FailmcherMMtlmg. Nr. 233. Piänlülü-lallonöpre!«: ^m iiomptolr ganzj. ft. tl, 0'l!,'j. N. 5.5,>. »fiir bie^ustellun« in« Haue halb!, üü l:. Mit dir P2 ft ganzj. N. > 5. halbj. N. 7.50, Dollnerstag, l 4. October ^Ul.Ä^lr.^m. i!l.i sonftpi.Zelle iu,.«ll.,i!»l.utr.. ^ui. lull. u.s.N'. ^nl?neft?mpel icdesnl. 3<>t». 18« V. Alntlicher Theil. 3e. k. und f. Apostolische Majestät habe» mit Aller' höchster Entschließung vom 6. October d. I. den Professor um oenlschen Staalögymnasinm zl: Brunn und provisorischen Vezirkslchuliuspector Dr. Philos. Karl Schwippet zum Director dcs StnatSgymnastumS in Znaim allergnädigst zn crnclwen geruht. Hasner m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät hnben mit der Allerhöchsten Entschließung vom 8. October d. I. den professor am Gynmasinm zn Feldkirch Joseph El sen-»ohn zum Director dieser Anstalt allcrgnüdigst zu er» nennen geruht. Hasner m. p. Der Iustizminister hat den Landesgerichtsrath iu "llli Dr. Heinrich Martinat auf scin Ansuchen zum Staatsanwalte in Klagenfurt ernannt. Der Iustizminister hat den Bczirksrichtcr zu Neu-^"s Franz Schmied znm LandesgcrichtSrathc in "bor ernannt. , Der Justiz minister hat den Tarnowcr Landcs-»ertchtörath Dr. Johann Culrowicz über fein A>1-1'lchen in gleiche, Eigenschaft znm Landcsgcrichlc in «raknu übersetzt und die hicdnrch in Erledigung ge-^ommcne LandeSgerichtSrathsstelle dcim Krcisgcrichtc ü, ^arnow dem Bczirtsrichtcr Joseph Storch in Ketuy "tlliehen. Der Inslizminister hat eine beim Krakauer Landes NMchtc ciledigte LanoeögcrichtsrathSstclle dem dortigen ""thssecrctäl' Michael N owut verliehen. Der Justizminister Hut den BezirkSrichtcr in Fry^ztak ^olf Arvay über sein Ansuchen in gleicher Eigen-^aft zum Bezirksgerichte m Brzesko überseht. Der Iustizmiuister hat den StaatSanwallSsubsti' ^en in Rzeszow Dr. Otto Koppel zum Bezirks-'lchter für Limanova und den Krakauer Lan^eSgerichlS-Puncten Stanislaus Szpor zum AezirkSrichlcr für 6'^ztal ernannt. <» Der Iustizminister hat den BezirtSgerichlöadjunclen ^^ ^halhaminer über scin Ansuchen von Hart' »dn, "^ Kirchbach übersetzt nnd zu AezirtSglrichtS-All« ^ '" Stcicrmart und zwar für Gleisooif den cill,„ ""en Fr"') Pöltl, für Harlberg den Aul,-lt, °"lcn Ludwig Hcschl und für Weitz den AuScul-"" ^adislaus Pofset ernannt. ^> ?kr Justizminister hat die ÄezirtSrichterstellc in ^ °k dem BezirtsgerichtSadjnnclen in Nogarcdo Dr. "wd Lucchi verliehen. l»l> ,^," Minister für Cultus und Unterricht Hut ciue !ei ^"lergymuasium zu Frcisladt in Obcr-Ocstcr» h^ kucdigtc Lehrstelle dem disponiblen Lehrer deS ^^nnstädtcr Gymnasiums Joseph Krasl ° vcrliehcn. Nichtamtlicher Theil. Zum Concil. Visch I erste Kundgebung eines österreichischen vor ss "b" bns bevorstehende Concil lie^t endlich ^eck '^ "" Hirtenbrief des Fürst-Bischofs von il°tr v" ^^)' welcher sich nach dem ..Volksfrcund" ^avstp^ ?'elbesprochenc Frage der Unfehlbarkeit dcS ""es wie folgt äußert: schift''"^le lehrende ssirchc in ihrer dreifachen Eigen-^ehre d Zeugin, Lehrerin und Richtcrin der götllichcn ist, sy ^^"digc Stimme Gotteö an die Menschen ^ dies'' ,^ ^"'" "'^ nothwcndigcrwcise unfehlbar, ^lchc ^ Umgicnznnss kann und darf sich die lehrende »viirdf ^ lluschlbarleit niemals absprechen lassen, sie schtlinessl", °"°1 ^"" 'w'llen Schaden dcS gangen Mengte d?'m^äur Perrätherin am gm.zcn ErlösnngS^ '^ lhr d, n cA"' ^^' "bcr diese G.enzcn hinanö ^'rd st '„."'''c.hlbarkeit uichl qcgeben; sie kann nnd ^scndc M-? "'"""^ °ussprechcn, wie so viele Um «"' - - N . 7" '"? l° "''lc öfterer lügeuhaft behanp-'^e ihr ,.s,)/^ """ die Organe, durch welche die '"he ^in,« / ^"" ^ira.nt ^t? °der da das lirch-'°"^e T." ./'' b'S znm Ende der Welt lcmt fort-""' durch ^"" ^°"^ 'lt. welche sind denn Diejcni-"i c^n',! M„„d h^^ nnfehlbare Stimme Gol. tcS sich äußerlich hörbar vernehmen läßt? Antwort: Die von der Kirche bestellten, durch die heiligen Weihen dazu ansgerilstttcn Lehrer der geoffenbarten Wahrheit, also in stufenweise aufsteigender Auctorität die Scel« sorgöpriester, di>.' Bischof,', der Papst, die allgeimincn Concilien." Und an einer anderen Stelle heißt es: „Der AuSspruch: Der Papst ist unfehlbar, wiU keineswegs bcdentcn, daß die Meinungen des Papstes auch in jenen Dingen nnfehlbar wären, welche sich nicht ans die göttliche Osfcnbarnng beziehen; denn bezüglich der Dinge, wclchc außer der göttlichen Offenbarn-ig liegen, hat ihn Christus nichl alo seinen Stellvertreter gesendet- Es will auch mch! bedeuten, daß dtr Papst als Privatmann in Maudenes^che» nicmolS eine irrigc Meinung habcn kiinnlc; dcnn nicht alt» Privatmann, sondern als Amtsmann hat ihn Christus als seinen Stellvertreter berufen. Es will nur Fulgenoco bedeuten: Wenn der Papst als Lchrcr der gauzcn Kitchc nnd Inhaber der apostolischen Vollgcwalt über die a/offcn-dartc Wahrheit rinc feierliche Entscheidung trifft und alle Gläubigen auf unzweideutige Weife zur Annahme ricscr Entscheidung verpfllchlet, so kann in oitser Entscheidung unmöglich ein Irrthum enthalten scin. Und daß dcr Papst in diesem Sinne nmklich nnfehrvar ist, geht doch aus den Verheißungen Christi hervor. I» einem anderen Sinuc Mr vcrst.ht die Unfehlbarkeit des Papstes Niemcind, dcr die katholischen OlanbcuS-lchren te»nt." Ueber ien Stand >er republikanischen De-wegung in Kpanien wird dem „Tempo" aus Madrid vom 6. October geschrieben : „In Catalonien ist die Erhebung allgemein. Im Norden wird Figuicres von einer bedeutenden Truppe von vollkommen bewaffneten Bergbewohnern, welche vom Abgeordneten Suncr Capdevilla befehligt werden, bedroht; im Herzen wäre die Colonnc des Generals Palacino gezwungen worden, sich mit Mühe nach Barcelona zu' rückzuziehen, und die kleine Armee, welche der Abgeordnete, Ioarisli befehligt, foll alle Umgebungen der catalonischcn Hanfttstadt beherrschen; im Süden ist NeuS. welches zwölf Bataillone, die mit Artillerie zur See augelom-men wareu, bedrohte», von den Iusnrgcnten geräumt worden, welche aber alle Berge dcS Priorato besetzt halten und mit den zahlreichen Banden in Verbindung stehen, die schon in Airagonien und in dem ehemaligen Königreich Valencia gebildet sind. In Arragouien gibt es drei große Banden, und zwar in den Provinzen Hues-car, Verida nnd Saragossa; sie werden von den Abgeordneten Blanc, Noguero und Caftejan befehligt und wenn es nicht an Waffen fehlte, würden sic ebenso stark sein, wie die des Ioarisli. In Andalusien hat dcr Aufstand seit zwei Tagen große Fortschritte gemacht. Im Norden hat sich die ganzc Provinz Cordova crhobcn und bedroht die Hauptstadt; auf der anderen Seite des großen von dem Manzanarco gebildeten Spaltes hat sich die Bewegung den Städten Val.de.Puerto, PoirtO-La piche und anderen in dcr Mancha mitgetheilt. Im Sü' den stehen zwei Hauptcorpo unter den Befehlen der Abgeordneten Paul und Fcrmiu Salvocchea, welcher letztere den Aufstand von Cadix befehligte; man versichert, daß dieser bei Algar ein glänzendes und fehr glückliches Treffen einer zu seiner Verfolgung ausgeschickten Co-lonne geliefert hat. Heute Abend meldet man die Erhebung der Arbeiter von Nio-Tinto, welche unter dem Befehl des Bruders des Generals Pierrad auf Huclva losmar-schiren jollen. In Alt-Castilicn hat sich Bcjar empört, und obgleich man meldet, daß die Aufrührer die Stadt verlassen haben, ist die Bedeutung dieser mindestens im Herzen Spaniens sehr ernsten Bewegung nicht zu verkennen. Endlich uchmen die Banden in Valencia, Gallicien und Asturicn offenbar an Zahl und Stärke zu. Diese Nachrichten sind natürlich nicht alle offtcicll, da dcr Telegraph unS uur von den Hoffnungen und Erfolgen der Ncgiming Mittheilung macht; aber fie sind so stark beglaubigt, daß man sie immerhin den gleichfalls mit Vorsicht anszunehmcn den Angaben dcr Regierung gegenüberstellen kann. Sic werden mich vielleicht fragen, ob dies der Beginn einer Revolution ist? Nach meiner Ansicht noch nicht. Cs sind zerstreute, ohne Ordnung, ohne Plan inS Wert gesetzte Erhcbnngen, die auch, offen gesagt, etwas allzu föderalistischer Natur sind. Man fühlt die Abwesen- heit einer festen Idee, einer solidarischen Thätigkeit, einer angenommenen Führung, aber mau kann nicht daran zweifeln, daß dies ein schon in seinen Anfängen sehr ernster Aufstand ist, und die Regierung wird ihm mit ihren dictatoriulen Anmaßungen wahrscheinlich die beiden einzigen Bedingungen gegeben haben, die ihm noch fehlten, um eine Revolution zu werden: die Verallgemeinerung und die Einheit. Jus den Landlagen. Linz, U.October. Dem Untcrstützungsvereine der philosophischen Facultat in Wien werden für 1869 100 fl. bewilligt. Das Landcsbndgct wird erledigt und eine Umlage von l 2 Kreuzern bewilligt. Baron Weich« und Genossen beantragen, der LandcSansschuß werde beauftragt, daS ReichstriegSn inistcrium zu ersuchen, bei TruppcndlSlocationen auf Verlegung der oberösterreichi» scheu Rcgimcutcr und IägerbataillouS in ihre Heimat lichen Werbbczirke gebührende Rücksicht zu nehmen. Innsbruck, 11. October. Vou Dr. Biedermann und Genossen wird der Antrag gestellt, den Finanz-minister um ausdrückliche Feststellung anzugchen, daß Grundstücke ohne reines Erträgniß steuerfrei feien. Die RechmmMbschlüsfe der landschaftlichen Fonds für 1868 werden genehmigt. Prag, II. October. Der Oberstlandmarschall theilt mit, daß Graf Ernst Waldstein wegen des beschlossenen Gesetzes der freien Theilbarkcit deS Grundes, daS seiner Ansicht nach höchst destructiver Natur sei und dem er daher nie beitreten könne, scin Mandat niederlege und die Bitte stelle, seine MandatSnicderlegung sammt der Motivirung dem Landtagsprotolollc beizulegen. Der Oberstlandmarschall bemerkt, daß er letzterem Wunsche nicht entsprechen könne, indem ein Protest nur gegen einen geschästsordnungswidrigcn Vorgang, nicht aber gegen einen Beschluß dcr Majorität crhobcn werden könne. (Beifall.) Ueber den Bericht dcs LandcSausschusseS, betreffend die Ablösuttg dcr Rcalgewcrbc durch Entschädi» gnng wird nach Inrzcr Debatte dcr Ucbcrgang zur Tages-ordnnng angenommen, ebenso übe«,' die Petition der Egerer Handelskammer um Auflassung der Mauthschranken. Chrislcu motivirt seinen Antrag betreffs dcr Militiir-stcllungsbczirlc. Der Statthalter sagt seine Unterstützung bei dcr Regierung zu. Dr. Wiener motivirt in lüugcnr Rcde dcn Autrag auf dircclc ReichSrathswah« len, welcher cincr fünfzehnglicdrigcn Commission überwiesen wird. L cmbcrg, II. October. Poftpiel intcrpcllirt die Regierung über dcu schlechte» Zustand dcr Straße Lcmberg-Sambor. Der RcgierungScommissär gibt summarisch Aufschluß über mehrere beabsichtigte Straßenbauten. Zur Berathung dcr Regierungsvorlage über Wasfcrregulirung uud dcn Antrag Sanguszlo's wegen billigerer Cisenbahn-tarifc wnrbrn besondere Ausschüsse gcwählt. Es fanden mchrerc erste Lesungen statt. Die Regierung legte das Vuttsschnlanfsichtsgcsetz vor. A g r a m,11. October. Die Regierung brachte einen Gesetzentwurf über Pferdezucht ein. Die Stadt Vulovar bittet um die Coucession znm Baue eines Canals zur Saue, Die Stadt Zengg bittet, daß die Eisenbahn durch das Territorium dcr Stadt geführt uud daö dor< tigc Gymnasium beibehalten werde. Der Landtag fordert dk Regierung auf, ein Wahlordnungs- und Land-tagscoordinirnngsgesetz einzubringen. Dcr Gesetzentwurf ^übcr Rcgclnng oer HauScommunionen wird in dritter Lesung angenommen. Eine Petition wegen Savcreini-gung wird dem ungarischen Reichstage abgetreten. Aus Peking ist nachstehendes Schreiben vom Herrn Ministcrialralhc Dr. Karl Ritter v. Schcrzcr an den Redacteur dcr Wochenschrift dcs n. ö. Gewcrbcvereines gelangt, welches viele für dic hcimische Industrie interessante Mittheilungen enthält; es lautet: „Peking, 27. Juli 1869. Werther Herr uud Freund'. Ich schäme mich fast, Ihnen aus der Hauptstadt dcs himmlischen RcicheS von nichts als von "Hitze und Staub berichten zu können. Aber bei 100" F. erlahmt jede Thätigkeit, jcdc Wißbegierde, und man hat kein anderes Verlangen als nach Kühle und Ruhe. Vor einigen Tagen regnete cS einige Stunden und das Thermometer sank — was selten hier der Fall — von 100 aus 85" F. und da klagte man sofort über Kalte und fröstelte '. Die Straßen von Peking sind sehr der Ausbess^ rung bedürftig — mau kann nur in ganz eigenthümlich 1728 consttllirtcn Karle» fortkommen; cm europäisches Fuhr werk würde sofort in Trümmer gehen. Die ganze Stadt - nun etwa 5,00.000 Einwohnern mit einer Ausdehnung «on 20 cngl. Meilen -sieht wie ein großes Dorf im verwahrlostesten Zustande auS. Nicht bloS dieEhincscustadt. wclchc die erste Mauer einschließt, sondern auch dic Tartalcnstadt. die gleichfalls von einer Mauer umgeben ist und wo mir reiche Tar taren und illtandarinen wohnen, haben daS nämliche erbärmliche Aussehen, nnd mit der dritten -— der Kaiser-stadt oder vcrl'vtencn Stadt, wo noch lcin fremder Zutritt fand sollö nicht viel besser stehen. In dieser wohnen fast nur die hohen Würdenträger und Prinzen. Nach dem '1'»ui^-Ii-)'ämoii oder Ministerium dcs Aeu ßern zu schließen, das ich dieser Tage in Geschäften bc suchte, trägt alles den Charakter des Verfalles und der Unsaubertcit. Von den Sehenswürdigkeiten habe iä> der furchtbaren Hitze uild eincS Unwohlseins wegen noch wenig gesehen. Aber die Verhandlungen werden wohl noch 10 bis 14 Tage in Anspruch nehmen und ich hoffe also noch immer wenigstens die Haupl^.LionS" zu Gesicht zu bekommen. Im (tanzen tonnen wir auf Siam und China und unsere Thätigkeit daselbst mtt einiger Vc^ friedigung zurückblicken und ich hoffe, daß uns in Japan ein ähnlicher Erfolg glücken wird. Sie wissen am besten, welche Mühe ich hatte, um eine halbwegs anständige Mustersendung zu Stande zu bringen, und wie sauer eS dcm armen Herrn Ackermann wurde, auch nur eine kleine Anzahl für diescS Unternehmen zu gewinnen Um so befriedigender ist nun für mich der Erfolg und um so lohnender für diejenige, welche unserer Aufforderung Folge geleistet haben. In Shanghai, dem wichtigsten Hasen Ehina's, habe ich der Commune der Stadt die Sammlung unter der Bedingung zur Verfügung gestellt, daß dieselbe zuerst öffentlich aufgestellt, sodann den Nucleus zu einem In-dustriemuseum bilden möge. Dieser Vorschlag fand großen Anklang und die „North-China-Branch" der tönigl. «statischen Gesellschaft, welche eben von der Negierung ein Grundstück zum Erbaue eines Museums erhalten hatte, griff die Sache auf und versprach für die ent sprechende Durchführung zu sorgen. Die Mitglieder der Gesellschaft giugcn so weit, das schönste Local dcr Stadt für die Aufstellung dc> österreichischen Industlicerzcugmsse zu miethen, auf ihre Kosten einen Katalog nebst Preisangabe 5cr einzelnen Arlltel druck«, und'vctthcilcn zu lassen und nicht nur eine feierliche Eröffnung, wozu allc Behörden m,e Fremden qcladcn waren, zn vcnmstaltcn, sondern sogen in chinesischen Zeitul'M die chinesischen Kaufleute uud Importeure so wie Freunde flcmdländischcn Gewerbe-ficißcS zum Besuche der Ausstellung eiuzuladcu. Ich mußte leider noch vor dcr Eröffnung nach Peking abreisen — aber ich ließ die Herrm Schö»ber-ger und Esercy zurück, von dcmn sich nmncnilich dei Erstere um die zweckentsprechende und geschmackvolle blufslcllm'a der velschiedcnc» Objecte viele Verdienste erwarb, und diese beiden Herren bcmühttu sich mm, tuglich von 4 bis 10 Uhr Nachmittags allc erdenklichen Auskünfte zu ertheilen. Der Besuch war massenhaft, die Aufnahme eine äußerst günstige. Nur schade, daß mehrere Altikel nur fthr mcuigclhaft vmrctcn sind; namentlich Eisenwaarcn sind fast gar nichl repräsrntill. Ich möchte nun den Vo:schla^ machen, die bcidcn für Shanghai und Iotohama bestimmten Mllstclsanuulun gen zu completiren und eine dritte Sammlung hcraus-zusenden. welche in, Süden EhinuS, in Honglong, dc> ponirt wcidcn sollte. DaS zllicnSsch'sf, welches die Col0et>e „Friedrich" ablösen wird, könnte dicsc Mustersammlungen nach den chinesischen Häfcn ganz ohne Kosten mitnehmen. Ich habe bereits an einige mir befreundete Industrielle in Wien, Neichcnbcrg und Brunn geschrieben und sie zu neuen Sendungen eingeladen und möchte S>c bitten, in gleichem Sinne zu wirken, sobald dcr Äerichl über die Erfolge der Ausstellung und mein Vorschlau an das l. l. Handelsministerium gelangt sein wird. Ich glaube, es ware schade, eine so günstige Gelegenheit vorübergehen zu lassen, unsere Industrie auf den wich-linsten chinesischen Mürltcn mit einem Schlage bekam" zu machen nnd in glänzendster, ehrenvollster Weise zn inlroduciren. Ich hoffe, dcr fachmännische Vclicht, welchen Schön berqer und EscM) über die Ausstellung m,d ihre E einschicken werdcn, wird daS scinigc beitragen, nnsercl! Fabrikanten den Beweis zu liefern, duß in Ost - Asic» noch ein bedeutendes lucrative« Feld für ihre Thätigkeit ist und daß die Eultivirung desselben wcit wenige» Schwicriatrilcn und Gefahren bietet, als in dcr Rege! gefürchtet wird. Ich gedenke i» etwa drei Wochen in Japan cinz'.i-lreffcn und dort bis längstens Ende September mit dem Vertragsabschluß fertig zu sein. Da die Postpakete von Hongkong nach Icpan geschickt weiden, so sind wir seit 6. Mai ohne dircttc Nachrichten aus dcr Hcimctt und werden unS wohl noch cinige Wochen ^cduldcn müssen. Ich weih daher auch nicht, ob noch an dem ersten Plane festgehalten wird und die „Donau" nach dcr Westküste Süd'Amerika'S geht, oder ol' eS dal'on sein Abkommen gefunden hat. Größen Sie mir bestens den Gewcrbcvcrcin und dessen geschätzte Mitglieder, sowie alle Henri,, mit denen ich das Glück hatte, in ficundschaftluhel, Bczichungen ;u stehen, nnd glauben Sic mich stcls Ihren allfi'ichlig clgcbencn Dr. S ctie l z e r." Die vorcrwähnlc Redciciicu, sowie das Sccrclari^t des n. ö. Gewcrbevcreins wndcn mit Vergnügen bereit sein, die in dcm vorstehenden Briefe angtdcutctc Absei,' dung einer Mustersammlung, respective die Eomplcti-rung dcr bercilS in Shanghai ungelegten Collection österreichischer Elzcti^nissc nach Thnnlichtcit zu fördern, und ladcn dic Hcrren Industliellcn ein, ihre dicdfalligcn Absichtcn bekanntzugeben; wou^ch daS Wcilrrc, ohne d^ß hicfür bcsondcrc Kosten vcianlußt werden dülficn, mit. möglichster Beschleunigung eingeleitet wclden wird Die abznscl'dcndcll Atustcr tönulen jedoch cisl dlun, überl'ommcn wcrdcn, wenn die Ainncldungcu zahlreich gcnn^ sein würden, um dic Zusammenstellung einer würdigen Sammlung zu cimöglichen, w>iS scincrzcit besonders mitgetheilt wcrdcn soll. Arainischcr z'andlug. l 3. Sitzung vo m l3. Octobe r. Vorsitzender' Landeshauptmann v. Wurzbach. Anwesend von Seite der Regierung: LandeSpriisidenl v. Eonrad uud Regierungsrath Noth. Schriftführer: Landschaftsconcipist Kre?. DaS slovenische und 'oal< dnüsche Protokoll wcrdcn verlesen und genehmigt. Nachstehende neue VorlVMli wurrcn verlhcilt: 1. Vericht dec! LcmdcSanSschusscS über die lüiiftigr Unterbringung dcr Ncnlschulc in cinem von dcr kiaini-schcn Spalcasse hcrzüslellcndm nenen Rcalschulljebäudc. 2. Bericht dcc> Finanzausschüsse?! bcttcffs der Uclnr« nähme dcS iliolMlüschnlfondcs. 3. Antrag dcS Abgeordneten Dr. Kaltcuegger anf Einbringung cilur Gesetzvorlage in der nächsten Rrichs->alhsscssic>n in Betreff der ColUpctcnzfälle und dcr Zu-sammciisctzul'g des Verwallungögelichtöhof«,'?. Es we^cn 2 Petitionen dem voltöwirthsch.Ausschüsse ^u^wicsen, ein Antrag deS Abgcordüclcn Dr. Sauin-icheg wrde. 1. Dr. Eosta rcferirt über daS Gesetz betreffend dic ilui'dmcichttug dcr LandcSgcsctzc n»d Verordnungen ocr LandeSbehördcn. In dcr 5>. Sitzung st^nd dicsce Gcsetz culf dcr TageöoldlNlUli uud damals wurde vom NegicrungSvertreter gegen H 3 dcs Gesetzes („Zu diesem Ende sind ullc Gesetzentwürfe dcm Landtage in slovciiischci' und deutscher Sprach.' znr Äcralhui^ und Beschlußfassung vorzulegen") als nicht in daö Gesetz s,ehö-tig Anstund clhobcu luid das Gesetz daher au dc» Versas' sai^sausschuß verwicsc». Dieser stellt nun deü Antrag das (bereits in Nr. 218 der „ttaib. Ztg." vollinhaltlich ucröffcntlichte) Gesetz mit Wclilassung dcS obigen i^ 3 anzlmchmcu, und dcm ^aiidcSausschusse aufzutragen: u) auf dem uorgeschlicbcnen Wcge u>u Sanctionirung diesco Gesetzes einzuschreiten, k) tül'flighin allc Gesetzentwürfe in flovcnischcr und deutscher Sprache vuizu-lcgcn, 0) an dic h. Regierung daS Eisuchc» zu richlcu, auch ihrerseits lünftigliln die Gesetzvorlagen dem ^emd^ tage in sloucnischer und denischcr Sprache vorzulegen. Kromcr spricht mit Bezug auf cinc Stelle des vom ^andesauSschussc ursprünglich über den Gegenstand der Tagcsornuiig crslattctcn BcrichlcS für die Berechtigung der deutschen Sprache als Landessprache; sie sc> Jahrhunderte hindurch Amts- und GcschüftSsprachc, sei ln Gesellschaft, Handel nnd Verkehr start verbreitet, der ^andesausjchuß wolle jedoch dic deutsche Sprache vcr-ürängen, während doch mehrere Mitglieder dcs Landesausschusses als öffentliche Fuuctionürc ihre Geschäfte in c>er deutschen Sprache verrichten. Man habe die Sprache des KraincrS der sogenannten slovcnischcu geopfert und wolle das Deutsche zum Aschenbrödel erniedrigen. Nur damit ans dcm Stillschweigen dcr Minorität nicht Consequenzcn gezogen wcrdcn, da»n mit Rücklicht auf § 1^ StaatSgrundgcsctz und im Namen Aller, wclchc die deutsche Sprache als kostbares Erbe ihrer Vor« luhreu bcwahrcn wollen, legc cr Verwahrung ein, wollc aber dadurch keine Debatte veranlassen. Dr. Zarnit: Die Gegenpartei hat dcm Princip der Gleichberechtigung zugestimmt, Kromcr behaufttcl, daß wir wollen, dic deutsche Sprache sollc ein Aschenbrödel sein; wir wollen aber nur Gleichberechtigung dcr slovcni-schcn Sprache. Das Sluvenische hat bereits die größten Fortschritte gemacht und wird wohl bald auch im Landtage ausschließlich gehört werden. Daß man von cincr slowenischen Sprache rcdct, hat scinc historische Berechtigung. Die deutsche Sprache hat allerdings ein tausendjähriges Recht, besser Unrecht, für sich. Wenn dcr Bauer deutsch kann, so weiß er, daß er dann wenigstens Kanzleidiencr, oder Gcfrciter werden kann, weil die Kenntniß dcs Deutschen dazu gefordert wird. Das ist der Grund, warum dcr Bauer sich mit der Kenntniß des Deutschen brüstet. Allerdings breitet sich das Deutsche stark aus, eben deshalb müssen wir ihm entgegenarbeiten, sonst gehen wir in dcm deutschen Element unter. Eultur- sprachrn werden immer ihre Geltung behalten, schon der nachbarlichen Berührung wegen. Niemand denkt daran, die deutsche Sprache zum Aschenbrödel zu machen. Wir wollcn drn Gebrauch dcS Sloocnischcn nur für unsere heimatlichen Angelegenheiten. Dcm Einflüsse dcr Cultur werden wir uns aber nicht entziehen. Das Gesetz wird in dcr Sftccialdcbatte unverändert ohne Debatte angenommen und in dritter Lesung zum Beschluß erholim. 2. Dcschmann referirt namens des Finanzausschusses über den Voranschlag des DomcstilalfondeS pro 1870. Das Erfordcrniß beträgt 31281 fl. 5)3; kr. die Bedeckung 4tt87? fl. 47 kr., daher ergibt sich ein Ueber-schuß von l759!) fl. 93H kr. Die Bedeckung stellt sich diesmal um 35000 fl. höher, d. i. um den Betrag dtt Zinsen dcS Ncquivalentcs pr. 700.000 fl. für den in' camcrirtcn Prouinzialfond. Der Antrag wird nach einer Zifferberichligul'g wornach das Erfordcrniß um 50 ft. erhöht wird, an^ gen omm cu. 3. Kromer referirt namens dcS Finanzausschusses, über das Anlangen der Beamten der LandeScasse um Auflassung uud Ausfolgunss der von ihnen erlegten Dienst can tionen. Es wird beantragt mit Rück-sicht auf die Unzulänglichkeit dcr bisherigen Cautioncn im Vergleiche mit dem bedeutenden Gcldocrkehre, auf die ourch die Controlc gebotene Garantie, dann den Vol" gang dcr meisten Prioalinstilute, auch mehrere Landes Vertretungen (Steiermark, Böhmen, Niederösterreich) ^' die Dienstcautionen sämmtlicher, mit der Geldgebarung betrauten Beamten der Vandesvertretung aufzulassen und dcn Landcsauoschuß mit dem Vollzüge zu beauftragen. Der Autrag wird ohne Debatte angenommen und in dritter Lesung genehmigt. 4. Der Antrag des Dr. Razlag und Genossen, dcr Landtag möge beschließen, „es sei der Landesauö' schuß zu beauftragen, die Errichtung cincr allgemeine» und wechselseitigen LandeSassecurranz gegen Feuerschäden uon Gebäude und Mobilarc in Erwägung zu ziehen und die einschlägigen Anträge dcm Landtage in der nächste" Session vorzulegen," wird von demselben mündlich begründet. In unserem Lande machen verschiedene Vcl' sicherungsgcsellschaftcn Geschäfte und entziehen demselben daher bedeutende Geldbeträge. Durch Errichtung einer wechselseitigen Landcsassecuranz könnte die Versicherung billiger werdcn, und es würde dies besonders für klein« Grundbesitzer, welche bisher im Falle eincS Brandn»' glückes dcm Untergang ausgesetzt waren, wohlthätig sein. Der Antrag wird dem volkswirthschaftli' chen Ausschüsse zugewiesen. 5. Dr. Kaltencgge r refcrirt über nachstehet Petitionen: u) des Vereins zur Pflege kranker Studirender itt Wicn um cinc Subvention. Dcr Ausschuß beanlrngt: 1. dem Vereine die Mcl'' lennung seiner Geincilmützigkeit und seincS ergiebig^ Wirkens auszudrücken; 2. daS Bedauern ansznsprcchcl'' daß der Landtag nicht einen ergiebigen Beitrag vot!»^ tonne; 3. den LandeSauSschuß zu ermächtigen, je^l' Sludircudcn in Wien, wclchc dcm Vereine beittet^ wollen, dcn Jahresbeitrag aus Landcsmitleln erfolgt zu lassen. k. Peliliou dcs Wirthes Lcucck nnd Genossen «ege" dic Anforderung cmcr VerzchrungSstcucr-Nachzahlt' Der PctitionSauSschuß erkennt an, daß der Ge«c"' stand in die Executive gehöre, nnd stellt den slntl^ dieselbe der Landesregierung mit dem Ersuchen abi^ lrctcn, in Erwägung ziehen zu wollcn, ob die Aufrcä!'' Haltung dcö ExccntionSverfahrclis uach Maßgabe l>l Ergebnisses dcr mit dcu Zahlungspflichtigen gcpftogl'"^ Liquidation in Bezug auf Alle gerechtfcrligt sei? Dcr Antrag wird ohne Debatte an g cn oM"^' ' Abg. Rauni char rcfcrirt über die Petition °^ ehemals in dcr Herrschaft Senosetschcr Waldm'« !"^ tlltsbcrcchtigtcn 36 Insassen von Präwald um Ausmcr sung und Zuweisung dcs ihnen nach Ablösung dcr H"" bczugörcchtc uoch fehlenden WaldanthcilcS. „ Dcr Pctitionsausjchuß bcautr^t, daS OcM den Landcsansschuß mit der Weisung zu übermittu, ouSscldc den Gcsuchstellcrn zurückzustellen. ^ .,«. 6. Dcr Anttag deS Dr.Zarnik: ..Der Lanoc ausschuß clhalt den Auftrag, dcm Landtage '" > nächstei, Sejfion dcn Entwurf dcr definitiven ^eorg ^ sation dcs Laibachcr Eivi lsp i taleö vorzuleqcn. ^ uom Abg. Zarnik aus dcm Standpunkte dcs Sy'l ^ weil cs „uthw.udig, dic Administration von b", ^. lichcn Leitung zu theilen, nach dcm Beispiel anderer ^V ,„ lcr, und well dic Entfernung dcr Findclaüstalt au ^^ Lpitalc und dic besondere Organisation dcS ""^ ,^,< Slaudpuntic fiühcrcr Iahlhunderlc stehenden ^ ., Hauses nothwendig sei. Vom Standpunkte der ^ ^ lung erwähnt cr, daß das mcdicinischc ^^' ^1,»' großen Geldaufwand clfordert uud doch d>c ^,^<, daricn schlechter besoldet sino, als die W'stclllmu^ ^, CommiS; ihre Gch.,ltc müssen crhöht^wcrdcl,. ^^^s Marien möac die Remuneration als T^l dcs ^^^,, anaerechnei wcrdcn. Endlich handle es sich u .^l' tigung dcs Plouisoriums, dic vor dem dcstanocin , ^,f. als ungesetzlich erklärten Verfügungen können recht erhalten wcrdcu. ., „, s.incS M' Dcr Antragsteller beantragt Z"w"s"N0 ' ^"'' träges an dcu Verfassungsausschnß, wa< men wird. 1729 7. Dr. Blei we is trägt vor den Bericht dcsj Landesausschusses über die Laibachcr Gebär- und Findet, anstatt. Der Bericht beantragt 1. die Auflassung der Findelanstalt mit 1. Juli 1870, wobci die inzwischen aufgenommenen Findlinge in der Obsorge des Bandes nach den bisher giltigcn Grundsätzen bleiben; 2. Abänderungen in der Organisation der Gebäranstalt und zwar u) in Bczug auf die Dauer des Aufenthaltes der Schwange» rcn in derselben; 1>) in Bezug auf die Aufnahme von Verheirateten in dieselbe; cy in Betreff der Lieferung der Nachwcisung der Armuth bei Aufnahme in diefclbe mis Lanocstosten und Vclpflichtung, als Object der Klinik und nölhigenfalls als Amme zu dienen; <1) die Aufrechthaltunsi der Bestimmungen über dcn von den gegen Bezahlung aufgenommenen Schwangeren zu entrichtenden Betrag und über die Bewahrung des Geheimnisses. Dr. Kalten egg er: Grund der Auflassung deö Findelhauses sind die bedeutenden Kosten und der Umstand, daß es seinem Zwecke nicht entspricht. Er wolle bemerken, daß der Landtag in der vorjährigen Session nicht die Aufhebung des Findelhauses, sondern nur eine Umgestaltung desselben beschlossen habe. Das Resultat der Aufhebung würde sein, daß wir nichts gewinnen. Die Kosten eines hier untergebrachten Findlings sind um 20 si. (24 fl.) geringer als die der anderwärts Untergebrachten. (Trieft 44 ft.) Folge der Aufhebung wäre, daß eine bedeutende Anzahl anderwärts untergebracht und daher die Kosten bedeutend grijßer werden winden. ES drängt sich die Frage auf, ob es nicht abzuwarten wäre, daß die Bänder, welche ihre Findet-«"stalten aufheben, auch von der Zahlung in auswär-Ugen Anstalten für ihre Findlinge enthoben werden, dann wäre mit der Aufhebung ein Vortheil verbunden, ^r stellt schließlich den Antrag, die Anträge dem Finanzausschüsse zur gründlichen Erörterung der finan-^lcUen Frage mit dem Auftrage zuzuweisen, sich eventuell mit dem Vcrfassungsauöschussc wegen allfälliger ^umulirung mit dem Antrage Dr. Zarnil's wegen "eorganisirung dcs Civilspitales in das Einvernehmen zu setzen. Nach kurzer Unterbrechung der Sitzung behufs Berathung dcs VerfassungSauSschusscs erklärt sich der Berichterstatter mit dem Antrage des Dr. Kalteneggcr einverstanden und der letztere wird daher vom Hause an-genommen. 8. Dr. Nuzlag referirt über die Petition der Gemeinde Großdolina wegen Bclassung beim Gcrichtsbc-znkc Gurtfclo. Der Antrag lautet auf Unterstützung der Petition bei dem hohen Justizministerium und wird vom Hause angenommen. 9. Dr. Zarnik begründet seinen Antrag wegen Einführung des Slovenischen bei den Aemtern und Anstalten der Landcsvcrtretnng. Die LandeSvcrtrctung müsse, um die Einführung dcs Slovcnischcn bei den l. k. Behörden zu erreichen, bei sich selbst anfangen. Bisher sei '"ctisch das Slovenische noch bei keiner k. l. Behörde cin-^führt, obwohl die Regierung dies in dem Aufrufe nach l Iantschbcrgaffairc behauptete. Der Dcntschthümelci .'^e die letzte Ader unterbunden werden durch dic Ein-dc> "U der Landessprache in dcr Landcsvcrtretung. Der . lischt Cultur werde dadurch kein Nachtheil erwach-(/' b'es zeige Italien. So lange das morto ui '^0-^Äi dort erscholl, wollte man von der deutschen Li-; "l.ur nichts wissen, anders jetzt, wo dcr Minister Pc-: ä,5l für Verbreitung derselben sorgt; ähnlich sei es auch ^ uugarn. Hauptzweck alles Amtircns sei, daß dic ^rtci die Erlässe verstehe (Zustimmung). Die Möglich-! ^ der Einfiihnuig könne nicht bestrittcn melden, unßcr-^" "nissc man dcn Äcwcis liefern, das; die spräche für^ Äintirung geeignet sei, dann werde auch die Rcgie-Ui^ ^ ^chlcr zur Einführung derselben hcrlicilasscn. 'b dies wird die Gcrmanisation unmöglich machen,! l,..!'^^ Beamten selbst werden sich an die Handhabung ^ ^fttllchc gcwöhncn. und dann gegen die Germanisa-'°" Protest einlegen. steii !^' ^^' ^6 leim eis und Gcnosscnhabcn den nach» j„"°"bc» Gesetzentwurf iu Betreff dcr Untcrrichlöfprache^ ^^ ^ ^olks. lind öchrcrbildunüsschulcn — eingebrachte ^^"Ncntli chc Schulen, d.i. solche, dic vom Reiche,' ^ _^llnde oder einer Gemeinde erhalttn werben:! schul '^ NoltS schulen: ^ ^ I„ ullen Volke-' den '" «" ^''"ül, mit Alisnahmc dcr dclilschcn Gemeint Ul.te ', l'ch" und in WcißcnfclS, ist das Slovcuischc' sino!, s ^'"chl- §, 2. An dcr Laibachcr Normulschule, clc,s,>/°""lichcl!falls für dic Dcutschcn deutsche Palullcl-sch^ ^'"r'chtcn. L. Für die Lehrerbildung. Elo^,,^ ^' ^- A" den Lchrerbildnngsschulen ist das Minister l Unterlichthsprache. §. 4. Dci Unterrichts-'lagen ^ ^^' ^" ^"llzug dieses Gesetzes Sorge zu Vcvusm^' ^leiwcis begründet dcn Antrag dnrch ""«schM ^^ ^^ "" Rechenschaftsberichte des Landes-"«ch di V ^'?altcnc Molivirung dcr Regierung, wor-«"' Ei, s.n ""'"age bcschlosscncn Gesetzentwürfe wc-^"cksicht ^!'" ' ^ , Staatsgruttdgesctz uicht genehmigt l"lraqe, w .^' ^"^ vielleicht auch der Uttaquismus bei-^eser u'^"'?"' ^"dtag einführen wollte. Obwohl '"«cht wer^n'^ "?"'' "^ verdient, die ihm ge-""oen, so wollte man doch von demselben Umgang nehmen. Ohnehin hat nach dcm Vollsschulgcsctzc der Landcsschulrath die Unterrichtssprache zubcstimmcn. dies sei auch in Böhmen dcr Fall. Bezüglich des Unterrichts wcscns stehe nur die Feststellung des Princips dcm Nciche, aber die Ausführung den Bändern zu. Er beantragt Zuweisung an dcn S ch u l a n s s ch n ß, Angenommen. Nachdem die Tagesordnung erschöpft ist lder 7tc Punkt derselben: „Bericht dcs Finanzansschusses über die Voranschläge dcs CivilsPitalS, Gebärhans-, Findet haus- und IrrenhauSfonocS für daS Jahr 1870" wurde von dcr Tagesordnung abgefetzt), wird die Sitzung geschlossen und die nächste Sitzung auf Freitag 15. Oc-tobcr bestimmt. Tagesordnung: I. Begründung dcs Dr. Vlciwcis-schcn Antrages auf Einführung des Sloucnischcn bei dcn k> t. Aemtern und Behörden; l^. als Unterrichtssprache in dcn Gymnasien und Errichtung einer slouenischcn Universität oder Ncchtsakadcmie in Laibach; 3. Begründung dcs Kaltencggcr'schcn Antrages wegen Organisiruna dcS Vcrwallungsacrichtshofes; 4. Bericht des Laudcsaus' schusses über deu Antrag dcr Sftarcasfcdircttion wcgcn Aufbau des Ncalschulgcbäudeö; 5». Begründung dcs Dr. Zarnit'schcn Antrages auf Wahl des Landeshauptmanns und seines Stellvertreters durch dcn Landtag; tt. Bericht des volkSwirthschastlichcn Ausschusses über die Petition wegen Aufhebung dcr Wassetmauth in Obcrlaibach und Laibach; 7. Präliminarc dcö Krankenhausfondcs und dcr übrigen Sftitalfonde pro 1879. Hagesneuisskeileu. Zum Selbstmorde des Grafen Joseph Wratislaw. Wien, 12. October. Die Leiche des Verblichenen Grnfen Joseph Xaver Adain Wratislaw wurde gestern Nachmittags wenige Minuten nach 2 Uhr durch dic Dienerschaft der Leichcn'bcstattungsanstalt „Pietät" gehoben und in aller Stille mittelst eines'Leiche»-transportwageus dieser Anstalt zur Beförderung nach Wh' men auf den Nordbahnhof überführt. Während dcr Ein-sargung der Leiche hatte sich eine ziemlich bedeutende Men-fchcnmenge angesammelt, weil man allgemein ein feierliches Leichenbcgängniß vermuthete, welches' indeß, wie gesagt, nicht stattfand. Ueber die erfolgte Aufnahme des Thatbestandes unmittelbar nach dem Bekanntwerden des Selbstmordes erfährt man noch folgende nähere Daten: Dr. Meißner pflog mit größter Umsicht die Erhebungen auch in der Richtung, ob nicht etwa eine verbrecherische That von einem Zweiten an dem Grafen verübt wurde. Allein sowohl die Aussagender Umgebung, als dic äußeren Verhältnisse der Wohnung schlösse» dcn Gedanken an fremde Gewalt aus, noch mehr geschah dies aber durch die Veschaffeuheit der Wunde» und die Lage, in der der Leichnam bald nach der That gefunden wurdc. Die Arme waren im Ellbogen krampfhaft gc, beugt und fest augezogen, die Knie gebogen und durchaus leine Cpur einer Wehr an dem prachtvoll schön gebauten Körper des Grafen zu eindecken. Die Miene schien'fest und ruhig. In dem Gesichte bemerkte mau ewige Flecken, dic offenbar von einem früheren Leiden dcs Grafen herrührten. Die Wunden waren alle an der linken Brustwaud und vollkommen horizontal. Drei Wunden waren sichtbar: eine kleine, etwa einen halben Zoll lauge Wunde, dic jedoch nicht lief reicht, eine zweite, größere,' etwa 1^, Zoll breit und ebenso tief, und eine dritte, 3 Zoll breite "und 5 Zoll liefe Wunde unmittelbar unter dcr linken Brustwarze. Diese, die vollkonuneu senkrecht bis tief ins Herz dringt, ist dic Todeswundc. Die beiden ersten liegen mehr gegeu die Seite zu. Die Form dcr TudcSwundc ist eine wahrhaft nbcr rascheude. Sie ist vollkommen horizontal und so lief, daß das Instrument, durch das sie verursacht wurde, mit aro^ ßer Festigkeit an dic Brust gesetzt und mit dem Aufwaude deö größten Muthes »lit beiden Händen ius Hcrz gestoßen werden mußlc. Durch eine fremde Hand konnte eine so ge. artetc Wunde uicht beigebracht werdc». Der Obouctionsbefuno besagt, das; anormale Veränderungen dcr Gehirnhäute und ciue anormale Durchfeuchtung des Gehirns den Grund der in letzter Zeit cm dcm Verschiedenen vielseitig beobachteten Geistesstörung bildeten. Durch die beigebrachte« Stichc wurden zwci im Vertuöche ^ rungsprocessc begriffene Nippen durchstoßen, der Herzbeutel i und die rechte Herzkammer erösfuet, das Zwerchfell. dcr ^ lwke Lcberlappcn, dic Leberarterie und Hohlvcnc durchschnitten und dcr Magen lcidivt. Auch wurde ein chronisches Leberleiden constatirt. Das Gutachten lcmtct dahin, daß die That in vollkommen unzurechuungöfähigem Zustande verübt worden sei. Den Dolch, mit dem Graf Wratislaw seinem Leben selbst ein Ende machte, hat er, wie die „Presse" erfährt, unter sciuer reichen Waffensammluug, die insbesondere schöne Exemplare an Dolche» besitzt, als de» stärksten herausgesucht. Dcr Griff ist can»elitt, die Klinge zweischneidig, etwa 12 Zoll lang und fast 2'/2 Zoll breit. Man fand den Dolch unter dem Bette u»o Commissär Dr. Meißner sendete ihn zum Magistrat, dem er die Mittheilung von dem Selbstmorde machte. Die Briefschaften nnd Papiere deö Grafen blieben in Verwahrung seines Bruders. Ueber die Gründe, die dcn Grafen Wra-, tislaw zum Selbstmorde bcwogcu haben follen, curskten natürlich eine Meuge von Gerüchten und soll auch von einer Untersuchung, die darüber von der Staatsanwaltschaft eingeleitet worden fein foll, gesprochen worden sein. Unter anderem wird erzählt, Graf Wratislaw habe es sich z« Herzen genommen, daß viele ihm nahestehende Personen auf feinen Rath ältere Nctien verkauft und ihr Vermögen in neuen Papieren angelegt und in Folge dessen großen-thcils verloren haben sotten. Ohne daß man dem Grafen Wratislaw deshalb irgend einen Vorwurf machte, habe eS ihn doch sehr schmerzlich berührt, daß mittelbar durch ihn dieö Unglück geschehen sci, und aus Verzweiflung hierüber habe er sich das Leben genommen. Die „Pv." erfährt ferner, Graf Wratislaw sei im Begriffe gewesen, zur Eröffnung des Suez-Canales nach Egypten zu reisen. Alles sei zur Reise vorbereitet gewesen, das Haus hätte geschlossen wcrden sollen - da sei plöh' lich die Katastrophe eingetreten. — Se. Majestät dcr Kaiser haben dem Wiener ^ Schutzvereine zur Rettung verwahrloster Kinder in Anerkennung seiner ersprießlichen humanitären Wirksamkeit anläßlich der am 4. November d. I. stattfindenden Feier oeS 25. Jahrestages scincs Bestandes zur Förderung der Vereins« zwecke einen Beitrag von 1000 sl. aus allerhöchster Privat cassc allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Dcr Kronprinz von Preußen) ist Sonntag Morgens mn halb 0 Uhr in Venedig eingetroffen und am Vahuhofe von, Grafen Uscdum, General Negri und Marquis Eovsini empfangen worden. — (Gegen dcn Mädchenhandel.) Das ungarische Ministerium des Innern erließ am 2. October eine strenge Verordnung an die Behörden wegen dcs noch immer bestehenden schändlichen Mädchenhandels nach Egypten. — (Postkarten.) In Mähre» und Schlesien wurden, wie der „T. a. M." erzählt, seit 1. October 260.000 Stück Postkarten abgesetzt. — (Das Wahrsagen ist rentabel.) Eine Pythia hat in Klausellburg ihren Sitz aufgeschlagen. Man ließ cs sich 20 fl. losten, sie hinzubringe», und die Wahrsagerin macht unter dem Weibervolke so gute Geschäfte, daß sie bereits verschmäht, sich eines Fiakers zu bedienen, und in eigener Equipage herumfährt. — (Der Altofncr Pfarrer Johann Vrunner) hielt vor Kurzem eine fcnrige Predigt gegen die confessions-losen Schulen und ging in seinem Eifer so weit, daß er allen Eltern, die ihre Kinder in solche Schulen schicken, mit dem Fluche drohte. — (Zum Dresdner Theaterbrand.) Wegen der von der Magdeburger Versicherungsgesellschaft verweigerten Auszahlung der Versicherungssumme für den durch l dcn Dresdener Theaterbrand angerichteten Schaden wird von > der sächsischen Negierung ein Proceß anhängig gemacht, der vor dem Bezirksgerichte in Leipzig, als dem Sitz des Generalbevollmächtigten der Gesellschaft für Sachsen, verhandelt werde» wird. — (Todesfall.) Am 30. September starb in Wiesbaden dic Witwe des Dr. Rudolph Christian!, Char« lotlc gcborne Heine, cine Schwester deS Dichters Heinrich Heine. - (Troppmann.) Der „Gazette des Tribunaur" zufolge stellt sich bei dem Mörder Troppmann eine eigen- ithUmliche Eitclkeitömonomanie heraus, welche ihn zu der ! Aeußerung veranlaßt haben soll: „Jetzt muß mein Name überall in Frankreich und selbst in ganz Europa bekannt fein. Ein Photograph, den ich autorisircn würde, mein Porträt zu machen und der mir dafür die runde Summe > von 10.000 Francs zu zahlen hätte, würde glänzende Geschäfte machen. Die 10.000 Franco würde ich meiner Familie feuden, die damit ill Amerika ihr Glück machen könnte." Troppmann ist am 8. d. M. zum ersten male von Mazaö zu einem Verhöre nach dein Iustizpalast gebracht worden. Uni alleö Aussehen zu vermeiden, ließ man ihn im Hvfc dcs GefänguifseS iu einen Fiater steigen, wo mehrere Sichcrheitöbeamtc ihn erwarteten, und im Justiz» palastc durch cine Hinterthür in das Cabinet des Untersuchungsrichters führen. Er bestand dort ein Verhör, wel« chcö uicht wcnigcr als drei Stunden dauerte, ohne sein System, welches bekanntlich darin besteht, daß er die beiden Kink dcr Mordthat beschuldigt und nur ihr Helfershelfer gewesen sein will, aufzugeben. Iu der Haft, erzählt der „GcmloiS," ist er nicht mehr so niedergeschlagen, wie in den erste» Tagcn. Nur scheint sein Geist beständig sehr beschäftigt. Er licSt viel, aber, wie man zu bemerken glaubt, mit fehr getheilter Aufmcrtfamteit. Bisweilen erhebt er sich plötzlich und schreitet heftig in seiner Zelle auf und nieder. Von seiner Körperstärke mag die durch die Untersuchung festgestellte Thatsache einen Begriff geben, daß er im Inli während des Jahrmarktes zu Tourcoing sich als Liebhaber uutcr die Athleten eines Circus aufnehmen ließ und bei den Vorstellungen fehr hervorthat. ^ (Fürstliche Freigebigkeit.) Wie der „Figaro" und dcr „Gauloiö" vernehmen, beabsichtigt 'der Sultan, der französifchen Kaiserin daö Gold- und Silber-servicc, welches bei dem ersten, ihr zu Ehren veranstalteten Galadincr dienen wird, zum Gastgeschenk zu machen. Man erzählt Wunder von diesem Service, welches von einem der ersten Goldschmiede von Paris gefertigt worden und 900.000 Francs gekostet haben soll. —'(Russisch!) Im Innern Rußlands hat sich, wie auö Petersburg gemeldet wird, folgender merkwürdiger Vor» fall ereignet. Vier Menschen waren in einem Orte verunglückt und man lelegraphirtc nach einem Arzte. Wieder Arzt den gerade nach der UnglUcköstclle zufällig abgehenden Güterzug benutze» will, wird' trotz aller Vorstellungen an-gedeutet, er könne nur mitfahre» als Äeglettung zu emer 1730 lebendigen Waare. Es gelang, in der Eile einen Hahn in dem nächsten Hause zu «haschen, ihn dem Besitzer zu bezahlen, uud dann durste der Arzt iu gesetzlicher Weise per Güterzug seinem menschenfreundlichen Berufe nachgehen. — (Weibliche Geistliche.) In Iowa (Vereinigte Staaten) fand unlängst, wie dortige Blätter melden, eine Heirat statt, bei welcher ein weiblicher Geistlicher den ehelichen Knoten schürzte uud darauf nicht versäumte, dem Bräutigam den officielien Kuß zu geben. __ (Zur Affaire Hompesch-Müller) wird auS Vrünn gemeldet: Herr Müller wurde am 9. d. im allgemeinen Krankenhause vom Landcsgerichtsrathe Schwab einvernommen. Herr Mliller soll in die Entlassung des Grafen Hompesch aus der Haft gegen Cautionöleistung aus dem Grunde eingewilligct haben, weil Herr Graf Ferdinand Hompejch, Gutsbesitzer von Ioslowitz und Bruder des Verhafteten, sowohl niit der Frau des Herrn Müller als mit diesem selbst hinsichtlich des Schmerzensgeldes und dcr Entschädigung einen Ausgleich getroffen habe. Die dafür geforderte unt^bewilligte Summe foll 12.00(1 fl. betragen. — Hinsichtlich der Befürchtung, das; Herr Müller die Sehkraft des rechten Auges einbüßen werde, ist die Ansicht der Aerzte verschieden; einige glauben erst dann hierüber mit Bestimmtheit sich aussprechen zu können, wenn die Wunde, aus welcher noch immer Knochensplitter heraus^ eitern, geheilt sein wird, andere sind der Ansicht, daß das Auge erhalten bleiben und nur so viel an Sehkraft einbüßen werde, wie nach einer Staaroperation. Locales. ! — (Kirchenmusik.) Wir freuen nns, das Er^ scheinen eines neuen Werkes des nach langer Krankheit der, Km.st wiedergegebenen Herrn Musitoirectors Ncdved an ^ zeigen zu können. Es ist dies eine so eben im Verlage > der Herren Zheschto und Till hier erschienene, vom Composite«! seiner Schwiegermutter, der Frau Amalia Smole gewidmeten neuen Messe in l^l. (op. 20). Dieselbe ist in echt kirchlichem Geiste gedichtet und durch die geringen zur Ausführung bcnölhigten Mittel (Solo, 2 Singstimmen und Orgel) besonders für Landtirchen geeignet. > Der Preis von 1 fl. 50 kr. ist bei der schönen Ausstattung mäßig. — (Stadtmuf il.) Betauntlich ist das Project der Gründung einer tüchtigen Civilmusilcapellc aus hier nicht näher zu erörternden Gründen gescheitert. Die ins Leben gerufene Gesellschaft mußte nach kurzem Bestände sich auflösen. Wie wir hören, beabsichtigt nunmehr Herr Doberlet, dessen uner-wüdeter Thätigkeit die Stadt schon mehr gemeinnützige Schöpfungen verdankt, die Sache in die Hand zu nehmen nnd zunächst eine Kapelle zur Ausführung von Trauermu-siten bei Leichenbegängnissen ins ^eben zu rufen. Bei an-zuhoffender Unterstützung seitens des Publicums dürfte es dem rührigen Unternehmer gelingen, mit der Zeit aus die- ^ ser Musik eine größere, den Anforderungen entsprechende tüchtige Eapellc zu gestalten, wie sie weit kleinere Städte als Laibach seit Jahren bereits besitzen. ' ( Krau lr n st a n d im allgemeinen K r a n t c u - i hause.) Am Schlüsse des Monateö August l869 smd iu der ^ Behandlung geulielieu ^22 Kraxle. 1<>7 Männer, 115 Weiber, l Zugewachsen sind im Monate September 1569: 193 Kranke, ^ III Männer nnd 82 Weiber. Enllassru wurden 160 Personen.^ 97 Männer und 63 Weider, Gestorben sind 21 Personen, 13 Männer, tt Weiber, so verblieben in der Bchandlmig 2lt4 Kraule, 108 Männer und 126 Weiber. NtUtNl Post. (Original-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Verlin, «3. October. Die „Provinzial-correspondrnz hebt die anlaßlich des herzlichen Gmpfansss des Kronprinzen bestätigte Grwartunss hervor, daß der Kaiserhof wie die preußische Nessierung auf Wiederanknüpfung alter Freundschaftsbande Werth legt. Ao ustantinopel, l3 October. Die Kaiserin der Franzosen ist eingetroffen und vom Tultan glänzend empfange». Abends fand Diner und Illumination statt (3in Artikel der „Turquie" leugnet den politischen Hweck der Kaiserreise. Klagen fürt, 12. October. Der Landtag nahm dc» Majorilätümitrag des politischen Ausschusses auf ^iüfllhrullg directs Rcichörachswdhlcll an. Llnz, lii. October. Der Landtag nahm dcn An< trag an, daß das Concoct durch dic Initiative dcs Al'gcoldiiltmlMseö anfgchobm lvctdc. Oraz, 12. October. Der RegicrungSvertreter beantwortet die in der gestrigen Sitznng gestellte Interpellation der Slovene« dahin, daß er, waö dic Einführung der slovcnischen Sprache in Schule und Amt betrifft, auf die in früheren Sessionen abgegebenen oics-Migcn Erllaruuu.cn verweisen müsse, da sich seitdem die Verhältnisse noch nicht geändert hadcu; was udcr die Äildung cincS Kronlandcs Slovcnicn aubc langt, so werde dazu dic Negieruug nicht uur nicht die Hand bieten, sondern den dicsfäl-ligcn Bestrebungen mit aller Entschiedenheit entgegentreten. In der Specialdedalte über die dirccteu Wahlen sprechen Herman uud Dr. Poöujat gegen dieselben; Dr. Ncchbaue^ vertheidigt die Anträge dcr Majorität, Dr. Mori; o. Kaiserselo uud Dr. Schloffer jene der Minorität, während Dr. u. Streuwyr die Bei-Schaltung der Wahlmänner und Graf KottulinSky die Beibehaltung der Gruppen bcantra^eu. Schließlich cl> klärt der Vaudtag, die gegenwärtige Zusammensetzung des Neichöralhes sei unvereinbar mit deu Bedingungen dcö coilstitutlonellen und parlamentarischen Systems uud staatsrechtlich vedeullich; cr spricht sich für die Einführung dircctcr Wahlen iu dc» NeichSratl) auS, so daß auf je:')0.000 Einwohner cln Abgeordneter falle, von denen eiu Drittel uumittelbar von den Städten und Märkten, die übrigen aber mit Beibehaltung dcö Systemes der Wahlmäuuer von dcr übrigen Bevölkerung gewählt werden sollen. Der Landtag erklärt sich ferner für eine höchstens vierjährige Maudatsdauci' so wie dafür, daß zur Wählbarkeit die österreichische Staatsbürgerschaft ge-uüge. Für den Fall, als das Abgeordnetenhaus die directen Wahlen in dcu Ncichörath beschließe, erklärt dcr Landtag den H 1l; dcr ^andesorduung, soweit cr die Entsendung von Abgeordneten iu dcu Ncichörath betrifft, für aufgchobcu. Der Laudcöausschuß wird beauftragt, dicfe Beschlüsse dem Ministerium zur weiteren Verfü-gui'g mitzutheilen. Lcmbcra, 12, October. Dcr „Dzicunit Polsti" veröffentlicht ein von vielen angesehenen Bürgern sowol dcr Nesolutiouistcu-, als Demotratcnparlci gefertigtes offenes Schreiben, worin ZicmialkuwSti zur Vembcrger Eandidatur für deu Landtag aufgefordert wird. — Iu dcu gestern und heute gcgcn dcu „Dzienuil Lwowsti" abgeführten SchwurgerichtSvcrhandluugcn wegen Störung der öffentlichen Ruhe erfolgten beide Male freisprechende Urtheile. Paris, 12. October. Gestem fand i» Acllcvillc abermals eine öffcntliche Versammlung statt, ohne daß die Ruhe gestört wurden wmc. Eine Versammlung des Wahlcomil^? fordert die Dcputirteu des Scincdcparte-mcnts auf, fich fofurt übcr ihr Verhalten auszusprcchcn, welches sie am 2(i. October beobachten wollen. London, 11, October. Gestern fand in dcn?Slra< ßen von London cine Procession von 40,000 Fcnicrn stall. Iu Dublin wurde gestem ein großes Meeting gehalten, um die Begnadigung dcr verhafteten Feuicr zu erwirken. (Eittad.) Madrid, li. October. In Saragossa und Ara« Mlicl, wurde die Ruhe vollkouimen hergestellt. Der Oandcnführcr Earbajal wu^dc auf höhcrn Befchl fusilirt. (Eittad.) Telegraphische Wechselcourse vom l3, October. 5perc. Mctalliqucs 59.80. — 5perc. Metalliques mit Mai« und Novembcr-Zlnscn 59,80. — 5pcrc. National-Anlcheu 68.90. ^ 1«<)0el Slaalsaulchen 94.60. — Valllaclieu 721. — Credit, Aclicu 257. -. - London 122.05. — Silber 120. l0. - K. t. Ducateu 5 82'/,. Handel und Golkswiitljschastliches. Uaibach, 13. October Auf dem heutigen Murllc smd er-schienen.- 10 Wage» mit Getreide, 4 Wagen mit Heu uud Stroh (Heu 27Ctr., Etroh 22 Ctr.), 12 Wagen uud 8 Schiffe (46 Klft.) mit Holz. _______________Dnrchschnitts-Preise.___________ , fi. lr. fl. Ii. fl. lr. st.tl. Wci,;e:i pr, Htche« 4 «0 5 69 Butter pr. Pfuud - 42 —^—^ Koril ,. 3—3 l5 Eicr pr, slütt — 2------ «Zcrst? « 2 80 3 6 M,lch pr. Maß -10 ,-- Hafer « 2—25 ytmdflcisch pr. Pfd. -22—-— halbsrn^l .. -— 3 60 Kalbfleisch „ -23 — — Hridru .. 2 80 3 4 Schwriurflcisch „ 22-^— Hirsf <. 2 70 2 84 Schöpsruslnsch „ —14— - jcuturuy ^ —,— 3 10 Hähndcl pr. Stttck — 30-! — Erdäpfel ,. 150------ Taube» „ _i!'. __^ ^'iuscn „ 4 50------- Heu <'r, Zentner - 90 - — Hrbseu „ 4----------- Stroh „ __?0— - Fisoleu „ 4------- Holz, hurt.. prKlfl.------6 60 Nindsschmalz Psd. -49—- - weichrs, 22« -------520 Hchweiittschmalz „ — 42 — — Wei», rother, pr. ! VpeÄ, frisch, „ — 30... — Eimer -. - 9 — geräuchert ,, —40^— -— lueißcr ,, ——10 — Nlldolfswerth, N. October. Die Durchschnitt« - Preise slelltett sich auf dem heutigen Martle, wic folgt: ^^"^ st- lr. si. ! tt' Weizen per Metzeu 4 90 ^ Butter pr. Pfund . — j 4« 5k°rn ., 3 20 Eier pr. Stilck . . — Ii Gerste « 2> 90 > Milch pr. Maß . — 10 Hafer .. 1 ! 70 ^ Rindfleisch pr. Pfd. - 22 Halbfrucht ,. 4 ^ 20 Kalbfleisch „ - ^ 26 Heiden „ — ! — ! Schweinefleisch „ — ' 24 Hirse „ —! Schiipseuftcisch „ - ^ 16 Knlurnh „ 2 70! Hähndrl pr. Stilck — 30 Erdäpfel ,. 1 30, Tanben „ - ! 22 linsen „ 4 80 Heu pr. Centner . 1 30 Erbsen „ 4 80 ^ Stroh „ . 1 - Fisolen „ 3 84>^ Holz, hartes, pr. Klft. 6^ — Rindöschmalz pr. Pfd, — 45! — weiches, „ --j "" Schweineschmalz „ - 45 Wein, rother, pr. Eimer 7l — Specl, frisch, „ — 80 — weißer ., 6 - Speck, geränchrrt, Pfd. — i 36 !^ Äugekomlnene fremde. "" A,n 12 October. Stadt Wien. Dir Herren: Förg, BrauhauSbesitzer, ooii Fiume. -- Cornciuiy. l. l. Geometer, von Wipl'ach. — Zischka, l. l. Gcoinetcr, von Zoll. - Schwidcrnoch, Ingenieur, von Wien. Nota, Haudelöm., Pcllauda, Inspector. Trcucsan, Kanfm.. Uranich, Schiffsbanmechcr nnd Tlabe, ^«nfm., alle von Trieft. — Blahnn, Forstmeister, von Stein. — Dr. Cro lialh. Advocat, von Wien. — Goldschmidt, Wein-Agent, vo» Pest. — Schcrauh, t. k. Landesgcr.-Präsident, uon Klagcnfuit. (?lefl,»lt. DieHcrrcn: Znpancii,'von Trieft. Giudo, Pfarrer, von Glllz. Popper, Kaufm., uon Fiumr. - Icllic, Sluden'., von Mosie. - Brinscheg, uon Dornegg. — Cavalicre, von Trieft. — Graf Margheri, von Untcrlrain. - ^'aben. von Stein. Baierischer Hof. Die Herren: Krotz, '.'lgcnt, von Trieft. — Goijnp, von Giirz. Kaiser von Oesterreich. Die Herren: Elsler, von KlagenfnN-Urbancic, l l. Finauzwach-Nespicient, von Tschernembl. ^-Krischtof, Holzhändlcr, voil Obcrlaibach. — Troycr, Handelstn,, von Tirol. Theater. Heute: ssra», Wirthin, Posse in 3 Acte«. ______Morgen: Hcl,ö,»c Helena, Oper in 3 Acten. Melsurollifische HelitwchlulMll in Küiliach. 6U. Mg. 330.«.! -^ 1o windftill 9tcbel 13. 2 „ N. 329,5l ^ -j-10.0 ! windstill heiter 0.oo >0„ Äb. 328,«? j- 4.3 windstill heiter Dichter Moryenncbel Gegen 11 Uhr Aufheiterung. Wolle»' loscr Himmel. Ruhige Lust. Abcndrolh. Das TagcSmittel del Wärme -<- 5 3", um 4 2" unter dem ^iormale. Verautwortlicher Redacteur: Ignaz v. Klciumav, r. JÜnrslMlwsl^s Wien, 12. October. Die Vorborse war geschäflöunlustig uud matt, die Mittagsbörsc «n dcu SpcculationSftapieren ebenfalls wenig belebt. Anqlo-Actic» waren fast Ulllmt"'' ^»»l>Nl!l»^»,»«)». brochen rüclgängig, während Crcdit-Acticn nm geringe Variationen machlcn und Sitdbahn stiegen. Im Uebrigcu war ans dem Gebiete der Eisenbahn- und Vaulpapi"^ wenig Umsatz. Dagegen waren einige sonst vernachlässigte Effecten fortan in Nachfrage, so wurden z. B Präger Eisenindustrie willig mit 300, Iuuerbcrgcr Acticn mit 95 und darüber bezahlt-Grundeutlastnilgs-Obliglltioneu, welche in den letzten Tagen start gesucht waren, bildeten heute leinen Gegenstand der Nachfrage, wogegen Ncntc beider Gattungen, Prioritäten uud Staatslosc bell^l waren. Devisen winden etwas billiger abgegeben. >U. AUstemeine Staatsschuld. Wr 100 fl. Geld Waarr Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.- iu Noteu vcrziutll. Mai-November 59 90 '< ^^-^ 73.75 Nieder-Ocsterrcich. . „ 5 „ 92.— 93.— Obtr.Oesterreich . - » ^« 92.50 93.50 Siebenbürgen . . . „ i» » 75 75 76.50 Gte.erman . . . .5.. 92.-- 92.50 Ungam . , , ..^'. 7"^ 80.^, ti. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-üstcrr. Vaul abgest . . 24450 24."..— Anglo-uugar. Vant .... 9250 93.50 Oo'dm-Creditllnstlllt . , . . 260.— 262.— CreditauNlllt f, Handel u. Gew. . 255.25 255.50 Crcdilanstalt, allgem. uugar. . . 88 — 88 50 ÜScompte-GeseNschaft, u. 0. . . 820. 825.— ssranco-ijstcrr. Vanl .... 9650 97.^ Gcncralbaul.......49.- 50 — ^tal'uillllbant.....-723 - 724 - Niederländische Bank .... NO.l'0 81. ^ Vcreinsbanl.......^ - 94.- Verlehrtchant.......112 — 113.- Wiener Vant......61.- 63. - «. Actien von Tv. Emiss.) 89- 89 50 Ferdinauds-Nllrdb. in Silb. verz. 105.- 105.50 ^ Franz-Josephs Vahn .... 92.— 92,25 !G.' ^'^5 Fraulfurt a.M. 100 fl. detto 101-^ ^^ ,l» Hamburg, filr 100 Marl Äanc« ^"-'^ ,y>, g5' London. fi!r 10 Psnnd Sterling 122 60 «" ^5 Parie, für 100 Francs . . . 48.?" <5ours der Weldsorten ^ ^ Vcld ^ 5"^ tt. « K. Müuz-Ducater. . 5 si. 62 lr. -'^- ^z „ « Napolcousd'or . . 9 ^ 79j « ^ " goj ^ Z Vereins«haler. . . 1 ., 80 « ^ " ^ ^ » Silbrr . . 120 .. ^ " l^ " ^ « «rainjsche Omnbeullafiung«' ^bliaa"on"' Z vawolirung: 86 50 Geld. 9<» "' 3