' Laibacher Dienstag den 25. August. Inländische Nachrichten. Laibach, den 21. Aug. Heute ist ber zweyte Rekrutentransport für das löbl. Graf lhurnisHe Infanterieregiment unter Aufsicht des Hrn. Hauptmann-s v. Großi-lier, und Qoerlieut. Benda nach Surcün ^> hiev abgegangen : er besieht ans 268 Man, lUNge, wohlqcbildete, und starke Leute, die im Herzogthume Kram ausgehoben Worden sind. N)ien, den 15. A,igust. Des Kaisers Maj. haben dem kommandirenden Generalen in Galizicn, Generalen der Kavalle-^le, Primen von Sachsen - Coburg, unter vessen kluger und tapferer Anführung die Aais. Kön. Truppen, vereiniget mit der Russisch - Kaiserl. Division des Herrn Ge« Neralen von Süwarow, den glorreichen Sieg bey Focksan über die Türken erfochten ha<>en, zum öffentlichen Merkmahl «llerhöchstdero ganz besonderen Zufriedenheit , das Großkreu; des militärischen Ma-Nen Theresisnordens zu verleihen , und sol- ches den 13. dieses durch einen eigenen Kld» ricr -'U übersenden, und ferner auch i« 3lüctsicht auf die besondere Empfehlung des Hrn. Generals der Kavallerie, Prin« :en v. Coburg, für die zwey Oberste« Mesiaros und Karaiczay , und für die Majore O.'uewvskn , «ivienmayer und den Flügeladjutanten Fischer, welche sich sämmtlich in dem Treffen bey Focksan vor;üg. lich ausge:eichntt haben , eine aufferordent-liche Beförderung ;u bewilligen, und die beyden ersteren ;u Generalmajoren, die drey letzteren Ut Oberstlieutenanten zu ernen« nen geruhct. Wegen des eben erwähnten Sieges, ist hier am ,4. des Morgens um 8 Uhr in der Pfarrkirche am Hofe, das Herr Gott wir loben dich abgesungen, und darauf turch den infulirten Prälaten vo„ Zwetel das feyerliche Hochamt gehalten worden, welchem die sämmtliche hier be< findliche Generalität, 1 Fuselier, 3 Grs- üadierbataissone, ferner die K. ss. Zei5-wachen, wie auch die Artilleristen und die Offiziere von der bürgerlichen Artillerie beywohnten. Die K. K. Kapelle versah den Chordiensi. — In der Kaiserlichen Burg allhier, in dem sogenannten Amalienhose, werden zum Empfange hoher Gaste diejenigen Zimmer zubereitet, welche vor einigen Jahren von den Nußischen Herrschaften bewohnet wurden. Einige bestimmen diese Quartiere für den Bruder dts Monarchen von Frankreich/ Grafen v. Artois , und seine berden Prinzen ; andere aber glauben , daß Ihre Kö« mglz'chcn Hoheiten, der Großherzog, und die Großhenogin von Toskana erwartet werden — Dem Vernehmen nach hat der k. k. Hof bereits verfüget, das am 2 t. Iul. auf der Nhede vou Neufahrwasser durch einen Schwedischen Kuttter wcogcka« perte Qesterreichische Schiff/ die Plinze-ßinn von Ligne genannt, durch seinm Gesandten zu Stockholm zurückfordern, und zugleich auf Vergütung allcr Schaden, und Unkosten dringen zu lassen. Es ist ;u vermuthen, daß auch der Hof Von Berlin über die Verletzung seiner Obergewalt Genugthuung verlangen werde; denn der Schwedische Kutter hatte widcr die Rechte eines neutralen Gebiets gehandelt. GörZ/ den 18. August. Dem sichern Vernehmen nach wird mit eingehendem Schuljahre, der philosophische Kurs auch hier wieder eröffnet lmrdcn , welche Wohlthat wir voriüglich der zur Beförderung des gemeinen Beßten arbeitenden Vorsicht unsers würdigsten Hrn. Kreishauptmanues Gr. von Aich?löurg zu verdanken haben Werden. Tricst, den 20. August. Unser Kom-mandirende Hr. G. F. Z. M. von Lang« lois ist gestern Morgens um 2 Uhr an einer Hemeroidalkollik nach einem 4 Tägi- gen Krankenlager mit Tote abgegangen, und heute Nachmittag mit aller militärischer Flyerllchkeit zur Erde bestattet worden. Jedermann, der ihn kannte, ist über dessen Verlust innigst gerührt. — Auch der F. M. L. Gazunelli befindet sich gar nicht in den besten Gesundheitsumstän-den , so , daß die Aerzte sehr besorgt sind , er dürste seinem Kommandirenden bald nachfolgen. — Eben liefen Briefe aus Surc-zin ein , die uns die Nachricht geben , daß die Hauptlkute Buttler, und Gayer beyde von Graf Thurmschen Infanterieregiment mit Tode abg«.gangen sind. und gedachtes Regiment nebst 19 Offizieren beynahe 950. Kranke zähle. Semlin, den 5. August. Das Schrei-bm, in dc:n Se. Maj. dem F. M. Lou-don'die oberste Befehlhabenstelle nicht nur der Hauptarmee, sondern auch allcr gegen die Türken aufgestellten Heeren übertragen, wie sie Eu^cn in seinen erhabenen Posten hatte / soll m höchst rührenden Ausdrücken abgcfasset seyn. Unter andern bedienen sich Se. Maj. des höchst gnadigen Ausdrucks: „Ich schicke ihnen meinen Neffen, damit er noch Gelegenheit nehmen l'önne, in einer so grossen Schule Unterricht ,:u schöpfen." Man will hier allgemein behaupten, es hatten sich die Kron^ prin>en von Preussen, und Dänemark, die in ihrcr srühen Jugend schon sogrosse Talente vtrrathen, und noch andcre Auslands vom ersten Range, von Sr. Maj. die Erlaubniß ausgtbetcn dichm Feld;uge unttr Loudons Anführung als Volontäre beywohnen zu dörftn. — Se. Excellenz sind wirklich schon von Gradiska nachdem 2)a-natte aufgebrochen, wo alle Regimenter durch eine' vorausgeschickte Ordre den B^ fehl crbalttn haben bis d>n 12. dieses marsch' fertig 'zu seyn.-. —Wird wohl Bcllgrcw belagert werden? — Eine dumphe Snm, we sagt: Nein. Wirb es vielleicht die ins Schuppaneker Thal 6 bis 7200 — nicht kccQO — emgedrungene Türken gelten? — Sie haben sich ohne das Clairfaitifche Korps zu erwarten über Hals, und Kopf zurück gezogen. Die Zeit wird alles bestimnien. ^ Der F., Z. M. Baron Devins, der nun gänzlich" hergestellet ist, soll im Be» griffe stehen von Wien abmreiftn um das Kommando der kroatisch-slavonischen Armee anstatt des F. Z. M. Mich. Gr. v. Wallis zu übernehmen. (Wiener Hofzeitung, von 19. Iul.) Des Kaisers Maj. haben sich seit 4 Wo» chen ohne mindesten Rückfall von Fieber, oder Schmerzen in den Lenden so gut befunden , daß Höchstdieselben anch an Kräften, und Fleisch wilder zunahmen; stit einigen Tagen jedoch zeigte sich'eine empfindliche kleine Verhärtung am Aster, die in Eiterung übcrgieng, und daher den 14. gcössnet wurde. Seit dem hat man wahrgenommen , daß an dtm eröffneten Geschwüre die Operazion der Durchschneidung des Afters selbst erforderlich sey; diese wurde daher den 18. durch den Leib-und Pro' tochirurgus v. Vrambilla mit seiner bekannten Einsicht, und Geschicklichkeit glücklich vollbracht. Se. Maj haben kein Fieber, und befinden Sich übngens so gut, ^s es nach den Umständen möglich ist. Ausländische Nachrichten. Italien. Rom, bcn 28. Ilil. Nachdem der Passt den bisherigen Kurkölnischen, und Würtembergischen Agenten, Marchese An-tlci, zur Kardinalswürde erhoben hat, ist an dcssen Stelle von Sr. K. H. dem Kurfürsten von Köln der Abbate Aqostini, und von dem Herzog- von Wnrten'bcrq der Advokat Neali ^u Sachwaltern in ihm, Angelegenheiten bestellt worden — Ein schwärmerischer Exfapuzmer giebt allhier vor, daß an einigen ihm bekannten Orten unter der Erde beträchtliche Summen verborgen liegen, die von den Römischen Jesuiten bei der Aufhebung des Ordens vergraben worden seyn sollen. Er hat wirk«? lich gegen die Verpflichtung dem päbstli-chen Schatze zwey Drittheile von dem Funde auszuliefern dic Erlaubniß erhalten, unter den Augen päpstlicher Soldaten Nach-, forschunqm anzustellen, und die Aufmerk-samlnt von ganz Nom scheint einzig darauf gerichtet. Neapel, den 16. Iul. Der König hat auch in diesem Jahre die sonst am Aposicltage mit dem Zelter überreichte Summe von 7175 Soldscudi, als ein frommes Geschenk Sr. Heiligkeit behändi-gen zu lassen sich bereit gezeigt. Nachdem: aber keine päbstliche Kasse dieses Geld, noch irgend jemand eine Erklärung darüber annehmen wollte, hat der Neapolitanische Gesandte wieder, wie im vorigen Jahre, das Gcld in der Bank vom heil. Geist niedergelegt — Heutt verstarb all-hier nach einer kurzen Krankheit der rühmlich bekannte Staabsimnister, Marchese Caracciolo, im 78. Jahre seines Alters. Er hat dcm Reiche durch 40 Jahre als Gesandter an den Höfen von Turin , London , und als Botschafter an den Französischen Hos, hierauf als Vicekönig von Sicilien, endlich als Staatsstkretär mit ausgezeichneter Zufriedenheit seiner Sou-vrame gedient, und wird allgemein beklaget. Spanien. « Maörir, den 14. Iul. Die KöniqiW ist am 6. d. M. von eincr Tochter glücklich entbunden worden, die durch dm Kardinal von StNtmanat mit dm gewöhnlichen Feyerlickkeiten getauft wurde, und die Namen Manq Isahelia erhielt. V35 diß- ser Gelegenheit waren bey Hofe durch 3 Tage Galla, und Feste. Rußland. Petersburg den 24. Iulins Die Berichte aus Finnland sind folg enden Inhalts: ,-Dcn 14 dies M. that der Feind von dem Dorfe Conval einen Ausfall auf unsere leichten Vortruppen untcr dem Kommando des Generalmajors Dcnisow. Dcr Angriff nahm früh Morgens mit eiutr solchen Heftigkeit den Anfang, daß unsere Vorposten sich zurückm.iehen gs;wun-gen waren; der Generalmajor Dcnisow bewerkstelligte aber seinen Rück-ug in der besten Ordnung, erhitzte den Feind durch hartnackige Vertheidigung an verschiedenen Orten , und lockte ihn bis zum Dorfe Kai-pias, wo er eine Unterstützung von Infanterie , und Kanonen erhielt. Nun aber siellie er sich den Schweden mit solcher Entschlossenheit, und so unverhofft entgegen . daß sie in Verwirrung geriethen, zurückwichen, und endlich bis zum Dorfe Utti (Uttis - Walm) entflohen. Der feindliche Verlust bey dieser Niederlage muß Mhr beträchtlich seyn. Von der beistimmten An ahs, und von den übrigen Umstanden des Treffens erwarten wir weitere Berichte, weil der Generalmajor De-nisow, der , um sich die Furcht des Feindes, und dessen Verwirrung zu ^utze zu machen, noch auf der weiteren Verfolgung desselben begriffen ist." — Von diesem vor, läufig gemeldeten Vorfalle bey Kaipias er- ^ theilet die nämliche Hofteitung unter dem > 27. Julius fernerm ausführlichen Bericht: ' „Als der Generalmajor Dcnisow bemerk- ' 3s/ daß die feindlichen Patrouillen sich am « 13. Julius vermehrten, sandte er alle Vorsicht an, um nicht abgeschnitten zu werden , und so viel wie möglich die Versuche derselbm ad uhcrten; und da der Feind überall cm Infanterie und Kanynm Ver- ! starkunq bekan, zog er sich imter e^mM ltnunt'i'brochencn qegenftitig n F^uer n«ch dem Dorfe ^bipias zurück , bis er endlich den is. früh Morgens dasselbe erreichte. Hier faßte er den Entschluß, dem Feinde mit seiner gangen Macht Widerstand zu leisten. Dem ;ufolhe sandte er auf dm Weg zu dem Flecken Sipola, woh^r dkt Feind anrückte, um ihn so lange wie möglich aufmhalten, ein Dctaschemem unter Anführung der Oberlieutenante Ianoftky und Leonof ab, selbst aber eilte der Generalmajor Denisow auf einem bequemen Platze eine Batterie ?,u errichten; hicr.ll mangelte ihm ;war die nöthige Zeit; dm der Feind stand nur in einer Em^rnlMg von 6 Wersten, dennoch ward sie durch seine Aufmunterung, und die Gewandheit des Premiermajors Tregubow und seiner subalternen Offiziere in Kur?m m Stande gebracht, uud mit vier Feldstücken versehen ; die Truppen aber stellte er indessen nach der Lage des Orts dermaff'N, daß zwey Kompagnien des ersten Iagcrbatail-lons mit 2OO Kosacken ein Desilee auf der rechten Seite, 200 Faden von der Batterie, und drey Kompagnien emes auf der linken Seite besetzten. Die ersteren hatten den Austrag, den Feind am Angriffe zu hindern, und die letzteren, ihm die Gelegenheit zu benehmen, durch die Ma^ düng an die Batterie ;n gelangen; dlese wurde von acht Musquetierkompagnien bedeckt, die im nöthigen Falle von der linken Seite auf den Feind eindringen könnten. Die Arriergarde beltand aus einem Theile der leichten Truppen unter der B/-occkung eines Berges hinter der Batterie. (Die Fortsetzung folgt.)