Nr. 180. Donnerstass, 18. August 1 .W7. 106. Jahrgang. Mibachm Zeitung. »«Nl?«!,?i ?^°"^f"l«: Mit Pofiversenbung: gan,!ähng fl. l5, halbinhrlg fl. 7.50. Im «omptoir: ^ lV"» sl.n, halbjähiia roer einen freigewählten Fürsten, und zwar einen, I,in .^, "'somalischen Variation gesagt hätte: .1 v .^ii.^ tectrr ^ ^ ^ ^"^' das jedenfalls klüger nnd cur-schmm.'^?"' "ls sich durch eine zweifelhafte Au< Prot2 '! dcu Berliner Vertrag nnd über das do>,, 5« b^ Constantinopeler Botschafter-Couferenz 'ci.?«'l v.J. der staatsrechtlichen Kritik auszusetzen. l>lict<. n ^,'sen ^"d selche Mäugel in diesem Augen-in Tin """ Erlang. Au: vergangenen Sonntag ist Il'chr,, c "^ ^'"' Sobranje die Eidesleistung des diilft/ "folgt, ""b die Neubildung der Regierung <^'ncht mehr lanae auf sick wartcu lassen. Ca- biuetschef wird Stambulov sein, der berufen ist. ein homogenes Ministerium aus den Anhängern der großen bulgarischen Nationalpartei zu bilden, in dem also weder die Zankovisteu, noch Radoslavov, noch die persönlichen Anhänger des Battenbcrgers einen Platz finden dürften. Wahrscheinlich wird es nicht nöthig sein, das Sobranje in Sofia anfzulösen, aber wenn dies anch der Fall sein sollte, so kann es weder Slam-bulov noch dem Fürsten unter den hentigen Verhältnissen schwer fallen, eine große Regiernnqspartei der Wahlurne entsteigen zn lassen. Die Bulgaren haben seit Jahr uud Tag so viele Erfahrungen gemacht, so riele bittere Stunden durchlebt, dass sie schwerlich so leichtfertig sein werden, die fürstlichen Honigmonde durch zwecklose Oppositionslust zn verbittern. Alles wird nunmehr auf die Thätigkeit lind auf die Fähigkeiten des ncnen Fürsten ankommen. Vorläufig dürfte er schwerlich von anßen heftigen Angriffen ausgesetzt sein; er kann also alles thun und unternehmen, was ihm zur Consolidicruug der inneren Verhältnisse Bulgariens nothwendig erscheint. In Petersburg hofft mau wahrscheinlich darauf, dass Fürst Ferdinand und die Nnlgaren nickt stark, nicht klug genug sciu werden, die Politik der i"ni!5 ac: bis znr vollständigen Bcrnhigung und Festigung der Zustände in Bulgarien durchzuführen, und darum wird mau von Petersburg aus den Fürsteu vorläufig seinem eigenen Schicksale überlassen. Die übrigen Mächte haben keine Ursache, den Fürsten in seiner Thätigkeit zu stören, da sie alle ohne Ausnahme auf-richtig von dem Streben erfüllt sind, die bulgarische Frage endlich einmal von der diplomatischen Tagesordnung verschwinden zu lassen. Das ist auch die Ursache, warum die gcsammte öffentliche Meinung in Oesterreich'Ungarn wünscht, dass die Mission, welcher sich Prinz Ferdinand unterzogen hat, gelingen möge, wobei wir imm>r wieder darauf zurücklommeu, dass die Qualitäten des Prinzen nicht groß. nicht stark gcnng sind, eine solche Aufgabe zu bewältigen. Es wäre gewiss sehr erfreulich, wenu Fürst Ferdinand durch seiue erstcu Maßregeln diese Zweifel und Befürchtuugen zerstreue« könnte. Die Orient-Politik nnsrrer Monarchie ist ja in erster Linie ans die Unterstützung der auf Grundlage des Berliner Vertrages entstandenen Balkaustaatcn gerichtet, und wcun Oesterreich-Ungarn auch an den Vorgängen in Bulgarien in keiner directen Weise interessiert sein kann, so würde es doch dem Grundprincip unserer Orient-Politik wider« sprecheu, wenn es einer anderen Macht ermöglicht würde, durch eine materielle, dem Geiste des Berliner Vertrages zuwiderlaufende Intervention die Entwicklung der Autonomie Bulgariens zu stören. So sehr man daher einerseits wünschen muss, dass sich das «Abenteuer» des Prinzen von Coburg sobald als möglich iu ein solides und dauerndes Unternehmen verwandle, so wenig könnte sich anderseits Oesterreich-Ungarn in jenem Momente engagiert fühlen, da es sich als zweifellos herausstellen würde, dass Fürst Feroi» uand seine Partie verloren habe. Schon diese Alterna. tive allein mnsste das Wiener Cabinet zu jeder Zeit von der Aufstellung eines individuellen österreichischen Candidaten für den bulgarischen Fülstenthron abhalten, und es ist daher nur Unwissenheit oder Böswilligkeit, wenn rnssischc oder französische Blätter noch immer an der eben berührten Fiction - und zwar nur aus dem Grunde festhalten, weil es nach dem Refus des Prinzen Waldemar vou Dänemark den Bulgaren unmöglich gemacht worden war, einen russischen Candidate« zum Fürsten zn wählen. Welchen Urspruuges die Caudidatur des Prinzen Ferdinand übrigens war, darüber gibt uns der Brief eines Gewährsmannes der «Presse», der in dieser Frage nicht nur autoritativ informiert ist, sondern der sich in allen seinen bisherigen Berichten als ein Gewährsmann gezeigt hat, der viel mehr weiß, als er sagt, und dessen Mittheilungen daher mit besonderer Aufmerksamkeit gelesen zu werden verdienen. Dieser Bericht lautet im wesentlichen: So sehr sich die Geschichte der bulgarischen Fürstenwahl in den Zeitungen Raum zu verschaffen gewusst hat. so wenig ist man eigentlich über den Hergaug der coburgischen Kandidatur unterrichtet gewesen, und Prinz Ferdinand hat unter der Annahme unbillig zu leiden gehabt, als wäre sein ganzes Beginnen nicht hinlänglich vorbereitet gewesen. Wer nur die seit der Wahl bekannt gewordenen Aeußerlich« keiten lllld etwa die zweifelhaften Reden des jungen Prinzen ins Auge gefasst hat, der konnte allzuleicht der Meinuug sein, man habe es eben mit einem wenig erfahrenen, ganz nnd gar für sich handelnden jungen Manne zn thun. der die Schwierigkeiten nicht voll ermessen hätte; aber hierin liegt eine Täuschung. That« fache ist es vielmehr, dass Prinz Ferdinand schon feit Anfang des Jahres sehr sorgfältig gebahnte Wege ge» ! wandelt ist. Jeuilleton. Die erste Cigarre. äll ih^s" meinetwegen, eiue Cigarre., hatte der Arzt Eie sls,^"^' '"ber eiue leichte Sorte, und nur, wenn lvuhl ,.'^r ""hl fühlen.' O. er fühlte sich wohl. so ^gliH ^ '"" ""em Genesenden sein kann. Vc-den ein?""l'^"'^' ruhte er ill dem hohen Lehnstuhle, der ^ , "ehe Hand vorsorglich aus Fenster gerückt; Airdr,. "e Sammtschlafrock umschloss warm die'matten " sah'^Iclddecke lag weich über dcu Füßen. Und Krcliils, .^ ^"""e wieder, die er in langer, banger >l!ch N, bmmsst. hgK f^sche Grün jungen Lebens Mid h^ss "ö allüberall an den blinkenden Fenstern, ^l te,»n '"^Mark begann es auch in seinem Innern Hund ' *^'e selig ist mir.» flüsterte glücklich sein lll»^. ^nn erinnerte er sich der abgeschmeichelten Erbleich /"" ariff laugsam nach dem Cigarreukistchen. ^Me,' "ü Feinschmecker wählte er lange nnter deu w^tz "!° brauneu Insassinnen des hölzernen Be-/fe^' ^dllch hatte er eine erkoren, deren schlankes ''Hei, H.V" Vertrauen einzuflößen schien. Mit zärt-K'ül ri,5 betrachtete er die lang entbehrte Freundin, ^hlbel^" ö Wackszündhölzch'en an. Voll innigen ^ ob iU? that er deu ersten Zug, dann versuchte > Nas b" °lte Kunst noch gelänge, Ringclwölkchcn Aten sV«d anzublasen. Und die lnftigen Reifen k^ler z>^ "' ""cm immer dichter werdenden Nebel-Geq^"''"". der den Reconvalescenten einhüllte. "" von Hm schied nnd bedächtig in un- deutliche» Gestalte» die Vcrgaugeuhcit vor ihm aufziehen ließ. Er sah sich selbst als halbwüchsige» Jungen dem Gymnasium zueilen, Ideale im Herzen, praktische Weis« heit im Bücherpacke. Dann gedachte er lächelnd jeuer Stunde, die das Feuer seiner erste« Cigarre verglimmen gesehen. Er hatte sie angebrannt, um «ihr» zu impo» niereu. Dieser hehre Zweck erfüllte sich -- iu über-rascheuder Weise. Sie saß mit der Häkelarbeit am Feuster. im Nebenzimmer war Pava-Schuldircctor eben beschäftigt, diverse Aufgaben, darunter auch zweifellos die seine, mit empörten Raudglosfen zu verzieren, er aber legte, einer inneren NeaMg folgend, die Cigarre weg, rückte näher an die Kleine heran und — gestaud ihr seine Liebe. Sie sah ihn im Rauche der Cigarre iu voller Mäimlichkeit, sie fasste feine Haud und sprach die praktischen Worte: «Wenn Sie mich lieben, heiraten Sie mich.» Da hoben Homer, Sophokles. Euripides und die andere strenge Schar die Finger drohend empor, sie hatten ihn noch für läugere Zeit als Genossen erkoren, sie duldeteu keiue weibliche Nebenbuhlerschaft. So ward denn dazumal im Schulhause nicht Hochzeit gemacht, er bewunderte sie einige Jahre mit ihrer Arbeit am Fenster, und als sie endlich ihre Ausstattung vollendet hatte, da fand sich ein hagerer Supplent, der für seiue Lebenswege ihre Blauangen uud Papas Pro> tectiou begehrte. Heute war .sie» eiue schmächtige Frau. die dem Herru Gemahl auch kein einziges Loth Fleisch vorgab, nnd böse — um«, nicht böser als damals, als sie ihm, dem unschuldigen Iünalina. einen Heiratsantrag stellte. ^ "' Und er dachte weiter; er sah die üppige Tänzerin, nicht in ihrem jetzigen Glänze, nein, in ihren armseligen Anfängen. Ihm erstand die Zeit wieder, in welcher man die Steine nach der schönen Sünderin warf, sie, uoch nicht zu glitzernden Juwelen veredelt, zu ihren Füßen schichtete. Da liebte sie ihn, liebte er sie. Und er sprach: «Ich will vergessen, ich schenke dir deine Vergangenheit, gib mir dafür deine Zukunft. Sei mein Weib. und ich will dich emporheben in eine reine Sphäre, dir Schritt für Schritt die Achtung der anderen erobern.» Sie sagte «Ja» und — lief mit einem Fürsten davon, an dessen Seite sie mit ihren leichten Pas die Welt durcheilte, den sie in irgend einem Erdenwinkel zurückließ, um als gefeierte Künstlerin, der die Leute zujubelteu, zurikkzukehren. Er hatte sie unlängst wieder gesehen. Sie schüttelten einander gleich guten Kameraden die Hand, dann rief sie heiter: «Seien Sie mir dankbar, ich habe Sie vor dem dümmsten Streiche Ihres Lebens bewahrt.» Der Herr Graf, ihr jetziger Gemahl, nickte gleich einer Pagode zustimmend mit dem Kopfe, mit jenem vielsagenden Nicken, das sonst ihre knnstvollen Soli zu begleiten pflegte. Dann hatte ihn einmal die Lust angewandelt, reich zu werden, aus den winzigen Händen eines Mädchens das Geld über sich ausschütten zu lassen. Doch mehr noch als nach dem Gulde ihrer Cafse verlangte ihn nach dem fuukeludcn Blondhaare, da« sie gleich einer Fee umwallte. Er liebte sie treu und wahr, er warb um sie lange und demüthig. Auch sie war ihm gut. sie versprach, seiu zu werden. Da kam der Onkeln und Tanten Sippe, und jeder trug, gleich den CircuK-riesen, einen kleinen Millionär auf der Hand. Den größten hatte Papa gesunden, der schob ihn vlir das ^aiballlcr Heituna 3tl. 186. 1536 ,8. Auautt 1887. Der Geburtsort der coburgischen Candidatur ist eigentlich in Cannes gewesen, und es wäre richtiger, wenn man von einer orleanischen, statt von einer cobur-gischen Candidatnr geredet hätte. Denn hier im Kreise der Oheime und Vettern der orleanischen Familie, mit welcher Prinz Ferdinand seil Jahren durch die intimsten Bande verbunden ist, hat sich das außerordentliche Project vorbereitet. Dazu war die Sache durch die Anwesenheit russischer Großfürsten und Großfürstinnen begünstigt worden. Man hatte die Rollen so glücklich vertheilt, dass selbst auf den Kaiser von Russland mit völliger Zuversicht gerechnet werden zu können schien. Prinz Ferdinand hoffte auf dem nicht ungewöhnliche Wege der Damcngunst über die ministerliche Staats-kunst zu triumphieren, und in der That, wenn nicht alles täuscht, ganz ohne Erfolge ist dieser Weg keineswegs geblieben. Ohne allen Grund war es nicht, wenn man von Wendungen, von milden Auffassungen sprach, die am russischen Hofe zeitweilig aufgetaucht wären. Es ist schon ganz richtig, dass den jungen Prinzen seine kleinen Bundesgenossen nicht ganz im Stiche gelassen haben. Und wenn der Prinz thatsächlich seine Reise in verhältnismäßiger Ruhe und ohne dass deshalb die befürchteten Donnerwetter von Norden und von Osten her hereinzubrechen scheinen, angetreten hat, so ist das auch eine nicht zu unterschätzende Wendung der Dinge gewesen und kann in gewissem Sinne schon als ein Erfolg gelten. Bisher hat sich unser Ferdinand I,, wer auch immer seine Rathgeber gewesen sein mögen, als ein durchaus nicht ungeschickter Schachspieler bewährt. Er scheint eine für seine Jahre anerkennenswerte Kenntnis von entscheidenden Personen in der Politik zu besitzen und hat wahrscheinlich manchen ergrauten Diplomaten in Erstaunen gesetzt, dass er es fürs erste doch zu der Reise gebracht hat, ohne deshalb geradezu von irgend einer Seite her desavouiert zu werden. Es ist für die Aussichten des Prinzen vielleicht ein günstiges Mo-ment. dass er von allen Großmächten gleicherweise officiell ignoriert wird. Eine Art Zustimmung zu seinem Verhalten liegt bei bescheidener Denkungsweise ohne Zweifel auch darin, dass man von keiner Seite verhindert werden mag, etwas zu unternehmen. Alle Mächte waschen ihre Hände in Unschuld und keine kann der anderen auch nur den mindesten Vorwurf machen, das Abenteuer des jungen Herrn begünstigt zu haben; aber der junge Herr hat ein richtiges Gefühl für die Thatsache, dass die Politik nicht immer nur durch Staats« depeschen, sondern ein wenig auch durch Privatbillette gemacht wird. Politische Ueberlicht. (Zur Situation in Böhmen.) Die deut' schcn Vertrauensmänner in Prag sind bekanntlich am vergangenen Montag zusammengetreten, um über den Wahlaufruf für die bevorstehenden Landtagswahlen schlüssig zu werden. Wir brachten den Bericht über die Versammmlung in der gestrigen Nummer. Die weitere Abstinenz der deutschen Abgeordneten von den Verhandlungen des buhmischen Landtages ist sonach als eine Thatsache anzusehen. Wir haben unsere Ansicht über diesen beklagenswerten Schritt der deutschen Partei in Böhmen wiederholt ausgesprochen und glauben, dass derselbe an innerer Berechtigung keineswegs dadurch gewonnen hat, dass er jetzt in einem anderen Lichte dar» gestellt wird. Wiewohl es nämlich aller Welt bekannt ist und von den deutschen Abgeordneten bei ihrem Alistritte aus dem Landtage auch betont wurde, obgleich endlich selbst in dem beschlossenen Wahlmanifeste daran erinnert wird, die schroff ablehnende Haltung der czechischen Landtagsmajorität gegenüber allen Wünschen der Deutschen habe den Exodus herbeigeführt, erklärte doch Abgeordneter Dr. von Plener, die Ursache und Veranlassung des Austritts der deutschen Abgeordneten sei wesentlich durch die Maßregeln der Regierung hervorgerufen worden. Es mag bequem erscheinen, die Verantwortung auf fremde Schultern zu wälzen, an der Thatsache ändert es jedoch nichts, dass die Regierung ebenso den mittelbaren wie den unmittelbaren Ursachen, durch welche die Abstinenz der deutsch-böhmischen Abgeordneten erfolgte, vollkommen fernsteht. (Gemeinsame Mi nist erberath unge n.) Es war beabsichtigt, die Ministerberathlmgen über das gemeinsame Budget im Laufe der nächsten Woche zu beginnen; zu diesem Zwecke hatte man bereits den Zusammentritt der gemeinsamen Ministerconferenzen für den 19. d. M. in Aussicht genommen. La aber Herr von Tisza, der in seiner doppelten Eigenschaft als Ministerpräsident und Finanzminister diesen Berathun' gen beiwohnen muss, heute auf drei Wochen zum Cur-gebrauche nach Ostende reist, so dürften die Minister-conferenzen unter Vorsitz des Kaisers zur definitiven Feststellung des den Delegationen zu unterbreitenden Budgets erst im Laufe des Monats September stattfinden. (Oesterreichische Staatsbahnen.) Wie das «Fremdenblalt» vernimmt, wird die Abtheilung für Einnahme-Controle der österreichischen Staats-bahuen in nächster Zeit von Steyr nach Wien verlegt werden. Die im Jahre 1882 erfolgte Exponierung dieser Abtheilung nach Steyr, wo bis dahin bekannt« lich die Betriebsdirection der Kronprinz-Rudolfbahn sich befunden hatte, war übrigens versuchsweise unternommen worden. Man wollte erst weitere Erfahrungen darüber sammeln, ob die locale Trennung dieser Ge-schäftsabtheilung von den übrigen Abtheilungen der Central-Verwaltungsstelle mit den Erfordernissen des Dienstes vereinbar sein werde. Es hat sich wirklich gezeigt, dass jene Einrichtung überaus hemmend auf den Geschäftsgang einwirkt und auf die Dauer sich nicht werde aufrechterhalten lassen. Die eben vollzogenen Aenderungen in der Organisation des Rechnungsdienstes haben deshalb auch die Verfügung veranlasst, die sämmtlichen Rechnungsabtheilungen bei der Central-stelle wieder zu vereinigen und die Einnahme-Controle von Steyr nach Wien zu transferieren. Dagegen verlautet, dass Steyr zum Standorte der Central-Wagen-Dirigierungsstelle für die westlichen Linien der Staatsbahnen gemacht werden soll. (Deutschland.) Zu Ehren des Geburtstages des Kaisers von Oesterreich findet beim deutschen Kaiserpaare in Babelsberg heute ein größeres Galadiner statt, wozu sämmtliche in Berlin anwesenden Mit- glieder der österreichisch - ungarischen Votschaft geladen sind. (Zur bulgarischen Frage.) Wie der M' lmev Correspondent der «Daily News» erfährt, haben die Prinzessin Clementine und andere Mitglieder del Familie Orleans privatim ihren Einfluss in Peters' bürg aufgeboten, um den Zaren zu bewegen, die Can-didatnr des Prinzen Ferdinand von Coburg zu billigen-Ob ihre Bemühungen Erfolg hatten, müsse dahino-stelu bleiben. Es werde nicht für wahrscheinlich erachtet, dass die Königin von Dänemark, die den N»f genießt, eine geschickte Diplomatin zu sein. ebenfalls versuchen werde, die Gunst des Zaren für den jungen Prinzen während des Besuches der kaiserlichen Familie in Kopenhagen zu gewinnen. ' (Frankreich.) In Bezug auf die bevorstehende Mobilmachmigsprolie eines französischen Armeccorpl werden fortdauernd Andeutungen gemacht, die, wenn in der That danach gehandelt werden sollte, die ganze Probe als eine Posse erscheinen lassen würden. Nach einem Telegramme aus Limoges ist daselbst ein mm>< sterielles Rundschreiben eingegangen, welches anordnet, dass die Nichter und Beamten, welche zum Bezirk des Gerichtshofes von Limoges gehören, trotz der gegen-wärtig stattfnidendeil Gerichtsferien an ihren Amtssitz^ sich aufzuhalten habm für den Fall, dass das zwölfte Armeecorps mobil gemacht werden sollte. Man zieht daraus in Paris den Schluss, dass das 12. Armeecorps für den Mobilisierungsversuch in Aussicht genommen sei. (Bulgarien und die Türkei.) Einel Constantinopeler Zuschrift der «Pol. Corr.» zufolge i" die Abberufung Riza Bev/s aus Sofia und dessen Ersetzung durch Artin Efendi dahin aufzufassen, dass die Pforte, entsprechend ihrer bisherigen Vertragstreuen Haltung, die Missbilliqung des Schrittes des Prinzen von Coburi auch äußerlich zum Ausdrucke briM'" wollte. Mit dieser platonischen Demonstration wird M die Pforte vorläufig begnügen. Um die Empfindlich' keit der Bulgaren zu schonen, ist das Datum der Abreise Artin Efendi's vorläufig noch in .^>^i»0N^ gelassen. (Belgien.) Der Delegierte der englischen So' cialisten-Vereine. Headingly. welcher dem Socialisten-Congress in Mons beiwohnte, haranguierte die V"-gier. eine Revolution anzustiften. Er wurde sofoll durch Gendarmen über die Grenze geschafft. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Eibenstein im politischen Bezirke Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich zum Schulbaue eine Spen^ von 1(X) fl. aus der Allerhöchsten Privatcasse allel< gnädigst zu bewilligen geruht. — (Zur Affaire Crnkovic-Folnegovic) Der Abgeordnete Folneczovic pnbliciert eine auf ^ bekannte Affaire der angeblich angebotenen 30 Mandate bezügliche Erklärung, aus welcher hervorgeht, dass d^ Oiafen Draskovic nicht ermächtigt waren, von sein^ an sie gerichteten Briefe in der Öffentlichkeit Gebrauchs machen. Der Brief hätte bloß Einer Person zur EinM Töchterchen auf die Knie und segnete das überrumpelte Paar. Sie sträubte sich und vergoss ein Meer von Thränen an der Brust des Geliebten. Da griff man zum alten Hausmittel, man streute der Verleumdung böje Saat, sie leimte, fasste in ihrer Brust feste Wurzel — sie glaubte an den Verrath und rächte ihn durch seinesgleichen. Als Patronesse eines Eliteballes erschaute er sie eines Abends, seine hohe Stellung verschaffte ihm ein Anrecht auf eine Ehrenquadrille. Er frug. ob sie glück« lich sei. Sie sah ihm fest ins Angesicht. «So glücklich immerhin, als Sie mit der Liebe meiner Gesellschaf« terin gewesen.» Erstaunt blickte er auf, und jedes Wort aus seinem Munde that ihr die Wahrheit kund. Er kannte das Mädchen kaum. er hatte es nie beachtet. Eine Thräne aus ihrem Auge traf eine verblühende Rose des Straußes. Leise flüsterte sie: «Ich musste es glauben, sie sagte mir. dass sie Sie liebe.» Er gieng heim und sammelte in seiner Erinnerung das Bild derjenigen, die ihm. wie er nun gehört, ihre Neigung zugewandt. O. sie war schön, jung. Er sagte sich. wie dankbar die Aermste ihm sein würde, wenn er ihr helfen wollte, die Fesseln abzuschütteln, sein zu werden, ein glückliches Weib. Gluterfüllt sah er sie zu seinen Füßen liegen, ihn lieben. Und er beschloss, ihr das geraubte Glück ins Schuldbuch zu schreiben, sie nach allen irdischen und himmlischen Gesetzen zu verhalten, was sie ihm genom. men. auch ganz und voll zu ersetzen. Am nächsten Morgen gieng er ins Werben, doch er brachte sich nicht die Hausfrau heim. Er hatte sie beobachtet heute zum erstenmale in ihrer ungestümen Art, und er sagte sich, dass dies nicht das Weib des Gelehrten sei. Er wusste e«, die Geister der Wissenschaft würden aus dem Heim dieser Frau fliehen. ihre laute metallene Stimme, sie müsste die mühsam Gebannten verscheuchen auf immerdar. Der Kranke that ein paar Züge, er sah hinaus in den sonnigen Wintertaq. Da drüben wohnte einst des Nachbars schmuckes Töchterlein, sie hatten auf die alltäglichste Art Bekanntschaft gefchlossen. Am Morgen, wenn sich die Fenster öffneten, da fühlte er sich von dem weißen Spitzenhäulicheil magisch angezogen, aus dem Gruße war allmählich ein Begegnen, aus dem Begegnen ein Suchen geworden. Wie lieblich schaltete sie doch in Haus und Hof, wie unermüdlich arbeiteten und fegten die kleinen Hände, wie flog das zarte Figürchen treppauf, treppab. vom Boden zum Keller. «Hausmütterlem» nannte er sie stets und haschte nach ihrer Hand, um sie zu küsseu. Aber diese Hand war rauh und hart geworden, sie war nicht geeignet, in milder Weise glättend über die heiße Stirne eines Gelehrten zu streichen. Die ganze Frau da, er wusste es wohl, sie würde sein Wirken, sein Streben nie verstehen, nie Liebe dafür fühlen, da« runde, volle Ding, es war nur geschaffen, einer lachenden Schar frischer Buben und Mädchen zu befehlen, doch niemals würde sie es verstehen, sich mit ihm ins Reich der Geister zu schwingen. Sie hatte einen braven Geschäftsmann geheiratet und dem lieben Gesellen von einst treue Freund» schaft bewahrt. Er streifte die Asche der Cigarre ab und versank in leises Sinnen. Die Rosen auf seinem Tische, sie waren von ihr. Er sah sie vor sich, die einzige, von der er wirklich wusste, dass sie ihn liebe, deren Worten er trauen durfte. Er wollte nicht mehr, er hatte die Frauen hassen, verachten gelernt. Als er sie kennen gelernt, da war sie ein blutjunges Ding, weder schön noch hässlich, weder klug noch albern, nicht reich, nicht arm. Sie liebte ihn l,nd sie rang sich empor aus nie- derer Stellung, um ihm. der auf der Höhe des Lebslls stand, nahe nnd näher zu kommen. Er sah alle die!^ Verwandlungen, und sie erfüllten ihn mit stiller Fre"^ ob ihrer selbst. Sie nannte sich oft demüthig <^' Geschöpf», sie, die gegen alle übrigen nunahbar, st^' eisig und kalt. sie rang um jeden Funken seiner 5M' seiner Achtung mit zäher Ausdauer. Zuweilen nw ihn das, dann schmeichelte ihm diese sclavische H'". gebung eines freien Weibes. Er frug sich. was dara» werden sollte, aus ihm, aus ihr. Sie würde ihm " einen Vorwurf ins Gesicht schleudern, das wusste "' er wusste auch, dass sie niemals mit irgendwelcy''^ kühnen Wunsche an ihn herantreten werde, sie bot au und — begehrte nichts. , . Er hatte sich dies bis nun ruhig gefallen lajp'' ja. wenn sie litt, da hatte er spöttisch gelacht, und »"" sie lachte, da quälte er sie ob ihrer Freudigkeit. W"" t war er so grausam — er konnte sich keine Antw geben. Und wenn sie eines Tages endlich nnide H^ worden, von ihm gehen wollte — was dann? < that es nicht, aber. . . Und er fühlte wilden Trotz ^ dem Gedanken, den er doch als wahnsinnig "^z,,,, sie sollte, sie durste nicht fort. sie musste da blelv ihn lieben wie bisher, ihn küssen, ihn anbeten und > werden für immer und ewig. .^, Der Arzt war leise hinter den Patienten g"^ ^r er hatte ihm sachte die verglimmende Cigarre aus Hand genommen. «Genug für heute, nun; h^ ^ --schmeckt?» Freudig lächelnd sah er auf. «Ganz """ bar, Herr Doctor, es war ein Zauberlraut, "'!.: hec Beweise, wie wohl ich mich fühle, kam mir bave' ^ Gedanke, zu — heiraten. Das ist doch eine g" Idee?. 5" ^bacher Zeitung Nr. 186. 1537 18. August 1887. ""gelegt werden sollen. Die Grafen Draskovic - heißt „n^f '" ^" Erklärung - durften sich nicht einmal ^ ?"' "" '^' die Zumnthnng zn stellen, ein seitens ratt- ^"3' ^^"^s ^^" einer dritten Person zn ver-K.3' . " derartia.es Geheimnis dürfe niemals das Substrat einer Zeitnngspolcmik bilden, m.:.^ (^ktreide- und Saaten markt in na// "^Wien berichtet man uns: Der 15. inter- ulwnale Getreide und Saalenmarkt in Wien wird am 5,. . ""d '">. August l. I. in der Rotunde abgehalten "croen. Gleichzeitig mit diesem Markte findet in Wien ln vom Verbände österreichischer Müller und Mühlen N^ 5"^" einberufener österreichischer MüUertag statt. "H dem Programme des Saalenmarktes ist der 29ste den3 c '" Abtrage der Ernteberichte, der !!0. August . Geschäften gelvidmet. Anineldungen werden im Secre-""ate der Wiener Frucht- nud Mchlbörse (I,. Bürse-» !>e 1«) eütgegengeüunlmen nnd daselbst den Theillich->o ll ^"^^""fle über die Fahrpreisermäßigungen ertheilt, r'^l '" sämmtlichen österreichisch-ungarischen Verkehrs-"cytuugen für die Reife von und nach Wien um, den "ansportanstaltcn gewährt worden sind. <. ^ (Die Mei »linger in Trieft.) Vom 5- Oktober bis Nl. November wird die Meininger ^yelltergefellfchaft an, Polytheama Rosfclti in Trieft . ^. (Die Alpine Mon tau gesell schaft) wird ^^' "^ ""^ "°" authentischer Seite mitgetheilt in ''^" ^""" Praktischen Sauieruugsprojecte, welches »achster Zeit bereits bekanntgegeben werden dürfte, luied "°"""6 "^"^^ ^'""l hin, dass die Actionäre llias^ ^'" '^"^'Uragendes, marktgängiges Papier erhalten, s von denselben gewiss nnr dankbar anerkannt wer-ssrok ^"" ^"" Grundbesitze wnrde neuerdings ein ail,,s? ^" verkauft, und liegen hieranf auch weitere "'Mge Anbote vor. Der Geschäftsgang ist in diesem des,! "" ^""?'aer, und wird der Reinertrag zum min» ' » eine Steigernug von 500 000 fl. gegen das Vor- ^ erfahren, ersäl.^ (^uigin Natalie.) Wie die «Pol. Corr.» M> ^'^ Königin Natalie von Serbien in Ae-l'chem «. 5 Kronprinzen Alexander zn sechswöchent-endiä "'"'lb"lte in Vaden bei Wien ein. Nach Be-^ 8 lng der Cur daselbst wird sich die Königin mit dem zu herb"^" "^ ^"""ö begeben, um daselbst den Winter zeick^n!^pl"ch "'^ das Militär-Dienst-voraetn^ ^ Ar,neeblatt meldet: Aus Anlast eines des An^"?" ^"^^' dass zum Zwecke der Zuerkennnng nuch die ""l ^"^ Militär-Dienstzeichen fiir Officiere »eleate ^ /" Chargcquitticrung im k. k. Heere zurück-Neichs 3'^"'^'^ angerechnet worden ist, hat sich das 'nnermm ^'"'"'^"'"'" ""anlasst gefunden, in Er-Anspr.ick ^" "'ngen, dass eine solche Dienstzeit für den »erechn«? "" ^^ Militär-Dienstzeichen ebensowenig an-Dient ? ' ^"""' '"e die im Verhältnisse «außer der «.'f.' '"^." "ichtactivcn Reserve und die im Verhältnisse zugebrcttl^ ^"^ ^" '"'^ 'Wartegebür Beurlaubten» lende»^ ^ ^ ^ le " de Heizer.) Die Zahl der streiken, .!? '" ^''^ beträgt schon bei 500, Alle an-Heile, ^"' '""'^" fließen sich ihren College,, an. Eine bandels ^'^'"" .^^ lich nach Wien begeben, um dem Und "'Elster die Forderungen der Heizer vorzutragen zu ers,,!!, ^ Ministers Einschreiten in ihrem Interesse Mla I. ^' lenbahn - Unfällc.) Aus Podwolu-init Np ^ ^^graphiert: Der Odessaer Zug ist vorgestern Wei? s ",w"g eingelangt. Die Ursache hievon sind zwei ladunn " "^ ^" Kazatin explodierte bei der Vertun« ?' ^"^ ^"l^'rtistc. Acht Personen der Zugsbeglci-Krj^ ! bcrungliickt, mehrere Waggons zertrümmert. I» ^erso!, ^ ^ Kiewer Conrierzug mit den« Odessaer wert ?6 zusammen. Die Locomotive wurde zertrüm-schlver "' Nugspersonale sind vier Personen todt, zwei uerwuudet. Die Passagiere haben wenig gelitten. "N, 1^«/^"^ Krapiua-Töplih.) Der alljährlich Tödlik c'^"^ ^"ttfindende Marienball von Krapiua-wichen ?""^ s'ch, wie uns berichtet wird, eines zahl-telliae ""^uches seitens der Curgäste und der In ^tim^ ^ Umgebung uud verlief in der animiertcstcn ^ ^'"n». Zu Ehren des allerhöchsten Geburtsfeslcs die u s ^ ^'d^ gellte cin Eliteball statt, zu den, ^sassendstcn Vorbereitungen getroffen worden sind. ßen^ (Unfall beim feldmäßigen Schie -wäs» ?ch"'bt aus Prag. 15. d. M.: Beim fcld^ ^r ^''.Schießen des Landwehrbataillons Hohcnnmuth ^'Nd , ^/" ^aslan wnrde ein Landwchrmann angeschossen Zeiten n ^bt. Die Kugel prallte ab, traf einen einh '' ^""dwehr.Iufanteristen, einen zur Waffenübung blieb. " ^"" von filnf Kiudern, welcher sofort todt euch c^s ^"derue Jugend.) Mutter: Ich werde ^ 'oII?Fmm «^lorwanicum «t, Nliiixa^cllm in Rom sind aus der Laibacher Diöcese zwei Theologen aufgenommen worden, und zwar die Herren Johann Koren aus Mottling und Franz Usenicnik aus Pölland bei Nischoflact. — (Concert.) Die Kapelle des 97. Infanterie-regiments wird heute abends von halb 8 Uhr an im Garten der Südbahn-Restauration concertieren. — ^Hagel schlag.) Ueber Treffen und Umgebung ist am vergangenen Sonntag ein dichter Hagel niedergegangen und hat an den Culturen einen beträchtlichen Schaden angerichtet. — (Radfahrersport.) Das Municipium von Monfalcone hat die Fahrten auf dem Velociped im Innern der Stadt vollständig verboten. Die fremden Radfahrer haben daher beim Eintritt in Monfalcone abzusitzen und das Vehikel an der Hand zu führen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wie», 17. August. Die soeben ausgegebene Nnm-mcr des Verordnungsblattes für das Heer enthält die Ernennung von 74 Zöglingen ans der Militärakademie in Wiener.Nüustüdt, 29 Zöglingen ans der technischen Militärakademie in Wien (Artillerie-Abtheilung), 28 Zog. llnqen der Oenie'Nbtheilung, 8 Frequentanten des dritten Jahrganges der Genie-Cadetteuschule und eines Zöglings des vierten Jahrganges der Infanterie-Eaoetten« schule in Wien zu Lieutenants; ferner die Ernennung zu Tadelten und Cadet'Osficier3°Stellvertretern in der Infanterie, Cavallerie, Artillerie, im Piounierregimente sowie in der Sanitäts-, Tram« und Iägertruppe. Graz, 17. August. Alls Deutsch-Landsberg wlrd gemeldet, dass Kronprinz Rudolf im Oktober auch nach Schloss Hollenegg kommen werde, um den Fülsttn Alfred Liechtenstein zu besuchen. — Wie verlautet, wird die Herzogin von Alen^on bereits iu den nächsten Tagen Graz verlassen und sich zuuä'chst nach Tcgernsee, sodann wieder nach Ml ran begcbeu. Budapest, 17. August. Köuig Milan hatte heute morqens eine längere Unterredung mit dem Handelsminister Grasen Szechenyi und degab sich sodann iu die Eisenbahn.Ausstrllung. Äerliu, 17. August. Kaiser Wilhelm nahm heute infolge einer leichten Erkältung keine Vortrage entgegen. Paris, 17. August. Dem «Figaro» zufolge hat Capitän Reuard einen neueu lenkbaren Luftballon erfunden. Venedig, 17. August. Zu Ehren der czechischen Gäste fand auf dem Caual Grande eine gläuzeude Serenade statt. Petersburg, 17. August, Das «Journal de St. Wtersbourg» erklärt, Prinz von Coburg sei für die Verletzung des Berliner Vertrages allein verantwortlich; keine Macht werde die Giltigkeit der Wahl und die Legalität der Besitzergreifung der Regierungsgewalt seitens des Coburgers zugeben. Sollten jedoch die Mächte die Verletzung des Verliuer Vertrages gutheißen, dann würde Riissland die Reste desselben nicht vertheidigen. Der Prinz u?n Coburg ist in der Gewalt der Regenten und Minister, deshalb sei von der angekündigten Einsetzung einer gemäßigteren Regierung und dem Erlass einer allgemeinen Amnestie jetzt keine Rede mehr. Butnrcst, 17. August. Das Organ des Ministeriums des Aeußern, die «Etoile Roumaiue>, sagt: Wir Rumänen haben uns wrder auszusprechen noch für oder gegeu eine Person Partei zu ergreifen, wir haben einfach zu wüuschen, dass die Krise ehestmöqlich zum größten Woble der bcuachbarten und befreundeten Nation ihre Lösung erhalte; wir haben überdies die Pflicht, die Ereignisse jenseits der Donau sowohl als aufmerksame als auch als uneigennützige Zuschauer zu verfolgen. Gabrovo, 17. August. Auf der Fahrt vou Tir-uova nach Gabrovo wurde der Prinz vou Coburg allenthalben von der Ortsbevölkerung acclamiert, besonders warm beim Empfange in Gabrovo selbst. Die Ex-Regenten verblieben in Tirnova; nur die Minister Stojloo. Stransky, Petrov und Homakov begleiteten den Prinzen. Sofia, 17. August. Die Stadt macht große Vor« bereituugen für den Empfang des PrinM von Co> bürg. welcher Samstag oder Sonntag hier eintrifft. Danksagung. Aus Anlass der Feier des Allerhöchsten Geüurlsfestes Sr. l. und t. Apostolischen Majestät des Kaisers hat mir der hoch« wohlgeborne Herr l. l. Landesfträsident Andreas Freiherr von Winkler den Betrag von zweihundert Gulden übermittelt, wovon 100 st. für die Armen in Laibach und je 25 st, für das hiesige Elisabeth-Kinderspital, für die Kleinkindcr-Vewahranstalt, für das Knaben-Waisenhaus und für das untcr der Leitung der Frau Gräfin Sofie Auerspcrg stehende Mädchenasyl bestimmt sind. Indem ich diese Beträge unter einem ihrer Bestimmung zuführe, fühle ich mich verpflichtet, für die den Armen unserer Landeshauptstadt zugewendete hochherzige Spende hicmit öffentlich den wärmsten Dank abzustatten. Laibach am 17. August 1887. Der Bürgermeister: Oralselli m. p. Der hochgeborne Herr Landeshauptmann in Kram, Gustau Graf Thurn.Valsassina, hat anlässlich des Allerhöchsten Geburtsfestes 2r. Majestät des Kaisers und Kiwiqs den Betrag von fünfzig Gulden für die hiesigen Etadtarmen ge° spendet. Ich beehre mich, diesen patriotischen Act der Mildthätigkeit mit dem Ausdrucke des wärmsten Dankes zur öffentlichen Kenntnis zu briugen. Laiba ch am 17. August 1887. Der Nürgmneister: Orasselli ",. ,i. Volkswirtschaftliches. Nudlllfswtit, 1«. August. Die Durchschnittspreise stellten sich aus dem heutigen Markte wie folgt' ll. lr, sl, ^,', Weizen per Hektoliter 6 51! Eier pr. Stück ... — ^ Korn . 3 N0 Milch pr. Liter ... — ,'4 Gerste .--------- Rindfleisch pr. Kilo . — 44 Hafer . 2 > 44 Kalbfleisch . . — 48 Halbfrucht . 4 88 Schweinefleisch . . — — Heideu » 4 3!). Schöpsenfleisch » . — —. Hirse » ^ ^ Hähndcl pr. Stück . . — 25 Kukuruz . 4 88^ Taube» » . . — 20 Erdäpfel pr. Mrter-Ctr. 2 40 Heu pr. 100 Kilo . . — z — Linsen pr, Hektoliter . -^ ^! Stroh 100 » . . —! - Erbsen » ^ ^ Holz, hartes, pr. Cubit« — — Fisolen . — — Meter..... 2 29 Rindsschmalz pr. Kilo — 80 Holz, weiches, ftr.Cttbik» Schweineschmalz » — 80 Meter..... — — Speck, frisch, , — — Nein. roth., pr.Heltolit. 16 -. Speck, geräuchert, » — 80 Wein, weißer, > w — Meteorologische Beobachtungen iu kaibach. 7 ll. Mg, 732.9« 20.4 NO. schwäch ^ heiter 17, 2 » N. 731.57 28.0 SW. schwach heiter 0.00 9 . Ab. 729,34 21,2 SW. schwach »hcilw. heiter Vormittags heiter, nachmittags zunehmende Bewölkung, abends Welterleuchten in S,, N. und O. Das Tagesmiltel dir Wärme 23,2°. um 4,2« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. ßl^" Meilage. ""WH Der heutige» > tigen allen Verwandten, Frrundm nnd Betamitru W ^ die traurige sachlich!, dass ihre inuia,stgeli>'btc W M Mutter, beziehungsweise Schwiegermutter uud Groß W ^ mutter. Frau W » «Manna PlnmH geli. mliii » « Kausmannswitwe ^ ^ am 14. d. M, um 9 Uhr vormitlags nach langwi^ W ^ riger Krankheit, versehen mit den heil. Tterbesacra W « menten. im 63, Lebeusjahre ruhig in, Herrn ent- W ^ schlafen ist. ' W ^ Die irdischen Ueberreste der theuren Verbli W ^ chenen wurden Dienstag, den 16, August, um ',/! Uhr W ^ nachmittags im eigenen Hause eingesegnet und dam' W ^ auf dem hiesigen Friedhofe bestattet, W ^ Die heiligen Seelenmessen werden in mehn'r,'!' W ^ Kirchen gelesen werden. M W Krainburg. den 17. August 1887. W ^ Karl Pleiweiß, sH»cl, ^inn, Sohn. — Nertha D M Klliar grl Pleiweiß, Ulbiua Noduiel gel. W ^ Pleiweisz, Jeanette Sajovic grb. Pleiweiß, W M Marie ,'jupanc geb Pleiweiß, Töchter. — Josef W M Kuiar, Kaufmanu - Matthäus Noduiel, l l M M Gymnasial'Prufessor; Ferdinand Vajovic, Kanf- W M mann; T»r. Franz Aupanc, t. k. Negierungscon- W ^ ciftist, ^chwisgersöhiis. W Für die zahlreichen Beweise warmer Antheil W nähme während der Krankheit und bei dem herben W Verluste unserer unvergrsslichen Mutter, beziel)m»a,5 D weise Groß- und Schwiegermutter, der Frau ^ Johanna Plcilmß > sprechen wir hiemit unsern tiefempfundenen, innigsten > Dank aus. W Ebenso danken wir herzlichst allen Spendern W von prächtigen Kränzeu, der löblichen Krainburgcr W Citalnica und dereu Herren Sängern, der löblichen W Feuerwehr und überhaupt alleu jenen, die der V>'l' W blichencn daö lel^te ehrende Gelcile gaben. W Kraiubnrg. 17. August 1887. > Die trauernden Hinterbliebenen. D W TautslissllUss. > ^ Für die vielen Beweise herzlichster Thnl»ahl»e W ^ sowie für die fchönen Kranzspendc» nnd die zahllciche M ^ Betheiligung am Leichenbegängnisse misrrrr unvcr^ M ^ gesslicheu Schwester, des Fräuleins W D Änlie Snppaiy I ^ sprechen wir hicmit allen Verwandten, Frenndcn «»^ W ^ Bekannten den besten nnd herzlichsten Dmil aus. W W Tic tmucrlldcu Hilitclliliclicucll. (5) 48-33 -, bestes Tisch- oirlriscliiingsgetriM* erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Map«0' ____________und Blasenkatarrh. _^___*~ Heinrich Matloni, Karlstad nl Wien- 1589 Course an der Wiener Börse vom 17. Augnst 1887. ^ dm. oM^n I »0 2!^ ,U <"°<"«l°le , .0«^. ,«4 25,!,-4.7! '«.,.".,^ ' p,^"., '-"''"' Oc^^""°"l^ ftcllll,,.,, . !,3 25118-4« "°" '"«'enrcnte, steuerfrci . ««45 fll«! "»g «olbienle 4«/» , , , , ,«l,«?.,, o-«o ' ^"puneuli 5°/, .87 «>> 87-«', " «> e»V..Anl. l«o si, o, W, S, '5l. 50 ,5, - » ^'"'"O'tll'I^lN.n.Qftl'ahn) —.--------... " <, ," « vom I, l8?e . »14 — ,,<;'- ^..^/""ll»!! «nl,k!0Uf>, ö. W, >2, 0,2,50 V"ü m,j,,.z'o „ >24'?l,!lLL'- <- rundrnll.. Obligatlouen >llil ><>l> ft !j M ) o»/°Hm,!chr....... ,jche , . . l«9bl.,,0,— '/« °^ro^,^.chilchc , , .----------.. '0 Il"t,,ch<....... ,05 s>0 I0>!!,ch<' , ,u< ?s.iW 75 '» »rl'.-!!!>il^icch,..... lU4 4c,l,l>I0 '----- ^Velb Wale !>"i, Temes« «anat . . . .104-25,05--5° „ ungarische......l04.»c I0s.,l. Nndere öfientl. Nnlehen. i cna» Uiea,.kosc 5°/„ 100 »l. . H»^' l'»" No. '.'Inl^iht I«?8, fiüueillcl . !,08— 107- ili'i^bcn 5, Kladigcmeinbe Wien ><>« 10« 4l> 'Nnlil»?» !>, Kladlssememde Wien (^ ilb« unb «old) .... —'- ^-^ Prum»l,.Vn>I,»',e t>!dt!,em,»l«en 127-50 11,» ,0 Pfandbllefe lfii, ino fi.) <'s> > l'rt, üUg, iifterr, 4 °/u «old. I2K-— l»5 «0 t!u ill 50 „ „ 4'/, °/» loi 8N INl 7<< Nc, M l.« „ , 4°/» . »7 »5 9?-«b No. Prämi6!02?5 ilcfl Hypolbll^nbanl >0j, k'/,«/« ,01 —'«2 — Oi!' «,Mss, «'^»l vcll, b"/« . , >03 8'»1<>4 »l> dte, , 4V,«/« . «9-«0>00- dlo, ,. 4",, . . 89«HIU<<- ,!, l, alia, ll»etei,clll>/,°/„ —— — — !i!l,al>, «tmisfion —— — — ßc,t>l,a»d«!'3lc»,il>>!h!! >« ^uber ,oo-»l<,<»l - ^ic>!!z-Io>l'I»^'a^!!....._^ __>— ^ al>z>ln.< k.!,,' Vubwia» Vahn Em. ,8U> Ü»l> f> »- . 4'/,°,o , l0I - 101 l.0 ll eftor. V!o>!w»flla^n . . ll«K0,l>7 — Vtaat«b»hn l. »mlsfion . . — - «s>0-^, eübbahn k 3°/».....,417«, ,4«-3» i^ «°/u.....1,i-4012X'— N7!,>,i,llliz. Ä.,h».....93'bb 100 — Diverse Uose (Ptl Vlilty, L,cd>tlose ino f>...... ko 2^11,0-75 Llaly-i'ole 4U s>...... 47- 4?'lf, 4°/« Donau.Dampsich. inll ft. , H4.75 »,5-!',0 l!a>!l>ch«PrämleN'Nnleh. «o fi. zi— 2175 Ok'inr 5'ose 40 sl. . , . ^z— <»»». Palft» ^o>e 4« N. ... 4»— 4«l<» »iolhc» »leuz. öN,^e<.v,w l>, Ib 3l» !e w fi..... »0-lb --— Ealm.i!o sy y, — Kl'Oenois.^ose 40 si. . . 59 — h» 70 Walbftcin.i?o, ^»^ 5>0«!<4-— ,^»2 5U,«u2 70 «irebildanl, Allg, U»g. littü sl. . 288.7l.'«89 ^s, Dcfositcnbanl, Alla !iU0 sl ,!____^ _,^ lüi>^. !»Vle.G<,L.N«2 - ^,,Pl'lh^!,'Nl',, öst.z>U«sl,!iÜ'Vl,E, —-"! —' — <.'.u,drrb„ ojl. xoujl, .l.0"/» <«. »2l-«5«I ?s Oesteil.'Ung. «anl . . . .884—,58« -Uuioill'ant «u». ,l. , . . «07762^8'— Aetien von Transport' !'n>nlehmnngen. vlblechl'Bahn «U0 fl. Gilder — — — — Moll' Mum.'Vahn lc»n fl. Oilb. ,82— >«2 b«> «ulsig.Trpl. «tilenb. 200fl.«M -.--------— Vöhm, «orbbah!! ,5a fl. , 178-17».— . wcftbahn i!00 ft. . . . >>84 — »84 l>l» «uslhtiehiade» Vist>. 500 fl, 2M — — — - N<» ll) wo »l. ?b8.k>02N9 bu Donau « Dampfschiffahrt« > O«s Oüftcrl, 5>00 fl. LM. .. >»9li-—897 — Drau.Eil, (Val..Db,'^.)i!<>0fl.S. 1?l>,s.01'/e 5.l» Duz- Vobenbacher E..«. üoo sl.V, —'^------- Llisabetd'Bnhn »»0 fl. « »uo ll. . —-— —— « S>»b,»Tir,III. sl.O, —'— —'— ffeibmant».«orbb. ,000 sl. ahn «»0 fl. Kilbe —— — — ssünrKen.^.isc<«l»ilt>.2<>usl,L —.--------— Gall» «arl,!.'!!dwlg.«.woll, «Vl»18-z<5,«iz ?b Gra,,ltösla,«lfti>d, ll0o!l. V —'— —-Vcn>l>«g'L>elnowitz«Ia!W «ijen< bahn VescUjchajl 2»l< sl, i>, W ^23 75 224 ^5 l'loyb. öst, ung., Tliestl>uu ,«o s.« ,<-.i — blo, ic7 — Plag'D»jr> liij^id I5>(, sl, Silb.! 2l-— 22.— studolsx ^l,n »Utt l>. Sllbn 187 25187 ?.' Sleve»l'l!i^-> «ilsenv. »00 sl. — — —-— Sla>>lr,-l' , 5>>>,>, >>,,<, >l, ö, W »Lk 5l».2z!<: 7b ! Velb z wo?» Eübdahn «w sl. Eilber , . . !>2 4», 8« «Ä Sl!d,Norbd,.«erb.,!X>fI.«Vt, 15«! 2K 15? — Tramway.Ves,, Wr. I70,l, ö. W, 2«? bl> 22» — , Nr,, neu 10« fl 4b 75 4e «i Ilan»p»lt»Ve!eUschasl ,00 sl. , — — — -Ung.«H«,li», «lisenb. «00 fl. Silber lUj - 170 — Ung. Horboftbahn 200 sl, Silber !6.»la,)2«0fl,V ^.Si'.bl.i^« — InduftrieActle« sper Slüll), Vgybi unb Hinbdcra, «t>I«n. und SlahLIilb, in Wien ,0« sl. . — — — — «tlscnbabnw^'eihg. I. 8» fl. 40»,, 8«— 8!» — .:!. ?U jl — — - ' -WaNrns,.«.. vest in W lUl» II. 2« -»S, - Devljen Dculschi PIHyc......SI 52. «l'70 London.........l»5 «o 1« — Pari« .........4X^7. «7«, V«l»te». H)uc«l«n........5 9!» b»7 20'yr«nc».et »0 Italienische Vanlnolen (100 ^ire) 49 20 49 40 Papierbtubel pel Slllck , . . l l,^,. , l»