poStNllis v llrLsvI 8U8 pLvSalirans. ttr. W. Erscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. 2. (17.) Iahrg. Bezugspreise: für Jugoslawien: ganzjährig 30 K, halbjährig 15 ki. für Österreich: ganzjährig 52 li, halbjährig 26 K. für Amerika: 2 50 Doll. — Einzelne Nummern 1 K. Deutsche und Slawen. In Berlin erscheint seit Heuer eine neue, deutsch fühlende und deutsch denkende Zeitschrift für Po- liiik und Volkstum, unter dem Namen „Der Deutsche". Folge 4 des „Deutschen" brachte einen beachtenswerten Aussatz mit der Überschrift „Vorn Balkanisteren". Der Aufsatz nimmt gegen dieses Schlagwort Stellung und schließt mit folgenden Ausführungen: „Mit der veränderten Stellung Europas zu den Vorgängen in der Türkei änderte sich auch die gefühlsmäßige Einstellung der euro¬ päischen Öffentlichkeit zu den Balkansragen. Die' Ansprüche dieser kleinen Völker und ihr Kamps schienen, gemessen an den größeren, verächtlich und unberechtigt. Man sah in den Balkanvölkern die Friedensstörer Europas und hielt es für ihre Pflicht, sich im Interesse Europas zu bescheiden. Auch wir Deutsche wurden mit der Zeit unfähig, jüngere Völker zu verstehen und büßten schließlich auch dort, wo unser eigenes Interesse in Frage kam, an weltpolitischem Scharfblick ein. An Stelle der Begeisterung unserer Großväter trat den Bal¬ kanvölkern gegenüber in der Mehrheit ein Urteil, das falsch und widersinnig war. Machen wir uns von dieser engen Auffassung frei, so müssen wir in der Befreiung der Balkan¬ völker einen der folgenschwersten und erfreulichsten Vorgänge der Weltgeschichte sehen. Jahrhunderte¬ lang unterdrückte Völker haben ihre Ketten ge¬ brochen und streben nach Entfaltung und Aufstieg, kulturfähige Völker, deren Vitalität durch die lange Periode der Leiden zu einer Höhe gezüchtet worden ist, die wir längst verloren haben. Unsere Enkel aber werden es als eine Bürgschaft ihrer eigenen Freiheit begrüßen, daß die Balkanhalbinsel die Heimat freier Völker und nicht die Kolonie eines englischen oder russischen Weltreiches geworden ist. Für jene Völker selbst wird die Balkanisierung des Balkans der Beginn ihrer Geschichte und ihr > Heldenzeitalter sein." Diesem Umschwünge in der öffentlichen Mei¬ nung des deutschen Volkes im Reiche gegenüber den Südslawen entspricht andererseits auch die öffentliche Meinung in Jugoslawien gegenüber den Reichsdeutschen. Es herrscht da keinerlei Haß gegen Deutschland, der deutsche Kurs steigt, wäh¬ rend man Frankreich ungeachtet der Lorbeeren um seine Fahnen als untergehende Nation mit einem Achselzucken ablehnt. Der Glaube an die unge¬ brochene Lebenskraft Deutschlands hingegen besteht aufrecht und mit ihm der Wunsch, die zerrissenen wirtschaftlichen Fäden wieder zu knüpfen. Das demokratische Deutschland verinag sich in Jugo¬ slawien immer mehr Sympathien zu erringen. Überrascht waren wir, in der „Jugoslavija", einem linksradikalen Blatte, kürzlich einen Artikel zu finden („Unser Weg"), der dem Volke neue Bahnen zu beschreiten empfiehlt und einer An¬ näherung Jugoslawiens an Deutschland das Wort redet. In diesem Artikel wird unter anderem aus- gesührt: „Polen bittet um Frieden. Es entsendet seine Vertreter nach Spa, um von der Entente Hilfe gegen die Bolschewisten zu erbitten. Es sind geheime Abgesandte der Polen auf dem Wege nach Moskau, um mit der Sovjetregierung über den Vorfrieden zu verhandeln. Zu spät Hai der polnische Adel erfahren, daß der Überfall aufSovjet- rußland weder notwendig war noch auch auf heimatlichen Boden entstanden ist. Der Adel mußte Gottschee, 10. August 1920. es glauben, daß seine kurzsichtige Politik von an¬ deren ausgenützt wurde und daß die egoistischen Ziele der imperialistischen Entente Polen ins Treffen geschickt haben. Jetzt, wo sich Polen nicht nur den Finger, sondern den ganzen Organismus verbrannt hat, sein Bestand überhaupt gefährdet ist, wäscht sich die Entente die Hände in Unschuld. Wir müssen am polnischen Schicksal lernen und unsere Politik dementsprechend ein¬ richten, um eine ähnliche Krise zu vermeiden. Die Entente würde am liebsten jedes befreite Volk als ihre eigene Kolonie ausnützen und da¬ rüber verfügen wie über eigene Kolonialtruppen. Sie würde es sich nicht überlegen, auch Jugosla¬ wien vor ihren Siegeswagen zu spannen . . . Es ist nicht ausgeschlossen, daß in allerkürzester Zeit die Deutschen zusammen mit Rußland gegen das kapitalistische Westeuropa austreten werden. Welches wird dann unsere Politik sein? Der Entschluß wird schwer, aber , wir glauben, daß wir nicht lange überlegen werden. Italien ist Mitglied der Entente und — wir fürchten nicht, es auszusprechen — unser Feind. Frankreich ist zu Hause vollauf beschäftigt und denkt an einen Einfall nach Deutschland und Rußland überhaupt nicht ernstlich, es hat weder Kraft noch Lust dazu. England ist viel zu praktisch, um einen so ris¬ kanten Versuch zu wagen, denn es würde seinen eigenen Besitzstand gefährden. Kein Zweifel also, daß die Entente versuchen wird, auf irgendeine Intervention zugunsten Polens in Jugoslawien hinzuarbeiten. Wir müssen dagegen schon heute austreten. Unsere Politik darf und kann uns Paris nicht diktieren. UnsereOri- entierung geht nicht nach Westen, son¬ dern nach dem Osten. Die Politik der west¬ lichen Orientierung, für die sich einige unserer Staatsmänner begeistern, haben Nom und Paris selbst zunichte gemacht. Unser Weg ist klar. Wir müssen eine Politik machen, gegen die impe¬ rialistische Politik der Friedenskon¬ ferenz." (Schluß folgt.) Aus ^tadt und Land. . Hottschee. (An die ?. Abnehmer unseres Blattes.) Jene Abnehmer unseres Blattes, welche bisher 20 K an Bezugspreis ent¬ richtet haben, werden höflich ersucht, dem neuen Bezugspreise entsprechend noch den Betrag von 10K nachzuzahlen. Die Abnehmer aus Deutschster- reich werden aufmerksam gemacht, daß der Be¬ zugspreis für die Gottscheer Zeitung an Herrn Johann Haas, Wien, VI., Königsklostergasse 2, einzusenden ist. Manche haben bis jetzt noch nicht eingezahlt. Wir appellieren demnach an ihr vaterländisches, lokalpatriotisches Gefühl, daß sie ihrer Zahlungsver¬ pflichtung endlich nachkommen und nich t ein Blatt ohne Entgelt beziehen, das ohnehin mit so großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Des¬ gleichen gibt es auch in der Heimat mehrere solche Abnehmer, die mit der Zahlung bereits über ein Jahr im Rückstand sind, denen wir aber trotz unserer Notiz in der letzten Nummer, daß die weitere Zusendung des Blattes mit 1. August eingestellt wird,ürnser Blatt noch zugeschickt haben, Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte sind zu senden an die Schriftleitung. — Postsp.-Nr. 10.975. Anzeigen-Aufnahme u. -Berechnung in der Buchdruckerei. da wir es von ihrem Ehrgefühl erwarten daß sie ihrer Verpflichtung nachkommen. — Für jene, welche 20 K eingezahlr haben, reicht das Bezugsgeld bis 1. September l. I. — (Militärisches.) Herr Evidenzhaltungs- Oberleutnant Josef Altmann in Gottschee wurde zum Infanterie- Regimente Nr. 30 als Kassier- Kapetan desselben nach Prizren transferiert. — (Vom Steuerdienste in Deutsch¬ österreich.) Herr Steuerosfizial Johann Ver¬ derber in Wolfsberg (Kärnten) ist zum Ober- Steuerverwalter ernannt worden. — (Todesfall.) Am 6. d. M. starb um 12 Uhr nachts Herr Josef Pavlicek, Zugsrevisor der Südbahn i. R., im Alter von 77 Jahren. Der Verstorbene war der Vater des hiesigen Buchdruckereibesitzers Herrn Josef Pavlicek, wohnte früher in Laibach und übersiedelte nach dem Tode seiner Frau nach Gottschee. Der Verblichene wurde seinerzeit für seine mehr als vierzigjährige ver¬ dienstvolle Dienstleistung auf der Südbahn mit dem Silbernen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet. Das Leichenbegängnis fand Sonn¬ tag den 8. August unter starker Beteiligung der hiesigen Bevölkerung statt. Die Erde sei ihm leicht! — (Einbeherzigenswertes Wort.) Der deutsche Reichskanzler Fehrenbach sagte in der Reichstagssitzung vom 27. Juli unter anderem: Der Vorredner (Prof. Hötzsch) hat gesprochen, als ob wir nicht den 27. Juli 1920, sondern den 27. Juli 1914 hätten. — Auch in unseren lands¬ mannschaftlichen Kreisen gibt es auswärts und teilweise auch selbst in der Heimat Leute, die noch immen so fühlen, denken und sprechen, als ob wir im Jahre 1914, nicht aber 1920 lebten. Die ganze Welt hat mittlerweile statke Um¬ gruppierungen, auch im Denken, vornehmen müssen, trotzdem gibt es aber noch immer Leute, die sich in die neue Lage absolut nicht htneinfiuden können. — (Für die Rechte der Gottscheer) setzt sich, wie die Cillier Zeitung berichtet, dec Laibacher Naprej in der Nummer 160 in einem längeren Artikel ein. Das Blatt führt unter anderem aus: „Es wäre für den SHS-Staat ein großer Schand¬ fl ck vor der ganzen Welt, wenn z. B. vom Wahl¬ rechte alle unsere deutschen Gottscheer ausgeschlossen würden, welche schon seit Jahrhunderten mit uns Slowenen zusammenwohnen-und für welche das Opiionsrechr praktisch gar nicht in Betracht kommt. Nach der Drfiuition, welche sich die Mehrheit des Parlaments zu eigen gemacht hat, hätten sie bis zuin Ablaufe des Oplionstermines nicht als unsere Staatsbürger zu gelten. Folgerichtig wären sie dann auch nicht der Militärpflicht unterworfen. Aber die Militärbehörden haben sich um solche Sachen nicht gekümmert; ihnen war jeder als Soldat gut genug, ob Deutscher oder Magyare, wenn er auch nicht unser Staatsbürger ist und das Wahlrecht nicht besitzt. In der jüngsten Zeit hat freilich die Staatsbehörde die Uulogik dieser Definition eingesehen und der Militärbehörde auf¬ getragen, alle optionsberechtigten Deutschen und Magyaren aus dem Banat, der Batschka und Baranya vom Militärdienste freigegeben. Daß eine Verordnung aber auch für die deutschen Gott¬ scheer herausgegeben worden wäre, ist uns nicht bekannt." — (Vereinheitlichung des bürge r. l i ch e n Rechtes.) Die Belgrader Tribun meidet: Seite 68. Die pnvatrech'tliche Sektion des gesetzgebenden Rates hat dem Justizminister den Vorschlag unter¬ breitet, das Ziviiprozeßversahren, welches im Jahre 1915 von einer Kommission in Nisch ausgearbeitet wurde, und das in Kroatien geltende österr allgr bürgerliche Gesetzbuch im ganzen Königreiche SHS zu akzeptieren. — (Neue einheitliche Po st marken und Postwertzeichen.) Am 28. Juli wurde mit dem Druck der neuen einheitlichen Postmarken und Postwertzeichen begonnen. Die Marken und Wert¬ zeichen sind nur in Dinarmarken hergestellt worden. — (Infolge der hundertprozentigen Erhöhung der Eisenbahn tarife) sind die Preste vieler Bedarfsartikel plötzlich bedeutend gestiegen. — (Brotpreise.) Die Preisbestimmungs¬ kommission in Cilli hat beschlossen, die Preise für Weißbrot zu ermäßigen, und zwar beim Kilogramm um 2 X 32 k. Es kostet also 1 lc§ Weißbrot 10 X, ein Laib Weißbrot im Gewichte von 50 ckkx 5 X, im Gewichte von 25 OKZ 2 X 50 k. Für Semmeln im Gewichte von 4'5 ckkA wurde der Preis mit 70 ti für das Stück festgesetzt. Bei uns in Gottschee wurde kürzlich der Preis für einen Strutzen Weißbrot von 4 X auf 3 X herabgesetzt, aber die Semmel kostet noch immer 1 X. Warum das? — (Die Postanweisungs-Blankette) kostet vom 1. August ab 20 Heller per Stück, bisher 10 Heller. — (Der Postpaketverkehr mit dem Auslande) wird, wie man hofft, in kurzer Zeit endlich wieder ausgenommen werden. — (Marburg — Grenzstation.) In¬ folge der Räumung von Spielfeld wird nunmehr Marburg die Grenzstation. Die Grenzkontrolle findet einstweilen auf dem Hauptbahnhofe in Mar¬ burg statt. In Egydi wird eine Expositur errichtet. Die Kontrolle wird auch von den Kontrollorganen während der Fahrt von Marburg bis an die Grenze ausgeübt werden. ' — (Diamantenes Jubiläum derDiö- zese Chicago.) In Chicago leben bekanntlich mehr als 2000 Gottscheer. Auch von denen, die wieder in die alte Heimat zurückgekehrt sind, haben nicht wenige früher in Chicago ihren Verdienst gesucht und gefunden. Es wird daher alle diese letzteren interessieren zu erfahren, daß vom 8.—10. Juni in Chicago das diamantene Jubiläum der Diözese zugleich mit dem silbernen Priesterjubiläum des Erzbischofs Msgr. Mundelein gefeiert wurde, in Anwesenheit des päpstlichen Delegaten Msgr. Bonzano, der Kardinäle Gibbons und O' Cvunal, der Erzbischöfe von Newyork und St. Louis und vieler anderer Prälaten und Priester aus der ganzen Erzdiözese. Nach den großartigen kirchlichen Feierlichkeiten veranstalteten die 170 Psarrschulen, Akademien und Hochschulen einen historischen Fest¬ zug mit über 25.000 Teilnehmern. Von der Jubi¬ läumskollekte bestimmte Erzbiscyof Mundelein 1,500.000 Fr. für den Ausbau der katholischen Universität zu Area und die weiteren 375.000 Fr. für charitative Zwecke. — (Großherzige Spende.) Der Heilige Vater hat für dis Notleidenden in Österreich dem Kardinal Piffl eine Million Lire überwiesen. — (Enorme Rückwanderung aus Amerika.) Das Alkoholverbot uns) andere Ver¬ bote, Unzufriedenheit mit den sozialen und wirt¬ schaftlichen Verhältnissen, Verbitterung über dis ihnen während des Krieges angetane Behandlung sowie auch Familieninteressen stehen als Beweg¬ gründe zur massenhaften Rückwanderung nach Europa im Vordergründe. Hieran wird am stärksten die amerikanische Industrie betroffen, welche ständig auf eine große Anzahl fremdgeborener Arbeiter an¬ gewiesen ist. Demgegenüber verdient die auffallende Tatsache Erwähnung, daß die Auswanderungslust in Jugoslawien trotz der in diesem Staate vor¬ handenen verhältnismäßig günstigen Lebensbe- dingungen in steter Steigerung begriffen ist. Wie aus deutschen Häfen gemeldet wird, ist der größte Teil der Zwischendeckplätze von Dampfern, die allmonatlich nach Amerika gehen, von Südslawen besetzt, und zwar sind es meist Mädchen. — (Ausfuhr von Pflaumen.) Wie aus Belgrad gemeldet wird, dürften Heuer 12.000 Eisenbahnwaggon getrockneter Pflaumen aus dem Königreiche SHS zur Ausfuhr gelangen. — (U n g l e ich e s M aß.) Das deutsche Volks¬ blatt (21. Juli) in Neusatz schreibt: Daß in einem Staate, der wieder unsere aus divergierenden Verwaltungsgebieten, aus Völkern mit ganz ver¬ schiedenen Nationalitäten gebildet rvurde, nicht gleich alles in geordneten Bahnen fließt, wird niemanden Gottscheer Zeitung — Nr. 23. verwundern. Gut Ding braucht eben Weile, und die Zeit ist trotz des englischen Sprichwortes bei uns spottbillig. Aber demnach geschehen oft Sachen und Dinge, die zum Kopfschütteln herausfordern, wenn man auch noch so nachsichtig ist. Und in dieser Beziehung müssen wir in erster Linie auf die ganz verschiedene Behandlung Hinweisen, die wir Deutsche in den verschiedenen Gebieten unseres Staates erfahren. Wir wissen genau und haben uns auch schon des öfteren überzeugt, daß man bei den Zentralstellen in Belgrad von dem auf¬ richtigen Bestreben erfüllt ist, unseren Wünschen und Forderungen in nationaler Beziehung, be¬ sonders auf kulturellem und wirtschaftlichem Ge¬ biete, entgegenzukommen, soweit dies nur geht. Diese Tendenz besteht in Belgrad und sie ist, wie wir wiederholt von bosnischen Volksgenossen hörten, auch in Sarajewo die vorherrschende. Ganz anders steht es in Agram und Laibach. In Slowenien herrscht ganz offen und unver- hüllt, in Kroatien etwas versteckter und verdeckter, aber ganz gut erkennbar, das Bestreben, uns Deutschen gegenüber jene Politik zu verfolgen, wie sie das alte Ungarn verfolgte und die neue Tschechoslowakei praktiziert: Die Deutschen müssen mürbe gemacht werden . . . Mit einem Worte: man treibt in Agram und Laibach uns gegen¬ über eine imperialistische Politik, deren Endziel die Aufsaugung des deutschen Elements ist. . . Ein Hauptprinzip der Demokratie ist aber: ne¬ minem laeckere, suum cuique tribuere, nie¬ manden verletzen und jedem das Seine geben. Entspricht es diesem Prinzips, wenn man, wie in Slowenien, Vereine einfach aus dem Grunde auflöst, weil sie deutsch sind, daß man in Slo¬ wenien und Kroatien deutsche Schulen einfach schließt usw. usw. Bei diesen Vorgängen handelt es sich nicht um Übergriffe einzelner unterge¬ ordneter Organe, wie wir sie in unseren Gauen leider öfter konstatieren müssen, sondern um eine planmäßige, zielbewußte Bedrückung des Deutsch¬ tums, die auf nichts anderes hinausgeht, als uns zu Staatsbürgern zweiter Klasse herabzu¬ drücken und schließlich rechtlos zu machen. . . Wir sind der vollsten Überzeugung, daß dieses Verhalten der Agramer und Laibacher Herren den Intentionen der Zentralregierung nicht ent¬ spricht, daß man in Belgrad über die Behand¬ lung, die man uns zuteil werden lassen soll, ganz anders denkt als in Agram und Laibach..." — (Zur Behebung des Schulbücher¬ mangels) hat der Kulturbund, wie die Cillier Zeitung meldet, bereits die notwendigen Schritte unternommen. Sämtliche deutschen Volks- und Bürgerschulen werden ersucht, den voraussichtlichen Bedarf an Schulbüchern (Fibeln, Sprach- und Lehrbüchern, Rechenbüchern usw.) beim Bundes- ausschuffe in Neusatz, König Petergasse 3, anzu- melden, damit die Bestellungen sogleich nach Er¬ wirkung der behördlichen Genehmigung ausgeführt werden können. Wilterdorf. (Eine teure Jagd.) Die bisher um 300 X verpachtete Gemeindejagd Malgern — ergab bei der kürzlich vorgenommenen Neuverpachtung 9011 X. Erstanden hat sie eine Reisnitzer Jagdgesellschaft. Mosel. (Agitationsversammlung für die Landwirtschaftsfiliale.) Am 1. August hielt Herr Ganslmayer hier eine Versammlung ab, um die hiesigen Bauern zum Beitritt zur LandwirtschaftSgesellschast zu ermuntern. Er legte ihnen die Notwendigkeit eines Zusammenschlusses in derseben zur leichteren und intensiveren Pro¬ duktionstätigkeit und durch Zuhilfenahme und Be¬ schaffung von landwirtschaftlichen Maschinen, Ge¬ räten und Sämereien dar, betonte, daß besonders auch der Konsumverein für Maschinen sorgen wird, und stellte den Möslern frei, eine eigene Landwirtschaftsfiliale, wie sie früher bestanden hatte, zu gründen oder sich der Filiale Gottschee anzuschließen. Auf Antrag des Pfarrers Herrn Erker beschloß man einstimmig, sich dieser anzu- schließen. Als Vertrauensmänner wurden ge¬ wählt die Herren: Johann Pangretitsch aus Ober- mösel, Georg Tramposch aus Reintal und Franz Hiris aus Verderb, welche zugleich Mitglieder anwerben und die beschlossenen Beiträge per 6 X einsammeln sollen. Nachdem die Laudwirtschafts- filiale für den Bauernstand wirklich sehr not¬ wendig ist, so wird der Beitritt zu derselben hiemit allen Bauern und Bäuerinnen wärmstens empfohlen. Durch Vereinigung aller in der Land¬ wirtschaftsfiliale wird es möglich sein, allen Ge¬ meinden die notwendigen landwirtschaftlichen Ma¬ schinen und Gerätschaften zur Verfügung zu stellen. Vorderhand wird Kaufmann Herr Joses Bartelme Jahrgang II. in der Landwirtschaftsfiliale Gottschee eine ent¬ sprechende Eisenhandlung einrichlen und die Eisen- waren zu den billigsten Preisen zum Verkaufe an die Mitglieder vorrätig haben. — (Die große Dürre im Juli) war hier infolge des sandigen Bodens mehr schädigend für die Feldkulturen als anderswo. Das Getreide hat nur mittel oder unter mittel gegeben, Fisolen werden sehr wenige und Grummet wird nicht viel zu erwarten sein, Kukuruz und Kartoffel aber erholen sich wieder. Am meisten zu leiden hatten die Obermösler, welchen die Wasserleitung infolge der großen Trockenheit und infolge Defekte im Quellengebiete kein Wasser geben konnte. Zum Glücke bestehen noch die früheren Ortsbrünnlein außer der Ortschaft, welche Rettung und Labung boten in großer heißer Not. Sehr viel Wasser wurde auch aus der nie versiegenden Wasser¬ leitung in Reintal geführt. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Joses Eovich.- Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee. Hinrichtungsstücke für drei Zimmer, noch neu, wenig gebraucht, gelangen am 12. d. M. in der Rosenhofgasse um 2 Uhr nachmittags zur öffentlichen Versteigerung. ZU verkaufen ein Wandspiegel (das Spiegelglas ist 1 m hoch und 88 cm breit) und eine antique Uhr. Auskunft erteilt die Buchdruckerei in Gottschee. Zwei Ziegen eine zweijährige samt dem Jungen, sind zu verkaufen bei Koprivšek Anton, Rosenhofgasse Nr. 871. Zuchtstier Monfalkoner Rasse, steht den Besitzern zum Belegen der Kühe zur Verfügung bei Johann Hočevar (Brunnwirt). Eine gut erhaltene Wein- und Köstpreste 84 Liter Inhalt, eine tragbare Hbsimüyke sind zu ver¬ kaufen bei der Raiffeisenkasse in Nesseltal. ZU verkaufen. Ein Acker Kartoffeln und ein Acker Mais sind wegen Abreise zu verkaufen. Anfragen Berggasse Nr. 49. 4 trächtige Schafe und ein Bock sind bei Karl Martello Nr. 18 in Seele zu verkaufen. Unserer Tage Sonnenschein, unser einziges, bravstes und liebstes Kinder! steil hat der Allmächtige in seinem unerforschlichen Ratschlüsse am 6. August 1920 um o/« 11 Uhr abends im zarten Alter von 12 Monaten nach kurzer Krankheit zu seinen Engelscharen zurück¬ gerufen. Hart und schwer traf uns das Schicksal — wir vertrauen in Gott! Laibach-Morobitz, am 7. August 1920. Die verlassenen Eltern Ar. Kranz und Keide Z»oje und alle Verwandten. Für die vielfache warme Anteilnahme an¬ läßlich des Hinscheidens unseres lieben Vaters und Großvaters sowie für die zahlreiche Be- teiligung am Leichenbegängnisse dankt allen aufs verbindlichste die. Kamttie Savkicek.