M'. 4». K84«. Der Mönch. Hl ^H-n dem Fenster seiner Zelle Steht ein Mönch, das Haar gebleicht. Sieht hinauf zur blauen Ferne Und es wird das Aug' ihm feucht, — Was mag wohl den Mann betrüben, Daß er eine Zähre weint, Denkt er einer heißen Liede, Ist gestorben ihm ein Freund? — Ack, ihr irrt euch; weder Liebe Kannte er. noch einen Freund» Darum kömmt es, daß er einsam Eine heiße Thräne weint. A. Vich über die Nützlichkeit, über den schönen Zweck eines Vereines zin- Beförderung echter Kirchenmusik verbreiten zu wollen, würde eben so viel heißen, als voraussehen, das; die Errichtung solcher Vereine eine noch unbekannte Sache sey, während es doch allgemein bekannt ist, wie große und kleine Städte wetteifern, selbst neben andern Musik-Bildungsanstalten jeglichen Maßstabes, Kirchen m usi kve reine in's Leben zu rufen. Und welche herrliche Früchte zur Ehre Gottes — Ausscheidung des Ungehörigen bei kirchlich-musikalischen Productionen, eine Ausführung des Bessern in, Fache der Kirchenmusik, Bildung tüchtiger C h o r r e g e n t e n, Organisten und Sänger — sind nicht aus der Wirksamkeit solcher Vereine hervorgegangen! EineComposition, von Andacht durchweht, ohne rändelnde Süßigkeit, auflodernd in heiligem Feuer, ohne widerliches Wüthen, himmlische Freude athmend, ohne unanständige Lustigkeit, auf den Schwingen künstlerischer Weihe getragen, ohne sich ,'n den Regionen der Langweile zu verlieren oder in den Prunksälcn contrapunc-tischer Prahlerei, vollständig den Charakter des Meßre.rtes abspiegelnd, ohne Ausspinnen in's Unendliche, — eine solche Composltion — wird sie nicht die Herzen hinanziehen in das Heiligthum der Andacht mit beseligender Kraft, wenn sie zugleich diejenigen, deren Händen sie anvertraut wird, mit Geschick erfassen und mit reiner Kunstanschanung vortragen? — Wer Gelegenheit ge-habr hat, die Nesponsorien auch nur ein Mal von frischen gebildeten Stimmen in gehöriger Mischung, nnter verständiger Leitung vortragen zu hören, wird gewiß noch den Nachhall eines religiösen Entzückens in seiner Seele vernehmen. Man sollte glanben, zur Ausführung der Re-sponsorien bedürfe es keiner besondern Kunst und Leitung. Und doch muß ich mir die unerfreuliche Bemerkung erlauben, daß selbst die Responsorieu meistens nicht anders vor-gerragen werden, als wie ein verworrenes In- und Durcheinander, ohne Seele, ja, daß es nur wenige Il^nvn-t«» ('lwi'i gibt, welche den wahren, kunstgerechten, fließenden Gang der Responsoricn kennen. — Pl'ag und Wien ausgenommen, habe ich an keinem Orte noch Gelegenheit gehabt, in dieser Beziehung das Bessere, das Richtige zu finden, womit ich jedoch nicht gesagt haben will, daß es sich an andern Orten nicht finoer. Wenn nun schon bei einem, was Kunsterforderniß anbelangt, so leichr ausführbar scheinenden Theile der Kirchenmusik in der Regel so Mangelhaftes und Fehlerhaftes vorkömmt, was mag wohl bei der Ausführung des schwierigen Theiles zu erwarten seyn? was bei der Wahl der Eompositionen, wobei oft auch so viel auf Localverhältnisse ankömmt, und auf die Festlichkeit selbst? — Laib ach, eine aufblühende Stadt, deren nächste Umgebungen schon durch die von der Kunst unterstützten Naturschönheiten anregend auf das Gemüth wirken; eine Sradt, die ihren Kunstsinn durch die Gründung einer philharmonischen Gesellschaft — der ältesten im österr. Kai-serstaace — beurkundet hat, entbehrt noch jener kostbaren Blüthe, welche nur einem Kirch cn m usikverei n e entsprießen kann. — Das Wirken der hiesigen philharmonischen Gesellschaft ist bisher auf Erreichung anderer Zwecke gerichtet gewesen, und beschränkt sich fortwährend auf Veranstaltung musikalischer Produktionen, als Ersatz für die Geldleistungen der Mitglieder, und auf Abrichtung weiblicher Individuen zur Mitwirkung bei diesen Pro-ducuonen. Die wenigen kirchlichen Musikproducrionen bei St. Jacob, zu denen sich die wirkenden Mitglieder bisweilen einfinden, sind eines Theils unzulänglich und kcn- l62 neu ivegen der fehlenden Einheit lind an) anderen Grün-den strengereil Anforderungen nicht entsprechen; anderer-seid) aber führen sie ofr zu einer nnanständigen Vernach-lassignng des Chores an der Domkirche, wovon wider.-liche Beispiele angeführt werden könnten. — Es dürfte die Anführnng einiger Daten über den im Jahre 1824 in Görz entstandenen Musikoerein nicht un-willkomincn seyn, da sie einer etwa sich bildenden Ge-sellschaft zur Beförderung der Kirchenmusik in Kram zeigen, wie mit Wenigem Vieles geleistet werden kann in der Kunst, bei allseitigem Eifer, bei gutem, nur auf die Sache gerichteten Willen, bei aufrichtigem, freundlichen Zusammenwirken, bei richtigen» pädagogischen, nicht auf bloßen Schein gerichteten Verfahren, bei verständiger Würdigung und gewissenhafter Benützung der Kräfte, mit einem Worte: bei einem Enthusiasmus für die Kunst, welche der alleinige Gesichts- und Ver-einigungspunci der Mitglieder bleiben must. Um die durch nngünstige Zeicverhälrnisse in Verfall gerathene Kunst im Görz er Kreise wieder zu heben und zu beleben, entwarf ein Knnstfreund die Grundlinien eines Planes zur Errichtung einer Musikschule durch einen Musi kverein. Es sollte Vieles mit Wenigem geleistet werden. — Vieles: — es sollte nämUch im Gesänge und in allen Instrumenten Unterricht ertheilt, die Schülerzahl auf 79 — 1l)t) ausgedehnt werden. Drei Lehrer, jeder mit 5>0 fi. jährlich besoldet, sollten alisreichen, um dem Zwecke vollkommen zu genügen. — Mir Wenigem: — die Beiträge der Mitglieder sollten nur mit l sl. 30 kr. jahrlich bemessen werden. Es Üegr mir eine gedruckre Kundmqchuna. vom k. t. Kreisamle zu Görz , jedem ersten Sonntage im Monate eine Sitzung, worin etwaige Vorschläge oder Beschwerden, von welcher Seice immer eingelangt, und überhaupt Gegenstände besprochen wurden, die auf die Anstalt Bezng haben konnten. Der Schuldirector stattete Bericht ab über die monatlich abgehaltenen Prüfungen, denen beizuwohnen jedes Ausschußmitglied das Recht harre. Bei diesen Prüfungen wurde aber nie blos; mechanisch Eingelerntes als Maßstab des Fortschreitens der Zöglinge angenommen, deren Zahl sich fortwährend über 100 belief. (Sckluß folqt, > D i e T r e u e. Gin Mäyrcl'en. (3ckluß.1 Der Secretar trar in's Nebenzimmer, machte die Bewegung, wie wenn man einer Dame den Arm bietet, nm sie zu fuhren, und so trat er vor die Großmächligkeit und machte die Gebcrde, als wenn er eine eingeführte Person vorstellte. Die Großmächtigkeit stutzte, sehr unangenehm überrascht, und dachte: »Was Teufel, ich selber bin ein solcher, der sie nicht sehen kann 7 'Aber fassen wir nns!" Hochdicjelben redeten nun, als sähen Sie die Dame recht wohl, in die hohle Luft hinein; sagten der Jungfrau Treue einige verbindliche Worte und ließen dann den Se-cretär mit der Dame wieder abtreten. Der Herr war sehr verstimmt; der Secretar aber lachte sich in's Fäustchen, während er abgehend wieder der Luft den Arm bot. Inzwischen verbreitete sich das Gerücht von der angekommenen Treue und daß selbige keinen. Meineidigen sichtbar seyn werde. Jedermann rühmte sich nun seiner gncen Augen. Die Huldigungsfeierlichkeit fand Starr und der Secre-tär führte wieder die Treue ein nnd geleitete sie zu einem Stuhl neben dem erhabenen Großvaterstuhle. — „O, wie schön sie ist!" riefen alle Anwesenden einander zu, obwohl, wo nichts war, keiner der Schalke mehr sehen konnte, als der Secretar. Aber wer wollte sich offen als Lügner bekennen? Jeder schwur Stein und Bein, er sehe die wnnderschöne Jungfer Trenc. - - Die Eercmom'e fand Statt und die Großmächtigkeit nncerließ nicht, recht ofr anf den leeren Stuhl zu deuten, wo angeblich die Treue saß. Es trat aber noch ein garstiger Zwischenfall ein. Jener Untergebene, welcher dem Secretar den guten Nath ertheilt und dafür einen goldenen Berg versprochen erhalten, hatte vergebens auf Erfüllung dieses Versprechens gewartet. Er hatte dagegen beschlossen, sich zu rächen. Dieser Mann, 163 eine Art von Tausendkünstler, besaß einen zahulen Fuchs, den er gelehrt hatce, sters den ersten besten leeren Stuhl im Zimmer einzunehmen. Er hatte nun den Fuchs unterm Rocke mit in den Saal gebracht und heimlich losgelassen. Der Fnchs spazierte verwart?, sah den leeren Stuhl und fetzte sich sofort darauf. Er beschäftigte sich damit, die Gold.-tresse am Rocke des Herrschers zu beschnuppern. Alle Anwesenden waren fast vor Schrecken erstarrt und zwar um so mchr, als ihr Herr, welcher den Fuchs noch nicht bemerkt, so eben seine Rede hielt und bei jeder Anspielung auf die Treue auf den Stuhl deutete. Ein Theil der Anwesenden fiol in Ohnmacht, ein anderer Theil war, wie gesagt, vor Schreck versteinert, und der dritte Theil bediente sich mit möglichstem Anstaude der Taschentücher, um den unmäßigen Lachreiz zn ersticken. Auf den Fuchs deutend, sagte endlich die Großmächtig-keic mir Emphase, jeue schönen Verse citirend: ..Wo Treue brll vom Auge blitzt, Wo Liebe »vavm im Herzen sitzt." — Statt der Hand der Treue hielt der Herrscher jetzc in der seinigen den Fuchsschwanz. — Mußte nicht ein allgemeiner Tumult losbrechen: Gott bewahre. Da faßte fich die Großmachtigkcit, ein Höfling beseitigte, obwohl ihm die Finger zerbissen wurden, den garstigen, geschwänzten Störenfried, und Alle bliebeu dabei, sie sehen die Treue auf dem Stuhle; das Wort Fuchs kam in Keines Mund. Die Treue blieb nach wie vor die verwunschene Jungfrau und seit jenem Tage sagt jeder Madagaskarianerzum lieben Nächsten mir doppelt süßer Miene: „Ihr ergebenster Diener!" um den lieben Nächsten desto bequemer im Schlamm stecken zu lassen. Grabschrift eines schlechten Postillons. Wic auf tcm Kutschdock mogst du sanft Scklafcn und trciumr»; Dcnn sich! du hast auf dieser Fahrt Gar «ichts zu Ucrsaumcn. M o s ch u s. Feuilleton. (Das Bestellen der Leichen, eine lebensgefährliche Sache.) Wie Sachkundige wissen, pfiegr bei den deichen zuerst der Unterleib sich mit gewissen pestartigen Luftarten zu füllen, die durch den Mund ausströmen; später aber, nachdem sich jeue immer mehr anhäufen, bringen sie selbst die Haur zum Bersten. Kommt nun gerade in diesem Augenblicl-c ein Mensch einer solchen Leiche nahe, so ist er augenblicklich ein Opfer des Todes, denn die entströmende Luftarr ist unfehlbar die giftigste und fürchterlichste von allen und tödtct fast schneller/als der Blitz. Dieß bezeugt außer mehreren solchen Fällen, die sich zu Paris ergaben, der Tod dreier Todtengräber, von denen Forrunet, und zweier Männer, welche Unbeerdigte berauben wollten, von denen Romanzini und Barthol in erzählen: dann der schnelle Tod deo Gruflräubers bei Stephanus und Panarolus, so wie bei Tralles jener zwei Weiber, die neben einem, den Tag zuvor zugedeckten, Grabe beteten. Daher auch oft so viele Pestfälle aus eben diesen giftigen Dünsten. Van Swieten in Wien bekam, als er eben bei einen, berstenden Hunde vorüberritt, nicht nur heftigen Schwindel, son- dern auch Neigung zur Ohnmacht, fürchterliches Erbrechen und eine fast tödtliche Ermattung, Anschwellen des Leibes und Todtenblässe. (Mine gnädige Fran.) V^- einigen Tagen sagte in Pesth ein Stubenmädchen ihrer Frau auf, weil sie deren tyrannisches Wesen und wunderliche Launen nicht länger ertragen konnte. Des andern Morgens, als das Stubenmädchen den Kaffch brachte, roch die gnädige Frau dazu und schrie laut auf: »Du hast Gift in den Kaffeh gethan, augenblicklich rrink ihn selbst!" Das Stubenmädchen gosi sich ganz ruhig den Kaffeb in die Tasse, zuckerte ihn recht gnt, trank ihn ganz phlegmatisch, und dankte recht artig der Gnädigen für's Dejeuner. Aber die Gnädige war um ihr Frühstück gekommen, entlud nun ihren Hunger in Flüchen und Prügeln an dem unglückseligen Stubenmädchen und zog ihr das Frühstück vom Lohue ab. Jetzr stehen beide vor Gericht. Es gibt sehr viele schlechte Dienstboten, aber auch ziemlich viel curiose ».gnädige Frauen!" (Oesterreich.) Von einem ausgezeichneten Ingenieur zu Wien soll der Plan zur Errichtung einer Kettenbrücke über die große Donau vorgelegt worden seyn. Sie soll den ooppelcen Zweck haben, nämlich einerseits für die Waggons der Nordbahn, andererseits für das gewöhnliche Fuhrwert und für die Fußgeher zu dienen. Diele Brücke würde das cn'ößte Werk dieser Art nicht nur in Oesterreich, sondern wohl in der ganzen Welt seyn. (Vin Phänomen.) Am Charfreitage Morgens ". llhr wurden Reisende in der Nähe ?cn Ilmenau durch eine merkwürdige Naturerscheinung überrascht. Vom Monde aus, der in diesem Augenblicke hinter einer lichten Wolke stand, dessen Bild aber ganz deutlich zu sehen war, fuhr plötzlich ein dunkelrother Feuerstrahl schräg aufwärts nach dem Ze-nirh zu in die Höhe, und brachte, gleich dem Blitz, eine große Erhellung hervor. Diese Erscheinung wurde zu derselben Zeit eben so von einem Reisenden in der Nähe von Arnstadt beobachtet, nur daß von diesem Standpuncte aus der Mond unbewölkt erschien. (V er schüttn ng in einer Tandgrube.) In Kärn thcn, umveic von Klagenfurt, wurden in einer Sandgrube drei Menschen und zwei Pferde verschüttet; als man die Verunglückten ausgrub, waren sie so platt gedrückt, das; die gequetschren Körper kaum die Dicke von zwei Zoll erreichten. So lesen wir in der „Theaterzeitung." (Mtepgc wänder aus Glasgewebe) sind jetzt in Paris sehr im Gebrauch. Eiu vollständiges Meßgewand, welches sehr brillirc. kostet nicht mehr, als ein gewöhnlicher Rock. Die Glasspinnerei steht bekanntlich in Paris in einer sehr guten Pflege. (Das Haus Nothschild) soll bei seinem dießjäh-rigen Jahresabschluß einen Gewinn von nicht weniger, als 134 Millionen Francs gehabt haben. Das Gesammrvermo'-gen der vereinigten Häuser Rothschild soll 735 Millionen Francs betragen. (Ida Pfeiffer,) die kühne Wienerin, die vor drei Jahren durch die Wüste zog und nach Jerusalem pilgerte, vor zwei Jahren Island besuchte, den Hekla bestieg und am Geyser schöpfte, ist am 1. Mai von Wien abgereist, um — nach Brasilien zu wandern. Sie reis't ganz allein, bloß um dem inneren unbesiegbaren Dränge, die Welt zu sehen, zu genügen. Kehn die muthigc Frau aus Südamerika glücklich zurück, so schwebt ihr noch ein Plan vor: Afrika und Australien zu sehen. Die muthige Reisende ist 49 Jahre alt. Im Jahre 1820 an Dr. Pfeiffer, Advokaten in Lemberg, vermalt, wußte sie ihre Reiselust zu be. kämpfen, so lange ihre Pflichten als Hausfrau und Muttc^ 164 sie an den heimischen Herd fesselten; jetzr aber, da ihre bei-den Sohne ihre Studien beender, gehorcht sie ganz ihrem Wissensdurst. — Ihre »Reise nach Jerusalem" har in einem Jahre 3 Auslagen, jede zu 1500 Eremplaren, erlebt, ihre „Neise nach Island" erscheint nächstens in 2 Bänden bei Heckenast in Pesth. (. April im Paüast Bimonetti eröffnet ist. In Dr?6den wird ein neues Museum gebaut, dessen Kosten auf 350.000 Thaler veranschlagt sind. In diesem Museum wird sodann die auf 8 .Nillionen Thaler geschätzte Gemaldegallerie aufbewahrt werden, indem die ungünstige ^a) Den Fond bildeten: jährlich zu gebende Venesice - Vorstellungen, die Strafgelder. Procente von dem Gehalte der Mitglieder; l>,) Anspruch auf Unterstützung hätte: das hilflose Alter, von Unglück und Krankheit heimgesuchte Theater-Mitglieder; l!) Ausgeschlossen wären: contractbrüchige und sittenlose Personen. Schließlich verpflichte ick mich, während der Dauer meiner Directions-führung. jährlich eine g anze .k o stc n fr ei e Ei n n a h m e für den Verein zu geben. Fr„ n.; T h o m <5, Director des stand. Theaters in Laibach, und deutschen Theaters in Trieft. Verleger: Igna; Alois Gdler v. Klein m a y r.