PränumeratiouS - Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 tr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 „ 10 „ Monatlich ... — 70 ,, Laibacher Mit der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig 3 „ Für Zustellung ins Haus »iertelj. 25 lr., monail. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. Revaetiou Bahnhosgasse Nr. 132. Sx-rdtttouS- L Jnscratru-Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buch» Handlung von Jg. v. Alein-mayr L Fed. Bamberg.) JnsertionSpreise: Für die einspaltige PetitzejlMA ü 4 kr, bei wiederholter Ein» .^7 schaltung L 3 kr. '^ Anzeigen bis 5 Zeilen 20 kr. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuscripte nicht zuriickgesendet. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierten Satz besondere Vergütung. Nr. 14. Mitlwvch, l!>. Jänner 1876. — Morgen: Fabian u.Seb. 9. Jahrgang. Die Festungen Roms. (Fortsetzung.) Die Ansänge des MünchthumS finden sich schon tief zurück in der vorchristlichen oder htidni-schen Zeit. Wo immer die Neigung zum einsamen Leben mit den Verderbnissen des gesellschaftlichen zusammentraf, suchten manche, die sich dem Kampfe gegen diese Verderbnisse nicht gewachsen fühlten, in der Einsamkeit einen Schutz gegen das überwuchernde Böse. Gewiß lag in dem zur Unthätigkeit und stillen Beschaulichkeit geneigten Sinne der Völker des südlichen Asiens der Keim jener Richtung zum still hiobrütenden, aus den Fesseln des Körpers und der Sinnlichkeit zum Idealen aufstrebenden Leben, welche dem Zurückziehen von der Welt den Reiz einer besonderen Weihe und Heiligkeit verlieh. Dazu kam dir Meinung, daß man für frühere Vergehungen und Ausschweifungen am besten durch Entbehrung aller Lebensfreuden büßen, die Gottheit versöhnen, geistige und körperliche Gesundheit wieder erlangen könne. Anachoreten und Eremiten, büßende Heilige, Mönche und Einsiedler zeigten sich daher schon -im vorchristlichen asiatischen Alterthume, und noch jetzt find die Länder, die sich zu den Religionen des Brahma, Buddha und Mohammed bekennen, voll Fakirs und Santons, Tanirs und Songessen, Tala-poinen, Bonzen und Derwischen. Unter den Juden werden die Essener Palästina'« und mehr noch die egyptischen Therapeuten als Vorläufer des christlichen Mönchthums betrachtet. Während jene nur das Ideal gesetzlicher Reinheit und Heiligkeit durch Gründung abgesonderter Genossenschaften mit strenger Lebensregel zu verwirklichen suchen, trat bet diesen der Einfluß der damaligen Zeitphilosophie hinzu, welche die Befreiung des Geistes vo» den Fesseln der Materie durch die härtesten Entsagungen zu verwirklichen lehne. Aehn-liche dualistische Ansichten erzeugten auch im ältesten Christenthum die Vorstellung von vorzüglicher Heiligkeit der Armuth, des ehelosen Standes und allerlei dem Körper auferlegler Martern, Peinigungen und Kasteiungen. Es war daher nur ein weiterer Schritt auf der längst betretenen Bahn, wenn gegen Ende des dritten Jahrhunderies einzelne Asketen oder Büßer in die Wüste flohen, um der Welt und ihren Lockungen fern zu bleiben. Noch mehr bevölkerten fich die Einöden in den Zeitig der Beunruhigung und Verfolgung. Biele dieser Einsiedler traten zum gemeinsamen, enthaltsamen und gottgeweihten 2eben unter einem Dache zusammen und gaben sich eine gemeinsame Regel. So enlstanden in den Wüsten Egyptens und Syriens um den Anfang des vierte» Jahrhunderts die ersten Klöster. Diese neue „göttliche Philosophie" fand allgemeinen Beifall und in der herrschenden kirchlichen Anschauungsweise einen festen Halt. So tritt denn seit dem fünften Jahrhundert das Mönchthum auch als ein kirchliches Institut hervor, das sich in man- nigfachen Verzweigungen ausbildete und bis in unsere Zeiten herein an Einfluß auf Bildung und Sitten und an politischer Geltm-g wuchs. Die bekanntesten Namen, die mit der Gründung des christlichen MönchSwesenS in Verbindung gebracht worden, find die Heiligen: Antonius, Pachomius, Basilius und Benedictus. Der heil. Antonius sammelte um 305 n. Chr. in der Wüste Oberegyptens eine Anzahl Einsiedler, die ihre Hütten neben einander bauten und ihre Andachtsübungen gemeinschaftlich hielten. Enger war die von Pachomius, einem Schüler deS vorgenannten, um 340 gestiftete Verbindung. Dieser baute auf Tabenna, einer Nilinsel in OberihebaiS, mehrere Häuser in geringer Entfernung von einander, in deren jedem eine Anzahl Mönche (inswLcdi d. i. einsam lebende) in Zellen beisammenwohnte und unter einem Vorsteher stand. Jedes Haus machte ein Priorat aus; die Priorate bildeten zusammen ein Cönobium oder Monasterium, wurden von einem Vorsteher, dem Abbas (Vater), der auch Hegumen oder Archimandrit (Hirte) hieß, regiert und zu einer bestimmten gleichförmigen Lebensordnung angehalten, die man Regel (Kanon) nannte. Bei des Pachomius Tode (348) bestand die MönchScolonie auf Tabenna aus 50,000 Personen. Auch in Palästina, Syrien und Armenien füll-ten sich die Wüsten und Wälder mit Cönobien; selbst in und bei den Städten entstanden solche Anstalten, in denen die Strenge der Clausur den Man- Jeuilleton. Die vier schwedischen Nachtigallen. Den gesangsfreundlichen Bewohnern Laibachs steht demnächst ein Genuß seltener Art in Aussicht, das berühmte schwedischeDamenquartett wird den 28. d. um 7 Uhr abends im hiesigen landschaftlichen Redoutensaale concertieren. Das Programm nennt uns 13 Gesangsnummern von Lind-blad, Schäffer, Kjerulf, Prinz Gustav, Ahlström, Fischer, Södermann, Ole Bull und Eisenhofer. Die Buchhandlung C. S. Till ist mit dem Absätze der Eintrittskarten betraut. Die Kritik spricht sich über die vier schwedischen Nachtigallen Hilda Wideberg (1. Sopran), Marie Pettersson (1. Alt), Amy Aberg (2. Sopran) und Wilhelmine Söderlund (2. Alt) sehr günstig aus. Diese Damen erhielten ihre Bildung an der Musikakademie in Stockholm, sie fesselten durch unendliche Zartheit und unerschütterliche Sicherheit ihres LiedeSvor'.rages jedes Auditorium an der Newa wie an der Tiber; sie feierten in Paris, London, Berlin, Wien, in ganz Europa Triumphe. Die „Presse" sagt: „Dieses Quartett verdient im vollsten Grade große Auszeichnung. Diese vier Stimmen gehen in den Charakter einer einzigen Individualität auf; eine und dieselbe Empfindung durchströmt alle, selbst in den feinsten Nuancen. Für sich genommen sind die Stimmen keineswegs von außerordentlicher Schönheit, aber im Zusammenklange fein verschmolzen entfalten sie ein reizendes Colorit." Der Referent der „Wiener Abendpost" sagt: .Ich trage kein Bedenken zu sagen, daß der Gesang der vier Damen zu dem bezauberndsten gehört, was mir auf musikalischem Gebiete je vor-gekommen; in unglaublicher Reinheit tönen die Harmonien zusammen, schon der bloße Klang ergreift uns mit magischer Gewalt, das Zusammensingen ist von präciser Genauigkeit, der Gesang hat Seele, Ausdruck. Die Stimme des zweiten Alto ist phäno-menal, wir hören das große b! Die Schwedinnen erobern das Publikum überall im Sturme." Das „Neue Fremdenblatt" äußert sich, wie folgt: „Das schwedischeDamenquartett ist die interessanteste Kunsterscheinung, es ist das florentiner Quartett im Gesänge, das vollendetste Ensemble, die höchste Präcision, überaus lebendiger, frischer, humoristischer oder auch inniger, rührender Vortrag." Die „Vorstadt-Zeitung" lobt die wunderbare Remheit des Einsatzes, die gleiche feinfühlige Nach- gibigkeit; sie nennt dieses Quartett die viergliedrige „Dreieinigkeit." Die „Deutsche Zeitung" sagt gelegentlich deö in Petersburg gegebenen ConcerteS: ,Der Eindruck war ein höchst eigenthümllcher, musikalisch befriedigender; die Intonation ist rein, der Anschlag sicher, die Einheitlichkeit der Darstellung zu bewundern ; aus den nationalen Weisen spricht ein sittlicher Geist. Dieses Vocalquartett wird jeder Gebildete mit Vergnügen hören." Die „Vossische Zeitung" rühmt den glänzenden Erfolg in Berlin, bezeichnet das Ensemble der vier Damen als ein musterhaftes, vollendetes, den Anschlag glockenrein, die Nuancierung fein und gleichmäßig. Salings „Börsenblatt" ruft aus: „Das war Gesang, ein Gesang, der alle Hörer ergriff, elektrisierte und begeisterte! Wie rein, silbertönend, harmonisch, unbeschreiblich süß und weich sind diese vier Stimmen zusammcngefügt!" Das ..Fremdenblatt" schreibt: „Diese vier Damen sind eine Specialität, strhen vollendet in« bezug auf Intonation, Ensemble, Feinheit und Nuancierung da! man kann kaum etwas vortrefflicheres hören; jeder ihrer Vorträge ist ein Cabinetstück von bezaubernder Wirkung." Die „Montags-Zeitung" nennt die Quartett- gel abgeschiedener Wüsteneien ersetzen sollte. Anfangs wurde das Klosterleben nur von Männern frei gewählt; auch blieb es fast nur durch die Gesetze geregelt, welche durch ein freies Uebereinkommen auf-gestellt waren. Durch den heiligen Basilius jedoch erhielt es zuerst, da seit der Mitte des 4. Jahrh. bereits durch Pachomius Frauenmünster oder Nonnenklöster (vom ägypt. lloulls, Mutter) gestiftet wurden und Personen jedes Alters und Standes sich zudrängten, bestimmte Regeln, die eine gewisse Gleichheit der Verfassung und Zucht in den Klöstern des Orienls bezweckten. Die Klosterregel des Basilius wird noch jetzt in den griechischen Klöstern vo» den Nestoria-nern, Melchiten, georgianischen Religiösen und Re-ligiosinnen und von den armenischen Mönchen und Nonnen befolgt. Doch gab es im 4. und 5. Jahrhundert »och keine eigentlichen Klostergelübde und feierliche Profeßablegung. I« das Abendland kam die Einführung des Klosterlebens erst durch AlhanasiuS. Obschon es hier anfangs Befremden erregte, verbreitete es sich doch sehr bald weithin durch die Empfehlung des Ambro. siuS und Hieronymus. Jener gründete ein Kloster bei Mailand; gleichzeitig entstanden Mönchs- und Nonnenklöster in Rom. Bedeutende Klosteranstalten traten auf den Küsteninseln Gallinaria, Gorgon, Capraria, Palmaria an der Westküste von Italien und an der Küste von Dalmatien hervor. Marlinus, Bischof von Tours, gründete zuerst ein Kloster in Gallien (Frankreich), Honoratus auf der Insel Le-vina (St. Honorö), Jovianus, Minervius, Leontius und Theodoret aus den Stöchaden an der Südküste Galliens. Cassian stiftete zwei Klöster in Massilia (Marseille). Der heil. Augustin, Bischof von Hippo in Afrika gründete klösterliche Vereine von Klerikern, ein anderer Augustin zur Zeit Gregor des Großen (600 n. CH.) verbreitete sie nach Britan nien, Patrick nach Irland, BonifaciuS (Winfried) in Deutschland. (Fortsetzung solgt.l Politische Rundschau. Laibach, 19. Jänner. Julaud. Das H e r r enhaus hat vorgestern dir Specialdebatte über das Gesetz, betreffend die klösterlichen Genossenschaften, geschlossen und den Gesetzentwurf den Ausschußanträgen entsprechend ange-ncmmen. Derselbe muß wegen der wesentlichen von der Herrenkammer daran vorgenommenen Aende. rungen selbstverständlich an das Abgeordnetenhaus zurückgeleitet werden. Der zweite zur Verhandlung Vorträge eine Kunstleistung ganz eigener, vielleicht einzig dastehender Art. Kenner wie Laien sind voll des Entzückens! Die „Staatsbürger Zeitung" meldet: „Die vier schwedischen Damen tragen wunderbar vollendete Gesänge vor, ihre Leistungen sind künstlerisch; man lauscht auf ihre Töne mit Neugierde und Entzücken ; der Wohlklang ihrer Stimmen fesselt im seltenen Maße." Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet: „Wir haben es hier mit wirklichen Kunst, leistungen ersten Ranges zu thun; das Auftreten der blonden Sängerinnen macht den Eindruck liebens-würdiger Bescheidenheit; überall gewinnen sie mit einem Schlage die Zuneigung aller Zuhörer im hohen Grade; man wird des Beifallfpendens und HervorrufenS nicht müde. Die Stimmen klingen sympathisch, schön, hell, edel, voll; die Gesangfertigkeit ist bedeutend, die Präcision gelungen, bewun-derungswerth." Die „National-Zeitung" meldet: „Daö schwedische Damenquartett hat sich in die Gunst des Publikums hineingesungen, seine Leistungen sind berühmt, in ihrer Art mustergiltig, des höchsten LobeS werth. Glockenreine Intonation, durchsichtige Klar-heit, sauberer Vortrag, feine, gefühlvolle Behandlung, innige Eintracht, Gesammtharmonie, Pracht« vorliegende Gesetzentwurf, das sogenannte Altkatholikengesetz, wurde den Anträgen des Ausschusses gemäß abgelehnt. Nach der öffentlichen Sitzung fand eine Eon-ferenz von zahlreichen Herrenhausmitgliedern mit den Ministern statt, in der das Ministerium gleichwie in den Clubs der Verfafsnngsparlei einen gewissen Rapport zwischen der Regierung und den Mitgliedern des Hauses bezüglich der Verhandlungen mit Ungarn h-rzustellen suchte. Bekanntlich hat Minister-Präsident Fürst Auerspcrg diese selbstvec stündliche Einbeziehung des Herrenhauses in die Ac tion in Aussicht gestellt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß das Herrenhaus mit dem vollen Einsätze seiner großen politischen Autorität sich der Regierung und dem Abgeordnetenüause in den schwebenden Fragen Ungarn gegenüber anschließen werde. Die „Reichenberger Zeitung" registriert in ei nem wiener Briese ein Gerücht des Inhalts, daß die ungarischen Delegierten ihre. Bewilligung der U ch atiuö - K ano nen von dem Zugeständnisse der ungarischen Zettelbank abhängig gemacht und dasselbe auch erhalten hätten. Sollte die ses Gerücht auf Wahrheit beruhen, dann befänden sich unsere Machthaber auf einem Wege, der nicht zum Heile des GesammtstaateS führt, und müßten gar bald andere Bah»en einfchlagen. Auslauv. Der pre uß i f ch e Landta g wurde am 16. d. M. von Herrn v. Camphausen in Vertretung des Königs mit einer rein geschäftsmäßigen Thronrede eröffnet, in welcher vor allem die wirth-schaftlich: Krise bedauert wird, unter deren Druck das Land leidet, und die Hoffnung ausgesprochen ist, daß es der Thatkraft des preußischen Volkes gelingen werde, die Schwierigkeiten der Lage zu überwinden. Unter den in Aussicht gestellten Vorlagen erwähnen wir nur das Gesetz über die Bildung eines staatlichen Aussichisrathes über die Vermögensverwaltung der katholischen Diöcesen. In Frankreich haben am l 6 d. M., wo dies durch die Schneeverwehungen nicht gehindert worden, die Wahlen der Delegierten für die Senaiorenwahlen begonnen. Ueber die Resultate ist bisher noch nichts bekannt. Von namhafteren Candidaten, die neuerdings für den Senat ausgetreten sind, seien erwähnt: die Orleanisten: Herzog von Broglie in der Eure, Lambert de Sainte-Croix in der Aude, Achille Joubert in Maine-et Loire; die Republikaner: Cunin Gri-daine und Toupet des Vignes in den Ardennen, Amedöe Gayod in der Aube (sämmtlich Abgeordnete), der klericale Herr v. Mörode im DoubS u. s. w. Im allgemeinen verlautet von klerikalen und legiti-mistischen Candidaturen noch ausfallend wenig. volles gewürztes Colorit; besonders reizend tönl die süße Klage!" Der Hamburger „Freischütz" sagt: „Die Damen verfügen über recht schöne Stimmittel, jeder Ton frei und klar, treffliche Schule, Feinheit und Grazie im Vortrag, Schmelz und Süßigkeit." Die „Bafel'r Nachrichten" schreiben: „Diese Damen-Kapellcnschast verschaffte uns musikalischen Genuß. Der Erfolg des Concertes war ein überwältigender, ein magischer, ein glänzender! Prachtvoll klingende reine Frauenstimmen, geschult und sympathisch; wer Ohren hat, der komme, um zu hören! Ein solcher Genuß wird zum zweitenmale nicht geboten!" Die „Bremer Zeitung" sagt: „Die vier Damen machen überall entschieden Glück, sie nehmen allerorts die besten Geleitsbriefe für ihre weitere Laufbahn mit. Die Stimmen besitzen Metall und Zauber." Ein Künstlerconsortium, welches sich solcher günstig lautender Zeugnisse rühmen kann, mag von den besten Hoffnungen beseelt auch unsere Stadt besuchen. Der reizende Ton der schwedischen Nachtigallen ist uns aus früherer Zeit noch im besten Andenken. Wir rufen dem schwedischen Damen-Vocalquartett ein freundliches „Willkommen" zu! Angesichts der nahe bevorstehenden Eröffnung derPar > a mentssession in England fangen auch die Vorkämpfer der Frauen rechte an, sich bemcrklich zu machen. Unter den Äuspicien des nationalen Vereines zur Erzielung des Stimmrechte» für Frauen, wurde in den Jambeth BathS ein Meeting abgehallen zugunsten des Prinzips, das Stimmrecht aas alle Frauen auszudehnen, welche, seien sie Jung, flauen oder Matronen, Steuern und Abgaben zahlen. Der ehrwürdige G. M. Murphy, ein Geistlicher der anglikanischen Kirche, führte den Vorsitz. Die Verhandlungen, an denen sich auch mehrere Damen be-thciligten, gipfelten in der Annahme einer Resolution, welche erklärte, daß die Ausschließung legal qnali-sicierker Frauen von der Abstimmung bei den Wahlen von parlamen arischen Vertretern nicht allein nach-theilig sür die Ausgeschlossenen fei, sondern auch gegen die Prinzipien einer gerechten Volksvertretung verstoße. Interessant sind die Stimmen der eben einge-langten anglo-inoischen Blaiter über die orien -talische Frage, Die Ende November vorigen Jahres au« London nach Indien übermittelten Telegramme haben dori die größte Aufregung hervorgebracht und die sonderbarsten Auslassungen in den Journalen hervorgerusen. Merkwürdigerweise richtete sich die Aufmerksamkeit der Journale, noch ehe die TranS-aciion zwischen der englischen Regierung und dem Khedive bekannt war, alsbald aus Egypten. DaS hervorragendste indische Journal, die „Times of Jndia'" brachte einen geharnischten Leitartikel gegen die Idee des Drei-Kaiser.Bündnisses, dessen Spitze naitientlich gegen Rußland gerichtet ist und in welchem die Behauptung ausgestellt wird, daß England, wenn es von den Mächten isoliert wird, den Kampf mit Rußland noch immer ungefcheut aufnehmen könne, da es in den Türken selbst einen mächtigen Alliierten haben und von ihrer Tapferkeit und ihrem Fanatismus guten Äebrauch zu machen wissen werde. Das ReprasentantenhausdesUnions-Co n g r e s s es hat bekanntlich den von demokratischer Seite gestellten Antrag, den ehemaligen Lonsöderierten die politische» Rechte wieder zurückzugeben, abgelehnt. Aus der betreffenden Sitzung wird noch berichtet, daß §in Amendement eingebracht wurde, welches Jesserson Davis, den Ex-Pcäsidenten der Consöderation, von den Wohlthaten der Vorlage auöschloß und verlangte, daß alle zu amnestierenden Personen vorher der Regierung der Vereinigten Staaten den LehenSeid leisten sollen. Herr Hall, der Vertreter Georgias, veriheidigte Herrn Davis gegen die wider ihn erhobenen Beschuldigungen der Grausamkeit geg:n Kriegsgefangene während des Bürgerkrieges und appellierte in beredtsamer Weise an da-HauS, die Einigkeit zwischen dem Norden und dem Süden nicht zu stören. — Der Appell ist fruchtlos geblieben. Zur Tagesgeschichte. — Landtagswahl. Da Herr Fried. Brandstetter auch seine Stelle als Landtagsabgeordneter des Wahlkreises Marburg (Landgemeinden) niedergelegt, so muß eine Neuwahl vorgenommen werden Der Ausschreibung zufolge wird diese am 2^. Februar stattfinden. Der Wahlkreis umfaßt die Landgemeinden der Aerichtsbezirke Marburg, St. Leonhard und Windisch-Feistriz. — Ueber Anfrage einer Gymnasial-Direction, ob und unter welchen Bedingungen Mädchen als Studierende an die Gymnasien zugelaffen werden können, hat die Landesregierung in Agram folgenden Bescheid erlaffen: „Es kann nicht gestattet werden, Laß Mädchen als öffentliche Hörerinnen mit den Knaben zusammen das Gymnasium besuchen. Der Privatunterricht in den Wymnasial.Gegenständen kann jedoch den Mädchen sowol als inscribierten alS auch nichtinscribierten Pnvatschiilerinnen unter denselben Bedingungen gestattet werden, welche auch slir die männlichen Schüler dieser Kategorie gesetzlich giltig sind." — Die Hand eineS Schriftsetzers ist ein fleißiger Wanderer, obgleich sie nicht vom Platze kommt. Ein guter Setzer kann täglich etwa 15,000 Lettern zusammensetzen. Da seine Hand bei jeder derselben etwa zwei Fuß zurücklegen muß, so läuft sie täglich 30000 Fuß oder 1 Meile, in einem Arbeitsjahre zu 300 Tagen 375 deutsche Meilen.________________________________________________ Mal- und Proviiiziul-Anstelesrentjeiteu. — (Fürstbischos Pagaiar) ist mit dem gestrigen Schnellzuge aus Wien nach Laibach zuriickgekehrt. -- (Zur Gasausströmung imDompfarr-Hofe.) Die schadhafte Stelle am Gasleitungsrvhre, die durch Ausströmen von Leuchtgas in die ebenerdigen Räume des Dompsarrhofes am vergangenen Freitag abends bald wieder zwei Menschenleben vernichtet hätte, wurde erst Samstag in später Abendstunde »ach langem und beschwerlichem Graben im festgesrorenen Erdreiche ausgcfunden. Denn — unglaublich aber wahr! — es gibt nicht einmal einen Plan der Landeshauptstadt Laibach, in welchem das Röhrennetz der Gasleitung und die Kanalisierung verzeichnet wären. Einen Meter von der Grundmauer des Psarrhvses, kaum emen halben Meter unter der Oberfläche, fand man endlich die zersprungene Röhre, welche das tödtliche Gas in die Nachbarschaft ausströmte. Wie „Llovenec" berichtet, spürten die beiden Mägde im Zimmer neben der Küche schon im Verlause des vormittags Kopsweh, ohne zu wissen woder. Gegen Abend fielen sie ohnmächtig zu Boden, nnd nur der alsbald bereiten Hilfe ist es zu verdanken, wenn kein grö-ßeres Unglück geschah. Auch im ersten Stockwerke im Zim-mer des Katecbeien KlemeiM verspürte man Gasgeruch. Wäre die Gesahr nickt noch rechtzeitig vor dem Einbrüche der Nacht entdeckt worden, wäre größeres Unglück unausbleiblich gewesen, denn gegenüber ^wohnen der hochw. Missio- när Pirc und der Meßner. — (Beifällige Zustimmung.) Die offenen kräftigen Erklärungen, welche Dr. R. v. Hasner gele-genbeitlick der Debatte über das Klostergesetz im Herrenhanfe abgab und welche darin gipfeln: „daß wir unsere Staatsgrundgesetze nicht für die römischen Ordensgenerale geschaffen haben, nnd eine aus Rom importierte Frömmig-Feit, "die uns den österreichischen Patriotismus exportiert, nicht brauchen können,'' wurden nicht mir auf der Galerie des Herrenhaussitzungssaales in Wien, sondern auch in hiesigen liberalen Kreisen mit lebhaftem Beifall begrüßt. — (Verleihung.) Dem Anton Petrik, Bezirksgerichtsdiener in Gottschee, wurde gelegenheitlich seiner Pensionierung das silberne Verdieustkrcuz verliehen. — (DieLhrist baumfeier) im hiesigen Elisabeth-Kinderspitale findet morgen nachmittags um 4 Ubr statt. Zu diesem Feste werden die Gründer, Schutzdamen und Wohlthäter dieses Institutes geladen. — (Für Freunde des Eissports) Die Eis bahn am „Kern" ist theilweise sckneesrei und können Schlitt-fchuhläuser wieder ihrem Vergnügen nachgehen. — (Generalversammlung des Turnvereins) Der Turnratb des hiesigen Turnvereins hielt gestern eine Sitzung ab, bei welcher nachstehende Tagesordnung für die am I. Februar l. I. um 8 Uhr abends im Glassalon der Casinorestauration stattfindende Generalversammlung sestgestellt wurde: I. Bericht Uber die Kassegebarung im I. 1875. 2. Bericht über die Thätigkeit des Vereines im abgelauseuen Jahre. 3. Neuwahl des Ausschusses. 4. Allfällige Anträge einzelner Mitglieder. — Mit Vergnü-gen theilen wir allen Freunden des Tnrnwesens mit, daß der zum neuen Leben erwachte hiesige Turnverein eine recht lobenswerthe Rührigkeit entfaltet, bereits über lOO Mitglie-der zählt und bei den gewöhnlichen Turnfchulübungen sich 20 bis 25 Mitglieder einfinden. An Kneipabenden werden belehrende und erheiternde Vorträge gehalten und auch dem Vater „Jocus" der schuldige Tribut gezollt. — (Für den krain. SchulPfennig) sind ein-gegangen von den Herren: Ritter v Widmann, k. k. Landespräsident rc., 10 fl.; Anton Freiherr v. Codelli-Fahnen-feld b fl.; Galle Karl, Herrschaftsbesitzer, 5 fl.; Krisper Josef, Handelsmann nnd Hausbesitzer, 3 fl.; Krisper Jose Vincenz, Handelsmann und Hausbesitzer, 3 fl.; Laßnik Peter, Handelsmann und Realitätenbesitzer, 1 fl.; Dr. Schrey Robert Edler v. Redlwerth, Landlagsabgeordneter, 2 fl.; Rudholzer Nikolans, Uhrmacher und Grundbesitzer, 50 kr.; Zeschko Albert, Handelsmann, 5 fl.; Ranth M., Kaufmann und Hausbesitzer, 1 fl. — (Wünsche und Beschwerden.) Die Trottoirs aus den Plätzen und Straßen Laibachs befinden sich seit Wochen in sehr schlüpfrigem Zustande. Dir Hauseigenthü- mer und Hausbesorger möchten wir erinnern, vor ihren Häusern Eis und Schnee wegräumen und hierauf Sand, Sägespäne oder Asche streuen zu lassen. — Die Besitzer von Privatequipagen möchten wir ersuchen, bei eintretender Dunkelheit die Laternen ihrer Wa-ien zu beleuchten, um beim Mangel jeden Geräusches im Schnee Unglückssällen vorzubeugen. Vor einigen Tagen gerieth ein Knabe am Marienplatze unter die Räder einer einherrollcnden unbeleuchteten Equipage und wurde am Fuße schwer verletzt. — (Be n e s i c e v o r st e l l u n g.) Jenes Reinerträgnis, welches sich morgen abends an der Theaterkasse ergeben wird, nimmt liniere geschätzte Operetten- und Lokalfiingerin Frau Paulmann als wohlverdienten Tribut für ihre Leistungen auf der hiesigen Bühne in Empfang. Möge die Wahl der zur Aufführung gelangenden Stücke, möge das erste Debüt der wiener Operettensängerin Frl. Allegri zu einer recht ergiebigen Einnahme die Gelegenheit bieten! — Ais im Verlaufe des vorigen Sommers die Nachricht von dem Engagement der Frau Paulmann die Runde durch unsere Stadt machte, rümpfte so mancher Theaterfreund die Nase und gab dem Wunsche nach einer noch im Lenze des Lebens lebenden Künstlerin lebhaften Ausdruck. Und doch war es Frau Paulmann, welche durch ihre Routine, ihre Bühnengewandtheit, ihre Lebhaftigkeit nnd Frische, den Sieg über die jüngeren Coloratursängerinnen (?) davontrug. Frau Paulmann ist es, die von der nach dem Krache uns treu gebliebenen Garde auch heute noch weitere Siege zu verzeichnen hat. Frau Paulmann ist, wie längst bekannt, nicht nur eine vorzügliche Lokalsängerin, sie gehört auch in die Reihe der guten Operettensängerinnen, die auch in der Oper recht wirksame Anshilse zu leisten bemübt war. Die hervorragenden Leistungen der Beneficiantin verdienen die ganz besondere Theilnahme des Publikums. — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige Vorstellung - Offenbachs „Großherzogin von Gerolstein" — war gnt besucht. Frau Paulmann, die Herren T li a l -ler und Steinberger spielten ihre Partien, wie gewöhnlich, gut; letztgenannte Schauspieler leisteten in ,,»o-mik" wirksames, nur möchten wir ratden, in der Operette ordinäre, mit den Titeln „Rindvieh" ^beginnende Späffe unterlassen zu wollen. Auch Herr Schimmer hielt sich wacker. Im großen ganzen vermißte das Publikum die gewohnte Lebhaftigkeit auf der Bühne; auch im Orchester ließen sich namentlich aus der Trompete störende Mißtöne vernehmen. — (Branerhaus am „Francisco Josephinum in Mödling bei Wien) An der land-wirthschaftlich'N Lehranstalt Francisco Josephinum in Mödling wird alljährlich ein Kursus abgehalten, in welchem junge Brauer Gelegenheit finden, jenes theoretische Wissen sich eigen zu machen, das sie nothwendigerweise besitzen müssen, um ihr Gewerbe einst rationell und den Fortschritten der Wissenschaft und Technik entsprechend, betreiben zu können. Die Braueischule am Francisco Josephinum ist die erste derartige Bildungsstätte in Oesterreich. Vor ihrer Begründung war den jungen Brauern keine Gelegenheit geboten, für ihr vollswirthschaitlich so bedeutendes Gewerbe, jenes Quantum speciellen Wissens zu gewinnen, welches, um in der heurigen Zeit vorwärts zu kommen, geradezu unentbehrlich ist. Daß die Nothwendigkeit einer solchen Institution von den Interessenten auch erkannt wurde, ist die beste Genugthunng für die Begründer dieser Brauerschule, und wie sehr die Idee Anklang fand und das Bemühen der am Francisco Josephinum wirkenden Kräfte auch Früchte trug, beweist zur Genüge die sehr günstige Frequenz des Kurses, in welchem seit der kurzen Zeit seiner Eröffnung gegen dritthalb Kundert Brauer ihre Ausbildung fanden, die nun sämmtlicb zum Nutzen des Brausackes ihre auf wissenschaftlicher Basis begründete Thätigkeit entfalten. Die Eröffnung des heurigen Brauerkurses am Francisco Josephinum ist bei sonst unverändertem Programm auf Mitte März festgefetzt. Die Anmeldungen zu diesem Kurse haben bei Ler Direction des Francisco Josephinums in Mödling zu geschehen. Aus der Gemeinderathgjihung. Laibach, 18. Jänner. Gegenwärtig: Bürgermeister Laschan, 20 Gemeinde-räthe und der Schriftführer. Der Bürgermeister ladet die GRR. Bürger und Pirk er zur Verisicieruug des heutigen Sitzungsproto-kolles ein Der Vorsitzende theilt mit, daß der k. k. Landespräsident R. v. Widmann den in seiner Familie eingetretenen Trauersall dem Gemeinderathe zur Kenntnis brachte. Der Bürgermeister fand es angemessen, dem Landespräsi-denten im eigenen und im Namen des Gemeinderathes das tiefste Beileid auszudrücken. Der Landespräsident sprach hie-sür dem Bürgermeister und dem Gemeinderathe gelegen-heitlich eines Befnches im Bureau des ersteren seinen Dank aus. Der Gemeinderath nahm diesen Act zur Kenntnis BR. Dr. Steiner zeigte infolge seiner Ueberfied-lung nach Krainbnrg schriftlich seinen Austritt aus dem hiesigen Gemeinderathskörper an. Der Gemeinderath spricht demselben für seine mehrjährige Thätigkeit als Gemeinderath nnd Obmann der gemeinderäthlichen Polizeisectioa durch Erheben von den Sitzen den Dank der Gemeinde aus. Die Mitglieder der Bausection wählten den GR. Dr. Keesbacker zu ihrem Obmann; der Vorsitzende wird demselben die Acten der Bausection zustellen lassen. Der Gemeinderath schreitet dann zur Erledigung der Tagesordnung. GR. Dr. Pfefferer berichtet im Namen der RechtS-section über den dem Gemeinderathe vorliegenden Entwurf einer Gesetzesnovelle, betreffend die vom Ministerium gewünschte Aenderung des 8 68 der laibacher Gemeiudeordnung vom 9. Juni 1850 Der erwähnte Geselzentwurs lautet: „Der Z 68 der provisorischen Gemeindeordnung für Laibach wird außer Kraft gesetzt und hat künftig zu läuten: „Wenn der Gemeinderath neue Zuschläge zu den l. f. Steuern, welche entweder sür sich oder in Verbindung mit den zur Deckung des Abganges bereits bestehenden Zuschlägen 25 Perzent der directen Steuern oder der Verzehrungssteuern übersteigen, einsühien wollte, ist hiezu die Bewilligung des Landtages erforderlich. Zur Einführung höherer Zuschläge, dann zur Einfüh-rung neuer Äufl.ig«n und Abgaben, welche in die Kategorien der obigen Zuschläge nicht gehören, so wie zur Erhöhung schon bestehender Auflagen und Abgaben dieser Art ist ein Landesgesetz nothwendig .Zur Giltigkeit diessälliger Beschlüsse des Gemeinderathes ist erforderlich, daß mindestens zwei Drittel der Mitglieder de» (Äemeinder,the» anwesend sind und die absolute Mehrheit sämmtlicher Mitglieder des Gemeinderathes zustimme." ^ Nachdem der Referent die hieraus Bezug habenden Schriftstücke nmgetheiit hatte, stellte derselbe im Namen der Rechtssection folgenden Antrag: „In der Erwägung, daß das provisorische Gemeinde-statut der Stadt Laibach nicht nur in dem durch den vorliegenden Gcsetzentwurs behandelten Punkte, sondern auch in vielen anderen einer Revision bedars; in der Erwägung, daß die Gemeindevcrtrctuiig zu diesem Ende bereits im Jahre 1869 einen Gesetzentwurf dem kraiuischen Landtage vorgelegt, daß jedoch letzterer dens lben vom Parteistandpunkte aus zum Nachtheile der Stadtgemeinde vielfach modifiziert nnd zur Erlangung Ler A. h' Sanctivn der H. Re-gierung mitgetheilt hat; in der Erwägung, daß die Gemeindevertretung mit Rücksicht aus ihre dagegen eingebrachte Verwahrung zwar nicht befürchten zu müssen glaubt, daß die A. H. Sauction jener Gesetzesvorlage erfolgen werde, daß ihr dies jedoch bisher auch nicht bekannt geworden ist: in der Erwägung, daß die Gemeindevertretung deßhalb weder bisher in der Lage war, noch es gegenwärtig ist, weitere Schritte zu einer umfassenden Revision des Gemeindestatuts einzuleiten, und endlich in der Erwägung, daß aus de» oben erwähnten Gründen auch durch den vorliegenden Gesetzentwurf nur ein Provisorium geschaffen wird, — werde von-seite der Gemeindevertretung gegen die unveränderte Annahme dieser Gesetzesvorlage keinerlei Einwendung erhoben." Der Antrag wird ohne Debatte einstimmig angenommen. Der neuerliche Recnrs des Morastgrundbesitzers Niklas Rudholzer wegen Zahlung eines Stlaßen-Eoiicurrenz-beitrages pr. 127 fl. 60 kr wird über Antrag der RechtS-section (Referent GR v. ZHub er) auf Grund der vorliegenden Commiffionsverhandlungen zurückgewiesen. Die Erledigung des nächsten Punktes der Tagesordnung, betreffend die Zahlung einer Bauschabenvergütung wird über Antrag des referierenden GR. Dr. Pfefferer in der Erwägung, daß in dieser Angelegenheit noch Aufklärungen vonseite des derzeit in Wien anwesenden Reichsrathsmitgliedes und GR. Dr. Suppan entgegenzunehmen sind, vertagt. Ueber Antrag der Schnlsection (Referent GR. Pirk er) wird der Fuhrlohn zur Filialfchule am Karoliuengrunde pr. Fahrt von 1 fl. auf 1 fl. 50 kr erhöht, jedoch dem Gesuche um Mauthbesreiung des betreffenden Fuhrwerkes im Hinblick aus den bestehenden Manthcontract keine Folge gegeben. (GR. Laßnik trat für die Mauthbesreiung ein) Ueber Antrag Ler genannten Section (derselbe Referent) werden die von der Oberrealschuldirection vorgelegten und geprüften Rechnungen, betreffend die Dotation für den Modellierunterricht pro 1873, 1874 und 1875 genehmigt und wird die Stadtkaffe angewiesen, die rückständigen auf die Commune entfallenden Beträge pro 1873, 1874 und die Dotation pro 1875 der Realschuldirection auSzuzahlen. Ueber Antrag der Bausection (Referent BR. Ziegler) wird das Licitationsergebnis bezüglich der Lieferung des von der Commune im Jahre 1876 benöthigten Bau- und Schnittholzes gegen 20perc. Nachlaß vonseite des Er-stehers Tauker genehmigt und das städtische Bauamt zur Ueberrahme des contractlick bestellten Holzes angewiesen. GR. Dr. Ritter v. Schöppl berichtet namens der Finanzsection über das Gesuch des hiesigen Theater-comitSs um eine Subvention. Referent schildert die Heuer eingetretenen mislichen Theaterverhältnisse, betont, daß eine Ablehnung dieses Gesuches Heuer nicht angezeigt erscheine, und beantragt namens der Finanzsection: dem Theatercomile sei sür Heuer eine Subvention im Betrage von 200 fl. sür den Fall aus der Stadtkaffe flüssig zu machen, als sich mit Schluß der Saison ein Deficit ergeben würde. Dieser Punkt der Tagesordnung ruft eine lebhafte Debatte hervor. GR. Dr. Bleiweis bemerkt: es werden im Verlaufe dieses Jahres andere unvorgesehene und unauf. schiebbare Auslagen zu decken sein; er bestreitet, daß das Theater ein besonderes Bildungsinstitut sei, denn bei Aufführung von klassischen Stücken seien die Theatersitze leer; es sei aus Sparjamkeitsrückfichlen zur Tagesordnung über-zugehen. Der Vorsitzende erklärt mit Hinweisung aus das Gemeindestatut letzteren Antrag für unzulässig. GR. Potoinik bemerkt, das Theater, wir es dermalen besteht, sei zur Hebung der Intelligenz und Bildung nicht geeignet; er protestiert im Namen seiner Wähler gegen jede Bewilligung von Subventionen an Theater und Vereine aus der Gemeindekasse. BR. «eesbacher will in die theoretische Erörterung der Frage, ob das Theater ein Bildungsinstitm sei oder nicht, nicht eingkhen; Thatsache jedoch ist es, daß die Vorstellungen der Schiller'schen Bühnenwerke „Die Räuber," „Don Carlos" unv „Maria Stuart" gut besucht waren. Die allgemein herrschende Geldkrisis übe allerorts einen lähmenden Einfluß aus den Theaterbesuch aus. Das slo-venische Theater verfolgt doch auch kein höheres Interesse, und doch erfreut eS sich Vonseite des Landes Krain, obgleich letzteres stark verschuldet, einer bedeutenden Subvention. Redner betont, das Theater sei ein Kunstinstitut und ans jener beträchtlichen Summe von 80,000 fl., welche die Bühnenmitglieder hierorts verzehren, ziehen Stadt nnd Bewohner materiellen Vorlheil; überdies sind bei der laibacher Bühne viele Insassen und Geiverbslente aus Laibach beschäftigt, deren Existenz durch die Bühne gesichert wird. Redner stimmt sür Gewährung der Subvention. GR. Bürger plaidiert für Bewilligung der Sub-vention. Laibachs Handel und Gewerbe gehen merklich zurück; «s sei Ausgabe, wohlhabende Fremde nach Laibach zu ziehen Fällt das Theater weg, so gleicht Laibach einem Dorse. GR. Dr. Bl ei weis bemerkt, daß er auch gegen eine Subventionierung der slovenischen Bühne aus der Lommunekasse stimmen würde. GR. Laßnik beantragt die Subskription weiterer Snbventionierung anstelle der in der Petition angedeu> teten Äushilse aus der Stadttasse. Reserent GR. v. Schöppl protestiert gegen Len Bor. wurs einer Verschwendung vonseile des EemeindesäckelS; in finanzieller Beziehung sei cs besser, die beantragte Subvention von 200 fl. zu gewähren, als das Armeninstiiut weiter zu belasten. In allen größeren Ltädten, namentlich in Graz, Triest n. a. werden sür das Theater Subventio nen aus der Stadtkasse bewilliget; bei klassischen stücken findet sich die Studentenwelt immer zahlreich ein. In finanzieller Hinsicht waltet gegen die Ersolglassnng der beantragten Lommnnalsubvention per 200 fl. lein Anstand ob. Der SectionSantrag wird hierauf nahezu einstimmig angenommen. Der Gemeinderalh bewilligt über Antrag der genannten Sektion die Abschreibung zweier in Len Büchern aushasten-der, jedoch vom ehemaligen Stadtkassier Gaiditsch eingehobe-nen Pachtschillingsposten per 34 fl. und 30 fl. GR. Potoinik ergreift das Wort und bemerkt, das Land Krain könne vermöge seiner theils gebirgigen, theils sterilen Lage in landwirthschastlicher Beziehung nicht prosperieren, es müsse sich in erster Linie mit Handel und Gewerbe beschäftigen. Laibach dürfte seinerzeit eine Fabrils-stadt werden. Schon die kraimsLe Handelskammer sprach sich dahin aus, daß im Lande Krain zur Hebung de« Gewerbestandes Gewerbeschulen nolhwendig seien. Die in Laibach mit der Realschule in Verbindung stehende Gewerbe-schule dürste Len Ansprüchen der Zeit nicht ganz entsprechen. Redner stellt mit dem BR. Dr. Bleiweis Len Antrag: das hohe Unterrichts- und Handelsministerium sei mittelst einer Petition zu ersuchen, bei Errichtung von Gewerbeschulen auch Vas LanL Krain, beziehungsweise die LanLes-hauplliabt Laibach inbetracht zu ziehen. Ueber Antrag des GR. Pirk er wird der Antrag Poioknik-Bleiweis der Schulsection zur Borberarhung zugewiesen. Hieraus wird die öffentliche Sitzung geschlossen und die geheime eröffnet.________________________________________________ Witterung. Laibach, IS. Jänner. Morgens dichter Nebel, gegen Mittag Äusheuerung, Sonnenschein, schwacher NW. Temperatur: morgens 7 Uhr — 1ü 0», nachmittags 2 Uhr - 7 7" 0. (1875 -s- 4 o»; 1874 -s- 3 6«^!.) Barometer im Steigen 745'00 mm. Das gestrige TageSmittel der Temperatur — 7 9° um 5 0" unter vem Normale. Äugetoulinene Fremde am 18. Jänner. Holet Lladt Wien. Gärtner, Koppel, Waller und König, Kfl-, Wien. — Masutti, Privatier, Triest. — Schmidt, jtfm., Biegenz. Skarja, Postmeister, Kraiuburg. Hotel Elefant. Berenger, Maschlneninspeclor, Wien. — Mrgolik, Psarrer, St. Lamprrcht. — Udut, St. Peter. — Skalier, Praßberg Holet Europa, v. Dorolka, l. k. Oberlieut., Wien. Mohren, itervanL Anna, Goldarbeiierin, Wien. — Äuckel, Marburg. — Pock, Tischler, Krain. vaierischer Hof- Vese y, Vir. Gedenktafel aber die am 20. Jänner 1876 statlfindenüen Llotationm. 1. Feilb., Leskovic'sche Real., Holedersiz, BB. Loitsch.— 1. Feilb., Ävsec'sche Real, Grdb. Haasberg, BB. Loitsch. — Reaff. 2. Feilb. Mose'scher Real., Brod, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Deojak'sche Real, «avce, BG. Loitsch. — Relic. Zrimsek'scher Real., SevsLek, BG. Loitsch. — 1. Feilb., Schuslerii'sche Real., Unterlag, >VG. Gottschee. — 1. Feilb Jarse'sche Real., Roob, BG. Großlaschiz. Am 2 l. Jänner. 3. Feilb., Bratanit'sche Real., Teinouz, BG. Möttling. — 3. Feilb., Jamnik'sche Real., Prase, LG. Krainbnrg. — 3. Feilb., Povzun'sche Real., Großpudlog, BG. Gurlseld. — 3. Feilb., Stibil'sche Real., Ustja, «G. Wippach. — 2. Feilb., Delleva'sche Real., Zareije, «G. Feistriz. — 2. Fcilb.. Le-nartii'sche Real., NaLajneselo, BG. Atzelsberg. — 2. Feilb., Frank'sche Real., NaLajneselo, BG. Avelsberg.— 2. Feilb., ZnideM'sche Real., Navajneselo, «G. ÄLelsberg. - 2. Feilb., Stegu'sche Real., Nußdors, «G. ÄLelsberg. — 3. Feilb., Zakne'sche Real.. GoLovii, BG. Jdria. — 2. Feilb., Bo-ben'sche Fahrnisse, RuLolsswerlh, KG. RuLolsSwerlh. — 1. Feilb , Wilher'sche Real., Sleinberg, «G. Wippach. — 1. Feilb., Lurk'sche Real., BuLanje, BG. Wippbch. — 1. Feilb., Bramarit'sche Real., «ojansLors, BB. Möttling. — I. Feilb., Valencii'sche Real., Marein, BB. Adelsberg. Theater. Heute: Andrea. Komödie in 6 Abtheilungen von V. Sardou. Morgen: Zum Vrrlh>-ile der Lotal- und Operetlelisängerin Josefine Paul ui an»: Der diplomatische Eau-c a ii. Schwank in 1 Act. — Abenteuer i» Laibach. Lustspiel in 1 Act. — Zehn Mädchen und kein Man». Komische Operette in 1 Act. Wiener Börse vom 18. Jänner. Geld Ware sperr. Rente, öft.Pa«. 69 - 69 10 dlo. dto. öst. in Sitb. 78 70 78 80 Solc von ISL4 .... 1(16 85 106 "!5 r'o e von 1880, ganze Sose von >860, Fünft. 118'— 11L 8S 1LS- — Prämiens». ». 18K4 . 188.85 OrruilI«ot.-0KI. Siebenbürg. 76 8S 77- Ungarn 77 10 77 40 ^Inalo-Bank Treoitanstalt 91 60 9186 198 10 192-30 Lepofilenbank . . . . 110 — 180 50 LScompte-Anstalt . . 670 - 680 - Kranco-Bank . . . . 29 — 89-85 Handelsbank Nationalbank . . . . 47 - 918— 914- Oeft. Bankgesells. . . 166— 167' Üniou-Bank 74 - 74 50 ÄerkehrSbank 75 — 75 85 illföld-Bahn .... 114 75 115 — Karl Ludwigbahn . . Sais. 05 80 — K. k. Münz. Lucaten 5 44-/,. - üO-FrancS Stücke 9 21'/,. — 100 Reics-mark 57.—. köi-li ^leio-ep, Lkumenmaiilcria i» Laiback, Tkeatergasse Nr. 43, empfiehlt den hochverehrten p. t. Damen ein reichhaltiges Lager der modernsten und schönsten Kllkkgllrnituren. Bouquets um! Guirkanäen jeder Art zu den billigsten Preisen. Auch werben alle in das Fach der Blumensabrication einschlagenden Arbeiten in geschmackvollster Ausstattung sofort ausgefithrt und billigst berechnet. (28> 3—2 Zwei schöne (26-3-2 Wohnungen, zu 3 Zimmern sammt Zubehör sind für den Georgi-Termrn zu vermiethen. Auskunft ini Comptoir dieses Blattes. (k'L.ULueüt) deilt bf!e^iok äer LveeialarLt Dn. Kllllsok, I^6U8taät, vresäeu (8Led86ii. ttvrvits üovr 801M mit Lrlolx bvlrttnävlt. (1) 104 ZWWZZ «dl -8 -8 0.8 S.S Sr-, ^ L L -s K ^ 5 2 -2 ^ -'8 . S' L? - ZVLD - ,2^ L »"L K8 Z- - »L-ZZ L ä ZL 2 lü « k-, e» '«--SA a « « ^ ssZSSL8.L«Zs"ZZZL «'S - « ZZs - L'L » 3 ^ ^ ^ 8 s Druck uoa Jg. v. Kleinmavr ck Fed. «Samberg. Verleger Ottomar Bamberg. Für die Liedaction verantwortlich: Franz Spitaler.