CmöatüerIeiluna. ^ VV4 Samstag am S3. Dezember «834 Dic LaibacheiIcitung" erscheint, m,t Ausnahme dcr Tom,- n»d Feiertage, täglich, und kostet sammt dcn Aeilagen im Comptoir g,nzjährg l < «. l,albjähria 5 ss, 3,» fr mit Kreuzband im Comptoir ganz,ahr,g >2 «.halbjährig « ss. F,,r dic Zn'iellunq ,,,'« Ha,,j ,uw h al bj ä h ri >, :!U fr. mehr,» entrichten Mit der Post Po'rto-lrel g.ii.zjährig, imtcr Kreuzband und gedruckter Ndreffe 15 ff., halbjährig 7 ff, 30 fr. - In station sgrb i.h r fnr eiuc Spalteuz.ile oder dm Nanm derselben, für einmalige Einschaltung » fr., f»r ,,we,mal,ge 4 fr. ,„r dre„nal,ge 5 fr. C. M. Inserate l'i« 12 Zeilen kossen l ff, für 3 Mal, 50 kr. sir 2 Mal und 4N fr, sir > Mal ein.uschalttn. Gebühren ist nach dcm „vr°v,,or,schen Ge,etze »om 6. November I85N für I,!scration5!?5""',-!" „och w kr. für cine jedesmalige Einschaltung hin,,, z» rechnen Amtlicher Theil. ^e. f. k. apostolische Majestät haben dcm Landesgerichtsrathe in Oedenburg, Alexander Freiherrn v. Npor, die f, k. Kämmercrswürde allerguädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät habe» geruht, dem Hauptmauu Gcovg u. Kricgsau mit allcrgnädig-ster Entschließung vom 18. Dezember d, I. die cr> ledigte Toison-Ordcns-Präbcnda zu verleihen, Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller» höchster Entschließung vom 11. Dezember l. I. dcn provisorischen Direktor des Gymnasiums in Kaschau, Jakob Drag oni, znm wirklichen Direktor dieser Anstalt allerg»ädigst zu ernennen geruht. Verzeichnis? der bei der gefertigten Kammer, als Fil ia l-Comit« für Krain, eingelangten Anmeldungen znr Beschickung der Pariser Agrilu!tur> und Industric > Ansstcllnng: 1. Karl Freiherr,, v. Zois Witwe in Iauerburg: Erze, Roheisen, Stahl und Streck» eisen. 2. Thomas v. Domazctovich in Laib ach: kaligraphischcs Tableau. 3. Ludwig Kuce in Laibach: Riemer- waren. ' 4. Anton Samassa in Laibach: Wasser« ftandröhre zil Dampfkesseln; Alarmcnr zu Zylinderge-blase; Drosselventil als Muster von apottirtcm Mc- tallguß, ö. Viktor Niiard in Sava: Stahl, «. Johann Pncher in Zirklach: Photo» graphic» neuer Erfindung, ?. K, k. Bergwerk Idria: Mineralien; Quecksilber; Zinnoberfabrik»Erzeugnisse. 8. Gebrüder Locker in Krainbnrg: Roßhaar > Siebbödcn, 9. K. k. priv. mcch. Papier«, Ocl- und FarbehölzcrfabrikIoscfsthal bei Laibach: Assortimcutc von Papieren, Oelen und Farbehölzcrn, 10. Johann Novak in Stcinbüchl: ei> ferne Nägel; Zainciscn, 1>. I. L. Pototschnigg in Kropp: ver> schiedene Sorte» von geschmiedeten Eisennägcln. 12. Karl Florian in Kr a in burg: Win» terdecken (Kotzen); Pferdedecken; Vodentcppichc; Ma-trosen» und Preßtücher. 13. Zentrale der k. k. Landwlrthschaft» Gesellschaft für Krain: fünf Stück Modelle eigenthümlicher Agrikulturgeräthe (Garbenharfen, Vie» nenkurbe); eine Sammlung sämmtlicher Erzeugnisse der Landwirthschaft. fln.,,.,"' ^'""' ^"''"ller in Kropp: Schiffs-klammer» „,,b Schiffsuäqel. Znckcrspihen; Candis-Stangen. ^'""l.rote, 1«. K. k. priu. Ponovitschcr Spiritus- « nd Liqücnr - Fabrik: Spiritnosen. 17. Ignaz Ahazhizh in Neumarktl- Scnscn. 1». Verg bang esc lisch a ft zu Feistriz> "ei Stcin: Melaüinisches Puftpulver. 19. Sceger ck Grill in Laibach: National-Tabakspfeifen; Pelzmüßen aus Villichfcllen nnd Villichfcllc. 20. Gregor Sturm in Polizh bei Ottok: Dczimalwage»; Viehglocken uerschiedrncr Art. 2«. Anton Köhrcr in Laibach: Ein Damen-Voudoir sammt Sesftl. Untcr Einem wird dcr nachfolgende Erlaß des h, k. k. Zentral - Comites, <,, Wien 1ä. Dezember 18ll4, Z. 342, bekannt gegeben: Ans ciilem am 1!l. d. W. eingelangten Berichte des k. k. General-Konsulates in Paris geht hervor, daß die Eröffnung der Pariser Agrikultur», Industrie- uud Kunstausstellung unwi' derruftich auf deu l. Mai 18ll« festgesetzt ist; was in Beziehung auf die umlanfendc» Gerüchte einer Vertagung jencr Eröffnung hiermit tundgc' macht wird. Die österreichischen Aussteller werden von allen Verfügungen betreffs jencr Ausstellung, die ihuen von Nuftcn sein können, mit thimlichster Peschlcnnigimg ämtlich in Kenntniß gesetzt werden, daher sie nicht durch unbeglaubigtc Gerüchte in dcr rechtzeitigen und entsprechenden Vollendung ihrer Ansstellungsgcgc». stände sich beirren lasstn mögen. Handels- und G ew erbe kammer als Filial- Conilt« fiir Krain, Laidach am 21. Dezember 18!»4 L (5. Luckmann, Präsident. Ve. V F. Klun, Sekretär. AlchtanMcher Theil. Vo,n südöstlichen Kriegsschauplätze. Der «Oesterr. Soldatcnfreund" schreibt heut vom Kriegsschauplätze: „Die neuesten telegraph. Depeschen und Kriegs» berichte des Fürsten Mentschikoff datircn aus Sim» phcropol, wo sich gegenwärtig das Hauptquartier dcr rnssischeu Feldarmee befindet. Der Korpskommandant General Osten < Sacke» ist nicht etwa nach dcr Krim abgegangen, um dcn General Danncnbcrg abzulösen, sondern nm die Streitkräfte zn befehligen, welche muestcns dahin dirigin werden. Schon aus dieser Maßregel geht hervor, daß Nußland ein ganzes Korps als Verstärkung der Armee ab» gesendet hat, welche mit der Vertheidigung der tau> rischcn Halbinsel beauftragt ist. Es sollen 30.U00 Mann Infanterie und 18.000 Mann Kavallerie dahin anf dcm Marsche sich befinden. General der Infanterie OstcN'Sackc» befindet sich zwar gegcnwärtig gleichfalls i„ Simphcropol; erwirb jedoch sein Hauptquartier in Perckop aufschlagen und von dcm Isthmus die Verbindung mit dem Korps Danncnbcrg ausrecht halten. Jene Truppentheils, welche im Mai d. I. zur Verstärkung der abgesonder» ten kaukasische» Armee nach Tiflis hätten abgehen sollen, später jedoch Contrc. Ordre erhielten, sind erst in der Hälfte November an der Grenze von Tanricn angekommen. Anch diese dctachirten Strcitkräfte sind beträchtlich; — cs frägt sich „„s, pd es dcr russische» Intendanz möglich sein wird, den Bedarf an Lebens-Mitteln für eine so bedeutende Trnppcnmassc lmbci» zuschaffcn? Wir erfahren, daß die Gonverncnrc der ^ Südprovinzen unter einander wetteifern, den Anfor« derungcn des Fürsten Mentschikoff mit allen Kräften zu entsprechen. In allen größeren Etappenstationcn sind die Magazine mit Getreide angefüllt, und ans Podolicn, Volbynicn wcrdc» ganze Hcerden von Rin> dern in Bcwegiing gesetzt, um. dieses höchst nöthige Armce-Erforderniß auf längere Zeit zu decken. Schon während der in frühere» Jahren in Woßiiefscnk ab-gehaltenen Manöver erregte die außerordentlich gnt geleitete Verpflegung der Truppen, worunter sich allein über Ä0.0l)tt Man» Kavallerie befanden, gerechte Ve> wnndernng aller Militärs. Allen diesen Nachrichten znfolge sollen dem Für» stcn Mentschikoff »eucstcns die großartigsten Mittel zur Disposition gestellt worden sein, über welche je ei» Fcldhcrr zu ucrfügc» batte, um die ihm gewordene Aufgabe zu erfüllen. Daß übrigens Fürst Mentschi« koff nur die strengste Defensive beobachtet, ist ans dem Grunde zu erklären, weil er vorerst die »nicn Ver< stärkungc» der Alliirten Stellung nehmen lassen mnß, und nicht wissen kann, ob die Alliirlen nicht auf einem andern Punltc als in der Balaklawa- und Ka> micsczbncht eine neue Landung vornehme» werden. Auch die Vertheidigung der Seefcstnng wird »ach einem neuen Plane geführt. Das kostbare Material? wird von den Pastionen der Ringmauer wieder auf die Schiffe gebracht, denen man es genommen hat. Es verlautet, daß in dem Ärieashafen der Festung neue» stcns 22 Schiffe vollständig anöge.nistct sind, um no» thigcnfalls in dcn Pontus Euzinns auszulaufen. Vcr-anlassuug hierzu mag die Hoffnung gegeben haben, daß die Kriegsschiffe dcr Alliirten im Pontus Eunnns die hohe See zu halten nicht vermögen dürften, und daß cs daher immcrhin möglich wäre, einige Secopc» ralionen zu unternehmen. Ueber die Bcwegnngcn dcr türk. Donanarmce erfahren wir nichts Nencs. Die Nizam» und Redif« Truppen, welche aus Valtschik und Varna nach der Krim ncnestens eingeschifft wurden und dahin noch folgen werden, gehören unstreitig zu den besten der türkischen Armce. Hierzu gehören vor allen 10 vor» trefflich ausgerüstete Valterien und 6000 Mann Ka> ualleric, welche auf dem taurischk» Boden die ersprieß» lichstcn Dienste leisten dürften. Der Kommandant dieses neue» Korps ist zwar noch nicht ernannt; wir erfahren aber, daß sich Omer Pascha bestrebt durchzu. setzen, daß dcr kommandircndc Pascha den englisch» französischen Kommandanten nicht untergeordnet, son» dern bcigcordnct werde." j Wie », 20. Dezember. Der „Wandere r" berichtet: Die Verstärkungen, welche Rußland in den letzten Tagen, und zwar nach dem Anmärsche des Generals Dannenbcrg, nach der Krim entsendet hat, sind ziem» lich beträchtlich und bilden ein »rues Armeekorps, dessen Befehlshaber General der Infanterie Osten-Sacken seiii soll. Nach dem «Soldatenfrennd" sollen 30.000 Man» Infanterie nnd 8000 Mann Kavallerie nach der Krim aus dcm Marsche sein; General dcr Infanterie Osten-Sacken soll sich zwar gegenwärtig >» Simpbcropol befinden, jedoch sein Hanplauartier >» Pk' rekop aufschlagen u»d von dem Isthmus die Ve» binduilg mit dcm Korps des Generals Dannenberg aufrecht crhaltcn. I„dcm noch nähere Details hierüber abgewartet werden müssen, lasse" sich sch"' !>« bedeutsame Schlußfolgerungen aus oiesem Stande der D.nge R«58 __ ziehen. Während das neue Hauptquartier der Russen, Simpheropol, von Pcrekop 19 deutsche Meilen entlegen ist, beträgt die Entfernung zwischen Eupatoria und Perekop nur 13'/^ Meilen, was den Unterschied eines vollen Tagemarschcs ausmacht; zudem ist der senk' rechte Abstand von Eupntoria anf die russ. Vcrbin-dungsstraße nur 6 Meilen, und bei gutem Wetter in einem forzirten Marsche zu erreichen. Es ist daher ohne Zweifel strategisch nothwendig, daß die Russen in der crponirtcn Krim ihre lange Verbindungslinie mit dem Hauptlandc sichern, wie es auch Fürst Mentschikoff durch seine neuen Aufstellungen gethan zu haben scheint. Erwägt man die bc< rührten Entfernnngs »Verhältnisse und in Verbindung mit dem oben Angeführten auch die ncnc Position von Vaktschisarai-Simpheropol, welche wir bereits gestern be> leuchtet haben, nnd die jetzt stark verschanzt werden soll. so mögen die Maßregeln des Fürsten Mcutschikoff — rein militärisch genommen — wohl vor einer fachmäßigen Prüfnng bestehen können, allein um so weniger werden sie für den Nimbns der russischen Macht sprechen. Ein, wenn anch nur tbcilweiscs oder scheinbares Aufgeben eines so äußerst wichtigen Platzes, wie Se< bastopol, ohne daß man vollständig besiegt oder » priori überhaupt zu schwach ist, die endliche Rettung zu versuchen, wäre beinahe unerhört, und doch hat es den Anschein, als mache sich Fürst Mentschikoff darauf gefaßt und sei nur noch auf die Vertheidigung der Krim, als gauzes Land, bedacht; denn nichts Ge-ringercs scheint aus der Kombination der neuesten , Nachrichten hervorzugehen. > Ans Konst a »tinopcl vom 7, d. M. läßt sich die „Prcuß. Corresp." wie folgt berichten: Es ist hier allgemein die Ansicht verbreitet, daß die verbün-deten Truppen binnen kurzer Frist einen entscheidenden Angriff gegen Sebastopol beabsichtigen. Diese Ansicht befestigt sich nm so mehr, als nicht allein Omer Pascha mit 30.000 Mann der Danau »Armee nach der Krim geschickt wird, sondern auch von allen Seiten fortdauernd Sendungen von Truppen und Munition nach Scbastopol abgehen. (Der „Constitu» tiouncl" läßt sich die bereits geschehene Einschiffung Omer Pascha's »ach der Krim telegraphirc»,) Es bestätigt sich übrigens, daß Ismael Pascha, der zum Oberbefehlshaber der asiatischen Armee ernannt war, jetzt zur Uebernahme des Kommando's über die an der Donau zurückbleibenden Truppen bestimmt ist. Die Unternehmungen der Verbündeten gegen Sebastopol sollen — wie es heißt — zunächst die Stadt, die Befestigungen auf der Südseite des Golscs und die Flotte gerichtet werden. Allen Anzeichen nach scheint der Winter in dortiger Gegend sehr mild aufzutreten. Sollten diese Witterungsverhältnisse fort» dauern, so würde der Erfolg der Vclagernng dadurch wesentlich begünstigt werden, weil die Fortsetzung her Arbeiten und die Zufuhren für die Vcrbüudeten sich viel leichter stellen würden, während die von den Russen zu benutzenden Landwege gegenwärtig gründ» los sind, und nur durch Frost gangbar werden könnten. — Obgleich die Franzosen in der Vai von Ka-mischwaja (Schilfbai) und die Engländer in den Baien von Valaklawa und von Kasatschaja (Kosakenbai) geeignete Häfen zur Verguug eines Theils ihrer Flot-tm gefuudeu haben, so glaubt man doch, daß die meisten Linien-Segelschiffe der verbündeten Geschwader in den Gewässern Konstantinopcls überwintern werden. Prinz Napoleon hatte, dem „Eonstitutioimcl" zu Folge, einen Nücksall, und konnte von Konstantino-pel noch nicht abreisen. Oesterreich. Wien. 21. Dez. Se. k. k. apostolische Majestät habe» aus Anlaß des gegenwärtigen kirchlichen Jubiläums den Vetrag von 1000 fl. «us Allcrhöchst-ihrer Privatkasse zur Verthcikmg an wahrhaft Be-dürftige mehrerer hiesigen Vorstädte zu bcstfmmen geruht. — Ihre Majestät die Kaiserin haben geruht, die von den Schülerinnen des k. k. t^II^i«, <^II« fl,n ciulle in Mailand, aus Anlaß der Allerhöchsten Ver-^ mälnng, znm Zeichen ihrer ehrfurchtsvollen Theilnahme angefertigten Stickarbeiten allergnädigst anzunehmen, und den gedachten Zöglingen für die Beweise ihrer erfreulichen Fortschritte nnd ihrer lobcnswerthcn Gesinnung das Allerhöchste Wohlgefallen bekannt geben zn lassen. Wien, 20. Dezember. Wie wir vernehmen, ist vor einigen Tagen von Seiten des Wiener Kabincts sämmtlichen Vertreter» Oesterreichs bei den deutschen Regierungen ein Zirkulare zugegangen, mittelst welchem sie den am 2, d. M. von Oesterreich mit den Wcstmächtcn abgeschlossenen Vertrag zur Kenntniß der Regierung, bei der sie beglaubigt sind, zn bringen haben, — Der Militärausschuß des dcutschcu Vuudes i» Frankfnrt, der über die Vundeskricgsverfassuug bereits eiucn ausführlichen Bericht erstattete, hat bei der am 14. d. stattgehabten Sitzung des Bundestages den Antrag auf Erhöhung des deutschen Vnndcshecrcs um 30.000 Man» eingebracht. — Nach einem uns mitgetheilten Schreiben aus Freiburg, vom 14. Dezember, ist ein Theil des crz» bischöflichen Ordinariates bei der großherzoglich badischer Regierung bittlich eingeschritten, daß dem greisen Erzbischof von Freiburg ein Koadjntor gegeben werde, — Wie aus Rom geschrieben wird, hat der Papst angeordnet, daß hinführo keine Ordcnsgcistlichen Orden und Ehrenzeichen annehmen dürfen, Weltgeist» üchc müssen hiezu die Genehmigung des Papstes einholen, der für die Zukunft an Geistliche keine Orden mehr verleihen wird. Es liegt die Vermuthung nahe, daß sich diese Ncrfügnng nur anf den Rayon des Kirchenstaates erstrecken könne. Wien. Die k. „Wiener Ztg," veröffentlicht Folgendes: K u n d m a eh u n g. Am 19. Dezember l. I. sind in Wien 9 Per< sonen an der Brcchrnhr erkrankt, 8 genesen nnd 8 gestorben. In Behandlung befinde» sich noch 87 Kranke. Seit dem Ausbruche der Epidemie sind !>089 Personen erkrankt, 3383 genesen und 1U1!» gestorben. Wien am 20. Dezember 1834. Deutschsand. Ma» schreibt der „Mg. Ztg,«: „Im gcsammtc» Gebiet des deutschen Bundes soll ei» Theil des Bundcskontingents mobil gemacht werde»; i» Baier» zunächst, wie wir hören, zwei Divisionen Infanterie und eine Division Reiterei." Frankreich. Die Einwohner von Orleans beabsichtigten, eine Natio»alsubskriptio» für die Verwundeten in der Krim anfznlegcn; der Präfckt des Departements du Loire hat anf die hierauf erstattete Anzeige vom Minister des I»»er» cme Zuschrift erhalte», der wir folgende Stelle entnehme» : „Ich hatte die Ehre dem Kaiser das in Rede stehende Projekt mitzutheilen, Seine Majestät war darüber sehr gerührt, hat mir aber, obwohl er dieser patriotischen Idee alle Gerechtigkeit widerfahren ließ, erklärt, daß er es für seine Pflicht halte und als sein ausschließliches Vorrecht betrachte, im Namen Frank-rcichs für das Wohl unserer Verwundeten zu sorgen, ihren Bedürfnissen abzuhelfen und die dem Vater» lande geleisteten Dienste zu belohne»." Großbritannien. London, 13. Dezember. I» der gestrigen Oberhaussitzung legte der Herzog von Newcastle eine « Foreigncrs > Enlistm cnt - Bill " vor: d. h. eine Maßregel, wodurch die Regierung zur Anwerbung vo» Ausläudcr» ermächtigt wird. I» früher» Zcite» gehörte diese Vollmacht zu den Vorrechten der Krone, die davon sehr häufig Gebrauch machte, bis zum Jahre 1794. Von da an trat die Regel ein, daß die Regierung einer besonder» Parlamentsaktc zur Anwerbung ausländischer Korps bedarf. Die erste Akte dieser Art datirt aus dem Jahre 1794, wo der König vor« zugswcise französische Emigranten gegen die Revolution iu Dieust nahm; die zweite aus dem I. 180N, ^als England eine kleine Mustcrkarte von Fremden- legionen, eine korsikanische, eine griechische, eine deutsche, u. s. w. ins Feld stellte. Zu allen Zeiten, bemerkte der Herzog, erschien die Anwerbung von AusländM! wüuschcnswcrth, naincntlich am Anfang eines Krie> gcs, da England —um Alles mit eine». Wort zusagen — keine Institution wie die preußische Landwehr besitzt. I» verfassungsmäßigem Respekt vor der Meinung des Parlaments habe die Regierung noch keinem fremden Staat eine offizielle Mittheilung über ihr Projekt gemacht u»d dciike dieß nicht zu thu», bevor die Bill Gesetz gewordc». Es verstehe sich von selbst, daß die fremden Legionärs als abgesondertes Korps vcr» wendet werden sollen; denn bis 1837 war die Aufnahme eines Ausländers in die Reihen des britische» Heeres ganz uutersagt, und die Akte von 1837 modifizirtc das Verbot bloß dahin, daß sie in jedem Regiment einen Auslä»-!dcr auf je 60 Briten aufzunehmen gestattete. Dieses Gesetz bleibe iu Kraft. Wcuu man frage, woher die Regierung die Legionärs erwarte, so dürfe er darauf »och nicht ausführlich antworten, aber Jede», würden sich von selbst gewisse Gegenden Denlsehlands nnd die Schweiz a»forä»ge». Die zahlreichste aller e»g!ischen Fremdenlegionen war im letzten Kriege die deutsche n»d sie wetteiferte a» Tapferkeit mit den britischni Truppe». Vo» 1807 bis 18!!! wnrde kau», eine be> deutende Schlacht geschlagen, kaun, eine wichtige Belagerung unternomme», bei der die deutsche Legion nicht thätig war. Die Zahl der qus>ä»dischc» Legionärs, die in England zu irgend einer Zeit bcisammc» sein und eingeübt werden dürften, wäre auf 1.'!.000 Mann beschränkt. Der Herzog beantragt sofort die zweite Lcsimg der Bill. — Der Earl of Elle»' borough protcstirt gege» diese Maßregel. Seiner Ansicht nach denke die Negierung 1Ü.N00 Ausländer a» Stelle von 13.000 englischen Milizmänncr» im Inlande zn verwenden, möglicher Weise englische Pöbel« auftänfe mit fremden Vajonneten zu unterdrücken und so das ganze Land in Harnisch zu jagen. Welche Bürgschaft habe man für die gute Aufführung oder die Tapferkeit solcher fremden Söldlinge, die sich mit den Legionärs im letzten Kriege nicht vergleichen ließe»; denn diese, meist Hannoveraner, fochten für ihren König. Hätte die Negierung vor 9 Monaten die ganze Miliz aufgeboten, so sehe sie sich jetzt »icht zu eiucm so gefährliche» Erperiment getrieben, welches er mit alle» ihm zn Gebot stehenden Mitteln bekämpfen werde. Der Herzog von Richmond warnt je> denfalls vor der Anwerbung von Kriegsgefangenen oder Ausreißern, allein er kau» »icht umhin, der deutschen Legion der alte» Zeit Gerechtigkeit widcr> fahren zu lassen, namentlich da noch inancher vo» den tapfer» Offizieren jenes Korps nm Leben üt-Weder in Bezug auf Tapferkeit, »och anf Diensteifer stand die deutsche Legion hinter der britischen Arime zurück. Des Köuigs 1. Reg, deutscher Infaittcrie, welches der Garden > Division attachirt war, wurde stets iu Momenten dringender Gefahr als Reserve in's Feuer gebracht. Er erinnert an die Belagerung von Bayoime. Die deutsche leichte Infanterie, welche Sir Eoli» Halkett (jetzt Gouverneur des Invaliden-Hauses in Ehelsca) kommanoirt, schlug sich eben ft gut wie die britische, anch die deutsche Reiterei gal' der englischen nichts nach, und er sei überzeugt, daß eine deutsche Legion bei Inkcrman ihre Schuldigkeit gethan hätte. Nach einer Pause erhebt sich Lord Derby und findet es seltsam, daß feiner der Minister dm Einwürfe» seines Freundes Lord EXcnborougl) entgegentrete. Er selbst beabsichtige, was er gegl» die Maßregel einzuwenden habe, im Comit^ vorz»' bringen, die zweite Lesung aber nicht aufzuhalten. ^ bedauere, daß sein edler Freund für »othwc»dig fa»d, den Eharaktcr nnd Naffcnruhm der deutschen Legion aus falschem Patriotismus herabzusetzen, da dicsc Deutschen sieh nicht nur cbc» so ausgezeichnet wie dic britische Armee geschlagen hätten, sonder» bei de» Sympathie» für England, welche ih»eu angeborc» scie», sich gewiß beeifern würde», ihren ehemalig^ Ruhm aufzufrischen. Allein dieß habe mit der Fra>^ nichts zu schaffen. Vom konstitutionelle» Gcsichtspunk betrachtet, habe die vorgeschlagene Maßregel mit der von 1794, 1804 n, s. w. keine Analogie. Die "> gionen jener Zeit bestanden entweder ans Ha»>w' oeranern, also britischen Unterthanen, oder MänneM «05» die dmch Napoleons Eroberungssucht aus der Heimat uertricbcn, unter englischer Fahne fur ihre eigene Sache kämpften. Dieser Umstand kam anch als Mo° twirung in der betreffenden Akte von 1804 vor, Aber woher wolle die Regierung jetzt die fremden Streiter beziehen? Darüber verweigere sie jede Auskunft, Wolle sie eine Polc»>Lcgiou bilden? Darin wäre etwas wie eiu gemeinsames Interesse, gemeinsame Feindschaft gtgeu Rußland, Aber nein! die Anwerbung soll kein moralisches Reizmittel, sondern lediglich den Köder guter Besoldung zu Hilft uehmcn. Das halte er für eine bedenkliche konstitutionelle Frage und die Regie» rung könne nicht längncu, daß sie mit ihrem Projekt das beschämende, fnr Nußland höchst anfmuntcrnde Geständniß ablege, daß die Völker von England, Schottland und Irland nicht im Stande sind, .'»0.000 Mann nach dem Kriegsschauplatz zn senden, sondern ihr Heil und ihre Sicherheit von fremden Söldlingen erwarten müssen. Lord Aberdeen klagt über die iiugüustige Aufnahme einer Vill, welche doch das lebendigste Zeichen jener Energie in der Kriegführung sei, zn der man die Regierung unaufhörlich ansporne Zndcm mißdeute die Opposition den Sinn der Maß< regel. Es handle sich keineswegs darum, Ausländer znm Miliz> oder Garnisonsdicnst in England zn ver-wenden, vielmehr wurde die deutsche Legion nnr Be-Hufs der uöthigeu Eiucrerzirung im Inlande weilen und dann sofort nach dem Kriegsschauplatz abgehen. Mehr als 13.000 dürften nie auf eiu Mal im Iulaudc beisammen sein, aber nach Absmdung der ersten 1^,000 werde die Regierung nöthigcnfalls dic Werbung fort-setzen. Lord Malmcsburu sieht in der Vill ein Geständniß englischer Schwäche. Lord Grey bedauert die Nothwendigkeit, zu fremde» Streitern seine Z». flucht nehmen zu müssen, aber im Hinblick anf den Drang der Zeit wäre es unpatriotisch, die Maßregel zn verwerfen. Nach einer langen Antwortrede des Herzogs v, N e w castle, dic nichts wesentlich Neues enthält, wird die Vill zum zweiten Mal gelesen. Nachher verlas der Marquis of Vreadalburc Ihrer Majestät huldvolle Erwiederung auf die Adresse des Oberhauses. Im Uute r h nusc erklärte Lord I. N u ssel l, daß die Regierung dcu Vertrag mit Oesterreich vm°> legen werde, sobald sie die Nachricht von der erfolgten Natifikationsauswechsluug aus Wien erhalten habe. Im Lauf der sonst ganz unerheblichen Debatte kün> digte Lord John auch die Foreigners Enlistmeut'Bill auf nächstens an und hoffle, das Haus kommenden Donnerstag über die Feiertage eutlnssen zn können. Spanien. Man schreibt ans Madrid vom 12. De> zember: „Zwischen der Regierung und der Vank ist eine Uebcreinkunft für die Vorstrecknug der Halbjahrs« Zinsen zu Paris uud London abgeschlossen worden, — Die Budgetkommission lmt ihre zweite Sitznug im Vciscin des Finanzministcrs Collado gehalten. Hr. Salauarria gab weitläufige Erläuterungen über das System der Steuer» im Allgemeinen und uamcnt' lich über jenes der Verbrauchssteuern, das wenigstens vorläufig fortbestehe» müsse, bis man die Mittel aufgefunden habe, das durch ihre Aufhebung erwachsende Defizit von 8!) Millionen Realen zn decken. Alle Mitglieder schiene» durch Salavarria's Gründe über> zeugt zn seiu. Die Kommissiou tritt heute Abends wieder zusammen, — Die mit Abfassung des Vcr> fassnugscutwurfs bcauftragteu Depntirten haben sich über folgende Hauptgrundlagen verständigt: t) Die Steuern müssen jedes Jahr votirt werden; 2) die Steuerpflichtige» sind nicht verpflichtet, Steuern zu bezahlen, welche nicht durch die Cortes voll« wurden; l 3) alle Veamteu, die direkt oder indirekt zur Einziehung dieser Steuern mitwirken, sind veraut. wortlich; 4) der Grundsatz der National > Souverainctät wird festgestellt; ü) die Duldung aller Religionen wird verkündigt, ohne jedoch eine andere als die katholische für Spanien zuzulassen. 6) es wird zwei geschgcl'eudc Kammern gebm; aber über die Einrichtung des Senates ist man »och nicht einig; ?) das Veto des Souvcraius wird anerkannt werden; aber noch ist nicht entschieden worden, ob es absolut seiu soll oder uicht; 8) als Ausgangspunkt für die Entwerfuug der ueuen Verfassung wird die Verfassung von 1837 dienen," Die Negierung hat mit mehreren Kapitalisten einen Vertrag abgeschlossen, wodurch die Zahlungen des Schatzes bis zu:» Jahresschluß gesichcrt siud. Dänemark. Kopcuhagen, 18. Dezember. Der Premier» minister eröffnete heute mit Verlesung eines köuig> lichen Neskriptö das Volksthing. Zum Präsidenten wurde wieder der Höchstengcrichts - Advokat Rotwitt erwählt. — Der für heute Abend angekündigte Fackelzug hat stattgefunden; dem König wurde ein neunfaches Hoch gebracht, worauf er dankend cr> wicderte. Dsnanfürstenthnmer. Vukarcst, 29. November. (!1. Dezember,) Die „Vuk. Deutsch, Ztg." meldet: „Anch die türkische Armee hat sich nach der Krim in Marsch gesetzt! Heute Mittag 12 Uhr hat der Generalissimus der ottomanischen Heere, Omcr Pascha, mit seinem Gcneralstabc Vuknrest verlasse», um sich nach dem alten Pontus zn begeben. Der Regen gießt in Strömen herab, die Wege in dem fette» Boden der Walachei müssen grundlos werden." Ein fürstlicher Erlaß wird publizirt, folgenden Inhalts: «Da Wir in Folge der Note des Geucralissimus der ottomanischcn Heere, Omer Pascha, uom 2. No> vember in Erwägung genommen haben, daß ans väterlicher Milde eine Anmeslic allen an der vcrftos» senen Epoche bctheiligten Personen pnblizirt ward, und daß einige dieser Personen dieß Vergessen der Vergangenheit zu schätzen wußten, andere jedoch selbst nach dem Einmärsche der kaiserlich ottomanischcn Truppen der feindlichen Armee nachgczogcn und bis jetzt noch nicht ziiriickgckchrt sind: so l'cnifc» Wir in dieser Sachc dic Berathung des außerordentliche» Vermal» tungsrathcs und befehlen, daß den letzt erwähnten Individuen die Rückkehr in ihre Heimat verboten wcroe." Türkei. Konstantiuopel, 11. Dezember. Prinz Na< poleon hat seine Rückkehr »ach der Krim aus Gesund' heitsrücksichten noch verschoben. — Die Trnppenzüge 'dauerten in Konstantinopel fort und wnrdeu nn!er anderen mittelst des sardinischeu Dampfers «Cagliari" uud des neapolitanischen „Sorcntc" bewerkstelligt. Ans Tschuruksu wird über eiu hartnäckiges Gefecht zwischen den» auf Nekoguoszirung ausgehenden Vattaillon des ä. tuuisischen Infanterie-Regimcnts nnd dc» Russen gemeldet, in welchem ersteres den Sieg davon getragen. Da« tunisischc Korps soll dnrch die Vemühnugcn seines Obergcuerals, Neschid Pascha, und oes Staböobnste», Ali Vei, überhaupt in der beste» Verfassung sein. Briefe vom schwarze» Meere wollen wissen, daß die Russen Suchumkalc und Anapa völlig geräumt haben nnd daß 1!!,000 Mann vo» Kischeneff in Pe> rekop zur Verstärkung der Armee angelangt seien. — Die Generale C.anrobcrt, Vosqnct nnd Forcy haben vom Sultan den Medschidsche>Orden erster Klasse er-halten. Ucbcrhaupt soll dieser Orden auf großherrli» che» Beschluß sämmtlichen, vo» den Generalen n, c!„'l' bezeichnete!, Gcueralcu, Offizinen, Unteroffizieren uud Soldateu der verbündete» Armee verliehen werbe». General Larchcr wurde znm Platzkommandante» von Konstantinopel ernannt. Eine Korrespondenz des ,,O„erv, tricst." will wissm, daß Omcr Pascha sich kcmem andern Kommandanten unterwerfen werde. (Triest. Ztg,) Ans Konstautiuopcl, 11. Dez., wird der ..Tricst. Ztg.« geschriebn,: Gestern traf der „Caradoc" ans dcr Krim hier ei», mit Vriefcn vom 9. Dezember. Nach denselben lief am 6. d. M. Mittags der Dampfer «Wladimir«, mehrere Kanonenboote und einen Dampfer remorqui-rend, aus Sebastopol aus. nnd gn,s die franz. Tra»s> portschiffe im Haftn von Kamich an. Sofort wurde» die alliirtcn Dampffregatten „Mcgerc", „Vantour", „Valorous" und „Terrible« geheizt, allein es vergin> gen über '/^ Stunden, bis sie im Staude waren, auszulaufen, und in der Zwischenzeit bombardirten die rnss, Schiffe »ach Herzenslust, ohne besonderen Scha> den anzurichten. Gegen 1 Uhr machten die 4 Dampfer Jagd auf de» «Wladimir« n»d eröffnete» ei» heftiges F^uer, das die russ. Schiffe nöthigte, sich mit zerbrochenen Masten zurückzuziehen. In dieser kleinen Affaire ist das Ve-nehmcn der beiden Admirale sehr zu tadeln, die nicht ein einziges Dampfboot geheizt hatten. Dieß hatten oie Russe» iu Scbastopol wohl bemerkt und den küh> nen Ausfall gewagt. Auf der Laudseitc ist Alles stille. Das russische Obscrvationskorps unter Gortschakoff und Liprandi hat sich am 6. Dezember von Valaklawa entfernt, um eine nenc Position auf der Straße von Vaktschi« Sarai einzunehmen. Man schreibt dieß der Unweg« samkcit der Straße zu, die jede Bewegung hindert. Die »eucrrichteten Batterie» von Inkerman, welche die russischen Kriegsschiffe erreichen können und zerstö» reu sollen, sind in wenigen Tagcn beendet, um iu Thätigkeit zu treten. So eben erfahre ich, daß Omer Pascha von der Pforte den Bcfch! erhalten, mit 30.000 Ma»n nach Sebastopol abzugchen, was mit den iu der vorigen Woche von Varna abgegangenen 20.000 Mann, die Ziffer von «0.000 M. türk. Truppen gibt. Am 9. Dez. ist er bereits i» Varna eingetroffen und erwartet die Ankunft der englischen und französischen Dampfbootc, die seine Truppen sammt der Munition nach der Krim bringe» sollen. Ismail Pascha von Kalnfai übernimmt inzwischen das Kommando über die auf europäischem Vooen stehenden Truppen. Der Schwiegersohn des Snltnns, Aali Ghalib Pascha, Neschi? Pascha's Sohn, ist znm Direktor der lais. Münze ernannt worden. — Ziver Effmdi, oer bis jetzt diesen Posten bekleidete, wnrdc zum Mustechar dcr Admiralität ernannt. Ehewfik Bey, Mustechar der Admiralität, wurde zum Finanzminister, mw der bisherige Finanzminislsr Mussa Safeti Pascha zmii Hnndelsminister ernannt. Griechenland. " Aus Athen wird von, i-'i. d. M. nebst dcr Meldung, daß Riga Palamides seine Entlassung er> hielt, nnd Manrokordatos das Portefeuille des Iuuern zeitweilig übernahm — noch das Erlösche» der Cholera berichtet. General Kalergis hat dem Vernehmen nach das Großkrcnz des Erlösrrordcns crbalten. Telegraphische Depeschen. " Turin, 19. Dezember. Die Eisenbahn von Novara nach Arona soll binnen wenig Wochen cross» net werden; daourch wird die direkte Verbindung zwischen Piemont und dcr Schweiz hergestellt. " Odessa, 14. Dez. Die letzten hier ans der Krim eingelaufenen Nachrichten sind verspätet, denn sie reichen nur bis li. Dezember. Die Alliirten waren fortwährend mit dcr Befestigung ihres Lagers beschäf> tigt. Seit mehreren Wochen zeigt sich kein Frost in Odessa; die Straßen sind fast ganz impraktikabel, auch die Transporte bei Perekop gehemmt. - I assy, 18. Dez. Dem Vernehme» »ach hätte Fürst Ghika seine amtliche» Beziehungen z» dcm griechischen Konsnlatc eingestellt, und demselben dieß dnrch das Staatssekretariat schriftlich eröffnen lassen. Die Veranlassung hiczu habe sich, wen» auch nicht aus dem Wortlaute, doch aus dem Geiste des Pfor-tenbefehles v. 111. November, der ihm die Ausführung der in den übrige» Provinzen der Türkei bezüglich der Hellene» ergriffenen Maßregel vorschreibt, ergeben. 'Malta, 12. Dezember. Täglich langen frische Truppen aus England und Frankreich für die Krim ein. Berlin, 2!. De; Ei»e Depesche aus S t. Petersburg v. 20. d M. bringt Nachrichten des Fürsten v. Mcntschikvff. wonach sich l>is zum >> d. nichts vo» Wichtigkeit bei Sebastopol ereignet hatte. Einige Ausfälle' wurd.u mit Glück """'stattet. Vn einem derselben nahmen die N»s,e" m den ausg.a. bcn drei kleine Mörser, und vernagelten e,»„g von größerem ^liber Das Feuer der Mi.rte,, war schwach, der rnssische Vcrlnst änßerst germg. HOO» Feuilleton. An Seine Eyellellz den hochwürdig stell Herrn Fürstbischof in Laibach Anton Alois Wolf, bei Hochdessen fünfzigjährigem Priester-Jubiläum am 15. Dezember 1854. 33on dem Vcruf erfüllt, Den Schöpfer höchst zu ehren, Und sein Gebot zu lehren Ward früh Dein Drang gestillt. O möge stets die Zeit, Die Du in dem Vcrufe An hcil'gcr Altarsstufc Dem Ewigen geweiht. Wie aus der Engel Chor Erhobst Du stets die Hcrzeu In Freuden und in Schmerzen Zu Gottes Thron empor. Dir gütig schonend sein. Die Thatkraft nicht berühren', Dein Haupt nur reicher zieren Zur Siegcrkronc wcih'n. Grbab'ner Fürst und Greis! Die hcut'gen Iubclkläugc Und heil'gcn Fcstgesängc Verkünden Deine» Preis. Ignaz Freiherr ünzarini. Der Invalide. (Wahre Begebenheit.) Die Fcnstcr sind verhüllet, Die Lampe flackert faum, Denn Todcshauch erfüllet Der Stube düster» Raum. Die Mutter ächzet leise Zum letzten schwersten Gang, Die Kinder knic'n im Kreise Und beten still und bang. Da« Krucisir nur leuchtet Noch matt der Kranken Vlick, Der Herr, dem sie gebeichtet, Beschützt der Hoffnung Glück. Und stumm und immer stummer Und schwuler wird's im Haus, Als stürb' mit Einem Kummer Des Kummers Saat nicht aus. Doch draußen jauchzt, im wache» Gefühl, um Markt und Wall Das Volk, Geschütze krachen In des Geläut« Choral. Da rafft sich auf der Gatte, Von Angst und Schmerz so müd, Denn die Kanonen hatte Noch lieb der Invalid. Ihm donnert durch die Seele: — Sechs Jahre sind vorbei — Vin Taq gar schaurig helle, Der blut'gc sechste Mai. Da zittert von Geschützen Wohl San Lucia'e, Grund, Da ward in Todesblitzen Der Muth der Deutschen kund. Da hielten aus den Rossen, Rings um Radchky her, Die Kampf- und Ruhmgcnosscn Ein Pharus — licht im Meer. Gen diesen hin! wie flogen Die wäljchcn Kugeln dicht, Ein Sturm von Todcswogcn, Der sich an Herzen bricht. Glück auf! der kimft'ge Kaiser Wie blickt er kühn und frei, Als lläng' für ihn »icl leiser Die Todes Melodei, „Daß Hcil und Ruhm nie weichen ,.V°n Oestreich's Haus und Staat, „Herr Gott, gib „,,s »n Zeichen!" Nuft laut da ein Soldat. Da zischt es auf an, Himmel Mit grellem Feuerschweif, Mit schaurigem Getümmel Platzt der Granate Reif. Ob sich das Roß auch scheute, Sich bäumt in Ranch und Sand: Franz Josef hätt wie heute So ruliig damals Stand. Wen» Gott mit solchen Zeiche» Den Pfad des Kaisers zieht. Kann nie der Muth entweichen, Der i» den Kriegern glüht. Gedenkt der Hcldcntagc Der Invalid, so arm, Wird schnell, trotz Leid uud Klage, Das Herz ihm wieder warm. Ihn wirbelt das Gedränge Mit in den Tom hinein: „Gesegnet! ficht die Mcuge, „Soll nun die Trauung sei»!" Gesegnet! seufzt der Krieger, Mit thränw-fcuchtcm Alick; Denkt an den Herrn — und Sieger Und an sein Haus zurück, „Herr Gott, gib »och ein Zeichen „Für meines Kaisers Heil, „Für Segen seinen Reichen, „Ihm und der Braut zu Theil," Im Dome wird es dnnkcl, Gs war die Vesper aus, Da schleicht im Stcrugefunkel Der Krieger still »ich Haus, Und an der schwelle hangen Die Kinder sich a» ihn: „Sei, Vater, ohne Bange», > Die Mutter schläft darin! Vein, letzten Glockenschallc, Zum Segen ungefähr, Da wich mit einem Male Der Fieberwahn, so schwer. Da deckt die kalten Glieder liiu seltsam warmer Schweiß, Sie schloß die Augcnliedcr Und schlumnnrt sauft und lcis," So schlummert sie am Abend, Erwacht am Morgen leicht, Gesundheit, frisch »nd labend, Hat wieder sie erreicht. Wenn Gott mit solchen Zeiche» Den Pfad des Kaisers zieht, Was soll der Liebe gleichen, Die jedes Haus durchglüht? Dr, Rudolf Puff. Marburg, im Dezember. Dr. P... Eintracht und Kunstsinn scheinen immer mehr der Wahlspruch des thatkräftigen österreichischen Vürgcrthumes zu werden. Pettau, unsere Nachbar« stadt, nach Cilli die Urstadt der Stcicrmark, verwirklichte das Apophthcgma Sr. Majestät unseres Herrn und Kaisers in der Octave des Namenfestes unserer allgelicbtcn Kaiserin durch Eröffnung des neu wieder geschaffenen städtischen Theaters, Da« Bürger-Konnt'', an der Spitze Hr, Kostcr, dem der Hr, Higersberg u. A, zur Seite standen, scheute weder Vemühuugen noch bedeutende Auslage», um der Stadt au dem gauz nach den Bedürfnissen der Neuzeit uniformten Theater ein schönes Denkmal uor Augen zu stellen, was „ver> einte Kräfte" vermögen. An der Stelle des unregelmäßigen alten Baues erreichen wir nun daselbst, durch eine lichte Vorhalle, in der die Räumlichkeiten für Kassa und Konditorei sich befinden, während eine doppelte Treppcnflucht in die Nobel- und Volksgallcrie empor-leitct, den schönen freundlichen, amphitheatralischen Saal, dessen Sperrfautcuils und Stehplätze vierzehn elegante Logen umgeben. Die ganze Dckorirung, Weiß und Gold, mit ihrer niedlichen Architektur, ihrem Roscttenschmucke x., macht einen sehr günstigen Eindruck. Die Bühne, sechs Coulissen tief, ist ebenso geistreich als bequem koustruirt, ebeuso zweckmäßig als nach den früheren Verhältnissen durch Breite und Höhe übe» raschcnd. Von den Dekorationen, gelungenen Leistungen des Herrn Theatermalers Hm'» in Grn^— ucrdicncn besondere Anerkennung: Wald, freie Gcbirgs- und Schneegcgend, Stadt, Garten, Kerker, die Nokkoko, Bauern - u. Vürgcrchumer, der architektonische Saal :e. Ausschmückung und Drappiruug sind vom Marburger Tapezircr Hrn. Döru, die Tischlerarbeiten vom Pct-tauer Kuusttischler Hr». Fidlcr. Das Verdienst der Umformung des ganzen Baues aber, seiner Symmetrie und freundlichen Gestalt, der Schöpfung der ganzen Bühne, ihrer Maschinen, Vcrsenkuugen, Beleuchtung, sinniger Anordnung des Schnürbodens, kurz, der eigent» lichen Welt, zu welcher die Bretter durch die darauf wirkeude» Küustler werde», gebührt dem i« der Grazer», Wieuer-, Theatcrzeitnng^c, v,or wenig Jahren so oft bereits rühmlichst erwähnten Marburger Autodidakten Hrn. Anton Hallckcr, Theatcrmeistcr und Maschinist," zu Marburg, einem Manne, dem für sein Fach, >"^ einst dem Archimedes für seinen Hebel, nichts mangcn, als ein arosier Stützpunkt — die Gel^eicheit, scM glänzendes Talent uud seine prattische» Erfahrungen zu erproben iu der Einrichtung der grostartigstcn Bühnen. Die ehrcinwllsten Anerkennungen des Pcttauer Komit^s halfen ihm, die schön erneute, gelungeue Kunstschöpfung des Petlauer Theaters uach ' dem'Muster des neuen Marburgers, seiner eigenen technischen Vühnenleistung, mit Lust und Liebe beginnen uud mit allseitiger Befriedigung vollenden. Lokales. Unser vaterländische Schriftsteller, Hr. Dr. Heinr. Costa, gibt im jüngst erschienenen Septcmberheftc del „Mittheil. des histor. Vereines für Kraiu" bekannt, daß er geneigt sei, seinen „Neiscerinncrnngen aus Krain' einen Band «vaterländischer Erinnerungen" mit 3c" Jahres im Wege des Buchhandels nnd durch die 1 - -Herren Mandatare des histor. Vereines bekannt gebe»-Der Verlag der «Laibachcr Zeitung" ist zur Forderung dieser patriolischcn Absicht ebenfalls bereit, dicMU>" Präunmerationen entgegen zu nelmien. Druck und Verlag uon I. V. Kleinwayr k F. Namberg iu Laibach. — Verantwortliche Redacteure: I. v. Kleiumayr 6 F. Namderg.