Kgtholische MissionK-LriHthrift der Lohne des heiligsten Herzens Jesu. Grgan drK Marien-VcreinK für Afrika. === Der Heilig- Vater Papst Plus X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den apostolischen Segen erteilt. Mit Empfehlung vieler hochwürdigster Bischöfe. Erscheint monatlich einmal und kostet jährlich mit Post 2 I< — 2 Mk. — 3 Franken. IReöahtion und Administration: Missionshaus Miiiand bei Wriren, Tirol. ................——-----------------— InHcrt't:..................=................. == Aus dem Tagebuch des MsstoMeiters von St. Josef in Gulu (Uganda) 25. — Bahr-cl-Ghazal 2ft. — Die katholische Heideninission der Gegenwart (Schluß) S3. — Rundschau in den Missionen 38. — Unterhaltendes: Die Schrecken der Sklaverei (Fortsetzung) 4i. — Verschiedenes: Arabischer Gleichmut 47. — Ans Khartoum 47, — Todesanzeige 48. Abbildungen: Der hochw. P. Audisius weiht das Kreuz. — „Ich lasse noch, eine zweite Aufnahme madjcit." — Das geweihte Kreuz wird aufgerichtet. — Knips! macht mein Kodak... —' Musikinstrumente. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden folgende Verstorbene empfohlen: Msgr. Math. Kirchner, Scheßlitz; Jos. Ragginer, Mitland; G. Huber, Petting; Aloisia Pircher; Peter Trailer, St. Pankraz in Ulten; Franz Tav,ex Zebethofer, Adlwang; Frz. Oberndorfer, St. Valentin. „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Deffentlicher bank. Recht innigen Dank dem heiligsten Herzen Jesu und dem hl. Antonius für ganz auffallende Ursprung.iit mehreren Anliegen, in denen ich mich den Lesern des „Stern" empfohlen habe — In einer wichtigen geschäftlichen Angelegenheit wendete ich mich um Fürbitte an die heiligen drei Könige, nachdem ich schon früher dreimal durch ihre Fürbitte von großen Verlegenheiten bewahrt wurde, und fand auch in diesem Falle Erhvrung. Später kam ich zweimal in eine recht mißliche geschäftliche Lage und es schien keine Aussicht, davon gerettet zu werden; da wandte ich mich beide Male mit einer neuntägigen Andacht an den hl. Antonius und ich wurde beide Male glänzend erhört und wurde gerettet. Den heiligen drei Königen und dem hl. Antonius sei dafür hiemit öffentlich Dank gesagt. — Dem heiligsten Herzen Jesu, der unbefleckten Gottesmutter Maria, dem hl. Josef, dem hl. Antonius und den armen Seelen sei ewiger Dank gesagt für Erhörung in einem schweren Familicnanliegen. Eebetzempsehlungen. Eine kranke Mutter empfiehlt sich dem Gebete um baldige Genesung, eine Witwe für ihre Kinder, desgleichen wird eine Bauangelegenheit dem Gebete empfohlen, damit mit Hilie des heiligsten Herzens Jesu alles ohne Unglück ablaufe. Eine Mutter empfiehlt ihre Kinder und ihren Mann dem Gebete zum heiligsten Herzen und zur seligsten Jungfrau. msm Iprteffrästen ber Uteöaäfion. Wir konnten das Büchlein: „Meine Brüder, die 1 aber im Jahrgang 1901 des „Stern der Neger", den Neger in Afrika" von P. Daniel Sornr, Pharim I Sie eventuell noch erhalten können. De'n, leider nicht mehr äuftreiben; abgedruckt ist es | Abonnements Erneuerungen. Vom 5. Dezember 1911 bis 10. Jänner 1912 haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 33 35 37 33 45 48 49 57 78 83 90 93 97 104 105 114 121 123 127 136 138 144 149 152 155 160 !74 179 185 187 192 203 217 228 252 255 257 260 261 264 268 274 293 299 300 301 305 307 317 329 338 348 373 381 387 407 409 414 419 432 435 436 454 458 46< 467 469 474 480 492 495 499 502 516 524 531 536 537 551 561 572 573 579 585 586 597 598 660 KOI 618 628 635 688 641 646 655 667 668 670 672 675 676 677 679 680 681 694 695 698 701 707 709 718 727 732 736 737 744 748 761 762 776 780 785 787 797 802 818 830 832 849 856 885 887 901 902 910 913 915 926 927 930 940 950 953 960 962 981 987 1006 1011 1019 1026 1034 1035 1039 1047 1048 1055 1056 1060 1064 1094 1095 1096 1097 l09S 1107 1111 1114 1U9 1122 1123 1140 1149 1155 1162 1167 1172 1173 1174 1190 1199 1205 1212 1218 1220 1223 1224 1226 1229 1251 1253 1260 12-1 1263 1270 1212 1275 1277 1286 1292 1298 1301 1305 1306 1308 1309 1316 1322 1331 1338 1352 1357 1358 1378 1380 1385 1389 1392 1396 1397 1400 1405 1427 1432 1433 1435 1436 1487 1443 1449 1453 1456 1461 1464 1468 1477 1490 1491 1497 1502 1506 1507 1516 152! 1527 1545 1551 1559 1584 1590 1595 1608 1623 1624 1632 1644 1651 1662 1663 1681 1683 1689 1696 1697 1705 1723 1734 1747 1752 1776 1777 1781 1782 1797 1815 1825 1832 1835 1837 1848 1851 1856 1864 1874 1877 1879 1892 1911 1918 1930 1939 1946 1950 1952 1954 1972 1976 1987 1989 2001 2002 2013 2018 2026 2034 205b 2078 2091 2096 2106 2111 2122 2125 2145 2154 2157 2173 2181 2188 2189 2191 2194 2203 2206 2221 2256 2261 2264 2268 2293 2395 2298 2316 2319 2320 2329 2334 2341 2367 2382 2384 2405 2407 2411 2412 2413 2414 2427 2435 2454 2455 2456 2469 2471 2475 2479 2510 2518 2521 2543 2554 2564 2666 2568 2579 2584 2601 2611 MHMschMlKMsMschrist tlerZöhne öes heilWtmherrens Zssu.' (Organ des Manen-Verems für HJHkty Dient vornebmIicL der Unterstützung und "Ausbreitung Ser flkissionstStigkeit der Söbne des Heiligsten Derzens Jesu und sucht Verständnis und werktätige Liebe des Mtssionswerkes in Miort und Schrift zu fördern. Das BrbeitsfelD Dieser /iDtsstonäre ist Der SuDan (Lentral-BMlra). Der „Stern der Neger" erscheint monatlich und wird vom Missionshaus Milland bei Brixen (Südtirol) herausgegeben. Abonnementspreis ganjfäbrfg mit ipostversenöung TRr, 2.—. ZÖfc. 2.—, zfr. 3.—. Der Heilige Vater Papst Plus X. hat der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Apostolischen Segen erteilt. Für Mt Wohltäter werden wöchentlich zwei heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von vrixen, Brünn, Leitmeritz, Linz, Olmütz, Marburg, Trient, Triest und Wien. 1beft 2. februar 1912. XV. Zadrg. Aus dem Eagebucb des kDLssionsleiters von St. Josef in Sulu (Uganda). Das in unserem letzten Bericht (14. Jahrg., S. 266) ans Uganda entworfene Bild der neu-gegründeten Station von Gulu wird durch eine Zuschrift von dort noch des näheren beschrieben. Es wird uns klar und deutlich gezeigt, wieviel die Missionäre dort zu tun haben und wie sie sich beeilen müssen, wenn sie den immer mehr hervortretenden Schwierigkeiten mit gutem Erfolge entgegentreten wollen. Wir lassen die Auszüge aus dem Tagebuch des Missiousleiters dem Wortlaute nach folgen: 4. September 1911. Heute mache ich mich in Begleitung eines Missionsbruders auf, um unseren guten, alten Tuoga am Orte seiner Oberherrlichkeit, im Dorfe, dessen Haupt er ist und das nach ihm benamst ist, zu besuchen. Es ist dies Dorf in uord-uordwestlicher Richtung und nicht gar weit von St. Josef auf einer prächtigen An- höhe gelegen. Herzlich werden wir empfangen. Fast sämtliche Dorfbewohner drängen sich ueu-gierig um uns herum, allen voran natürlich die Knaben. Um den Zweck unseres Besuches darzulegen, rede ich das Haupt des Dorfes also an: „Mein lieber Freund Tuoga, du hast mir versprochen, deine Söhne in unsere Schule zu schicken, habe aber bis jetzt noch keinen von ihnen gesehen." „Ja, großer Vater, gern würde ich mein Versprechen halten, wenn der Weg dahin nicht so weit wäre. Wer soll, während meine Kinder die Schule besuchen, unsere weidenden Kühe und Schafe hüten?" „Nun, bann werdet ihr immer unwissend bleiben und nie den lieben Gott kennen lernen. Was wird aber dann nach eurem Tode mit euch geschehen?" „Einige von uns gehen schon in die Schule der Protestanten zu Guln." „Das genügt nicht, lieber Freund, ihr alle und auch du besitzet eine unsterbliche Seele, die ihr retten Müßt, und deshalb seid ihr verpflichtet, Gottes Wort zu hören. Wenn ihr dieses Wort anhöret und wenn ihr zu Gott betet, dänn wird er euch, eure Felder und euren Besitz segnen. Tuoga, ich habe gehört, daß Ihr jüngst viele Kühe verloren habt . . ." „Rede nicht davon, großer Vater, es gehen uns alle ein!" Bei diesen Worten senkte sich tiefe Traurigkeit auf das Gesicht des Alten. Ihn tröstend und aufrichtend, versuche ich ihm klar zu machen, daß Gott es ist, der segnet und züchtigt, daß er der Schöpfer des Weltalls ist, der Regen und Sonnenschein sendet, die Saat heranreifen und den Viehstand gedeihen läßt: daß wir aber, wenn wir ihm die gerechte Huldigung, unsere Anbetung und Verehnmg verweigern, uns nicht wundern dürfen, wenn er uns dann straft und züchtigt, damit wir das Unrecht einsehen und uns bessern. In dieser Weise sprechen wir beide auf ihn ein und es schien, als ob unsere Worte nicht verfehlten, auf den alten Tuoga und die Umstehenden den tiefsten Eindruck zu machen. „Wenn euch aber," so schloß ich meine Ansprache, „der Weg zur Schule zu weit ist, so werde ich zu euch kommen. Ich werde hier ein Haus errichten, wo ihr dann beten und eure Kinder auch lesen und schreiben lernen können. Was meinst du, Tuoga, zu diesem meinem Vorschlage?" Der Angesprochene nahm mit der Mehrheit der Umstehenden den Vorschlag an, während andere, die schon Protestanten waren, nicht so recht einverstanden schienen. Ohne mich daran zu kehren, schlug ich mit meinen: Stock leicht auf den Boden, erhob mich, nahn: den Häuptling bei der Hand und sprach: „Also auf, zeige mir den Platz, den du mir znm besprochenen Zwecke überweisen willst!" Und ohne, daß er es inerkte, führte ich ihn an den Ort, den ich schon lange ausersehen hatte. Die Sache wurde entschieden und der Platz mir überlassen. „Morgen früh wird also ein Missions-brnder kommen, der mit seinen Leuten abholzen und den Banplatz herrichten wird, und ich denke, daß auch du dabei helfen lassen wirst; die Frauen können das Gras abschneiden und die Knaben werden die Reinigung des Platzes übernehmen, nicht wahr, Kinder?" Bei den letzten Worten brachen an zwanzig umstehende Knaben in Jubel aus. Sie kannten die Mission gut und wünschten von Herzen, daß wir zu ihnen kommen und bei ihnen uns niederlassen möchten. Nochmals ergriff ich Tuogas schwarze Hand, worauf alle sich heran drängten, um uns auch die Hand zu geben. Allen war die Freude auf den Gesichtern zu lesen. „Großer Vater," nahm da Tnoga das Wort, „ich kann dir nichts anbieten: weder Milch noch Butter..." Da unterbrach er sich und mit der Hand auf die Stirne schlagend, als ob ihm mm etwas einfalle, rief er aus: „Oltim, Odek, Oketsch! (b. h.: O ich Gras, ich Dummer, ich Bitterer!). Lauf schnell, mein Sohn, und Bring’ den: großen Vater eine Henne und du, meine Tochter, bring' ihm die frischen Eier, die du findest!" Ich nahm natürlich nichts an, sondern bedankte mich freundlichst und versprach, ein andersmal die Geschenke annehmen zn wollen. Ein Händedruck allen, die sich in: Gedränge mir nähern konnten, und fort ging's freudigen Herzens und voll des Dankes zu Gott. Ich nahn: mir vor, die in Pa-Tuoga zu errichtende Kapelle und Schule dem heiligsten Herzen Jesu zu weihen, zu dem ich das feste Vertrauen habe, daß es auch für die notwendigen Mittel sorgen wird . . . 5. September 1911. Der Himmel ist bewölkt; doch im Osten bricht sich die Sonne Bahn und leuchtet mit goldenem Strahle durch ein Wolkengebilde. In der Hoffnung auf gutes Wetter ergreife ich meinen Stoch nehme das Brevier zu mir, die unvermeidliche Tragapotheke hängt sich ein Missionsschüler um und die Wanderung gegen Osten wird angetreten. Nach längerem Marsche begegnen wir einem heidnischen Neger, der ehrerbietigst grüßt und um Arznei für einen kranken Anverwandten bittet. „Geh' zur Mission mit dem Rezept, das ich dir jetzt ausfertige," beschied ich ihn nach einer kurzen Erkundigung. Bei diesen Worten durchsuche ich alle Taschen nach einem Bleistift. . ., er lag vergessen zu Hause. Doch ich habe ja Zündhölzer bei mir! Schnell sammle ich dürres Reisig, zünde ein Feuerlein an, benütze ein verkohltes Zweiglein, um das Rezept zu schreiben, und übergebe es dem Neger, der ganz erstaunt sich davonmacht: auch wir setzen den unterbrochenen Marsch fort bis nach Dong-fign. Es ist dies eine zwar kleine Ortschaft, aber wunderbar schön gelegen. Gleich denke ich daran, wie gut sich hier doch eine Kirche und Schule zur Unbefleckten Empfängnis ansnehmen würde. Nene Ausgaben natürlich, aber auch unvermeidliche; denn weiter vorn liegt ein größeres Dorf, dessen Oberhaupt Protestantisch geworden ist und das nicht zögern wird, über kurz oder lang auch an Dong-fign die Hand zu legen. Der liebe Gott muß da helfen. . . Während ich solchen Gedanken nachhänge, grüßt jemand in höflicher Weise. Es ist Simeon, ein Baganda, ein eifriger, gut unterrichteter Katholik, der hier in Dong-fign wohnt. Könnte dieser Neger nicht den Katechisten hier macken? Einige hundert Kronen für den Ban der Kirche und Schule, dazu monatlich Kr. 15 für den Unterhalt des Katechisten, das bedeutet noch kein ganzes Vermögen. Die Gottesmutter kann gewiß für edle Wohltäter sorgen. Wir betreten das Dorf selbst und da merke ich zu meiner Freude, daß Simeon alle kennt und der Freund aller ist. Besonders sind ihm die Kinder recht anhänglich. Simeon kann lesen und schreiben und ist, wenn ich mich so ausdrücken darf, Geheimschreiber des Ruot Lagogn, des Oberhauptes von Dong-fign, und deshalb eine gewiß einflußreiche Persönlichkeit. Ich verlasse diesen Ort und Katechist, Seelen, Kapelle, Schule, leere und volle Geldbeutel sind die Gedanken, die mir im Kopfe hernmschwirren. * * -i- Eigentlicher Zweck der heutigen Reise ist der Besuch des größten Oberhauptes dieser Gegend mit Namen Ugnal, der einstweilen im nahen Walde wohnt, um Sorge zu tragen, daß seine Untertanen den Befehlen der Regierung nachkommen. Gleich beim Betreten seiner Behausung bemerkte ich eine gewisse Unruhe, die mein unerwartetes Kommen verursacht hatte. Der Rnot (d. h. Dorfoberhaupt) findet zwar keine Zeit mehr, sich in die Paradeuniform zu werfen, tut aber doch sein Möglichstes: aus einer wüsten und armseligen Hütte wird ein prächtiger, mit dunkelgrünem Sammet überzogener Sessel zum Vorschein gebracht und wenige Schritte bringen mich vor einen schönen, hochgewachsenen und wohlbeleibten Neger: es ist llguäl. „Ruot, i buto? — Oberhaupt, hast du geschlafen?" (d. h.: Geht es dir gut?). „Abuto. Ich habe geschlafen. — Ruot, i tie’? Du auch, v Herr?" „Auch ich." Und während dieser Antwort lasse ich mich auf dem Sammetsessel nieder. Woher mag er wohl sein? Ich betrachte den guten Ruot von oben bis unten: seine Haltung ist wirklich majestätisch, aber die Kleidung entspricht solcher Majestät in keiner Weise, denn Hemd sowohl als Hosen starren vor Schmutz. Dem Armen sieht man an, daß es ihm wehe tut, keine Toilette gemacht zu haben. Um seiner Ber- legenheit ein Ende zn machen, sage ich ihm, daß ich gerne mit Gemahlin und Kindern Bekanntschaft machen möchte. Frau Rnota erscheint auch sofort, aber von den Kindern keine Spur. „Deine Söhne gehen in die Schule, lücht wahr?" „Ja, in die protestantische Mission. Hier befinden sich nur zwei. Aber ich will niemand beleidigen und deshalb werde ich den einen git den Protestanten, den anderen aber zu dir in die Schule schicken. —Oboni, mein Sohn, komm und grüße den großen Vater! Von nun an, weißt du, wirst du zu ihm in die Schule gehen!" Beim Rufe des Ruot erscheint ein geweckter Junge, stellt sich vor mich in „Habt Acht" und grüßt militärisch. Der Bursche gefällt mir und es wird gewiß etwas ans ihm werden, wenn ich ihn nur bald haben kann. In der nun folgenden Unterhaltung sprachen wir in einer Weise, als ob wir schon alte Freunde wären. Ja, der Ruot erklärte sich selbst als mein Freund und zum Zeichen der Freundschaft beschenkte er mich mit einer Henne und war hocherfreut, als ich ihn zum Besuche unserer Mission einlud. Ich nahm dann Abschied und kam um 2 Uhr nachmittags zu Hause an, mit leerem Magen zwar, aber mit einem Herzen voll der süßesten Hoffnungen. 6. September 1911. Die schwarzen Wolken am Himmel versprechen einen starken Regen. Also heute kein Ansgang und so bietet sich Gelegenheit, hundert Kleinigkeiten in Haus und Garten zn besorgen. Ein gewaltiger Regen setzt bald ein; doch schnell heitert sich der Himmel wiever auf und die afrikanische Sonne brennt uns neuerdings auf den Rücken. Da, dort hinten int Tale, erscheint ein schwarzer, beweglicher Punkt, der immer größer wird. . . Ein Menschenknäuel, an dessen Spitze ein stämmiger Neger marschiert, auf dem Rücken einen Sessel tragend ... ja, den mit dem dunkelgrünen Sammet überzogenen Sessel des Rnot Uguäl. . . und dahinter ein Mann in schwarzer, goldbesetzter Toga. Was gibt's? — Schnell setze ich den Zwicker auf. . . Wahrhaftig, er ist's! Rnot Ugnal, wie er leibt und lebt. Sofort wird die Mission alarmiert und alle helfen mir durch ihre Gegenwart das Zeremoniell des Empfanges der Majestät zn erfüllen, deren Brust, wie ich beim Näherkommen bemerke, mit einer großen Medaille geziert ist, die ihm, wie ich später erfuhr, König Georg V. vor einem Monat verliehen hat. Unter den Angekommenen bemerkte ich auch die Frau Ruvta, die aber einer Kleidung bedurfte; flugs bringe ich ihr ein weißes, karriertes Stück Tuch, das ihr Gemahl zwar etwas kurz, aber doch schön findet. Ich halte es nötig, ihn aufzuklären, und sage: „Höre, mein großer Freund, ich bin weit weg von meiner Heimat und habe nur weniges bei mir. Aber meine Freunde werden mir schon noch schönere Sachen schicken und dann .. ." „Ich habe auch kein Hemd mehr zum Wechseln; kannst du mir nicht eines von den beinigen geben?" „O warum nicht? Unter Brüdern. . ." „Freilich, unter Brüdern..." Ich gehe ins Haus und . . . eins meiner Hemden nimmt Abschied und geht in die Hände des Ruot über. „Sieh da, auch meine Hosen find etwas übel zugerichtet und du, mein Bruder, wirst begreifen, daß..." „Ich verstehe, ich verstehe!" Und eine gewisse Ungeduld will in mir aufkommen, die ich aber zügle, um es mit der Schnlangelegen-heit im Dorfe Ugnüls nicht zn verderben. Mit Hosen bin ich zwar selber schlecht bestellt und so muß eine meiner schönsten Unterhosen, die mir meine gute Mutter verfertigt und bei meiner Abreise in die Mission übergeben hatte, herhalten... Arme Mutter, wenn du wüßtest, in wessen Besitz deine mit so viel Liebe hergerichtete Ausstattung gelangt. . . „Freund und Bruder, du bist groß und gut und groß bin auch ich, bin aber ohne Schuhe . . „Mein großer Bruder," unterbreche ich ihn da beizeiten, „du wirst wohl einsehen, daß ich nicht barfuß gehen kann: ich werde mich deshalb an meine Freunde in Europa wenden, die. . „Ah, ich sagte es ja, daß du mein Bruder bist!" Da wird im günstigen Augenblick das Getränk serviert: heißes Wasser mit etwas Tee gebräunt, aber sehr süß. Das war für ihn wie ein Nektar und machte ihn nicht wenig stolz, denn es ist das Getränk der Engländer ... Ich nahm nun wieder das Wort und sage: „Mein großer Freund, ich werde deinen Schatten (Bild) meinen Brüdern in Europa senden, die dir dann, wenn sie sehen, daß deine Majestät barfuß einhergeht, sicher Schuhe und rote Königspantoffeln schicken werden..." Da war es mit ihm aus, er wußte vor Freude nicht mehr, wie er sich benehmen solle. Ich lade ihn ein, ruhig und ernst hinzustehen ... Knips! machte mein Kodak und Ugnal hat alle Mühe, die Tränen zu verbergen. Er weint vor Rührung beim Gedanken an die zukünftigen Schuhe. Ich lasse noch eine andere Aufnahme machen und das Zeremoniell ist zu Ende. Zu Ende der Besuch, zu Ende die Geschenke (wenigstens für heute); unsere Freundschaft ist besiegelt und Llguäl geht mit Gedanken an Schuhe, Hemden und Hosen weg, ich aber bleibe und denke an Schule und Kapelle, ja sogar an eine vollständige Missionsstation im großen Dorfe Uguüls. 10. September 19] 1. Das Fest Mariä Namen. Acht Atscholi, sieben Kinder und ein Erwachsener und zwei Erwachsene aus Ugnoro erhalten die Mutter-gottes-Medaille und werden als rechtmäßige Katechumenen eingeschrieben, die nun die Zahl 30 erreicht haben. 17. September 1911. Fest der sieben Schmerzen Mariä. Nach der heiligen Messe ziehen wir mit den Neugetauften und den Katechumenen in Prozession zum Hügel des Oberhauptes Tuoga, der uns, umgeben von seinen Untertanen, schon erwartet. Eine hehre Feier steht bevor. Hochw. Pater Audisius weiht ein großes, aus rohen Hölzern gezimmertes Kreuz. Nach der kirchlichen Weihe verehren zunächst die Priester, dann Tuoga und schließlich alle Anwesenden das Zeichen der Erlösung, worauf es starke Arme an seinem Platze aufpflanzen. Christus siegt, Christus herrscht und gebietet! jßahr=ci=uba5al. Xeicbtlebfgftelt und sdmslk der Golo. Als ich, noch ans der Schulbank sitzend, einstens hörte, daß nach der Ansicht einiger das vollkommenste Wesen jenes sei, welches am wenigsten Bedürfnisse habe, schien mir das eine unverdauliche Idee zu sein, dem Gehirnkasten eines Philosophen entsprungen, der nie aus seinem Studierzimmer herausgekommen ist, um das Leben etwas zu genießen. Gegen zwanzig Winter sind inzwischen über mein Haupt dahingegangen und davon auch einige sehr heiße, die sichtbare Spuren zurückgelassen und mein Haar stark weiß gefärbt haben, aber nicht mit Schnee. Mit der Farbe der Haare haben sich auch meine Ideen etwas geändert. Wir sind nicht immer glücklich, wenn wir viel unser eigen nennen können, wohl aber wenn wir nur wenige Wünsche zu befriedigen haben. Betrachten wir ein wenig unsere Neger. Sie haben nie etwas von den Millionen eines Rothschild vernommen, deshalb sehnen sie sich auch nicht darnach-, sie vermissen dieselben gar nicht. Sie haben nur wenige Bedürfnisse, die sie leicht und ohne die geringste Mühe befriedigen können; daher sind sie auch schnell zuftieden und wer zufrieden ist, freut sich. Kurz: So lange der Neger gesund ist, ist er stets munter und heiter und, abgesehen von der Religion, könnte man ihn beneiden. Da haben wir z. B. einen, der zu Hanse nichts mehr für seinen leeren Magen findet. Was wird er tun? Die Matte, welche als Türe dient, wird vor den Eingang gezogen und dann nimmt er seine Lanze und entfernt sich. Wohin wird er wohl seine Schritte lenken? Der Leser wird denken, daß er auf die Jagd gehen werde. Keineswegs. Für ihn gibt es noch andere, viel einfachere Mittel, seinen Hunger zu stillen, und die müssen zuerst an- gewendet werden. Zuerst das leichtere, dann das schwierigere. Zufällig — und diese Zufälle sind in Afrika sehr häufig —- trifft er drei oder vier Genossen, die, im Schatten eines Baumes sitzend, sich unterhalten; er lehnt seine Lanze an den Baum, schüttelt einem jeden der bereits Dasitzenden die Hand und läßt sich dann auch auf die Erde nieder -— Stuhl ist vollständig überflüssig — um an der . . . Arbeit teilzunehmen. Wer aber arbeitet, hat auch ein Recht auf das Essen. Wenn dann endlich der glückliche Augenblick kommt, wo die Hausfrau das Mittagessen bereitet hat, setzt auch er sich, ohne auch nur eingeladen zu sein, zu der dampfenden Schüssel, nachdem er vorher, gleich den andern, die Hände gewaschen und den Mund ausgespült hat. Bald ist die Schüssel leer und die Esser haben nur das Verlangen nach mehr. Nachdem sich der Neger so für den heutigen Tag vorgesehen hat, geht er schlafen. Ein Einfaltspinsel wäre, der sich unter diesen Umständen den Kopf zerbrechen würde wegen des morgigen Tages, der ja noch gar nicht angebrochen ist. Am nächsten Tage wiederholt der Neger die schwere Arbeit von heute oder er begibt sich zum „Nguanga“ (Hof des Häuptlings), wo er nach einigen Stunden des Lachens,. Schwätzens, Lügens und Schmeichelns Gefahr läuft, vom Häuptling zum Mittagtisch eingeladen zu werden, der natürlich entsprechend-dem Ansehen des Häuptlings reichlicher aus- Der bocbvv. P. Nudtstus segnet das Ikrreuz. (Seite 29.) fällt. Wenn es hoch hergeht, verschafft ihm eine gütige Schicksalsgöttin noch das Glück, daß eine Borma mit Merissa die Runde macht! So lebt man in Afrika. Man kann niemandem, der sich als uiri (Gast) vorstellt, verwehren, sich am Mittagtisch zu sättigen, und hernach darf man sich nicht einmal beklagen, daß einem nicht gedankt wurde. So will es die Sitte. Zum Überfluß bemerke ich noch, daß auch im schlimmsten Fall unsere Golo dJiittel genug haben, ihren Hunger zu stillen; er braucht sich nur die Mühe zu nehmen, einen halbstündigen Spaziergang in den Wald zu machen; dort findet er Eßbares in Hülle und Fülle. * -i- * Wenn schon die Magenfrage dem Neger kein Kopfzerbrechen bereitet, um so weniger vermag der Gedanke an Kleidung ihm den guten Humor zu verderben: wieseine Väter, kommt auch er ohne dieselbe aus. Hat der Golo ein Stück Tuch, das bei festlichen Gelegenheiten als Hose, und ein anderes Stück, das als Hemd dienen kann, so ist er mehr als reich und wünscht sich nichts mehr. Doch fehlt auch bei ihnen die Mode nicht; auch die Golo bringen dieser Tyrannin ihre Opfer und manchmal auch sehr schmerzhafte. Doch ist es nur einmal im Leben notwendig, sich dieser Tyrannin zu unterwerfen, und das nur für kurze Zeit. Hat der Golo einmal die Schmerzen des Tätowierens auf sich genommen, so hat er für sein ganzes ferneres Leben Ruhe und ist doch immer nach der neuesten Mode gekleidet. Die Wunden sind während der trockenen Jahreszeit in ein paar Tagen vernarbt und der Stutzer kann sich mit seinem Anzug überall hinbegeben, ohne befürchten zu müssen, daß sein Schmuck Schaden leiden könnte. Auch wegen der zu hinterlassenden Erbschaft braucht sich der alte Vater an seinem Lebensabende nicht sehr abzugrämen. Obwohl der Golo seine Kinder sehr liebt, so tröstet er sich doch beim Gedanken, wie es- ihnen nach seinem Tod ergehen möge, mit folgendem stoischen Sprichworte: „Moro ge go gi wi mo“, zu deutsch: „Der Leopard läßt seinen Jungen den Kampf als Erbteil." Bei diesen: Sprichworte fühlt er sich vollständig beruhigt; es ist für ihn ein sanftes Ruhekissen. Seine Söhne, die ja stark und tapfer sind, werden sich schon durchs Leben schlagen und in Ehren ihre Tage beschließen, gerade so wie er. In unseren zivilisierten Ländern spielen die Schulden eine große Rolle und bereiten If cb lasse noch eilte zweite aufnähme mach en, (Seite 29) vielen manche schlaflose Nacht; ein unangenehmes Wort, für manchen noch schrecklicher als jenes „mane, tekel, phares“ der Schrift, das sogar imstande ist, den einen oder andern der Verzweiflung in die Arme zu treiben. Hier bei den Golo verhält es sich ganz anders. Da alle arm sind wie eine Kirchenmaus und von der Hand zum Munde leben, ist es nicht leicht möglich, daß sich jemand das Vermögen des andern zunutze macht. Und wenn es sich mit eine Kleinigkeit handelt, sind sie immer gerne bereit, sich gegenseitig unter die Arme zu greifen. Es darf einen also nicht wundernehmen, daß sich in den Sprachen der noch wilden Neger — wenigstens bei vielen Stämmen — kein Wort findet, um diesen Begriff auszudrücken, so daß man zu Umschreibungen greifen muß. Nach dem bisher Gesagten wird sich der liebe Leser nicht mehr wundern, wenn ich ihm mitteile, daß die Musik, die nicht selten die Mutter und Tochter der Sorglosigkeit ist, das ganze Denken und Tun dieses Volkes durchdrungen hat, und der Golo, welcher für den Begriff von Schulden kein Wort in seiner Sprache hat, hat es verstanden, für Musik und überhaupt für alles, was feine Seele zu erfreuen vermag, einen ganzen Wortschatz zu erfinden. Fast jedes Musikinstrument hat eine ganze Reihe von Namen. Die Trommel hat ihrer nicht weniger als ein ganzes Dutzend, um ihre verschiedenen Formen zu bezeichnen; dazu kommen noch ein paar Dutzend Namen für die verschiedenen Zubehöre. Der Mangel jeder Initiative beim Neger hat die Musik leider auf nur wenige Formen beschränkt. Die wenigen ihnen bekannten Instrumente laufen dann aber sicherlich nicht Gefahr, rostig zu werden. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend kann der Golo hinter seinem Musikinstrumente sitzen, ohne zu ermüden. Kaum ist er der Wiege, die hier allerdings unbekannt ist, entsprungen, so hat er auch schon sein Instrument. Neben dem Kinde sitzt der Greis und frischt auf seinem Instrumente die Erinnerungen an seine fröhlichen Jugendjahre wieder auf. Außer der Trommel kennen unsere Söhne Jnbäls, des Vaters der Flötenspieler, noch die Pfeife, die ans dem Stengel der Durra hergestellt wird; die Flöte, gebildet aus den Hörnern der größeren Gazellen — die wenigen Künstler verstehen es, diesen Flöten sehr schöne Melodien zu entlocken; — eine Art Harfe, wozu die Giraffe die Saiten liefern muß; und endlich noch eine äußerst primitive Violine, deren Resonanzboden aus einem Kürbis besteht. (Siehe Bild auf Seite 39.) Die großen Festlichkeiten sowie auch der Krieg werden bei den Golo beim Schalle des Mongo — ein gewaltiges Waldhorn aus einem ausgehöhlten Elefantenzahn — bekanntgegeben. Wenn der Bläser dazu auch Elefantenlungen hat, so entlockt er bent Instrument einen tiefen, weithin schallenden Ton, der durch Mark und Bein dringt. Als Meisterwerk unter den Musikinstrumenten muß man aber, wenigstens bei unseren Golo und den Niam-Niam, das Rongo ansehen. Stelle dir ein kleines, primitives Klavier vor, bei dem die Saiten durch ein Dutzend Holzstäbe ersetzt sind, die in kleine Zungen auslanfen, die ihrerseits über ebensovielen kleinen Kürbisschalen als Resonanzböden befestigt sind. Die Zungen sind in der Größe und in der Holzart verschieden. Mit einem kleinen Hammer, der unten mit etwas Kautschuk belegt ist, in Vibration gebracht, entlockt ihnen der kundige Spieler die schönsten Harmonien. Das wichtigste aller Instrumente ist und bleibt trotzdem die Trommel und das nicht nur bei unserem Goto, sondern überhaupt in ganz Afrika. Für den Neger ist die Trommel das, was für uns die Glocken sind. Die Herstellung ist sehr einfach: ein ungefähr einen Meter langer Stamm wird ausgehöhlt und ein Fell darübergespannt. Der Trommelschlag kündet die Geburt und den Tod dieser Söhne der Wildnis an, ladet zu den Freuden- wie auch zu den Trauerfesten ein, zum Tanz und Krieg. Eines Tages passierte ich mit einem englischen Offizier den Hof des Sultan Kayango. Der Sultan war gerade damit beschäftigt, eine Trommel, die wieder neu instand gesetzt worden war, auszuprobieren. Dabei ließ er sich nicht im mindesten durch unsere Dazwischenkunft stören, vielmehr wandte er sich nach vollbrachtem Werk lächelnd zu uns, als ob er irgend ein Anerkennungswort erwarte. Der Offizier sagte ihm etwas erstaunt: „Wie, bist du der Trommelmacher deines Stammes?" Der Sultan entgegnete ihm schlagfertig: „Mit dieser Trommel beherrsche ich mein ganzes Reich. Beim Schlage der Trommel genieße ich die schönsten Tage bei Tanz und Spiel im Verein mit meinem ganzen Volke: im Notfall sammelt mir diese Trommelauch in weniger als zwei Stunden den ganzen Stamm zum Kriegstanze und solange sich die Trommel vernehmen läßt, kann uns kein Feind widerstehen. Das Geräusch eurer Trompeten verwirrt meine Krieger, der dumpfe Ton meiner Trommel aber spornt sie zur höchsten Tapferkeit und Todesverachtung an und nicht früher lassen sie vom Kampfe ab, als bis sie gesiegt haben oder im Kampfe fallen." Die Trommel dient auch als drahtloser Telegraph. Hier ein typischer Fall: Einer unserer Missionäre, der erst kurze Zeit hier war, sollte eines Tages einen Kranken be- suchen. Bei den ungezählten Pfaden, welche den Wald nach allen Richtungen hin durchziehen, verlor er sich. Stundenlang zog er kreuz und quer durch denselben, um zu irgend einem Ansgange zu gelangen. Da die Nacht bereits hereinbrach, ohne daß der Missionär zurückgekehrt war, wurde der Obere etwas unruhig und ließ einige Gewehrschüsse abfeuern, deren Schall sich in der Unermeßlich-keit des Waldes verlor, während die Trommeln der umliegenden Dörfer um die Wette ihre dumpfen Töne erschallen ließen. Da kommt der Häuptling des Dorfes zur Station und verkündet uns ganz erfreut: „Abuna, der kleine Pater mit dem schwarzen Barte wurde von den Leuten des Dorfes Bellal gefunden." „Wie kannst du das wissen? Bellal ist doch zwei gute Wegstunden entfernt." „Die Trommeln haben die Nachricht verbreitet. Hörst du nicht, wie sie geschlagen werden? In kurzer Zeit wird der ganze Stamm der Djur wissen, daß die Leute von Bellal den kleinen Abuna, der sich verloren hatte, gefunden haben." Bei der allgemeinen Brauchbarkeit der Trommel haben auch wir uns dieselbe zunutze gemacht. Solange uns kein gütiger Wohltäter die Mittel verschafft für eine eherne Glocke, bedienen auch wir uns der Trommel, um unsere Katechumenen und Neophyten in die Kirche zu rufen. ?. Anton Vignato, Apost. Miss. Die katholische Ibelbemmfflon bet Gegenwart IReöe des Vrcwmzials P. Mai Ikaffiepe O. M. J., Dünkeld bei Fulda. (ScWß.) Die heimatlichen Missionshäuser leisten den oft überbürdeten Pfarrgeistlichen in der Seelsorge durch Exerzitien und Missionen rinberechenbare Dienste und schon oft wurde es uns von Bischöfen, Priestern und einsichtsvollen Laien bestätigt, daß solche Missionshäuser ein Segen für die ganze Umgebung, ja für die heimatliche Diözese seien. Dort, wo in Deutschland am meisten für die Missionen geopfert wird, fließen auch die Gaben für den Bonifatiusverein und für alle kirchlichen Bedürfnisse des Inlandes am reichlichsten. Hier steht auch das katholische Leben in der schönsten Blüte. Und wie muß erst der bedrohte Glaube der Heimat gewinnen an Tiefe, Stärke und Innigkeit, wenn ihm in der Bekehrung der Heidenwelt die übernatürliche Glaubenskraft sichtbar wird! Wie viele unserer Gebildeten sind schwach und zaghaft im religiösen Leben geworden,weil siedasVertrauen aufdieregenerierende, welterobernde Kraft des Christentums eingebüßt haben I Würden sie Verstand und Herz erweitern für die Aufgaben der Weltmission, bald würde der Kleinmut schwinden; ihr Geistesblick würde klarer, umfassender und kühner, ihr Eintreten für die Sache Gottes mutiger und erfolgreicher sein. Wer an der Ausbreitung des Glaubens tatkräftigen Anteil nimmt, wird sich inmitten der oft so verworrenen Probleme unserer Tage viel leichter jenes zarte und doch so bestimmte Gefühl bewahren für-alles, was echt katholisch und echt kirchlich ist, den sensus catholicus. Nur ein Beispiel aus vielen, das ich selbst erlebt habe. Lange bevor der Heilige Vater das Dekret über die tägliche Kommunion und die Kinderkommunion veröffentlichte, sprach ich mit einem eifrigen Missionsförderer, einem einfachen Handwerker, über die große Schwierigkeit, ans entarteten und verweichlichten Völkern, zuin Beispiel in Indien,' genügend Einheimische zum Priesterberufe heranzubilden. Da sagte er mir: „Wenn dort die Väter und Mütter täglich oder wenigstens öfter kommunizierten und wenn man ihren frühreifen Kindern vom zartesten Alter an die heilige Kommunion reichte, dann würden selbst die Folgen einer Jahrtausende alten Vererbung des Lasters bald aufgehoben/' Als ich ihn fragte, woher er das wisse, antwortete er: „Wenn man als Katholik viel über die Rettung der Heidenseelen liest oder nachdenkt, dann wird es einem bald klar, daß es in unserer Kirche übernatürliche Kräfte gibt." Damit hat jettet: einfache Mann alle jene ängstlichen Katholiken geschlagen, die selbst nach dem Erscheinen der genannten Rundschreiben sich nicht zu orientieren vermochten, weil sie übernatürliche Dinge mit menschlicher Berechnung messen wollten. Alle Missionäre rühmen die wunderbare Wirkung bet öfteren Kommunion auf die Neubekehrten. Beteiligen Sie sich tatkräftig am Missionswerk und Ihr Glaube wird gestärkt, Ihr Blick für das Übernatürliche wird geschärft, weil Sie die göttliche Gnade am Werke sehen. Sie müssen die Heidenmission heute mehr wie je unterstützen, weil sich derselben heute unwiderbringlich günstige Gelegenheiten bieten und weil die gegenwärtigen Zeitverhältnisse dringend zur Eile mahnen. Niemals waren die allgemeine Weltlage und die durch Technik und Wissenschaften errungenen Fortschritte dem Werke der Weltbekehruvg so günstig wie heute. Das hat Gott gefügt, damit heute im Zeitalter des Dampfes und der Elektrizität mehr wie je der letzte Befehl Jesu ausgeführt werde: Gehet hinaus in die ganze Welt und lehret alle Völker! Die Heiden stehen heute auch dem Evangelium freundlicher gegenüber als je zuvor. Die alten heidnischen Religionen sind ins Wanken geraten: Buddhismus, Konfuzianismus, Hinduismus, ja sogar der Islam stehen vor einer Krisis und machen eine vielleicht für die ganze Zukunft entscheidende Wandlung durch, die zur vollständigen inneren Auflösung führen kann. Es gibt wenige gebildete Heiden, für welche die bisherige Lehre noch die Bedeutung einer das Leben durchdringenden Religion hat, geschweige denn, daß sie noch an ihre Götzen glauben. Alle diese Völker befinden sich im Zustande geistigen Erwachens, wo die alten Religionsformen den meisten nicht mehr genügen. Zwar machen Buddhismus, Schintoismus und Islam verzweifelte Anstrengungen, sich zu modernisieren und Pro-selyten zu werben. In manchen Gegenden gelingt es ihnen; besonders in Afrika ringt der Islam erfolgreich an vielen Stellen gegen das Christentum, um die Neger zu sich herüberzuziehen, und es bedarf vereinter Anstrengungen aller Missionsgesellschaften, dieser Gefahr Herr zu werden. Aber für Indien, China, Korea und Japan bestehen jetzt ganz neue und unbegrenzte, aber vielleicht nie wiederkehrende Möglichkeiten zur Christianisierung, wenn es nur nicht an Missionären und Mitteln fehlt, um das große Werk durchzuführen. Katholische und protestantische Missionäre urteilen hier in gleicher Weise. Die vorjährige protestantische Weltmissivnskonferenz zu Edinburgh hat den großen Ernst der gegenwärtigen Stunde für Ikrnips! macht mein IKoöafc ... (Seite 29.) die Heidenmission hervorgehoben und es als eine entsetzlich verhängnisvolle Politik der christlichen Kirchen bezeichnet, wenn diese zuließen, daß jetzt, wo die Millionenvölker Asiens sich der abendländischen Zivilisation zuwenden, das Evangelium ausgeschaltet würde. Wenn die gewaltige Völkerflut während des nächsten Jahrhunderts int fernen und nahen Osten nicht zum Christentum hingelenkt wird, muß sie in den folgenden Jahrzehnten sich uns entgegenwerfen: wenn Japan, China und Indien nicht christlich werden, so werden sie, das ist die Überzeugung vieler, in weniger als hundert Jahren das ganze Abendland in Schrecken gesetzt und vielleicht unsere christliche Kultur vernichtet haben. Heute noch liegt es an uns, die Dinge im fernen Osten und in Afrika zum Guten zu wenden. „Jetzt oder vielleicht nie!" muß nach menschlicher Berechnung für weite Missionsgebiete die Losung gelten. Möchten doch alle Katholiken diesen Ernst der gegenwärtigen Stunde erkennen! lind gibt uns Gott nicht selber zu erkennen, was er von uns will? Ist es nicht auffallend, daß in unserem doch so sehr ans das Materielle gerichteten Zeitaller ein so gewaltiger Zug zum Missionsleben sich offenbart? Und trotzdem genügen die Kräfte dem Andränge noch nicht. An uns ist es, den Ruf der Gnade zu verstehen und ihm entweder selbst zu folgen oder ihn bei anderen edelmütig zu unterstützen, weil die Missionen vor einem weltgeschichtlichen Wendepunkte stehen, an dem es sich entscheidet, ob jetzt das Christentum siegt oder ob wir für Jahrhunderte in der Missionierung der Heidenwelt zurückgeschleudert werden. Wir alle können für die Missionen wirken. Das Missionsproblem der Kirche ist heute nicht in erster Linie ein finanzielles. Vor allem fehlt es überall an Arbeitskräften, an Priestern, an Brüdern und besonders für den Orient an Missionsschwestern. Katholische Jünglinge und Jungfrauen, die ihr in ernster Prüfung die Stimme des Herrn erkannt habt, der euch zum Missionsbernf einladet, o zeiget euch würdig dieser Berufung, hört nicht weiter auf die Stimme von Fleisch und Blut, denn euch gilt das Wort: Wer Vater oder Mutter mehr lieb hat als mich, der ist meiner nicht wert! Und ihr, christliche Eltern, was zaudert ihr? Gibt es ein größeres Glück für euch, als wenn eure Kinder hinausziehen dürfen im Namen Jesu Christi, um hungernden Seelen das Brot des Lebens zu reichen und Licht zu spenden denen, die in Finsternis wandeln? Damit aber alle von Gott Berufenen ihr Ziel erreichen, bedarf es der Missionshäuser. Die Protestanten sind hier vor dem Gesetze freier als wir. Sie können Missionshäuser bauen, so viel sie wollen und wo sie wollen, während es den katholischen Missionären außerordentlich schwer, ja zeitweilig und in manchen Bundesstaaten vollständig unmöglich ist, ein Missionshaus zu gründen. Es gibt bedeutende, rein katholische Landesstriche, wo viele herrliche Priester-, Brüderund Schwesterberufe verkümmern müssen, weil weit und breit kein Missionshaus ist, das sie ausbilden könnte. Hat die katholische Kirche die strenge Pflicht, Missionäre auszusenden, so hat sie auch das unantastbare göttliche Recht, diese Missionäre auszubilden. Wenn wir auch dankbar das Entgegenkommen mancher Regierungen anerkennen, so entspricht es doch dem fortgeschrittenen 20. Jahrhundert wenig, wenn man der katholischen Caritas und der katholischen Missionstätigkeit Fesseln anlegt, welche man 'für keine andere Religionsgemeinschaft kennt. Mögen unsere hochverdienten katholischen Volksvertreter in den Parlamenten niemals ermüden in dem Kampf um eine freiheitlichere Entwicklung der heimatlichen Pflanzstätten unserer Heidenmission! Wer selbst nicht zum Missionswerke berufen ist, der soll und kann nach dem Maße seines Einkommens und seines Vermögens die Ausbildung von Missionären und die Arbeit der Missionäre unterstützen. Für geringe irdische Güter bietet Gott Ihnen Himmlisches. Die 160 Millionen Protestanten opfern jährlich 80 Millionen Mark für die Missionen, das macht pro Kopf 50 Pfennig, während wir trotz unserer größeren Zahl nur 20 Millionen, d. h. pro Kopf 8 Pfennig opfern. Diese beschämend geringe Summe kommt daher, daß viele Katholiken noch gar nicht ihre Missionspflicht erkannt haben und nicht das Geringste für die Heidenmission übrig haben, während für Vergnügungstouren, für Zigarren, für geistige Getränke, für Toilette usw. immer Geld da ist. Damit die Unterstützungen der Mission reichlicher fließen, helfen Sie mit, daß die Missionsvereine überall eingeführt und weiterverbreitet werden, an erster Stelle der Franziskus Xaverius-Verein, der Ludwigs-Missionsverein, die kleinen Missionsvereine der einzelnen Genossenschaften, die mächtig aufblühende Missionsvereinigung katholischer Frauen und Jungfrauen, die bereits 140.000 Mitglieder zählt. Letzterer Verein hat im Jänner dieses Jahres in kurzer Zeit 52.000 Mark Extragaben für die Hungersnot in China gesammelt. Ich bitte alle Teilnehmer der Katholikenversammlung, die Ausstellung zu besichtigen, welche die rührige Leitung dieser Missionsvereinigung im alten Justizpalast ausgestellt hat. Außer der sehenswerten ethnographischen Ausstellung sind dort Paramente für 76 bedürftige Missionen im Werte von 60.000 Mark ansgestellt, die zum größten Teile von Mitgliedern angefertigt wurden. Gott sei Dank, beginnt es auch bei den katholischen Männern mächtig zu tagen. Die neugegründeten akademischen Missionsvereine haben ein herrliches Beispiel gegeben. Es fehlte uns bisher unter den Gebildeten an Männern, die für die Missionen Verständnis hatten und begeistert waren. Der Akademische Missionsverein, den Fürst Löwenstein in Breslau angeregt und den Münster zuerst praktisch ins Werk gesetzt hat, wird uns diese Elite erziehen. Darum fordere ich alle katholischen Akademiker dringend auf, ihm beizutreten. Noch eine andere bedeutungsvolle Missionsgabe hat uns die Alma mater Monasteriensis geschenkt, ich meine die unter sachverständiger Leitung aufblühende katholische Missionswissenschaft und ihre von Universitäts-Professoren und Missionären herausgegebene Zeitschrift für Missionswissenschaft. Sowohl die Vorlesungen über Missionswissenschaft sowie auch das missionswissenschaftliche Seminar von Dr. Schmidlin haben Anklang gefunden und die neue Zeitschrift scheint berufen, der Missionsidee in den Kreisen der Gebildeten erhöhte Beachtung und neue Freunde zu verschaffen. Wenn erst an allen Universitäten und allen Priesterseminarien die Missivnswissenschaft in den verschiedenen theologischen Disziplinen berücksichtigt wird, werden wir auch bald überall einen missionsfreudigen und auch missionskundigen Klerus besitzen. Eines der besten Mittel, um die Verständnislosigkeit der Massen zu besiegen, besteht in der eifrigen Verbreitung der Missionszeitschriften. Neben den „Jahrbüchern zur Verbreitung des Glaubens" empfehle ich als schönste und allgemein interessierende Zeitschrift die altberühmten „Katholischen Missionen" (Herder, Freiburg). Daneben haben die einzelnen Missionsgesellschaften ihre besonderen Zeitschriften, die verdienten, mehr gekannt und verbreitet zu werden. Bei den Protestanten, die dreimal soviel verschiedene Missionszeitschriften mit dreieinhalbmal so großer Auflage besitzen, kommt auf 30 Personen ein Abonnent, während bei uns erst auf 100 Katholiken ein Abonnent kommt. Wenn man bedenkt, daß bei uns die eifrigen Missionsfreunde meist mehrere Zeitschriften halten, so kann man die beschämende Tatsache feststellen, daß Tausende von Katholiken nichts über die Mission zu hören bekommen. Hier muß der Hebel angesetzt werden. In jedes katholische Haus gehört eine Missionszeitschrift. An die Seelsorgegeistlichen möchte ich die Bitte richten, dem christlichen Volke noch mehr als bisher über die Heidenmission zu predigen. Denken Sie an die Worte, die ein fürstlicher Laienprediger von Breslau aus Ihnen zugerufen hat: „Es wird zu wenig über die Mission gepredigt. Im Namen der 30 Millionen Heiden, die jährlich ungetanst sterben, bitte ich Sie, vergessen Sie in Ihrer Sorge um unser Seelenheil nicht die Seelen, die in Heidenländern verloren gehen . . . Benützen Sie Kanzel, die Christenlehre, den Kommunionunterricht, um uns und unsere Kinder über die Bedürfnisse der Missionen zu belehren, um unsern Eifer, unsere Opferwilligkeit zu wecken." Auch in den verschiedenen Vereinen könnte oft der Mission gedacht werden. Vor allem möchte ich die Abhaltung besonderer Missionsfeste oder Missionssonntage nach dem Muster des Fuldaer Missionsfestes dringend empfehlen. (Wiederholter Beifall.) Eine Unterstützung kann uns auch der Ärmste zuteil werden lassen: er kann und muß beten. Was nützt es dem Landmann, daß er pflügt und sät, wenn der Himmel den befruchtenden Regen versagt? So ergeht es auch dem Missionär. Alles Unterrichten und Zivilisieren ist vergeblich, wenn nicht die Gnade die Herzen weich macht, und an der göttlichen Gnade fehlt es immer noch. Die Missionsvereine sind nicht nur Sammelvereine für die materielle Unterstützung der Missionen, sondern sie sind zugleich und in erster Linie Gebetsvereine. Beten Sie täglich heiß und innig und das Reich Gottes, das Reich des Himmels, das Reich der Glückseligkeit wird zu uns kommen und zu den armen Heiden! (Lebhafter, anhaltender Beifall.) IRunb schau Ln Europa. Münster in Westfalen. Vor uns liegt der erste Jahresbericht des im Jahre 1910 in Münster gegründeten ersten Katholischen akademischen Missionsvereins. Wie der Bericht hervorhebt, handelte es sich im Berichtsjahre hauptsächlich darum, „das so überraschend schnell Gewonnene zu behaupten und in ruhiger Arbeit zu festigen". Nach beiden Seiten hin ist auch mit Erfolg gewirkt worden. In verschiedenen Versammlungen wurden die Studenten von hervorragenden Freunden des Miisionswesens und von praktischen Missionären aufgeklärt und für die Missionen interessiert. Mit Genugtuung hebt der Bericht ferner hervor, daß sämtliche Versammlungen stark be- ben Missionen. sucht waren, „bei der Fülle sonstiger Veranstaltungen für Studenten ein gutes Zeichen erwachenden Missionssinnes". Zum Schlüsse fragt der Berichterstatter: „Wird nach der Rück- und Umschau ein Ausblick hoffnungsvoll sein können? Nun, wir dürfen uns nicht verhehlen, daß die Stimmung der Studentenschaft Neugründungen gegenüber nicht gerade günstig ist. Aber andererseits hat die Mainzer Tagung bewiesen, daß der Student, wenn er nur Anregung empfängt, sich begeistern läßt auch für die Missionssache." Zn Tübingen wurde bereits ein Schwesterverein gegründet, und zwar mit den besten Hoffnungen für die weitere Entwicklung. Vivat, crescat, floreat! Straßburg und Breslau werden hoffentlich bald folgen. Wie aber steht es bei uns in Österreich? Amerika. Vereinigte Staaten. Erfreulich ist es zu sehen, wie der Missionsgedanke auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika immer mehr begeisterte Anhänger findet. Wahrend noch vor einigen Jahrzehnten nur ganz geringe Summen dem Werke der Glaubensverbreitung zuflössen, hat dieseSumme im letzten Berichtsjahre 1910 die erste Million Franken bereits weit überschritten. Das Bistum Neuyork steht mit mehr als einer halben Million an der Spitze. Um nun auch für die Heranbildung amerikanischer Missionäre zu sorgen, wurde im letzten Jahre ein eigenes Missionsseminar gegründet. Über diese Gründung spricht sich Kardinal Gibbons von Baltimore in den „Katholischen Missionen" folgendermaßen aus: „Daß solch ein Seminar (in den Vereinigten Staaten) notwendig, ja dringend erforderlich ist, wird täglich klarer. Der amerikanische Einfluß dehnt sich immer weiter und wirksamer aus und die Protestanten benutzen denselben, zumal im fernen Osten, zum Schaden der katholischen Mission. Ich habe mir sagen lassen, daß selbst gebildete Chinesen, irregeführt durch den fast gänzlichen Mangel amerikanischer katholischer Priester in ihrem Lande, der Meinung seien, daß die römische Kirche in den Vereinigten Staaten gar keine Rolle spiele. Obschon ich weiß, daß wir in manchen Diözesen noch selbst Mangel an Priestern haben, möchte ich doch an den Ausspruch er- innern, den Kardinal Manning einst, als es sich um Gründung des Missionshauses von Mill Hill handelte, tat: ,Gewiß, wir haben zu Hause selbst noch Leute und Mittel vonnöten. Aber gerade das ist für mich ein Grund, Geld und Leute in die Mission zu schicken. Das Opfer wird unserer heimischen Kirche zugute kommen/ Die Wahrheit dieses Wortes hat sich zum Beispiel in Holland bewährt, das so viele seiner Söhne und Töchter an die Missionen abgibt und zu Hanse Überfluß an Berufen hat. Wir zählen nunmehr in den Vereinigten Staaten über 17.000 Priester und doch höre ich, daß höchstens 16 unserer Priester in Missionsländern wirken. Diese Tatsache erinnert mich an die Warnung, die der spätere Kardinal Vaughan einst vor 22 Jahren in einem freundlichen Schreiben an mich aussprach: Mir amerikanische Katholiken sollten/ so sagte er, ,nicht länger zögern, um uns am Werke der äußeren Mission zu beteiligen, da- /ilMisflunstnunente. (Seite 82.) mit nicht unser eigener Glaube zu Schaden komme/ Wir haben ja seit dieser Zeit einige Fortschritte gemacht. Die älteren Orden hier schicken seit Jahren einige ihrer Leute in die Missionen und mehrere europäische Kongregationen beginnen durch ihre ans amerikanischen Boden versetzten Zweige die Zahl der apostolischen Arbeiter zu vermehren. Auch die beiden hauptsächlichsten Missionsvereine, der Glaubensverein von Lyon und der Kindheitsverein, haben bei unseren Gläubigen allmählich stärkeren Anklang gefunden, wie überhaupt das Missionsinteresse im Land unter Klerus und Laien wächst. Indessen müssen wir doch bekennen, daß wir amerikanische Katholiken im ganzen doch erst den Anfang gemacht haben, während unsere protestantischen Mitbürger, vbschon (was die einzelnen Sekten angeht) an Zahl und Einfluß uns nachstehend, bereits eine Jahrhundertarbeit in dieser Richtung hinter sich haben, heute in den Heidenländern durch einige tausend Missionäre vertreten sind und dieselben alljährlich durch Summen unterstützen, die in die Millionen gehen. Ein Seminar, wie es geplant ist, wird, falls es die Billigung und Förderung der ganzen amerikanischen Hierarchie hinter sich hat, nicht verfehlen, die Aufmerksamkeit der Katholiken in wirksamer Weise auf den Notschrei zu lenken, der von jenen tausend Millionen kommt, welche die gute Botschaft noch nicht vernommen haben. ,Es ist Zeit/ um das Wort des apostolischen Delegaten zu gebrauchen, ,daß die amerikanische Kirche anfängt, auch in dieser Richtung einen Schritt vorwärts zu machen/" Asien. Japan. Die seit 1907 bestehende Franziskanermission in Japan (Hokkaido) wurde durch Reskript der heiligen Kongregation „De pro- paganda Fide“ und durch Beschluß des hochwürdigsten General-Definitoriums in Rom vom 17. August 1911 der deutschen Franziskaner-Ordensprovinz von der hl. Elisabeth (Fulda) mit allen Rechten und Pflichten offiziell anvertraut und definitiv übertragen. Diese Mission war bis dahin international, wiewohl das Missionspersonal zum größten Teil aus Deutschen bestand. Wie der Franziskaner-Orden im „Lande der aufgehenden Sonne" eine große Vergangenheit hat — hatte er ja bereits Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts in den bedeutendsten Städten Japans blühende Misstonsstationen und gehören ihm eine ganze Reihe der heldenmütigsten Märtyrer aus den Zeiten der Erstlingskirche in Japan an — so leuchtet den armen und opfermutigen Söhnen des hl. Franziskus von Assisi im Sonnenland auch eine hoffnungsvolle Zukunft entgegen. Über die religiöse Betätigung in der Hauptstation Sapporo schreibt zum Beispiel der hochwürdigste Herr Bischof Berlioz von Hakodate in seinem offiziellen Missionsbericht: „In Sapporo herrscht besonderer Eifer in Erlernung der religiösen Wahrheiten. Kommt man in die Kapelle, so glaubt man in einer Ordensgemeinde zu sein. So gut ist am frühen Morgen die heilige Messe besucht, so zahlreich ist der tägliche Empfang der heiligen Kommunion. Gewiß ist das eine Frucht, daß die Söhne des heiligen Franziskus hier eingezogen sind." Bereits sind fünf Stationen an bedeutenderen Orten dauernd besetzt. Es bestehen zwei Sprachen-schuleu, ein Studentenheim und ein Spital. Neugründungen und der Ausbau der bestehenden Stationen sind geplant. Mit einer freudigen Begeisterung, die nicht unfruchtbar bleiben wird, wurde die Übertragung der Mission von der thüringischen Ordensprovinz aufgenommen. Mögen die Katholiken Deutschlands nun auch dieser jungen Mission ihrer Landsleute ein Plätzchen in ihrem mildtätigen und opferfreudigen Herzen einräumen! Heft 2. Stern der Neger. 41 Mp 1 TUnterbaltenfcee. 1 Die Schrecken der Sklaverei. Lrzäblung von Dr. Ibugo jUMOnt. (Sortierung.) Arme Bosomela! Wie Viele Tränen vergoß sie nicht ob der Grausainkeit ihres Sohnes, den sie doch so sehr liebte; dazu kam noch der Tod der jungen Zaira. Nichts half ihre mütterliche Pflege, die sie ihr angedeihen ließ; in kaum zwei Stunden war die Arme eine Leiche. Bosomela fühlte sich nach dem Tode der geliebten Sklavin ganz vereinsamt, gleich einer Mutter, die den Verlust ihres Sohnes beweint. Zairas Grabmal befand sich außerhalb der Umzäunung am Fuße einer Palme, die ihre Krone hoch in den Lüften wiegte; ein einfaches Kreuz zierte das schlichte Grab. Hierhin begab sich Bosomela fast täglich, um sich wenigstens am Grabe ihrer treuen Freundin auszuweinen und Trost zu schöpfen. Häufig kam von jetzt ab auch ihr Sohn zu ihr; er gab sich die größte Mühe, sie von der ihm töricht scheinenden Meinung abzubringen. Sie sollte wieder grausam und unmenschlich mit den Sklaven umgehen. Zuerst bat er sie, dann ging er zu Befehlen und Drohungen über, jedoch alles war vergebens; die Alte blieb standhaft. Sie konnte und wollte Jesum, den sie erst vor kurzem kennen gelernt hatte, nicht mehr verlassen, vielmehr trachtete sie darnach, ihm auch den Sohn zuzuführen; die Antwort auf einen jeden derartigen Versuch war ein langanhaltendes Hohngelächter. Er sollte einen Glauben annehmen, der behauptet, die Sklaven seien Menschen, nach dessen Lehren der Sultan ein Bruder seiner Untertanen sei! Nein, nie und nimmer würde er das tun. Die Sultanin fuhr inzwischen fort, ihrer Sache neue Anhänger zu werben. Bei den Sklavinnen machte ihr das keine besonderen Schwierigkeiten. Die Worte der Herrin, ihre unumschränkte Macht und die Wohltaten, die sie seit einiger Zeit von ihr empfingen, rieten ihnen, sich dem Verlangen derselben zu fügen. Sie wurden getauft. So gut sie es vermochten, suchten sie sich gegenseitig zu unterstützen und im Verein mit der alten Bosomela beteten sie am Grabe der Zaira das einzige Gebet, das sie von derselben erlernt hatten: das Gebet des Herrn, das „Vaterunser". Bosomela suchte dieselben nach Kräften zu unterrichten, ste sprach mit ihnen von Christus und wies ihnen nach, wie töricht der Fetischdienst sei; sie sprach mit ihren Freundinnen und Altersgenossinnen, mit Frauen und' Männern. Ihr Ansehen war groß. Die Neger, welche den Sultan als einen Fetisch verehrten, wußten, daß ihr Leben in seiner Hand lag, daß es innern Zeichen von seiner Seite bedurfte, um sie dem Tode zu überliefern; diese Neger hörten gerne auf die Mutter ihres Sultans, die an Ansehen ihm in nichts nachstand; sie fanden die Lehre schön, welche Untertanen und Herrscher in ihrer Menschenwürde für gleich erklärte, welche die Verstoßenen nnd Unterdrückten aufrichtete. Nur einer grollte der alten Bosomela und dies war Mboti. Mboti war der Zauberer von Jabanda. Die Neger der Gegend waren Fetischanbeter; unter den Fetischen waren besonders berühmt ein Zwergbaum, ein großer Stein, der sich inmitten eines Baches erhob und rot bemalt war, und einige roh zugeschnitzte Holzfiguren; eine besondere Verehrung genoß sodann die heilige Schlange, die nach ihrer Ansicht nicht nur eine Gottheit darstellte, sondern selbst ein göttliches Wesen war. Die heilige Schlange hatte ihren eigenen Tempel und Zauberer, Mboti; sie wurde angebetet und als Nahrung erhielt sie die ausgesuchtesten Leckerbissen. Der Einfluß, den sie durch ihren schlauen Zauberer auf den ganzen Stamm ausübte, ist kaum zu beschreiben und Mboti verstand es, sich denselben zunutze zu machen. Bosomelas Tätigkeit gab ihm nicht wenig zu denken. Er erblickte in Jesus, von dem Boso-mela soviel zu erzählen wußte, einen mächtigen Fetisch, der sich der Gegend bemächtigen wollte; dadurch mußte aber die Verehrung der Schlange eine Einbuße erleiden, zugleich auch sein eigener Einfluß und nicht minder seine Einnahmsquellen, die er sich aber um keinen Preis verringern lassen wollte. Er fürchtete daher die Konkurrenz der neuen Lehre und Jesus schien ihm ein zu fürchtender Gegner zu sein, nicht seiner selbst wegen, denn er kannte bisher nur den Namen desselben, wohl aber wegen der Zauberin, welche er sich erwählt hatte; war es doch die Sultanin selbst und dazu noch eine von ihrem Sohne hochverehrte Sultanin, welche also eine unbegrenzte Macht in Händen hatte. Die Furcht vor dem Verluste seines Einflusses beim Volke, seines Ansehens und seines Verdienstes schmetterte ihn fürs erste nieder, dann aber raffte er sich auf und sagte dem neuen Glauben einen Kampf auf Leben und Tod an, einen Kampf zwischen seiner Schlange und Jesus, zwischen ihm, dem Zauberer, und der Sultanin, die nach seiner Ansicht jetzt nichts mehr und nichts weniger war als die Zauberin des neuen Fetisch. Er näherte sich Bosomela und suchte, sie von ihrem neuen Glauben abzubringen. Er erzählte ihr von der Größe der Schlange, von ihrer Macht und göttlichen Natur; seine Beredsamkeit prallte jedoch ab an der ehernen Standhaftigkeit der Alten. Nun versuchte er, ihr die Herzen ihrer Untergebenen abwendig zu machen, und da es ihm mit guten Worten nicht gelingen wollte, ging er zu Drohungen über. Er behauptete, die Schlange sei sehr erbost über die Einführung eines neuen Fetisch; sie habe doch von jeher das alleinige Recht auf Verehrung in dieser Gegend gehabt; falls man von dem neuen Beginnen nicht abstehen wolle, werde sie mit den furchtbarsten Strafen gegen jene vorgehen, die es wagen sollten, ihr untreu zu werden. Mit den grellsten Farben schilderte er die Strafen, mit welchen die Schlange das ganze Land bedrohte, und es gelang ihm, die Menge in Furcht zu setzen. Erschreckt eilten die Neger zur Hütte der Schlange, um ihr wieder Geschenke darzubringen. Die Vorliebe für den Gott ber Sultanin gaben sie jedoch nicht auf, da er so sanft und gütig sein sollte und verzieh, ohne sich zu rächen. Er lechzte nicht nach Menschenblut, vielmehr hatte er sich für alle geopfert.... Bosomela ihrerseits kümmerte sich nicht um den Zauberer und fuhr fort, die Schlange herabzusetzen. Mancher begann bereits sich zu schämen, bisher die Schlange verehrt zu haben, und wandte sich dem Gotte der Bosomela zu. Der Zauberen sah bald ein, daß die Sultanin am Ende doch siegen würde, daher gedachte er, sie aus dem Wege zu schaffen. Das war jedoch kein leichtes Unterfangen. Hätte es sich um eine gewöhnliche Frau gehandelt, so würde er sie einfach vom Sultan für den Götzen verlangt haben; der Sultan würde sie ihm nicht verweigert haben und er hätte sie ohne weiteres hinopfern können. Bosomela war aber die Mutier des Sultans, und zwar eine Mutter, die der Sultan liebte; nicht so leicht würde er daher seine Zustimmung geben. Die Alte mußte aber sterben. Um also zu seinem Ziele zu gelangen, mußte er den Sultan auf eine andere Weise bearbeiten; der letzten Szene dieses ganzes Komplottes haben wir beigewohnt. Als der Sultan endlich vernahm, um welchen Preis die Schlange wieder zu besänftigen sei, schrak er zurück. Fürs erste weigerte er sich entschieden, diesem Ansinnen nachzukommen. Er drohte dem Zauberer mit dem Tode, dieser jedoch zog die Netze immer mehr zusammen. Er vermehrte die Drohungen und gab nicht früher nach, als bis der Sultan ihm die Mutter überlassen hatte. 3. Kapitel. Um Detltgluine des „IRgü“. Diese und ähnliche Gedanken gingen dem Sultan im Kopfe wirr durcheinander, während er auf seiner Matte saß. Er dachte an die liebe Mutter und erinnerte sich der Liebe, die sie ihm stets entgegengebracht. Sein Herz sehnte sich nach Liebe, aber bisher hatte ihn noch niemand geliebt, nur seine Mutter hatte Verständnis gehabt für dieses Gefühl. Weder seine Frauen noch seine Söhne und Untertanen konnten ihn lieben, sie alle kannten nur die Furcht. Die Mutter war die einzige, die ihn nicht zu fürchten brauchte, sie liebte ihn deshalb aufs innigste, für ihn wäre sie gerne in den Tod gegangen; dieses wußte er und deshalb erwiderte er auch diese Liebe, so gut er es vermochte. Jetzt aber hatte er diese liebe Mutter dem Zauberer preisgegeben, ihrem größten Feinde, der sie sicher dem Tode überliefern würde. Ein furchtbarer Gedanke war es für ihn, sie in den Händen des grausamen Ngil zu wissen; zudem war er es ja selbst gewesen, der sie ihm überlassen. Er mußte seine Einwilligung rückgängig machen, mußte sie den grausamen Händen und damit auch dem sicheren Tode entreißen, er mußte sie seiner Liebe erhalten! Wie würde sich aber die Schlange dazu Verhalten ? Nur mit Schrecken dachte er an die angedrohten Strafen, an das Unglück, das über sein Gebiet hereinbrechen sollte, an sich selbst; schon glaubte er sieb als Sklaven eines grausamen Herrn zu sehen. Die Haare standen ihm bei diesem Gedanken zu Berge. Der Zauberer hatte ihn so sehr in seiner Gewalt, daß er fest überzeugt war, all dieses Unheil würde über ihn kommen, falls er dem Ansinnen desselben nicht entspräche. An der Macht der Schlange zu zweifeln, kam ihm nicht einmal in den Sinn. Zudem fand er es ganz gerecht, daß sie sich an jenen grausam räche, die ihr den Gehorsam verweigerten. Die ganze Schuld an allem hatte also seine Mutter. Mit Schrecken dachte er an die verhängnisvolle Zukunft; ec sah kein anderes Mittel, ihr zu entrinnen, als die Preisgabe seiner Mutter; er mußte sie ihrem Schicksale überlassen. Sollte er dieses Mittel aber anwenden? Die Selbstsucht und die naürliche Liebe zu seinem eigenen Leben rieten ihm dazu; dagegen erhob aber die Anhänglichkeit an die Mutter Einsprache. Lange währte der Kampf ztvischen Liebe und Furcht. Er wollte die Mutter retten, schreckte aber beim Gedanken an die Zukunft davor zurück. Endlich gewann jedoch die Kindesliebe die Oberhand. „Möge in Zukunft geschehen, was da will, mag ich auch als Sklave sterben, meine Mutter muß ich retten!" schrie er. Das Gute hatte beim Sultan zum ersten Male gesiegt. Wollte er sie aber retten, so mußte er sich beeilen, da der Zauberer nicht zögern würde, sie allsogleich dem Tode zu überliefern. Vielleicht war es auch schon zu spät! Bei diesem Gedanken entbrannte er in Zorn gegen den Zauberer. „Wehe dir, wenn du sie schon ermordet hast! Die furchtbarsten Qualen sollst du dann verkosten!" Rasch sprang er auf, ergriff seine vergiftete Lanze und verließ die Hütte, die von einem großen umfriedeten Hof umgeben war. Eiligen Schrittes durchquerte er den Hof und gelangte in das Dorf. Die einzelnen kegelförmigen Hütten waren durch enge, schmutzige Gäßchen getrennt. Hie und da erhob sich zwischen denselben eine Tropenpflanze, die ein armseliges Dasein fristete. Die Gäßchen liefen in eine Ebene aus, die gut bebaut war. In weiter Ferne hob sich vom Horizont eine kleine Hügelkette ab, welche die Ebene umschloß. Aus den Wegen waren einige Neger zu sehen, die ihre Zeit mit Nichtstun vertrödelten, andere saßen vor ihren Hütten und erzählten sich die Tagesneuigkeiten; nur die Frauen sah man bei der Arbeit, sie mußten die Haus- und Feldarbeit verrichten. Ohne sich um das. was um ihn vorging, auch nur im mindesten zu kümmern, ging der Sultan seines Weges. Die Neger warfen sich bei dessen Anblick auf den Boden nieder und bedeckten ihr Angesicht mit den Händen; dann aber folgten sie ihm mit ihren Blicken, ganz erstaunt, ihn ohne Gefolge daherkommen zu sehen. Dongu begab sich zur Hütte der Mutter und stieß dort auf eine Schar Sklavinnen, die bitterlich weinten. „Wo ist meine Mutter?" fragte er. „Ngil hat sie weggeschleppt," war die kurze Antwort. Ein Schmerzensschrei entrang sich seiner Brust und ohne weiter auf die Bitten der Sklavinnen zu hören, die ihn anflehten, er möge ihre geliebte Herrin doch den Händen des grausamen Zauberers entreißen, lief er weiter zur Hütte des letzteren. Seine Mutter war also in Ngils Händen? War sie wohl noch am Leben ? Würde er nicht zu spät ankommen? Der Gedanke, daß es bereits zu spät sein konnte, daß das Leben seiner Mutter von einem Augenblicke abhänge, beflügelten seine Schritte. Zum ersten Male sah man zu Jabanda einen Sultan durch die Straßen laufen. Die Hütte des Zauberers, in der sich auch die heilige Schlange befand, lag ungefähr einen halben Kilometer außerhalb des Dorfes, inmitten eines dichten tropischen Waldes. Die Einwohner von Jabanda blickten mit heiliger Scheu zu dem kleinen Walde hin. Bei Tage gingen sie nur zitternd an ihm vorbei, bei Nacht hätte sich keiner um alles in der Welt getraut, seinen Fuß in denselben zu setzen. Dongu eilte also dem Walde zu, betrat denselben und gelangte zu einer kleinen Hütte, die im Schatten einiger Riesenbäume lag. Vor der Hütte standen zwei Reihen Pfähle, die mit Menschenschädeln gekrönt waren; es waren die Schädel der Opfer, welche der Ngil der Schlange dargebracht hatte. Die Tür der Hütte war geschlossen. Dongu klopfte an. Keine Antwort. Er klopfte von neuem etwas stärker. Alles blieb ruhig. „Mboti!" rief er jetzt. Noch keine Antwort. „Mboti, ich bin es! Oeffne die Tür! Ich bin der Sultan!" schrie er, indem er die Tür mit seinen Fäusten bearbeitete. Jetzt vernahm er aus dem Innern das heisere Geschrei einiger Vögel, das Zischen der Schlange und das Bellen eines Hundes, aber keinen menschlichen Laut. Der Zauberer befand sich also nicht in der Hütte, dessen war der Sultan jetzt gewiß. Trotzdem wagte er es nicht, die Tür zu offnen und sich durch den Augenschein zu überzeugen. So sehr fürchtete er sich vor der Schlange. Auch seine Mutter befand sich nicht in der Hütte. Wo sollte er sie jetzt noch suchen? Er erinnerte sich, daß tiefer im Walde ein eigener Ort für die Darbringung von Menschenopfern war, ein ganz von Geheimnissen um» wobener Ort; noch niemand hatte dorthin seinen Fuß gesetzt, mit Ausnahme des Zauberers und seiner Gehilfen, die er in seinem Handwerke unterrichten wollte. Jeder andere Sterbliche kam nur dahin, um abgeschlachtet zu werden. Der Sultan wußte von diesem Orte, war aber noch nie dort gewesen und konnte deshalb auch nicht bestimmt sagen, wo er sich befand. Jedenfalls hatte der Zauberer sein Opfer dorthin geschleppt; dort mußte der Sohn seine Mutter suchen. Von neuem befiel ihn ein heiliger Schrecken. Durfte er es wagen, sich auch dorthin zu begeben? Würde ihn die Schlange darob nicht verfluchen? Wäre es am Ende doch nicht besser, jenen Ort zu meiden? Was würde dann aber mit der Mutter geschehen, mit der lieben Mutter, die sich sicher dort befand? Auch diesmal siegte die Kindesliebe über die Furcht. Er ging also weiter in der Richtung, wo er jenen furchtbaren Ort vermutete. Beim Fortgehen fiel sein Blick auf die aufgespießten Schädel. Der Gedanke, daß auch der seiner Mutter sich bald hier auf einem Pfahle befinden sollte, ging ihm durch Mark und Bein. Nein, nie und nimmer durfte das geschehen, das konnte er nicht dulden! Wenn aber seine Mutter schon ermordet war? Und gehörten sodann jene Schädel zum Teil nicht Frauen an, die er ihren Söhnen entrissen hatte, um sie dem Götzen zu opfern? Wie sehr hatten damals jene Söhne nicht geweint, als ihnen die Mutter aus den Armen gerissen wurde, um dem sicheren Tode überliefert zu werden? Die Schuld an alldem Leide trug er; konnte er sich da noch beklagen, wenn ihn jetzt das gleiche Unglück treffen würde? Jene waren aber seine Untertanen oder Sklaven, während er ein Sultan war. Ein unüberbrückbarer Abgrund lag zwischen ihm und jenen; sie waren nicht einmal Menschen, hatten gar kein Recht .... War das, was er bisher geglaubt hatte, auch gewiß; war er sicher, daß die Sklaven keine Menschen seien, daß seine Untertanen nur seinetwegen auf der Welt seien, daß nur er ein Recht auf das Leben habe und daß er deshalb mit seinen Untertanen tun könne, was ihm beliebe ? Wenn das nur wahr wäre! Es mußte so sein, da der Zauberer ihn so belehrt hatte; alle seine Vorfahren hatten daran festgehalten. Es war also wahr! Der Fetisch, den seine Mutter verehrte, hatte aber gesagt, daß alle Menschen gleich, alle Brüder seien. Alle gleich, alle Brüder! Welch ein Unsinn! Würde er diese Lehre auch für einen Unsinn erklären, wenn er ein Sklave wäre, oder würde er sie nicht vielmehr dann schätzen, rühmen und würde er dann nicht jenen, der sie verkündet hat, für den größten Wohltäter der Menschheit halten, für den anbetungswürdigsten Fetisch? Wie aber könnte er ein Untertan, ein Sklave sein? War er nicht der Sultan und deshalb mehr als bloß Mensch, ein Fetisch von göttlicher Natur? Er konnte nicht Sklave sein, auch wenn er gewollt hätte... Warum aber jetzt an solches denken, wo die Mutter in höchster Gefahr schwebte; sie mußte er jetzt den Händen des Ngil entreißen und die heilige Schlange auf eine andere Weise besänftigen und sei es auch durch ungezählte Menschenopfer; die Drohungen des Zauberers mußten zunichte, gemacht werden! Ja, die geliebte Mutter wollte und mußte er retten... Er war schon ziemlich weit in den Wald vorgedrungen und konnte nicht mehr allzu ferne von dem geheimnisvollen Orte sein. Erschreckt hielt er time im Laufen. Eine innere Gewalt ließ ihn keinen Schritt mehr nach vorwärts machen: es war die Gewalt des Aberglaubens. Die Kindesliebe jedoch spornte ihn von neuem an, weiter zu gehen, um die Mutter zu retten. Langsamen Schrittes ging er voran, voller Furcht und Schrecken, gleich einem Kinde, das bei dunkler Nacht eine finstere Kammer betreten soll, und dennoch blieb ihm nichts anderes übrig. Immer mehr näherte er sich dem geheimnisvollen Orte, dem Schauplatze unerhörter Verbrechen. Auf dem Boden erblickt er eine noch frische Spur; der Ngil konnte mit seinem Opfer sicherlich nicht weit entfernt sein. Da, auf einmal hörte er in der Ferne einen wilden Gesang. Erschreckt bleibt er stehen und horcht. Ist das der Triumphgesang, der angestimmt wird, wenn das Opfer bereits verblutet ist, oder ist es der Beschwörungsgesang, den man absingt, bevor das Opfer den Gnadenstoß erhält? Von der Antivort auf diese Frage hing für ihn alles ab. Er strengt seine Ohren an. Es ist,die Melodie des Beschwörungsgesanges. Seine Mutter lebt also noch. Jetzt beschleunigt er seine Schritte noch mehr. Wie Espenlaub zitterte er beim Gedanken an den Schritt, den er zu tun im Begriffe war; er mußte aber getan werden. Die Mutter muß gerettet werden. Der Gesang wird immer deutlicher, schon vernimmt er die einzelnen Worte. Es ist Mboti, der Zauberer, der singt: „Sie hat dich beleidigt, wir aber werden sie dir opfern! Du wirst ihr warmes Blut trinken und ihr Fleisch wird dir als Nahrung dienen!" „Ihr Haupt wird einen der Pfähle vor meiner Hütte krönen und wird Zengnis ablegen für deinen Triumph!" „Die Schlange ist groß!" erwiderte ein Chor von sechs oder sieben Stimmen. Der Ngil war also nicht allein; um die Handlung feierlicher zu gestalten, hatte er seine Genossen mitgenommen. Und er, der Sultan, wollte ihm das Opfer entreißen, wollte der Schlange den ihr so angenehmen Genuß entziehen! Was würde sie dazu sagen? Würde sie nicht ihren Fluch ans ihn herabschleudern? Kalter Schweiß trat ihm bei diesem Gedanken auf die Stirne; gerne wäre er jetzt g< flohen, um dem Verderben zu entrinnen, doch die Liebe zur Mutter trieb ihn weiter voran. „Siehe," fuhr der Zauberer in seinem Gesänge fort. „Siehe, schon schwingt der Ngil das Messer, das heilige, das dir geweihte Messer. Mit ihm wurden dir schon so viele Opfer hingeschlachtet, doch noch nie wurde es vom Blute einer Sultanin benetzt!" Der Ngil konnte mit seinem Gesänge nicht weiter fortfahren, da am Rande der Lichtung der Sultan zum Vorschein kam. Die Lichtung bot einen furchtbaren Anblick dar. In der Mitte war ein dicker, ungefähr vier Fuß hoher Pfahl eingepflanzt. Die Sultanin war am Pfahle angebunden, der ihr bis zu den Schultern reichte; ihr Kopf war rückwärts mit den Haaren am Pfahle befestigt. Der Alten gegenüber stand der Ngil in seinem Zauberer-gewande, um ihn herum saßen die übrigen Genossen. Dieses Bild bot sich den Augen des Sultans dar, als er, am ganzen Leibe zitternd, die Lichtung betrat. Die Opferhandlung hatte bereits begonnen, doch war seine Mutter noch am Leben. Der Ngil unterbrach beim Anblick des Sultans also-gleich seinen Gesang. Ueber den Zweck des Erscheinens war er von Anfang an sicher und schwor in seinem Herzen sich die sichere Beute nicht entreißen zu lassen; entrüstet rief er,aus: „Ein Uneingeweihter hat sich in unsere Mitte gedrängt!" „Es ist der Sultan!" unterbrach ihn Dongu, der auch in diesem aufregenden Momente nicht vergessen hatte, daß er der Sultan sei und daher auch Herr des Ngil und seiner Genossen. „Nichtsdestoweniger ist er ein Uneingeweihter!" entgegnete der Ngil, der auf seine Macht als Zauberer pochte. „Wenn die Ngil ihre Amtshandlungen verrichten, darf kein Uneingeweihter zugegen sein." „Auch der Sultan nicht?" fragte dieser aufgeregt. „Nein, auch der nicht; der Groll der Schlange möge über jenen kommen, der es wagt, das Opfer zu stören!" schrie der Zauberer. Da er jedoch sah, wie sich das Antlitz des Sultans finster färbte, fürchtete er einen Wutausbruch und lenkte deshalb ein. „Du aber wirst nicht bestraft werden, da ich weiß, daß du nicht gekommen bist, um das Heiligtum zu entweihen, vielmehr um den Groll der Schlange durch deine Gegenwart beim Opfer zu beschwichtigen; du bist gerade zur rechten Zeit gekommen. Noch ein Lied und die Feindin der Schlange wird aufhören zu leben!" „Ich bin nicht gekommen, um der Handlung beizuwohnen," entgegnete der Sultan zögernd. „Wie? Bist du also gekommen, um sie zu entweihen? Unglücklicher!" „Ich bin gekommen, um meine Mutter zu befreien." „Deine Mutter ist bereits dem Fetisch ge-ivciht!" „Setze sie in Freiheit. Ich werde der Schlange alles andere gewähren, was sie verlangen sollte!" „Sie will deine Mutter!" „Ich werde ihr hundert Menschen opfern und ebensoviele Sklaven und Säcke voll Kaurimuscheln geben." „All deine Versprechen sind nutzlos. Auch wenn ich sie befreien wollte, könnte ich cs nicht mehr, da sie der Gottheit bereits geweiht ist." „Befreie sie! Binde sie los!" wiederholte Dongu, der ob des Widerstandes des Ngil in Wut geriet. Noch nie hatte es jemand gewagt, seinen Befehlen zu widersprechen. „Nein, ich tue es nicht!" entgegnete der Ngil; nicht einmal der Sultan kann der Schlange ein ihr bereits geweihtes Opfer entreißen." „Nicht einmal der Sultan?" brüllte Dongu. „Dann werde ich sie losbinden! Du aber habe acht auf deinen Kopf!" Der Sultan eilte zum Pfahle, um die Mutter loszubinden. Der Ngil, der vor Aufregung zitterte, warf sich ihm entgegen, als er merkte, daß der Sultan sich um sein Ansehen als Zauberer nicht im mindesten kümmerte. Gehorchte er jetzt dem Sultan, so war es aus mit seinem ganzen Ansehen; ohne dieses Ansehen war ihm aber das Leben ein Nichts. Er ließ es daher auf das Aeußerste kommen. Gelang ihm aber das Spiel, so war er und sein Ansehen gerettet, er hatte dann wieder mehr Einfluß als je zuvor; gelang cs aber nicht, so hatte er sich wenigstens an seiner Gegnerin gerächt. „Halte ein!" schrie er. „Entferne dich, Waghalsiger, wenn bit nicht willst, daß ich ...," entgegnete der Sultan. „Mage es nicht, dem Fetisch das Opfer zu entreißen." „Gib mir die Mutter zurück!" „Aber der Groll der Schlange?" „Zurück!" brüllte der Sultan von neuem, indem er die Lanze schwang. „Zurück, wenn dir..." „Befreie sie, wenn du kannst!" Und bevor der Sultan es noch verhindern konnte, stieß er der Frau das Messer in den Hals, dann entfloh er eiligst mit seinen Genossen. Der Sultan begriff in der ersten Aufregung das Vorgefallene nicht. Wie von Sinnen blieb er einen Augenblick stehen. Als ihm aber die ganze Lage klar wurde, war der Verbrecher schon entflohen. (Fortsetzung folgt.) IDerfdbiebenes, Arabischer Gleichmut. flbaalescb — Iliiscbaalläd Sukrab. Man schreibt der Z." ans Kairo: So berühmt wie das ewige „AH right“ des Engländers, ist das „Maalesch" des Arabers, das man in allen islamitischen Staaten tagsüber hundertmal hören kann. Aber der Unterschied ist ein gewaltiger: All right ist ein Wort der Kraft, des Selbstbewußtseins des echten Engländers, während Maalesch ein Ausdruck der vollständigen Gleichgültigkeit ist. Am besten läßt es sich: „Ist mir gleich, ist mir ganz schnuppe" übersetzen. Maalesch ist das charakteristische Wort Aegyptens; man hört es bei allen Gelegenheiten und an allen Orten und selbst der Europäer, der hier lebt, hat es in seinen Sprachschatz aufgenommen und wendet es fortwährend an. Ob einer gewinnt oder verliert — maalesch; ob man fortgeht oder ankommt — maalesch; ob Freude oder Schmerz — maalesch; ob Leben oder Tod — maalesch; ob gesund oder krank — maalesch. Das Wort ist typisch, aufdringlich, dabei garnicht einmal wahr; dem Araber ist nicht alles maalesch, aber er sagt es doch und er tröstet sich damit. Früher in den schönen, jetzt verschwundenen Zeiten, als der Vizekönig raubte, der Pascha raubte und die Steuern mit der Nilpeitsche eingezogen wurden, war maalesch wohl der einzige Trost des armen Teufels von Fellah. Der ganze Staat war auf Maalesch zugeschnitten und sah auch danach aus. Welcher Art das Maalesch gebraucht wird, läßt sich am besten aus den Kleinigkeiten des Lebens illustrieren. Man ruft beispielsweise das „Mädchen für alles" — in Aegypten stets durch einen baninlangcn schwarzen Nubier würdig vertreten — und hält ihm vor, das Zimmer sei nicht recht gefegt, hier liege der Staub noch fußdick — maalesch. Man gibt dem Kerl eine Ohrfeige — maalesch. Er steckt sie gelassen ein. Ein Kutscher fordert einige Piaster zu viel. Man sagt ihm, er sei ein Gauner — maalesch. Man lasse ihn einsperren, das rührt ihn nicht — maalesch. Endlich kommt ein Schutzmann, gibt ihm einige Rippenstöße und sagt ihn ohneweiters davon. Das ist ihm egal — maalesch. Das fürchterliche Geschrei und die Schimpfwörter, deren sanftestes noch „ibn el kalb" — Hundesohn — ist, hat man gratis dazn gehabt. Ein anderes geflügeltes Wort ist: Jnschaallah bukrah — Wenn Gott will, morgen. Oder auf gut Deutsch: Du kannst lange warten. Es hat keinen anderen Sinn, als etwas Unangenehmes so lange wie möglich hinauszuschieben oder — inschaallah — ganz zu vereiteln. Zu den unangenehmsten Dingen, die erfunden wurden, rechnet der Araber das Arbeiten und diese ekelhafte Erfindung sucht er mit seinem „Jnschaallah bukrah" so lange hinauszuschieben, bis der andere die Geduld verliert und davonläuft. Dann ist der Zweck erreicht. Allah ist groß. Hamdnllillah. I)a Salaam! Aus IRbartoum. Am Dienstag, 21. November, wurde der Bau der neuen Kordofan-Eisenbahn bis Rahad, 43 Meilen vor dem Endpunkt El-Obeid, fertiggestellt. Nach gänzlicher Vollendung dieser Strecke wird die Sudan-Regiernngseisenbahn ein Netz von 1500 Meilen (= 2413 km) Länge besitzen. In diesen Bahnen ist ein Kapital von 6,837.000 Pf. St. (= 170,925.000 Kronen) angelegt; der Betrieb wird mit 98 Lokomotiven, 149 Passagier-nnd 844 Fracht- und Viehwagen bewerkstelligt. Im Jahre 1910 wurden 571.595 Passagiere (in allen Klassen) befördert; 18 Personen tier-unglückten, während 12 den Tod fanden, meistens infolge Ans- und Abspringen während der Fahrt. Eine dortige Zeitung bemerkt zu dieser Tatsache, daß ans den Sudanbahnen größere Sicherheit herrsche als auf den Bahnen der meisten europäischen Staaten, jedenfalls mehr als auf den Bahnen der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Auch im übrigen herrscht im Sudan, dem Lande, das vor wenig mehr als einem Jahrzehnt das gesetzloseste Land der Erde und der Zivilisation gänzlich verschlossen war, in welchem täglich Tausende durch Krankheit und das Schwert fielen, eine wohltuende Sicherheit, die vorteil- haft von dem Wetterleuchten an einem großen Teile des übrigen Welthorizontes absticht. Khartoum hat nun auch seinen Konzertgarten. In Schambat, nördlich von Halfaya oder Khartoum-Nord, konzertiert an den Sonntagnachmittagen in einem zu dem Zwecke angelegten Garten eine der Militärkapellen. Die Dampfringbahn bringt im Verein mit den Flußfähren die erholungsbedürftigen Europäer und Levantiner der drei Städte an den zentral gelegenen Ort, der natürlich auch eine Restauration hat. Vor einigen Monaten hat ein unternehmender Schwede, namens Emil Lund, eine Fußwanderung durch den „schwarzen" Erdteil, und zwar in seiner Längenachse angetreten, was eine Strecke von 5873 Meilen (=9450 km) ausmacht. Er begann seinen Marsch von Kapstadt aus und ist vor einigen Wochen in Bulawayo angekommen. Damit hat er bereits 1362 Meilen „abgetreten". Der Rest wird folgendermaßen sein: Bulawayo— Viktoria-Fälle 280 Meilen, Viktoria-Fälle— Broken Hill 374 Meilen, Broken Hill—Tan-ganyika-See 466 Meilen, Tanganyika-See 400 Meilen, Tanganyika-See—Albert-See 450 Mei- len, Albert-See—Kodok 750 Meilen, Kodok— Khartoum 450 Meilen, Khartoum—Assuan 758 Meilen, Assuan—Kairo 583 Meilen. Lund kam sehr wohl im Bulawayo an und ist voller Hoffnung, sein Ziel zu erreichen. Die jetzt herrschende allgemeine Teuerung macht sich hier noch fühlbarer, da Khartoum ohnehin ein teures Pflaster ist, um diese Redensart auch für die Hauptstadt des Sudan zu gebrauchen, die sich außer der Beschotterung der Hauptstraßen den Luxus der Pflasterung noch nicht leisten konnte. Auf die Notiz eines Kai-renser Blattes, daß das Leben in Khartoum so teuer sei, erwiderte eine hiesige Zeitung, das Khartoumer Leben sei in Anbetracht der hohen Löhne, die hier üblich sind, durchaus nicht teurer als anderswo. Sind nicht aber gerade die hohen Löhne ein Beweis des teureren Lebens! Die Bank von Aegypten, welche ihre Zahlungen einstellen mußte, ist mit Hilfe der Nationalbank von Aegypten imstande, alle ihre Gläubiger zu befriedigen, was von wohltuendem Einfluß auf die hiesige Geschäftslage ist. Z I /TremäB (Bottes heiligem Millen ist am 5. Jänner 1912 Oer bocbwströigste ^ Derr Jubelpriester und Senior der Lrzdiözese Samberg Msgr. MkMMuz? Kirchner, päpstlicher Geheirnkäinrnerer, erzbischöflicher geistlicher Rat, Stadtpfarrer in Scheßlitz, Ritter des k.k.FranzIosefs-Ordens, mehrmals versehen mit den bl. Sterbsaftramenten, im gottgesegneten Alter von fast 86 Jahren verschieben. — Don 1854 bis 1861 wirkte der Verblichene als apost. lprovtftar in unserer Mission. Mir empfehlen ihn dem frommen Gedenken unserer Leser. R. I. 1\ Veralttwovtlidber Sdbrlftleiter IftcTitor P. Dr. *. Ifiafftiiter F. S. C. — ffiudtonicfierei Urrolia, Kriten, Südtirol. 2616 2621 2623 2637 2638 2641 2657 2663 2667 2839 2s40 2844 2850 2852 2871 2872 2896 2897 2901 2967 2971 2972 2873 2976 2977 2978 2980 3074 3090 3096 3100 3131 3132 3173 3205 3217 3303 3304 3305 3320 3321 3326 3333 3334 3346 3433 3434 3439 3448 3449 3450 3460 3462 3464 3563 3572 3582 3584 3605 3614 3623 3665 36k7 4093 4112 4116 4121 4125 4126 4130 4135 4155 5000 5001 5002 5014 5015 5017 5021 5028 5035 5138 5140 5152 5157 5160 5168 5169 5181 5187 5319 5351 5359 5373 5380 5388 5390 5399 5403 5519 5526 5529 5539 5540 5541 5543 5561 5567 5656 5659 5673 5675 5678 5687 5690 5691 5696 6006 6056 6063 6083 6300 6344 6345 6399 6400 6518 6533 6585 6620 6625 6633 6636 6638 6639 6818 6863 6901 6941 6945 6946 6953 6965 6971 7057 7068 7072 7073 7084 7092 7107 7117 7142 7231 7233 7235 7241 7243 7252 7253 7270 7280 8006 8008 6012 8018 8022 8026 8028 8030 8032 2671 2682 2687 2689 2692 2696 2803 2804 2810 2837 2913 2919 2925 2926 2928 2933 2939 2940 2948 2950 2987 2997 3008 3014 3015 3017 3027 3057 3059 3062 3224 3229 3240 3249 3258 3264 3278 3290 3298 3301 3348 3350 3351 3362 3396 3398 3401 3406 3417 3427 3476 3486 3508 3509 3535 3536 3646 3555 3557 3561 3675 3698 3861 3867 4006 4027 4038 4066 4068 4085 4158 4159 4166 4168 4171 4192 4193 4207 4215 4219 5037 5050 5052 5054 £067 5071 5074 5083 5121 5126 5203 5206 5208 5219 5233 5248 5262 5283 5305 5320 5406 5420 5426 5437 5451 5464 5466 54(59 5472 5495 5590 5597 5598 5599 5600 5617 5638 5639 5642 5655 5702 5714 5718 5723 5737 5753 5759 5812 5819 5831 6404 6418 6440 6452 6459 6469 6471 6174 6493 6503 6640 6646 6648 6659 6665 6666 6682 6685 6703 6743 6882 6990 6991 6992 6996 7001 7008 7026 7044 7055 7143 7146 7156 7161 7168 7169 7179 7191 7199 7227 7290 7299 7307 7316 7318 7320 7330 7332 7333 8103 8035. Habsn-Wertzeichnis vorn 5. Aezenrb. 1911 bis 10. farmer 1912. -----------In kronen. ----------- Gpferstock: Abtei P. P. 1; Abtenau I. Sch. 1; 91bnet M. W. 1; Algnnd E. M. 1; Pf. M. 1; Bencf. K. 1; Almdorf St. Sch. 3; Sltmegg I. G. 3; Alt-münster C. H. 300; A. H. 1; W. R. 1; Aiterhofeu Pf. R. 1-17; Andetsbuch A. K. 1; Andrian F. in. 4; Ansfeld en F. B. 3; Antholz G. SR. 1; Arbesbach T. Si. 1; Aretsried B. B. 1-17; Aschach Pf. A. 2; Asch au I. B. 2; Au I. B. 8; L. SR. 1; P. W. 2; Aufhofen SR. SR. 1; P H. 1; Anrolzmünsier I. St. 6; Strains M. F. 2; Bad Aibling I. H. 4 68; Bad Ischl M. S. 1: Bataszek Pf. R. 1; Berndorf Koop. A. 2; Biansko I. K. 1; Bogen Pf. L. 2-82; Bock-stein T. L. 2; Bonn F. Sch. 3-51; Bozen F. R. 3; Sl. L. 23; S. W. 1; M. Sch. 8; H. W. 1; T. G. 3; Brixen Dr. O. o. G. 20; £>. U. 2; SR. Sch. 3; d. d. f. b. Ord.-Kanzlei 348-40”; Koop. F. 2; Msgr. F. 20; Steg. Sch. Id; Prof. A. 1; I. M. 8; E. K. 1: I. K. 200; Bruck A. E. 1; Brnneck Sl. E. 1; Buchenstein M. d. T. 2; Dech. S. 10; Buchkirchen S. 11. 2; T. SR. 3; Corvara T. SR. 1; I. K. 3; Dachau F. P. 117; I. Z. 117; K. A. 117; Sr. ti. 0-58; Dellach G. Si. 4; Diedorf M. Z. 1-17; Diessen E. B. 3-51; Doren W. H. 18; 93. S3. 8; Dornbirn K. W. 38; Gesch. B. 2; Äesch. E. 3; M. W. 13; SR. SR. 2; K. SR. 8; Ebbs SR. S. 5; Egg A. M. 6; Eglfing C. B. 1-17; Ehrenhub A. St. 4; Einsiedeln P. St. Sch. 7-25; Eck F. W. 2; Elbigen-alp St. K. 3; Engelshütte E. D. 1-17; Engcrs SB. St 2-34; Enneberg I. B. 2; Erding F. Sch. 3-51; Erlach SR. I. 117; Fehring SI. Sß. 1; Feldthnrns G. S. 1; Z. F. 5; Flinsberg Dr. I. 3-51; Flirsch I. E. 8; Flossing L. W. 9-36; Freienfeld Dech. Dr. Sch. 3; Freyung Dech. St. 11-75; F. E. 1-17; Frohnleiten F. Sch. 3; Gabclsbach Pf. S3. 351; Gars Koop. G. 4; Garsten I. L. 1; Gaspoltshofen I. S3. 1; Gassertshausen I. E. 2-34; Glrlan Sl. R. 1; Gleink SR. B. 1; T. G. 1; Glonn Pf. B. 1-17; Ginnnden A. Sch. 1; Gmünd Pf. Sch. 3 51; Golling J. I. 1; Gosbach Pf. B. 117; Gossensaß A. A. 2; Grafing M. P. 1-17; Graz C. G. 20; A. E. 3; Ehrw. K. Schw. 8; Si. D. 2; Si. K. 3; E. H. 4; K. S. 4; Grins P. H. 18; Gries b. Bozen M. G. 1; Bar. v. B. 6; Dr. G. 8; Grieskirchen F. F. 2; M. in. 2; J- M. 1; SR. E. 3; I. Z. 3; Grolzham A. S3. 2; Großdorf I. B. 2; Groß-Krohenbnrg Fr. K. 7 34; Groß-Köstendorf L. E. 1; Gschwandt J. L. 5; Gufi-dann Kur. SR. 2; Summer J. SR. 3; Gnnskirchen St. S. 2; J. Z. 2; SR. SR. 1; J. Le. 1; Gurgl Pf. L. 2; Haag J. S3. 2; J. SB. 1; Hafling J. Si. 4: Haßfurt G. H. 2-34; Haselstauden SR. it. 1; Hall Major J. 3; Sl. F. 1; Si. SR. 2; T. K. 3: Hammel P. SL 234; Haß lach K. 11. B. 2; Hilbern Th. B. 6; Hilperting L. Si. 711; Hochkretscham F. SR. 12-92; Höchst B. Sch. 2; Hof A. E. 2-40; Hofkirchen J. H. 5; L. Sch. 1; Hohenems SR. P. 8; F. Sl. 3; inollers-bach SL K. 3; Holzhansen M. K. 7-02; Hörbach J. SL 3; Hörbranz F. B. 1; Huben K. W. 1; Sl. K. 1: Hundham SR. L. 2; Jachenan E. N. 4-68; Imst J. B. 3; Jngenbohl Ehrw. K. Schw. 7; Innsbruck B. Sch. 3; L. L. l; J. B. 4; SR. St. 12; SR. SR. 1: S. H. 1; K. J. 1; SR. o. S. 1; K. K. 1; E. v. SB. 3; J. H. 3; Jnzing P. SB. 1; Jndendorf K. 6 3; Jungholz J. SL 1; Kaiserswalde St. H. 4; Kältern SR. SL 4; SL ©.2; P. SR. 1; F. SL" 3; SR. v. S3. 1; Kapellen Pf. SR. 3; Katzbach T. Si. 2; Kematen E. U. L. 3; T. Sch. 3; F. St. 1; Kiefersfelden J. Si. 18; Kirchbichl S. W. 2; K. H. 5; Klagenfnrt SR. 11. 3; Kismariahowacz M. G. 1; SL G. 1; Komat Pf. SR. 1; Kötschach St; Sch. 3; Krcmsmünster J. G. 1; H. H. l; B. v. Th. 2; P. K. M. 13; Knchl P. It. 1; SR. E. 1; Kufstein J. St. 1; Laakirchen K. Di. 1; SI. B. 1; Lana F. O. 25; T. G. 8; Lainach J. St. 2; Langenlois SOi. H. 2; Langenhart F. R 3; Lap-pach J. St. 1; Langen J. K. 7-32; Lauterbach J. Sch. 1: Lahen J. P. 1; Lechenbach SR. SL 1-17: Lend SR. SB. 3; Leonfelden S. W. 1; Lienz T. SB. 1; E. SR. 6; Linz H. S. 3; SR. G. 1; Lochau P. H. 3; J. S. 2; Lochen J. Sch. 1; Lustenau F. G. 2; SL G. 1; Lnttach G. H. 4; Mals J. in. 8; A. Sch. 6; Margreid M. SB.” 1: SRaria Stein E. SB. 3; Maria Trost J. E. 1; Marling B. G. 1; Pf. 1; Matting J. K. 117; Moran A. S3. 8; J. J. 3; Miesbach Dr. W. 117; Milland J. B. 10: St. Si. 100; 31. Si. 103; Michaelenbach F. H. 1; Milin A. K. 1; Mittersill SL G. 3; Moorenweis Pf. K. 117; SRolten J. Sch. 1; J. L. 1; SRoosbichl SR. SL 1: Wörter Exp. Sch. 5; J. P. 1; München E. K. 1175; Ludwigs-Missionsverein 585; S mn L A. 936; L. K. 3-51; K. E. 4-68; v. M. 1173; K. SB. 4-69: Fr. v. 93. 2-34; Sta IS J. N. 1; Nassiedel Kapl. M. 17-55: Sl. Si. 178; Natters Si. M. 48; Naturns J. G. 1: Neufraunhofen B. St. 2 .34; Neubeuern SL Si. 3-51: Neutitschein L. B. 8; Neumarkt P. P. 3; T. J. 1: K. E. 5; K. L. 1: J. M. 2; T. SL 1: Niederthalheim B. Sch. 1; Nikolsdorf J. P. 1: K.H.l; Nordheim Pf. B. 1-17; Gberdraubnrg Si. H. 1; Cberau S- G. 1; OMgrünan J. H. 2; Oberhofen F. K. 1; Obermieming A. 502. 2; Obernberg SL Sli. 3; Oberndorf M. 6. 1; Oberranden 3". E. 1; Oberschneiding J. ©. 2'34: Oberschvneberg Pf. SJt. 4'68; Oberwang S. R. 1; Obran H. 8; Pf. g. 9L 1; Denhausen T. g-. 1: g. O. 2; Oepping g. R. 1: Ort T. A. 1; R. 1; g. Sli. 1; Octzling A. P. l; Pallnkam g. B. M7; Passau g. DL 6.1-17; F. H. 4-68; Pedraces M. Z. 1; Pcrlesreut Pf. B. 12-90; Pernau A. v. Z. 1: Pfronten M. E. 4-68; Pichl M. M. S; M. D. 1; Pitztal g. M. 2; Pirmasens Sr. M. G. 3-51; Piering K. Sch. 3-51: Pöltenberg Propst SB. 4; Pram M. Z. 28; T. K. 1; M. B. 2; M. G. 1; Prettan A. M. 1; Radein Kur. 11. 10: Rainbach Pf. 8; g. St. 25; Ranris E. S. 2: Rech M. SB. 7 0S; Ressach g. K. 1; Rcinswald A. O. 6; Remagen K. O. 117; Reichen K. F. 1; Ried S. E. 10; 'T. 26, 8; Ritzlhof G. P. 2; Rohr g. SB. 10: Rufling g. St. 1: Ruprechtshofen Benef. @.11; Saalfelden P. Sch. 1: Salzburg Prof. g. B. 2; R. N. 1; T. Sch. 8; SJt. B. 8; Schulr. K. 26. 8; P. St. 1; 26. 8; P. F. 1; F. H. 1; St. Andrei V. K. 1: St. Johann M. R. 3; P. S. 8; M. S. 1; St. Ingbert g. F. 117; St. Leonhard g. E. 2; St. Lorenzcn T. P. 1; St. Marein M. M. 17; St. Margretyen Pst. 7; St. Martin J. H. 13; St. Ottilien M. V. 8-51: St. Pauls T. D. 20; St. Pölten J. £>. 2; A. S3. 1: St. Ulrich T. O. 1; St. Valentin Benef. St. 1: g. O. 10; M. St. 60; B. M. 1; Earns Bar. Sch. 13; Dir. Pl. 8; Sarntal g. S3. 18; Schalch-ham A. M. 3; Schalders P. H. 1; Pf. It. 1; Schar-itiii Sr. M. g. 1; Schlackenmerth g. P. l; Schlauders M. M. 3; Schlierbach Dr. F. K. 3; E. B. 3: Schliersee G. 1-17; Scblndcrns Pf. B. 5; Schluckenau P. K. 1; Schnötzing F. Sch. 98; Schwarzach T. H. 8; Schwarzenberg J. M. 1; Schwaz K. S. 1; A. SL 1: R. H. 7; S. B. 1; Seitenstetten J 28. 1; Sexten K. St. 2; Sierning St. M. 1; Sillian P. 28. 1: Sögel Pf. B. 2'34; Ratz Propst E. 98; Stemmheim Pf. S3. 24-60; Steyr E. H. 3; M. E. 1; L. Sch. 1; Stilfes g. S3. 8; g..28. 2; Straubing g: D. 1-17; g. E. 117; Sulzberg Pf. 3; Taisten R. S. 8; M. O. 1: Tanas Exp. DL 1: Thannkirchen E. H. 4-10; Thannstetten K. D. 8; Telfs A. F. 1; Terlan SL O. 3; g. H. 6; Tiers E. SL 2; Tillisbnrg M. D. 1; Tirol A. 28. SL 1; Tittlmg J. H. 3 34; Toll g. SB. 2; Trostberg 9L M. V17; Tschötsch M. M. 1: Türnberg M. G. 3: Tussenhanfen Pf. H. 1-17: Tüßling SL K. 1-66; Ungenach E. E. 1; T. E. 8; Unser Frau im Walde W. 28. 2; Unterach M. H. 1; Ustersbach Pf. SIL 117; Uttcndorf g. D. 2; litten» beim Pf. U. H. 8; Bahrn g. K. 1: Vechta g. B. 9-36; Vierschach SL G. 4; P. G. 1; M. G. 5; M. J. 1; Villanders Benef. SL Sch. 48; Billnöß R. G. 8; g. IN. 6; Vinil F. St. 1; Vöcklabruck SSL L. 1; Vamp Pf. R. 8; Völs SL DL 8; g. P. 3; Waalen SL K. 4; Waidhofen M. F. 1; Waldanerbach T. V. 117; Waldbreitbach SOL H. 4 69; Waldneukirchen L. S. 2; Wangen Pf. K. 3; Wartbcrg F. G. 1; SL H. 1; S. H. 1; Weibern g. H. 1; Weinberg g. SL 1; Weigenstem E. S. K. 8; SBeistrach B. E. 2; Weitersfelden g. S. 1; Wels Th. 28. 1; Welsberg Dr. T. SL 2; P. Sch. 11: Welschnoven SOL K. 3; Werfen g. M. 2; Westerndorf S3. 2 34; Wetzell Pf. S3. 468; Weyer K. S. 1; Weyregg g. A. 12; Wen Dr. K. g. 1; K. Sch. 3; E. g. 6; 28. K. 5: E. Sch. 1; Sr. Em. L. N. 20; Koop. g. 1; Wiesen g. S3. 3; Wolfern S3. L. 2; Wolfshütte SR. St. 1; Zakolan B. D. 3; Zell SL K. 1. Zur Persolvierung von heiligen Messen sandten ein: An g. SL 2: Brix en Si. Si. 25; Doren W. H. 6; Dornbirn M. W. 6: Eggenberg Ehrw. Sch. 10; Eick F. 28. 7 20; Gars Koop. A. G. 12; fiöhenbcrg SL H. 9 41; giltst g. S3. 5; Kriegsfeld F. 2B. 4 68: K. L. 2 34; Lend SL F. 6: Lembeck Graf. M. 59; Leschnitz St. S. 2-34; Milland Sl. 31. 20: Mittelberg g. E. .15; Mühldorf g. D. 10 53; Münstereifel Marienhosp. 34-09; Sr. C. 26-32; Murnan g. L. 4 68; Ober-Cassel g. H. 3-51; Oberschöneberg W. H. 98 73; Postmünster Pfr. 23 5i); Rech SR. W. 3-51; Reutte K. Z. 2; Sarnthein M. G. 9; St. Ulrich D H. 10; Schlauders SR. SR. 5; SchneitseeF. P. 16-78; ■ Sch runs Dech. Sle. SR. 8; Steele H. Sch. 86;. Teplitz M. S. 10; Untersüchering L. K. 10-53; Ungenach T. E. 12: A. g. 6; Böls SL P. 20; Waizenkirchcn SR. 14; Weilheim Sr. SR. B. 4-68; Wien SL H. 6: Zur Taufe von heidenkiudern: Fernitz 91. Si. 50 (gosef, Miaria); Graz 91. Si. 25 (goHami Evangelist); Luttach G. H. 24 (Katharina): Meran M. G. 40 (Josef, Philomena); Münstereifel Sr. Const. 23-40 (Michael); SRnrnan Sl. H. 24-57 (Anna). Hür die Mission: Slltmünster E. H. 3; Birchan M. K. 6-10; Gebrechtsham Z. K. 15; Eggenthal SL P. 6; Mühldorf I. D. 351: St. Ulrich D. H. 8; St. Willibald A. W. 1; Schneitsee F. P. 1-75; Schrnns Dech. Sle. 9R. 20. Stir P. Bohnen: Rudolfstal M. 28. 158. sftir Kaijango: Sterzing SL H. 10; g. Sch. 10. Bausteine stir Uhartoum; Ahrweiler E. F. 3-5 l; Ebersberg M. Psl. 4-10; Fehring T. J. 10; Graz M. K. 3; Haag Sl.-Oe. M. St. 38; Kaiferefch M. B. 3-51: Kalvarienberg F. P. 1; Kindlberg SL St. 5; Knchl G. Sch. 3; Linz J. Sch. 20; Natters J. P. 2; Reutte SL SL 3; Rülzheim g. H. 23-40; St. Florian F. H. 10; Untersüchering L. K. 469; Uu-genach Th. g. 3 51; SL g. 4; Walten Exp. J. D. 3-50. Briesmarten liefen ein aus; Beyron, Bozen, Brixen, Buchenstem, Devetina, Eggcnberg, Fernitz, Habernig, Karlsbad, 51lauscn, Sana, Lappach, Mals, Reutte, Diudolfstal, St. Slndrä, St. Georgen, Schlierbach, Schyndcl, Teis, Trient, 28aidhofen, 26eisten-stein, Wiegatm. 6{festen aus: Gargazon(Wein),Mühlbach (Brot-, Eggenberg (Staniol). „ffl Herr, verleihe allen unseren Wohltätern um deines Hamens willen das ewige Leben!" ebvaudbte Briefmarken e==~. sammeln min in allen Quantitäten und werden solche mit sjei-j tichern „Vergeti's Voti!^ non der Vermattung des Missions Hanses in fUMllanb bei Briten entgegengenommen. —**•—