poStnina platana v gotovini. Nr. 9. Erscheint jeden 1., 10. und 80. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschm. Mezugspreift: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din. D.-Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 1 80 Dinar Koöevje, Dienstag, den 20. März 1928. Briefe ohne Unterschrift werden n'.cht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Bericht- sind an die Schriftleüung zu senden. — Anze'.g-n-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Vie nötige Beleuchtung. ii. Wie die Gottscheer Zeitung bereits in der Neujahrsnummer ankündigle, ist es endlich zur Verordnung des Unterrichtsministers gekommen, wodurch der Eröffnung deutscher Abteilungen an den Gottscheer Volksschulen in Unterdeutschau, Morobitz und Stockendorf angeordnet und die Bildung weiterer deutscher Klassen in allen deut- scheu Siedlungsgebieten Krams gestattet wird. Eine sehr wichtige Bestimmung in dieser Ver¬ ordnung ist die Anerkennung des Rechtes der Eltern, die Nationalität ihrer Kinder selbst zu bestimmen, nicht aber, wie es bis jetzt geschah, die Schulbehörde. Es ist anzuerkennen, daß das Ministerium mit der Herausgabe dieser Verordnung der hiesigen deutschen Minderheit entgegen gekommen ist, denn es werden nach Durchführung dieser Verordnung in unserem Ländchen jedenfalls noch mehrere deutsche Abteilungen wieder eröffnet werden müs¬ sen, trotzdem sich gegenwärtig noch manche Schul- leitung ablehnend verhält. Aber was uns der Unterrichtsminister hier aus der einen Seite gibt, nehmen uns anderseits die hiesigen Unterrichtsbehörden in vollem Maße wieder weg. Denn mit der obigen Verordnung kam zugleich an alle Schulleitungen der hiesigen Die Auswanderung nach Kanada. Unser Landsmann, Herr Polizeidirektor F. Fink, versieht gegenwärtig in Laibach auch die Stelle eines Auswanderungsinspeklors. Sicherlich hat es auch für unsere engere Heimat einen Wert, zu erfahren, was er als solcher über die Aus¬ wanderung nach Kanada kürzlich veröffentlicht hat. Polizeidireklor Fink macht darauf aufmerksam, daß nach kanadischen Gesetzen Gruppen- und Ein¬ zelneinwanderungen vorgesehen und zulässig sind. Die dortige Regierung stellt zuerst die beiläufige Zahl der fürs kommende Jahr im Lande benö- tigten landwirtschaftlichen Arbeiter fest und ihre Aufbringung im Auslande wird sodann je zur Hälfte den Gesellschaften „Canadian Pacific" und „Canadian National Railways" übertragen. Wer sich nun durch diese Gesellschaften eine Stelle in Kanada besorgen läßt, hat bei ihrer Ver- tretung in Laibach oder Agram 200 bis 500 Dinar als Drangeld zu erlegen, welcher Betrag bei Antritt der Reise verrechnet oder bei allfälliger Unterlassung der Reise zurückerstattet wird. Die Reisespesen betragen von Laibach aus bis Mont¬ real oder Halifax 137 Dollar, von da weiter bis Winnipegg 25 Dollar; mit den 2°/o Devisen¬ Minderheitsschulen ein Erlaß des hiesigen Be- zirkshauptmannes, laut welchem an allen deut scheu Schulen des Gottscheer Bezirkes die Unter- richtssprache vom fünften Schuljahre an die slo¬ wenische sein soll. Also das deutsche Schulkind wird in den ersten vier Schuljahren deutsch un¬ terrichtet werden, aber mit der Einschränkung, daß schon vom dritten Schuljahre an vier Stun¬ den in der Woche Slowenisch als Gegenstand vorgetragen wird. Kommt nun das Kind in die höheren Abteilungen (5. bis 8. Schuljahr), müssen alle Unterrichtsgegenstände in slowenischer Sprache gelehrt werden. Auf den ersten Blick scheint damit die Gott¬ scheer Schulfrage zur allseitigen Zufriedenheit geregelt zu sein. Die Kinder werden sowohl deutsch, als auch slowenisch unterrichtet werden und müssen dann beide Sprachen kennen. So wird mancher meinen. Aber leider ist dem nicht so. Ja, man kann ruhig behaupten, daß die Durchführung dieses Erlasses für die Gottscheer Schulen sogar eine Katastrophe bedeuten kann, besonders für die nieder organisierten Schulen, das sind ein-, zwei- und dreiklasstge Volksschulen. Eine Schule mit mehr als zwei deutschen Klassen ist gegenwärtig nur noch in der Stadt Gottschee zu finden. An diesen Schulen wird es unmöglich sein, Umsatz zusammen 165 Dollar. Außerdem muß jeder bei seiner Ankunft am Bestimmungsorte noch 25 Dollar aufzuweisen haben. Bedingung für die Zulassung- zur Einwan¬ derung ist die praktische Erfahrung in den land- wirtschaftlichen Arbeiten, Schreibens- und Lesens- kundigkeit, ein Alter von nicht über 45 Jahren; eine Ausnahme wird diesbezüglich nur bei Per¬ sonen gemacht, die einer schon in Kanada befind- lichen Familie angehören. Strenge wird schon bei der ärztlichen Untersuchung in Laibach darauf geschaut, daß der Auswanderer vollkommen ge¬ sund ist. Wer auch nur einmal an ägyptischer Augenkrankheit gelitten hat, wird nach Kanada nicht gelassen. Leicht zurückgewiesen werden auch solche, welche schon Fabriks- und Grubenarbeiter anderswo waren, und solche, welche erklären wür¬ den, daß sie möglichst bald über die kanadische Grenze verschwinden wollen. Die Gesellschaften sind nicht berechtigt, allen Mitgliedern derselben Familie gleichzeitig die Überfahrt zuzusichern. Wenn die angeführten Bedingungen zutreffen, stellt die Schiffahrtsgesellschaft den Einzelnen den Garantiebrief aus, worin jedem Einwanderer be- stimmte Arbeit verbürgt wird. Ohne diesen Garantiebrief können einzelne Personen nach Kanada kommen, wenn sie, na¬ ben Kindern die nöligen Kenntnisse und Fertig¬ keiten beizubringen, die sie für das Leben brau- chen. Die aus der Schule austretende Schul¬ jugend würde eine halbfertige Ware darstellen, welche fürs Leben nicht taugen würde. Sie würde weder einen deutschen, noch viel weniger einen slowenischen Brief zusammenstellen können. Rech¬ nen, Erdkunde, Naturkunde, Landwirtschaftslehre u. a., welche Gegenstände das Kind erst in den letzten Schuljahren sozusagen mit Verständnis lernt, würden ihm spanische Dörfer bleiben, weil alle diese Gegenstände ja slowenisch vorgetragen werden müßten, welche Sprache aber das Kind nicht genau verstehen würde. Man möge ja nicht behaupten, daß sich das Kind eine fremde Sprache, die es zu Hause nie hört, in so kurzer Zeil aneignen wird, daß es dem Unterrichte folgen kann oder daß ein Kind im sechsten Schuljahre an unfern einklassigen Landschulen das Gleiche leisten könnte, als das in der sechsten Klasse der vollständig ausgebauten Schule in der Stadt. Wenn man da alles über einen Leisten schlägt, müßte aus unseren Landschulen das Kind als geistiger Krüppel austreten. In den unteren Abteilungen kann es nicht so viel erlernen, was es für das Leben braucht, und die oberen Abteilungen könnten ihm das nicht geben wegen der unverständlichen Unterrichtssprache. menllich von einem kanadischen Farmer als Arbeiter oder Dienstmädchen gewünscht werden oder von einem schon dort befindlichen Farmer als Familienmitglieder hineinberufen werden. Die Regierung in Kanada kann auch sonst noch dem und jenem die Einreise erlauben. Alle diese er- halten statt des Garantiebriefes die Einreisebe¬ willigung, welche gewöhnlich auch durch die ge- nannten Gesellschaften zugestellt wird. Auf Grund des Garantiebriefes oder der Ein¬ reisebewilligung hat dann jeder bei der Bezirks- Hauptmannschaft um den Paß anzusuchen, der innerhalb sieben Tagen auszustellen ist. Dem Gesuche um den Paß sind beizulegen: der Tauf- schein, Heimatschein, Garantiebrief, Sittenzeugnis, ärztliches Zeugnis, Bestätigung des Gerichtes, daß man in keiner Untersuchung steht, Bestätigung des Steueramtes, daß alle Steuern beglichen sind, Bestätigung, daß Männer ihrer Militärpflicht Genüge geleistet haben. Jedem ist es schließuch anzuratrn, aus der für ihn bestimmten Arbeitsstelle wenigstens über den ersten Winter auszuhalten. Zum Schutze der Auswanderer aus Jugo- sawien hat unsere Regierung in Winnipegg den Auswanderungsdelegaten Dr. Ivo Jelavic. An ihn kann man sich in jedem Falle wenden. Seite 2. A."':rd<»>'r u^'itua- — r><'. 9 Jaor ,ng X. Hal nun der Unterrichtsminister mir seiner Verordnung uns Gotlscheern etwas Gutes erweisen wollen, so mögen doch die hiesigen Schulbehörden diesem Guten nicht das Beste wegnehmen. Lasset daher unsere deutschen Schulen und" Parallel¬ klassen, wie sie bis j tzt waren. Jedes deutsch? Schulkind lerne die Staatssprache, wie bisher, vom dritten Schuljahre an als Gegenstand in genau bestimmten Wochenstunden. Dann kann der allgemeine Unterrichtserfvlg nicht in Frage gestellt werden. Daß das Kind dabei dke Staats¬ sprache auch teilweise erlernt, und wenn es Halb¬ wegs talentiert ist, auf dieser Grundlage mit Er¬ folg weiter baut, beweisen die deutschen Stu¬ denten am hiesigen Gymnasium und die deutschen Mädchen im Marienheim, welche von deutschen Klassen kamen. Äuch wenn das Kind nicht weiter studiert, so bekommt es in der jetzigen deutschen Volksschule eine solche Grundlage in der Staats¬ sprache, oatz es sich später, sei es in der gewerb¬ lichen Fortbildungsschule, sei cs beim Militär, in derselben leicht sich weiter bilden kann. Übrigens sagt der Minister in seiner Verordnung nirgends, daß die Staatssprache als Unterrichtssprache ir¬ gendwie eingcsührt werden soll, sondern sie möge nur gelehrt werden. Die hiesigen Schulbehörden sollen daher nicht päpstlicher sein wollen, als der Papst selbst. Unsere Vertreter aber, sowohl die in der Na¬ tional-, als in der Gebietsversammlung bitten wir, sich dieser Angelegenheit anzunehmen und zu ver¬ anlassen, daß der Erlaß des hiesigen Bezirk- Hauptmannes rückgängig gemacht werde. Em Kindersreund. Maler M. Ruppe — 65 Jahre alt. Am 24. März vollendet der Landschaftsmaler Michael Ruppe in Salzburg sein 65. Lebensjahr. Wenn für irgend einen, den die Erde trägt, das Beiwort Bescheidenheit zum Ehrentitel werden kann, so darf ihn unser Landsmann beanspruchen. Er hat ihn getreulich getragen, wie nur wenige Künstler von Ruf. Es war aber ein völliges Mi߬ verstehen seiner Heimat, wenn auch sie sich förm¬ lich bemüht hat, ihn bescheiden abseits bleiben zu lassen. Dem 65. ging der 60. und diesem der 50. Geburtstag Rnppes voran, ohne daß sie zum Anlaß geworden wären, öffentlich und in wür¬ diger Art behandelt zu werden. Von den 65 Le¬ bensjahren gehören 40 seinem reifen Schaffen an, zuerst als Bildhauer und dann als beliebter Landschafter. Was er in dieser langen Zeit ge¬ bildet und gemalt hat, ist unübersehbar geworden. Seine Werke schmücken Kirchen, öffentliche Ge- bände (z. B. Krainische Sparkasse in Laibach) und die Säle und Wohn äume kunstverständiger Liebhaber in fast der ganzen Welt, in Europa einschließlich England, ja selbst in Amerika, in Australien und in Indien, nur nicht im Golt- scheer Ländchen. Vierzig Jahre schuf Ruppe unermüdlich, in ewiger Jugendfrische und verherrlichte in nahezu 400 Meisterschöpfungen Oberkrain, in großer Zahl Tirol, Niederösterreich, Thüringen, unsere Ur- Heimat, die Adria mit den schönsten Inseln, nur nicht Gottschee, zwei Stadtbilder ausgenommen. Es ist als eigenes Verhängnis zu betrachten, daß er in vierzig langen Schaffensjahren, die ihn oft Wirtschaftliches und Politisches aus unserem SeMe. Herr Dr. Sajovic hat uns mit Rücksicht auf den Artikel unserer Zeitung vom 10. März 1928 „Wirtschaftliches und Politisches aus unserem Be¬ zirke" im Sinne des Strafgesetzes um folgende Berichtigung ersucht: „In der letzten Nummer Ihres Blattes unter der Aufschrift „Wirtschaftliches und Politisches aus unseren, Bezike" eiste und zweite Kolonne Seite 2 berichtigen Sie den Artikel soweit, daß ich nicht zu den maßgebenden Herren, die der Firma A. Kajfez Geld aus der Merkai lllbank geliehen hatten, gehört hatte, da ich weder Ver- wgltungs- noch Aussichtsrat in der Merkantiibank war und somit mit den Geld- und Geschästsge- barungen gar nichts zu tun hatte". in seine über alles geliebte Heimat führten, im ganzen Gotticheerlande keinem Menschen begegnet ist, — in 40 Jahren! — der ihm mehr getan hätte, als ihm etwa herablassend die Hand zu drücken. Es ist unfaßbar, daß ihm in all den Bürger- und Beamrenkretsm. oder in den Schlössern unseres Ländchens kein Gönner erstanden ist. 25 bis 30 Gulden nur trug Rappe, der ja stets mit der Not kämpfte und auf billigen Absatz iiazu- gehen gezwungen war, das einzelne Bild ein und ein solcher Preis war manchem noch zu. viel. Kein Gotischeer trug und trägt jemals ein so schönes Bild der Heimat im Herzen wie er und kein Künstler hätte unsere Landschaft mit tieferer Inbrunst auf die Leinwand zu zaubern vermocht als er, wenn, ja wenn sich Förderer gesunden hätten, wenn man ihm, dem freien Künstler — Verdienllmöglichkeit geboten hätte. An seinem 65. Geburtstage muß uns diese furchtbare Er¬ kenntnis mit aller Wucht überkommen. Auch die Kunst muß nach Brot gehen, aber betteln, nein! Doch lasset uns mit dieser Erinnerung nicht die Freude an dem Schöpfer von soviel Freude und Schönheit verbittern! Freuen wir uns an ihm selber, daß er noch ist, schaffensfroh und gebefreudig! Wo eine Ruppc'sche Schöpfung vorhanden ist, be¬ trachte man sie besonders an seinem Geburtslage mit besonderer Innigkeit und lasse das Kunstwerk reinen Herzens auf sich wirken. Die Nesfeltaler mögen sich in den Geist Ruppes andachtsvoll versenken, wenn sie mit Stoli die Augen auf ihren prachtvollen Hochaltar richten, das Werk ihres Pfarrkindes, dessen hervorstechendster Cha¬ rakterzug zeitlebens echte Frömmigkeit gewesen ist. Und die übrigen Gotischeer in Laibach, Kla¬ genfurt und Wien werden, sofern sie Bilder aus der Hand des Meisters besitzen, an diesem Tage auch noch darüber ein Blümlein des jungen Lenzes stecken können als Zeichen treuen Gedenkens. Ruppes Landschaften zeugen von unbesiegbarem Optimismus, nicht aufdringlich, aber entschlossen: Zeichen seines si sten Glaubens an die segnende Macht der Kurst und der Hoffnung auf bessere Tage. Kein Gemälde verläßt seine Küunleriverk« stätte, das i -ch' m ^bestens einen Sonnenstrahl im Bilde sisthäti. Möge di ses Sinnbilv seiner Muse seine gestaltende Kraft erweisen, zur Wahrheit werden und dem ins Geeisenaltcr tre¬ te den Künstler den Lebensabend erheitern I Die ganze Heimat wünscht dies ihm, der auch stets ihr treuester Sohn war und ist. Professor P. J o n ke. Das neue Zteuergejetz. Vom Abgeordneten Vladimir PuZenjak. Die Ungleichheit der Steuergesetzgebung — bei uns werden die Steuern nach vier verschie¬ denen Steueisystemen vocgeschrieben und einge¬ hoben — führte zu großen Ungerechtigkeiten in der Besteuerung und zu unerschwinglichen Steuer¬ lasten in den einzelnen Landestcilcn, wie in der Wojwvdina, Slowenien und Kroatien, während die minimalen Steuerlasten in den übrigen Lan¬ destellen ganz und gar nicht der Steuerkraft der Bevölkerung entsprechen. Diese Tatsache führte zu großer Unzufriedenheit und immer lauter wurde das Verlangen nach Vereinheitlichung der Steuer¬ gesetzgebung, welche die Ausgleichung der Steu¬ ern im ganzen Staate bezw.cken sollte. Seit dem Jahre 4922 versuchten verschiedene Regierungen ein einheitliches Steuergesctz der parlamentarischen Er¬ ledigung zuzusühren, jedoch scheiterten bis Ende 1927 alle Versuche. Es wurden im ganzen fünf Gesetzanträge fertig gestellt, der erste dem Par- lament vvrgelegt, aber nie durchberaten, der vierte Antrag im Sleuerausschusse durchberaten, kam aber nicht zur Beratung im Parlamente, während der zweite und dritte Antrag gar nicht ins Par¬ lament gelangten. Eist Ende 1927 wurde der fünfte Antrag vorgelegt, im Steuerausschusse und im Parlamente durchbcraten und erledigt, im Februar 1928 bekamen wir das neue Steuergesetz, welches am 1. Jänner 1929 in Kraft tritt. Es muß h vorgehoben werden, daß das Steuergesctz das bedeutendste gesetzgeberische Werk nach der Verfassung bedeutet und daß es der Re¬ gierung Vukieevic, welche auch die Slowenische Volkrpartei unterstützt, gelungen ist, das neue Steuergesctz zu schaffen, welches nicht nur dem ganzen Staate die Steuergleichheit bringen, son¬ dern auch die Minderung der Steuerlasten in den l. Vie rivdtiM Llmelläiwz. lVenn F/e ua/Meü cZen voZZen ZVaZren von HaeZZon ZraSen wo/Zen, so Z§Z SeZ aZZen, was §Ze aaeZr waschen woZZen, cZZe ZZeaeZrZanF cZe/' 6e- ZmaaeZrsanZe/ZanF unc-rZA Ve/Zenen §Ze nie cZZe Vo/HeeZZnZanF.' AaeZZon man Znrnre/' kalt aa/- FeZöÄ weiten. ZVa/- eZann Znnn es seine voZZe IVanZr^a/Z enZ/aZZen ancZ ZaZ^äcZrZ/eZr „aZZe/n" wanZren- Das /Ä cZoeZr Z-ew/n eZen^SaD e/n/ae/i, aZ§a ve/Z-enen Ä'e n/e Z^acZ/on kalt aa/Zösen. 7>nd-a n X GvMck -r Z.4:-r.fl,— Nr. 9^>'-3 'LandrSti ilsn he>bci'ühren nüid. Die Negierung Vuk rev t Hai aber n ick fonit kine n ge g fltz- gebsrische Täligk.it el>sa!i>t. so duh wir d< ffen können, duh die Gesetz 'usglc.chung auch aus an¬ deren Gebieten dnrchgesührt wird. Wie sieht nun das neue Gesetz ans, welche sind die Licht-, welche die Schattenseiten? Vor allem werden die gleichen L'eueraUen in, ganzen Reiche eingeführt, die nach gleichen Prinz.pien vorgeschrieben und eingehoben werden. Die Lor. schreibnt'g der Steuern wird oi l einfacher da, die v rsch.edenen Zuschläge, wie die einstigen Landes- Umlagen, Krwgszusch.ä ie. die 30°/« und ZOO"/« ausserordentliche StaatSuu.lage e: tfallen. Etne Ver- cinhetliichung der Vmschreibung und Verminderung der Steuerlast bedeutet der Wegfall der Jnvali- der.steuer und der Vorsp uinumla^e, welche zu¬ sammen 30 bis 60°/o der direkten Steuern aus- machten. Em Novum des Gesetzes ist die Be- sreiung der bäuci licken Häuser, der Häuser von Genossenschaften und Genossenschastsverbänden van der HauszinSsteuer. Die H rusklasscnsteuer entsällt überhaupt. J,n neuen Steuergcsetz ist dem Prinzips, dah bei Bemessung der Steuern die Steuerkrast des Steuerzahlers berücksichtigt werden soll, Rechnung getragen worden. Während bisher der Steuersatz b findet, ausgegeben. Von den Referenten für Viehzucht wurden mehrere Montavoner Stiere im Alter von 10 bis 18 Monaten in fremden Zuchtgebieten aus¬ gesucht, welche angekaust werden dürfen. Hierauf werden alle jene, welche einen Stier käuflich erwerben wollen, ausmerksam gemacht. Die Preise schwanken zwischen 3000 bis 4000 Din. Nur von unseren Sachverständigen ausgewählte Stiere haben Anspruch auf eine Geld- oder andere Unterstützung seitens der Filiale. Das Absterben der Zwetschkenbäume. In keinem Staate spielt die Zwetschke eine so große Rolle wie in Jugoslawien und war im Vorjahre die Ausfuhr dnser Obstgaltung größer als von Getreide und Mehl. Es ist deshalb ein herber Schlag für jene Landstriche, in welchen die Bevölkerung von dem Verkauf dieser Frucht lebt, weil über die Zwetschkenbäume eine Krank¬ heit im ganzen Lande hereingebrochen ist, die sehr rasch an Verbreitung zunimmt und es in 40 Jahren keine Zwetschke mehr geben, wenn gegen diese Gefahr nicht mit allen zu Gebote stehenden Mitteln gekämpft wird. Die Krankheit äußert sich darin, daß die dünneren Äste Erhöhungen in der Größe eines -halben Hirsekornes aufweisen, die gesunde Farbe und glatte Rinde verlieren und wie berußt und aufgesprungen aussehen. Langsam greift von den dünneren die Krankheit auf die dickeren Äste und den Stamm über, die ersteren fallen nach und nach ab, die letzteren und der Stamm überziehen sich mit Flechten und Moos, bis der Baum gänzlich zugrunde geht. Wir finden heute solche Baum¬ leichen, die wie graue Besen dastehen, überall. Hervorgerufen wird die Krankheit durch ein mit freiem Auge kaum sichtbares Insekt, die Schildlaus, gegen welche verschiedene Mittel an¬ gewendet wurden, die aber nicht den gewünschten Ersolg hatten, weil oie schärferen den Baum angnffen, die leichteren nicht vollkommen wirkten oder aber so dickflüssig waren, daß sie sich weder spritzen, noch aufstreichen ließen. Dem Labora¬ torium der Chemotechna ist es nun gelungen, ein Präparat herzustellen, das, im Wasser gelöst, eine milchähnliche Flüssigkeit bildet, die sich gut spritzen und aufstreichen läßt und nach den bis¬ herigen Beobachtungen eine zufriedenstellende Wir¬ kung haben soll. Dieses Präparat führt den Namen „Ar- borin", ist für den Baum ungefährlich und verhältnismäßig billig. Ein Kilogramm kostet nur 12 Dinar und löst man diej.es Quantum in 20 Litern Fluß- oder Re enwasser, welches nicht zu kalt sein soll, auf. Zur Anwendung darf es nur in .jener Zeit gelangen, während welcher kein Laub auf den Bäumen ist, mithin jetzt im Frühjahr, bis zur Entfaltung der Knospen, also bis Ende des Monates März. Das im Wasser ausgelöste Arborin wird an frostfreien Tagen entweder mittels einer Spritze auf die Bäume gespritzt oder aber werden mittels eines Pinsels die Äste und der Stamm bestrichen und sollen, bevor mit dieser Arbeit begonnen wird, alle dürren und schon sehr stark von der Schildlaus befallenen Äste entfernt und Rinden¬ schuppen, Moos und Flechten abgeschabt, beziehungs¬ weise abgebürstet werden. Da sich die Läuse am liebsten auf der Unterseite der Äste aushalten, so vergesse man nicht, auch diese mit Arborin zu überziehen. Jeder Bauer und Obstbaumzüchter wird diese Prozedur sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst nach Laubabfall machen müssen, um vollkommen sicher gegen eine neuerliche Einwanderung dieses Schädlings zu sein. Da die Anschaffung einer Spritze für den einzelnen Bauer zu teuer wäre, so wird es sich empfehlen, wenn die Gemeindevertretungen für jede Ortschaft, mindestens aber für jede Gemeinde, ein Exemplar anschaffen würden, und können Spritzen durch die Filiale zum Preise von 444 Dinar gegen vorherige Bestellung bezogen werden. Jedermann, der Arborin beziehen will, hat ein hiezu geeignetes Gesäß mitzubcingen, beziehungs- weise mitzuschicken und kann es darin jahrelang an einem frostfreien Ort aufbewahren. Mit Wasser verdünnt soll es jedoch höchstens drei Tage stehen gelassen werden. Schließlich wäre noch zu bemerken, daß Ar¬ borin langsam in das Wasser bei Herstellung einer Mischung einzurühren ist und daß gebrauchte Spritzen sofort nach Verwendung auszuspülen sind. W. F. Fragen und Antworten. F r a g e: Ich möchte von dem Viehsalz, welches bei der Filiale erhältlich ist, für einen Monat kommen lassen. Wie viel brauche ich? Ich habe nämlich ein Pferd, eine Kuh und ein Schwein. Antwort: Dem Pferd geben Sie täglich 12 Z, der Kuh 30 ß und dem Schwein 8 A, zusammen 50 Z. F r a g e: Ich möchte meine Obstbäume düngen. Wo gebe ich den Dünger hin, ganz zum Stamm oder breite ich ihn unter dem Baume aus? Antwort: Das Richtige wäre, wenn Sie den Dünger in einem Kreis um den Baum ein¬ stechen, hiebei aber über die äußersten Spitzen der Äste nicht hinausgehen. Frage: Durch den Frost im heurigen Winter ist bei meinem Kleeacker die Hälfte der jungen Pflanzen herausgezogen worden; ihn umzuacksrn wäre schade, womit soll ich die Lücken ausfüllen? Antwort: Wenn Sie wollen, so werden wir Ihnen Inkarnatklee bestellen und etwas italie- nisches Raygras beipacken, jedoch müssen Sie uns früher die Größe des Ackers mitteilen. Laibacher Marktpreise. Meh: (Lebendgewicht) l. Kl. 1 kg 8 Din, II. Kl. 1 Ke 7 Din, III. Kl. 1 kg 6'50 Din. Beinlvieh 1 Ke 3 bis 4 Din. Kitlber 1 kg 10 bis 11 Din. Natter: Süßes Heu 1 kg —-80 Din. Saueres Heu 1 kg —-60 Din Stroh 1 kg — 50 Din. Z5par- um! vaiMMassr Kinkagenstand am 29. Keöer 1928 10,678.473-01 Din Hekdverkeyr 76,< «vernimmt Anlagen auf Küchel unck in laukencker Rechnung ru verte» »eüingungen. gewährt Varlehen gegen Sicherrteliung ckurch Wechsel ocker UpEelr villig unck rcftnell. Säuerliche kreüite r°/°, Wechreikreüite iokontolrorren io«/«. > gegenüber , üem Ztsütame ,000.000-— Din kulante kontolrorrentveckingungen für Kaufleute. kortenlsre vurehkührung aer Intavulation unck Stempel- freiheit für Ule Zchulürcheine. > - karrariunüen von halb - vir ir Uhr an allen Werktagen. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nc. 9 Jahrgang X. — (Versammlung.) Mittwoch um halb 8 Uhr abends findet im Gasthause Hönigmann (Gruber) eine öffentliche Versammlung statt, in der die Kandidaten für die am 25. d. M. zu wählende städtische Vermögensverwaltuug aufge- stellt werden sollen. — (Jubiläum einer Schulzeitung.) Das Organ der Landschulbewcgung in den österr. Nachfolgestaaten 'Blätter für den Abteilungs¬ unterricht" (Schriftleiter: Dr. Rudolf Peerz, Aus¬ gabestelle : Blätterverlag in Znaim, bezw. in Wien, VIII., Pfeilgasse 46) begann am 1. Jänner das 25. Jahr seines Erscheinens. Aus diesem An¬ lässe veranstaltete die Schristleitung eine „Fest¬ folge", die reich ausgestattet ist und darum dem allgemeinen Interesse begegnen wird. Die Aus¬ gabestelle ist bereit, das Heft auf Wunsch kostenfrei abzugeben. Kiefental. (Z ur Wil d schw e i n p l a ge.) Da sich alles zu diesem Gegenstände mit seiner Meinung meldet, so sei es mir, einem unmittelbar Betrof¬ fenen, hiemit auch eingeräumt, im Namen der Ebentaler Gemeindeinsassen näheres vorzubringen. Ich bin zwar keiner von „Beruf", immerhin aber haben wir Bauern dementsprechende „Erfahrungen" in bezug auf diese schönen, zumeist recht garstigen Vieherl gesammelt. Ich kann als einer der arg durch Wildschaden Geschädigten nur das eine versichern, daß es uns sehr gewundert hat, daß man sein Menschenherz und Mitgefühl nur als Weidmann zum Ausdruck bringt. Keiner dieser Herren Weidmänner hat jedoch nur einmal uns Bauern, deren Felder speziell hier bei uns schon beinahe nicht mehr wert sind, entsprechend an¬ gebaut zu werden, bezüglich Wildschadenvergütung jemals in Schutz genommen. Wir Tielentaler müssen bei Regen und Wind unsere Felder speziell bei Nacht bewachen. Bei jedem Acker, der mit Mais oder mit Getreide bestellt ist, halten wir Monate hindurch Nachtwache und wenn dann trotz alledem schon im Frühjahre die Saatkartoffeln ausgepflügt sind und im Herbste unsere ohnedies karg bemessenen Früchte, von denen wir ja kaum leben können, verwüstet werden, dann begegnen wir nur einem manchmal sehr zweideutigen Lächeln derjenigen, die uns für diese Schäden zu ent- schädigen hätten. Eine Verpachtung, wie sie Herr Dr. Bast vorschlägt, hätte, anständige Pächter vor- ausgesetzt, immerhin einen Vorteil; aber wir vertrauen auf niemanden mehr. Uns könnte nur ein Gesetz schützen, daß durch Wildschweine ver- ursachter Schaden voll und unbedingt zu vergüten ist. Dann und nur dann würde so manchem die Lust vergehen, eine führende Bache zu schonen, überhaupt der Standpunkt gegen führende Bachen: sollte nicht vice ver8S dann auch eine mit Jung¬ wölfen dahertrollende Wölfin geschont werden? Hat der Jäger ein Recht, auf eine Rehgeiß zu schießen, wenn hinter ihr herzig, anmutig und munter Rehkitze nachspringen? Warum schießen unsere Herrenjäger in solchen Fällen so rücksichts- los hier die zierliche Mutter, den schönsten Anblick, den unsere Wälder bieten, nieder? Neinl Ein jeder, der so ein Wild, wie eine Wildsau, an der Arbeit sieht, wie sie mit unserem sauer zu bear- beitenden Feld umgeht, der muß alle Skrupeln vetlieren, vollends aber dann, wenn dabei seinen eigenen Feldern so übel mitgespielt wird. Es sollte nur ein jeder dieser Herren Schoner we¬ nigstens ein Jahr Bauer gewesen sein, dann brauchten wir ihm diesbezüglich wohl keine Be- lehrungen mehr erteilen. Hier loben wir uns den Standpunkt der modernen Türkei. Die nimmt die Bauern entsprechend in Schutz. Wer diese paar Zeilen der Gottscheer Zeitung, die von diesem kurzen Gespräch mit Dr. Ganslmayer berichtet, etwa dahin verstanden hat, daß man hier über die veterinärpolizeilichen Vorschriften hinweg ein¬ fach anfangen wird zu impfen und zu vernichten, der hat sich schon im vorhinein etwas zu viel gefürchtet. Das war übrigens in diesem Artikel auch nicht direkte ausgedrückt. Wir Tiefentaler, die bisher von dieser Wildgattung und speziell unter dem jetzigen Pächter einfach schreckliche Zeiten erlebt haben, wir, die wir ganze Herbst- nächte ungeachtet der Verkühlungen, dis wir uns hiebei holen können, draußen liegen und unser zu erwartendes tägliches Ganzerle bewachen müssen, wir können hier nicht um ein Jota von unserem bäuerlichen Standpunkte nachgeben und schließen uns jener denkwürdigen Äußerung des alten rö¬ mischen Senators Cato an, die da lautete: ce- terurn censeo, Lsrtkajfineni e8se delendsm. Josef Hönigmann Gastwirt und Besitzer in Tiefental. Anmerkung der Schriftleitung: Diese klare und deutliche Stellungnahme unserer Land- wirte dürfte wohl jedenfalls einzig richtig sein; nachdem unser Blatt stets an Raummangel leidet, so schließen wir hiemit für allfällige weitere Be¬ richte. Katschen. (Wildschwein e.) Unser berühmter Jäger H. Naglitfch erlegte ein junges Wildschwein lm Jänner mit einer Axt. Vor einigen Tagen schoß er ein zweites Wildschwein mit Mithilfe seines hiezu dressierten Jagdhundes. Am 18. März ge¬ lang es unter seiner tüchtigen Jagdleitung aber- mals ein größeres Stück, diesmal eine Sau zur Strecke zu bringen. Mit einem guten Kugelfchuß erlegte Herr Hubert Truger diese Sau. Beim Ausbrecher derselben konstatierte man zur Freude der anwesenden 18 Treiber aus den Nachbar- dörfern sechs Junge in der Muttersau. Also mit einem Schüsse sieben Stück. Die durch diese Schädlinge arg bedrohten Kölscher können mit der jetzt durch die neuen Jagdpächter einqeleiteten Vertilgung der Wildschweine ganz zufrieden fein. Mriefkasten. Kerrn It. H. in H. Aus ihre werte Anfrage teilen wir Ihnen mit, datz der gewesene Gemeindevorsteher Herr Dr. Sajovic Direktionsmitglied der Städtischen Sparkasse und Rechtskonsulent der Merkantilbank war. Herausgeber u. Eigentümer: Joses Eppich, Stara cerkev Schcittleiter: Alois Krauland, Koöevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek in Koievje. 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