form willen miß» licbigen Vcrfassnng entgegenzuarbeiten. Wir wollen ihre Opposition mit keinen anderen Waffen bekämpfen, als diese selbst in Anwendung bringt. Eö liegt dies in unserem beiderseitigen Interesse, das in der Hauptsache identisch ist. Das jungezcchischc Element will den Sieg der Freiheit, wir wollen ihn auch. Nun sie eS satt bekommen haben, für die Fcudallicrrcn die Kastanien aus Per Ersmder dco Velocipede Nicht nur für die Mitglieder des Vclocipedcclubs und die Thciluehmer an den Velocipcdcwcltrenncn, sun-^'" anch für alle übrigen Anhänger uud Gcguer der ^lismaschme dürfte es interessant fein, über den Erfin-°cr derselben Einiges zu vcruchmcu. ., Karl v. Drais. Sohu des 1830 verstorbenen wirl->chcn geheimen Rathes uud Obcrhofrichtcrs iu Mann-"Un, wcn> eine so originelle Persönlichkeit, wie sie in k'u Großherzogthnmc Baden und vielleicht noch weit "Mcr hinaus, sobald nicht wiederzufinden. Obgleich ^"lchcrzoglich hadisch^. Forstmeister, mischte er sich doch .- ^Nalt j„ ^„ Postdieust, namentlich was die Con-^/U'lion der Haupt, und Bei-Ehaisen anbetrifft, daß ^' vustliclsallcn Turn nnd Taxis ciucn vollständigen i "Uurz des Poslwcscns durch ihn befürchteten. „Ich ^. ^ "och das Pferd vor dem Wagen überflüssig, schrieb Vl>m"" postalischen ciuflußrcichcu Persönlichkeit, aber die Rr Ü"^ lautete: „Das wollen wir nicht, dcnn von den besn !" ^l" lmr!" Die schweren Postwagen, wie sie ill, «, l'6 v°r 1817 gebräuchlich, waren Draiö ein Dorn l'c»vi,f'^' ^ "'cintc, cs sei ans die einfachste Weise zn ü'aft , -' ^ das fahrende Rad einen Theil der Zug-Während er sich nnn selbst daran ^isteil« ^" ^ verschiedensten Art zn constrniren.....- 8au cr .^p^'üucntirte er mit ausrangirtcn Postchaiscn — be,, ^, v!"' und da den Postillonen nnd Wagenmeistcrn, und ,l,"'^"' .uud Klltschcnfal>ritaut.'n vortiefflichc Winke, ^"°lum per zu bekommen. Er versuchte, einen Wagen „für cinc Person" zu baucn, den kleine Windinühlenfln^cl bc< weglcn nnd dcr dnich einen „Abstcllupparal" beliebig gehemmt werden konnte. Mit den, Wa^cn ließ sick auch wirklich fahren, w.'»» der W>nd cine gcw,ss^ stärke hatt^; die Flügel konüleu gcstM werden, wie die einer richtigen Wilidmühlc; der Wa^en legte sogar im Etn'm eine M^ilc in cincr Stnude zurück^ war bei «.mein Oican uielte,cht g^,r nicht zu hemmeu, aber die sachc lMe d,i,n doch ihre älißclst schwache Seite. I„ Thälcru u»d Mul5cl,, wo gar kl'i.i Wind wchte, ans Waldweg», wo vollends da5 Reich dcS Vl^sinS z» Ende, be« vollkomm, »er Wiudst.lle i» der Ebeue lei ,lctc d,c „Draisme" gar nichts. Und gar iu den Städten, wer hätte d,c spielenden Flii,,cl sich um die Ohrcn schüinrcn lassen, wem, cS üdelhan^'t mö,,lich gewesen, m,t dcr W»,dd^isinc in den Straßen, wo der Zng au5 allen Ecken psc,f!, z>, fah, ei, ! Der Flügclwagcn aber führte Herrn von Drais c.ncn bedeutenden Schritt weiter. Er gedachte jetzt die cwegende itiaft den Füßen des Spaziergängers anfzu-". ."s?'"Z^ "^'"' l^"' das Wlchligstc nicht, nä.n-'« ^1 l^. "'^."^""^?" diesem Fahre.i geringer sei. a!S das Gchen selbst. Wenn damals Drais znqlcich an mt ehernes Glns gedacht, das mit germgen Koste., da er Unterba,, nlcht theuer war, aus dem Eentrnm Man." hc.ms nach einem benachbarten vielbesnchten VcrqnügnnaS-ort gezogen und mit seiucn Lanfmaschincn befahren wcr-deu konnte, so hätte diese Draisinenbahn ein wichtige Rolle m der Geschichte der Eisenbahnen spielen können lind wlr wurden vielleicht zwei Dcccnnicn hindurch (von' 181:>-I«6i), wo dlc erste deutsche, mit einer Locomotive befahrene Strecke Nürnberg Fürth, cröffuet wurde) Bahnen gekannt haben, auf denen jeder Bremser seiueu Waggon durch ein Trctwcrt bewegte. Die 1835 auf, dculfchcm Boden beginnende Dampf-Acra drängte aber Herrn von Drais und seine Wagcnküustclcicn in den, Hintergrund. , . Während Drais mit vier oder drei Rädern, aber dafür auch um so sicherer und bequemer fuhr, brachte der Eugläudcr Knight, oder der Drais in höherer Potenz, bekanntlich jene Fahrmaschiue mit zwci hintereinander-laufenden Rädern auf den Markt, die als Velocipede plötzlich so viele Trottoirs unsicher machte. Ein Gestell verband die beiden Räder; nnd auf ihm war ein Sattel angebracht, vor dem ein Bügel stand, daranf die Arme ruhtcu. Vor dein Bügel giug ein mit einem Quesstabc ucrschcncr Schenkel in die Höhe, mit welchem gelenkt imirdc. DaS Velocipede war bald in jeder größern oder kleinern Stadt weuiaslcuS in einem Exemplar zu fiuden. Es zeigte sich oft urplötzlich au einer Straßenecke oder in einem Hofe. Die Menschen drängten sich in Knäueln heran, mancher sah etwas, mancher glanbte. etwas gesehen zu haben. Der Gelehrte ließ vor Schreck seine Feder fallen, denn über seinem Arbeitscabinct rollte und polterte es über den Plafond hin; erhalte keine Ahnung davon, daß da oben auf dem glatten Parket mitternäch» tigc Fahrflndicn gemacht wurden. Nirgends war man vor dem Velocipede sicher. Wollte mau es aber ganz entschieden meiden, ganz bestimmt nicht sehen und nicht hören, so mußte mau kothige, holperige oder ansteigende Wege aufsuchen. Die Arbeit der Beine und namentlich die Unsicherheit im Sattel ist aber noch in diesem Augenblicke bei dem verbesserten Kniahl'schcn Velocipede so bc« dcnlend, daß dieses ephemere Modrfuhrwcrl, das sich auch schon in der Spielart deS WasscrvelociftcdcS zeigt, von der echten Draisine tief in deu Schatten gestellt wird. Allen Technikern jedoch, die wie Drais und der Verfasser dieses dafür siub, daß das Pferd vor dcm einsinge., Spa;icrwagcn überflüssig gemacht werde, ist cS anzucmpfchlcu, die alte Draisine zu vervollkommnen. Das schaukelnde unsichere zwcirädcriyc Velocipede ist dem baldigen Untergänge nahe, uud alle Pelocipedewett« rennen, die von den Fabrikanten in Scene gesetzt wer< den. können das moderne Fuhrwerk nicht aufkommen lassen. ' 730 dem Feuer zu hole», dürfte cs doch wahrscheinlich sein, daß sie sich mit uns verständigen. Es ist übrigens Ehrensache für sie, dcr Welt zu zeigen, daß sie die Milde verdienen, die ihncn FML. Koller während seiner Auiti-ruugsperiode zu Theil werden ließ. Man soll nicht sagen dürfen, die Ezechcn müßten nur brutal behandelt werden. Ihr ferneres Verhallen soll den Beweis des G» gcnlhcils liefern. Parlulncntlllischcs. Wien, 28. April. (Aus dem Vcrfassuu gsauösch us sc.) Gestern delicti) der Veifassungsausschuß über die Petitiu-l,e.n nm Einführung von directeu Wahlen nud um Vermehrung dcr Abgeordnetensitze. Das Subcoinit^ (Berichterstatter Dr. Banhans) beantragt folgende Resolutionen: „Dcr Ausschuß wolle beschließen, an das Abgeordnetenhaus den Aulrag zu stelln«: In Erwägung, daß das AbgeorductcnlMiö die Vcrmchrnug dcr Zahl der Abgeordnete:» als ein dringendes Bcdinf,»iß erachiet, wird die k. k. Regierung aufgefädelt, einen Gesetzentwurf in: verfassungsmäßigen Wege cinzulnma/n, wor-nach die im H K d>s Slaatöilruudgcscl)es über die Reichsucrtictung vom iil, December 1867 au^cfnhrlc Zahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichs-rathcö entsprechend und wo möglich auf das Doppelte vermehrt wird. „Dcr Ausfluß wolle beschließen, in Erwägung dcr viclcn und schwer wiegenden Gründe, welche in den lin^clnen Ländern für die Eiuführuug der dircctcn Wahlen und für die Abkürzung der Wahlperiode gcl lend gemacht wurden, weiden sämmtliche hierauf abzielende Petitionen der t. t. Regierung zur Würdigung abgetreten." Bei der hierüber eröffneten Debatte bemerkt Dr. Dietrich (Troppau), daß er im Vcrcmc mit Groß (Wels) im Subeomi<6 nachstehende Anträge gestellt hatte: 1. die Vermehrung dcr Anzahl der Abgeordneten sei eine dringende Nothwendigkeit; 2. diese Vermehrung hade derart platzzuarcisen, daß die im § 6 dcö Gesetzes übcr die Rcichsvcitretung fest^stellte Zahl der Abgemdnelen auf das Doppelte ucrnuhtt werde, ebenso sei 3. die Einführung dircctcr Wahlen ein Gebot der Nothwendigkeit; 4. die Abtürzuug dcr Wahlperiode von srchs auf drei Jahre sei wüufcheuswerth, und ü. die Re«>cru»g werde aufgefordert, in diesem Sinne eine GcsetzcSuuilage einzubringen; da er jedoch die Ucbcr-zeugnl»^ gcwouncn, dnß diese Anträge im Ausschüsse die Majoiiiät incht erlangcn rucrden, und die uorgc-lraglneu Anträge dcö Subcomil^s seinen Ai'schanungcn nicht präjndicircn, so werde er für dieselben stimmen. Dr. K l icr erklärte, daß er allein gegen die zweite Nesolulion gcstxnmt habe, llicil nach seinen Anschauun< gen das Haus in einer so wichtigen Frage dcr Velfas-sungenndeiuiig die Pctitionc» unmöglich dcr Rcuicrnng zuweisen könne, sonder» sich selbst darüber anssprechcn müsse. Es sei dcö Hauseö wü,digcr, offen zu erklären, der Moment wäre nicht gekommen, iu eine Erörterung dieser Frage einzugeben. Die Debatte, welche sich hierüber entspann, nahm riesige Dimensionen an. Wir wüßten jedoch kein neues Moment ans derselben anzuführen lind beschränken uns darauf, im allgemeinen zu erwähnen, daß die nicdcröster> reichischen Abgeordneten, den Standpunkt des nicdcröstcr-reichischcn Landtags betreffend, die facnltativ dircctc Wahl festhielten', sich aber, wie cs auch Abgeordnete auderer Länder thaten, den Eomit>anträgcn anschlössen, um eben nicht die Angelegenheit total zn Fall zn bringen. Zie-miallmuski stclltc sich auf dcn Staudpnukt dcrNcgatiou. Nauiciiö dcrNegicrnng sprach Äiinister Dr. Gis kra. Er bemerkt, daß die Anträge des Sulicomitt's ciueu Fortschritt bekunden. Die Stellung der Regierung habe er in dcr letzten Ausschußsitzung dargelegt. — Wmn scitdm' die Meinung ausgesprochen wurde, die Regierung wolle die Last auf das Haus wälzen, so sei es irrig, die Regierung müsse sich gegen die Nothwendigkeit dcr Vermehrung aufsprechen, weil das Hans seiner Anfgnbe vollkommen gerecht wnrde, und weil, wcnu die Regierung diese Nothwendigkeit aufspricht, sie die Pflicht habe, gleichzeitig eine GcsctzcSuorlagc für die Vermehrung einzubringen. Das sei sie aber nicht im Stande gewesen, da sie eine Ncgiernng dcr Majorität sei. und zu so einem Gesetze zwei Drittel dcr Stimmen bcnöthigc, wo gerade die Majorität des Hauses sich bisher noch für gar keinen Antrag auch nicht im Ansschnsse geltend machen konnte. Die Anträge, wie sie gestellt wurden, enthalten Bcstim-uinngcn. welche mehr oder weniger die Rechte dcr Landtage berühren, die Landtage haben sich daher dicsfalls erst auözusprcchcu, und erwartet die Ncgicrnng, daß nachdem die Frage so eingehend angeregt wurde, die Land' tage sich anch auösprcchcn werden; mögen sie cö m der Weise thnn, daß sie die Frage der Vermehrung mcht als eine Machtfrage, fondcrn als eine den Bedürfnissen dcr Bevölkerung entsprechende auffassen. Er für seine Person glaube, daß die Verdopplung allerdings daS Einfachste wäre, weil hicdurch das Recht der Landlage iu keiner Weise alterirt werde. Jede andere Form machc aber Aenderungcu in den Wahlbcstimmuugen dcr Landesordnungcn nothwendig. Aber auch gegen die Ver- dopplung seien heute wichtige Bedeuten geltend gemacht worden, so daß auch in dcr Beziehung dcr Anösprnch dcr Landtage von größtem Gewichte sei. Was den Antrag des Abgeordneten Dr. Sturm (Sturm hatte einen detaillirtcn Antrag auf Erhöhung der Abgcordne-tcnzahl anf 300 eingebracht nnd motivirl) betrifft, fo möchte er an das Ergebniß dcr Wahlen iu den mährischen Landtag vom Jahre 1!M! crinncru und die Frage auswerfen, ob der Schutz den Minoritäten nach dcm bishcrigcn Wahlmodns mchr gewahrt sci, als nach dem von ihm beantragten, abgesehen von den tief einschneidenden Acndcrnngcn dcr Landcsordnungcn, welche sein Antrag nothwendig mit sich bringe. Bei dcr Abstimmung wurdcu die Anträge Sturm-Eichhosf und Leonardi abgelehnt und die Anträge des Lubcomit^s mit entschiedener Majorität angenommen. Iu dcr heutigen Sitzung des Wehr-Aus-schusses, welcher der Minister - Präsident Graf T a äffe, RegieluuBuertrclcr Oberstlieutenant H o r st und Sectionsrath R o h r v. R ohra u beiwohnten, wurde übcr die vom Hcrrcnhausc an dem Gesetzentwürfe, oelresfend die Laudmchr, vorgenommenen Aenderungen die Berathung gepflogen. Eine längere Debatte fand diesbezüglich nur bci der im H 20 gemachten Abäudcrung statt, indem Abg. Dr. Rech bau er beantragte, der Ausschuß möge dem Hause empfehlen, bezüglich dieses Paragraphs bci scmcm Beschlusse ;u verharre». N'chdcm der Regicrungsocltrclcr Oberstlieutenant Horst die Aufklärung gegeben, daß ein eigenes Gcsctz, welches die Gebühren dcr Landwehr zu uormircn hätte, uicht nothwendig erscheinen dürfte, weil in eben diesem Paraglllph ohnehin schon festgesetzt sci, daß die Gc-bührcn dcr Landwehr während ihrer Dienstleistung im Frieden, in dcr Bereitschaft und im Kriege jnen des stehende» Heeres gleich wären, beschloß der Ausschuß, den Aulrag dcö Abg. Dr. Rechbancr abzulehnen und der vom Herrcnhausc angenommenen Fassung dieses Paragraphs bcizutrcten. Den gleichen Bcschlnß faßlc dcr Ausschuß bezüglich der übrigen vom Herrcnhausc an diesem Gesetzentwürfe licluli>cn sleudernngcu. Schließlich wurde noch über die dcm Ausschüsse zugcwicscneu Petitionen verhandelt und die Petition dcr Gyimiasial-Directiou iu Brunn, dahin gehend, daß auch den Schülern der fünften nnd sechsten Elassc dcr Gymnasien daS Recht zum cinjähiigcu Freiwilligcndic, st mit Aufschub dcr Präsenz^cit bis zum 24. Jahre gewährt weide, dem Lanoesverlheidigmi^s - Minister zur Erledigung abgetreten, während bezüglich der Pelitioncu der bürgcrlichcu Schützcncorps die Anschauung m^ßgc-t'cnd war, daß dicsell'en duich de,: §34 des Landwehr-gesetzcs ihre Erledigung fänden. Rauscher und Inlonclli. Der „P. 3." bringt aus einer Wiener „unbedingt glaubwürdigen Quelle" folgende interessante Mittheilung : „Als die einzige Frucht jener Differenzen, welche, wie gemeldet wurde, im Schooßc c>cs österreichische»!! Eft'scopats entstanden waren, ergab sich die Thatsache,! daß dcr von seinen ciölcithanischcn Eollcgcn in Ehristo im Stiche gelassene Kardinal Rauscher einen Anlauf nahm. nm sich mit der Regierung in ein besseres Einvernehmen zu setzen. Hatte ja doch, wie man wußte, ^ die Konnivenz des Erzbischofs von Wicu, zu einer Ver-! stäudigung mit den leitenden Wiener Kreisen zu gelangen, das Signal zum Conflicte unter den Mitgliedern des Episkopats gegeben, da die böhmischen, mährischen^ und Nrolischeu Kirchcufürstcn schon vor der bloßen Mög-! Uchkcit, cS könnte ein moän« viv0inli zwischen Wien ^ und Rom ctablirt werden, zitterten, und dies auö deut einfachen Grunde, weil hicmit dcr Moment eingetreten I gewesen wäre, in dem sie sich iu ihrer wahrcu Gestalt, als politische Gegner dcö herrschenden Systems, prnscu-tircu mußtcu. So lauge dcr Eouflict zwischcu Wieu uud 9lom dcu acutcn Eharaltcr au sich trägt, genügt die Soutauc, um den untcr ihr verborgenen feudalen Harnisch zu decken. Fällt cininal die erstere, da stehen jene Kirchcnfürsten iu ihrcr wahren Gestalt da und gewisse, in das Volk gcschlcndcrte Brandbriefe crhaltcu dann erst ihre, vou den Zwecken dcr Kirche himmelweit verschiedene, wahre Bedculnug, ..Schon bei dcr bloßen vom Eardinal Rauscher ausgegangenen Anregung, den Versnch einer Verstands gung mit dcr Regierung zu unternehmen, stob die Bi-schofs-Confcrcnz ausciulindcr; die disscntircndeu Bischöfe brachten ihren Diözesancn sogar statt dcr Vcrständigliug mit der Rcgicrnng d'U Beschluß der Eoufcrcnz, daß in dcr Schulanfsichtsfragc jcdcr Kirchcnfürst seinen c,gcncn Weg gchcn tönnc, mit nach Hausc. Eardinal Nnnschcr licß jedoch dcn einmal aufgcnommcncll Fadcn nicht falleu; er wandte sich. uud zwar anläßlich dcr päpstlichen Sc-cundizfcicr mit einen, längeren Schreiben au den Papst nach Rom, in welchem er mit einer Reihe von Propo-sitioncu zur Herstellung des nmän^ vivonäi zwischen Oesterreich und Rom hervortrat. Die Antwort auf dieses Schreiben ist vor wenigen Tageu hier eingetroffen ; der Inhalt dcösclbeu entzieht sich selbstverständlich dem profanen Auge, jedoch nach Allen», was man hört, soll dasselbe eine fulminante Abweisung aller Vcrmitt-luugsuorschlägc enthalten. Cardinal Antonclli signirte das Schreiben. Dieser Sachvcrhalt kann nicht überraschen. Die österreichische Feudal-Partei, an ihrer Spitze die Grafen Leo Thun und Elam-Martiuitz, hat sich nicht absichtslos die Sicbcuhügelstadt zum Wiutcr-nufcnthalt erkoren. In stetem Eontacte mit der episkopalen Oppositiou in Oesterreich wnßte sie sich bald im Vatican nicht blos Zutritt — denn daS ist leicht — soudcru auch Gehör zu schaffen. „Die römischen Kreise sehen jetzt die Dinge in Oesterreich in jenem Lichte, in dem cs ihncu die Feudalen erscheinen ließen. Rechnet man noch die Stimmung, in welche man in Rom dnrch die Secnndizfeicr versetzt wurde, hinzu, so begreift man cs, daß als Facit aller dieser Einflüsse selbst dcr im Vatieau soust so wohlge-littcuc Eardinal Rauscher eine barsche Abweisung fand. Dic Hoffnung auf dic Herstellung cincs uw»1u« vivendi zwischen Wien und Rom müssen wir daher vollkommen fallen lafscn, da er nur um dcu Preis uuscrcr kostbarsten Errungenschaften zu haben ist. Wohl aber wird sehr darauf zu achten sein, daß Graf Elam-Martinitz iu fci-ucr Herzensfreude während dcr Tagc der Secundizfcier nach Prag meldete: „Wir (d. h. die Feudalen) hoffen von der Secundizfcicr das Beste; unsere Sache steht gut." Dieses offene Gcständniß cincs der hervorragendsten Häuptlinge der Fcudal-Partci enthält für die Vcr-fassungöparlci eine ernste Mahnung, Rom nnd den Nöm-lingcu zu Hause gegenüber auf der Hut zu sein. Die Fcndal-Ultramontaucn hoffen nicht nur, ja sie weisen sogar jede Vcrstäudiguug mit dcn Staatsgcsctzcn zurück. Sollte es uicht au der Zeit seiu, ihncn dcu unwandelbaren Bestand dieser Gesetze bei passender Gelegenheit aä 0Lnl08 zu dcmonstrircu?" Oejterreich. VZien, 29. April. (Römisches.) Dcr „Volks-freund" schreibt: „Dcr heilige Vater hat das Beglück' wünschnngöschreibcu, welches die Bischöfe der österreichischen Kircheuprovinz aus Anlaß dcr Secundizfeicr an ihn gerichtet habe» , mit einem huldvollen Gegcnschrei-bei', das dieser Tagc an Sc. Eminenz Eardiiwl Ran-scher gelangt ist, beantwortet. Das ist daS Thatsächliche, das dcr Angabe der Blätter zu Grunde liegt, rcr Papst habe ncuesteus iu einem Schreiben au Eardinal Rauscher die von Sr. Eminenz aemachtm Vorschläge zu einer Vereinbarung zwischeu Oesterreich lind dem heiligen Stuhle abgelehnt. Die Kirchcnfürstc» werden, wie wir hören, an dcr Vcrathnng des Herrenhauses übcr das Schulgesetz nicht thcilnchmen." Wien, 1. Mai. (Reichsrath.) Dcr Hau-delsminislcr zieht dcn Rcgierungscutwurf zur Vcrvoll-stäudiguug des Eisenbahnnetzes zurück und lcgt ein Spe-cialgesctz betreffs dcr Eisenbahnlinie Bludcnz-Fcldkirch vor. Der Landesucrthcidigungsminister lcgt ciucn Gesetzentwurf betreffs dcr Eoutiugcut-Aushebung für 1W!) vor. Beide werden den betreffenden Auöschüfscn als dringlich zugcwicscu. Dcr Fiuanzmiuistcr lcgt ciucn Gesetzentwurf betreffs Dnrchführung dcr Staatsschuld-convcrtirnng vor. Der LandcsvcrthcidignuMninisttr beantwortet die Interpellation wegen Reorgauisirung dcr Gendarmerie. Die Regierung entsprach dcu Wünschen dcö Hauses. Dcr Entwurf des Rcfcrcutcu wurde den einzelnen Ländern zur Begutachtung vorgelegt; es finden nunmehr Berathungen stall. Dcr Iiistizministcr, eine Interpellation beantwortend, lcgt Gesetzentwürfe betreffs dcr Notariats-Ordnuug nnd Legalisirung der Ta-bularurkundcn vor. Wien , I. Mai. (O estcrrci chisch < uuga r i-schc Unterthanc n.) In dcr jüngsten Zeit sind wie' dcrholt Beschwerden österreichisch-ungarischer Staats Aü" gehöriger, namentlich solcher mosaischen Glaubeus, il> der Moldau übcr die unberechtigte Aufnahme derselbe» in die Rerrutirungs' und Persoual-Steucr^Listen S"' tcl's dcr fürstlich rumänischen Behörden lant gcwordell-Ans diesem Aulaß h" die ihm untcrstchcudeu Eonsularämter !n Rnn'än'/" ein Circularc gerichtet, auf dessen nachfolgende Details wir bei dem lebhaften Wcchsclvcrkchr, der zwisclB Ocstcrrcich-Nugarn und Rnmcwicu herrscht, i»n Intcrcsp dcr österreichischen Staatsangehörigen besonders anfing sam machen. Das Eircularc theilt mit, das österrcich'!^ nngarischc Gencral-Cousulat in Bntarcst habe in ^'' ucm dcr einzelnen zn seiner Kenntniß gelangten st" ^ ermangelt, ohne Zeitvcrlnst bei dcr fürstlich rnmäniM Regicrliug nachdrücklich einzuschreiten, damit die sen"' Schutze Anempfohlenen cnlwcdcr vom Militär-D>cm oder dcr ihncn anfcrlcgtcu Perfonalsteucr sofort bcs' würden und c»uch künftighin das Nöthige veranlag werde, damit denselben keine wic iiumcr gearteten unn bührliäicn Lasten auferlegt werden. ^,^ Wenn nun auch in manchen Fällen diese ungcsctzU^ Belastung fremdhcrrlichcr Unterthanen einzelnen !"' lichen Adininistrativbehördcn znzuschrcibcu sciu ">uge, >^ dürfte wohl auch mit einiger Berechtigung angc.'oim^ werden können, daß mehrfach dcn l'ctrcffc>" k nnd k. Unterthanen die Außcrachtlaf! "'^ dcr Pflicht zur Last fällt, fich mit rcgc mäßigen Documcntcn zu versehen, w" ' ihre Eigenschaft als l. und k. Staatsauli'' 731 hörige außer Zweifel setzen und deren rechtzeitige Vorweisung dieselben anch in den meisten Füllen vor den fraglichen Belästigungen sicherstellen würde. Der östcrieichisch-ungarische Geschäftsträger fordert die ihm unterstehenden Agentien anf, die österreichisch - ungarischen Staatsangehörigen anf die Erfüllung dieser ihnen obliegenden Verpflichtung aufmerksam zu machen, erklärt es jedoch gleichzeitig für seine heilige Pflicht, gegen jeden derartigen unberechtigten Ncbergriff der rumänischen Regierung auf das energischeste zu protestircu. Gleichzeitig erhallen die Consnlarämtcr in Rumänien die Weisung, sich in den einzelnen Bcschwcrdcfüllcu nicht blos auf ein telegraphisches Ein schreiten ,;u beschränken, sondern auch durch eine dctailirtc schriftliche Mittheilung dem Vukarcstcr Geucral-Consnl^tc die Ä^iltcl an die Hand zu geben, seiner Vcrwendnng bei der fürstlich rumänischen Regierung da, wo ein wiederholtes Eil,schreiten nöthig wäre, den gehörigen Nachdruck zu verleihen. Ausland. Berlin, 2'^. April. (Die Adresse des intern at ioualcu Congresses au den König,) worin der Dank für die wohlwollende Aufnahme ausgedrückt wird, wurde in französischem Text vom Grafen Scrruricr, dem Viccpräsidcntcn des Pariser Central» comity hente überreicht. Der König sagte in einer längeren, gleichfalls in französischer Sprache gehaltenen Antwort unter anderem: „Dem großen Gedanken, im Kriege Lazarcthc und Krankenpflege neutral zu erklären, reiht sich Ihr Werk ehrenvoll an, indem die freiwillige Hilfeleistung hinzutritt und diese dem Kriege gewidmeten Kräfte auch auf einbrechende Landcsnothstände ans-dehuen will. Ich wiederhole Ihnen, meine Herren, daß ich die Hoffnung hege, daß das wahrhaft große und menschenfreundliche Unternehmen, für welches wir alle ein gleiches Inlercsse hegcn, erst in recht später Zeit in Anwendung zu trctcu brauche, daß es aber sofort als internationales Baud betrachtet wcrdcu möge." — (Zur Geschichte des Jahres I860.) Die Enthüllungen über die geheime Geschichte deS Jahres 1800 mchl'tn sich von Tag zu Tag. Dcr „F'ankf. Veob." bringt in seiner jüngsten Nummer einen Artikel .,Bcrliner allgcin. (Stern-) Zcilung" vom Mai 1802 in Erinnerung, in welchem damals wohl sehr wenige eine Ankündigung dcs Krieges vou 1800 gesehen haben. Er verdient hcnlc nmsomehr aus seiner Vergessenheit gezogen zu wcrdcu: „Vom Main. In Berlin und überall scheint die Sitnaliou Preußens gänzlich miß-kannt zn wcrden und man in eine Principienreitern zu gerathen, welche Preußen schädlich ist. Ich will Ihnen daher einige sichere Anhaltpunkte geben, ohne freilich Näheres darüber sagen zu dürfen, l. Dcr König ist cmschlosscu, in dcr deutschen Frage eine That zu thun, ernstlich, cntschicdcu und plötzlich alle Soudcrmachina-til'ncn niederwerfend. 2. Die letzten Conscqucu^cn der Politik von Olmütz sollen darniedcrgcworfen werden. 3. Alle Schritte gehen von Berlin aus, nicht wehr von Frankfurt. 4. Das einseitige MchrheitSvorgrheu dcS Vlmdes wird cndgillig abgeschnitten wcrden 5). Preu« ßcn hat eine Allianz mit Frankreich und Rußland nicht eingegangen, wohl aber übtr seine Schritte sich mit 'hnen vereinbart. 0. Preußen tritt am Rhein nicht einen F»ß breit ab, die möglichen Tcrritorialvcrändcrungcn liegen westlicher und östlich." München, 2!). April. (Laud tagssch luß.) Heute fand dcr feierliche Schluß dcr Laudtagssession burch den Prinzen Adalbert statt. Die Mitglieder bei-ber Häuser warcu zahlreichst erschienen. Dcr Landtagsabschied zählt die zahlreichen Erlcdignngcn auf uud spricht hiefür die Anerkennung des Königs ans. Vc-züalicl, der Schnlgcsctzvorlagc wird darin das Bedauern des Königs über das Nicht;nstandctommcu des zur Hc-buug der Vilduug dcS Landes gceignrtm uud auf frei. hntlichcr Grundlage beruhenden Schulgesetzes angedrückt, Floren;. 29. April. (In dcr heutigen Siz-^'ng der D cputirteulammcr) wnrdc über dcu AsclMiwurf iu Bctrcff der mit dein parlcnucutarischcn Gerufe unvcrciubarlichcu Verhältnisse dcbaltirt. Das ^Wendcmcnt dcr Commission, wclchcs cinc bci einer ^^ccssion oder bei einem mit dem Staate abgcschlossc '"" Vertrage interessirtc Persönlichkeit für nicht wähl ^r erklärt/ wurde zurückgewiesen, dagegen wnrdc dir Acgicrnngsvorlagc, welche von der parlamcntarlschcu Debatte uud Abstimmung jene ausschließt, die bei dem ^'handelten Gegenstände ein persönliches Interesse haben, "'t 170 gegen 5)4 Stimmen angenommen. g>. Paris, W. April. (Erzherzog Ludwig ""to r) ist gestern hier eingetroffen. . Paris, 1. Mai. (Verschiedenes.) Mittelst "'icrlichen Dccrcts wird die Scuatsscssiun geschlossen, Ut anderes kaiserliches Dccrct betraut dcn Iusti^ml-^'Ur Barochc mit dcm Finauzportcscuillc iu1 iuturim. . ^ ..Iourual officicl" veröffentlicht das zwifchcn La^ "ltte und Fröre-Orban betreffs der belgischen Bahnen °"embcme Protokoll. ^.^""drid, A0. April. (F i na uzicllcs.) D,c 8 M?N ^" '"'t gestrigem Erlasse die Anleihe von Ntbn, "" ^^os mit der Bank von Havannah gc^ au l,'-^'^, ^"^ wurde die Einführung ncuer Steuern ' °" Ein- uud Ausfuhrartikel beschlossen. MgesuemMlteu. — (Eisbildung) Eine bei -s- 15 Gr. R. mittlerer Tagestcmperatnr gewiß sclieue ^iaUirerscheiunug zeigte sich Freitag (30. April) 1>iachts iu Wien. Man sah nämlich M vielen Orte» kleine Wasserflächen mit einer dünnen Eiskruste überzogen. — (Ein Bärenkampf.) Im zoologischen Garten» zu Breslciu war zwischen dem colossalen Ääreu Martin nnd der milchigen Bärin Agathe nach einem längeren zärtlichen Verhältnisse cinc so arge Feindschaft ausgcbrochen, daß man das entfremdete Paar trennen mußte. Neulich veranlaßte ein Eemmclbrocken dcn tollen Martin, mit bei einem Väreu unerhörter Schlauheit die Hindernisse zu beseitigen und aus sciucr Zelle in die seiner verhaßten Nachbarin auszubrechen. (5s entspann sich ein furchtbarer Kampf. Man öffnete der bedrängten Agathe das bitter iu den Außeuzwiuger; doch hier setzte fich trotz Eiscnstaugen nud Wasserfluthell der Kampf fort, bis die Bärin mit zerfleischten, Körper zusammenstürzte nnd starb. — (Zur Secundiz.) Bei dcr Frage nach der Vcrthciluug der Festgaben, soweit sic ill Natur- und Industrie-Erzeugnissen bestehen, dachte dcr Papst zuerst an das Volk. Nach beendigter Schaustellung wurden vorgestern sofort die Kornsäcke einem Großbäcker überlassen, der dafür das römische Volk mit Weißbrot) zu versehen hatte: jeder der wollte, Kind uud Greis, erhielt ciuc Anweisung anf drei Pfund, ohne wie sonst beim Pfarrer nachzusuchen, ins Halls geschickt. Auch eine Geldspende hat begonnen, jeder Dürftige erhielt eine Lira; Hlilfenfrüchtc, Kartoffeln, Oel, Reis und andere derartige patriarchalische Geschenke erhielt zuerst das große Waisenhaus in Dioclctians Thermen, das Hospiz Tata Giovauui, milde Stiftungen nnd Klöster; die zahlreichen Werkzenge für landwirtschaftliche Gewerbe sollen auch Dürftigen zu gut kommeu. — (Berthold Anerbach,) dessen Roman „Auf der Höhe," vom Ministcrialrath Eugenio dc Veucdctti übersetzt, im Feuilleton der Gazzctta Usfizialc in Florenz er-schieueu ist, hat vom König Victor Emanuel das Ritterkreuz des italieuischeu Kronordcns erhalten. — (Prinz Louis von Vourbon.) Der junge Prinz Louis von Bonrbon, der bekanntlich ohne Einwilligung seines Vaters, des Grafen Aquila, vor etwa einem Mouctt eine Ewilehe mit Fräuleiu Amelic de Hamel iu Newport ciugiug, ist jüugst durch eiuen Protest überrascht worden, dcn ihm der Ertönig Franz II., der sich den Titel eines Chefs dcr neapolitanischen Dynastie, sowie jenes Zweiges der bourbonischen Familie giebt, zugeschickt uud in dem er die erwähnte Heirat für unll und nichtig erklärt. — Dieser Act, dcr cms dcm Palais Farncse in Rom datirt, criuncrt übrigens an eiueu ziemlich merkwürdigen Präcc-deuzfall. Im Iahrc 1840 hatte Ferdinand N. von Neapel, Bater vou Frcmz II., iu gleicher Weise die Giltigkeit der Heirat cassirt, die der verstorbene Carl vou Bourbou, Priu; vou Eapua uud Bruder des Grafen Aquila, auf civilen, Wege mit der schönen englischen Miß Penelope Smith schloß. Dcr ans dieser Verbiudnug hervorgcgaugcue Sprößt liug dient gegenwärtig iu der italieuischcu Armee uud ist Ordonnanzoffizier des Königs Victor Emanuel, Aus dcm Gn-ichtssaak'. (Schlußverhandlung gegen Antou Koma r uud Audreas Skerlep vou Iezica wegen Verbrechens des Todtschlagcs.) Am Mittwoch fand vor einem Fünfrichtercollcgium des hicsigcu Laudesgcrichtcs die Verhandlung gegen obige, des Verbrechens des Todt-schlagcs an Andreas Mocmkar von Tscherulltsch Angeklagte statt. Der Thatbestand wurde folgendermaßen erhoben: A»i 5'. Jänner l. I. Abends befanden sich die T schern ulschcr Insassen Andreas Mocuikar, Anton Broduik, Ignaz Kovac, Vlatihäuv Kovac uud Johann Cnoj im vulgo Kovac'schcn Wirthshausc in Ic^ica, von wo sie gegcn 10 Uhr auf-brachcu uud sich gegcu Tschcrnntsch in Bcwcguug schien, dabei sind Matthäus Kovac uud Snoj vorausgegaugeu, dic audcrcu orci aber etwas zurückgeblieben und dauu singclld und jalichzeud ihren Kameraden nachgefolgt. Doch kaum waren die lchtcrn drei, Mocnikar, Brodüik uud Iguaz Kovac, uugcfähr 300 Schritte weiter gcgaugcn, als ihueu am sogcuauutm üori^nöllov Xiunoo die Burschen Aulon Koular vulgo Sustarjov und Andreas Skcrlcp vulgo öeliuov uachgclauscu tanicn uud sie ob ihres etwas lauten Bcuch-mcus zur Rede stellten. Aus Anlaß dessen entspann sich zwischen Anton Brod-nlk und Andreas Skcrlep ein Wortwechsel, in dessen Vcrlanfe Skerlep dem Vroduik mit ciiicm Messer drei Stiche (ln die rechte Hand, iu den linken Unterarm und in die linksseitige Nückcugegcud) beibrachte, worauf Vrodnik, um weitere» uoch schwerereu Veschcidiguugen zu cutgchcu, die Flucht nahm, seinen Kameraden Mocuikar, nachdem Iguaz Kovaö sich mittlerweile auch schon cutferut hatte, allciu bei Koniar und Skcrlep zurücklasscud. Kurz nach diesen Ereignissen, nämlich ungefähr um 10'/z Uhr, haben die beiden Nachtwächter Georg Acme und Iohauu Rosman dcu Mocuttar, etwa 300 Schritte vou dcr Stelle des ersten Ucbcrfalleö cutferut, an eiucr Stallwcmd lehnend, bereits leblos gcfuudcn. Unter ihm befand sich eine große Blmlachl', welche im Vereine mit dem Umstände, daß auch seine Kleidung gauz mit Vlut besudelt war, unverkennbar errathen ließ, daß au demselben Gewalt geübt wurde, daß er demnach eines unnatürlichen gewaltsamen Todes gestorben sei. Die gerichtliche Leichenbesichtigung hat dargethcm, daß Mocnikar eine einzige Vcrletznng, nämlich einen Stich und Schnitt im Ellbogcnbngc dcs rechten Armes mit einem spitzen und scharf fchueideudcu Werkzeuge erlitten hatte, wodurch ihm dic Nadialschlagader uud Vene vollkommen durchschuitteu wurde, so daß in Folge dcr dadurch verursachten nnabwcndbarcn Verblutung der Tod desselben in kurzer Zeit erfolgcu mußte. Die fragliche Verletzung wurde demnach als ciue uothwcndig tödllichc erklärt und damit war, da zur Anuahmc ciuer beabsichtigten Tödtuug kcin Gruud vor» liegt, objektiv dcr Thatbcstaud des Verbrechens des Todt-fchlagcö (§ 140 St. G.) sichergestellt. Die Vcrdachtsgrüuoe der Theilnahme an diesem Verbrechen vclastelcu bcide Augeklagte iu ziemlich gleicher Weise, da Audreas Ckerlep (ein berüchtigter uud öfters abgestraft ter ^talifbotd) im Aesitze des Aiesscrs war und mit demselben früher fchon dcu Anton Vroduik augefallen hatte, Ko-mar aber bald nach dieser That mit Iblutigeu Händen und Kleidungsstücken iu das Ballant'sche Wirthöhaus kam, sich dort rühmte, „bereits vier abgeprügclt zu haben" uud auch sein soustiges Äeuehmen das Schuldbewußtsein zeigte. Beide Angeklagte leugneten, die That vcrUbt zu haben, und Komar verantwortete sich damit, daß das Blut an seilier Kleidung vou einem in derselben Nacht stattgefuudeuen Raufhandel mit ciucm gewissen Plahatnik herrühre. Die Verhaudluug ergab keine weiteren Anhaltspnnkte über die Bcthciliguug der Augcklagten a» del» Todtschlage, die Staatsanwaltschaft hielt jedoch die Anklage aufrecht und beantragte für Komar 5, für Skcrlep L Jahre fchweren Kerkers. Die Vertheidigung vestritt die Zulänglichkeit der Beweise uud beautragte die Schuldlossprechuug, cvcutuell nur die Vernrtheiluug wegen fchwerer körperlichen Beschädigung, geuläß ^ 143 St. G., wobei es die Sachlage «lit sich brachte, daß jeoer der Vertheidiger die Schuld vo» seinem Elicnteu anf den ander» Mitaugeklagten abzuwälzen bemüht war. Schließlich wurden beide Augeklagte von dem Verbrechen des Todtschlags losgesprochen, dagegen beide des Ver-brccheus der schwcrcu körperlichen Beschäoiguug gemäß ß 143 St. G., Ekerlep auch gemäß tztz 152 und 155 St. G. schuldig crkauut uud Komar zu zweijährigem, Skerlep zu vierjährigem schweren und verschärften Kerker, oaim zur Zahluug ciucs Betrages per 300 fl. an die Witwe des Ermordeten, welcher vier unversorgte Kinder zurückließ , verurthcilt. Bcide Angeklagte meldeten die Be-rufuug au. Locales. — (Theate r.) Gesten« faud die vom Theatereomits berufene Vcrscnmuluug dcr Theaterfreunde und Subscri-ocuteu im Easiuo statt. Herr Director Mahr als Vor. siheuder theilte das Resultat dcr Verhandlungen mit dem Laudcömiöschusse wegen der Subvention aus dem Theater-foudc für die tommcndc Saison lnit. Nach dem vorjährigen Laudlagsdcschlusse würde die Subveution uin einen Betrag von 600 fl., welcher für slovcuischc dramatische Zwecke zu verwcudcu ist, herabgemindert werden, uud es wäre der Theatcrdirector außerdem verpflichtet, an ciueul Sonutage jcdcu Viouatcs das Theater für eine flovcuische Vorstellung zur Disposition zu stellen. Da es dem Thcaterkomit6 nicht möglich war, bei derartig verminderter Subvention auf die Bcischasfuug ciucs weitercu Beitrages zur Theatcrsubvcntwn einzugehen, so machte der Landesausschuß demselben den Antrag, au Stelle des Restes der Subvention dem Theater-comit<5 die dem Theatcrfond augchörigcn Logen zur Vcr-pachtnug zil überlassen, welcher Autrag allerdings vollkom->ncu aunchulbar erscheiut. Da »lull die bisherige Thcater-concursausschrcibuug erfolglos geblieben und die Eventualität ciucr theaterloscn Caisou somit sehr nahe getreten war, hat sich ein Eousortium von geachteten Theatcrfrcuudcn gebildet, wclchcs die Thcatcruuternchmuug für die kommeudc Saison gcgcu ciuc Subvention vou 4000 fl. zu übcruchmen bereit wäre. Es haudlc sich uuuiuchr liu« eilte Vereinbarung des Theatcrcomil^'s mit dieser Uutcruchmuug uud sohiuige euergische Eiuleitung und Durchführung der Subscription. Nachdem Herr M a h r in dieser Weise den Gegenstand der Verhandlung bezeichnet hatte, erkürte Herr Schigon als Rcpräscutaiit dcs Eousortiuulo, daß dasselbe dic besprochenen Thcaterfoudc'logett mit dcm Bctragc per 1500 fl. ^ oonw dcr Subvention zu übernehmen bereit nnd somit nur noch dcr Rcst dcr Subvention mit 2500 fl. aufzubringen wäre. Nach längerer Debatte, in welcher die Ansicht, daß man dcm ucugcbildctcu Eousortium, welches seine Aufgabe im Interesse'der Kunst und dcs socialen Lebens unserer Hauptstadt übcruolnmcn, mit Vertrauen cntgcgcukommm uud bei der Höhe dcr Subvention die nothwendigen Ncuauschaffun« gen von iumlu5 in8truow8 in Anschlag bringen müsse, zur Geltnug gebracht wurde, beschloß dic Versammlung, auf den Autrag des Eousortiums eiuzugeheu und -die sofortige Eiuleituug der Subscription dcm bisherigen, P0r uc,«Iama-tiouem wieder gewählten Thralercouiitö zu übertragen. — (Professor Faber'ö Sprech maschine) bewährte ihre linguistischen Talente am verflossenen Sams-tag iiu laudschastlicheu Theater leider vor cincnl wohl zu-uächst dcö schöucu Maitages wegen nicht zahlreichen Publi-cuiu. Das Wuuderwcrt dcr Vtcchanik entfaltete seine Lcistuttgeu, linter crläutcrndell Bemerkungen des Herrn Eigenlhümers, Von dcr Aussprache einzelner Buchstaben und Silben bis zn jener ganzer Sätze in dcr vollkommensten 732 Weise und man war allgemein von dem erzielten Resultate frappirt. Dies kann wohl nicht anders sein, wenn man eine todte, aus Holz und Kautschuk gebaute Masse auf das Spiel einer einfachen Claviatur und eines Pedales artikulirte menschlichen Laute hervorbringen und so die auszeichnende Eigenschaft des Menschen einem Resultate der Mechanik beigelegt sieht. Ein noch tieferes Interesse muß der Physiker, Anatom und Physiologe an dem Werke nehmen, und auch eine praktische Brauchbarkeit ließe sich, z. A. flir den Unterricht von Taubstummen, deuten. Insbesondere aber wäre die Maschine filr Unterrichtöanstalten zu empfehlen. Der Eigenthümer wußte in die Production durch ein kleines Fragespicl Abwechslung zu bringen und zeigte schließlich die ganze innere Einrichtung int Detail. Wir müssen gestehen, daß die Production der Sprcchma-schinc für uns das tiefste und anregendste Interesse hatte und wir zweifeln nicht, daß dieselbe allerwärts als die Lösung eines der größten mechanischen Probleme Staunen und Bewunderung erregen wird. — (Musealverein.) In der letzten Versammlung wurde über Anregung des Obmannes Dr. v. Lehman n beschlossen, dem von Sr. Majestät mit dem goldenen Bcrdienstkrcuze mit der Krone ausgezeichuetcn ältesten Mitgliede des Vereines, dem würdigen Veteranen der krai-nischen Naturforscher, die Glückwüusche und Sympathien des Vereines aus diesem Anlasse anszusprechm, mit welcher Aufgabe der Ausschuß betraut wurde. Derselbe ist auch dem Beschlusse nachgekommen, uud es hat der rüstige Greis allen Mitgliedern des Vereines und seinen Bernfsgcnossen den herzlichen Dank für ihre warme Theilnahme ausgedrückt. — (Die Gemäldeausstellung) im Nedouteu-saale ist nunmehr nach Eintreffen der sehnlichst crwar^ teten großen Gemälde aus Graz complet und empfehlen wir daher dem Publicum den baldigen Pcfuch der Ausstellung um fo mehr an, als diefelbc mit nächstem Sonntag bereits geschlossen werden dürfte. — (A ntike Fund e.) Die Eröffnung eines bei der Grabung der Fundamente des Tautscher'fchen Hauses aufgedeckten Eteinsartovhags am verflossenen Samstage lieferte interessante Resultate. Es fanden sich au dein darinliegen-den Gerippe Ohrringe und Bruchstücke eines Armbandes mit einem in Gold gefaßten Onyx, welche Gegenstände Herr Tautfcher ill Verwahrung genommen hat. Am Abend desselben Tages wurde ein anderer Eteinsartophag, dessen Deckel künstlicher gearbeitet und mit einer merkwürdigerweise gar nicht orydirten Eiscnklammcr befestigt war, eröffnet. Es fand sich jedoch der Sargdeckel am Kopfende bereits erbrochen und außer den», in den eingedrungeuen Schlamm gebetteten, auf cin jugendliches Alter schließen lassenden Gerippe nichts weiter vor. Den ganzen Tag war die Fundstelle von Neugierigen stark besucht. — (Ein slovenisches Handbuch über Wa ldwirthschaft), von, Herrn Forstmeister Schcy e r in Ratschach verfaßt wird demnächst auf Kosten des Landesfondcs in Druck gelegt werden und um den Preis von 10 kr. zu haben sein. Der Landeöausschuß hat beschlossen, dem Verfasser für diese nützliche Arbeit, welche bei der ncugegründelen Waldbauschule iu Echnecberg ihre nächste Verwendung finden dürfte, den Dank des Landes auszusprcchen. — (M i l itarverä ndernnge n.) Anläßlich der neuen Formation der Linicn-Infanterie wurden zu Reservc-commandauten ernannt: Bei dem Infanterie - Negimente Nr. 17 Oberstlieutenant Moriz Ritter v. Ioelson; bei dem Infanterie-Ncgimcnte Nr. 79 Oberstlieutenant Adolf Nesic von Nninenberg. Stabsarzt Dr. Karl Haas, aus seiner früheren Wirksamkeit in Laibach gewiß noch manchem Leser unseres Blattes im besten Andenken, gegenwärtig Garnisonschefarzt Zu Salzburg, wurde zum Oberstabsarzt zweiter Classe mit Velassung in seiner Anstellung ernannt. — (Eine Gerichtsadjunctenstelle) mit dem Gehalle von 030 eventuell 735 fl. ist beim Grazer Landes-gerichle zu besetzen. Bewerbungen sind bis 14. d. M. einzubringen. — (Emission für die Nudolfbahn.) Während der nächsten Wochen wird die Emission der Acticn und Prioritäten stattfinden, welche zur Deckung der von der Nudolfbahn herzustellenden Bahnen Rottenmann-Weyer und Laibach-Tarvis erforderlich sind. Die Summe beträgt ein Nominalcapital von rund 37 Millionen Gulden zur Hälfte Actieu, zur Hälfte Prioritäten. Zunächst wird die Subscription für die Actieu bei der Anglo-Oesterrcichi-schen Bank, wie es heißt, für den 8. Mai ausgeschrieben werden; dann folgt die Subscription auf die Prioritäts-Obligationen bei der Creditaustalt. Eingesendet. Beständig, wie Immcrgrilu, bleibt meine Liebe; Iu lrilbcu Stunden dient Hoffnung mir als Licht — Wenn je Zweifel mein Vertrauen unters übe. Es erstarket wieder beim - Vergißmeinnicht! ^. l^. Die vom Staate Braunschweig anSgcgcbeuen, vou der Firma Botteltwieser 35 (5o. in Hamlmrg im heutigen Älallc an-gelündigteu Prämien-Lose finden viele Abnehmer. Wir tonnen für den Vezng dieser beliebten Lose die genannte Firma, die in allcnienchcr Zeit wieder viele bedeutende Gewinne in Oesterreich ausgezahlt hat, angelegentlich empfehlen und machen alle diejenige», die sich der Vermitllmig eines aucrtauut soliden Hauses bedienen wollen, auf die betreffende Annonce besonders aufmertsam — (Vicinal-Eisen b a hnen.) Unter den Anzeigen deS heutigen Blattes veröffentlichen wir die Kundmachung der k. k. priv. Actiengcfcllschaft für Vicinal-Bah-uen, wonach dieselbe ihre Thätigkeit begonnen und ihre Burcaur in Wien, Friedrichstraße Nr. 4, eröffnet hat. — Dieses Institut ist eine Bahubaugescllfchaft, deren Aufgabe dahin geht, Vicinal- oder Verbindungsbahnen, fei es als Locomotiv- oder als Pferdeisenbahnen, anzulegen, um den Personen- und Frachtcnverkehr zwischen größeren Ortschaften, industriellen nnd landwirthschaftlichen Etablissements, Bergwerken lc. nntcreinander oder mit den Hauptbahnen zu vermitteln. Um des Vortheils einer Vicinalbahn theilhaftig zu werden, branchen die Interessenten in der Regel gar keine eigenen Barmittel herzugeben, sondern es genügt Seitens der letzteren die Garantie eines dem Anlagecapital entsprechenden Erträgnisses durch Sicherstelluug eiuer Miuimalciunahme, oder eines Minimal - Frachlenverkehrs, oder endlich dadurch, daß die Interessenten, welche die Bahn gebaut wüuschcn, Gruud und Boden, Baumaterial :c. theilweise selbst beschaffen. Das Bedürfniß von Vicinal-Vahnen nnd der Nutzeu, den sie dem ganzen Lande in industrieller und merkantiler Hinsicht gewähren, liegen klar am Tage und wir können demuach dem neuen Unternehme» das günstigste Prognostikon stellen. Neueste Post. Wien, 1. Mai. Emc heute cmgcbrachle Regierungsvorlage seht die Aushebung dcS diesjährigen 6olitiiigeiilS von Cisleilhanicn m>f5U04l Mann für das Hccr und die Marine und 5604 Mann fü: die E>-satzrcscroc fcst. Der Zeitraum für die Aushebung daucrl vom I. August bis AO. Slpicmbcr. Prag, 1. Mai. (Pr.) Erzherzog Franz Karl wird zum Besuche des Kaisers Ferdinand nächster Tage hier erwartet. — Die Czechcn treffen Vorbereitungen, um auf dem Weißen Berge cin Meeting abzuhalten. Praa, 1. Mai. (N. Fr. Pr.) FML. Koller behält bis auf WcitcrcS die Leitung dcr böhmischen Statt-haltcrei. Dic czcchischcn Parteiführer halten iu dcu nächsten Tagen eine Coufcrcuz, um über ihrc Taktik Verabredungen zu treffen. Die Iungczecheu find für Beschickung des böhmischen Landtags, dic Altczcchcu mit dcu Feudalen uud Ultramonlancu bcharreu auf dcr Weigerung. Eine Wiener Meldung läßt hoffeu, daß mit Vc-giuu dcr Gcschworucugcrichtc eiuc Amucstie versündigt wcrden wird. Prag, 1. Mai. Die wegcu des Meetings am Zizial'crge Angctlaalcu erschienen zur Publication des Urtheils mit „Slava" Nufcu im Saale. Dcr „Slava" Ruf wurdc vom Publicum erwidert. Der Präsident ucr-küudct uach ciuem streugen Verweise das Urtheil, wo- nach das Verbrechen des Aufstaudes als uicht erwiesen licfuudcu wird, wegen deö Vergehens des Auflaufes jedoch ciu Aua.ctlaa.ttr zu dreiwöchentlichem, einer zu vicrz>hntägigem< ciuer zu achttägigem Arreste verurtheilt uud die U bligen filr mchtschuldig erklärt wcrden. Karlsbad, 1. Mai. (Pr.) Der Kurfürst von Hessen ist zum Curgebrauck angekommen. Trieft, 1. Mai. (Pr.) Melchior v. Pregl auS Albona wurdc wegen Hochuerraths, begangen durch Verbreitung aufrührerischer Plakate, in Görz zu fünfjährigem Kerker vcrurtheilt. Paris, 1. Mai. (N. Fr. Pr.) Wie hier bestimmt versichert wird, licgt dcr Ncisc Bcncdctti's dcr Zweck zu Grunde, eine dem Friede» günstige internationale Manifestation, die in einer Zusammenkunft dcr Herrscher von Frankreich, Preußen und Oesterreich bestehen soll, zu Stande zu bringeu. Paris, 1. Mai. Die gemischte franco-belgische Commission wird uur aus Fachmännern. keineswegs aus Pclsöulichtcitcn des Ministeriums des Aeußcrn bestehen. Gcstcri' crklältc Lavalctte in der Senatssitzimg, Fraukicich habe bezüglich der Räumung Noms nichts beschlossen; es werde uicht Nom verlassen, bevor nicht die Sicherheit des Papstes verbürgt ist. Telegraphische Wechselcourse vom 1 Mai. 5perc. Metalliqueg 61.80. — 5verc. M'talliqueS mit Mai- und November-Ziuseu 61.80, — 5vrrc.Naliollal-Anlehen «9.80. — 1860er BlaatSanlehen 101.30. — Ganlactieu 726. — Lrcditaciicn 287.70. London 123.25. — Silber 120.25. — K. l, Ducateu 5,82 Handel nnd Golkswirthschastliches. Zur Verpachtung des Arsenals. Die Arseual.Ner-pachtungSfrage ist, wie mitgetheilt wird, in ein neues Stadium getreten. Da nämlich zu der am 15 v. M. im ReichSlriegsininiste« nlmi zusammengetretene» Commissiou lein Offert einlangte, so faudm iu dcu lchteu Tagen llbcr dicscu Gegenstand ueue Verai ihnngeu statt, uud soll mau maßgebende» Orts beschlosscn haben, das Arsenal eiucm Consortium oder eiuer Acticugcsrllschaft läuflich ;u ilbcrlasseu. Vaibach, I Mai Anf dem heutigeu Mailte sind erschienen: 3 Wageil mit Getreide, 6 Waa.ru mit Heu uud Stroh (Heu ^l7 Ctr, 40 Pfd,, Stroh 25 Clr. 75 Pfd,), 20 Wagen und 4 Schiffe (25) Kluster) mit Holz. Durchschuitts-Preisr. fi. lr. st. lr. ! st. lr. ft. lr. Wcizcu pr. Metzeu 4 4047? Butter pr. Psund — ^45—!— Kor» „ 2 80 3 10 Eier pr. Stllck — 1^------- Gerste „ 2 50 2 84 Mllch pr. Maß —^10------ Hafer „ 190 2— Rindfleisch pr. Pfd. — !2I____ Halbsrnch» „ — - 3 22 Kalbfleisch „ —22------- Heiden „ 2 50 3 !4 Schweiuesleisch „ — ^22------- Hirse „ 2 50 2 64 Schöpsenfleisch „ — 15 —>— Knlurutz „ — — 2 80 Hähndel pr. Stilck —^40 —!— Erdäpfel „ 150------- Tauben „ —^15—^ Linsen „ 3----------- Heu Pr, Zcutuer -80------- ^rbseu „ 3 20------- Stroh „ —70------- Fisolen „ 4 20— Holz,yart.,pr,Klst.-------7 — Sindbschmalz Pfd, —52—'— -> weiches, „-------5 — Nchwcineschmalz „ — 44 — — Wein, rother, pr. Speck, frisch, ,,—2«—^— Eimer-------N — — geräuchert „ — 42j—!-, — weißer ,.-------^ — ss Ä.2U 3" . ! «^.3 6 u. Mg. 328.««! I. 2 „ N. , 326.10 --11» NO. mäßig z.Hälftc bcw. 0 oc> 10 „ Ab. i 326,gl ^ 6.l. NO schwach! heiter ! 6 U. Mg,! 32«^ ^.' 3 »' NO. schwach hntcr i 2 2« N. 325.^<. ^11 < ^SW. z. stllrs halbheiter 0,«u w ., Ab. , 325 «;8 ^ -t-N,,. SW mäßig heiter j Deu I. lühler Tag, F<-der- u»d Haufenwollcn. Ost mäßig' lroctni. Den 2. Morgen«! Reif auf dem Morast. Mouriauch uolU Morastbreuncn. Nachmittag Siidwcsl ziemlich slarl. Das Tagcö-mitlel dcr Wärme deu 1. -s- 8 2", um 0'8°; den 2. ^ 8'4. l»« <>'7° uutcr dem Normale. Verantwortlicher Nrdaclrin: Iczua, v. Kle^illn^ä^r. N^«'^»,^«»»'»!^^ HUien, 30. April. Die Stimmung dcr Vorse war auch heute filr deu Cffcctrnmarlt sehr gllustig uud wurde» die meisten Gatluugeu höher aufgenommen, aber auch Dc-KN'l^NUlllU)!. vife» und Valuten vcrthemrten sich erheblich, Geld flüssig. Geschäft uicht uubedcutend. Allgemeine Staatöschuld. Filr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pLt.: in Noten ocrzinsl, Mai-Noucmlicr »il.W 02.10 „ Februar-August 01.^0 02. " Silber „ Jänner-Juli . «9,90 70.10 ^ ^ „ Aprll-Oclobcr. 69.90 /0.- In österr. Währ. . . zu 5pCt. 57.20 58.25 detto v. 1.186« . . 5 „ 63.— 63.25 detto nickzahlbar , pr. Stück.....23.50 24._. Staats-Domäucn-Psandbriefe zu 120 fl. ö W. (300 Nr. 5 pCt.) in Silber pr. Slllcl . . . 115. - 115.50 Grundentlastnnas-Vbligationen. Fllr 100 ft. Geld Waare Nieder-Oeslerrcich . . zu 5 p verloSbar zu 5°/. 99.50 99.75 -^ Rudolf-Stifluug 10« „ . 15..- 15 50 Wechsel (3 Mon.) Augsburg fllr 100 fl südd. W. 102 — 102.25 Frankfurt a.M. 100 fl. detto 102.25 102,60 Hamburg, filr 100 Mark Bauto 90 30 !'(>.l" üoudou fllr 10 Pf. Sterling . 122 80 123.^' Pari« sllr 100 Francs . . . 49.- 49.10 Eours der Geldsorten Geld Waare K. Mllnz-Ducate,: . 5 fl. 80 lr. 5 fl. 82 ll- NapoleouSd'or . . 9 „ 85 „ 9 « 8? " Nuss. Imperials . — « — « — ^ ^ " VercinSthaler . ...,. — „ — « -^ " Silber . . 120 „ - „ 120 « 50 " Krainischc Gruudenttastuug« - Obligationen, P"" uatnottrunu: 66.50 Geld, 90 W»a«.